Seid ihr Gläubig ?

263 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Wissenschaftliche Theorie != herkömmliche Theorie

:blink:

Ich geh jetzt Bettwärts!

bearbeitet von LoveLing

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Karma ist doch auch nur der sanfte asiatische Euphemismus für ehrliche, mittelalterliche Gottesfurcht. Höllenfeuer auf indisch quasi.

Ich kann nur versuchen zu erklären, was Karma im Zen-Buddhismus bedeutet: Das hat mit Belohnung/Bestrafung oder grundsätzlich mit Einzelschicksalen nichts zu tun. Wenn es ein Ziel im Zen-Buddhismus gäbe, wäre es die Erkenntnis, dass es kein 'Ich' gibt. Die Aufhebung von Dualitäten ist das zentrale Thema im Zen. Wenn mir klar ist, dass es kein 'Du' und kein 'Ich' gibt, ergibt sich die konkrete, 'richtige' Handlung von selbst. Ohne Hölle oder Wiedergeburt als Stein.

Ist halt die Frage, ob Zen-Buddhismus nun wirklich eine Religion ist.

[...]

Was mMn dauerhaft nicht möglich ist. Man kann in meditativen Zuständen Non-Dualität erreichen, aber Non-Dualität bedeutet Stillstand, keine Dynamik, möglicherweise aber auch Fortschritt auf einer anderen Bewusstseins-Ebene, die uns Menschen noch nicht bekannt ist. Wer weiß, vielleicht haben frühere Menschen, die wirklich im magisch-animistischen verankert waren, eben durch diesen meditativen Zustand ihr Bewusstsein bis hin zur heutigen Rationalität getunt.

Die Menschen glauben lediglich zu Wissen wie die Dinge wirklich sind ... und ganu das ist der Punkt, wo der Hund das Wasser lässt. Diese "Unwissenheit" ist der Ursprung allen Leids und Ursprung des ganzen Hasses auf dieser Erde. Solange die Menschen an falschen Sichtweisen festklammern, solange werden wir uns gegenseitig an den Kragen gehen und niemals zu Frieden kommen.

Meiner Meinung nach kann man im Buddhismus alle Antworten finden, die einen persönlich beschäftigen und die es einem erlauben ein vollständig befriedeter Mensch zu werden.

Im Buddhismus gibt es kein: du mußt dieses, oder mußt jenes ... keinen der über dich ein Urteil bricht, oder dir mit Strafe in der Hölle droht. Du bist selber für deine Taten verantwortlich - wie auch immer die aussehem mögen. Du erntest was du sähst (Karma). Buddha erklärt dir lediglich wie die Welt, wie das mit dem Karma und der Wiedergeburt funktioniert und wie du schädliches Verhalten ablegen kannst usw.

Zu Gott selber hat er sich nicht eindeutig geäußert, wohl auch, weil man das unbeschreibliche Absolute nicht beschreiben kann - da muß wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen ;-) Übrigens: Buddha selbst sagt, glaubt mir mein Wort ... überprüft es und wiederleg was ich gesagt habe. Genau diese Überprüfbarkeit seiner Aussagen macht den Reiz für mich aus - da muß ich nicht glauben - da muss ich nur offen sein für "neues" und versuchen zu wiederlegen, um die Wahrheit selber zu erfahren.

Karma ist kein Belohnungs- oder Bestrafungssystem. Es ist das Gesetz von Ursache und Wirkung - ganz nüchtern betrachtet. Verhälst du dich schlecht wird dir in diesem - oder in anderen Leben - schlechtes wiederfahren. Verhälst du dich gut und sähst z.B. Liebe und Mitgefühl, dann wird dir das Leben als solches bzw. deine Umwelt wohlwollend entgegenbringen und entsprechend liebevoll behandeln.

Als Buddhist z.b. macht es keinen Sinn, nicht an Wiedergeburt zu glauben. Für Buddhisten bedeutet der Tod, das sich Körper und Geist trennen. Der Körper zefällt in seine Bestandteile und der Geist (der in seiner Essenz aus Energie besteht und somit nicht zerstört werden kann! ) sucht sich einen neuen Körper. Christen, Juden, Moslems glauben jetzt, das ihre "Seele" in den Himmel oder in die Hölle kommt... als eigentständige von der Umwelt losgelöste, geistige Person (als ich) ... und im Paradis auf Ewigkeit weiter lebt. Buddhisten unterscheiden sich hier etwas. Buddhisten sagen: Es gibt keine Seele, kein "ich" ... es gibt nur einen Geist der Eindrücke gesammelt hat und sich je nach deinen karmischen Eindrücken einen neuen Körper sucht wenn er den alten verlassen hat (das muß kein Mensch sein). Dann gehts von vorne los... Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Wiedergeburt ... als weiter ... als im Kreislauf (warum auch nicht, so vieles läuft im Kreis!?!)... ohne Anfang ... ohne Ende. Dieser Kreislauf (Samsara) ist Leidbehaftet und niemals dauerhaft bedriedigend. Buddha - und das ist das eigentliche Ziel des Buddhismus - zeigt auf, wie man aus diesem Kreislauf "aussteigen" kann und dadurch btw. zu absoluten Frieden und echten, dauerhaften Glück finden kann (Niwana). Da hat man als Mensch mit einem Bewusstsein und Intellekt beste Karten alles umzusetzen. Wohl auch darum sind Buddhisten bemüht viel gutes Karma anzusammeln, eben um die wahrscheinlichkeit auf Wiedergeburt als Mensch zu erhöhen.

Buddhismus ist auf einer rationalen Ebene nicht immer ganz einfach zu verstehen und als Buddhist stellt man sich viele Fragen die man Untersuchen möchte. Gibt es ein "Ich" und wo ist dieses "Ich" zu finden ... ? Was wenn ich z.B. meinen Arm verliere, oder eine Niere? Bin ich dann weniger "Ich"? Was machts aus? Wer oder was nimmt wahr und wer oder was denkt ... wer beobachtet die gedanken usw.? Und genau da hilft die Meditation -als Training- wenn man so will ... man vergisst seinen Körper ... Arme, Beine ... nix mehr zu spüren ... keine Sinneseindrücke ... nur Leere! Witzigerweise merkt man das diese Leere nicht leer ist und viele Überraschungen zu bieten hat. Es gibt verschiedene Stufen der Vertiefung ... und schon in den ersten Stufen empfindet man ein tiefes und unbeschreibbares Glücksgefühl.

