Bin ich dieser Frau eine Erklärung schuldig?

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Hallo,

ich fürchte, dies wird eine komplizierte Frage. Wer über Sex lesen will wird hiermit nicht glücklich!

Vor drei Jahren habe ich eine Frau kennengelernt, die die ziemlich ernsthafte Christin ist. Sie ist 1.5 Jahre älter als ich. Wir haben uns verliebt und gerade in der Anfangsphase im Bett vieles ausprobiert, aber Vaginalsex hat sie nicht zugelassen. Sie wurde beim "Spielen" zwar ordentlich feucht, aber hat sich aus religiösen Gründen unwohl gefühlt, je geilier sie wurde. Sie hat öfters den Wunsch geäußert, zu heiraten - dann würde das alles legitim werden. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, aber fühlte mich viel zu jung und unerfahren für so eine Entscheidung.

Unsere Beziehung wurde sehr komplex. Als wir uns verliebten, war ich emotional ein Kind das gerade ausgezogen ist und voller Angst war. Sie war auch ein bisschen wie meine Mutter. Sie hat mich ein Stück weit erzogen und zu meiner Selbstständigkeit beigetragen, unter eigenen Opfern. Sie hat mir aber auch erste sexuelle Erfahrungen geschenkt. Ich fühlte mich dafür sehr dankbar. Unsere Beziehung wurde zunehmend freundschaftlich. Dann sind wir auseinandergezogen und sie hat dann klar ausgesprochen, dass wir Freunde sind - sie sagte, eigentlich würde sich gar nichts ändern (da wir ehe schon Monate lang nichts Sexuelles machten), und genauso kam es auch.

Dann kam die Zeit, wo sie meine Hilfe brauchte. Sie war in der Endphase ihrer Promotion, ihr lief das Geld und die Zeit aus. Ich sah sie zu dieser Zeit definitiv nicht als romantischen Partner, sondern als engen Freund fürs Leben, mit dem man über alles reden kann. Ich hatte volles Vertrauen zu ihr und half ihr aus. Ich habe ihr Geld geliehen und bei nicht-fachlichen Aspekten ihrer Doktorarbeit geholfen. Sie war ohne Ende gestresst und wir haben uns bestimmt seit einem halben Jahr (oder war es mehr?) nicht getroffen, aber alle Paar Tage gechattet oder telefoniert. Auch nach Abgabe ihrer Arbeit hat sie keine Zeit gehabt, weil ihr das Geld ausgeht und sie nach einem Job sucht und noch nebenbei weiterforscht, weil sie was publizieren will.

Jetzt kommt das Problem. Irgendwie war die kleine gewisse Möglichkeit, dass wir doch zusammenkommen und heiraten etc. nie ganz ausgeschlossen und immer ein kleines bisschen in der Luft. Vor ein Paar Wochen habe ich das über chat nochmal in eher negativem/zweiflenden Licht angesprochen, aber sie hat es wieder nicht ganz ausgeschlossen. Sie will in die USA und dachte, dass ich ihr dahin folgen könnte - bei unseren Jobs durchaus nicht ausgeschlossen. Wieder haben wir die Sache nicht abschließend diskutiert weil sie keine Zeit hatte. Sie hat auch aus religiöser Sicht es begrüßt, dass ich noch Jungfrau war, und hat mir immer Bücher zum Christentum gegeben und wollte mich bekehren. Ich habe das nicht komplett abgelehnt da ich der Idee gegenüber ein bisschen offen war, aber dann zunehmend festgestellt, dass sich Religion mit meiner Weltsicht beißt.

Kurzum: Irgendiwe haben wir nie so richtig das Zusammensein ausgeschlossen. Ich habe mich vielleicht auch ein Stückweit mit dieser Vorstellung betrogen. Wir haben so viel Zusammen durchgemacht dass es irgendwie nicht ganz doof wäre. Aber wir haben uns gleichzeitig auch langsam auseinandergelebt.

Ich habe vor einigen Wochen eine andere Frau kennengelernt und mich von ihr entjungfern lassen. Ich weiß einfach nicht, ob und wie ich es meiner religiösen Freundin sagen soll. Einerseits schulde ich ihr nichts, ich habe sie nicht betrogen, und wir haben uns die letzten Jahre eh wie Freunde verhalten. Andererseits war en wir beide immer so gestresst, dass wir uns nie hingesetzt haben, und ganz klar geklärt haben, was wir sind. Sie weiss, dass ich eine normale Beziehung wollte, Sex wollte, und nicht wirklich religös ticke. Aber wir haben nie explizit ausgeschlossen, dass es unmöglich sei, zusammen zu sein.

