ist das Angst oder normal?

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Tja also ich weis irgenwie garnicht so recht wie ich das beschreiben soll.

Manchmal bin ich Menschen gegenüber total Sprachlos und hab sogar schwierigkeiten sie ganz normal zu grüßen. Das kennen einige vllt als Ansprechangst. Ich erlebe das aber auch bei Menschen die ich Tag täglich sehe. Es gibt z.b ein paar Arbeitskollegen bei denen das so ist. Männliche wie Weibliche. Ich zwinge mich dann morgens doch sie zu begrüßen und merke dann das ich mich dabei schon irgendwie komisch fühle. Verhallte mich dann total steif und mehr als ein kaltes "Morgen" kommt da meist nicht bei rum.

Ähnliches erlebe ich auch in clubs wenn sich grad zwei unterhallten. Habe da mal gedacht das ich dort mal ein bisschen übe aber die AA ist da dann ganz besonders krass.

Ist sowas ein ganz normales sozial Intelligentes Verhallten oder hat das doch wieder was mit mangelnden Selbstvertrauen und sozialer Angst zutun?

wie gesagt... erlebe das auch bei Menschen die ich seid Jahren tag täglich sehe... zumindest Werktags.

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Hi draco85,

also ich will dir ja keine Phobie einreden, aber normal ist das nicht. Du bist eine kleine Sozialphobie, auch Schüchternheit genannt. Du glaubst, dass du kein Recht hast sie zu unterbrechen, weil das, was du sagen wirst, sie sowieso nicht interessieren wird und sie dich aus diesem Grund ablehnen und eventuell sogar verhöhnen werden? Sind es diese Gefühle die du hast?

Ist nicht weiter tragisch, mach dir keinen Kopf, sondern bekämpfe die Schüchternheit lieber. Tipps gibt's hier im Forum en masse!

Viel Erfolg, Cowboy

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Das mit der Phobie habe ich mir auch schonmal gedacht.

Vor 1 1/2 jahren bin ich zum ersten mal raus um irgendeine nach der Uhrzeit zu fragen. Den Schwieirigkeitsgrad habe ich immer wieder gesteigert. Irgendwann habe ich Pärchen gefragt wo das Rotlichviertel ist (wobei ich den namen der Straße genannt habe). Muss aber gestehen das ich nicht durchgehend und regelmäßig unterwegs bin. Dazu fehlt es mir dann doch an Energie. Wenn ich z.b. abends total kaputt bin, hab ich keine lust noch irgendwelche Fremden anzulabern. Außerdem kostet das n haufen Sprit da ich dazu in unsere Landeshauptstadt fahre.

Was mich allerdings immer wieder frustiert sind diese ständigen Rückfälle. An manchen tagen kann ich problemlos mit Fremden Smaltalk beginnen, und an anderen kann ich den anderen Leuten beim Einkaufen nicht ins Gesicht sehen. Manchmal kann ich mit einer meiner Kolleginnen ganz normal reden, an anderen steh ich neben ihr wie versteinert. Manchmal mache ich gewisse Dinge rein intuitiv die für mich früher völlig unmöglich waren, manchmal gerate ich wieder in eine Gedankenspirale in der ich ewig überlege wie ich das und ob ich es jetzt wohl machen sollte. Lustig ist auch das ich gewisse Leute einfach nicht mit Namen anreden kann. Da schnürt es mir fast die kehle zu. Bei besonders hübschen Frauen kann ich meine Augen nicht dazu bewegen ihr länger ins Gesicht bzw. Augen zu sehen und/oder ich fange an zu grinsen wie nen Honigkuchen Pferd.

Lustig ist allerdings das ich ganz zu anfang, schon nach kurzer zeit zwei Mädels halb direkt angesprochen habe. Also erstmal nach dem Weg gefragt so und dann gesagt das mich der weg eigentlich garnicht os interessiert. Wollte sie nur mal ansprechen da ich sie ganz interissant fand. Wenn ich das jetzt versuche, schwirren mir plötzlich 263546 Ausreden im Kopf rum.

Was ich dabei immer ganz besonders dämlich finde ist die tatsache das es hin udn wieder welche gibt die mich mit riesigen Augen ansehen und aktiv ins Gespräch investieren. Ich bei denen aber trotzdem nicht weiter komme wegen diesen Ängsten. Ich verabsheiede mich dann beinahe reflexartig.

Bin auf der Warteliste zu ner Verhalltentherapie aber die brauchen ja echt ewig ehe die nen Platz frei haben.....

und bei dem weswegen ich den thread eröffnet habe, dachte ich wenigstens das es normal sein könnte... tja :D

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Naja, ich schließe mich der Meinung von Cowboy so nicht an.

Natürlich deuten deine beschriebenen Symptome auf eine leichte soziale Phobie / Schüchternheit, aber ich halte nichts von der Polarität "normal" vs. "von sozialer Angst betroffen".