Leere bedeutet Stillstand? Keine Dynamik? Ha! Wenn der Geist ruhig ist und nicht abgelenkt wird von unsinnigen Gedanken, Gefühlen und sonstigen Sinneseindrücken , hat er erst die Möglichkeit sich richtig zu entfalten und aufzublühen ;-)

Was ich glaube? Was ich erfahren habe? Das ich Gott nicht im außen suchen muß sondern in mir drin. "Ich" bin - bzw. mein Geist ist- ein Teil von Gott, wie jedes andere Lebewesen auch Teil davon ist. Das "außen" ist seine Offenbarung! Für mich ist das Gewissheit und ich hab's erfahren ... es ist kein Glaube mehr! Seid ich um meine göttlichen Eigenschaften weiß, habe ich keine Angst mehr ...

... vielleicht bin ich auch nur Irre, aber egal, dann bin ich wenigstens ein verdammt glücklicher Irrer. :-D

bearbeitet von altundsenil
  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Ich denke das der Glaube gut ist für arme Leute. Die die nichts haben können sich immerhin noch an etwas festklammern das ihnen Hoffnung gibt.

Aber für den Rest der Welt der noch einigermassen klar denken können, ist es Zeitverschwendung.

Und dabei sind die reichsten Menschen doch meistens die ärmsten.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Ergänzung zu altundsenil:

"Buddha selbst sah sich weder als Gott noch als Überbringer der Lehre eines Gottes. Er stellte klar, dass er die Lehre, Dhamma (Pali) bzw. Dharma (Sanskrit), nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhalten, sondern vielmehr durch eigene meditative Schau (Kontemplation) ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge gewonnen habe. Diese Erkenntnis sei jedem zugänglich, der seiner Lehre und Methodik folge. Dabei sei die von ihm aufgezeigte Lehre nicht dogmatisch zu befolgen. Im Gegenteil warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen, und mahnte gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren eine Skepsis an, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist."

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Wissenschaftliche Theorie != herkömmliche Theorie

:blink:

Selbst an geisteswissenschaftlichen Fakultäten müsste man doch beigebracht bekommen, dass das, was der Normalmensch unter „Theorie“ versteht, für den Wissenschaftler eine „Hypothese“ ist.

Im Übrigen bin ich eh der Meinung, dass es ein grober Fehler ist, Veranstaltungen zur Wissenschaftsphilosophie und -theorie nicht verpflichtend für alle Universitätsstudenten, egal welchen Faches, zu machen. Ich bin regelmäßig entsetzt, wie Leute, die mehrere Jahre an der Uni verbracht und einen Abschluss gemacht haben, trotzdem so wenig Ahnung von wissenschaftlichem Denken haben können. Und das beschränkt sich leider nicht nur auf die Geisteswissenschaften.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast

Ich glaube an mich und vertraue in meine Fähigkeiten. Reicht zum leben.

Jede andere Person kann glauben an was Er/Sie möchte, solange der Glaube nicht als Mittel für irgend einen idiotischen Krieg benutzt wird.

bearbeitet von Gast

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hey LoveLing,

nenne es wie du es nennen möchtest, aber letztendlich entwickeln wir uns einfach weiter. Betrachtet man die Gesellschaftsformen und -normen , wie sie beispielsweise zur Zeit des Ackerbaus gängig waren und vergleicht sie mit der heutigen, da liegen buchstäblich Welten dazwischen, und zwar in jeglichem Lebensbereich.

Vielleicht geschieht gesellschaftliche Evolution nicht streng auf Basis einer - wie von Darwin für die Biosphäre bewiesenen - natürlichen Auslese (aus der haben wir uns durch Fortschritte in Wissenschaft und Ethik weitgehend verabschiedet), sondern eher im Sinne eines fließenden Wertewandels, der weniger genetischer, vielmehr memetischer Natur ist und sich dennoch an den Problemen der jeweiligen Zeit orientiert. Unsere Weiterentwicklung findet nicht mehr in der Biosphäre, sondern in der Noosphäre, der Welt des Geistes statt.

Doch das heißt nicht, dass wir ohne Erbe sind. Jeder einzelne von uns verfügt über die "Errungenschaften" vorheriger Entwicklungsstufen und hat sie sofort zur Verfügung, wenn die Umstände es gebieten. Zwei Wochen Stromausfall und leere Kühlschränke und die aufgeklärteste Gesellschaft wäre schneller voll im roten Faustrecht als der erste "Anarchie!" schreien kann, zumindest bis sich die Umstände wieder gebessert haben. Da braucht man nur mal einen guten Film über eine Zombieapokalypse oder eine Pandemie anschauen und man weiß wie der Hase rennen wird. Oder, gar nicht mal so fiktiv, einen Blick auf die derzeitigen Krisenherde unserer Welt schauen.

Auf der anderen Seite haben wir aber auch die Chance, uns gesellschaftlich noch weiter zu entwickeln. Der Mensch bzw. die Menschheit kommt nicht mehr lange drum herum, global und integral statt erfolgsorientiert zu denken, möchte er die derzeitigen Probleme dieser Welt überwinden. Manche versuchen es andersrum und wollen zurück in eine Welt der religiösen Dogmen und der konformistischen Regeln, doch dieser Rückschritt wird nicht funktionieren, einfach, weil wir, metaphorisch gesprochen, schon vom Baum der Erkenntnis genascht haben, und wissen dass es auch anders geht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Selbstverständlich entwickeln wir uns, was aber nicht heißt, dass wir altes hinter uns lassen. Nein, es ist weiterhin in uns, quasi wie die verschiedenen Schalen einer Zwiebel. Wir transzendieren und integrieren...und manchmal (leider) regredieren wir auch. Ja, Evolution ist ein Reizwort, oft auch gerade für diejenigen, die Hierarchien per se als etwas schlechtes betrachten - doch sind Hierarchien (oder Holarchien) das Konzept, auf dem letztendlich alles fußt.

Herzliche Grüße,

Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hmmmmm...... Tsukune..... *peacezeichen-zeig.....

