Trennung als Chance: Wer bin ich? Was will ich?

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Kleines Follow Up hier: Bin heute "geflohen" und habe mich in die Bahn Richtung HH gesetzt. Ich will irgendwie in mein sicheres Alleinsein zurück, anstatt mich unter der Weihnachtsgemeinschaft allein zu fühlen. Es ist unfassbar auffällig wie viel gesoffen wird und es ist gerade echt nervig für mich. Da ziehe ich mich dann lieber ab einem gewissen Punkt zurück. Zwei Dinge die noch passiert sind: Meine Stiefschwester lebt jetzt in einer offenen Beziehung. Wirkt aktuell sehr happy, aber irgendwie versaue ich ihr das bereits (ohne es zu sagen) gedanklich und mache so eine Art "Kung Fu" der Zukunft mit meinen Erfahrungen. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber ich versuche es mal: Dadurch, dass ich schon so viel gelesen habe über das Thema liebe, ist es beinahe so wie das Schauen von Pornos: Ich stumpfe ab. Alles was sie sagt und was ihr Freund sagt ist für mich ein emotionales Schachbrett und ich sehe de Züge in denen sie sich gegenseitig matt setzen werden. Kennt ihr das? Das ist ja furchtbar!!! General Beta schrieb mir dazu auch irgendwo einmal, dass er manchmal froh sein würde, nicht so viel gelesen zu haben. Ist es schon zu spät? Vielleicht sollte ich ja ganz fix von euch weglaufen ;)

Die zweite schöne Erfahrung war das Treffen mit zwei guten Freunden. Ich war bei Ihnen zu Hause und da bekomme ich zumindest immer ein bisschen Mut für die ewige Liebe :) Die Eltern sind einfach total cool und die Vorbereitungen für Weihnachten dort sind sehr schön. Alle geben sich ganz viel Mühe füreinander. Das ist toll...

Stimmt mich allerdings gleichzeitig auch traurig.

Zu den Dingen die heute bisher gut waren: Ich habe lange geschlafen und meinen Obstsaft zum Frühstück zubereitet. Außerdem habe ich begonnen im Zug ein paar Gedanken in mein "großes Buch" aufzuschreiben. Dem Schaffner gab ich ein Trinkgeld (100 für eine 94,50 Karte) woraufhin er vollkommen perplex war. Anscheinend ist Trinkgeld sehr selten für das Personal im Zug. Wir unterhielten uns daraufhin ein wenig, er setzte sich zu mir. Netter Kerl, der mir das Ticket sogar dann schenken (!!) wollte.

Der Kellner im Bordbistro lobte mich außerdem dafür, dass ich bereits das dritte Wasser bestellt habe anstatt Bier, so wie alle anderen hier.

Komme mir gerade heute durch solche Aussagen so fremd vor in dieser Welt. Mein Kumpel meinte heute: "So eine Öko-Phase haben wir alle mal."

Mal schauen ob es nur eine Phase ist ;)

Diese Flucht kenne ich nur zu gut. Aber bei mir ist es zum Glück gerade die Familie die mir einen extremen halt gibt. Nach der Trennung waren meine ersten Gedanken zum Weihnachtsfest: "Nee, bleib in Hamburg, mit ner Flasche Rum und bleibe alleine". Vor allem da ich dann noch gesteckt bekommen habe, das meine EX nun doch nach 2 Wochen Trennung wieder nen neuen hat und ja alles so perfekt ist mit dem. Den muss Sie auch in der Pause kennen gelernt haben, Mindfuck hallo da bin ich wieder.

Aber nachdem dann leider mein Opa noch einige Tage vor Weihnachten gestorben ist, habe ich gemerkt wie wichtig gerade an diesen Weihnachtstagen eine liebende Familie ist. Meine Ex kannte keinen Familienzusammenhalt, hat mich dafür bewundert. Ich hatte so extreme Ablenkung und liebende Menschen um mich herum. Da hab ich mich gefragt was will ich überhaupt mehr? Brauche ich eine Frau die mir diese Liebe nicht zu Teil werden lassen kann? Die eine so gestörte Vergangenheit hat und scheinbar nichts gelernt hat in Ihrer Therapie und die gleichen Verhaltensmuster wieder an den Tag legt?

