Was kann man gegen "PEGIDA" tun?

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Viele Kommentare [...] benutzen einen Sprachcode, bei dem "Islamisierung" nicht für Religion steht, sondern synonym für Araber und Türken und sogar Ausländer generell. Unter "Islamisierung" verstehen diese Leute den halbstarken Schwarzhaarigen, den sie auf hundert Meter Entfernung als "islamisch" identifizieren anhand seines Äußeren. Das offenbart eine rassistische Grundierung der Bewegung und ist die Erklärung für den "Abendland"-Quark, der im Namen bereits angerührt ist. Auch das ist ein Code, nämlich die gezielte Abgrenzung vom "Morgenland", also wiederum Türken und Arabern, unabhängig von einer eventuellen Religion.

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Ausgrenzung

Ist das eigentliche Problem. Dummerweise grenzen sich die oben genannten Kulturkreise jedoch selbst aus. Im Prinzip geht's in der Diskussion mehr oder weniger eigentlich nur

um das Thema Integration, und da tun sich Türken oft selbst kein gefallen mit ihren eigenen Fußballvereinen, Gymnasien etc. Das ist glaube ich das Kernproblem. Hier um die

Ecke wurde jetzt ein türkisches Gymnasium eröffnet - sinnvoll? Finde ich nicht. Darum geht's doch den meisten eigentlich. Wer ständig unter sich bleibt und das auch noch in der

Minderheit wird früher oder später immer Probleme kriegen. Toleranz ist schön und gut und befürworte ich absolut, sich jedoch einigeln und "unter sich bleiben" nicht.

Das ist nämlich das wo andere Kulturkreise denen völlig voraus sind. Egal ob Japaner, Chinesen, Afrikaner oder sonst wer.

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Enigma hat sich ja nun auch umentschieden.

Auf den letzten paar Seiten war es immer der Islam, der die Menschen qua Gebetbuch aggressiv gemacht hat. Jetzt sind es die politischen Zustände der Herkunftsländer, die die Männer zur Aggressivität erziehen. So kommen wir dem Kern der Sache schon - zumindest ein klein wenig - näher. Wir können jedenfalls festhalten, dass viele der Männer, die anhand des Aussehens als Typus "aggressiver Araber" stigmatisiert werden, überhaupt keine Migranten sind und schon gar keine Ayslbewerber. Die meisten von denen haben einen deutschen Pass von Geburt an und leben bereits in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland. Die PEGIDA-Forderung nach schärferen Asylrechtsregelungen ist also nicht mehr nur pauschalisierend und menschenverachtend gegenüber Kriegsflüchtlingen, sie geht auch nach einmaligem Nachdenken schon an der Realität vorbei.

Wenn wir nun noch so ehrlich sein könnten festzuhalten, dass sich auch in Deutschland 49% für weniger Ausländer aussprechen, dass sich 15% einen "starken Führer" wünschen und dass auch unter nationalistischen PEGIDA-Anhängern überdurchschnittlich viele Gewaltbereite, Antidemokraten und Antisemiten firmieren, dringen wir vielleicht doch irgendwann zu dem Punkt vor, dass diese montäglichen Kulturbereiniger-Aufmärsche nicht die Lösung sind, sondern Teil des Problems.

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na endlich, der exilperser ist da. manchmal dauerts länger, aber letztlich kommt er ja doch immer. und dann stehts plötzlich 0:1 und die rechtschaffen empörten gehen erstmal nach hause und sortieren die nazikeulen neu. hat tradition!

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zurück zum thema: interessant ist doch, warum der salafismus gerade dieser tage wieder so populär ist.