Ich kann kaum etwas von dem, was du schreibst verstehen! Meine Welt ist einfach zu anders.... ich habe auch echt ganz andere Dinge gelernt als du! Und ich meine jetzt nichnt nur im privaten Rahmen sondern auch an der Schule und Uni... Wir werden uns da Inhaltlich absolut nicht treffen können.

Das Ganze hier würde auf ein sehr sinnfreiem "Hin-undher"-hinauslaufen, wo ich dir immer wieder sagen MUSS, dass es NUR DEINE SICHTWEISE ist, die du hier vertrittst und ich mich selbst und meinesgleichen absolut nicht darin wiederentdecken kann. Und du würdest immerwieder mir DEINE Sichtweise als "die Universelle und einzigwahre" erklären, was du nun mal per se nicht kannst, weil du nicht üfr alle Menschen sprechen kannst, es aber mit deinen extremstverallgemeinernden Formulierungen tust! Immer wieder......

Das Wort Evolution benutzt du weiterhin falsch. ich werde es nicht mehr erklären. Aber wenn du das so willst, bitte.... kannst du haben. Ist auch ok.

Ein klassisches NEIN-DOCH-gerange, was kein Sinn ergibt! Ich respektiere deine Welt, die du hier zeigst und mache klar, es ist nicht die Welt, in der ich lebe und agiere. Meine Welt ist eine andere. So. Damit hat es sich und wir brauchen absolut NICHT uns deswegen streiten, weil Weltweit die Vielseitigkeit und Unterschiede von Weltanschauungen, wissenschaftliche Theorien, Volkswissen, tradiertes Wissen, Hyopothesen, whatever eben zeigt, dass Menschen NICHT immer einer Meinung sein MÜSSEN; damit sie miteinander klar kommen.

Du und deinesgleichen, für die du sprichst, ihr dürft das alles so sehen, wie ihr wollt, und ihr dürft gern auf Hierarchischen Zwangsmaßnahmen und was auch immer ihr da alles habt.... Evolutionieren und euch fröhlich und Glücklich weitgerentwickeln....Ich und Meiesgleichen aber können das nicht und wollen das nicht, weil wir das alles total anders sehen. Wir mögen eher egalitäre Systeme auf Konsense aufgebaut und Ohne hierarschischen zwängen und wir wissen, dass jegliche Systematiken und Hierarchischen Betrachtungen NUR aus dem menschlichen Hirn herausgekommen sind, und ohne den Memschen nicht existieren würden.... Das ist für UNS ein Fakt! Das kannst du jetzt durch deine interessanten philosophischen Abhandluingen und Vermutungen zu Zukunfsszenarien nicht wiederlegen. Die Vielseitigkeit der Welt zeigt einfach etwas anderes, als du hier vermittelst.

Daher: Werde Glücklich mit dem, was du und deinesgleichen für euch entschieden habt und lebt in Frieden mit denen, die alldas komplett anders sehen und versuche nicht sie zu bekehren.

Letztenendes ist die Tatsache, dass wir alle auf der Erde zusammen leben das, was uns verbindet (ja und die Luft, die wir atmen...), aber Weltsichten sind NICHT das, was uns verbindet!

Nun Liebe verbindet uns alle auch, jenach dem halt... :D Ja PAN eben, die Wesen und so weiter....und so fort..... hab ja die Rede hier shcon mal gehalten, mach ich ketzt nicht nochmal... :D

Du bist in deiner Welt, ich bin in meiner Welt, und zusammen sitzen wir auf der Erde und drehen uns um die Sonne. Das ist ein FAKT! Das verbindet uns. :D ist doch schon mal was....

:)

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

An "Gott" - wie auch immer der aussehen mag - glaubt man erst, wenn man schon mal dem Tod ins Auge geblickt hat. Denn dann macht einen der Gedanke daran, "das wars dann" verrückt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Man hat noch "studieren Sie lieber etwas anderes, über Physik wissen wir schon alles wesentliche" zu Werner Heisenberg gesagt und bis heute schwingt noch einiges in den Köpfen der Menschen von dieser Einstellung mit.

Kein Wunder: Ich habe in der Schule noch verschiedene Atommodelle und insbesondere das aktuellste gelernt, da das nicht so ganz lange her ist wird das heute ähnlich sein. Was wir nicht behandelt haben ist: "Was ist ein Atom*Modell*?" und "Wie sieht ein Atom aus?"


Hier geht es nicht um besser oder schlechter, um dümmer oder klüger. Es geht vielmehr darum, dass ganz natürlich eine Gesellschaftsform aus einer anderen hervorgeht, wenn die vorherige nicht mehr in der Lage ist, die Probleme zu lösen, mit denen sie konfrontiert ist. Dies schafft dann aber wieder neue Probleme und so weiter... bis wir eines Tages womöglich Samsara überwinden und sozusagen wieder im Schoße Gottes ankommen.

Hier legst du zuviel in Evolution generell hinein. Evolution ist ein zielloser Prozess und hat nichts mit kontinuierlicher Verbesserung nach menschlichen Maßstäben zu tun.

Ich glaube übrigens nicht an einen Gott.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hey LoveLing,

whatever eben zeigt, dass Menschen NICHT immer einer Meinung sein MÜSSEN; damit sie miteinander klar kommen.

Vera Birkenbihl kannte in diesem Zusammenhang das "Zweinigen", also sich darauf einigen, dass man nicht einer Meinung sein muss. Und damit gehe ich konform, obwohl ich ja immer noch glaube, dass wir hier letztendlich einen Disput über Semantik führen und vielleicht von unseren letztendlichen Zielen gar nicht so unterschiedlich sind, wie wir es jetzt zu sein scheinen. Oder anders ausgedrückt, wir schauen auf dieselbe Welt, nur mit anderen Augen von einem anderen Standpunkt. Und das ist ok.

In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen,

Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hey itsmagic,

Darauf kann man sich natürlich immer zurückziehen wenn man keine Lust mehr hat zu diskutieren.

ich sehe das nicht als Rückzug. Ich habe meinen Standpunkt dargelegt, LoveLing ihren. Und wir beide ahnen wohl, dass keiner von uns den anderen überzeugen wird. Also warum weitermachen und gegen Windmühlen anrennen?

