Vom Natural Alpha zum Hardcore AFC - und jetzt zurück, my Story

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Hallo,

also ersteinmal, das hier soll kein Heulthread sein, ich brauche auch keine Beratung.

Es soll einfach nur einen Werdegang darstellen.

Vielleicht gibt es ja jemanden hier, und wenn es nur einer ist, dem es ähnlich geht. Dann kann ich sagen, du bist nicht allein damit.
Für alle anderen ist es vielleicht einfach nur interessant zu lesen.
Aber fangen wir gehen.

Gehen wir mal zurück ins Jahr 2003, es war Sommer und ich war 17. Die Mittlere Reife in der Tasche und die Bankausbildung vor mir.
In den Sommermonaten hab ich mit unzähligen Mädels rumgemacht. Ganz einfach und unverkrampft und ohne groß nachzudenken.
Alles in meinem Leben war perfekt, ich hatte keinen einzigen Grund an mir zu zweifeln und demnach war natürlich auch mein Selbstvertrauen sehr groß.
Das ganze ging eigentlich über Jahre hinweg so, also auch als ich dann 18, 19, 20 usw war.

Aus heutiger Sicht weiss ich, ich war zu der Zeit einfach ein Natural. Ich hatte zu dem Zeitpunkt von PU noch nie etwas gehört, woher auch?
Man ist einfach auf Mädels zugegangen. "Ich find dich süß" und ähnliches. Oftmals geküsst nach ein paar Minuten. Also zumindest auf Partys.

Alles kein Problem.

Ich war zu der Zeit übrigens auch extrem sportlich unterwegs, habe 3 mal die Woche Fußball gespielt und war noch im Fitnessstudio.

Okay, machen wir einen Sprung ins Jahr 2011.

Hatte mit einem Kumpel einen Motorradunfall, mein Knie hat schwer was abgekriegt, mein Arzt empfahl mir mit Fußball aufzuhören um Probleme zu vermeiden.

Das war schonmal hart. Bei der Bank arbeitete ich derweil auch nicht mehr, hab ein Studium angefangen, Soweit sogut.

Sprung ins Jahr 2013.

BWL Studium fertig, Abschluss durchschnittlich. Mehrere Monate Arbeitslos, wegen Überangebot.

Und hier kommt dann die Psyche ins Spiel. Die Kombination aus Motorradunfall und Arbeitslosigkeit hat mich schwer mitgenommen. Ich habe zugenommen, habe bei weitem nicht mehr Ausdauer wie früher und mein Selbstbewusstsein leidet immens darunter.

Und dann verlässt mich auch noch meine Freundin aufgrund diverser Probleme.

Da war ich also gestanden, ein Job der mir nicht wirklich Spaß macht, ein Knie dass ich nicht mehr großartig belasten kann und keine Freundin mehr.

Meine Kumpels sind zum Großteil natürlich auch vergeben, also um die Häuser ziehen und Mädels aufreißen wie früher gibt es auch nicht mehr. Längst nicht mehr.

Es ist schlimm, was aus mir geworden ist. Nach der Arbeit sitze ich meistens allein in meiner Wohnung und spiele Videospiele. Soziale Kontakte hab ich fast nur am Wochenende und auch nicht immer.
Da ich auch keine Frau greifbar habe müssen natürlich Pornos herhalten.

Richtig gelesen, der ehemalige Natural Alpha sitzt daheim, zockt Videospiele und wichst auf Pornos.

Vielleicht ist ja jemand hier, der etwas ähnliches mitgemacht hat. Vielleicht hilft es ja, das zu lesen.

Ich für meinen Teil habe mittlerweile sämtliche Spiele und Pornos gelöscht und die Seiten in meinem Router geblockt.

NoGame, NoFap, konsequent.

Ich bin am Boden, aber ich bin auf dem Weg zurück an die Spitze...
Danke fürs Lesen.

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Sind wohl ähnliche Gründe weshalb die meisten hier landen, vermute ich: Nicht vollständig verarbeitete Krisensituationen, mangelndes Selbstwertgefühl, soziale "Verwahrlosung", usw. Aber gut, du hast nun erste Konsequenzen gezogen. Viel Erfolg & keep trying!

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Ohne die Downs gäb's keine Ups. Sieh das gute: grandiose Zeiten werden wieder kommen!

Keep progressing, die Zukunft kannst du formen! Scheiß auf Vergangenes.

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Wie geht's deinem Knie?

Kannst du schwere Kniebeugen machen?

