Formen / Heftigkeit von Liebeskummer über verschiedene Beziehungen

66 Beiträge in diesem Thema

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Danke, Bestofall. Das finde ich jetzt wirklich interessant - dann wäre es vielleicht besser, sich direkt nach einer Trennung in eine Kuschelbeziehung zu stürzen, anstatt sich erstmal ganz allein neu zu sortieren.

Wochenend- / Fernbeziehung hatten wir auch schon mal. Das ist aber solange her, dass ich mich leider nicht mehr erinnern kann, ob es da so ein Dienstagstief gab. Vielleicht jemand von den anderen hier?

Wir reisen allerdings oft getrennt, haben meist auch zwei Wohnungen in D und eine im Ausland. Da ist mir aufgefallen, dass ich so etwa nach drei Wochen Trennung anfange, beim Wiedersehen zu "fremdeln" - ungefähr so wie kleine Kinder, die den Opa zu lange nicht gesehen haben.^^ Ist mir immer total peinlich, wenn ich so befangen am Flughafen stehe. Völlig verrückt - wir sind seit mehr als zwanzig Jahren zusammen und ich winde mich dann wie ein verklemmter Teenager. :D Gibt sich aber schnell wieder. Da habe ich immer so ein Oxytocintief vermutet.

Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, treffen wir uns häufig nach spätestens zwei Wochen irgendwo in der Mitte - manchmal nur für 8 - 10 Stunden, aber durchaus berührungsintensiv. ;) Dann bemerke ich insgesamt eher keine Veränderung, auch kein Tief. Aber ich guck noch mal.

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Was heißt denn, sich mit den "Gefühlen auseinanderzusetzen"? Zu reflektieren? Zu verarbeiten?

Ist das, über alten Fotos zu sitzen, Rotz & Wasser zu heulen? Einen Brief an sich selbst schreiben?

Ich sitze aktuell Zuhause und habe Bauchschmerzen, heule, ziehe einen Kontaktabbruch durch und befreie die Wohnung von gemeinsamen Erinnerungen. Aber wie verarbeite ich diesen Schmerz nun, anstatt ihn nur zu verdrängen (durch Ablenkung beispielsweise)?

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Was heißt denn, sich mit den "Gefühlen auseinanderzusetzen"? Zu reflektieren? Zu verarbeiten?

Ist das, über alten Fotos zu sitzen, Rotz & Wasser zu heulen? Einen Brief an sich selbst schreiben?

Ich sitze aktuell Zuhause und habe Bauchschmerzen, heule, ziehe einen Kontaktabbruch durch und befreie die Wohnung von gemeinsamen Erinnerungen. Aber wie verarbeite ich diesen Schmerz nun, anstatt ihn nur zu verdrängen (durch Ablenkung beispielsweise)?

Ich glaube, Du machst das schon grad ganz richtig. Der Schmerz lässt irgendwann von allein nach. Verarbeiten muss man wohl eher die Beziehung selbst und die damit verbunden Emotionen. Verdrängen ist bis zu einer gewissen Grenze - Schluffy hat sie ja kennengelernt - auch in Ordnung. Es dient dazu, nicht im ersten Moment völlig zusammenzubrechen und ist im richtigen Maß per se nicht falsch.

Kontaktsperre, Erinnerungsstücke wegräumen und dann abwarten. Wird. Einige betrinken sich auch, musste selbst wissen. Brief schreiben, an sie, nicht an Dich. Nicht abschicken und in zehn Jahren nochmal vorholen. Jetzt stell Dir vor, wie das wird, wenn Du den in zehn Jahren nochmal liest und keine Trauer mehr spürst.

Kopf hoch.

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Gast GoGoGo

Was heißt denn, sich mit den "Gefühlen auseinanderzusetzen"? Zu reflektieren? Zu verarbeiten?

Ist das, über alten Fotos zu sitzen, Rotz & Wasser zu heulen? Einen Brief an sich selbst schreiben?

Ich sitze aktuell Zuhause und habe Bauchschmerzen, heule, ziehe einen Kontaktabbruch durch und befreie die Wohnung von gemeinsamen Erinnerungen. Aber wie verarbeite ich diesen Schmerz nun, anstatt ihn nur zu verdrängen (durch Ablenkung beispielsweise)?

