Emotionalen Mangel in den Griff bekommen ?

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Ich hab gerade so eine "kleine" (?) Kriese.

Im Prinzip ist alles in Ordnung ... aber ...

Mein inneres Kind - hungert nach emotionaler Wärme - Liebe.

An Stellen wo ich einfach nur mit einer gewissen Gelassenheit reagieren müsste - um z.B. dem wachsen einer Partnerschaft Raum zu geben reagiere ich nahezu panisch - und will Sachen - Bekenntnisse zu mir - oder Entwicklungen in Richung einer Partnerschaft quasi erzwingen.

Sobald sich eine Chance auf eine Partnerschaft eröffnet reagiere ich "needy" - nicht nach Sex - nach Liebe - nach geliebt werden.

Damit mache ich mir immer wieder Sachen kaputt ( sabottiere mich selbst ) ... durch Klammern, Bedürftigkeit oder scheinbare needyness.

Es ist so eine Angst - zu sterben - bevor ich "endlich mal" eine liebevolle Beziehung gelebt habe.

Ich fühle mich quasi ...
... wie Warm gebadet ... und jemand vergisst mich abzutrocken und ins warme Bett zu stecken. Sicherheit

Meine neuste ( aktuelle ) "Beziehung" ... 2 Date FC am DVD-Abend meinte am dritten Date sie hätte gerne eine unverbindliche Affäre mit mir um mich langsam besser kennenzulernen. Sie meinte zwar dass sie keinen anderen mehr trifft ... aber *fuck*...: schon wieder ... unverbindlich.
Ok ... ob's auf dauer passt kann man nach drei Treffen eh noch nicht sagen.

Ich versuche schon solche Dinge wie von Außen auf mich schauen - und mich selbst in den Arm nehmen - aber irgendwie bekomme ich das "Loch" der oralen Bedürftigkeit scheinbar nicht selbst gestopft um die nötige Gelassenheit hinzubekommen.

Problem könnte in meiner Kindheit begründet sein, dass ich von meiner Mutter nur wenig die Bedürfnisse erfüllt bekommen habe die ich tatsächlich hatte und sie ( unbewusst ) auf die "programmierung" einer unselbständigen Persönlichkeit hingearbeitet hat.

Vielleicht hat ja der eine oder andere eine hilfreiche Idee wie ich da weiter kommen könnte.

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Hi,

erstmal Gratulation zu deiner Selbstreflektion. Wenn du mit diesen Worten zu einem Therapeuten gehst, dann hat der Mann quasi nahezu keine Anamnese zu machen. Suche Dir einen Kollegen, der Erfahrung mit Psychosynthese hat (Arbeit mit innerem Kind) , wenn dir sowas gefällt. In NLP gibt es auch einige Vorgehensweisen, die "junge" und bedürftige Persönlichkeitsanteile erwachsen werden lassen, wie zb Core Transformation nach Connirae Andreas. Und Verhaltenstherapeuten können in Zusammenarbeit mit Dir deine destruktiven Verhaltensweisen, wo du Aufmerksamkeit brauchst und die Leute vergraulst, die du am meisten magst, auch in ökologische, erwachsene Verhaltensweisen ändern. Nach solchen Kollegen würde ich an deiner Stelle ausschau halten, damit kommst du weiter. Alles in allem, wenn du schon soweit bist, dann ist es kein großer Weg mehr. Da Dein Thema jedoch transpersonal ist, wo es einfach schwer ist alleine an das Unbewusste zu kommen, würde ich mir an deiner Stelle jemanden holen, der dich begleiten kann.

Gruß

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#2 Du hast auch aus meiner Sicht eine ziemlich gute Fähigkeit zur Selbstreflektion weshalb ich auch denke du könntest das in einer entsprechenden Therapie die dir zusagt sehr gut einbrigen.

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Hast du weibliche Freunde mit denen du ab und zu bei Bedarf kuschelst oder dich aussprichst? Damit meine ich nicht Ersatzmütter sondern einfach so im Freundeskreis die auch gerne von dir in den Arm genommen werden oder ihr euch gegenseitig massiert.

Bei uns hat sich schon der Begriff: "emotional untervögelt" eingebürgert und ist total normal.

Es ist zwar nicht die Lösung aber lindert auf jedem Fall Symptome.

