Bin ich meinen Eltern bezüglich meines Studiums rechenschaft schuldig?

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Gast KeTo22

Hallo Leute,

zur Zeit habe ich richtig Beef mit meiner Mutter. Ich bin 23 und wir wohnen zu Dritt in einem Haus.

Streitpunkt ist, dass ich die Uni "schwänze" und vorziehe, Zuhause mich auf die anstehenden Klausuren vorzubereiten. Ich bin nun mal eher der autodidaktische Lerntyp, schon immer gewesen. Natürlich sind Vorlesungen hier und da hilfreich, jedoch bin ich kein Mensch, durch zuhören viel behalten kann (kann daran liegen, dass ich ADHS habe)

Hinzu kommt, dass man erst einmal aus 90 Minuten Informationsflut das herausfiltern muss, was letztendlich wichtig und entscheidend für die Klausur ist.

Als ich am Mittwoch nach unten kam, sofort diese lästige Frage "Musst du nicht zur Uni?!"

Darauf hin habe ich ihr erklärt, dass ich mich lieber Zuhause für die Klausuren lerne und dass die Vorlesungen dieser und nächste Woche auch nicht mehr entscheidend sind. Mein Argument, ich sei ein autodidaktischer Lerntyp, wurde gar nicht ernst genommen.

Sie ist tatsächlich der Meinung, in Bezug auf Uni habe ich ihr gegenüber auch eine Verpflichtung und dass sie das Recht hat, sich darüber zu erkundigen. Heute Morgen kam eine weitere Sticherei ( "Willst du die nächsten Wochen nicht mehr zur Uni gehen") Darauf habe ich erst gar nicht geantwortet, bis sie laut wurde und auf ihr Recht pochte, zu fragen. Ich antwortete, dass ich auch das Recht habe, nichts dazu zu sagen.

Folgende Punkte pissen mich ziemlich an:

1. Die Aussage, dass ich meiner Mutter gegenüber die Verpflichtung habe, mein Studium nach ihren Vorstellungen zu machen. Sie vergisst, dass ich jeden Monat x-€ zahle, weil mein leiblicher Vater keinen Unterhalt mehr zahlt und wir das Haus halten können.

Es ist also abwegig zu behaupten, dass ich ein Blutsauger bin, der nichts für seine Zukunft tut und sich auf Kosten der Eltern breit macht! Dazu gehe ich nebenbei noch arbeiten, schon seit dem ich 14 bin, hatte ich immer wieder Nebenjobs!

Das mit der Miete war zunächst ein Angebot meinerseits, um den Unterhaltsausfall zu kompensieren. Daraus ist nun ein Dauerzustand geworden. Kostgeld ist zwar legitim, aber wenn mein leiblicher Vater weiterhin gezahlt hätte, wäre es so nie gekommen. Ich muss quasi für die mangelnde Pflichterfüllung meines leiblichen Vaters aufkommen!

2. Will meine Mutter nicht einräumen, dass ich mit 23 ERWACHSEN BIN!!! Ich bin erwachsen und kann selber bestimmen, auf welche Art und Weise ich MEINE ANGELEGENHEITEN erledige. Nur weil ich mehr Verantwortungsbewusstsein haben könnte, heißt es noch lange nicht, dass man mir das Recht auf jegliche Handlungsfreiheit und Selbstverantwortung entziehen will mit solchen Schikanen.

3. Meine lückenhafte Anwesenheit bei den Vorlesungen wird mit dem fernbleiben von der Arbeit gleichgestellt. Aber für mich ist es ein Äpfel-Birnen Vergleich!

4. Sie hält mir immer vor, dass ich ohne ihre Arschtritte nicht da wäre, wo ich heute bin. Natürlich ist es lobenswert von ihr, dass ihr mein schulischer Werdegang nie egal war und dass sie immer das Beste für mich wollte.

Dennoch war es nie so, dass ich ein schlechter Schüler ( Abischnitt 2,4) noch ein Problemkind war. Abgesehen davon habe doch ich letztendlich die Leistungen erbracht.

Mit anderen Worten werden meine bisher erbrachten Leistungen auf diese Art kleingeredet, ich hätte es ohne sie ja niiiiieee geschafft!