Du bist normal! 11% aller Männer leiden im Laufe ihres Lebens an einer sozialen Phobie, lt. dem Angstforscher Borwin Bandelow geben 60% aller Kanadier an, mindestens ein wenig schüchtern zu sein... Und die Übergänge zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie sind fließend, du solltest Dir also keineswegs einreden lassen, du wärst "unnormal".

Nichtsdestotrotz schränkt dich diese Eigenschaft offenbar hin und wieder im Alltag ein und deshalb ist absolut nichts Verwerfliches daran, wenn Du Dir professionelle Hilfe in Form eines Verhaltenstherapeuten suchst, was Du ja offenbar bereits in die Wege geleitet hast. Klar, die Wartezeiten sind lang, aber das Warten wird sich lohnen. Nutze diese Zeit einfach um Dich in einer gelassenen Grundhaltung und in Geduld zu üben. Erscheint vielleicht auf den ersten Blick zynisch, ist aber absolut ehrlich und positiv gemeint. Beides sind nämlich unschätzbare Fähigkeiten, die du praktisch immer benötigst, wenn du in einer beliebigen Disziplin Erfolg haben willst. Die meisten Menschen wollen sofortige Ergebnisse, am liebsten noch ohne Mühe und möglichst bequem. Erfolgreich sind am Ende aber in der Regel die, die etwas längerfristig denken. Nicht die, die sich nicht von einem plötzlichen Motivationsüberschwang geleitet und ohne Konzept in ein bestimmtes Projekt werfen, sondern jene, die planen und schrittweise aber dafür kontinuierlich an ihrem Ziel arbeiten.

"Incremental change is better than ambitious failiure." (Tony Schwartz)

Und von diesen kleinen Schritten gibt es auch bis zu Deinem Therapiebeginn genügend:

- Treib regelmäßig (Ausdauer-)Sport, der bewiesenermaßen das Selbstvertrauen stärkt

- Falls Du, wie ich vermute, auch zur introvertierten Sorte gehörst (d. h. vereinfacht gesagt, dass du Energie auftankst, wenn du alleine bist im Gegensatz zu extrovertierten Menschen, die das eher unter Menschen tun --> Intraversion geht oft mit Schüchternheit einher, ist aber völlig unabhängig davon) würde ich dir das Buch "leise Menschen, starke Wirkung" von Sylvia Löhken sehr ans Herz legen. Einmal weil du darin erkennst, dass auch Intraversion seine Vorzüge hat (und Extroversion seine Schattenseiten), außerdem weil du erkennst, wie verbreitet bestimmte Charaktereigenschaften sind und dass du dein Leben so einrichten solltest, dass es deinem Charakter entspricht (anstatt irgendwelcher scheinbarer Ideale nachzujagen).

- Auch "Das Buch für Schüchternheit" von Borwin Bandelow kann ich empfehlen (insbesondere falls Intraversion kein Thema für dich ist)

- Es empfiehlt sich ebenfalls, bis dahin schon mal an Deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Nathaniel Branden und Tal Ben-Shahar können dir dafür hilfreiche Tips liefern.

- Grundsätzlich aber rate ich dir dringend dich weniger auf den Abbau vermeintlicher Schwächen als auf den Ausbau deiner Stärken und Talente zu fokussieren, da es einfach ergiebiger ist und glücklicher macht. Das heißt nicht, dass du das Projekt "Schüchternheit überwinden" auf Eis legen sollst, wenn es für dich ein wichtiges Thema ist. Ich will damit nur sagen: Es gibt auch andere und wahrscheinlich wichtigere Dinge in Deinem Leben

In jedem Fall: Viel Erfolg!

PS: Äußerst lesenswert:

http://www.huffingtonpost.de/lindsay-holmes/9-dinge-die-nur-schuechterne-menschen-verstehen_b_5671743.html

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/angstforscher-im-interview-schuechterne-lieben-besser-1492891-p2.html

bearbeitet von tonystark

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Eine soziale Phobie ist nichts ungewöhnliches. Das was du von dir beschreibst deutet darauf hin nur kannst du es auch von der anderen

Seite sehen für einige Menschen mit einer sozialen Phobie sind solche Dinge wie fremde Leute ansprechen nahezu unmöglich.

- Treib regelmäßig (Ausdauer-)Sport, der bewiesenermaßen das Selbstvertrauen stärkt

Halte ich nichts von, das investment dauerhaft ausdauersport zu machen ist viel zu hoch für den marginalen nutzen bezüglich der problemstellung

da existieren möglichkeiten die vom kosten/nutzen verhältnis wesentlich besser sind.

z.b. Meditation, Autogenes Training, Kundaliy Yoga

- Es empfiehlt sich ebenfalls, bis dahin schon mal an Deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Nathaniel Branden und Tal Ben-Shahar können dir dafür hilfreiche Tips liefern.

