Lebenskrisen - wie war das bei euch?

12 Beiträge in diesem Thema

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Hey,

der Titel sagt es ja schon. Was hattet ihr für Krisen und wie seid ihr darüber weg gekommen? Wie lange hat es gedauert und was hat euch geholfen?

Einige kenne ja meine Geschichte: Nach der Trennung Wohnung verloren, Freundeskreis hat mich wegen der Ex hängen lassen - bin ziemlich abgeschmiert rein emotional. Seitdem tue ich mir schwer, Gefühle zuzulassen. Das ist verdammt anstrengend, aber ich kann mich über nichts mehr so richtig freuen. Es ist schon besser geworden (Gottseidank), aber ohne Mist: Wirklich drüber hinweg bin ich noch nicht.

Ich treibe regelmäßig Sport, Studiere noch (wobei ich mich in den letzten beiden Jahren nur schwer konzentrieren konnte), hab mir wieder einen Freundeskreis aufgebaut. Aber die Demütigung von der Trennung (dass sich die ehemals "besten Kollegen" einen Dreck um mich gekümmert haben und lieber meiner Ex hinterhergestiegen sind), hat mich echt hart getroffen und wirklich tief verletzt.

Irgendwie ist seitdem bei mir der Wurm drin. Ich sehe gut aus, tue auch einiges dafür. Ab und an klappt es mit den Frauen - nur im Moment habe ich einfach nicht so viel Spaß an meiner aktuellen Lebenssituation. Eine Freundin wäre zwar mal wieder schick, aber mein Instinkt sagt mir, dass ich erst dann wieder eine Frau richtig an mich ranlassen kann, wenn ich wirklich mit beiden Beinen im Leben stehe und mein Ding mache. Ich habe es in den letzten beiden Jahren zu oft gesehen, das Beziehungen bitter gescheitert sind, weil beide nicht "erwachsen" waren, sondern sich in Scheinwelten geflüchtet haben. Aktuell auch bei meiner Schwester so geschehen.

Mir persönlich geht es um weit mehr als PU. Die Frauen kommen dann, wenn man mit sich selbst im Reinen ist und Spaß am Leben hat. Ein Angus-Steak schmeckt eben nicht, wenn man eine Grippe mit 39° Fieber hat ;-)

Ich möchte einfach mein Leben wieder genießen und das heißt: zu mir selbst finden. Ich hab nach der Trennung wirklich hart gelitten, bin im Selbstmitleid zerlaufen, habe wieder bei Null angefangen. Die Rückschlägen werden im Alter eher mehr als weniger und gerade im Studium merke ich, wer schon mal eine Breitseite im Leben abbekommen hat und wer nicht. Die Party-Kids haben eine riesen Klappe (ich gönn's ihnen) und sind unbeschwert. Ich denke, ihr wisst, wovon ich spreche. An den Punkt komme ich wohl nicht mehr zurück. Ich will weiter.

Habe viel Bücher gelesen, vieles ausprobiert. Aber ich trage noch immer diesen kupfernen Geschmack mit mir rum. Ich wollte also einfach mal fragen:

Wie habt ihr eure Krisen gemeistert?

bearbeitet von Bondig
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Das mit der Depression kenne ich. Hatte auch in der Oberstufe meine erste feste, das ging über ein Jahr. Die hat damals auch ziemlich bitter Schluss gemacht und da bin ich leistungstechnisch auch arg abgesagt. Ne handfeste Depression hatte ich nach der letzten Trennung, ging bestimmt so ein halbes Jahr, war die Hölle.

Aus der Unterschicht komme ich zwar nicht und mein elterliches Verhältnis ist auch ziemlich gut, worüber ich auch wirklich glücklich bin. Aber die schulische Entwicklung ist ähnlich. Musste nach der zehnten da Gym wechseln (SChnitt 3,9) und war kurz vorm sitzenbleiben, außerdem Verweise, Stress mit den Lehreren usw.