5. Dass Mutter jemals studiert hat, wäre mir neu. Ohne arrogant zu klingen, aber ich sollte doch im 3.Semester mittlerweile besser wissen, wie der Hase läuft und dass in den Klausuren bis jetzt nichts vorkam, was man nicht selbst durch Literatur und Scripten hätte erlernen können.

Es kränkt mich einfach, dass mir so wenig Vertrauen zugeteilt wird und dass ich diesbezüglich immer noch nicht wie ein erwachsener Mensch behandelt werde, der seine Zukunft selbst in der Hand hat und autark von anderen sein möchte. Ich möchte mich nicht ständig rechtfertigen müssen für mein Handeln....

Ich will sie nicht mal haten, sie war immer für mich da und stand hinter mir. Sie wollte mir das beste bieten, was sie bieten kann und dafür, dass sie mich mit 21 bekommen hat, 8 Jahre lang alleinerziehend war und ich ADHS habe, wusste sie immer, mich richtig zu handeln

Wie ist eure Meinung dazu? Teilt ihr meine Ansichten oder ist meine Wahrnehmung verschroben?

bearbeitet von KeTo22

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Sie will eigentlich nur dein Bestes und ist sowieso auf deiner Seite.

Ich finde aber auch das man sich nicht mehr so bei einem 23jährigen einmischen sollte.

Schick einfach einen Bruder/Onkel zu Ihr, der ihr deine Sicht der Dinge ruhig darstellt.

bearbeitet von Haifisch030

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Gast KeTo22

Sie will eigentlich nur dein Bestes und ist sowieso auf deiner Seite.

Ich finde aber auch das man sich nicht mehr so bei einem 23jährigen einmischen sollte.

Schick einfach einen Bruder/Onkel zu Ihr, der ihr deine Sicht der Dinge ruhig darstellt.

Es gibt keine Person, die der meinen Eltern nahesteht und der meine Ansicht vertreten würde.

Mein Stiefvater sagt wenig dazu, vertritt aber grundsätzlich die Ansichten meiner Mutter

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1. Im dritten Semester hast Du bestenfalls einen blassen Schimmer davon, wie Uni geht.

2. Deine Mutter macht sich Gedanken, was sie ehrt.

3. Sie fährt aber ihren eigenen Film und Du Deinen. Das muss sie früher oder später kapieren, und Du auch. Weder ist sie für Deinen Erfolg oder Misserfolg zuständig, noch Du für das Ausfüllen der männlichen Funktion in ihrem Leben.

4. Entweder Du sprichst mit Deiner Mutter darüber, dass ihr in einer WG wohnt und nicht in einem Mutter-Kind-Heim, oder Du lernst in Zukunft in einer Bibliothek an der Uni. Da gibt´s auch keine Vorlesungen, dafür eine Cafete mit was zu essen, und Leidensgenossen sind auch meist da.

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Wie waren denn deine Prüfungsergebnisse in den ersten beiden Semestern?

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Gast KeTo22

Wie waren denn deine Prüfungsergebnisse in den ersten beiden Semestern?

Sagen wir mal ausbaufähig:

Zur Zeit habe aus beiden Semestern eine Durchschnittsnote von 2,6

Zwei Klausuren muss ich im zweiten Versuch noch nachschreiben, die eine nehme ich mir für das nächste Semester vor und die andere kann erst im 5. nachgeschrieben werden.

Na klar, mein Idealbild des Studiums wäre, so oft wie möglich anwesend zu sein und vor allem konstant und kontinuierlich zu lernen. Bis jetzt war alles eher auf den letzten Drücker, aber ich bin Herrgott nicht der Einzige, der das lernen auf die lange Bank schiebt und seine Vorsätze unzureichend einhält...

Mutters Vorwurf, ich sei faul, will ich gar nicht abstreiten. Da hat sie definitiv recht.

bearbeitet von KeTo22

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Mutters Vorwurf, ich sei faul, will ich gar nicht abstreiten. Da hat sie definitiv recht.

Und was soll dann das Geheule hier? Dann hat sie ja wohl Recht, und Du stiehlst uns die Zeit, indem Du einen Konflikt darstellst, den es so gar nicht gibt. Was Du willst, ist, nicht auf Deinen Schlendrian hingewiesen zu werden, weil sich das blöd anfühlt.