Nein, ich brauche nur mich und meine Familie. Meine Neffen und Nichten, die glänzenden Augen von den kleinen an Weihnachten, meine Oma, die gebrochen zur Beerdigung ging und ich mich gefragt habe: "Schafft Sie diesen schweren Tage überhaupt alleine oder geht Sie nach über 60 gemeinsamen Jahren an diesem Verlust zu Grunde?" Was hat Ihr geholfen? Liebende Menschen um sich herum. Das hat mir auch geholfen. Und irgendwann wird da diese Person kommen mit der ich dann die gleiche liebende Familie gründen werde. Aber wenn ich erst mal alleine für mich sein muss, dann ist das so.

Wie sieht es denn in Deiner Familie aus? Entweder hab ich das überlesen oder Du hast, bis auf über deinen Vater nicht viel geschrieben?

Gibt Dir deine Family keinen Halt?

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Gast GoGoGo

Ich will hier kurz etwas festhalten, um den Gedanken nicht zu verlieren: Absolute Erleuchtung, bedingungslose Selbstliebe und ständige, buddaartige Glückseligkeit zu erreichen werden hier häufig als die Mittel zur Heilung unserer Schmerzen angepriesen. Ich finde diese Stati erreichen zu müssen, setzt uns unter enormen Druck. Viel Glaube, Disziplin und Durchhaltevermögen werden abverlangt und mir ist wirklich kaum ein Mensch aus meinem persönlichen Umfeld bekannt, der das konsequent, also im Marathon, durchzieht.

Ist dieses Sprinten, resultierend aus unseren Krisen, hin zu den Eingangs genannten Eigenschaften vielleicht unsere Kurzzeitpille? Womit wir wieder nur ein Symptom bekämpfen, bis wir unseren Selbstwert insofern erreicht haben, als das wir uns "ok finden"?

Das wäre eine 7 auf einer 10er Skala... Aber machen wir da dann weiter?

Ich bin ehrlich gesagt aktuell an dem Punkt, an dem ich nicht weiter weiß und die ganze Scheisse anzweifele (übrigens Teil des Zen, auch zu zweifeln. Glaube ich...). Es wirkt manchmal wie eine Ausrede für mich, dieses ständige weitermachen, Hoffnung schöpfen, etc. - es ist anstrengend! Ich ziehe jeden Tag irgendwie Programm durch. Mal geht auf, dann wieder ab. Der Druck mich gut fühlen zu müssen, erschöpft mich.

Ich frage mich: Wozu diese ganzen Sachen, wenn ich hier doch versuche Wolken zu schmecken bzw. Einhörner zu finden? Und exakt in diesem Moment wird mir klar, dass es genau jetzt darum geht weiter Gas zu geben und nicht den Kopf hängen zu lassen...

Trotzdem ist die spirituelle Perfektion einfach nur Humbuk und Selbstüberforderung. Ein gesunder Weg der Mitte muss und darf Platz für genau diese Schwächen haben. Wir werden niemals zu 100% bei uns ankommen. Und das ist nicht schlimm... Hoffe ich.

Zu akzeptieren das alles dem Wandel unterliegt, alles fließt, sollte uns die Angst nehmen davor, etwas erreichen zu müssen. Das müssen wir nämlich nicht. Und dennoch ist es ein Ideal, welchen anzustreben wert ist. Zu akzeptieren, dass eine "7 out of 10" hier allerdings bereits großartig ist, muss ich nun erst einmal verinnerlichen.

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Ich hasse diese Phasen: Manchmal weiß ich alles, manchmal weiß ich rein gar nichts.

Und nüchtern betrachtet kann es fasst so zusammengefasst werden: Die Probleme und Erinnerungen werden bleiben. Der Umgang mit ihnen aber erträglich werden.

Die Zeit von jetzt bis zu diesem Punkt beinhaltet das zulassen und fühlen der Schmerzen.

Wie wir die Momenten dazwischen füllen, und damit evtl. auch in die Länge ziehen, obliegt uns. Ficken vs. Sport machen. Rauchen vs. gesunde Ernährung. Arbeit vs. Meditation.

Werde später noch auf die anderen Kommentare eingehen.

Sorry für die Typos. Handy.

bearbeitet von GoGoGo

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Gast Hoodseam

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Hast Du Dich mit Buddhismus mal genauer beschäftigt? Du schreibst immer von meditieren und Zen Meister. Aber das geht so weit am Kern des Buddhismus vorbei. Das springt einem doch förmlich ins Auge.

