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Hallo liebe Frauen und Männer im Forum!

Habe vor kurzem einen interessanten Text im Buch "Der Menschenzoo" von Desmond Morris gelesen. Ich fand ihn spannend und möchte ihn gerne hier zur Diskussion stellen.

Er beschreibt unter anderem die 10 Funktionen von Sex, welche er wie folgt beschreibt:

1. Zeugungssex

2. Paarbildungssex

3. Paarbindungssex

4. Physiologischer Sex

5. Exploratorischer Sex

6. Sex an sich

7. Beschäftigungs-Sex

8. Beruhigungs-Sex

9. Kommerzieller Sex

und last but noch least 10. STATUS-SEX.

Desmond Morris schreibt (Seite 169):

...... Der Akt der Begattung in seiner ursprünglichen Form ist für den Mann, wie bereits betont, ein elementar aggressiver und seine Herrschaft unterstreichender Akt des Eindringens. Unter gewissen Bedingungen vermag er daher den Zwecken des Statussex dienen: Ein Mann kann sich mit einer Frau lediglich paaren, um sein männliches Ego zu bestätigen, nicht aber um einer der anderen neun Funktionen des Sex willen, von denen hier die Rede war. In solchen Fällen spicht man gern von einer "Eroberung" - als habe der Mann eine Schlacht geschlagen. Und wenn ich sage, er spricht davon, dann ist das wörtlich gemeint, denn das Prahlen anderen Männern gegenüber ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Statussex-Sieges. Würde er darüber schweigen, so könnte sein Ego zwar in seinem Innersten befriedigt sein, doch bedeutet es selbstverständlich eine erheblich stärkere Erhöhung des Status, wenn er es seinen Freunden erzählt. Für die Frau aber, die davon erfährt, dürfte kein Zweifel mehr darüber bestehen, auf welche Art von Begattung sie sich eingelassen hat. Die Einzelheiten der Begattung, die einer PAARBILDUNG dienen, gelten im Gegensatz dazu als strikt private Angelegenheit. Ein Mann, dem die Frauen für Zwecke des Statussex dienen, wird in der Tat mehr Wert darauf legen, dies zur Schau zu stellen, als auf alles andere. Es kann sogar sein, dass er sich damit zufrieden gibt, mit den von ihm abhängigen Frauen vor seiner Gruppe zu protzen, ohne sich mit ihnen körperlich verbunden zu haben - wenn sie ihm nur deutlich sichtbar hörig sind, wird ihm das oft schon genügen.

.....

weiter auf Seite 179:

Die allgemeine, von allem Ärger und Kummer freie Promiskuität ist ein Mythos - und sie wird es immer bleiben. Sie ist ein Mythos, entsprungen dem Wunschdenken des Statussex, und wird immer eine Illusion des Wunschdenkens bleiben. Der so starke Trieb des Menschen zur Paarbindung, der, stammesgeschichtlich gesehen, entstanden ist durch seine so außerordentlich vergrößerten Elternpflichten, wird sich hartnäckig behaupten, ganz gleich, welche technischen Fortschritte in der perfekten Empfängnisverhütung die Zukunft auch bringt. (Zitat Ende)

Mag die Sprache auch ein bisschen antiquiert klingen (das Buch ist 1969 erschienen), erscheint mir das Thema doch topaktuell.

Hexe

PS. Ich gestehe, ich hab mir überlegt, den Text ins Forum "Die besten Verführungsstories" zu stellen. <_<

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Status Sex... kommt sicherlich bei vielen Pua´s hin!

Welcher Freak kommt denn darauf Sex noch zu kategorieren, OMG, da könnte man ja Bücher über Gott und die Welt schreiben.