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Gast KeTo22

Hier paar Dinge, die unser Verhältnis präziser beschreiben soll...

Ich wurde mal mit Gras gebustet. Bevor meine Eltern den Brief von den Cops lesen, habe ich ihnen lieber selber gesagt (vor allem ist mein Stiefvater Kripo-Kommissar, der hätte davon so oder so Wind bekommen)

Aus dieser Sache wurde ein großes Fass aufgemacht, voll mit Drama. Folgende Sachen hat Mutter von mir erwartet:

- dass ich ab jetzt aufschreibe, wann und wie viel ich Kiffe und es ihr am Ende des Monats zeige

- dass ich meinen Dealer an die Polizei verrate, weil er ja keine Skrupel hätte, den "Scheiß" auch an Kinder zu verkaufen...quasi als Zeichen, dass ich geläutert bin. Als ich mich weigerte, ihn in die Scheiße mitzuziehen, kam das Argument, ich wolle doch nur weiter hin bei ihm Stoff holen.

Dabei ist es doch voll absurd, so etwas zu erwarten!

...........................................................................................................................................................................................................................

Der Lenker meines Fahrrads ist locker. Da dieser Umstand mein Fahrkonfort mindert, hatte ich ohnehin vor, den auszutauschen.

Aus irgendwelchem Grund auch immer hat sie daran rumgefummelt und den Fehler festgestellt.

Daraufhin hat sie mir tatsächlich verboten, mein eigenes Verkehrsmittel zu fahren, bis die Sache behoben ist.

Sie selbst fährt mit einem Auto, was kein TÜV mehr hat. Fakt ist, mein Fahrrad mit lockerem Lenker ist sicherer als ein Auto, wo jederzeit ein wichtiges Teil wegrosten kann (alte C-Klasse halt) oder wo jederzeit der provisorisch befestigte Kühle wegfliegen kann!

Ich selbst durfte das Auto nicht mehr fahren, mittlerweile aber gelegentlich, wenn ich zur Arbeit muss oder zur Jam Session fahren will. ODER wenn sie mich um einen Gefallen bittet!...

...........................................................

Das alles ist nicht mal ein Jahr her...als ich jünger war und irgendeine schulische Pflicht nicht erfüllt habe oder dies und jenes nicht gemacht habe, dann hat sie es selber für mich erledigt

Das meine ich! Wie soll jemand erwachsen sein, dem früher jegliche Verantwortung letztlich abgenommen wurde und der heute noch unten gehalten wird?

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Zuerst mal...sie will ja wie erwähnt nur das Beste für dich. Verstehe das nicht falsch.

Eben weil sie (wie du sagst) nie studiert hat, wird sie es ja nicht besser wissen. Sie setzt es wahrscheinlich mit der Schule gleich (Wenn du Stunden schwänzt, verpasst du direkt viel und verhaust die Arbeit...)

Erkläre ihr doch einfach, wie es in der Uni läuft und vor allem, dass du FREIWILLIG in die Uni gehst. Nicht weil dich jemand dazu zwingt, nicht weil du musst, sondern weil du es WILLST. Da steht es dir auch zu, deine Zeit so gestalten wie du willst.

Wenn du ja schon im 3. Semester bist, scheint es bisher ja keine großen Probleme geben zu haben mit deinem Lernstil. Auch das kannst du erwähnen.

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Hier paar Dinge, die unser Verhältnis präziser beschreiben soll...

Ich wurde mal mit Gras gebustet. Bevor meine Eltern den Brief von den Cops lesen, habe ich ihnen lieber selber gesagt (vor allem ist mein Stiefvater Kripo-Kommissar, der hätte davon so oder so Wind bekommen)

Aus dieser Sache wurde ein großes Fass aufgemacht, voll mit Drama. Folgende Sachen hat Mutter von mir erwartet:

- dass ich ab jetzt aufschreibe, wann und wie viel ich Kiffe und es ihr am Ende des Monats zeige

- dass ich meinen Dealer an die Polizei verrate, weil er ja keine Skrupel hätte, den "Scheiß" auch an Kinder zu verkaufen...quasi als Zeichen, dass ich geläutert bin. Als ich mich weigerte, ihn in die Scheiße mitzuziehen, kam das Argument, ich wolle doch nur weiter hin bei ihm Stoff holen.