Einerseits glaube ich, dass ich ihr nichts schulde und mich nicht verantworten muss, das zu nehmen, was ich will (eine neue Beziehung, Sex). Andererseits ... bin ich wegen meinem Verhalten ein Opportunist?

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Gast

Zu deiner besten Freundin: Ihr passt nicht zusammen. Warum? Du kannst dich nicht mit ihrer religiösen Haltung identifizieren und willst du ernsthaft ne Frau ins blaue heiraten, ohne Sex und so!?

Zu der anderen: Triff dich weiter mit ihr und habe Spaß, sammel sexuelle Erfahrung. Das geht deine beste Freundin nichts an aber wenn du alles andere ausschließen kannst(Sex,Beziehung) dann kannst du ihr es erzählen.

bearbeitet von Gast

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M O P A R

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Ihre durch religiöse Indoktrination verkorkst Einstellung zu Sexualität ist ihre Sache, nicht deine. Ihr seid nicht zusammen, du bist ihr keine Rechenschaft schuldig, was du mit anderen Frauen hast.

Das einzige Problem an der Sache ist, dass du die Geschichte 1,5 Jahre mitgemacht hast ohne in der Zeit andere Frauen kennen zu lernen. Dadurch bist du vermutlich needy geworden, hast dich zumindest teilweise auf ihren dämlichen Kein-Sex-vor-der-Ehe-Frame eingelassen und somit wahrscheinlich widersprüchliche Signale gesendet. Aber sie ist ja kein kleines Mädchen mehr sondern eine promovierte Wissenschaftlerin. Da kann man ja wohl erwarten, dass sie damit klar kommt und selber die Verantwortung zu übernehmen für irgendwelche unausgesprochenen Erwartungen, die sie in die Beziehung zu dir gesetzt hat, und die jetzt möglicherweise enttäuscht werden, wenn du aus der Chose endlich aussteigst.

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Lieber indepth,

erstmal: du bist ihr nichts schuldig. Nur weil ihr ein in ferner Zukunft liegendes Zusammen Heiraten nicht ausgeschlossen habt, bist du ihr überhaupt keine Rechnschaft schuldig.

Überlege dir doch, ob es für DICH besser ist, wenn du mit ihr Klartext redest. Möchtest du ihr sagen, dass ihre "Kein-Sex-vor-der-Ehe"-Lebenseinsteinstellung eigentlich gar nicht so zu dir passt? Möchtest du mit ihr über eure irgendwie ungeklärte Situation sprechen oder ihr vielleicht einfach von der anderen Frau erzählen ohne zu pikante Details zu berichten? Hast du Angst, dass sie dann vielleicht enttäuscht von dir ist? Mach dir klar, warum du so leben willst, wie du es tust. Mach mir dir selbst aus, warum es für dich okay ist, auch vor der Ehe Sex zu haben, bzw. warum es für dich nicht okay wäre, erst nach der Ehe Sex zu haben.

Wenn du dann zu dem Schluss kommst, dass du dich mit ihr aussprechen willst, dann kündige es an, überlege dir was du ihr sagen möchtest und ziehe es durch. Kein Rumgechatte oder telefonieren. Egal wie stressig die Arbeit ist, irgendwie bekommt man schon ein Treffen hin.

Wenn du zu dem Schluss kommst, dass du gut mit ihr als guter Freundin leben kannst, auch mit etwas ungeklärten "Fronten", dann mach das.

Ich wünsch dir was :-)

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Danke für die Antworten! Sehr hilfreich.

tine, danke dir für die besonders einfühlsame Antwort.

Ich möchte ehrlich gesagt, dass sie es weiß. Ich bin mit dieser Frau immer (!) ehrlich gewesen. Wie ich jetzt verstehe, ist eine derart direkte Ehrlichkeit für Liebesbeziehungen in der Regel tödlich, aber wir sind ja in keiner Liebesbeziehung. Auch wenn gerade in letzter Zeit unser Kontakt weniger und unsere Differenzen (teilweise wegen meines Fortschritts) größer wurden, sehe ich sie als Freund fürs Leben. Ich denke, ich sollte es ihr einfach sagen.

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Ich möchte ehrlich gesagt, dass sie es weiß. Ich bin mit dieser Frau immer (!) ehrlich gewesen. Wie ich jetzt verstehe, ist eine derart direkte Ehrlichkeit für Liebesbeziehungen in der Regel tödlich, aber wir sind ja in keiner Liebesbeziehung. Auch wenn gerade in letzter Zeit unser Kontakt weniger und unsere Differenzen (teilweise wegen meines Fortschritts) größer wurden, sehe ich sie als Freund fürs Leben. Ich denke, ich sollte es ihr einfach sagen.

Wenn du es ihr erzählen willst, dann tue es. Aber tue es, weil du es willst, nicht weil du dich dazu verpflichtet fühlst.

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