  • TOP 3

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Gast

Es ist so eine Angst - zu sterben - bevor ich "endlich mal" eine liebevolle Beziehung gelebt habe.

Gute Worte. Es ist Zeit, jetzt zu beginnen. Mit der Liebe zu dir selbst.

Das hast du ja schon auf die eine oder andere Weise probiert, wenn ich richtig verstehe. Was konkret hast du schon versucht und was passiert dabei mit dir, wenn du das probierst?

Zudem: Liebe und Dankbarkeit sind die angenehmsten und heilsamsten Gefühle für die meisten. Wenn dein Zugang zur Liebe noch nicht so leicht ist, probiere es mal mit Dankbarkeit, dann lockert sich das oft. Wofür bist du dankbar im Leben, welche auch Kleinigkeiten im Detail? Nimm dir vielleicht ein Blatt Papier und notiere dir täglich immer wieder einen GeDANKEN dazu, wenn er dir in den Sinn kommt. Lese sie dir vor dem Schlafen noch einmal durch.

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Hast du weibliche Freunde mit denen du ab und zu bei Bedarf kuschelst oder dich aussprichst? Damit meine ich nicht Ersatzmütter sondern einfach so im Freundeskreis die auch gerne von dir in den Arm genommen werden oder ihr euch gegenseitig massiert.

Bei uns hat sich schon der Begriff: "emotional untervögelt" eingebürgert und ist total normal.

Es ist zwar nicht die Lösung aber lindert auf jedem Fall Symptome.

Ich hab eine sehr nette FB - und wir Kuscheln und drücken uns - und hab noch ein paar (Ex-) Freundinnen. Mit denen ich gut quatschen kann.

Ich denke, dass ich meinen männlichen Freundeskreis mal etwas erweitern müsste.

Den Spruch "emotional untervögelt" finde ich gut. :-)

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Offtopic, männlicher Freundeskreis mit denen du nicht nur über Autos und Vögeln, sondern auch über intimes wie Zweifel und Stress reden kannst macht auch unabhängig. Manche

Kerls öffnen sich nur den LTRs und sind nach der Trennung am Arsch weil sie kaum wen zum reden haben.

Edit: Regelmäßiges Kacken trägt auch zur psychischen Gesundung bei.

bearbeitet von Stone Cold
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Es ist so eine Angst - zu sterben - bevor ich "endlich mal" eine liebevolle Beziehung gelebt habe.

Gute Worte. Es ist Zeit, jetzt zu beginnen. Mit der Liebe zu dir selbst.

Das hast du ja schon auf die eine oder andere Weise probiert, wenn ich richtig verstehe. Was konkret hast du schon versucht und was passiert dabei mit dir, wenn du das probierst?

Zudem: Liebe und Dankbarkeit sind die angenehmsten und heilsamsten Gefühle für die meisten. Wenn dein Zugang zur Liebe noch nicht so leicht ist, probiere es mal mit Dankbarkeit, dann lockert sich das oft. Wofür bist du dankbar im Leben, welche auch Kleinigkeiten im Detail? Nimm dir vielleicht ein Blatt Papier und notiere dir täglich immer wieder einen GeDANKEN dazu, wenn er dir in den Sinn kommt. Lese sie dir vor dem Schlafen noch einmal durch.

Was genau passiert kann ich garnicht so sagen - ich dissoziiere in der Vorstellung - sehe im prinzip mich als kleinen Jungen und nehme den in den Arm.

Aber irgendwie bleibt er trotzdem allein zurück ...

Ich hab den text gerade so gelassen wie ich ihn gedacht habe ... "nehme _den_ ..." , "... _er_ bleibt..." mich macht meine Wortwahl stutzig. Distanziert wie wenn der Junge nicht zu mir gehören würde. Irgendwie seltsam.

Ich hab schon mal mir eine Liste gemacht wofür ich mich liebe. Das mit der Dankbarkeit ist ein neuer Impuls ... Danke.

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Gast

Was genau passiert kann ich garnicht so sagen - ich dissoziiere in der Vorstellung - sehe im prinzip mich als kleinen Jungen und nehme den in den Arm.

Ich nutze das Modell des inneren Kindes nicht, es gibt da ja etliche Konzepte, aber bei der Arbeit mit verschiedenen Anteilen gelten meist vergleichbare Regeln. Hier ist es so, dass du vom inneren Kind dissoziiert bist (wie du schon festgestellt hast), gleichzeitig bist du assoziiert mit dem Erwachsenen-ich.