Ich glaube, Du machst das schon grad ganz richtig. Der Schmerz lässt irgendwann von allein nach. Verarbeiten muss man wohl eher die Beziehung selbst und die damit verbunden Emotionen. Verdrängen ist bis zu einer gewissen Grenze - Schluffy hat sie ja kennengelernt - auch in Ordnung. Es dient dazu, nicht im ersten Moment völlig zusammenzubrechen und ist im richtigen Maß per se nicht falsch.

Kontaktsperre, Erinnerungsstücke wegräumen und dann abwarten. Wird. Einige betrinken sich auch, musste selbst wissen. Brief schreiben, an sie, nicht an Dich. Nicht abschicken und in zehn Jahren nochmal vorholen. Jetzt stell Dir vor, wie das wird, wenn Du den in zehn Jahren nochmal liest und keine Trauer mehr spürst.

Kopf hoch.

Bewusst verarbeiten bedeutet für mich, dass Du den Schmerz bewusst erträgst.

Wie ich das meine? In Deinem Bauch steigt dieses widerliche Gefühl hoch oder Dein Solarplexus schmerzt / brennt / ... . Anstatt jetzt aufzustehen, jemanden anzurufen oder zur Fernbedienung zu greifen, nimm Dir 5min Zeit (oder eben so viel Zeit wie nötig) um einfach nur diese schlimmen Gefühle zu beobachten.

Es wird dadurch besser. Die Gefühle werden nicht von anderen Dingen überlagert und werden automatisch als Teil von Dir wahrgenommen. So lernst Du Dich selbst anzunehmen und das wiederum (selbst wenn es ein Marathon ist) hilft Dir dabei den Schmerz über die Zeit zu reduzieren. Hier musst Du einfach Vertrauen haben. Mir hilft folgender Gedanke: 10000000000 Leute haben das bereits hinter sich. Die Geschichten kann ich überall im Internet lesen. Bei mir wird es daher genauso sein.

Und es hilft tatsächlich :)

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Was relativ "praktisch" ist: Wenn man am Schluss beleidigt und mit ungerechtfertigten Vorwürfen überzogen wird. Dann denkt man sich: "So eine blöde Kuh, bin ich froh, dass ich die los bin."

Ernüchtert und enttäuscht ist man trotzdem noch, aber die Trauer, jemand ganz lieben unwiderbringlich verloren zu haben, fällt dann weg. Geht mir gerade so.

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Beim Verarbeiten der Gefühle gibt es sozusagen eine Hierarchie. Es ist zwingend erforderlich da eine gewisse Reihenfolge zuzulassen. Ganz grob, Wut vor Trauer und Liebe, Demut oder gar Ehrfurcht können gar nicht erst wahrgenommen werden bevor nicht die Wut verraucht ist und die Trauer ihren Raum fand (trauen ist, wenn man etwas geliebtes verloren hat). Da dieses Aufräumen viel weniger Kopfsache ist, als Herz, Bauch und Seele macht man eben iwie erstmal Dinge die so direkt damit nichts zu tun haben. Das ganze System Mensch agiert hier, um gezielt nicht von Kopf und Verstand zu sprechen. Jedenfalls soll man den Gefühlen immer Raum geben und man kann auch nachhelfen und wegen Wut sich mal beim Sport auspowern oder wegen gebrochenem Herz 10 Frauen ficken ohne sich da emotional viel von zu versprechen.

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Gast GoGoGo

Da bin ich mir ja oft nicht sicher, ob das "Nachhelfen" im Sinne von "Ablenkung" nicht einfach nur den Prozess verlängert.

Warum sage ich das: Ich bin zum zweiten Mal aus der Beziehung geflogen und die Situation war sehr ähnlich (mit der gleichen Frau). Dieses Mal kompensiere ich nicht, halte aus und mache guten Kram. Es geht mir stellenweise echt gut! Beim ersten Mal dauerte es schon mehr als ein Jahr und es war kein Ende in Sicht. Viel Feierei, Arbeit, Fickerei in between... Leider ist das kein empirischer Fall, aber ich will damit sagen, dass vermutlich einzig und allein das Fühlen der Gefühle der Weg ist. Die Zeit richtet den Rest. Super diszipliniert da ranzugehen ist dann vermutlich einfach der beste Weg, weil wir den Schmerz nicht künstlich verlängern. Ich habe da vielleicht eine extreme Einstellung zu entwickelt. Not sure.