Aber im Grunde genommen stimmt es, wenn man mal richtig darüber nachdenkt. Spaßsex kann ja alles von den 10 Punkten sein. Erotischer Sex, naja, Sex ist an sich erotisch nicht. Weiß nicht, dann könnt ich auch sagen, Geiler Sex, Feuchter Sex, Hammer Sex, Leidenschaftlicher Sex, Liebesex <_<

-----------------------

O&O

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Interessante Aufzählung, aber ich glaub, da fehlt noch das ein oder andere. Zum Beispiel soll es Leute geben die Sex haben um sich nicht so einsam zu fühlen. Könnte zu Paarbildungssex gehören, muss aber nicht.

@MeinlieberScholli: Von Natur aus hat der Mensch Sex, weil es Spaß macht...das ist also in "Sex an sich" enthalten.

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Die allgemeine, von allem Ärger und Kummer freie Promiskuität ist ein Mythos - und sie wird es immer bleiben. Sie ist ein Mythos, entsprungen dem Wunschdenken des Statussex, und wird immer eine Illusion des Wunschdenkens bleiben. Der so starke Trieb des Menschen zur Paarbindung, der, stammesgeschichtlich gesehen, entstanden ist durch seine so außerordentlich vergrößerten Elternpflichten, wird sich hartnäckig behaupten, ganz gleich, welche technischen Fortschritte in der perfekten Empfängnisverhütung die Zukunft auch bringt. (Zitat Ende)

Vielleicht ist das Buch einfach zu alt gewesen für sowas. Es gibt sehr wohl Kulturen in denen es "jeder mit jedem" macht. Genauso wie es Gruppen von Affen gibt bei welchen nur der Alpha-Mann Sex hat (Keine Monogamie) und Gruppen bei welchen freundschaftlich jeder alle 20 minuten mit irgendwas Sex hat. Der Mensch ist (zumindest physiologisch gesehen) eine Mischung aus den 2 Arten. Promuiskuität = Monogamie? In Affengruppe1 hat der Alpha Sex mit allen und die anderen kaum Sex - Polygamie. In der anderen Gruppe macht es jeder mit jedem - Polygamie. Nebenbei hatte etwa jede 2te Frau in Deutschland schon One Night Stands - das hat nix mit langfristiger Bindung (Gegenteil von Promiskuität) zu tun. Ach ja: Der Artikel hier fasst das ganze kurz zusammen.

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Die Gründe für Sex sind ungefär so vielzählig und verworren wie es bei jeder anderen Aktivität auch ist. Es ist einfach eine totale Versimplifizierung des Ganzen, der gesamten Psyche. Als ob Sex etwas total abgetrenntes sei... naja. Der Morris war denke ich ethologisch OK, aber Psychologie ist dann mal wieder nen völlig anderer Schuh. Ich mein... bringt ja nix so ne Aufzählung... Naja, für seine Zeit schon was gutes, aber net mehr wirklich aktuell, wie auch Seth Audere gesagt hat. Genau so gibt es Stämme, in denen Sex unter Verliebten quasi verboten ist, sonst aber OK.

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LoL. Hat das ein Katholik geschrieben. Fakt ist bis zum 20 jahrhundert gab es nichts anderes als polygamie.

Die Ehe war eine Zweckgemeinschaft. Liebe und Sex fand auf anderen Bühnen statt.

Bei den reichen waren es die Konkubinen.

bei den armen die huren, oder wer halt so über den weg lief.

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LoL. Hat das ein Katholik geschrieben. Fakt ist bis zum 20 jahrhundert gab es nichts anderes als polygamie.

Die Ehe war eine Zweckgemeinschaft. Liebe und Sex fand auf anderen Bühnen statt.

Bei den reichen waren es die Konkubinen.

bei den armen die huren, oder wer halt so über den weg lief.

Eher nen Evangelikaler.

Das es ein Mythos ist, wenn es existiert ist ein logischer Fehler, den ich nicht kapiere. Mit wem hat der sich denn unterhalten?

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... und last but noch least 10. STATUS-SEX.

dazu fällt mir irgendwie die Faustformel ein: wenn ein Mann erzählt mit wieviel Frauen er schon Sex hatte, teile es durch drei und Du hast die Wahrheit. Wenn eine Frau erzählt mit wievielen Männern sie schon Sex hatte, multiplizier es mit drei und Du hast auch die Wahrheit.