Wenn es alleine geht ist es natürlich super , kann aber auch entsprechend frustrierend sein würde nicht gleich vor der Therapie mit einem der dicksten Brocken anfangen.

- Grundsätzlich aber rate ich dir dringend dich weniger auf den Abbau vermeintlicher Schwächen als auf den Ausbau deiner Stärken und Talente zu fokussieren, da es einfach ergiebiger ist und glücklicher macht.

Grundsätzlich schon ein guter ratschlag, nur kann er nicht von jedem so einfach umgesetzt werden.

Von daher würde ich auch bei diesem Punkt vorsichtig sein da es sehr schnell frustrierend werden kann.

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Meditation/Autogenes Training sind gute Ergänzungen, hatte ich vergessen.

Dass sie nun in puncto Selbstwertgefühl (oder direkter: soziale Phobie) wirkungsvoller sein sollen als sportliche Betätigung, halte ich für eine (unbewiesene) Vermutung deinerseits. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Deine Bedenken kann ich ebenfalls nicht ganz teilen. Kommt natürlich darauf an, mit welcher Erwartungshaltung man an die Sache herangeht. Wenn man "an seinem Selbstwertgefühl" arbeitet in der Erwartung, nach einem Monat ein völlig neuer Mensch zu sein - dann sollte man es wohl wirklich besser sein lassen (analoges würde dann aber auch für Sport, autogenes Training und Yoga gelten). Eine gesunde Erwartungshaltung wird aber insbesondere bei Ben-Shahar eingehend vermittelt.

Inwiefern soll die Konzentration auf seine Stärken ein höheres Frustrationspotential bergen als die Arbeit an seinen Schwächen? Kann ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehen.

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Ich bin nicht sicher ob ich eher zu den Introvertierten gehöre oder ob sich mein Verhallten aus Ängsten heraus ergibt. Und dadurch das man sich nunmal an die ist Situation ruck zuck gewöhnt.

Auch ist es so das ich bei Leuten oder in Situationen in denen ich nicht gehemmt bin einer der Größten Labertaschen überhaupt bin. Dabei kann ich dann ellenlange Monologe über die dinge erzählen die mich bewegen und Interessieren. Ich kann aber auch gut zuhören, so ist das ja nicht. Nur weis ich häufig garnicht was ich dann dazu sagen soll was man mir da erzählt. So hat mir z.b neulich eine Kollegin von einer Freizeit Aktivität erzählt von der sie wohl ziemlich begeistert war. Ich war in der Situation wohl doch so angespannt das ich mich garnicht drauf einlassen konnte. Ich bin nichtmal sicher ob mich das einfach nur nicht interessiert hat oder ob ich der angespanntheit wegen viel zu sehr damit beschäftigt war zu überlegen wie ich mich da wohl am besten verhallte. Dieser selbstbeobachtungsmodus in den ich immer noch häufig verfalle. In Gruppensituationen sowieso immer. Ich versuche dann hinterher aber immer das Positive daran zu finden. So in diesem falle das ich vor 2 jahren mit eben ihr nichtmal reden konnte ohne mich bei jedem dritten Wort zu versprechen.

neulich bei unserer betriebs Weihanchtsfeier ist mir auch aufgefallen das ich nach etwas gesagtem von mir häufig angst vor der Reaktion habe. Wenn mich dann mehere ansehen ohne etwas dazu zu sagen interpretier ich das dann auch gleich wieder negativ. Auch sage ich oft etwas das dann anders aufgenommen wird als ich es gemeint habe. vermutlich weil ich es dann aus einer Anspannung heraus sage udn es dann nicht so spaßig rüber kommt wie es gemeint war. Ähnlich wie bei meinen aller ersten nach der Uhrzeit Fragen. Da musste ich mich so krass überwinden das sich einige echt ziemlich erschrocken haben.

Wo ich das jetzt aber so schreibe dann fällt es mir ja beinahe wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen. Was mir im wege steht ist die Angst negativ bewertet zu werden. Das war mir im rahmen der schüchternheit sowieso schon klar. Doch eben hatte ich einen Moment in dem ich das ganze sehr viel klarer sah. Ich bin mal mit nem Regenschirm bei sonne durch die City gegangen. Nehme an das war schon eine ganz gute Übung dagegen.

Werde mir mal das Buch für Schüchterne von Borwin Bandelow besorgen. Das "glücklicher" Buch von Tal Ben-Shahar fand ich auch ganz intrerissant.

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Hey Draco,

Was mir im wege steht ist die Angst negativ bewertet zu werden.

genau das ist ein Leitmerkmal für eine soziale Phobie. Da bist du mit einer kognitiven Verhaltenstherapie genau an der richtigen Adresse und die Wartezeit lohnt sich durchaus. Ich wünsche dir viel Erfolg!

Herzliche Grüße,

Tsukune

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