VG

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'Emotionale Heilung' von Janz oder so, gug mal bei Amazon z.b. ein günstiges e-Book zu dem Thema. Das wird den Gedanken, dass man die Gefühle zulassen muss, 100% bestätigen.

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Gast Mystikk

Habe gestern Abend mal darüber philosophiert, ob die Heftigkeit von Liebeskummer mit der Anzahl der Beziehungen weniger wird. Ich selbst bemerke zumindest, dass die Schmerzen andere sind.

Die Heftigkeit von Liebeskummer nimmt ab, wenn man das schon mehrfach durchlebt hat (Resilienz) und je stabiler das eigene seelische Wohlbefinden ist (Selbstliebe).

Wer den Partner gebraucht hat, um sein Loch zu füllen, der wird bei einer Trennung leiden und sich andere Lochfüller beschaffen, z.B. Drogen, Arbeitswut, Materialismus.

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Gast GoGoGo

Habe gestern Abend mal darüber philosophiert, ob die Heftigkeit von Liebeskummer mit der Anzahl der Beziehungen weniger wird. Ich selbst bemerke zumindest, dass die Schmerzen andere sind.

Die Heftigkeit von Liebeskummer nimmt ab, wenn man das schon mehrfach durchlebt hat (Resilienz) und je stabiler das eigene seelische Wohlbefinden ist (Selbstliebe).

Wer den Partner gebraucht hat, um sein Loch zu füllen, der wird bei einer Trennung leiden und sich andere Lochfüller beschaffen, z.B. Drogen, Arbeitswut, Materialismus.

Absolut richtig, wobei uns natürlich trotz jeglicher Selbstliebe ein Mensch "verloren" geht. Der Verlust schmerzt so oder so, denn ich unterstelle einmal, dass wir in unserem Leben vielleicht einfach nicht ausreichend viele Trennungen erleiden, als dass wir Resilienz zu 100% erleben.

Dazu gab es in diesem Thread ja bereits auch sehr interessante Auffassungen.

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Gast GoGoGo

Hier ein neuer Gedanke: Wenn ein besonderer Mensch in unser Leben tritt, so gehen wir bewusst und unbewusst Kompromisse ein. Immerhin möchten wir etwas von unserem Schatz in ihn investieren, nämlich unsere Zeit.

So geschehen, nimmt sich eine Liebe den Raum und die Zeit die sich verdient.

Endet eine Beziehung, reißt der fehlende Partner eine große Wunde auf. Aus dieser Wunde aber fließt nicht Blut, sondern abermals der kostbare Schatz: Zeit.

Das Entrinnen kommt uns sinnlos vor, bedeutungslos und leer. Der Schatz wird verschwendet und wir können es nicht aufhalten, spüren den Schmerz der verlorenen Zeit trotzdem unaufhörlich.

Unsere Aufgabe besteht nun darin, diese Wunde zu schließen. Aber gleichzeitig zu verstehen, dass die Zeit trotzdem weiterfliesst, weshalb wir sinnvoll wählen sollten was wir nun tun: Sport, Nicht-Denken, gesund Essen, ...

Langsam aber sicher strahlen andere Aspekte unseres Lebens und verdienen nun die Zuwendung unseres Schatzes und unsere Liebe kehrt zurück.

bearbeitet von GoGoGo

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Habe gestern Abend mal darüber philosophiert, ob die Heftigkeit von Liebeskummer mit der Anzahl der Beziehungen weniger wird. Ich selbst bemerke zumindest, dass die Schmerzen andere sind.

Die Heftigkeit von Liebeskummer nimmt ab, wenn man das schon mehrfach durchlebt hat (Resilienz) und je stabiler das eigene seelische Wohlbefinden ist (Selbstliebe).

Wer den Partner gebraucht hat, um sein Loch zu füllen, der wird bei einer Trennung leiden und sich andere Lochfüller beschaffen, z.B. Drogen, Arbeitswut, Materialismus.