Die Erfahrung, die du machen willst, ist die, mit dem inneren Kind assoziiert zu sein. Also mach das mal. Wechsle die Perspektive. Wenn das visuell nicht funktioniert, wechsle auf den kinästhetischen Kanal. Wenn du beispielsweise mit der rechten Hand dein Kinn berührst, kannst du dich auf das Gefühl in den Fingern konzentrieren oder auf das Gefühl am Kinn. Genauso wenn du dich umarmst, kannst du ebenfalls beide Perspektiven einnehmen. Nimm die, die du haben möchtest.

Flieg visualisiert am Ende der Übung mal raus aus beiden Anteilen, sehe beide vor bzw. unter dir. Lass jeden Anteil von einer intuitiven gewählten Farbe durchströmen und gefärbt sein. Lass die Farben immer stärker werden und richtig strahlen. Wenn du beide Anteile strahlend wahrnimmst, lass beide zu einem integrierten neuen ICH in einer neuen Farbe (aus den beiden Anteilen) kraftvoll verschmelzen. Wenn du das alles vor dir sehen kannst, hole es zu dir heran, bis es etwa einen Meter vor dir visualisiert ist und dann tritt (mit geschlossen Augen) in das integrierte Ich vor dir mit strahlenden neuen Farbe ein, es wird sich sehr gut anfühlen, genieße es, so lange du magst.

bearbeitet von Gast

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@anfängergeist:

Danke, das ist ein Interessanter Ansatz - das probiere ich aus.

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Sehr interessant die ansätze. Hab auch so ein Problem. Diese suche nach der "mütterlichen Lieb" oder nach der Göttin. Ich Krieg das nicht wirklich in den Griff

Hab jetzt erst wieder eine vergeigt. Nummer hab ich schnell bekommen, gechattet und das war's dann nach ein paar dummen Bemerkungen von mir.

Ich kenn die Technik mit seinem " kleinen Jungen" an einem angemehmen Ort zu reden um so die Sicht des kleinen zu erfahren.

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Vielleicht kann man das nur teilweise in den Griff kriegen. Ich mein ein Kind dass keine adäquate Ernährung bekam, kann einen geschädigten Körper fürs Leben haben. Vlt kann man

das auch von der Psyche sagen. Diese Bedürfnisse können zu 100% nur von anderen erfüllt werden, sich dass also selber in der Vorstellung zu geben, ist kann ein 100%ger

Ersatz. Wahrscheinlich kann man nur für Schadensbegrenzung sorgen, und es in einer Therapie abmildern aber bleiben wird dieses Trauma wohl für immer.

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Im hier und jetzt leben - sowie - sich bewusst machen dass es nicht die Ereignisse sind die einem herunterziehen - sondern wie man sie bewertet.

Hier hilft auch der Satz aus dem NLP -> alles ist Feedback.

Dass das nicht immer leicht ist merke ich fast jeden Tag.

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Gast

Vielleicht kann man das nur teilweise in den Griff kriegen.

ein limitierender Glaubenssatz. Warum limitierend? Weil diese Überzeugung den Effekt hat, die eigene Motivation zu zerstören, an den Umständen etwas zu ändern. Wenn du der Meinung bist, dass keine Überzeugung ist, sondern die 'Realität', dann beschäftige dich mal etwas mit dem Konstruktivismus. Da warten ein paar Aha-Erlebnisse auf dich.

Mit anderen Worten: Denke final, nicht kausal

Ich mein ein Kind dass keine adäquate Ernährung bekam, kann einen geschädigten Körper fürs Leben haben. Vlt kann man

das auch von der Psyche sagen.

limitierender Glaubenssatz

Diese Bedürfnisse können zu 100% nur von anderen erfüllt werden, sich dass also selber in der Vorstellung zu geben, ist kann ein 100%ger

Ersatz. Wahrscheinlich kann man nur für Schadensbegrenzung sorgen, und es in einer Therapie abmildern aber bleiben wird dieses Trauma wohl für immer.

limitierender Gaubenssatz

Mich würde es nicht wundern, wenn es dir nicht allzu gut bei dem Thema geht. Dein Denken ist mit negativen Überzeugungen über voll. Das hat bisher deine Motivation untergraben.