Falls ja dann ganz ganz dringend ins Gym mit dir und starting strength anfangen.

Wenn das Spiegelbild einem gefällt und wieder Leben im Körper ist erwacht meist auch der alte Mut.

Schon mal ein guter Ansatz die Pornos und Games Weg zu lassen, aber nur weil du Sachen weglässt die dich negativ beeinflussen bedeutet dass nicht zwangsläufig dass du dich von ganz alleine in positivere Bahnen entwickelst.

Da hast du nen kleinen Denkfehler drin.

Du musst was dafür tun.

Peace.

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"Life is a bitch - and you have to deal with it"

Du kannst dir ja mal meine Threads hier durchlesen - du bist nicht der einzige, der tief gefallen ist. Vor zwei Jahren habe ich nach einer etwas mehr als vier-jährigen Beziehung so ziemlich alles verloren: Freundin, Freundeskreis (Kumpel hat sie dann später gefickt, ein anderer wollte auch was von ihr, der Rest hat sich aus Gründen der Bequemlichkeit dann auch für sie entschieden), gemeinsame Wohnung (komplett eingerichtet) - und das in der Prüfungszeit ? danach gab's Phasen mit partieller Impotenz (psychisch bedingt, aber normal wie ich später herausfand). Im Studium auch nur afc's, keiner auf gleicher Wellenlänge.

Das mit der Psyche kann ich komplett nachvollziehen. Spätestens die Beziehung hat dich "weichgespült", was aber nicht schlimm ist. Lies dich mal im ü30-forum ein und sei dankbar, dass dir der ganze Scheiss in deinen Zwanziger passiert ist.

Es gibt nicht viele in unserem Alter, die soviel Mist durchstehen mussten bzw. noch müssen. Auch deine Kollegen werden iwann vom Leben eingeholt. Vielleicht wenn Kids da sind und/oder wenn es um Finanzen geht. Ich gönne sowas niemandem, aber es ist nicht unwahrscheinlich.

Ich habe mich bereits vor zwei Jahren hier angemeldet, aber erst in diesem Jahr hat es klick gemacht. Man lernt viele Leute hier kennen, die Ahnung haben, es vermitteln können und dir beim Wiederaufbau helfen.

Es wird besser - versprochen. Schick mir ruhig ne PN wenn du dich ausheulen willst.

Gute Besserung für dein Bein.

  • TOP 3

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Dude85, bin ebenfalls dein Jahrgang.

Ohne irgendjemandem solche Krisen zu wünschen - es tut doch immer wieder gut, von ähnlichen Lebensläufen anderer Leute zu lesen. Bondig, auch bei deinen Posts bin ich immer wieder erstaunt, wie sehr ich mich mit deinen Gedanken und Erlebnissen identifizieren kann.

Auch ich habe bessere Zeiten hinter mir - manchmal ist der Gegensatz zwischen meinem jetzigen und dem damaligen "Ich" so kraß, dass ich es selbst kaum glauben kann gewisse Dinge wirklich erlebt zu haben. Frühere, glückliche Erfahrungen scheinen seltsam fremd, fast als würden sie dem Leben einer anderen Person angehören. Irgendwann gewöhnt man sich an die neue Realität, der Glaube an bessere Zeiten (wie sie ja schonmal da waren) wird emotional einfach nicht mehr fassbar.

Und doch bleibt mir wenigstens rationale Gewissheit: Was einmal war, kann wieder werden. Der Glaube daran baut mich auf.

Weiterhin finde ich mich mittlerweile der nüchternen Rückschau fähig, einer Fähigkeit, in der ich einen Indikator eines gewissen Aufwach-Prozesses sehe:

Was mich (jahrelang) gelähmt hat, waren psychische Probleme der Depression und Angst. Warum, und wie ich da reingekommen bin: Fruchtlose Spekulation. Die Probleme gipfelten in einer Krise derartiger Ausmaße, dass ich durch deren Knall so gehörig durcheinandergeschüttelt wurde, dass mir gar nichts anderes übrig blieb als eine Schritt zurückzugehen.

Für diesen Knall bin ich daher dankbar, und, wie Bondig es schon sagte: Früher oder später triffts so einige.

Sei froh, wenn du es bemerkst, und je früher, desto besser.

Ich bin noch ganz am Anfang, aber was ich rieche, das ist der kühle Tau der Morgendämmerung.

Viel Glück euch.

bearbeitet von Lieutenant Seblon
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