(zumal ich ab morgen eh nach Bochum fahre und danach für eine Woche auf Fortbildung bin, ich also die nächsten Tage gar keine Zeit haben werde mich produktiv an der Diskussion zu beteiligen ;-) )

Hier legst du zuviel in Evolution generell hinein. Evolution ist ein zielloser Prozess und hat nichts mit kontinuierlicher Verbesserung nach menschlichen Maßstäben zu tun.

Was die Evolutionstheorie betrifft, stimme ich dir als Biologe voll und ganz zu. Was eine spirituelle Evolution, auf persönlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene betrifft, da glaube ich hingegen tatsächlich an eine "Richtung" (obwohl ich weiß, dass es dieses Wort nicht wirklich trifft).

Herzliche Grüße,

Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Ganz nach Volker Pispers "Wir haben hier Religionsfreiheit, aber besser wäre es, wir wären frei von Religionen".

Ja, das sind die Aussagen von aufgeklärten Wohlstandskindern. Nicht falsch verstehen, aber hat ein Volker Pispers jemals (wirkliches) Leid erfahren? Finde es immer so arrogant, wenn Aufgeklärte über Religionen herziehen, wie mein Vorposter schon sagt, auch der Glaube hat, wie fast Alles, eine Funktion. Das Ziel, frei von Religionen zu sein, bedeutet nix anderes, als Not u. Elend überwunden zu haben.

Weder ich noch Herr Pispers ziehen über Religionen her.

Meine Meinung in ausführlicher: Zunächst beginne ich mal auf der rationalen Grundlage - Was ist eine Religion bzw. der Grundstein von Religionen? Nun, jede Religion beruht auf Gesetzen bzw. Grundlagen, die in weit zurückliegender Vergangenheit niedergeschrieben oder gegründet wurden. Jede Kultur hat dabei Ihre eigenen Grundlagen, auf der ihr ganzer 'Glauben' basiert. Das heißt, je nachdem ob ich hier oder paar Kilometer weiter in der Türkei geboren bin, entscheidet darüber, ob ich Christ oder Muslim bin und damit, ob ich an Allah oder Gott glaube ( Okay ist von der Bedeutung ähnlich ) , ob ich Schweinefleisch essen darf oder nicht, ob meine Frau ein Kopftuch tragen muss oder nicht. Wie können Religionen also rational erklärbar sein? Sie sind es nicht. Wenn ein Salafist in Deutschland geboren wäre, würde er dann trotzdem den Koran vertreten? Nö, weil Religion nichts Ursprüngliches, nichts Wahres ist. Sondern einfach nur eine Überlieferung und Lehre, die einem vermittelt wird. Dafür muss man kein arrogantes Wohlstandskind sein, um das schonmal grundsätzlich abzulehnen.

Dann zu der Institution - die Kirche...Sorry, aber darüber ziehe ich her. Die Kirche ist für mich eine lächerliche Machtinstitution, die verzweifelt versucht, ihre Bezahler zu behalten. Die Kirche handelt an der Börse mit Kirchengeldern, der Umschwung in Sachen Verhütung und Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren etc. kommen, wenn man sich die Grundsätze der Kirche anschaut, viel zu spät und scheinen wie gesagt, einfach nur die Bevölkerung befriedigen zu wollen. Und anstatt den Menschen wirklich zu helfen, werden Menschen mit Abtreibung verurteilt. Für mich geht diese Institution gar nicht. Meine persönliche Meinung, ich verurteile/bewerte niemanden, der die Kirche für gut hält.

Dann irrational: Ich kann verstehen, dass Menschen, denen Leid geschieht, sich an etwas festhalten müssen. Ich kann auch verstehen, dass Menschen, die damit großgezogen wurden, diesen Glauben für richtig halten. Aber das geht auch auf andere Weise. Für mich ist das Buch von Eckhart Tolle irrational religionsähnlich, nur ( für mich ) wahr. Man ist im Leben von Nichts abgängig, kein Leiden ist notwendig und nur man selbst in der Gegenwart ist essentiell. Wenn man danach lebt, muss man nicht arrogant sein, um nicht zu glauben.

Ich halte auch irrational wenig von Religion und für die Wenigsten Gläubigen stellt die Religion das dar, was du versucht hast du bezeichnen. Wenn man mal weg von den Religionen geht und mehr in Richtung "Glaube an etwas Höheres" wird es auch nicht besonders sinnvoller. Ich werde jeden einzelnen Gläubigen oder Anhänger einer x-beliebigen Religion akzeptieren, ohne ihn als Mensch zu bewerten, solange er mich in Ruhe an nichts glauben lässt, ohne mich von seinem Gott überzeugen zu wollen - da hört es für mich nämlich auf, bei Intoleranz gegenüber Andersgläubigen oder "Ungläubigen" wie mich Salafisten oder so manch ein Muslime abwertend nennen würden. Daher auch das Zitat von Volker Pispers - Religion schadet extrem vielen Menschen. In Bezug auf Integration und Akzeptanz sind Religionen einfach mitunter die größten Feinde, die es gibt. Kriege wurden und werden im Namen von Glaubensrichtungen geführt und Menschen beleidigen sich gegenseitig, weil sie einer anderen Religion angehören. Und nein, nicht alle sind so und nein, mit dem ursprünglichen Glauben hat das wenig zu tun, sondern nur mit Lehren von Menschen die vor paar tausend Jahren übers Wasser gelaufen sind.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hey LoveLing,

whatever eben zeigt, dass Menschen NICHT immer einer Meinung sein MÜSSEN; damit sie miteinander klar kommen.

Vera Birkenbihl kannte in diesem Zusammenhang das "Zweinigen", also sich darauf einigen, dass man nicht einer Meinung sein muss. Und damit gehe ich konform, obwohl ich ja immer noch glaube, dass wir hier letztendlich einen Disput über Semantik führen und vielleicht von unseren letztendlichen Zielen gar nicht so unterschiedlich sind, wie wir es jetzt zu sein scheinen. Oder anders ausgedrückt, wir schauen auf dieselbe Welt, nur mit anderen Augen von einem anderen Standpunkt. Und das ist ok.

In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen,

Tsukune

Sehr schön! ich sehe es dass wir uns Einig sind, uns nicht Einig zu sein. Das ist gut so! Das lässt mir genug Raum. Alles andere wäre mir zu Eng.

