Ich nehme das Leben viel zu ernst

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Hey Leute,

Nach langem Grübeln wollt ich nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag posten. Um meine Situation besser verstehen zu können, werde ich etwas weiter ausholen.

Ich studiere Mathematik und für mein jetziges 5tes Semester mache ich ein Auslandssemester. Es ist das erste Mal, dass ich nicht zu Hause bei meinen Eltern wohne und nicht in meiner Gegend bin. Ich tue es mir recht schwer, muss ich ehrlich gesagt zugeben. Es ging so ziemlich alles schief, was hätte schief gehen können. Vor allem hatte/habe ich viel Stress wegen der Wohnung, aber auch die Uni, sowie die Kurse und die Stadt/Land sind nicht das, was bei mich persönlich passt. Ab und zu bin ich am Wochenende bei meinen Eltern (ja, ich weiß es ist nicht der beste Weg, sondern der Einfache). Aber ich würde es sonst nicht abseits von meiner Heimat aushalten. Das schlimmste daran ist folgendes:

Nach dem Abitur hab ich ein Semester BWL studiert. Danach habe ich ein Jahr lang für ne Bank gearbeitet. Ich habe anschließend gekündigt um mein Mathematik-Studium zu beginnen. Von Anfang an war ich mir sicher, dass ich keine Mathe-Lehrer werden möchte. Ich wollte/will in die Privatwirtschaft und eine interessant Arbeit finden.

Das Problem ist, ich wohne normalerweise relativ ländlich. Ich komme nicht klar mit dem Stadtleben. Mir fehlt die Natur und die Ruhe zu sehr. Ich ging immer davon aus, dass ich nach dem Mathe-Bachelor mein Master in der Ferne machen würde und anschließend im Ausland oder in einer Stadt einen Job bei einem großen Unternehmen angehen möchte. Ich wollte sogar ein Jahr lang in der Antarktis arbeiten!

Mit einem Schlag hab mir dieses Auslandssemester alle meine Pläne und Träume zerstört. Ich habe sehr viel über mich selbst gelernt und herausgefunden, dass ich bei weitem nicht emotional so stark bin, wie ich es immer gedacht hatte. Ich wollte immer von meiner Heimat weg, weil mich soviel dort genervt hat. Ich habe feststellen müssen, dass diese Dinge nur Kleinigkeiten waren und die wichtigen Sachen mir erst gefehlt haben, als ich weg war.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich diese negativen Erfahrungen machen durfte. Ansonsten hätte ich mir mein ganzes Leben lang Vorwürfe gemacht, warum ich es nicht zumindest probiert habe. Allerdings stecke ich momentan in einem sehr tiefen Loch.

Ich habe absolut keine Ahnung mehr, was ich nach meinem Bachelor machen soll. In meiner Gegend gibt es, wenn überhaupt, nur eine handvoll Unternehmen die einen Mathematiker benötigen würden. Ich arbeite zur Zeit bei einem Start-Up unternehmen als Web-Developer, möchte aber meine Karriere nicht zu sehr auf eine risikoreiche/neue Firma setzen. Ich kann in meiner Gegend leider nur einen Master in Finanz-Mathematik oder Mathematik machen. Ich wollte aber eigentlich nicht mehr für eine Bank arbeiten...

Ich verlange im Endeffekt von meinem Leben nur zwei Sachen: Ich möchte ein glückliches Leben führen und es genießen.

Das ist auch der Grund warum ich Mathematik studiere. Es hat mir immer Spaß gemacht. (Zur Zeit halt nicht mehr, weil es einfach zu abstrakt geworden ist. Ich wechsle aber auf keinen Fall jetzt noch die Richtung zur angewandten Mathematik. Höchstens im Master, wenn möglich)

Nur scheint es mir so, als würde ich nicht wissen, wie ich glücklich sein kann, oder wie ich mein Leben genießen kann. Ich kann nicht so richtig behaupten, dass ich wirklich glücklich bin oder war. Für mich ist immer alles selbstverständlich und ich beneide die Menschen, die sich über viele Dinge einfach freuen können. Ich habe mich über ein Jahr auf mein Auslandssemester gefreut, weil ich dachte, es würde eine der besten Monate meines Lebens werden, doch leider sind es die schlimmsten bisher.

Ich kann meine Zeit nie genießen. Immer wenn ich nicht lerne, nicht arbeite oder nicht versuche meine Karriere weiter zu pushen, dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich kann kein Video-Spiel spielen, nicht einfach mal am Mittag mit Freunden spontan abhängen, ohne danach ein schlechtes Gewissen zu haben. Das macht mich fertig!

Ich nehme das Leben viel, viel zu ernst. Ich muss immer mein Leben im Voraus planen und versuche stätig das Optimum rauszuholen. Es macht mich teilweise einfach fertig. Genau deswegen fühle ich mich zur Zeit so scheiße. Alles was ich mir vorgenommen hatte, alles wofür ich gearbeitet habe und wofür ich soviel geopfert habe scheint im Moment nutzlos gewesen zu sein.

Ich mache mir viele Gedanken darüber wie ich später weitermachen sollte. Nur leider finde ich keinen einzigen Weg, von dem ich behaupten könnte, dass er mich ansatzweise glücklich machen würde.