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Sex ist ein Bedürfnis des menschen.

Warum jeder einzelne ihn praktiziert ist eine frage, die jeder nur für sich beantworten kann.

Warum habe ich Sex?

Weil ich mich zeitweise unterschwellig zu einem andersgeschlechtlichen Menschen hingezogen fühle und einfach das Bedürfnis habe diesem Drang nachzugehen.

Fortpflanzung.

Arterhaltung.

Hormone.

Bei Frauen ist es wunderbar messbar. In der Eisprungphase geht es darum ein Männchen zu finden, was die besten Merkmale für gesunde, starke Kinder hat. Fertig.

Das Problem ist, lässt Mann/Frau das zu.

Da kommt dann das große Handicap ins Spiel: Der Kopf.

Wären wir Tiere, würden wir diese Frage nicht stellen.

Es gibt sie immer noch. Die Praler.

".....dann habe ich mir die vorgenommen.....die ist abgegangen wie Schmitz Katze....."

Was in Wirklichkeit passiert ist, ???????? Wer weiß es wirklich?

Männer neigen doch im allgemeinen dazu hier und da die Wahrheit ein wenig auszuschmücken, um selber gut da zu stehen.

Wer einmal ein Gespräch über die vergangene Sexnacht zwischen 2 Frauen hören durfte, der weiß wovon ich rede. Offenheit bis ins noch so peinliche Detail. Bewertung. Vergleiche. Niederschmetternde Tatsachen. Auch wenn sie nicht gut dabei weg kommt.

Es gibt alle Arten von Sexgründen in der Liste.

Es sind immer noch genug Angeber da, die sich mit ihren Abenteuern brüsten.

Es gibt noch viele Erlebnisse, die im verborgenen bleiben.

Eins denke ich sollten wir grundlegend berücksichtigen: Ändert sich nicht der Anspruch an Sex (Art/Warum/Wertstellung) im laufe eines Lebens?

Denkt ein junger Mensch nicht anders darüber als dieselbe Person mit 30/40 oder 50 Jahren?

Vielleicht durchlebt ein Mann alle aufgeführten Punkte in einem Leben?

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...ich grabe diesen Post von Hexe noch mal aus.

Finde das mit dem Status-Sex sehr einleuchtend. Das gibt es ja Frauen auch, nur nicht so oft.

Die meisten nicht-patriarchalen Gesellschaften kennen übrigens irgendeine Form von Paarbindung und 'serieller Monogamie'. Nicht alle, aber die meisten.

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Mal ganz nüchtern: Welche Wesen in der Natur sind schon monogam? Ich habe bisher nur von Vögeln gehört. Ich sehe da aber keinen zusammenhang zum Homo-Sapiens. ;-)

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Zumindest "soziale Monogamie", also feste Paarbindung.

Aber come on, Menschen sind auch keine Bonobos. Menschen sind extrem stark kulturell geprägt. Habe mal einen ethnologischen Forschungsbericht aus den 60er Jahren über einen Stamm auf Papua-Neuguinea gelesen, wo die Geschlechterbeziehungen folgendermaßen aussahen:

1. Unterstützende Beziehungen: mit den eigenen Geschwistern

2. Flirt-Beziehung: mit den Cousinen und Cousins

3. Fast ausschließliche Sexbeziehung: mit dem "Ehe"-Partner

Die Eheleute reden kaum miteinander, sie schlafen auch getrennt und die Kinder schlafen vorwiegend auf dem Lager des Mannes. (wenn ich mich richtig erinnere).

Die Forscher haben den Kindern Puppen gegeben und die Jungs haben damit gespielt, die Mädchen nicht.

Es gibt so viele merkwürdige Formen menschlichen Verhaltens. Ich finde das mit dem "ursprünglich", "natürlich", "genetisch" bei Menschen grundsätzlich schwierig...

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