Aber ich möchte gern wissen, ob wir uns auch einig sein können, dass wir beide auf der Erde sitzen und uns zusammen sitzend (jeweils Ortsunabhängig) um die Sonne drehen? Sind wir uns dessen auch einig? Geht das? Das würde mir reichen.

Ansonsten kann ich nur sagen, ist es gut, dass ich jetzt erst lese, dass du Biologe bist. Ich als Ethnobiologe (ja das gibts: http://en.wikipedia.org/wiki/Ethnobiology ) hinterfrage vieles von dem, was für dich Tatsache ist .... Es ist sehr gut, dass wir einander respektieren und diese Fachwelten stehen lassen können. Dem atlantischen Graben sei Dank! Des passt schon alles.

lg,

LoveLing

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

An "Gott" - wie auch immer der aussehen mag - glaubt man erst, wenn man schon mal dem Tod ins Auge geblickt hat. Denn dann macht einen der Gedanke daran, "das wars dann" verrückt.

Blödsinn.

Wenn ein Salafist in Deutschland geboren wäre, würde er dann trotzdem den Koran vertreten?

Von den paar tausend Salafisten, die sich hierzulande rumtreiben, dürfte die überwältigende Mehrheit in Deutschland geboren sein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
[...]

1) Ich bin sicher, dass es keine evolution des Bewußtseins gibt. Ich gehe davon aus, dass es sie nicht gibt, weil ich etwas anderes erlebt habe. Es kann aber sein, dass sie bei euch beiden vorhanden ist. Stört mich aber nicht und tangiert mich auch nicht... Es ist eben eure Welt. Ist ok so. Aber es ist nicht meine. Ich evolutioniere nicht, ich transformiere! Bitte zu bedenken!

[...]

Keine Evolution (Entwicklung) des Bewusstseins also, ok, kann ich verstehen, weil Theorie. Auch keine Bewusstseins-Evolution bei einem einzelnen Menschen? Entwicklung (Evolution) kognitiver Fähigkeiten von klein auf?

Der Begriff Evolutioin hat eine GANZ KLARE BEDEUTUNG. Du verwendest den Begriff falsch. Du solltest das echt anders machen in Zukunft (ist nur mein Rat, weil es ist WIRKLICH TOTAL FALSCH!!!) Hier lies nochmal, was Evolution TATSÄCHLICHG bedeutet. Das machen hier echt viele Falsch...

http://de.wikipedia.org/wiki/Evolution

Also wenn du den Begriff Entwicklung verwenden willst: Ich bin sicher, dass das menschliche Bewußtsein in den Jahrtausenden sich NICHT Entwickelt hat, sondern stets verwandelt und gewandelt hat, angepasst hat an dem, was benötigt wurde, da sich die Umwelt ja auch wandelte.... So sehe ich das. KEINE Entwicklung, nur eine Wandlung. Kein "besser" als vorher, sondern lediglich anders als vorher, weil eben alles sind auch wandelt...Das menschliche Bewußtsein ist auch sehr sehr individuell, daher ist diese Frage verbunden mit der Frage, ob denn ein gemeinsames menschliches Bewußtsein gibt. Ich denke NEIN. Es gibt ur gemeinsame Ahnen, die liegen aber ganz weit zurück, und das ist auch NUR eine VVermutung meinerseits... Das ist komplex!

Die Entwicklung der kognitiven Eigenschaften des Kindes hin zum Erwachsenen? Das ist sehr komplex, und es bringt nichts, dass ich darüber jetzt was schreibe. Das ist hier auch nicht Thema!

Jep, stimmt, hat 'ne klare Bedeutung, hab da aber etwas mit dem Begriff gespielt, weil es bei dieser Diskussion ohnehin sehr unpräzise zugeht. Wollte einfach auch auf "Entwicklung" an sich hinweisen, es kommt mir so vor, als lehnst Du den Begriff Entwicklung per se ab, deswegen auch das Beispiel mit Entwicklung eines einzelnen Menschen von klein auf. Oder würdest Du sagen, dass das keine Entwicklung ist, sondern Wandel?

[...] 2) Die Theorie, dass sich Menschen "Entwickelt" hätten von "dumm" zu "schlau" (ja das ist nur die einfachhe formulierung, ich hab kein Bock jetzt auf Fachbegriffe), ist und bleibt eine Theorie, wiederlegt von Franz Boas, den ich zutiefst verehre und immer verehren werde. Er hat nun mal diese Sozialdarwinistische Evolutionistische Theorien komplett wiederlegt und niemand kann was dagegen tun, egal wie sehr er den Neo-Evolutionismus verehrt.

[...]

Wer sagt, von "dumm" zu "schlau"? Das ist Deine Interpretation. Es waren halt damals, aus der evolutionären Sicht, andere Perspektiven auf die Welt (zB kein Trennungsgefühl von Objekt - Welt - und Subjekt - Beobachter). Niemand behauptet, dass die besser od. schlechter waren. Waren halt anders entwickelt, aufgrund ihrer Wahrnehmung. Und: Franz Boas hat widerlegt od. nur kritisiert?

Ich habe klar in Klammern geschrieben, das das eine Vereinfachung ist mit dem "dumm zu schlau", es ist KEINE Interpretation und NICHT MEINE Interpretation, sondern EINE VEREINFACHUNG... das steht aber auch ganz klar da....!!! VEREINFACHUNG = einfache Formulierung! Aber das ist es, was tatsächlich "gemeint" ist, wenn man behauptet, es hätte sich etwas Entwickelt, OHNE es jemals belegen zu können. Wie du schon selbst sagst: Theorien. Ich teile die "sozialdarwnistische Sicht", die du als evolutionäre Sicht fälschlich bezeichnest NICHT! UNd der Sozialdarwinismus wurde Wiederlegt! Nicht nur mithilfe von Franz Boas!

WO bitte hast du denn das Dickgedruckte her??? WO hast du das GANZ GENAU HER? Ich staune wirklcih, sowas hab ich noch nie gelesen! Du hast dir das ja alles nicht ausgedacht, JEMAND jat dir sowas erzählt, oder? Sag mal bitte, WO du das her hast.

Das Fettgedruckte? Ich denke, aus eines von Wilbers Büchern od. Anderen. Glaube "Halbzeit der Evolution".