(es ist nicht das erste mal. die ganze arabische und persische geschichte ist doch voll von kulturellen blüten ... die dann traditionell vom old-school-Islam abgelöst werden. oder sagen wir: vernichtet? sagen wir vernichtet! cordoba, kairo, damaskus, bagdad, isfahan ... ach, der linke von der sorte "leuchtet im dunkeln" glaubt ja heute noch, dass uns seinerzeit ein paar mullahs den aristoteles übersetzt haben. nenene ... die errungenschaften der arabischen und der persischen kultur gabs nicht WEGEN sondern TROTZ des islam. die gabs immer und überall dort, wo koran und scharia mal für den moment nicht mehr gar so eng gesehen wurden.)

nun aber gehts wieder los, genauergesagt wirds schon seit ein paar jahrzehnten wieder doller. manche sagen direkt: seit hitler. weil sich da ein paar jungs was abgeschaut haben. ok, kann ich nicht beurteilen. aber tatsache ist: es geht wieder los.

ich psychologisiere ja gerne herum und kanns mir auch hier nicht verkneifen. ich glaube, dass der salafismus eine direkte reaktion auf die offensichtliche unterlegenheit der islamischen welt ist. leute, machen wir uns nichts vor. überall auf der welt, wo der islam vorherrscht, gibt es keine nennenswerten leistungen auf den gebieten politik, wissenschaft, kunst und kultur. der islam ist eine ideologie für die welt des 7. jahrhunderts. war damals der letzte schrei und hat echt klasse funktioniert! aber heute?

das letzte kuhdorf in afghanistan hat inzwischen satellitenfernsehen. egal wo auf der welt man heute junger moslem ist, überall spielts das lied von der offensichtlichen totalen überlegenheit des westens. während man in kabul ein altes buch auswendig lernt, landet eine verdammte weltraumsonde auf einem verdammten kometen!

usa und die juden als großer und kleiner satan: die vorstellung ist doch eine einzige selbstverteidigung durch projektion. bekämpft bzw. abgewehrt wird da die eigene minderwertigkeit.

könnte man lustig finden, wenns nicht so blutig wär.

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Ich als atheistischer Deutscher mit persischem Migrationshintergrund, begrüße sowas wie Pegida, Hogesa und Konsorten.

Und sorry: Ich habe mehr mit verstrahlten Muslimen in meinem Leben zutun gehabt, als mit verkappten Neo-Nazis.

Und deshalb sind dir die Neo-Nazis jetzt erstmal lieber???

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In jeder größeren Demo befinden sich auch Menschen mit einer braunen Gesinnung. Soll mich das jetzt nun kümmern, wenn ich als Deutscher mit Migrationshintergrund, genau etwas gegen diese Hardcore-Muslime habe? Ich denke mal nicht

Das ist genau der Widerspruch, von dem wir hier die ganze Zeit reden. Die antidemokratischen Strömungen unter Muslimen kümmern dich sehr, was auch berechtigt ist. Braune Deutsche aber kümmern dich nicht. Das ist engstirnig. Warum kann man nicht das Eine ebenso kritisieren, wie das Andere? Warum gibt es immer den Drang sich zwanghaft auf eine Seite schlagen zu müssen und die dann zu verharmlosen?

Jeden Andersmeinenden als Troll zu beschimpfen unterscheidet dich jedenfalls nicht von den vertrahlten Ideologen, die du so kritisch siehst.

überall auf der welt, wo der islam vorherrscht, gibt es keine nennenswerten leistungen auf den gebieten politik, wissenschaft, kunst und kultur [...] während man in kabul ein altes buch auswendig lernt, landet eine verdammte weltraumsonde auf einem verdammten kometen! [...] bekämpft bzw. abgewehrt wird da die eigene minderwertigkeit.

Der überlegene weiße Westen, der zum Mond fliegt, während die minderwertigen Untermenschen nichts können. Das ist Rassismus, was du da los lässt. Mal abgsehen davon, dass es die deutschen Übermenschen waren, die die barbarischsten Vernichtungslager der Welt gebaut haben.

usa und die juden als großer und kleiner satan: die vorstellung ist doch eine einzige selbstverteidigung durch projektion.

Und genau solche Leute treiben sich bei PEGIDA rum. In der ur-abendländischen Version: siehe hier.

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Ich als atheistischer Deutscher mit persischem Migrationshintergrund, begrüße sowas wie Pegida, Hogesa und Konsorten.