"Die acht weltlichen Dharmas"

Buddhismus legt Wert darauf, diese 8 weltlichen Stadien zu vermeiden

Zwei davon sind "Dauerhaftes Glück suchen" und "Unglück vermeiden".

Du hast schon mal geschrieben, dass Du mit E. Tolle nichts anfangen konntest. Versuch doch mal Tolle und/oder buddhistische Lehren zu verstehen. Da rennst Du nämlich permanent in eine ganz andere Richtung.

bearbeitet von Hoodseam

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Gast GoGoGo

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Hast Du Dich mit Buddhismus mal genauer beschäftigt? Du schreibst immer von meditieren und Zen Meister. Aber das geht so weit am Kern des Buddhismus vorbei. Das springt einem doch förmlich ins Auge.

"Die acht weltlichen Dharmas"

Buddhismus legt Wert darauf, diese 8 weltlichen Stadien zu vermeiden

Zwei davon sind "Dauerhaftes Glück suchen" und "Unglück vermeiden".

Du hast schon mal geschrieben, dass Du mit E. Tolle nichts anfangen konntest. Versuch doch mal Tolle und/oder buddhistische Lehren zu verstehen. Da rennst Du nämlich permanent in eine ganz andere Richtung.

Jap, die Lehren sind mir bekannt. An der Umsetzung hapert es dennoch, bzw es will mir nicht gelingen mich gänzlich davon zu entsagen.

Edit: Ich stelle gerade fest, dass ich das verwechselt habe! Kannst Du mir mal einen guten Link dazu schicken? Nach erster Recherche ist mir das Konzept zwar bekannt, aber ich weiß weniger darüber als gedacht. Google spuckt viel Schrott aus komischerweise.

Tolle werde ich bald lesen. Habe noch ein paar aufgeschlagene Bücher vor mir. Welches Werk ist hier eigentlich DAS Buch das ich lesen sollte? Ich habe "Jetzt - die Kraft der Gegenwart" hier liegen.

VG

bearbeitet von GoGoGo

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Gast Hoodseam

Interessanter Weise nein.

Ich stolpere um das Thema schon ein paar Jahre rum.

Alles fing an mit Reisen nach Asien und Beobachtung der Menschen. Mir ist aufgefallen, dass mir die Menschen glücklicher erschienen und ich mich davon anstrecken lassen. Zurück in Deutschland fiel mir schon am Flughafen auf, wie unterschiedlich die Menschen hier tickten. Es gefiel mir nicht, ich konnte es aber nicht greifen. Mir fiel recht schnell auf, dass das Leben der Menschen einfacher war. Aus Mangel an Alternativen. Dennoch war es einfacher, sie fixierten sich mehr auf ein Miteinander. Auf die Familie.

Mir kam diese Idee irgendwann in Thailand. Eine Familie betrieb eine Garküche. Die Kinder sprangen umher. Der Vater war Fischer. Fischte Abends oder Morgens, aber tagsüber hatte er wenig zu tun. Half in der Garküche. Der Sohn ging mit Fischen. Und während ein Teil der Fische auf dem Markt verkauft wurde, wurde ein anderer Teil in der Garküche verarbeitet. Sonstige Zutaten wurden vom Markt mitgebracht.

So ein kleines Familien-Business. Die Großeltern hatten auch noch irgendeine Rolle.

Mir fiel einfach auf, wie einfach dieses Geschäft war. Und wie wenig Stress es generierte. Man konnte wenig beeinflussen. Weder die Anzahl der gefangenen Fische. Noch wie viele Kunden am Tag kamen. Dazu diese Ruhe und Selbstzufriedenheit. Der Glaube, dass alles einen Sinn gibt, auch wenn man ihn erstmal nicht sieht.

Tolle hatte ich zu dem Zeitpunkt schon gelesen. "Jetzt - die Kraft der Gegenwart". Konnte ich nichts mit anfangen.

Das Bild das mir von diesem kleinen Familienbusiness im Kopf entstand, transferierte ich auf mein eigenes Unternehmen. ALLE meine Probleme die ich je hatte konnten dort nicht entstehen. Das bezahlte ich mit meinem Einkommen. Denn ich habe sehr gut verdient. Nur glücklich war ich nicht.