Dabei ist es doch voll absurd, so etwas zu erwarten!

...........................................................................................................................................................................................................................

Der Lenker meines Fahrrads ist locker. Da dieser Umstand mein Fahrkonfort mindert, hatte ich ohnehin vor, den auszutauschen.

Aus irgendwelchem Grund auch immer hat sie daran rumgefummelt und den Fehler festgestellt.

Daraufhin hat sie mir tatsächlich verboten, mein eigenes Verkehrsmittel zu fahren, bis die Sache behoben ist.

Sie selbst fährt mit einem Auto, was kein TÜV mehr hat. Fakt ist, mein Fahrrad mit lockerem Lenker ist sicherer als ein Auto, wo jederzeit ein wichtiges Teil wegrosten kann (alte C-Klasse halt) oder wo jederzeit der provisorisch befestigte Kühle wegfliegen kann!

Ich selbst durfte das Auto nicht mehr fahren, mittlerweile aber gelegentlich, wenn ich zur Arbeit muss oder zur Jam Session fahren will. ODER wenn sie mich um einen Gefallen bittet!...

...........................................................

Das alles ist nicht mal ein Jahr her...als ich jünger war und irgendeine schulische Pflicht nicht erfüllt habe oder dies und jenes nicht gemacht habe, dann hat sie es selber für mich erledigt

Das meine ich! Wie soll jemand erwachsen sein, dem früher jegliche Verantwortung letztlich abgenommen wurde und der heute noch unten gehalten wird?

Egal wie alt du bist - deine Eltern bzw deine Mutter werden sich immer um dich kümmern und sorgen und dich als ihr kleines Kind ansehen. Stelle deine Meinung dar und vertritt sie. Wenn du weisst(!), dass du ohne die Vorlesungen besser bist, da du so mehr Zeit ins lernen investieren kannst, dann mach das auch. Es liest sich nur jedoch so, als ob du mittags um 15:00 Uhr runter kommst, um dann erstmal zu frühstücken. Ist doch klar, dass deine Mutter dir dann sagst, dass das scheiße ist.

Und wie auch oben schon jemand geschrieben hatte: Du hast noch keinen Schimmer wie Uni läuft. Vorlesungen SIND wichtig. Arbeitsgruppen auch und der Austausch mit deinen Leidensgenossen auch. Außerdem muss man auch mal aus dem Haus kommen. Theoretiker sind idR nicht erfolgreich.

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Gast KeTo22

Mutters Vorwurf, ich sei faul, will ich gar nicht abstreiten. Da hat sie definitiv recht.

Und was soll dann das Geheule hier? Dann hat sie ja wohl Recht, und Du stiehlst uns die Zeit, indem Du einen Konflikt darstellst, den es so gar nicht gibt. Was Du willst, ist, nicht auf Deinen Schlendrian hingewiesen zu werden, weil sich das blöd anfühlt.

1. Niemand hat dich gebeten, mir deine Zeit zu opfern.

2. Das "Rumgeheule" dient dazu, den Rat neutraler Menschen einzuholen...hier geht es weniger um Faulheit, sondern mehr um die Beziehung zwischen meiner Mum und mir...und auch darum, meine Wahrnehmung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen

bearbeitet von KeTo22

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Gast KeTo22

Es liest sich nur jedoch so, als ob du mittags um 15:00 Uhr runter kommst, um dann erstmal zu frühstücken. Ist doch klar, dass deine Mutter dir dann sagst, dass das scheiße ist.

Nein, keinesfalls. ich bin heute und gestern um 9 bzw. 10 Uhr aufgestanden

Und um ein weiteres Missverständnis aus der Welt zu schaffen: Ich gehe nicht grundsätzlich nie zu den Vorlesungen!!!

Vor allem in der letzten Woche vor der Klausurenphase sehe ich es als effizienter an, auf meine Art und weise mich vorzubereiten

bearbeitet von KeTo22

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Es liest sich nur jedoch so, als ob du mittags um 15:00 Uhr runter kommst, um dann erstmal zu frühstücken. Ist doch klar, dass deine Mutter dir dann sagst, dass das scheiße ist.