Bei mir war es so, dass die Abnahme durch Resilienz sehr langsam war und als dann Selbstliebe dazu kam, es schlagartig nach unten ging.

Liebeskummer finde ich so opferhaft.

Hier ein neuer Gedanke: Wenn ein besonderer Mensch in unser Leben tritt, so gehen wir bewusst und unbewusst Kompromisse ein. Immerhin möchten wir etwas von unserem Schatz in ihn investieren, nämlich unsere Zeit.

So geschehen, nimmt sich eine Liebe den Raum und die Zeit die sich verdient.

Endet eine Beziehung, reißt der fehlende Partner eine große Wunde auf. Aus dieser Wunde aber fließt nicht Blut, sondern abermals der kostbare Schatz: Zeit.

Das Entrinnen kommt uns sinnlos vor, bedeutungslos und leer. Der Schatz wird verschwendet und wir können es nicht aufhalten, spüren den Schmerz der verlorenen Zeit trotzdem unaufhörlich.

Unsere Aufgabe besteht nun darin, diese Wunde zu schließen. Aber gleichzeitig zu verstehen, dass die Zeit trotzdem weiterfliesst, weshalb wir sinnvoll wählen sollten was wir nun tun: Sport, Nicht-Denken, gesund Essen, ...

Langsam aber sicher strahlen andere Aspekte unseres Lebens und verdienen nun die Zuwendung unseres Schatzes und unsere Liebe kehrt zurück.

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/12/1d/58/121d58952b246f807f40cbaed9f1bc00.jpg

Man selbst ist der Schatz. Was man sich selbst geben kann, kann sonst niemand.

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Gast GoGoGo

Habe gestern Abend mal darüber philosophiert, ob die Heftigkeit von Liebeskummer mit der Anzahl der Beziehungen weniger wird. Ich selbst bemerke zumindest, dass die Schmerzen andere sind.

Die Heftigkeit von Liebeskummer nimmt ab, wenn man das schon mehrfach durchlebt hat (Resilienz) und je stabiler das eigene seelische Wohlbefinden ist (Selbstliebe).

Wer den Partner gebraucht hat, um sein Loch zu füllen, der wird bei einer Trennung leiden und sich andere Lochfüller beschaffen, z.B. Drogen, Arbeitswut, Materialismus.

Bei mir war es so, dass die Abnahme durch Resilienz sehr langsam war und als dann Selbstliebe dazu kam, es schlagartig nach unten ging.

Liebeskummer finde ich so opferhaft.

Hier ein neuer Gedanke: Wenn ein besonderer Mensch in unser Leben tritt, so gehen wir bewusst und unbewusst Kompromisse ein. Immerhin möchten wir etwas von unserem Schatz in ihn investieren, nämlich unsere Zeit.

So geschehen, nimmt sich eine Liebe den Raum und die Zeit die sich verdient.

Endet eine Beziehung, reißt der fehlende Partner eine große Wunde auf. Aus dieser Wunde aber fließt nicht Blut, sondern abermals der kostbare Schatz: Zeit.

Das Entrinnen kommt uns sinnlos vor, bedeutungslos und leer. Der Schatz wird verschwendet und wir können es nicht aufhalten, spüren den Schmerz der verlorenen Zeit trotzdem unaufhörlich.

Unsere Aufgabe besteht nun darin, diese Wunde zu schließen. Aber gleichzeitig zu verstehen, dass die Zeit trotzdem weiterfliesst, weshalb wir sinnvoll wählen sollten was wir nun tun: Sport, Nicht-Denken, gesund Essen, ...

Langsam aber sicher strahlen andere Aspekte unseres Lebens und verdienen nun die Zuwendung unseres Schatzes und unsere Liebe kehrt zurück.

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/12/1d/58/121d58952b246f807f40cbaed9f1bc00.jpg

Man selbst ist der Schatz. Was man sich selbst geben kann, kann sonst niemand.

Beschreibst Du uns das einmal genauer? Liebst Du heute eine Partnerin genauso intensiv wie früher und kommst trotzdem ohne Liebeskummer davon? Oder verändert sich das Gefühl von Liebe, bzw. die Art und Weise sie zu geben?