Der Text wurde sehr spontan geschrieben und ich habe mit Sicherheit noch so einige, mir wichtige, Punkte vergessen. Ich brauche zur Zeit einfach ein paar Tipps, wie ich mit der Situation umgehen soll. Die mir wichtigsten Punkte sind folgende:

  • Wie kann ich, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weniger lernen und arbeiten?
  • Ich möchte mein eben in meiner Heimat verbringen. Was aber, wenn ich mit meinem Abschluss einfach keine Arbeit finde, die mir Spaß macht? (Geld spielt weniger eine Rolle)

Vielleicht weiß ich die kleinen Dinge nicht zu schätzen. Im generellen bin ich nicht unglücklich. Ich kann aber auch nicht behaupten, dass ich oft glücklich bin. Dies resultiert vor allem durch den anhaltenden Druck den ich mir selbst auferlege. Den Drang, das meiste aus dem Leben rauszuholen. Aber leider resultiert es immer nur, dass ich mehr lerne, weil ich denke, dass mir die Arbeit danach zu Glück verhelfen kann. Ich genieße aber selten den Augenblick.

Vielen Dank,

Swordfish

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Aber leider resultiert es immer nur, dass ich mehr lerne, weil ich denke, dass mir die Arbeit danach zu Glück verhelfen kann. Ich genieße aber selten den Augenblick.

Wie soll denn das gehen? Also wie soll dir deine Arbeit dauerhaft zu Glück verhelfen? Du arbeitest ja idR 8 h am Tag. Und nicht 16 - 24.

Aber Mathe macht dir schon Spaß oder? Also wenn du so drauf bist wie der Typ aus der Fernsehserie Numb3rs und dir einen Ast freust, wenn du eine der Millieniumsaufgaben löst, dann wird dich dein Job bestimmt glücklich machen. Aber denke da gehören noch ein paar weitere Aspekte zu. Hast du denn viele Freunde mit denen du etwas machen könntest? Sportliche Hobbies? Liest du gerne? Kochen, Theater? Mal feiern gehen? Irgendwelche Treffen mit anderen Leuten? Von mir aus auch irgendwelche Javascript oder Webdev Meetups?

Also ich glaube nicht, dass die Mathematik alleine dich glücklich machen wird auf Dauer sage ich mal.

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Ich möchte zumindest eine Arbeit die mir Spaß macht. Auf keinen Fall möchte ich mich später jeden Tag auf neue zur Arbeit quälen. Das musste ich bereits bei der Bank miterleben und möchte ich nicht noch einmal.

Ich bin definitiv keine Mathe-Fanatiker. Ich mag die Herausforderung und die Anwendungen. Ich würde aber auf keinen Fall irgendwelche theoretischen Beweise herleiten wollen. Ich hatte die Möglichkeit diesen Sommer ein Ferienjob als Mathematiker/Informatiker bei einem 2Milliarden€-Umsatz Unternehmen zu machen und die praktische Anwendung hat auch Spaß gemacht. Das Problem ist, man muss auch später von so einem Unternehmen eingestellt werden.

Ich bin eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch. Wenn ich Semesterferien habe, bin ich eigentlich fast immer unterwegs oder ich beschäftige mich mit Bereichen die mich interessieren. Es ist nur leider so, dass es mir sehr schwer fällt abzuschalten, da ich mich ständig unter Druck setze. Auch in den Ferien bilde ich mich dann weiter, weil ich denke, dass es unbedingt notwendig sein muss. Ich komme nie zur Ruhe!

Edit: Ich möchte noch Anmerken, dass ich bisher noch die meine Leidenschaft finden konnte. Ich habe schon so einiges ausprobiert, allerdings wurde es mir meistens mit der Zeit zu langweilig...oder den Aufwand nicht mehr wert.

Danke für deine Antwort.

bearbeitet von Swordfish

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Gast GoGoGo

Meld Dich mal über PN. Ich arbeite im Startup-Bereich, vielleicht kann ich Dir helfen. Interessant und selbst bestimmtes arbeiten... Ich bin davon zwar zum Teil desillusioniert, aber es macht durchaus Sinn sich das mal bei Deinem Profil anzuschauen.

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Meld Dich mal über PN. Ich arbeite im Startup-Bereich, vielleicht kann ich Dir helfen. Interessant und selbst bestimmtes arbeiten...

Glaube ein Jobangebot braucht der TE gerade am wenigsten ;)

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Ich wünsche Dir ja wirklich, dass das so funktioniert. Aber meine Erfahrung ist einfach eine Andere. Mir ist in deinem Beitrag aufgefallen, mit wie vielen Dingen Du in deinem Leben unzufrieden warst. Mir ist aufgefallen, wie oft Du bereits gestartete Dinge, aufgegeben hast. Nein in der Bank arbeiten geht gar nicht. Da war ich nicht glücklich. In der Stadt leben da fehlt mir mein Land. Wie kann ich weniger lernen? Im Ausland zu studieren ist ja eh auch nicht mein Ding!

Was glaubst Du eigentlich in welcher Welt Du hier lebst? In einer Welt in der sich jeder darum kümmert, dass Du glücklich bist?