Nein, keinesfalls. ich bin heute und gestern um 9 bzw. 10 Uhr aufgestanden

Und um ein weiteres Missverständnis aus der Welt zu schaffen: Ich gehe nicht grundsätzlich nie zu den Vorlesungen!!!

Vor allem in der letzten Woche vor der Klausurenphase sehe ich es als effizienter an, auf meine Art und weise mich vorzubereiten

Dann ist das auch in Ordnung. Mach das, was dir am besten hilft und stehe dazu. Ein kleiner Ratschlag meinerseits: Gehe doch einfach in die Uni-Bibliothek. Ruhig, angenehme Lernatmosphäre, keine Ablenkungen und deine Mutter weiss, dass du an der Uni bist.

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Das ist mal wieder so ein klassischer Fall von:

Man kriegt immer die Kinder, die man verdient :)

Du hast imho drei Optionen:

1. In die Bib zum lernen gehen, wie Geschumzelt dir das vorgeschlagen hat

2. Ausziehen und 1. trotzdem in Betracht ziehen, weil gut für dich

3. Nichts ändern und weiter mit Mutti streiten.

Das Gute ist im übrigen:

Du wirst zwar älter, aber Mutti wird immer deine Mutti bleiben und glucken, gerade, wenn du schon so mutti-untauglichen Kram gemacht hast wie Gras rauchen. Da gluckt sie gleich noch mehr, weil sie sofort Horrorszenarien im Kopf hat, dass du dir dein Leben vermurkst. Wenn man mich 1x mit einer Kippe erwischt hätte, hätte sich meine Mutter sofort meinen kompletten Abstieg ausgemalt. Über Nikotion- und Alkoholabhängigkeit, Koks und Heroin zu Obdachlosigkeit, Vergewaltigung, Prostitution und Menschenhandel und finalem Drogentod innerhalb von EINER WOCHE!

Sowas ist vollkommen absurd, Muttis sind aber oft so. Solche Verfehlungen verknüpfen Muttis auch oft mit Erziehungsfehlern ihrerseits und treten dir dann noch mehr in den Arsch um ihre Fehler auszubügeln. Die hat Angst, dass du aus dem Nest fliegen willst und dir einen Flügel brichst, weil sie dich nicht ordentlich aufs Fliegen vorbereitet hat.

Klar nölt sie an deinem Lenker rum. Selbes Szenario. Die hat dich lieb und will nicht, dass du einen Unfall hast. Ähnliche Assiziationskette wie bei den Drogen, übrigens.

Als ich frisch im Beruf war (mit viel Autofahren), hat die mich jedes Mal abends angerufen und gefragt ob alles ok sei, wenn sie im Verkehrsfunk irgendwas von Stau/ Unfall auf einer Strecke gehört hat, die ich möglicherweise zur irgendeiner Uhrzeit an dem Tag befahren haben könnte ("ich konnte nicht schlafen... ich dachte, du hättest den Unfall gehabt! *schnüff schnüff schnüff*").

Also prinzipiell mal bei jeder Autobahn im Rhein-Main-/ und Rhein-Neckar-Gebiet... Und da habe ich schon 7 (!!!) Jahre nicht mehr daheim gewohnt.

Das war total absurd - hat sich aber mit der Weile gelegt. Übrigens ohne Diskussion, irgendwann hab ich sie jedes Mal veralbert, wenn sie mich angerufen hat und mich etwas über sie lustig gemacht. Das war deutlich wirkungsvoller als jede Diskussion, da hat sie gemerkt wie furchtbar irrational ihr Verhalten ist. Niedlich isses trotzdem. Mutti ist die Beste!

Ach so: Muttis müssen das Loslassen auch erst lernen.