Zu Franz Boas:

Quelle des folgenden Zitats: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/kalenderblatt/0907-franz-boas-kulturanthropologie-100.html

Der Ethnologe Franz Boas, geboren am 9. Juli 1858, ist der Begründer der Kulturanthropologie. Ihm ist es vor allem zu verdanken, dass sich die Wissenschaften vom Sozialdarwinismus ab- und den Menschenrechten zuwandten.

lg,

LoveLing

Grün

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Schau mal, LoveLing, das trifft's am ehesten, was ich mit dem Satz "Waren halt anders entwickelt, aufgrund ihrer Wahrnehmung" meine:

[...] Gebser wird heute meist assoziiert mit der Bewusstseinsgeschichte, welcher der erste Band von Ursprung und Gegenwart (mit dem Titel Die Fundamente der aperspektivischen Welt. Beitrag zu einer Geschichte der Bewusstwerdung) gewidmet ist.

Gebsers Methode ist die kulturphänomenologische Betrachtung der Relikte vergangener Zeiten (Bilder, Statuen, Schriftstücke) und die Untersuchung der Worte und ihrer Wurzeln (Etymologie). Er ist der Meinung, dass sich vier Bewusstseinsstrukturen nachweisen lassen, die den heutigen europäischen Menschen konstituieren und die in seiner Kulturgeschichte aufeinanderfolgend in Erscheinung traten. Er nennt diese Bewusstseinsstrukturen die archaische, die magische, die mythische und die mentale. In unserer Zeit ereignet sich seiner Meinung nach der „Durchbruch einer neuen, integralen Bewusstseinsstufe, deren Grundthema die Überwindung (Entprojizierung) des nur mentalen (linearen) Verhaftetseins an Raum und Zeit durch die Konkretion der Zeit (als zeitfrei erfahrbare Qualität ganzheitlich realisierter Gegenwart) ist“.

Die Bewusstseinsstrukturen werden gelegentlich als „Bewusstseinsphasen“ bezeichnet. Dies kann den Eindruck erwecken, als seien die Bewusstseinsstrukturen aufeinander gefolgt, indem eine Struktur die andere ablöste. Doch jede Struktur bleibt wirksam, auch nachdem eine neue Struktur aus ihr „herausmutiert“ ist. Deshalb spricht Gebser von Bewusstseinsstrukturen, und nicht von „Phasen“. Auch den räumlichen Ausdruck „Bewusstseinsebenen“ meidet er, denn die Bewusstseinsstrukturen sind „nicht bloße Raumgefüge“, sondern können „vor allem auch Gefüge raumzeitlicher, ja selbst raumzeitfreier Art“ sein.[4]

Ferner ist Gebser der Meinung, dass das Bewusstsein sich nicht kontinuierlich „entwickelt“ hat, sondern dass sprunghafte, diskontinuierliche Wandlungen der Strukturen geschahen: sobald eine Struktur „defizient“ wird, sobald sie also erschöpft ist und sich destruktiv auszuwirken beginnt, gelangt eine andere Bewusstseinstruktur zum Durchbruch, die keine kontinuierliche Weiterführung der alten Bewusstseinsstruktur, sondern etwas vollkommen Neues ist. Den sprunghaften, diskontinuierlichen Charakter der Bewusstseinswandlung bringt Gebser zum Ausdruck, indem er von „Bewusstseinsmutationen“ spricht.[5] [...]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Gebser

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Ja ich verstehe besser jetzt was du meinst roien. Ich würde den Begriff Wandlung vorziehen und denke auch, dass sich das persönliche bewußtsein von menschen wandelt. Aber ich bin sehr vorsichtig, wenn es um Kollektive bewußtsein und so weiter geht.... ich denke nicht dass es sowas gibt, aber ich denke es gibt eben klar Kultur und es gibt auch klar Zeitgeist...

Es ist alles im Wandel... es wird nicht mehr, und nicht weniger, es ist konstant und im Wandel. So würde ich es sehen. Die Definition von Kultur ist ja auch dass eben Kultur im Wandel ist, immer!

Es ist doch auch so, dass "damals" zu zeiten der Inkas andere probleme vorgeherrscht habenals heute. Ein Wandel ist wichtig, weil eben die Probleme auch sich gewandelt haben. Neue Lösungen für nene Probleme, aber das bedeutet nicht, dass die früheren Probleme nicht genau so komplex und differenziert waren, oder die früheren Lösungen nicht genauso effizient!

Wir nehmen ja heute noch viel mehr als vor 50 Jahren neue Lösungen aus alten Kulturen, die bis heute leben wie sie vor Jahrtausenden gelebt haben, weil gewisse Lösungen eben sich als sehr effektiv gezeigt haben.

Das ist alles sehr komplex. Unsere moderne Gesellschaft ist sehr sehr Jung!!! Erst paar hundert Jahre alt. Andere Gesellschaften sind viel Älter und haben es bis heute geschaft zu existieren, mit ihrem Bewußtsein. Meiner Meinung nach ist unser modernes bewußtsein ein "kleineres" mit weniger Fähigkeiten ausgestattat als das was es damals war...

ich sehe eine Wandlung ganz klar daran, dass wir heute ein Handy brauchen um uns zu unterhalten über lange Strecken. Aber indianer im Amazonas haben und hatten die Möglichkeiten, über gedanken informationen auszutauschen. Sie kannten mittel und techniken, dass es geht. Sie konnten auch Pflanzen finden, die sie brauchten OHNE vorher zu wissen, WO sie denn wachsen!!! Sie hatten methoden, dieihnen die Pflanzen zeigten, wo sie stehen... Es gibt vieles, was wir in der Moderne von unserem bewußtsein nicht nutzen.... Dafür haben wir den technsichen GPS-schnickschnack, können so Pflanzen finden.... aber das eine verbraucht ressourcen und das andere nicht... das ist der Unterschied. Die Moderne sehe ich als kritisch und meiner Meinung nach hat diese sich nicht bewehrt, sondern ist dabei zu "versagen" aufgrund des Mülls, den sie produziert... Die Weltbilder der Moderne sind auch mit schuld an den Müll... :D

ich habe für mich beschlossen, eine "alte Sprache" zu nutzen und zu verstehen, da diese eine sehr gute Lösung für neue Probleme darstellt, und den Menschen wieder zurück zu seinem Ursprung bringt: der Erde. Das dient der Müllvermeidung! Und das dient wiederfinden von Bewußtsein... Berstehen der Welt um uns herrum, ohne allzuviele Hilfsmittel. Das hat sich jahrtausende bewährt und das wird auch weiter zentral stehen...