Niemand wünscht Dir das Gegenteil. Aber die Bereitschaft dafür Sorge zu tragen ist ebenso begrenzt.

Zu lernen Dinge durchzuziehen ist das, was Dich wirklich weiter bringt. Daher solltest Du jetzt wirklich nicht weniger lernen! Du bist im 5. Semester! Also zieh das Ding durch! Dass das Herleitungsthema natürlich jeden normal denkenden Menschen ankotzt ist ok. Deswegen nicht zu lernen nicht! Das ist eben so in unserer Ausbildung. Ich glaube Du hast so ein ungefähres Bild, wie Du Dir dein Leben wünschen würdest. Dahin kannst Du aber in den seltensten Fällen fliegen! Du musst etwas dafür tun!

Ich habe erst 5 Jahre nach meinem Bachelor eine berufliche Situation gefunden, die annähernd dem entspricht, was ich mir gewünscht habe. Alles was Du auf dem Weg dahin machst hat einen Sinn. Ich habe erstmal nach meinem Studium Senioren im Garten geholfen, da ich nicht gleich einen Job gefunden habe. Bei meinem ersten Arbeitsvertrag verdiente ich 24 T€ brutto. In all den Tätigkeiten habe ich wichtige Dinge gelernt. Aber mein Ding war das sicherlich gar nicht. Ich lernte nämlich unter schwierigen Bedingungen mein Bestes zu geben und trotzdem ab und zu einen Glücksmoment zu erleben.

Wenn Du nicht weißt was Du mit deinem Studium machen willst, ist das nun eben dein Job das heraus zu finden! Wo steigen deine Kommilitonen ein? Mathematiker sind nicht so gesucht!

bearbeitet von did84

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Die ersten Beiden Abschnitte verwirren mich etwas. Ich möchte nicht, dass jemand anders Mitleid hat oder dafür sorgen soll, dass ich glücklich werde. Ich möchte rausfinden, wie man besser damit klar kommt. Ich werde auf keinen Fall aufgeben, habe ich noch nie. Mit etwas unzufrieden sein, heißt nicht aufgeben wollen. Ich will es nur besser machen. Natürlich lerne für mein Studium und werde es auch weiterhin machen. Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die mir Sorge bereitet. Ich habe immer nur an mir selbst und an der Karriere gearbeitet. Ich bin immer nur am Lernen und wenn ich es nicht mache, dann macht es mich fertig.

Everything happens for a reason. Ich glaube nicht an Schicksal, aber ich glaube daran, dass wenn man das beste aus jeder Situation herausnimmt und davon lernt, dann kann man im Leben weiterkommen. Aber das sehe ich zur Zeit einfach nicht mehr.

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Wenn du das Leben zu ernst nimmst, vernachlässigt du den Tod. Nimm den mal ein wenig ernster, und schon ist das Leben viel leichter. Da du vermutlich sterben wirst, ist es total egal was du machst. Also mach, was dir Spaß macht. Meine Logik, hoffe sie hilft dir weiter ;)

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Anstatt wie üblich philosophisch oder psychologisch zu werden, einfach mal 2 pragmatische und direkt umsetzbare Dinge, die du sofort probieren kannst:

  1. Schreibe jeden Abend vor dem Schlafen 3 Dinge auf, die du an diesem Tag schön fandest oder die dich glücklich gemacht haben. Wenn du keine 3 Dinge findest, sorge dafür, dass es am nächsten Abend 3 Dinge werden. Das können auch einfache Sachen wie ein schöner Sonnenauf/ -untergang sein, ein nettes Gespräch, ein leckeres Essen, ein Bier mit Freunden, ein netter Spaziergang oder was auch immer.
  2. Lies mal nach, was Achtsamkeitsmeditation ist und praktiziere das jeden Tag ein paar Minuten.
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Ich bin sehr froh darüber, dass ich diese negativen Erfahrungen machen durfte. Ansonsten hätte ich mir mein ganzes Leben lang Vorwürfe gemacht, warum ich es nicht zumindest probiert habe. Allerdings stecke ich momentan in einem sehr tiefen Loch. Das ist ja eigentlich ein Widerspruch in sich. Lösung: "Es gibt nichts Schlechtes, das nicht auch für irgendetwas Gut ist". Betrachte es einfach mal von diesem Standpunkt aus und bald kannst Du Dich auch über die "Niederlagen" freuen.

Ich verlange im Endeffekt von meinem Leben nur zwei Sachen: Ich möchte ein glückliches Leben führen und es genießen. Das sind 2 Emotionen, die Du passiv fühlen willst. D.h. Du willst sie von außen erhalten. Die kommen aber von innen.

Ich kann meine Zeit nie genießen. Immer wenn ich nicht lerne, nicht arbeite oder nicht versuche meine Karriere weiter zu pushen, dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich kann kein Video-Spiel spielen, nicht einfach mal am Mittag mit Freunden spontan abhängen, ohne danach ein schlechtes Gewissen zu haben. Das macht mich fertig!

Ich nehme das Leben viel, viel zu ernst. Ich muss immer mein Leben im Voraus planen und versuche stätig das Optimum rauszuholen. Es macht mich teilweise einfach fertig. Genau deswegen fühle ich mich zur Zeit so scheiße. Alles was ich mir vorgenommen hatte, alles wofür ich gearbeitet habe und wofür ich soviel geopfert habe scheint im Moment nutzlos gewesen zu sein.