Deswegen zieht man halt auch aus. Mit Distanz klappt das mit dem Loslassen nämlich besser.

bearbeitet von Morgain
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Gast KeTo22

Das ist mal wieder so ein klassischer Fall von:

Man kriegt immer die Kinder, die man verdient:)

Du hast imho drei Optionen:

1. In die Bib zum lernen gehen, wie Geschumzelt dir das vorgeschlagen hat

2. Ausziehen und 1. trotzdem in Betracht ziehen, weil gut für dich

3. Nichts ändern und weiter mit Mutti streiten.

Das Gute ist im übrigen:

Du wirst zwar älter, aber Mutti wird immer deine Mutti bleiben und glucken, gerade, wenn du schon so mutti-untauglichen Kram gemacht hast wie Gras rauchen. Da gluckt sie gleich noch mehr, weil sie sofort Horrorszenarien im Kopf hat, dass du dir dein Leben vermurkst. Wenn man mich 1x mit einer Kippe erwischt hätte, hätte sich meine Mutter sofort meinen kompletten Abstieg ausgemalt. Über Nikotion- und Alkoholabhängigkeit, Koks und Heroin zu Obdachlosigkeit, Vergewaltigung, Prostitution und Menschenhandel und finalem Drogentod innerhalb von EINER WOCHE!

Sowas ist vollkommen absurd, Muttis sind aber oft so. Solche Verfehlungen verknüpfen Muttis auch oft mit Erziehungsfehlern ihrerseits und treten dir dann noch mehr in den Arsch um ihre Fehler auszubügeln. Die hat Angst, dass du aus dem Nest fliegen willst und dir einen Flügel brichst, weil sie dich ordentlich aufs Fliegen vorbereitet hat.

Klar nölt sie an deinem Lenker rum. Selbes Szenario. Die hat dich lieb und will nicht, dass du einen Unfall hast. Ähnliche Assiziationskette wie bei den Drogen, übrigens.

Als ich frisch im Beruf war (mit viel Autofahren), hat die mich jedes Mal abends angerufen und gefragt ob alles ok sei, wenn sie im Verkehrsfunk irgendwas von Stau/ Unfall auf einer Strecke gehört hat, die ich möglicherweise zur irgendeiner Uhrzeit an dem Tag befahren haben könnte ("ich konnte nicht schlafen... ich dachte, du hättest den Unfall gehabt! *schnüff schnüff schnüff*").

Also prinzipiell mal bei jeder Autobahn im Rhein-Main-/ und Rhein-Neckar-Gebiet... Und da habe ich schon 7 (!!!) Jahre nicht mehr daheim gewohnt.

Das war total absurd - hat sich aber mit der Weile gelegt. Übrigens ohne Diskussion, irgendwann hab ich sie jedes Mal veralbert, wenn sie mich angerufen hat und mich etwas über sie lustig gemacht. Das war deutlich wirkungsvoller als jede Diskussion, da hat sie gemerkt wie furchtbar irrational ihr Verhalten ist. Niedlich isses trotzdem. Mutti ist die Beste!

Ach so: Muttis müssen das Loslassen auch erst lernen.

Deswegen zieht man halt auch aus. Mit Distanz klappt das mit dem Loslassen nämlich besser.

Dein Post hat mich nachdenklich gemacht...wenn ich mir meinen Startpost so angucke, stelle ich fest, dass ich vielleicht zu hart mit Mutti ins Gericht gegangen bin.

Man sollte die von dir genannten Dinge auf jeden Fall berücksichtigen. Die von mir als irrational und absurd empfundenen Argumenten ihrerseits haben sicher eine weit aus ehrvollere Absicht als die, mir meine Freiheit als erwachsener Mensch zu beschneiden. Sie gesteht sich auch selbst ein, dass sie letztendlich nichts mehr tun kann.

Die Sache mit dem Ausziehen wäre ein großer Schritt, der bestimmt für beide Seiten langfristig eine Win-Win-Situation darstellt. Ich verlasse das Elternhaus, kann mich mehr entfalten, erlerne die volle Verantwortung für mich selbst...und Mutter lernt, mehr loszulassen.

Sie war einmal sogar etwas angepisst, als ich ihr mein Vorhaben offenbarte, nach dem Studium eventuell in eine weit entfernte Großstadt zu ziehen.

Ausziehen geht aber zur Zeit nicht so einfach. Mein Stiefvater zahlt für seine Söhne aus erster Ehe Unterhalt...und mein üppiges Kostgeld sowie das Kindergeld, was meine Eltern für mich bekommen, sind wichtige Geldquellen, um das Haus zu halten.