Und dann Studium (Wirt.Ing.) und habe auch ein Stipendium bekommen (DeitschlandStipendium) - hab mir für die Ex den Arsch aufgerissen, wollte mit dem Stipendium eigentlich den nächsten Urlaub finanzieren. So hart kann man gefickt werden.

Also - das Schicksal ist ähnlich. Das Mobbing hatte ich übrigens auch mal in der siebten oder achten Klasse.

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Meine Krisenbewältigung wegen Trennung nach langjähriger Beziehung hat ca. 4-5 Jahre gedauert, mit allem was da so zusammenkommt ... Wohnung, Jobprobleme, finanzielle Situation, Freundeskreis, Gesundheit. Letztendlich hat nur die Zeit geholfen und der Wille an den Baustellen zu arbeiten.

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Meine Krisenbewältigung wegen Trennung nach langjähriger Beziehung hat ca. 4-5 Jahre gedauert, mit allem was da so zusammenkommt ... Wohnung, Jobprobleme, finanzielle Situation, Freundeskreis, Gesundheit. Letztendlich hat nur die Zeit geholfen und der Wille an den Baustellen zu arbeiten.

Stimmt - hätte ich und nie und nimmer gedacht, wie sehr die Psyche den Körper kaputt machen kann. Wie lange ging deine Beziehung? Mir haben auch die Frauen in den letzten beiden Jahren nicht das Gefühl gebracht, dass ich mir davon erhofft hatte. Man muss schon sehr abgebrüht sein, wenn solche Ereignisse an einem mehr oder weniger spurlos vorbeiziehen...

bearbeitet von Bondig

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Mir hat Eckehart Tolle:Jetzt - viel geholfen.

Was das Thema Frauen betrifft ... hilft es zu hinterfragen welche "Funktion" Ihnen inne war.

Konntet Ihr Sie als eine "Begleitung in Eurem Leben auf Zeit" wahrnehmen - oder ....

Waren Sie "Ersatzfamilie" ?

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naja, wir waren 18 Jahre zusammen. Ich dachte erst als klar war, das nun vorbei ist "ok, halbes Jahr kürzer treten und dann startest du wieder durch". Aber nach nem halben / dreiviertel Jahr kam erst "ground zero". Hab mich dann so anderthalb Jahre nach der Trennung wieder nach Mädels umgeguckt. Auch wegen PU war ich dann recht schnell erfolgreich. Aber ich war vom Kopf noch überhaupt nicht soweit für eine Beziehung. Ich habs dann recht fix nach ein paar Monaten beendet. Mir ist da klar geworden, dass ich erstmal lernen muß für mich allein zufrieden zu sein und an meinen Baustellen zu arbeiten.

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Gast

Ach, Baustellen hat man auch dann, wenn man in keiner tiefen Krise steckt. Ich steck' gerade in 'ner Krise drinnen und ob ich da raus komm', und wie ich da raus komm', das weiß ich nicht. Vielleicht is' es auch garkeine Krise, sondern das ganz normale Leben. Was hilft, das sind Humor, Selbstironie, Gelassenheit und eine lange Zunge - nicht notwendigerweise, umrauszukommen aus der Krise, aber um auch in der Krise eine schöne Zeit zu haben. Selbst in der Depression.

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Hi …



große und kleine Krisen werden uns ein Leben lang begleiten, weil die Welt nun mal so ist wie sie ist. Nichts ist auf Dauer befriedigen. Nichts im außen wird dir dauerhaftes Glück einbringen. Die Dinge die du am meisten liebst, die Dinge an denen du so sehr festhältst, werden die Dinge sein, die dir irgendwann am meisten Schmerzen und Kummer bereiten. Spätestens wenn du stirbst, wirst du ohnehin alles aufgeben und zurücklassen müssen. Bitter, aber so ist es.