Ich mache mir viele Gedanken darüber wie ich später weitermachen sollte. Nur leider finde ich keinen einzigen Weg, von dem ich behaupten könnte, dass er mich ansatzweise glücklich machen würde.

Das kommt mir alles so seltsam bekannt vor. Ich war genau so wie Du. Karriere, Planen, Optimum, Opfer bringen, nicht genießen, später, ständig. Oh ja. Das kenne ich nur allzu gut. Hab ich 20 Jahre lang gemacht. Vorweg kann ich Dir zumindest eine Angst nehmen. Wenn Du nur halb so viel Energie in Deine Karriere reinsteckst, wie es hier den Anschein erweckt, dann wirst Du beruflich sehr erfolgreich sein. Und mit dem Erfolg kommt dann irgendwann die passende Frau dazu und das Haus und die Kinder und damit das Glück und alles wird gut. Richtig ?

Nein, das wird wahrscheinlich nicht passieren. Das kann ich Dir auch aus eigener Erfahrung sagen. Innere Leere ? --> Schau Dir mal das hier an:

Weißt Du, was das perfide daran ist ? Das Denken, dass Du hast ist "Matrix" Denken. Schau Dir mal die Videos von Peter Frahm hierzu an. Findest Du auf Youtube. Und versuche mal, sie nicht nur zu sehen, sondern sie auch zu fühlen. Denn dieses Fehlen von Emotionen, dass Du durch Dein fortwährendes rationales Planen hast (das läuft ja immer in Deinem Kopf ab, ständig), dass ist es, was Dich unglücklich macht. Warum ? Weil:

Vielleicht weiß ich die kleinen Dinge nicht zu schätzen. Im generellen bin ich nicht unglücklich. Ich kann aber auch nicht behaupten, dass ich oft glücklich bin. Dies resultiert vor allem durch den anhaltenden Druck den ich mir selbst auferlege. Den Drang, das meiste aus dem Leben rauszuholen. Aber leider resultiert es immer nur, dass ich mehr lerne, weil ich denke, dass mir die Arbeit danach zu Glück verhelfen kann.

Dieses "danach" wird nicht eintreten. Zuerst musst Du leiden, damit es irgendwann besser wird und es Dir dann irgendwann gut geht. Und mit dem Erfolg kommt das Glück. Ja,ja. So dachte ich auch mal. Und ich kann Dir etwas sagen, was Du vermutlich (noch) nicht verstehen wirst. Ich sage es Dir trotzdem: Geld macht NICHT glücklich. Schreib Dir diesen Satz auf. Hänge ihn irgendwo an die Wand. Mach weiter wie bisher. Mache Karriere, verdiene viel Geld, reib Dich auf, verzichte auf den Augenblick, denk immer an "Mehr, mehr, mehr" und irgendwann, so in ca. 7-10 Jahren, wirst Du diesen Satz verstehen...

Das Gute daran ist: Es ist noch nicht zu spät für Dich. Noch kannst Du es beeinflussen. Warte nicht zu lange damit, denn irgendwann...naja, den Rest kannst Du Dir denken.

Gruß

Charon

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@Charons:

Du hast recht, natürlich hat mir diese schlechte Erfahrung etwas gebracht. Nur leider stecke ich in diesem tiefen Loch, weil ich nicht weiß, wie ich wieder raus komme. Ich habe mich persönlich total falsch eingeschätzt. Meine Zukunftspläne sind zerstört. Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte meinen Weg gefunden, wird er mir wieder versperrt. Ich weiß nicht wohin ich gehen soll. Das große Unbekannte, ob ich mit meinem Studium, meinem Weg, glücklich werden kann, macht mich fertig.

Glück und Genuss kommen von Innen. Da gebe ich dir Recht. Ich weiß aber nicht, wie man glücklich ist, oder wie man etwas genießen kann. Ich habe es verlernt...

Das Video ist sehr gut. Genau das befürchte ich. Ich möchte nicht Karriere machen, wegen dem Geld. Deshalb habe ich auch bei der Bank gekündigt. Ich möchte gerne etwas vollbringen. Eigentlich war mein größtes Ziel, immer, mich selbständig zu machen. Ich wollte für mich selbst arbeiten, etwas aufbauen und es wachsen lassen. Womit war mir immer ein Rätsel.

Wenn ich wüsste, was ich wirklich will, dann würde ich es machen. Deshalb probiere ich so einiges aus. Ich will meine Passion finden.

@Michael_83

Danke für den Tipp mit der Achtsamkeitsmeditation. Ich denke, dass ich das tatsächlich für mich benötige...werde das mal ausprobieren.

Vielleicht werde ich noch etwas ausführlicher über mich selbst erzählen,w enn das Interesse besteht.

MfG

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Swordfish,

ja, ich finde das Video auch sehr erhellend. Hat mich unheimlich weiter gebracht. Die anderen Videos von ihm sind übrigens auch (fast) alle sehenswert. Interessant finde ich auch die "Matrix" Thematik.