An der Stelle beschäftigte ich mich dann mit Minimalismus. Das hat mir sehr viel gebracht.

Findet man sehr viel im Internet zu. Ich bin hierüber eingestiegen:

Mit der Zeit stiess ich dann auf

http://www.ted.com/talks/barry_schwartz_on_the_paradox_of_choice

Mir fiel da recht schnell die Parallele zu meinen Erlebnissen in Asien auf. Kurz danach zerlegte es mich auf dem Roller in Asien. Das Ergebnis war ein Schlüsselbeinbruch in einem 3. Welt Land und dort lernte ich einen jungen Familienvater kennen. Dessen 3-Jährige Tochter hatte sich ebenfalls das Schlüsselbein gebrochen, allerdings war der Bruch komplizierter. Und ihm fehlte das Geld, um die OP und Schmerzmittel zu bezahlen. Ist halt so. Und das fand ich irgendwie paradox. Denn meine Versicherung bot zu dem Zeitpunkt gerade an, mich nach Deutschland zurück zu fliegen. Und auf meine Frage, wie ich nach Phnom Peng von dort komme, wurde mir gesagt, dass ich mit einem Krankentransport abgeholt werde. In der nähe ein Regionalflughafen ist. Und sie einen Flug nach Phnom Peng chartern. Die ganze Aktion hätte sicher um 20.000 EUR bis DE gekostet. Und dem Mann fehlten 60 Dollar für die OP.

Um es kurz zu machen: Ich blieb. Gab ihm 60 Dollar. Er kümmerte sich 2 Wochen um mich, bis ich wieder fit war. Ich lernte seine Familie kennen. Und am Ende gab er mir die 60 Dollar zurück. Er hatte nämlich über Freunde, Verwandte und einen Vorschuss des Chefs das Geld zusammen gespart.

Gefühlt waren die auch alle glücklicher.

Ich habe mich also ne Weile mit Glück beschäftigt. Das Video hat mir sehr gefallen:

http://www.psychosynergetik.de/psychosynergetik/098film.php

Allerdings habe ich mich da auch sehr ordentlich verheddert. Bis ich dann einen radikalen Cut in meinem Leben gezogen habe, dessen Umsetzung mich aber auch schon 1 Jahr kostet und noch 6 Monate anhalten wird.

Irgendwo dazwischen sah ich dann

Das ist eine mehrteilige Serie. Leider finde ich den ersten Teil nicht mehr auf YouTube. Tolle redet wie ein Psychopath. Aber plötzlich konnte ich damit etwas anfangen. An der Stelle hat es Klick gemacht und danach habe ich auch das Buch verstanden und konnte damit arbeiten. Tolle erzählt das so lustig und Dir sollte schon in den ersten 5 Minuten auffallen, dass er da eigentlich von jemandem redet, der so wie Du denkt. Und da wird es eben interessant, da Tolle nur buddhistische Lehren aufgegriffen und westlich verarbeitet. Das müsste Dir eigentlich sofort auffallen, wenn Du mit jemandem redest, der sich mit Buddhismus beschäftigt.

Ich habe mir es bei Audible komplett geholt. Hab da aber sowieso ein Abo. (http://www.audible.de/search/ref=a_hp_tseft?advsearchKeywords=freiheit+von+gedanken&filterby=field-keywords&x=12&y=19). Gibt es auch als DVD, aber die ist momentan nicht verfügbar.

Den Ablauf würde ich so als Entwicklungsschritt sehen.

Ansonsten mag ich dieses Video total. Aber das hat wenig mit dem Thema zu tun. Oder doch? Weiss ich nicht:

bearbeitet von Hoodseam
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@Alerio: Schau ich kann dir nicht helfen, und das ist auch gar nicht meie Aufgabe. Wenn DU das so gesehen hast, mach es nicht zu meinem Problem... ;) Aber ich denke dass ich auf deinen Fragen so eingegangen bin, sie ich es auch bei anderen tun würde.

Ich bin offen an deinen Fragen rangegangen und habe sie so beantwortet wie es MIR passend erscheint und MEIN Urteilsvermögen irrt sich nicht! :D

Und ohne es zu wissen, bestätigst du es auch noch. Aber das ist was ich an solchen Experimenten mag: Es zeigt mir viel über mich und meine Intuition...

