Umfrage: Soziale Konditionierung

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Hm, interessant, dass die Leute hier Antworten auf Fragen haben, die sie nicht nur glauben sondern wissen. Antworten auf Fragen, wo selbst die Wissenschaft mehr oder weniger noch ratlos ist.

Der Test war soweit ich in Erinnerung habe auch nicht dafür gedacht, um aufzuzeigen, dass Menschen unlogische oder meinetwegen auf den ersten Blick unlogisch wirkenden Moralvorstellungen haben, sondern um die Moralvorstellungen der Menschen zu untersuchen. Und dieser Test war halt nur einer der interessantesten... in diesem Artikel war auch gestanden, dass die Soziologen und Psychologen auch keine schlüssigen Beweise dafür haben, woher diese Moralvorstellungen kommen, aber dass sie in diesem Fall gesellschaftliche Konditionierung als wahrscheinlichste Ursache ansehen.

Ein Problem, dass du wahrscheinlich aus der Wissenschaft kennst, ist das man NIEMALS sagt "So ist es.".

Eine These steht bis widerlegt wird, die Worte "Wahrheit" "So ist es" nimmt niemals jemand in den Mund auf Grund der Etikette.

Wenn also ein Psychologe sagt dass man etwas als wahrscheinlich ansieht, kannst du es als momentan herrschende Grundhypothese nehmen.

Genauso existiert die Frage, ob unterschwellige Wahrnehmung existiert. Mein Dozent in Allgemeiner Psychologie hat dies in seiner Dissertation zweifelsfrei nachgewiesen, durch einen Test über affektives Priming. Trotzdem sagt er nicht "So ist es" sondern "Der Effekt könnte auf die Existenz unterschwelliger Wahrnehmung zurückgeführt werden".

Wissenschaftler sind halt son eigenes Völkchen mit eigenen Eitelkeiten ;)

Joa, so ist es. Generell ist in der Wissenschaft nix einfach "so". Es gibt eine These und Hinweise darauf, dass sie wahr sein könnte. Die Physiker mussten auch feststellen, dass Licht nicht auschließlich eine Welle ist, obwohl das bis zu dem Großmaul namens Einstein jeder für eine Tatsache hielt. Das heißt nicht, dass die alte Vorstellung falsch ist, sie war lediglich nicht so genau wie das neue Modell. ;)

Vielmehr gilt das noch im Bereich der Psychologie. Da kann man sich noch weniger auf mathematische Beweise und harte Fakten stützen. Letztendlich versucht die Psychologie ihr Bestes, die Methoden der Naturwissenschaften zu nutzen. "Beweisen" kannst du jedoch nichts, solange du das "Programm Gehirn" nicht in allen Facetten lesen und verstehen kannst.

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Ich bin dagegen!

Ich würde bei den Weichen den einen Menschen sterben lassen. Bei der Operation die 5, bei 2b bin ich mir aber nicht hundertprozentig sicher. Schwer zu sagen warum. Fände ich unmoralisch und unrechtens, aber außer einer sozialen Konditionierung durch die Gesellschaft wüsste ich nicht, woher ich dieses moralische Empfinden haben.

Ich glaube nicht dass wir Menschen so sehr von sozialer Konditionierung abhängig sind wie du es hier schilderst. Vielmehr haben Menschen einen "eingebauten" Sinn für Moral und Ethik. Sicher, soziale Konditionierung hat einen mächtigen Einfluss auf unser Handeln und unsere Wahrnehmung der Welt. Das weiß jeder hier der sich von der gesellschaftlichen Einstellung, dass Frauen der Preis sind und Männer sie umgarnen sollten um erfolgreich bei Frauen zu sein, lößt.

Aber unsere natürlichen Veranlagungen setzen sich letztens durch. Bei der Verführung setzt sich der dominante Mann durch, und das obwohl uns soziale Konditionierung sagt dass der Niceguy gewinnen sollte.

Die Beispiele die du nennst kannst du auch nach Moral und Ethik entscheiden, und instintiv werden sich die meisten Menschen, wie Shao richtig erkannte, für dasselbe entscheiden. Je länger man darüber nachdenkt, desto stärker beeinflussen soziale Konditionierung unsere Entscheidungen. Aber bei einer Entscheidung entgegen der "eingebauten" menschlichen Moral bleibt immer ein flaues Gefühl im Magen.

Schau dir an wieviel Überwindung es einen "durchschnittlichen" Soldaten kostet, einen Menschen zu töten (Ich war noch nie in so einer Situation, kann also nur mutmaßen).

Ich VERMUTE ich würde folgendermaßen entscheiden. Sicher bin ich mir nicht. (lieber würde ich mich davor drücken, keine Frage!):

1a, Der einzelne Typ stirbt.

1b, Der einzelne Typ stirbt.

1c, Der einzelne Typ stirbt.Keine Entscheidung ist hier auch eine, und instintiv wissen wir das.

2a,Der Spaziergänger überlebt. Er ist nicht in die Situation involviert (etwas inkonsequent, ich weiß)

2b, Der Spaziergänger überlebt. Aus irgendeinem Grund hätte ich ein extrem schlechtes Gewissen wenn ich das zuließe.

Eine ähnliche Diskussion wie im Beispiel 1b hatten wir ja gerade in Deutschland. Soll man ein entführtes Flugzeug abschießen, um das Leben vieler weiterer zu retten. Unser Rechsstaat sagt nein, Menschenleben sind nicht aufrechenbar. Ich würde sagen JA. Schießt sie ab. Die Passagiere sterben sowieso bald, die halbe Stunde die sie noch zu Leben haben ist unbedeutend in Relation zu dem Leben der vielen anderen potentiellen Opfer.

Irgendwie hab ich mir jetzt gerade selber wiedersprochen! Eigentlich wollte ich meinen Post wieder löschen, aber ich denke anderen geht es ähnlich wie mir deshalb bleibt er.

Die Antwort ist: JEIN

Ich kann hier nachdenken was ich machen würde. Und für jede Entscheidung fände ich logische Gründe. Letztlich träfe ich meine Entscheidung in der Situation aber doch emotional. Wobei wir wieder bei Shaos Aussage wären.

Bei nochmaligem Durchlesen glaube ich, ich habe noch Restalkohol von gestern.. Oder ich werd langsam zu Frau, und entscheide emotional.

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