Mein Rat, so wie Du es schilderst, wäre darüber hinaus noch folgender: Rufe die Telefonseelsorge an und lass Dir einen Vor-Ort Termin geben. Die machen das kostenlos (ich leiste immer eine kleine Spende). Und es sind ausgebildete Therapeuten und Coaches die Dir da gegenüber sitzen. Habe ich vor 11 Jahren in einer beruflichen Krise in Anspruch genommen und diese eine Stunde hat mich wirklich "aufgebaut". Ich würde, intuitiv, einen männlichen Coach bevorzugen, da ich damals auch mit einem Mann gesprochen habe. Ich kann es besten Gewissens empfehlen.

Und das "Gute" an dem Loch (=ganz unten) ist, dass es irgendwann wieder aufwärts geht. Wird bei Dir auch so sein. Glaube ich fest dran.

Nur Mut ! (Oder "extrem" frei nach Immanuel Kant: "Habe Mut, Dich fremden Verstandes zu bedienen")

Gruß

Charon

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ich finde es phänomenal, dass du deinen Gefühlszustand hier ausdrückst.

Schaue dir die Videos an das wie dir weiterhelfen. Weiterhin würde ich vorschlagen arbeite an dich selbst.

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Du solltestrausfinden was dir gut tut und was dir Spass macht! Stadtleben, Auslandsreisen und große Karriere scheinen dir nicht so wichtig! Das ist meist auch nur dennen wichtig, welchen es wichtig ist zu zeigen "guck ma was ich alles schon erlebt hab" ... Pilot oder Stewardess Syndrom.. total langweiliger Job aber Hauptsache viel durch die Welt !

Was macht dir Spass? Das ist die zentrale Frage um die es dir gehen sollte!

Achja und zieh dein Studium durch!! Dannach kannst immer noch abhängen!

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@charons

Ich weiß nicht ob ich für so etwas bereit wäre. Für mich war immer dieses Forum mein Begleiter bei schwierigen Situationen, auch wenn ich es lange nicht gebraucht habe. Ich denke, dass es nach dem Loch wieder bergauf gehen wird. Ich hatte schon mehrere Tiefpunkte nach denen es mir wieder gut ging. Es ist halt so, dass in den letzen Wochen extrem viel Negatives erleben musste. Es ist, als wäre alles, was ich dachte zu wissen, falsch gewesen wäre. Natürlich ist es gut, dass ich es lieber früher als später herausfinden durfte. Trotzdem ist es, als würde dir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen und du würdest in ein Loch fallen, wo du als erstes wieder laufen, stehen und klettern lernen müsstest um irgendwie aus dem Loch wieder rauszukommen. Es macht einen traurig, einzugestehen, dass mein keine Ahnung von sich selbst hat und dass man sich selbst so schlecht kennen kann.

@taner

Ich schäme mich nicht für meinen Gefühlszustand und die einzige Möglichkeit für mich, das beste draus zu machen, ist es mit anderen Menschen zu teilen, die vielleicht in der gleichen Situation waren und die mit weiterhelfen können. Ich probiere an mir zu arbeiten. Aber zur Zeit komme ich absolut nicht voran. Wenn ich in der Stadt bin, fühle ich mich jeden Moment scheiße. Ob alles wieder OK ist, wenn ich hier fertig bin weiß ich nicht. Aber es gelingt mir nicht mich zu motivieren.

@dirtyplayer

Mein Studium ziehe ich auf jeden Fall durch. Zumindest meinen Bachelor. Aber du hast recht, ich weiß nicht was mir Spaß macht. Ich habe mir schon viel Gedanken darüber gemacht und mit Freunden darüber gesprochen, aber ich konnte bisher nicht meine Leidenschaft finden. Ich beneide die Menschen, die einen Job haben, der ihnen Spaß macht. Ich beneide die Menschen, die etwas mit Leidenschaft studieren. Ich sage nicht, dass Mathematik mich nicht interessiert. Mich interessieren unglaublich viele Dinge. Aber man kann im Leben leider nicht alles ausprobieren und alles machen. Die große Auswahl an Möglichkeiten, die unsere heutige Zeit ermöglicht, ist wahrscheinlich für mich persönlich eine Qual. Weil ich eigentlich alles machen könnte und weil mich so vieles interessiert, deswegen war es für mich bisher unmöglich das Richtige für mich zu finden. Wenn mir jemand die Möglichkeit geben würde jeden Job zu bekommen, den ich gerne möchte, dann wüsste ich nicht für welchen Bereich ich mich entscheiden würde. Du hast aber Recht. Mich interessiert es nicht was Leute von mir denken. Wenn Leute mit ihren Erlebnissen angeben wollen, ist das ok. Ich aber brauche das nicht.

Wie der Titel es bereits sagt: Ich denke ich nehme das Leben viel zu ernst. Ich kann nicht in den Tag hineinleben. Es fängt schon damit an, dass ich mir jeden Tag im voraus durchplane. Jetzt zu sehen, dass alles das, was ich dachte, dass es für meine Zukunft eine gute Entscheidung gewesen wäre, schlussendlich falsch war, macht mich ziemlich fertig. Mir standen eigentlich alle Türen offen, aber ich hab das Gefühlt, die Angst, dass durch das dauernde "herumexperimentieren" um meinen Weg zu finden, mir mehr und mehr Türen verschlossen werden.