Wenn ich ausziehen würde, dann müssten sie im schlimmsten Fall das Haus und gleichzeitig mein Erbe verkaufen...ich will sie nicht im Stich lassen, niemals!

Der Stress wird bestimmt bald abebben und wenn ich mich für die Klausuren reinhänge und gute Leistungen erbringe, wird sie sehen, dass mein Weg nicht verkehrt ist.

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Dann versuch doch einfach das nächste Mal, wenn sie so an dir rumnölt, ganz bewusst innezuhalten, darüber nachzudenken was der Kern ihrer Botschaft ist (nicht: Geh zur Uni du faules Stück; sondern: Ich hab Angst, dass du später keinen Job kriegst / unglücklich wirst), sie dann anzugucken, in den Arm zu nehmen und dich bei ihr zu bedanken, dass sie sich immer noch kümmert, aber dass du alt genug bist, deine eigenen Erfahrungen machen musst und notfalls aus deinen Fehlern lernen musst.

Das klingt jetzt wussymäßig, aber ich wette mit dir, wenn du das ehrlich und liebevoll rüberkriegst, dann wird die so platt sein, dass in der Situation erstmal Ruhe im Karton ist. Die muss halt auch umlernen und begreifen, dass du erwachsen wirst.

Das wiederholst du ein paar Mal in solchen Situationen und irgendwann reicht dann ein Schmunzeln "ach Mutti..." und trotzdem seinen Kram machen wie geplant.

Bist du ihr einziges Kind (oder der einzige Sohn?)? Dann ist es oft doppelt schlimm.

Fürs Zusammenleben und eure Beziehung zueinander ist aber einfach wichtig, dass die Aggressivität aus den Situationen rausgenommen wird. Stures dagegenhalten ist vllt. nicht die richtige Lösung - würde es daher so probieren.

Ah übrigens.. ließ doch mal Hermann Hesses "Siddharta". Das ist genau passend für deine Situation. Ist vielleicht erleuchtend für dich ;)

bearbeitet von Morgain

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Gast KeTo22

Dann versuch doch einfach das nächste Mal, wenn sie so an dir rumnölt, ganz bewusst innezuhalten, darüber nachzudenken was der Kern ihrer Botschaft ist (nicht: Geh zur Uni du faules Stück; sondern: Ich hab Angst, dass du später keinen Job kriegst / unglücklich wirst), sie dann anzugucken, in den Arm zu nehmen und dich bei ihr zu bedanken, dass sie sich immer noch kümmert, aber dass du alt genug bist, deine eigenen Erfahrungen machen musst und notfalls aus deinen Fehlern lernen musst.

Das klingt jetzt wussymäßig, aber ich wette mit dir, wenn du das ehrlich und liebevoll rüberkriegst, dann wird die so platt sein, dass in der Situation erstmal Ruhe im Karton ist. Die muss halt auch umlernen und begreifen, dass du erwachsen wirst.

Das wiederholst du ein paar Mal in solchen Situationen und irgendwann reicht dann ein Schmunzeln "ach Mutti..." und trotzdem seinen Kram machen wie geplant.

Erinnert mich etwas an eine Folge Two and a Half Man, in der Charlie Ärger mit Judith hat und sie mit einem billigen "Ich verstehe" zufriedenstellt und somit ihr ein gutes Gefühl gibt :rofl:

Ist zwar was ganz anderes, aber im Prinzip das selbe. Nur wenn ich das beim nächsten Mal ausprobiere, werde ich es definitiv ehrlich meinen.

Und es ist einfach so, wenn ich dagegenhalte und auf meinen Standpunkt beharre, wird es die Sache nie entschärfen.

Danke für den Buchtipp, in den Semesterferien werde ich mir die Zeit nehmen, es mal zu lesen!

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Ah übrigens.. ließ doch mal Hermann Hesses "Siddharta". Das ist genau passend für deine Situation. Ist vielleicht erleuchtend für dich ;)

;).

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Es kränkt mich einfach, dass mir so wenig Vertrauen zugeteilt wird und dass ich diesbezüglich immer noch nicht wie ein erwachsener Mensch behandelt werde, der seine Zukunft selbst in der Hand hat und autark von anderen sein möchte. Ich möchte mich nicht ständig rechtfertigen müssen für mein Handeln....