Und sorry: Ich habe mehr mit verstrahlten Muslimen in meinem Leben zutun gehabt, als mit verkappten Neo-Nazis.

Und deshalb sind dir die Neo-Nazis jetzt erstmal lieber???

Du meinst diese Menschen, die mit Klamotten von Thor Steiner, Springerstiefeln, 'ner Glatze, einem bösen Blick und einem hohen Aggressionspotenzial in dunklen Ecken verharren?

Nee, sind auch nicht mein Fall, danke.

Edit: Braune Deutsche beschäftigen mich zwar auch, nur habe ich die nicht so auf dem Radar, weil diese mir nie ans Bein gepisst haben. Das bedeutet aber nicht, dass ich diese Klientel nicht auch im peripheren Sichtfeld habe. Und eher sehe ich den braunen Sumpf im Verfassungsschutz, wenn ich nur mal wieder über die Klamotten der NSU nachdenke... Aber gut, is'n anderes Thema.

bearbeitet von Der Humorist

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Du meinst diese Menschen, die mit Klamotten von Thor Steiner, Springerstiefeln, 'ner Glatze, einem bösen Blick und einem hohen Aggressionspotenzial in dunklen Ecken verharren?

Nein, wir meinen die Leute von nebenan, die sich selbst der "moderaten Mitte" zurechnen und hinter der Fassade das volle Programm an Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und anderen Menschenfeindlichkeiten pflegen.

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Oh Heiland. Dieses Video ist herrlich! :rofl:
"Die Demokraten... die finanzieren... die Demokraten :/" Das war mir schon ein Schmunzler wert. :good:

Nun ja. Muss zugeben, dass die Schilder schon ziemlich extrem sind mit ihren Aussagen und Forderungen. Und den "richtigen" Interview-Partner hat man anscheinend auch noch gefunden. Wobei ich zugegebenermaßen stark anzweifeln muss, dass man dort einen eloquenteren hätte finden können.

Ändert aber nichts an meiner Meinung, dass ich Pegida befürforte, trotz der vielen und extremen Schwankungen. Man kann es nunmal nicht Jedem Recht machen.
Hoffe ja, dass sich das Extreme davon löst, denn ich hatte es noch nie so mit Extremen.

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Ich verstehe dieses Schwarz-Weiß-Denken nicht.

Man kann durchaus kritisch sein, ohne gleich zu dumpf-dumpfer-Pegida/Hogesa überzulaufen.

Es gibt so viele reflektiertere Aktionen, beispielsweise für Solidarität mit Kobane.

Bei Pegida und Co ist es doch eher andersrum: IS gibt einen tollen Rechtfertigungsgrund, endlich mal alle Ressentiments rauszulassen. Super.

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Der überlegene weiße Westen, der zum Mond fliegt, während die minderwertigen Untermenschen nichts können. Das ist Rassismus, was du da los lässt. Mal abgsehen davon, dass es die deutschen Übermenschen waren, die die barbarischsten Vernichtungslager der Welt gebaut haben.

Uns geht es gerade jedenfalls besser als den Menschen in Syrien und im Irak. Dass du da wieder ein Über- und Untermensch draus konstruierst, war ja klar. Die Menschen dort leiden doch selbst unter ihrer Situation und du verharmlost das alles, um gegen vermeidliche Nazis zu argumentieren. Im einfachen Gegenüberstellen von zwei verschiedenen Situationen siehst du gleich wieder Rassismus. Es ist nunmal so, dass bei uns einiges besser läuft, als bei denen. Willst du das bestreiten?

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Gewalt lässt sich weder nur ethnisch, noch religiös begründen. Wer das versucht, und so "Dada, die sind eben so und am allerschlimmsten" daher kommt, der benutzt dieses Thema nur. Der Zweck ist ja immer offenbar. Ausgrenzung, Anklage, Chauvinismus.