Des Problem an limitierenden Glaubenssätzen wie deinen ist: Wenn man aufgegeben hat, werden diese Überzeugungen zu selbsterfüllenden Prophezeiung...

bearbeitet von Gast

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Vielleicht kann man das nur teilweise in den Griff kriegen und (nicht geschrieben) trotzdem

ein limitierender Glaubenssatz. Warum limitierend? Weil diese Überzeugung den Effekt hat, die eigene Motivation zu zerstören, an den Umständen etwas zu ändern. Wenn du der Meinung bist, dass keine Überzeugung ist, sondern die 'Realität', dann beschäftige dich mal etwas mit dem Konstruktivismus. Da warten ein paar Aha-Erlebnisse auf dich.

Mit anderen Worten: Denke final, nicht kausal

Paul Watzlawick, Maturana usw kenn ich.

Ich werde nie diesen Mangel zu 100% beheben können, so wie ein Duschrohrschaden durch ein neues Duschrohr zu 100% behoben werden kann. Das zu wissen nimmt

den Druck raus. Ja ein Rest Bedürftigkeit wird bleiben aber, er wird wahrscheinlich überlagert werden durch andere aufgebaute Ressourcen wie mehr Erfolge und SW,

oder schlicht Leben, dass mir das egal wird, und zwar so dass ich trotz Restbedürftigkeit kein Game durch neediges Verhalten ruiniere.

Ich mein ein Kind dass keine adäquate Ernährung bekam, kann einen geschädigten Körper fürs Leben haben. Vlt kann man

das auch von der Psyche sagen.

limitierender Glaubenssatz

Findest du? Das ist nur eine Vermutung. Was ich nicht geschrieben habe, ist dass auch Verletzungen Ressourcen sein können, ich habe mehr Verständnis und Mitgefühl

für andere deswegen. Auch das ist eine Vermutung. Ausserdem kann ich diese Verletzung wahrscheinlich ausgleichen oder gar aufheben indem ich mir neue Ressourcen

erschließe, neue stärkende Erfahrungen mache usw usw. Jeder ist doch irgendwo irgendwann mal verletzt worden.

Diese Bedürfnisse können zu 100% nur von anderen erfüllt werden, sich dass also selber in der Vorstellung zu geben, ist kann ein 100%ger

Ersatz. Wahrscheinlich kann man nur für Schadensbegrenzung sorgen, und es in einer Therapie abmildern aber bleiben wird dieses Trauma wohl für immer.

limitierender Gaubenssatz

Nein Nein Nein, kein Glaubenssatz sondern Ergebnis von nüchternem Analysieren und eigener Erfahrung. Es ist so: Kinder brauchen einfach Liebe und das positive Feedback der Eltern, davon sind sie abhängig. Wir Menschen brauchen Menschen, wir brauchen Bestätigung von unseren Mitmenschen, das prägt und ist essentiell für Selbstwert

und das hat nichts mit Neediness zu tun. Zu versuchen sich so ein Gefühl auf der abstrakten Vorstellungsebene zu geben, hilft zwar, aber ist nur ein halber Ersatz.

Mich würde es nicht wundern, wenn es dir Buch allzu gut bei dem Thema geht.

Hä? Willst du sagen, dass es mir nicht allzu gut mit diesem Buch geht?

Dein Denken ist mit negativen Überzeugungen über voll. Das hat bisher deine Motivation untergraben.Des Problem an limitierenden Glaubenssätzen wie deinen ist: Wenn man aufgegeben hat, werden diese Überzeugungen zu selbsterfüllenden Prophezeiung...

Da stimme ich dir zu. Damit kämpfe ich, wahrscheinlich ist mein Denken einer der Gründe, dass ich permanent Misserfolge habe oder nur diese sehe oder gar produziere.

Von Aufgeben ist hier überhaupt nicht die Rede. Ich relativiere vieles und versuche realistisch zu bleiben. Das nimmt Druck raus, deswegen denkst manchmal an der falschen

Stelle dass ich resigniere. Wahrscheinlich ist Realismus besser, denn meine adäquateren Erwartungen können sich viel eher im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeihung

realisieren, als die zu hoch gesteckten. Ich hab tatsächlich Depressionen also vom Psychiater bestätigt.

bearbeitet von Stone Cold

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Gast

Sorry, das mit dem "Buch" war die Autokorrektur des Tablets... sollte "nicht" heißen...