Verstehst du bisschen, worauf ich hinnaus will? Ich denke ich verstehe dich besser jetzt.

Der Text zu Gebser ist sehr kompliziert! :) Ist aber interesant... er ist ja philosoph, und Philosophie ist wirkich für mich schwer zu greifen... :D Aber dennoch, den Wunsch spirituelle Erkentnisse mit wissenschaftlichen Erkentnissen zu verbinden ist spannendund sehr komplex. Für den Gebser muss man zeit und Muße haben, den zu verstehen... hahahaaaaaa..... Sein Angang verstehe ich.

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

hmmm.... roien..... deine Welt ist aber wirklch sehr.... verwoben... :D sehr verwoben!!! Alles voller Bewußtsein bei dir... :D :) uiuiui....... Eine Art dicher Dickicht, wie ein dicher Wald... hahahaaaa.... Bewußtseinsjungel....

Ich meine das jetzt positiv! Schön, dass du das bisschen zeigst! :)

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Aber indianer im Amazonas haben und hatten die Möglichkeiten, über gedanken informationen auszutauschen.

Ist wahrscheinlich auch ein ethnobiologischer FAKT....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Aber indianer im Amazonas haben und hatten die Möglichkeiten, über gedanken informationen auszutauschen.

Ist wahrscheinlich auch ein ethnobiologischer FAKT....

hahahaaaa... nein, es ist eine Aussage der Menschen dort und ergebnis von teilenhemder Beobachtung.

ich erkläre es dir mal:

Also, da geht der forscheer hin, und beobachtet die Leute da paar Monate. In der Zeit sieht er, wie ein Heiler ein Patienten behandelt. Dieser Heiler braucht eine bestimmte pflanze, die selten ist. Er müsste ziemlich viel suchen, bis er sie findet. Also konsumiert er eine andere pflanze. Im Traum sieht er dann, wo ungefähr die Pflanze steht die er sucht. Am nächsten Tag geht er los an die Stelle (den Weg dahin sieht er auch im Traum), und findet die Pflanze. Er sammelt sie, kommt zurück und zeigt sie, benutzt sie dann für die Heilung. Der Forscher schaut sich das an, schreibt es so auf, die er Heiler ihm das kommuniziert, denn das ist aufgabe dieses Forschers. Das ist die Bedeutung von teilenhmende Beobachtung, die als Forschungsmethode in der Ethnologie halt eben praktiziert wird.

Es sliept für diesen Forscher in den Moment keine Rolle, ob das, was der Heiler ihm sagt stimmt oder nicht. Er muss immer zunächst davon ausgehen, dass es FÜR DEIn HEILER aus seiner Perspektive so ist, wie er das erzählt.

Dann muss der Forscher weiter beobrachten um das, was der heiler selbst erzählt mit dem, was tatsächlich passiert zu vergleichen und dann darauf das zu erstellen, was ein FAKT sein könnte. Der Forscher hieht ja auch ob der patient geheilt wird oder nicht. Der Forscher muss beobachten! Was der Forscher nie wird sagen können ist, ob der Heiler ihn veräppelt hat und ihn etwas vormacht oder nicht. Es könnte ja sein, dass der Heiler schon immer wußte, wo diese Pflanze ist. Der Forscher muss aber, aufgrund seines Auftrages, "die Welt des Heilers zu notieren", den Heiler ernst nehmen. Damit der Forscher aber das vertrauen des Heilers gewinnt, muss er mindestens ein paar Monate mit dem Heiler zusammen gelebt haben/bei ihm gewesen sein. Er muss eine vielzahl an aktivitäten mit dem heiler zusammen gemacht haben... quasi TEILNEHMEN an seinem Leben, seinen Alltag, unbd auch seine Sprache erlernen. Er geht in der Kultur des Heilers hinein, um den Heiler seine Welt etwas zu verstehen und festzuhalten. Untersuchungsschwerpunkt ist dabei die Kultur dieses Heilers und NICHT, ob der heiler ihn veräppelt oder nicht.

Wenn jetzt der Forscher sagen würde "Hei, aber du veräppelst mich doch, du wußtest schon wo die Pflanze wächst", dann würde er ein Fehler machen nicht nur im Vertrauenverhätnis, sondern auch in seiner eigenen Forschung. Er würde ihm etwas Unterstellen. Der Forscher muss ANDERS versuchen, den heiler dazu zu bringen ihm das zu zeigen, was für den Heiler tatsächlih eigene Realität ist. Mit direkter Kommunikation geht das gar nicht! Es gibt ja dafür eben diverse Methoden der Beobachtung und des Interviews... Genauso unkorrekt wäre es, dem Heiler die westliche Welt zu erläutern, und ihm zu erklären, dass "sowas wie im Traum Pflanzen sehen nicht möglich sei", denn das wiederum wäre Eurozentrisch, und damit hätte der Forscher wieder versagt. Der Forscher soll ja den Heiler da nicht "verändern" und "ihn in Frage stellen", sondern die Aufgabe des Forschers ist NUR das Erfassen der Kultur des Heilers aus der Perspektive des Heilers.

Der Ethnobiologische Fakt wäre in dem Zusammenhang, dass dieser heiler ein Pflanzensystematisches Prizip hat, wonach er Pflanzen unterteilt, welches sich nicht nach dem moprphologischen Erscheinung der Pflanze richtet, sondern nach ihrer Wirkung. Demnach gibt es für den Heiler in seinem System Pflanzen, die Träume hervorrufen und Visionen erzeugen, und Pflanzen, die bestimmte Krankheiten heilen. Das sind zwei Rubriken. DAS ist der Ethnobiologische Fakt in dem Zusammenhang.

Verstehst du?