Ich will sie nicht mal haten, sie war immer für mich da und stand hinter mir. Sie wollte mir das beste bieten, was sie bieten kann und dafür, dass sie mich mit 21 bekommen hat, 8 Jahre lang alleinerziehend war und ich ADHS habe, wusste sie immer, mich richtig zu handeln

Wie ist eure Meinung dazu? Teilt ihr meine Ansichten oder ist meine Wahrnehmung verschroben?

Dann ist jetzt der Zeitpunkt, um einen guten Schritt in deiner Entwicklung zu machen und ihr deine Gefühle mitzuteilen.

Unsere Meinung dazu ist auch vollkommen irrelevant, das macht deine nicht besser oder schlechter.

Ich hatte dieses Gespräch vor ein paar Jahren auch:

"Mutter, ich bin jetzt erwachsen. Ich bin euch sehr dankbar für alles, was ihr für mich getan habt und schätze das sehr.

Nun gehe ich meinen eigenen Weg und mache es so, wie ich es für richtig halte. Ihr wart und seid sehr gute Eltern. Danke."

Und ab dann habe ich nie wieder irgendwelche dramatischen Argumentationsschlachten aufgemacht. NIE WIEDER.

Einige wurden eingeläutet, aber ich hab darauf reagiert.

"Ich mache es so, weil ich es für richtig halte. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, können wir darüber gerne morgen sprechen."

Das begrenzt sich nicht auf meine Eltern. Ich diskutiere generell nicht über mein Leben. Wenn es jemanden wirklich interessiert, gebe ich meine Ansichten zu bestimmten Themen gerne weiter. Ich benötige keine Erlaubnis von anderen Menschen oder ganzen Gesellschaften, ob und wie ich handle. Und du brauchst das auch nicht.

Diese Diskussionen kommen selten zu Stande, da die meisten Diskussionen mMn gar nicht den Inhalt als Auslöser besitzen sondern emotionale Bedürfnisse des Gegenübers.

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Ausziehen geht aber zur Zeit nicht so einfach. Mein Stiefvater zahlt für seine Söhne aus erster Ehe Unterhalt...und mein üppiges Kostgeld sowie das Kindergeld, was meine Eltern für mich bekommen, sind wichtige Geldquellen, um das Haus zu halten.

Wenn ich ausziehen würde, dann müssten sie im schlimmsten Fall das Haus und gleichzeitig mein Erbe verkaufen...ich will sie nicht im Stich lassen, niemals!

Du schriebst was von deinem leiblichen Vater, der kein Unterhalt zahlt. Kindesunterhalt ist aber keine freiwillige Leistung. Natürlich will niemand sich gerne mit den eigenen Eltern vor Gericht streiten, aber wenn dein Vater selber so wenig für dich aufbringt, dass er dir keinen Unterhalt zahlt, würde ich mir doch mal überlegen, ob meine Skrupel diesen juristisch einzufordern wirklich angebracht sind.

Ansonsten ist das halt eine klassischen Zwittersituation. Auf der einen Seite bringst du Geld in die gemeinsamen Familienfinanzen ein (woher hast du das eigentlich? BAföG? Nebenjob?) und bist dadurch eigentlich vollwertiges, erwachsenes Mitglied, auf der anderen Seite ist unabhängig davon und deinem Alter die Wohnsituation genauso wie als du noch ein heranwachsendes Kind war. Dass das für deine Mutter unter den Umständen schwierig ist, deine neue, erwachsenere Rolle in eurem Familienleben zu akzeptieren ist denke ich verständlich.

Wenn ausziehen gar nicht in Frage kommt, dann gibt es für das Problem nur eine Lösung: Weitestgehend auf Durchzug schalten und nebenbei dich aber doch hin und wieder mal Fragen, ob Mutter mit ihren Vorhaltungen nicht doch ein bisschen Recht haben könnte.

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Du weißt doch wie du das vom Tisch kriegst.

Klatsch ihr verdammt gute Noten hin, indem du von mir aus auch zu hause lernst und sie wird still sein.

Ich bin im ersten Semester und gehe schon zu den meisten Veranstaltungen nicht mehr hin, weil sie so schlecht sind.

Trotzdem lerne ich mehr als der Durchschnitt.

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