Nein Nein Nein, kein Glaubenssatz sondern Ergebnis von nüchternem Analysieren und eigener Erfahrung."

Wir haben unterschiedliche Definitionen von Glaubenssätzen. Jede Überzeugung, auch die aufgrund "nüchterner Analyse" erlangte, bleibt für mich subjektiv = ein Glaubenssatz. Das ist das Wesen des Konstruktivismus. Und ja, das beißt sich mit anderen üblichen Vorstellung, wie beispielsweise dem Glauben daran, das Dinge "beweisbar" (=objektivierbar) sind. Dabei haben die Wissenschaftler Karl Popper, Imre Lakatos, Feyerabend, etc schon lange gezeigt, wo die Grenzen der Wissenschaft und des Beweises liegen.

Wenn man für sich einmal abgehakt hat, dass es etwas Objektives gibt, sondern mal für einen Moment annimmt, dass alles subjektiv, durch den Geist konstruiert ist, wird einem plötzlich klar, dass Überzeugungen nicht dazu dienen, eine wie auch immer geartete objektive Realität abzubilden, sondern dass die Überzeugungen den Geist selbst zu steuern vermögen.

Glaubenssätze unterteile ich daher in hilfreiche und nicht so hilfreiche. Im Zweifel halte ich mich immer an die hilfreichen.

Um mal aus der abstrakten Ebene praktisch zu werden:

Der kausal Denkende sagt: Ich betätige die Bremse meines Fahrzeugs, weil dies kausal dazu führt, dass im Bremszylinder ein Druck in der Bremsflüssigkeit erzeugt wird, der dann über hebelartige Mechanismen, etc.. gefolgt von einem ganzen Weltbild mit tausenden Bedingungen.

Der final Denkende sagt: Ich betätige die Bremse meines Fahrzeugs, damit es zum Stehen kommt. Ich hab das ein paar Mal versucht und das hat so funktioniert, es war hilfreich, also habe ich den Glaubenssatz angenommen. Ich weiß, dass dies ein Glaubenssatz ist, der mir aber hilft. (Die ganzen Theorien über eine objektive Welt sind obsolet.)

Wenn es jetzt um geistige Dinge geht:

Der kausal Denkende sagt: Ich habe diese Überzeugung, weil sie so in meine Überzeugung von einer objektiven Welt und Realität passt, beispielsweise, das Kinder in ihrer Kindheit Liebe brauchen und das sonst nicht wieder gut zu machen ist.

Der final Denkende sagt: Ich mache genau das, was jetzt hilfreich für mich ist. Die Überzeugung, das ich nur dann meinen gesamtes Potential ausschöpfe, wenn ich auch maximal motiviert bin, hab ich schon ein paar mal erfahren. Deswegen sorge ich dafür, dass ich maximal motiviert bin. Dafür nehme ich die Überzeugungen an, die mich maximal motivieren und verändere das Thema in meinem Sinne, soweit es mir nur irgendwie möglich ist. Und weil ich motiviert bin, hab ich auch Spass dabei...

Das sollte dir das nur noch etwas erläutern, was ich gemeint hatte, ist nicht so wichtig.

Interessanter finde ich deine Überzeugung:

"Will realistisch bleiben und nehme damit Druck raus"

Wenn du magst, würde mich freuen, wenn du mir das näher erklärst.

@C_h_o_p_i_n: Sorry, dass ich den thread so zuspamme. Mach ich nur, weil dein Thema geklärt scheint. Sag bitte, wenn es dich stört

bearbeitet von Gast

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TE: Ich hab grad ne ziemliche Wall of Text produziert auch von mir: Wenn es dich stört und du noch Fragen zu deinem Thema hast, bitte melden.

Also ich denke wir können uns in der Mitte treffen. Trotzdem, egal wie Subjektiv alles ist, Objektivität und Realismus sind imho dennoch anzuerkennen und nicht mit dem Verweis auf Konstruktivismus vollständig ad acta zu legen, denn es funktioniert ja realistisch und objektiv zu sein man bekommt positives feedback dadurch. Evt. meinst du das nicht, aber so kommt

es bei mir an.Auf der anderen Seite kann man auch die objektiven Sichtweisen in eine nützlichere umändern die genauso objektiv für einen ist. Ich plädiere dafür, beides beizubehalten. .