Gewalt gehört nunmal angeklagt und die Täter müssen sich über Ausgrenzung nicht beschweren. Du schlägst dich hier auf die Täterseite und nimmst sie in Schutz. Natürlich liegt deren Gewaltbereitschaft nicht in den Genen, oder in der Hautfarbe, aber was meinst du? Gibt es unter muslimischen Migranten ein erhöhtes Gewaltpotenzial?

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Wie viele diskutieren hier eigentlich mit ohne jemals das offizielle Programm gelesen zu haben?

Ich wette die Zahl ist nahe 100%.....

Ich bitte doch darum bei Kritik konkret Bezug auf einzelne Punkte des offziellen Programms zu nehmen.

Sonst ist die Kritik wertlos.

Für mich liest sich das Positionspapier übrigens sozialer und vernünftiger als die Aussagen der CDU zum Thema Flüchtlinge.

Ich wette 95% der Bevölkerung würde das neutral als ihre Meinung objektiv so unterschreiben.

Aber sind natürlich alle rechts.... is klar.

bearbeitet von MrJack
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Ich nehme keinen in Schutz, sondern ich erkläre. Ich nehm ja nicht mal den Islam in Schutz. Wird mir trotzdem unterstellt. Nur weil man eine Seite (PEGIDA) als Spinner abtut, heisst das doch nicht, dass man für die andere, also für deren Feinbild, ist. Das ist kokolores.

Gibt es unter muslimischen Migranten ein erhöhtes Gewaltpotenzial?

Erhöhtes Gewaltpotenzial gibt es dort, wo mehrere gewaltfördernde Risikofaktoren korrelieren. Das sagte ich bereits. Im Übrigen trifft das in meiner Gegend auf eine heimische Gruppe zu. Hier gibt es kaum Muslime. Trotzdem Gewalttäter. Auch intensive.

Zum Thema Integration. Stichwort "strukturelle Diskriminierung". Bitte nacdhschlagen. Und dann mal nachdsenken, warum es vielleicht eine mangelhafte Bereitschaft gibt, sich zu integrieren. Wenn man nämlich spürt, dass man nicht erwünscht ist, dann zieht man sich zurück. Und bleibt unter sich. Würde hier jeder von euch auch so machen. Und dann gibts noch Migranten, die wollen sich nicht integrieren. Das ist korrekt. Aber die gibt es überall. Gibt zum Beispiel auf Mallorca welche, die auf eine muttersprachliche Speisekarte bestehen, weil sie ja "jetzt da wohnen".

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Ich wette 95% der Bevölkerung würde das neutral als ihre Meinung objektiv so unterschreiben.

Die sind auch für mehr Kindergärten, mehr Schnellstraßen, mehr Fabriken, mehr Diskotheken.

Aber, bloß nicht in der eigenen Nachbarschaft.

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Im einfachen Gegenüberstellen von zwei verschiedenen Situationen siehst du gleich wieder Rassismus. Es ist nunmal so, dass bei uns einiges besser läuft, als bei denen. Willst du das bestreiten?

Das Problem sind die Kategorien "Wir" und "Die".

Zwischen Marokko und Indonesien liegen 12.000 Kilometer, etliche Staaten und Gesellschaften und noch viel mehr wirtschaftspolitische Akteure. Es liegen Welten dazwischen. Und diese Welten sind auch nicht vom Westen abgetrennt, sondern vernetzt. Der Wohlstand des Westens basiert zum Großteil auf Ausbeutung asiatischer Länder und gäbe es im nahen Osten Demokratien, dann würden die Menschen am Gegenwert ihrer Bodenschätze beteiligt werden und dann wäre dein Benzin vier mal so teuer.

Allein der Iran, der IS, Saudi-Arabien und die Türkei sind vier Akteure, deren Ziele unterschiedlicher nicht sein könnten. Was du "einfaches Gegenüberstellen" nennst, ist in Wirklichkeit eine total verzerrte Trivialisierung, die auf chauvinistischer Selbstüberhöhung basiert.

Wie viele diskutieren hier eigentlich mit ohne jemals das offizielle Programm gelesen zu haben?