Danke für eure Hilfe,

MfG

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Ich hätte ein paar Fragen:

1) Was ist es genau, was du vermisst, wenn du nicht in deiner Heimat bist?

2) Wie sehr haben dich deine Eltern in deiner Entwicklung als Mann beeinflusst? (Aufgaben abgenommen etc)

3) Was genau sind die Dinge, die dich an deinem Auslandssemester stören?

4) Was machst du in deiner Freizeit?

Grüße

bearbeitet von peakoFF

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Ich würde das nicht alles automatisch problematisieren.

Es ist vollkommen okay, wenn du lieber auf dem Land in Ruhe und Natur lebst. Wo ist das Problem? Dass dir die Gesellschaft suggieriert, du müsstest ständig in hyperaktiven Großstädten unterwegs sein? Ist doch nicht dein Problem, solange du weißt, dasss ist nicht deines.

Es ist völlig okay, wenn du deine Eltern vermisst. Wo ist das Problem? Dass dir die Gesellschaft suggeriert, man ist besonders selbstständig wenn man seine Eltern einmal im Jahr kurz besucht und sich mit einer Pseudo-Familie umgibt?

Ist doch super, dass du das rausgefunden hast, viele Leute laufen das ganze Leben einem vorgegebenem Idealbild her um dann irgendwann festzustellen: Oh, das bin ich doch nicht. Wenn sie es feststellen.

Und: Es gibt immer eine dritte Option. Du könntest einen Job finden, bei dem du von zu Hause aus arbeiten kannst. Oder zumindest jedes Wochenende nach Hause zurückkehren. Und hin und wieder schlägt einem das Leben auch eine Lösung vor: Nur weil du Mathematik studiert hast, heißt das nicht, dass du als Mathematiker arbeiten wirst...

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Ich würde das nicht alles automatisch problematisieren.

Es ist vollkommen okay, wenn du lieber auf dem Land in Ruhe und Natur lebst. Wo ist das Problem? Dass dir die Gesellschaft suggieriert, du müsstest ständig in hyperaktiven Großstädten unterwegs sein? Ist doch nicht dein Problem, solange du weißt, dasss ist nicht deines.

Es ist völlig okay, wenn du deine Eltern vermisst. Wo ist das Problem? Dass dir die Gesellschaft suggeriert, man ist besonders selbstständig wenn man seine Eltern einmal im Jahr kurz besucht und sich mit einer Pseudo-Familie umgibt?

Ist doch super, dass du das rausgefunden hast, viele Leute laufen das ganze Leben einem vorgegebenem Idealbild her um dann irgendwann festzustellen: Oh, das bin ich doch nicht. Wenn sie es feststellen.

Und: Es gibt immer eine dritte Option. Du könntest einen Job finden, bei dem du von zu Hause aus arbeiten kannst. Oder zumindest jedes Wochenende nach Hause zurückkehren. Und hin und wieder schlägt einem das Leben auch eine Lösung vor: Nur weil du Mathematik studiert hast, heißt das nicht, dass du als Mathematiker arbeiten wirst...

Hört sich für mich so an wie "Es ist vollkommen okay, nie Sex zu haben und ständig zu masturbieren. Wo ist das Problem? Dass dir die Gesellschaft suggeriert, du müsstest ständig in irgendwelchen feuchten Löchern stecken? Ist nicht dein Problem, solang du weißt, dass es nicht deines ist.

So eine Entscheidung ist in meinen Augen völlig okay, wenn die Alternativen getestet und anschließend abgewogen wurde, was im Endeffekt das Beste ist. Beim TE vermute ich jedoch, dass er in seiner Jugend nicht oft genug ALLEINE "durch Scheiße" gelaufen ist und keine Bewältigungsstrategien gefunden hat, sodass die Flucht nach Hause die scheinbar einzige Alternative ist. Er sagt ja selbst, er wäre emotional nicht besonders stabil und jedes Mal froh, wenn er wieder Zuhause in seiner Sicherheitszone ist, wo er alles kennt und ihm nichts passieren kann.

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@peakoFF

Ich gebe dir teilweise Recht. Ich mag es nicht, wenn Situationen komplizierter sind, als sie es sein müssten. Die Sicherheitszone ist nicht zu Hause bei meinen Eltern, sondern zu Hause in meiner Gegend. Ich kenne hier einfach meine Leute und wenn ich ein Problem habe, dann kann ich das unkompliziert lösen. Es kann auch sein, dass es die Fremdartigkeit des anderen Landes, sowie die andere Sprache mich nerven.

Zu deinen Fragen:

1) Schwierig. Ich weiß nicht genau, was ich vermisse. Es ist die Gesamtsituation. Ich bin mir sicher, ich würde mich dran gewöhnen wenn ich es noch müsste. Aber für die paar Wochen die bleiben macht es eh keinen Sinn.

2) Ich würde behaupten, bis ich 16 war, relativ viel. Danach wurde ich sehr selbstständig. Ich wohne bei meinen Eltern, mache aber abgesehen von kochen und Wäsche waschen alles alleine. Wenn es darum geht ob ich selbständig sein soll: Absolut. Ich bin geschäftlich tätig und wickele alles immer alleine ab. Außerdem habe ich einen Verein gegründet, den ich selbständig leite.