Ganz vereinfacht, nur ein beispiel:

Der Botaniker untersucht die Prlanze in ihrem europäischen systematischen kontext, hauptsächlich aus ihrer Morphologie herraus, Er Ordnet sie ein in einem namenskontext und beschreibt sie, er schaut, wie sie wächst und wo sie wächst...!

der Pharmakologe untersucht die Inhaltsstoffe der Pflanze, was man alles damit machen kann, wie die wirken auf den Menschen und dem Tier...

der Ethnobiologe untersucht den Umgang des Heilers mit der Pflanze, und das emitsche System, in der sie einsortiert wird....

der Medizinethnologe untersucht, wie der heiler heilt, die inhaltsstoffe spielen für ihn keine Rolle, sondern nur wie sie zum Einssatz kommt...

der Wirtschaftsethnologe untersucht, wie mit der Pflanze Handel betrieben wird, und wo sie überall hin verfrachtet wird, verpackt wird, verschickt wird, ... netzwerke des handels dort, wo die üflanze wächst... welche Menschen sich damit beschäftigen...etc...

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
[...]

Dann muss der Forscher weiter beobrachten um das, was der heiler selbst erzählt mit dem, was tatsächlich passiert zu vergleichen und dann darauf das zu erstellen, was ein FAKT sein könnte. Der Forscher hieht ja auch ob der patient geheilt wird oder nicht. Der Forscher muss beobachten! Was der Forscher nie wird sagen können ist, ob der Heiler ihn veräppelt hat und ihn etwas vormacht oder nicht. Es könnte ja sein, dass der Heiler schon immer wußte, wo diese Pflanze ist. Der Forscher muss aber, aufgrund seines Auftrages, "die Welt des Heilers zu notieren", den Heiler ernst nehmen. Damit der Forscher aber das vertrauen des Heilers gewinnt, muss er mindestens ein paar Monate mit dem Heiler zusammen gelebt haben/bei ihm gewesen sein. Er muss eine vielzahl an aktivitäten mit dem heiler zusammen gemacht haben... quasi TEILNEHMEN an seinem Leben, seinen Alltag, unbd auch seine Sprache erlernen. Er geht in der Kultur des Heilers hinein, um den Heiler seine Welt etwas zu verstehen und festzuhalten. Untersuchungsschwerpunkt ist dabei die Kultur dieses Heilers und NICHT, ob der heiler ihn veräppelt oder nicht.

Wenn jetzt der Forscher sagen würde "Hei, aber du veräppelst mich doch, du wußtest schon wo die Pflanze wächst", dann würde er ein Fehler machen nicht nur im Vertrauenverhätnis, sondern auch in seiner eigenen Forschung. Er würde ihm etwas Unterstellen. Der Forscher muss ANDERS versuchen, den heiler dazu zu bringen ihm das zu zeigen, was für den Heiler tatsächlih eigene Realität ist. Mit direkter Kommunikation geht das gar nicht! Es gibt ja dafür eben diverse Methoden der Beobachtung und des Interviews... Genauso unkorrekt wäre es, dem Heiler die westliche Welt zu erläutern, und ihm zu erklären, dass "sowas wie im Traum Pflanzen sehen nicht möglich sei", denn das wiederum wäre Eurozentrisch, und damit hätte der Forscher wieder versagt. Der Forscher soll ja den Heiler da nicht "verändern" und "ihn in Frage stellen", sondern die Aufgabe des Forschers ist NUR das Erfassen der Kultur des Heilers aus der Perspektive des Heilers.

[...]

Fachliche Frage, weil selbst kein Wissenschatler:

Wie oft muss der Forscher vergleichen, damit er wirklich einen Beweis hat? Oder: wann gilt es als wissenschaftlich verifiziert?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

[...]

Dann muss der Forscher weiter beobrachten um das, was der heiler selbst erzählt mit dem, was tatsächlich passiert zu vergleichen und dann darauf das zu erstellen, was ein FAKT sein könnte. Der Forscher hieht ja auch ob der patient geheilt wird oder nicht. Der Forscher muss beobachten! Was der Forscher nie wird sagen können ist, ob der Heiler ihn veräppelt hat und ihn etwas vormacht oder nicht. Es könnte ja sein, dass der Heiler schon immer wußte, wo diese Pflanze ist. Der Forscher muss aber, aufgrund seines Auftrages, "die Welt des Heilers zu notieren", den Heiler ernst nehmen. Damit der Forscher aber das vertrauen des Heilers gewinnt, muss er mindestens ein paar Monate mit dem Heiler zusammen gelebt haben/bei ihm gewesen sein. Er muss eine vielzahl an aktivitäten mit dem heiler zusammen gemacht haben... quasi TEILNEHMEN an seinem Leben, seinen Alltag, unbd auch seine Sprache erlernen. Er geht in der Kultur des Heilers hinein, um den Heiler seine Welt etwas zu verstehen und festzuhalten. Untersuchungsschwerpunkt ist dabei die Kultur dieses Heilers und NICHT, ob der heiler ihn veräppelt oder nicht.

Wenn jetzt der Forscher sagen würde "Hei, aber du veräppelst mich doch, du wußtest schon wo die Pflanze wächst", dann würde er ein Fehler machen nicht nur im Vertrauenverhätnis, sondern auch in seiner eigenen Forschung. Er würde ihm etwas Unterstellen. Der Forscher muss ANDERS versuchen, den heiler dazu zu bringen ihm das zu zeigen, was für den Heiler tatsächlih eigene Realität ist. Mit direkter Kommunikation geht das gar nicht! Es gibt ja dafür eben diverse Methoden der Beobachtung und des Interviews... Genauso unkorrekt wäre es, dem Heiler die westliche Welt zu erläutern, und ihm zu erklären, dass "sowas wie im Traum Pflanzen sehen nicht möglich sei", denn das wiederum wäre Eurozentrisch, und damit hätte der Forscher wieder versagt. Der Forscher soll ja den Heiler da nicht "verändern" und "ihn in Frage stellen", sondern die Aufgabe des Forschers ist NUR das Erfassen der Kultur des Heilers aus der Perspektive des Heilers.

[...]

Fachliche Frage, weil selbst kein Wissenschatler:

Wie oft muss der Forscher vergleichen, damit er wirklich einen Beweis hat? Oder: wann gilt es als wissenschaftlich verifiziert?

Ein großer Irrglaube. Es gibt keine Forschung die unabhängig vom Standpunkt des Forschers ist. Er ist nie neutral sondern bringt sich immer ein. Sehr schön zu sehen am Beispiel der Primatenforschung die sich sehr geändert hat als (weiße Oberschicht-) Frauen geforscht haben. Und sie haben auch "nur beobachtet".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.