Schönes Zitat von Harvey. Trotzdem bleibt er natürlich ein Schauspieler... Da ich "Suits" gesehen habe: Ich kenne viele Typen wie ihn. Zu großen Teilen sehr unglücklich!

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Gast GoGoGo

Von der wissenschaftlichen Warte aus betrachtet, ist Liebeskummer nichts anderes als eine Entzugserscheinung. In dem Moment, wo zwei Menschen eine Beziehung eingehen, schüttet der Körper eine Vielzahl von Hormonen aus, wie z. B. Dopamin und Oxytocin. Geht eine Beziehung auseinander, werden auch diese Hormone nicht mehr vom Körper produziert, bzw. in deutlich geringeren Mengen. Und das führt dazu, dass Menschen unter Entzugserscheinungen leiden. Die unterschiedliche Intensität dieser Entzugserscheinung hängt davon ab, wie stark die Bindung war. Je stärker die Bindung zu einem Menschen war, desto stärker machen sich auch diese Entzugserscheinungen bemerkbar.

Demzufolge ist es nichts ungewöhnliches, dass Menschen sich immer wieder nach dem Ende einer Beziehung in einem Gefühlschaos wiederfinden. Das ändert sich auch nicht mit dem Alter.

Was sich allerdings ändert, einen anderen Umgang für sich selbst zu finden, der diese Entzugserscheinungen oder Liebeskummer erträglicher machen. Was einem letztendlich dabei hilft, um über eine solche Situation hinweg zu kommen, kann jeder nur für sich selbst herausfinden. Eine allgemeingültige Musterlösung gibt es nicht, sondern sehr viele unterschiedliche individuelle Lösungen. Was einem dabei helfen kann, ist eine gesunde Selbstreflektion, um z. B. bestimmte Muster nach einer Trennung zu erkennen und diese dann in der Folge aufzulösen.

Ich will hier noch einmal einen Beitrag von der ersten Seite aufgreifen.

Im Oktober habe ich aufgehört zu rauchen. Die körperlichen Symptome habe ich längst überwunden. Es gibt seltene Momente, in denen die Gewohnheit ein Abhängigkeitsgefühl entstehen lässt. So weit so gut. VIele Raucher beschreiben diesen Zustand für den Rest ihres Lebens. Selbst nach 30 Jahren Abstinenz von Kippen, wird es immer noch Momente geben wo ein Bedürfnis entsteht.

Wie kann diese Abhängigkeit nun auf die Liebe übertragen werden? Hier hangeln wir uns von Liane zu Liane, hoffen darauf irgendwann nicht mehr zurückblicken zu müssen. Die Entwöhnung ist aber weitaus härter. Das Ersetzen ist härter. Aber warte! Wenn es doch nur Dopamin und Oxytocin sind: Warum funktioniert dann FTOW nicht? Da muss also noch mehr sein. Gehirnwulste die nur mit einer Person verdrahtet sind, sodass der Auslöser für die Chemie ein Gesicht hat.

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Um den wissenschaftlichen Erklärungsansatz jetzt nicht zu sehr zu verwässern, sind wir hier doch nah bei der Psyche, dem Gefühl, das Bauchgefühl, das Herz, der Herzschmerz und dieses eben. Der biochemische Erklärungsansatz ist Hormonausschüttungen in diverse Richtungen (Glückhormome, Schmerzstiller, Stressmacher je nach dem).

Also kurze Rede tiefer Sinn. Du und deine Seele streben immer ein Gleichgewicht an. Nun kommt jemand in dein Leben mit dem Du in Harmonie Zeit verbringst und der ggf. tatsächlich hin und wieder dafür sorgt und liebevoll Verantwortung für dein seelisches Gleichgewicht übernommen hat. Soweit so gut man ist in einer funktionierenden bereichernden Beziehung.

.... und dann BUMS ist der andere weg und das Gleichgewicht gestört.

Egal wie... deine Seele muss wieder ins Gleichgewicht. Mach es selbst und sei bei Dir oder hol eine Ersatzperson für die Ex-Beziehung die dir das Gleichgewicht wieder herstellt. So oder so, es ist Notstand und muss iwie bearbeitet werden.