Das offizielle Programm ist für die PEGIDA-Besucher unerheblich. Das siehst du schon daran, dass dort von der Wahrung der "christlich-jüdischen" Kultur geredet wird, während etliche Besucher offen antisemitisch auftreten. Sowohl die NPD, als auch rechtsextreme Burschenschaften und Verschwörungsideologen aus dem Umfeld von Jürgen Elsässer mobilisieren für die Aufmärsche und schwenken ohne jeden Widerspruch ihre Fahnen.

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Wie viele diskutieren hier eigentlich mit ohne jemals das offizielle Programm gelesen zu haben?

Das offizielle Programm ist für die PEGIDA-Besucher unerheblich. Das siehst du schon daran, dass dort von der Wahrung der "christlich-jüdischen" Kultur geredet wird, während etliche Besucher offen antisemitisch auftreten. Sowohl die NPD, als auch rechtsextreme Burschenschaften und Verschwörungsideologen aus dem Umfeld von Jürgen Elsässer mobilisieren für die Aufmärsche und schwenken ohne jeden Widerspruch ihre Fahnen.

Und was machen wir mit den Rechtsradikalen in der CSU, und mit den Linksextremen und Kommunisten bei den Grünen etc..

Die Parteien sind also auch leider nicht tragbar :(

Jeder der zu den Parteitagen geht ist dort also Rechts oder Linksradikal....

Und die Parteien folglich sowieso...

oh Menno....

bearbeitet von MrJack

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Die Parteien stellen ihr Partei- und Wahlprogramm in einem demokratischen Verfahren auf, an dem die Mitglieder direkt oder durch Delegiertenwahl beteiligt sind.

Das ist bei PEGIDA nicht annähernd der Fall. Irgendeiner hat was auf einen Zettel geschrieben und das war's.

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Immer wenn ich an Bahnhöfen deutscher Großstädte auf Züge warte, werde ich von älteren Herren mit Alkoholfahne angesprochen - unter der Woche - vormittags.

Wenn gleiches wirklich gleiches anzieht, bin ich wohl insgeheim ein Penner.

Heute war mal wieder so ein Tag:

Ich laufe durch die Unterführung, dann packt mich aufeinmal ein nackthäuptiger alter Mann am Arm und flüstert mir ins Ohr: "Alles Gesindel hier!"

Dabei wedelt er mit der anderen Hand seine McDonalds-Tüten durch die Luft.

Ich dachte, er würde jetzt eine McDonalds-Kritik loslassen - weit gefehlt.

"Deutschland geht den Bach runter, nur noch ungezogenes Gesindel. Alles Ausländer. Ich bin nicht rechtsradikal, aber ich hoffe, dass die alle aussterben. Wir müssen alle PEGIDA beitreten, sonst wird das nichts mehr mit unserem Land. Aber das beste kommt zum Schluss. Ich lass mir mein Lachen nicht nehmen. Wenn man aufhört zu lachen, dann ist man schon tot."

Als ich ihm entgegne, dass ich hinsichtlich der Geburtenzahlen eher davon ausgehe, dass der deutsche Michel ausstirbt, richtet er seinen Blick ganz bedrückt zu Boden.

Dann erzählt er mir aus seiner Historie:

Der Herr ist knapp 50, hat Geschichte studiert, drei Weltkriege überlebt und als Informatiker beim BND gearbeitet. Dort hat er die Russen abgehört und so mitgewirkt, den kalten Krieg zu verhindern (unterdessen versuche ich immer noch die drei Weltkriege zusammenzuzählen, an denen er teilgehabt haben will).

Er fasselt weitere 7 Minuten wirres Zeug und endlich fährt mein Zug ein. Der Spuk hat ein Ende. Ein NC ist nicht erfolgt, obwohl er durchaus attracted schien.

Resultat:

- PEGIDA ist sehr ernstzunehmen

- das Aussterben von Volksgruppen zu ersehnen, ist nicht rechtsradikal

- es gab bereits 3 Weltkriege

- wer Geschichte studiert, wird Informatiker beim BND

- Bahnhofsalkis haben ein sehr interessantes Leben (letztens hat mir einer erzählt, dass er früher mit seinem Ferrari an Autorennen in Le Mans teilgenommen hat, aber dass durch einen Unfall seine Karriere und seine Ehe zerstört wurde..true story, bro!)