Will heißen, auch meine negative Sichtweise wird zum Teil durch die Realität validiert. Man kann alles mit man erschafft die Realität als Totschlagargument zerhackstücken, aber ein

Quäntchen Gültigkeit sollte man doch auch zugestehen.

Ich probiere mal zum Spaß deine Denke aus und erklär dir meine.

Ich als Kausaldenkender:

"Vielleicht kann man das nur teilweise in den Griff kriegen":

Die Kindlichen Bedürfnisse können nur zu 100% erfüllt werden und damit das Problem gelöst, wenn man wieder Kind wird, und es dass versäumte nachgeholt wird. Geht aber de facto nicht, ich bin 24, und Zeitsprünge

sind nicht möglich. Ergo ist das Problem auch mithilfe von Therapie und intensivstem Üben und Reflektieren nur bedingt zu lösen. Ein Rest Bedürftigkeit und Verletzlichkeit wird bleiben. Und jetzt kommt

der springende Punkt: Nein, die Schlussfolgerung daraus ist nicht, dass ich demotiviert bin und oder gar aufgebe, wie du mir zu unterstellen scheinst. Die Schlussfolgerung ist: Bestimmte unangenehme Wahrheiten

können akzeptiert werden. Eventuell kann man das aber irgendwie positiv nutzen. Eventuell ist das auch nicht unbedingt ein Todesurteil, sondern Schrammen am Charakter gehören dazu und ist evtl gut, weil

wenn alles positiv ist, wär man langweilig und es ist unrealistisch und evtl kann man aus dem schmerz irgendein kapital ziehen, sei es dass ich mitgefühl habe mich für meine zukünftigen kinder mehr engagiere usw usw.

Ich als Finaldenkender:

Hab ich im Prinzip schon alles gesagt. Eine nicht zu 100% zu behebene Schramme ist evtl nicht gerade Anlass zur Freude aber sie kann Motivation für irgendwas sein, sie kann interessanter machen, vor allem

ist sie evtl. unwichtiger als ich denke. Wenn ich mich entwickelt habe und mehr Inhalten als mit mir beschäftigt bin wird sie mir egaler werden, es lohnt sich dann nur sich damit zu beschäftigen wenn sie mir tatsächlich

zum nachteil gereicht, zb wenn ich partout needy verhalte und dadurch immer wieder das Game sabotiere. Aber das muss nicht zwangsläufig passieren und es muss nicht zwangsläufig die Ursache für das needige Verhalten sein. Außerdem beweisen es Künstler und vor allem Bluesmusiker immer wieder: Schmerz kann man tiefe abgewinnen und er kann auch sogar genossen werden, er kann eine bittere Süße haben. Ich mein so kann zu sehr großen Teilen die Geschichte und "Ursache" des JAzz erklärt werden. Pickup auch by the way. Das Problem muss nicht zwangsläufig zu 100% behoben werden und die Theorie dass das nur

geht, wenn die Bedürfnisse zu 100& erfüllt werden ist evtl auch Bullshit. Ich bin mittlerweile erwachsen mich 100% als Kind zurückverwandeln um das Problem zu lösen würde ich nicht wollen selbst wenn

Zeitreisen möglich sind.

Und damit habe ich auch deine Frage beantwortet was ich mit : "Will realistisch bleiben und nehme damit Druck raus" meine. Wie du siehst habe ich ziemlich hohe Ansprüche. Und dass

setzt gewaltig unter Druck. Druck ist wahrscheinlich eher Kontraproduktiv wenn es um Bedürfnisse geht. Ausserdem hemmt er und reduziert so die Handlungsmöglichkeiten.

Und dass sich zu hohe Ansprüche durch selbsterfüllende Prophezeihung erfüllen ist doch absoluter Unsinn. Man muss schon realistisch bleiben, egal wie subjektiv mein

Realismus ist, er funkioniert trotzdem in der Realität zu einem gewissen Grad und ist deswegen nicht einfach wegzuwischen oder zu relativieren.

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Ich hab gerade so eine "kleine" (?) Kriese.

Im Prinzip ist alles in Ordnung ... aber ...

Mein inneres Kind - hungert nach emotionaler Wärme - Liebe.