Ändern kann man all diese Dinge nicht, aber man könnte seine Einstellung dazu ein wenig ändern und nebenbei ein bisschen Gelassenheit einkehren lassen.



Mir persönlich hat dabei die Lehre von Buddha sehr geholfen. Sie hat mir geholfen die Dinge sehr viel klarer zu sehen und tiefergehender zu "begreifen". Sie hat mir aufgezeigt, das ich wahres und beständiges Glück (trotz teilweise widriger Umstände) nicht im außen suchen muss (und kann), sondern in mir drin. Man lernt dabei, sich selber eine Insel zu sein… indem man lernt, wie man sich von all dem Leid befreit. Nichts anderes macht Buddha: Er lehrt das es Leiden gibt und wie man das Leiden aufheben kann. Geistesschule … kein Hokuspokus. Allerdings kommt das Glück nicht von alleine, oder durchs "Studium" seiner Lehre … man muss auch was bringen: Praxis ist hier das A und O und nichts haut dich mehr so schnell aus den Socken.



LG


ALT


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Mir persönlich hat dabei die Lehre von Buddha sehr geholfen. Sie hat mir geholfen die Dinge sehr viel klarer zu sehen und tiefergehender zu "begreifen". Sie hat mir aufgezeigt, das ich wahres und beständiges Glück (trotz teilweise widriger Umstände) nicht im außen suchen muss (und kann), sondern in mir drin. Man lernt dabei, sich selber eine Insel zu sein… indem man lernt, wie man sich von all dem Leid befreit. Nichts anderes macht Buddha: Er lehrt das es Leiden gibt und wie man das Leiden aufheben kann. Geistesschule … kein Hokuspokus. Allerdings kommt das Glück nicht von alleine, oder durchs "Studium" seiner Lehre … man muss auch was bringen: Praxis ist hier das A und O und nichts haut dich mehr so schnell aus den Socken.

LG

ALT

Kannst Du da bitte ein wenig mehr dazu schreiben - wie Dein Weg dazu aussieht/aussah ?

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Das könnte ich schon tun, allerdings geht es hier nicht um mich. Es wäre schon irgendwie unfair dem TE gegnüber, wenn ich aus diesem Thread einen Buddhismus Werbethread machen würde. Zum einen kann und will nicht jeder was mit Buddhismus anfangen … zum anderen gibt es sicher eine ganze Menge andere Bewältigungsstrategien und die möchten auch gehört werden.

PS: Habe noch eine schöne Doku auf YouTube entdeckt, wo alles wesentliche erklärt wird ... https://www.youtube.com/watch?v=k55Ahz2ov_Q

bearbeitet von altundsenil
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Hallöchen,

Mir ging es vor allem in der Studienzeit sehr schlecht. Obwohl ich mein Fach wirklich mochte, war der Druck sehr groß und von meiner Familie habe ich leider kaum Rückhalt erhalten. Dadurch hatte ich Niemanden zum reden und war einsam. Die Isolation wurde immer größer, sodass es mir irgendwann wirklich schlecht ging.
Geholfen hat letztlich auch nur das, was ich immer wieder Leuten raten kann: Sucht euch frühzeitig Hilfe und Unterstützung. Eine Freundin von mir hat mir immer wieder gesagt, ich soll mir Hilfe holen, aber ich habe es einfach nicht wahrhaben wollen. Schließlich ist sie mit mir zu einer Beratungsstelle gegangen und von da an ging es ganz langsam bergauf. Daher kann ich Jedem nur empfehlen, sich selbst auch Hilfe zu suchen, und das vor allem früh genug. Es muss nicht immer Therapie sein. Bei mir war es letztlich eine ganz normale Beratung, die ich über einen längeren Zeitraum gemacht habe.
Auf dieser Seite gibt es ganz gute Informationen, zu Hilfen und wie man da dran kommt: www.was-ist-beratung.de
Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.

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