Lies mal mal die Sig von Bestofall... sinngemäß hat der die Besten Beziehungen der auch ganz ohne schon in sich ruht. Wer bestens ohne Frauen zu leben weiß, der könnte mit allen bestens auskommen.

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Habe gestern Abend mal darüber philosophiert, ob die Heftigkeit von Liebeskummer mit der Anzahl der Beziehungen weniger wird. Ich selbst bemerke zumindest, dass die Schmerzen andere sind.

Durchaus möglich, dass es auch einfach durch eine allgemein höhere Lebenserfahrung bedingt sein könnte.

Vermutlich nicht nur könnte.

Man weiß das ein Wort reicht um alles zu beenden.

Man erkennt die Anzeichen, man ist darauf vorbereitet.

Mich hat es bei meiner ersten richtig großen Liebe richtig hart getroffen.

Per SMS aus heiterem Himmel. Tage davor noch wild rumgemacht, bei ihr das erste mal übernachtet etc.

Da war mir richtig schlecht und ich war für Tage zu nichts zu gebrauchen.

AFC Aktionen usw. usf. folgten natürlich.

Meine 6 jährige Beziehung lief sowieso schlecht. Der Schmerz war nahezu nicht vorhanden.

Jetzt 1 Jahr Beziehung, ich habe mich getrennt. Es ging mir gut. Nach 4 Monaten erfahren wie schnell ein Tröster gefunden war und dann eine angeblich neue große Liebe lösen doch etwas Hirnfick aus. Aber das loslassen braucht halt etwas. Ich sehe das positive in der Sache. Ich hab so ein tiefen Loch hinterlassen das sie es sofort stopfen musste mit irgendwem anderem.

Irgendwie auch traurig aber nicht mehr mein Bier, da es in der Beziehung sowieso nicht so toll lief und ich zuviel investiert hatte..

Ich denke durch die Liebe der Eltern entsteht die Abhängigkeit zur Liebe und Beziehungen.

Durch seine Entwicklung entwöhnt man sich davon um nach der Pubertät dann doch wieder rückfällig zu werden.

Ich würde mal sagen es entstand ein Gewöhnungseffekt über die Jahre und dann doch der Entzug, der in diesem Fall aber nicht kalt erfolgt wodurch es länger dauert bis man das merkt.

/edit:

Was mir oft geholfen hat - Heulen. Einfach alles rauslassen...

bearbeitet von TC84
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Es wurden ja hier schon eine Menge Aspekte genannt. Die Sache mit der Gehirnchemie ist interessant und sicher sehr wichtig. Aber das Gehirn ist vermutlich noch komplizierter als wir es heute wissen.

Somit kann man dann den esoterisch klingenden Begriff Seele manchmal eben doch einsetzen.

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Gast GoGoGo
Egal wie... deine Seele muss wieder ins Gleichgewicht. Mach es selbst und sei bei Dir oder hol eine Ersatzperson für die Ex-Beziehung die dir das Gleichgewicht wieder herstellt. So oder so, es ist Notstand und muss iwie bearbeitet werden.

Erklärt vllt Rebounds. Wir holen uns ein wenig Stabilität zurück, merken das es nicht passt. Die Entwöhnung vom großen Knall ist ja vllt softer so... Weiß ich nicht. Kann aber gut sein!

Sig von Bestofall

Wie meinen? Habe ich gegoogelt. Nix gefunden. Stehe ich auf dem Schlauch?

Heulen. Einfach alles rauslassen.

Ja, das habe ich alle paar Tage nach der aktuellen Trennung. Tut gut. Hat ja auch wieder Einfluss auf unsere Hormone.

Ich bin auf jeden Fall mal ganz gespannt wie wir in 30 Jahren drüber reden. Mein Dad hat nach zwei Scheidungen immer noch meine Mum im Kopf :) Er ist aber auch nicht unbedingt der Typ Mann, der sich der Aufarbeitung seiner Vergangenheit widmet.

@All: Ich habe mir alle Posts häufiger durchgelesen. Sehr viele spannende, keine doofen Beiträge dabei. Danke :) Bin gespannt ob das Thema noch länger laufen wird.