Niemand kann den Hunger deines Kindes stillen, solange du dich nicht selbst seiner annimmst.

An Stellen wo ich einfach nur mit einer gewissen Gelassenheit reagieren müsste - um z.B. dem wachsen einer Partnerschaft Raum zu geben reagiere ich nahezu panisch - und will Sachen - Bekenntnisse zu mir - oder Entwicklungen in Richung einer Partnerschaft quasi erzwingen.

Sobald sich eine Chance auf eine Partnerschaft eröffnet reagiere ich "needy" - nicht nach Sex - nach Liebe - nach geliebt werden.

Und hier liegt mMn der Hund begraben: Du hast Angst, dass aus einer frischen Bindung wieder nichts wird und bekommst Panik. Die Panik veranlasst dich, dich needy, unlocker und fordernd zu verhalten, wodurch du deine Partnerin von dir stößt. Du erschaffst dir damit exakt die Situation, die du fürchtest und krampfhaft versuchst zu vermeiden. Das ist das Gesetz der Resonanz.

Wenn man liebt, sich selbst und den anderen. dann spielen Bekenntnisse keine Rolle mehr. Man will dann nicht mehr besitzen. Dann genießt man die Zeit, die man gemeinsam verbringt und lässt die Liebe einfach sein. Dann lässt man eine Bindung wachsen, aber auch wieder los, wenn sie einem nicht gut tut.

Wieso brauchst du die Sicherheit einer Beziehung, wenn du auch ohne lieben kannst?

Ein anderer Mensch spürt es immer, wenn wir ihn besitzen wollen, um unsere eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Damit mache ich mir immer wieder Sachen kaputt ( sabottiere mich selbst ) ... durch Klammern, Bedürftigkeit oder scheinbare needyness.

Es ist so eine Angst - zu sterben - bevor ich "endlich mal" eine liebevolle Beziehung gelebt habe.

Wenn es wirklich so eintreten sollte: Was wäre so schlimm daran? Eine Beziehung ist nur ein Rahmen, ein Korsett. Es sagt nichts darüber aus, wie tief wir geliebt haben. Und nur das zählt letzten Endes. Inwieweit wir die Liebe in unser Innerstes haben eindringen lassen, so dass sie unsere dunkelsten Schatten erleuchten konnte.

Ich fühle mich quasi ...

... wie Warm gebadet ... und jemand vergisst mich abzutrocken und ins warme Bett zu stecken. Sicherheit

Ich habe gestern einen wunderbaren Hinweis bekommen: "Sei dir selbst die liebevollen Eltern, die du nie hattest. Kauf dir selber regelmäßig ein Eis und kuschel dich in eine Decke und zelebriere das Naschen." Genau das kannst du auch in deiner Situation tun. Du kannst dich selbst abtrocknen, dir eine Wärmflasche machen, dir eine Kuscheldecke kaufen... Alles, wonach du dich sehnst, kannst du dir selber geben.

Meine neuste ( aktuelle ) "Beziehung" ... 2 Date FC am DVD-Abend meinte am dritten Date sie hätte gerne eine unverbindliche Affäre mit mir um mich langsam besser kennenzulernen. Sie meinte zwar dass sie keinen anderen mehr trifft ... aber *fuck*...: schon wieder ... unverbindlich.

Ok ... ob's auf dauer passt kann man nach drei Treffen eh noch nicht sagen.

Ich versuche schon solche Dinge wie von Außen auf mich schauen - und mich selbst in den Arm nehmen - aber irgendwie bekomme ich das "Loch" der oralen Bedürftigkeit scheinbar nicht selbst gestopft um die nötige Gelassenheit hinzubekommen.

Problem könnte in meiner Kindheit begründet sein, dass ich von meiner Mutter nur wenig die Bedürfnisse erfüllt bekommen habe die ich tatsächlich hatte und sie ( unbewusst ) auf die "programmierung" einer unselbständigen Persönlichkeit hingearbeitet hat.

Vergib dir selbst dafür, dann kann auch dein inneres Kind wieder vertrauen zu dir schöpfen.

Vielleicht hat ja der eine oder andere eine hilfreiche Idee wie ich da weiter kommen könnte.

Was du schreibst klingt traurig und ich wünsche dir, dass du die warmherzige Liebe findest, nach der du dich sehnst.

bearbeitet von Candygirl
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