3) Die Kurse, keine Natur, zuviel Lärm, dass relativ viel einfach schief gelaufen ist und meine Motivation ab dem Anfang bereits gedrückt hat.

4) Sport, mit Kollegen feiern gehen oder sonst was unternehmen, auf Events als Techniker aushelfen, Projekte unterstützen,...

@Marcio

Das Problem ist halt, ich finde immer nur Sachen, die ich NICHT machen möchte. Das ist demotivierend. Ich wäre froh, wenn ich auch ein Mal das Richtige für mich finden würde. Sonst bin ich auch deiner Meinung, dass man nicht dem propagandierten idealen Abbild einer erfolgreichen Persönlichkeit nachstreben muss.

Vielen Dank :)

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Hey Swordfish, bei mir ist es sehr ähnlich, als ich deine Texte hier gelesen habe, habe ich mich größtenteils wiedererkannt.

Auch ich möchte etwas größeres aus meinem Leben machen (ich denke: ich lebe nur einmal, da will ich das maximum rausholen), die Welt positiv verändern, im Gedächtnis bleiben, weiß aber natürlich nicht wie oder womit, ich weiß immer nur wie und womit ich das nicht erreiche.

Und nein, mir geht es nicht um Anerkennung von anderen, sondern um mich selbst, ich will eben etwas großes erreichen das mich erfüllt, rumhängen in den Kanaren würde mich nie wirklich glücklich machen genau so wenig eine tolle Karriere, wenn ich nicht für etwas sinnvolles arbeiten würde (zB würde ich nie Banker werden können)

Allerdings erwische ich mich, wie du auch, oft dabei wie ich mir selbst Druck mache und damit den Spaß an etwas zunichte mache.

Die einzigen wirklichen Leidenschaften von mir sind Fußball und Rap, beides nicht unbedingt meine größten Talente. Wenn ich überlege gab es bei mir eigentlich nie etwas wo ich wirklich richtig Talent hatte, ich kann immer alles zumindest gut oder besser, aber überragend war ich noch nie in etwas, eine Sache die mich immer schon etwas fertig macht, da ich eigentlich immer den Anspruch habe "zu gewinnen".

Geld ist bei mir auch eigentlich nur Mittel zum Zweck, um mir eben mehr Freiheit zu leisten oder Sachen die mir Spaß machen tun zu können, nicht der materiellen Dinge wegen.

Irgendwie hat man dann das Gefühl nie wirklich glücklich werden zu können, was scheiße ist.

Ps: Sorry das ich hier deinen Thread so kaper, aber ich finde es ist das selbe "Problem"

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@Zuko

Gar kein Problem. Je mehr Leute hiervon profitieren können, umso besser.

Wie der Zufall es so will, hat Will Smith mal in einem Interview gesagt, dass für ihn harte Arbeit wichtiger sei, als Talent zu haben:

Wenn man eine Leidenschaft hat, ist es nicht wichtig der Beste zu sein. Das Wichtigste ist, dass man Spaß dabei hat. Der Rest ist, meiner Meinung nach, dann relativ egal. Natürlich ist gewinnen schön, aber Spaß haben ist wichtiger.

Ansonsten sind wir wohl einer Meinung :-) Ich möchte etwas erreichen. Nicht der Anerkennung wegen, sondern um mich zu verwirklichen. Aber ich denke, dass dieses "das Maximum aus dem Leben rausnehmen" und beide soviel unter Druck setzt, dass wir nur unglücklich werden können, wenn es gerade Mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Solange wir es versuchen und das Leben nicht an uns vorbeiziehen lassen, sind wir auf dem richtigen Weg.

bearbeitet von Swordfish

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Ich mag eigentlich keine Doppelpost, würde aber gern den Thread nochmal pushen und fragen, ob keiner mehr den ein oder anderen Tipp hat?

Seit der Eröffnung des Thread, habe ich viel nachgedacht (ich denken generell zuviel über alles nach) und habe folgende, meiner Meinung nach, wichtigsten Problempunkte von mir zusammengefasst:

  • Ich möchte immer alles perfekt machen. Ich plane alles im voraus durch, selbst für kleine Dinge. Wenn ich morgens aufstehe, muss ich genau wissen, wie mein Tag ablaufen wird. Dadurch, dass ich alles plane und perfekt machen möchte, fällt es mir schwer Rückschläge einzustecken.
  • Dadurch, dass ich alles perfekt machen möchte, setze ich mich sehr unter Druck. Ich kann nicht abschalten. Sobald ich nicht lerne oder arbeite, sehe ich es als verschwendete Zeit an. Ich schaffe es nicht, das Leben zu genießen.
  • Ich habe große Angst, im späteren Leben zu versagen: Keine Arbeit zu finden, die mir Spaß macht ; Mich selbst und meine Zielsetzungen von heute nicht erfüllen zu können ; in ein paar Jahren zurückzuschauen und mir Vorwürde zu machen, wie wenig ich meine Jugend genossen habe.