Und zum Thema Ausländerkriminalität (Migranten sind an 25% der Straftaten beteiligt, bei einem Bevölkerungsanteil von 8,8%): Schon mal überlegt, dass dieser Zusammenhang mit der Tatsache zusammenhängt, dass Migranten durchschnittlich häufiger von Armut betroffen sind und ein niedrigeres Bildungsniveau aufweisen?

Stichwort Sozialer Determinismus.

Wenn Woyzeck Millionär gewesen wäre, hätte Marie nicht sterben müssen.

Armut macht unmoralisch - da hat der Hauptmann recht ("Woyzeck, er hat keine Moral!")

Woyzeck: Ja, Herr Hauptmann, die Tugend – ich hab's noch nit so aus.

Sehn Sie: wir gemeine Leut, das hat keine Tugend, es kommt nur so die Natur;

aber wenn ich ein Herr wär und hätt' ein' Hut und eine Uhr und eine Anglaise und

könnt' vornehm rede, ich wollt' schon tugendhaft sein.

Es muß was Schönes sein um die Tugend, Herr Hauptmann.

Aber ich bin ein armer Kerl!

bearbeitet von Alerio

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Ja, Alerio, auf den möglichen Zusammenhang hat uns bereits ein anderer Studienrat Deutsch/Geschichte/Sozialkunde hingewiesen...

Wunderschönes Abschlussstufen-Revival hier, sogar die Jungs von der Antifa sind wieder da.

Aber Woyzeck ist eine überraschende Wendung. Bei ihm denke ich immer eher "Das Muss ist eines von den Verdammungsworten...". Sozialer Determinismus, ganz üble Sache in meinen Augen, da haben die Menschen eh schon wenig und dann spricht man ihnen noch die Handlungsfreiheit ab...

"'Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral!" von Brecht würde ja hier auch passen. Dann hätte ich aber auf die Botschaft aus "Der gute Mensch von Sezuan" hingewiesen ;-)

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Ähm.. was hat Patriotische Europäer Gegen die Islamisierung des Abendlandes mit "Gender-Mainstreaming" zu tun (Punkt 17 des Positionspapiers)?

Die könnten das alles viel einfacher machen: Gegen Radikale, aber die Pegida-Mitmarschierer müssen sich dann gleich wieder identifizieren mit Internationalität (Europa) und Religion (Abendland).

Außerdem:

Da gab's ja unlängst diesen Aufschrei, als die Schweizer Muslime ihr Video veröffentlicht haben und Alle bekamen irgendwie Angst, weil die vermummt waren usw., mag zwar etwas beängstigend wirken (na klar, Medien halt), isses aber nicht. Da hab ich eine Stellungnahme vom IZRS (Islamischer Zentralrat Schweiz) gelesen. Denen ging es darum, dass bereits in der Schweiz geborene Muslime immer noch schief angeschaut werden, im Grunde Normalos, die ihren Platz in einem aufgeklärten Land wollen, der ihnen einfach zusteht. Dass die anders aussehen und anderen kulturellen Background haben, dafür können die ja nix. Interessant wird es dann, wenn es um die Frage geht, wie sehr sich jeder einzelne Muslime den Islam als politisches Mittel wünscht. Wenn der Großteil der Muslime den Islam so lebt, wie der Großteil der Christen ihr Christentum, dann sollte es doch für Niemanden ein Problem geben. Wenn Verfassung und staatliche Rechte u. Pflichten über islamisches Recht steht, dann 0 Problemo. Ist halt dann die Frage, wie der normale Muslim seine Religion wirklich bewertet und ob er sich von Radikalen distanziert.

Im Grunde ist es doch immer nur ein Kampf Säkularisierung gegen Radikalisierung (egal ob religiös od. politisch). Da geht es nicht um Rasse, Glauben oder sonst was.

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