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"Am besten mit Frauen kommen diejenigen Männer aus, die ebenso gut ohne die Frauen auskommen."
Charles Baudelaire

Das ist ist die Sig von bestofall

Seele esotherisch? Naja etwas negativ gewertet. Jeder hat eine und sollte für das Wohlbefinden eben dieser Sorge tragen. Eine Basis für Gesundheit und ein langes schönes Leben. Alte Beziehungsregel: "Geht es mir gut, geht es Dir gut, geht es Dir gut, geht es mir gut." hat sicher was damit zu tun.

bearbeitet von Thalios

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Ich will hier noch einmal einen Beitrag von der ersten Seite aufgreifen.

Im Oktober habe ich aufgehört zu rauchen. Die körperlichen Symptome habe ich längst überwunden. Es gibt seltene Momente, in denen die Gewohnheit ein Abhängigkeitsgefühl entstehen lässt. So weit so gut. VIele Raucher beschreiben diesen Zustand für den Rest ihres Lebens. Selbst nach 30 Jahren Abstinenz von Kippen, wird es immer noch Momente geben wo ein Bedürfnis entsteht.

Wie kann diese Abhängigkeit nun auf die Liebe übertragen werden? Hier hangeln wir uns von Liane zu Liane, hoffen darauf irgendwann nicht mehr zurückblicken zu müssen. Die Entwöhnung ist aber weitaus härter. Das Ersetzen ist härter. Aber warte! Wenn es doch nur Dopamin und Oxytocin sind: Warum funktioniert dann FTOW nicht? Da muss also noch mehr sein. Gehirnwulste die nur mit einer Person verdrahtet sind, sodass der Auslöser für die Chemie ein Gesicht hat.

Um dein Hormondefizit auszugleichen funktioniert das.

Was du ansprichst zielt in eine andere Richtung.

Beim Rauchen ist es so, dass bestimmte Situationen mit dem Konsum von Nikotin verknüpft sind, z. B. Kaffee und Kippe, die Zigarette nach dem Essen, Stresszigarette, um Wartezeit zu überbrücken, etc.

Im Gehirn passiert dabei folgendes. Jedesmal wenn du in einer bestimmten Situation zu einer Zigarette greifst, bilden sich Verknüpfungen im Gehirn.(genauer die Neuronen im Gehirn bilden Verbindungen aus). Je häufiger ein bestimmtes Verhalten wiederholt wird, desto mehr Verknüpfungen werden im Gehirn geschaltet. Wenn jemand 10 Jahre lang 20 Zigaretten am Tag geraucht hat, dann sind das etwa 73.000 Zigaretten. Bei 73.000 Wiederholungen entstehen im Gehirn auch entsprechend starke Verknüpfungen. Selbst wenn das Rauchen dann aufgegeben wird, bleiben diese Verknüpfungen bestehen. Diese werden zwar langsam auch wieder abgebaut, nur passiert das nicht zu 100 %. Deshalb kommt es auch dazu, dass in bestimmten Situationen immer wieder das Verlangen nach einer Zigarette aufkommt, selbst nach etlichen Jahren.

Bei einer Beziehung passiert letztlich nichts anderes. Bestimmte Situationen werden mit dem Partner verbunden. Im Gehirn werden entsprechende Verbindungen gebildet, die mit dem Partner verknüpft sind. Kommt es zu einer Trennung, bleiben auch diese Verknüpfungen bestehen und werden jedesmal aktiviert, wenn es zu bestimmten Situationen kommt, die mit dem Partner verbunden sind. Das kann z. B. ein bestimmtes Lied sein, sonntags zusammen Tatort gucken, ein bestimmter Geruch, etc.

Um zu vermeiden, dass diese Verknüpfungen aktiviert werden, macht es Sinn, z. B. alle Dinge, die einen an den Partner erinnern, außer Sichtweite zu schaffen. Denn alles, was mit dem Expartner verbunden ist, löst eine entsprechende Reaktion aus.