Das Problem ist, wenn ich mit Freunden spreche, dann raten sie mir immer weiter zu machen. Natürlich beende ich mein Bachelor, aber man hört immer nur Sprüche wie:

  • Du hast soviel gelernt, du musst das jetzt zu Ende machen. Du musst ein Master machen. Du musst danach einen super Job annehmen.
  • Natürlich schaffst du das alles was du dir vorgenommen hast. Das ist doch alles kein Problem für dich.
  • Es würde mich wundern, wenn du es nicht schaffen würdest.
  • ...

Ich finde es sehr nett, dass die Menschen um mich herum mich so unterstützen. Viele halten von mir und meinen Fähigkeiten mehr, als ich selbst. Nur erhöht das für mich nur den Druck, den ich mir schon selbst auferlassen habe.

Vielen Dank an euch.

MfG

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@Swordfish

Ich kann viele deiner Gedankengänge nachvollziehen und es ist auch eine positive Eigenschaft, das du deine eigenen Tätigkeiten anspruchsvoll und perfekt erledigen willst.

Deinem Text konnte ich entnehmen, dass du deinen Arbeitsablauf gerne sehr exakt planst. Wie wäre es für dich, wenn du auch einfach etwas Quality Time für dich einplanst? Zeitabschnitte, in denen du einfach mal die Seele baumeln lassen kannst. Zum Beispiel Abends nach einer Lernsession/andere anspruchsvolle Tätigkeiten belohnst du dich selbst. Versuche den für dich gewonnen Zeitraum nicht als verschwendete Zeit anzusehen.

Selbstreflexion scheint bei dir definitiv vorhanden zu sein, da du die Versagensängste in dir erkannt hast. Versuche dir bewusst zu machen, das dein Fundament nicht auf Angst basieren sollte. Ich denke jeder hat auf seine eigene Art und Weise schon mit Niederlagen umgehen müssen. Jedoch sollte das nicht der Trigger für deinen Perfektionismus sein.

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Danke für deine Antwort :)

Normalerweise plane ich immer für Abends mehrere Stunden ein, wo ich abschalten kann. Nur leider hab ich sogar dann relativ oft ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht weiter arbeite oder lerne. So richtig abschalten kann ich nur, wenn Semesterferien sind, aber sogar dann, probiere ich immer irgendwie produktiv zu sein. Generell hat es viele Vorteile, nur leider nervt es mich oft, dass ich nicht einfach spontan das machen kann, was mir Spaß bereiten würde.

Ich denke, dass ich relativ große Versagensängste habe. Vor allem in Bezug aufs Leben. Einerseits möchte ich gerne etwas erreichen, andererseits denke ich mir, man sollte jeden Tag so gut es geht genießen. Dadurch, dass ich oft probiere Ersteres zu erreichen, vernachlässige ich mein Wohlbefinden relativ oft.

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Hy Swordfish,

Auch ich kenne deine momentane Gefühlslage gut von mir selbst, ebenfalls in Kombi mit nem Auslandsaufenthalt.

Um dich in einer Großstadt wohler ("ländlicher") zu fühlen, such dir einen Park (Strand, Monatskarte für nen Zoo,..), und geh dort oft zu unpopulären Zeiten hin (früh morgens), such dir dort einen Shop, in dem du dir nen Cafe to go kaufst, setz dich auf ne Parkbank und erledige deine Mails. Schaff dir damit ein Ritual, dass die Umgebung zu "deiner" Umgebung macht. Nach einiger Zeit wirst du die aufkommende Hektik und den Lärm der Großstadt nicht mehr aktiv wahrnehmen, schließlich ist das hier "dein" Ruheort.

Was dir, davon bin ich überzeugt, in vielerlei Hinsicht extrem helfen kann, ist eine aktiv gestaltete Freizeit, die Ziele, Entspannung und Lerneffekte bietet. Sport ;). Was bietet deine Stadt? Ein Tauchkurs wäre ideal. Ebenso Sportbogenschießen. Bereite dich auf einen Triathlon vor.

Mach irgendeinen "krassen", neuen Sport, stürz dich voll rein. Recherchiere nicht lange, tu's einfach!

Das ist wahnsinnig sinnvoll - für dich, deinen Körper, dein Nervenkostüm, dein Spaßerlebnis.

Power dich aus!

Ungewohnte, "krasse" Situationen, wie sie viele Sportarten mitbringen, bringen dich in's Jetzt zurück ( --> Selbsteinschätzung, "was/wohin will ich?", Momente bewusster erleben, Kleinigkeiten wieder sehen/schätzen)

Bezüglich der schlechten Jobchancen in deiner Heimatstadt kann ich dir nur empfehlen, ähnliche landschaftliche (Ruhe, Natur, kleines Städtchen) Gegebenheiten andernorts zu suchen, evtl. auch in anderen Ländern. Kanada? Österreich? Schweiz? Ich erwähne andere Länder, weil du nach deinem Auslandssemester, sobald du die dann vergangenen Monate verarbeitet hast (das kann vier Tage oder sechs Monate dauern, komplett egal), einen gewaltigen Entwicklungssprung machen wirst und fremde Länder gefühlsmäßig ebenso ein Zuhause bieten werden, wie dein Elternhaus.

Worauf wartest du noch?

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