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Gast GoGoGo

...ja, das beobachte ich ebenfalls. Aber Tatort kannst du nicht abschaffen :) Vor allem wenn die Neue Tatort ebenfalls gerne schaut ;)

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Tatort? Ok, der aus Münster ist unverzichtbar, aber den Rest könnte man doch notfalls auch erstmal entbehren? Guckste halt die Wiederholung in ein paar Monaten oder Jahren. ;)

Ich forsche hier übrigens gerade im Selbstversuch an der Gehirnchemie: Mein Mann ist verreist und heute müsste sich das "Dienstagstief" einstellen. Symptome bisher: nüscht.

Falls sich auch weiterhin keine Entzugserscheinungen einstellen, würde ich folgern, dass bei Liebeskummer die Seelenqual doch den weitaus grösseren Teil ausmacht.

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Gast GoGoGo

Tatort? Ok, der aus Münster ist unverzichtbar, aber den Rest könnte man doch notfalls auch erstmal entbehren? Guckste halt die Wiederholung in ein paar Monaten oder Jahren. ;)

Ich forsche hier übrigens gerade im Selbstversuch an der Gehirnchemie: Mein Mann ist verreist und heute müsste sich das "Dienstagstief" einstellen. Symptome bisher: nüscht.

Falls sich auch weiterhin keine Entzugserscheinungen einstellen, würde ich folgern, dass bei Liebeskummer die Seelenqual doch den weitaus grösseren Teil ausmacht.

...vielleicht weil Du weißt das er wiederkommt! Das beruhigt Dich. Nach einer Trennung aber wissen wir gar nichts mehr und das Nicht-Wissen wird zumindest im Buddismus mit Leid assoziiert. Kann man das nun auch wissenschaftlich darlegen?

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Oder ist es andersherum? Bedeutet eine Trennung nicht vielleicht eher die niederschmetternde Gewissheit, dass der andere nicht mehr zu Deinem Leben gehört? Hmh...

So, es gibt ein vorläufiges amtliches Endergebnis zur Frage des Oxytocinentzugs, es lautet erstaunlicherweise 1 : 0. Mein Mann verspürt seit gestern Abend eine gewisse Unzufriedenheit wegen meiner Abwesenheit, ich merke weiterhin nix. Aber ich schwöre, ich habe den Postboten nicht angefasst... :D

Natürlich fehlt dem kleinen Selbstversuch die depressive Komponente einer mehr als räumlichen Trennung, aber ich denke, es ist verständlich, wenn ich mich hier ausschliesslich auf den rein physischen Entzug beschränken möchte.^^ Joa - und den gibt es scheinbar, aber der ist nicht schlimm, würde ich jetzt sagen. Im Vergleich zu allem anderen, was bei Trennung und Liebeskummer so richtig reinhaut und schmerzt, scheint mir der körperliche Entzug der Quelle des Hormonrausches eher harmlos.

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So, es gibt ein vorläufiges amtliches Endergebnis zur Frage des Oxytocinentzugs, es lautet erstaunlicherweise 1 : 0. Mein Mann verspürt seit gestern Abend eine gewisse Unzufriedenheit wegen meiner Abwesenheit, ich merke weiterhin nix. Aber ich schwöre, ich habe den Postboten nicht angefasst... :D

Natürlich fehlt dem kleinen Selbstversuch die depressive Komponente einer mehr als räumlichen Trennung, aber ich denke, es ist verständlich, wenn ich mich hier ausschliesslich auf den rein physischen Entzug beschränken möchte.^^ Joa - und den gibt es scheinbar, aber der ist nicht schlimm, würde ich jetzt sagen. Im Vergleich zu allem anderen, was bei Trennung und Liebeskummer so richtig reinhaut und schmerzt, scheint mir der körperliche Entzug der Quelle des Hormonrausches eher harmlos.

Wie ein rein physischer Entzug sich äußert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Für den einen kann das die Hölle auf Erden sein, für einen anderen ist es ein unbedeutendes Unwohlsein. Dazwischen gibt es selbstverständlich auch noch jede Menge Schattierungen.

Dieser Artikel (http://www.gelingende-fernbeziehung.de/fern-beziehung.html) beschreibt die unterschiedlichen Phasen ganz gut, welche Paare durchleben, die eine Fernbeziehung führen. Was hier allerdings fehlt, ist der naturwissenschaftlich erklärende Ansatz.

bearbeitet von bestofall
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