Die Punkte, die ich dir geschrieben habe sind nur Ideen und eben Intuitive Eingebungen. Was du daraus machst ist DEINE Sache, aber es zeigt sich, was du daraus machst nur: Ich bin nicht dein Psychotherapeut... :D Ich gehe mal von aus, dass du das weißt!

Zu deinem Fakt 1.: Nun ich habe mit einem diagnostizierten Autisten zusammengearbeitet und ich weiß, dass das ZUsammenkommen mit Menschen und Lärm, aufregung, auch Demonstrationen, bei denen er mitgemacht hat und trotz seiner durchaus ausgeprägten sichtbaren Autismus sich dann wohler fühlte ihm sehr gut taten. Er hatte eine Community, der er vertraute. Ich möchte gar nicht soviel darauf eingehen, das habe ich ja shcon in einem anderen Thread, wo es um dieses Thema ging etwas beschrieben. Ich weiß, dass das FÜR IHN der richtige Weg war um aus seiner Krankheit etwas rauszukommen, um eben eine Fixation etwas zu lockern, und es tat ihm sehr gut. Ich habe seine Krankheitsdisgnose nicht hinterfragt, weil es offensichtlich war. Er hatte nicht nur gewisse Ticks und weitere klare Anzeichen (starke Berührungsprobleme, Angst vor Tieren etc..etc..), sondern war sehr sehr genau und sehr zuverlässig. Er war super für unser Team damals und ich habe ihn sehr gemocht. Alle wußten, dass er autist ist. Er hatte es auch schriftlich. Und sie haben ihn nicht als "andersartigen" behandelt sondern als normalen Menschen und haben ihm so einen Raum gegeben, den er für sich nutzen konnte: Er wurde behandelt wie alle anderen und keine Extras, bis auf paar Regeln, an denen wir uns halten mussten! Seine Aufgabe war über 6 Jahre lang der Ton im Studio zu managen. Das hat er sehr gut gemacht!

Ich kann nichts zu deiner Diagnose sagen, wie könnte ich auch... :D Aber mich beeindruckt das nicht und ich änder meine Ansicht nicht. Was mir auffällt ist, dass du deine Diagnose in deinem ersten Posting hier nicht genannt hast... Nun gut, egal. Ich schreibe auch nicht alles hier über mich, aber ich bin vorsichtig mit Ärztediagnosen. Also ich wäre ja auch schon tod quasi... bin ich aber nicht, zum Glück. So wurde es mir erklärt damals. ... und das war nicht das einzige Mal.

Der Geist ist viel stärker als wir glauben.

Nicht der Arzt entscheidet, wer und wie und was du bist sondern du. Es ist deine Wahl, ob du einem Arzt zuhörst oder nicht und es ist deine Wahl, was aus dir und deinem Leben wird. Ist auch bei mir so, ich musste mich klar entscheiden und habe mich FÜR MICH und nicht für den Arzt und seine Diagnose entschieden. Das war die richtige Entscheidung.

Zum Fakt 2.: Nun ich erstehe noch nicht, was da jetzt der extreme Lärm gewesen ist, der dich so sehr gestresst hat, weil das Schreien alleine kann es nicht gewesen sein. Welchen Lärm meinst du? DAs, was du beschrieben hast ist Kinderlärm, und der ist bisher nicht in solchen von dir genannten Untersuchungen untersucht worden. Dass Kinderlärm krank macht das ist mir neu. Aber wenn du in deiner Biografie anderen massiven Lärmquellen ausgeliefert warst, kann sich das natürlich negativ auswirken... Aber davon hast du noch nichts geschrieben.

Zum Fakt 3.: Du hast Probleme mit deiner Schwester und EGAL wie du das erklärst, drehst, windest, du wirst dich früher oder später damit auseinandersetzen müssen, dass du NUR negativ von ihr denkst. Natürlich handelt sie negativ wenn sie so ist wie du sie beschreibst, aber wenn DU noch im Opfer-Täter-Bild bist, dann bist du noch nicht bereit, dich mit den tatsächlichen Gegebenheiten und der Ganzheit der Interaktion auseinanderzusetzen, denn es gibt hier kein Täter und kein Opfer! Verstehst du? Du hast in deinem ersten Text dieses Täter-Opfer konstruiert, nicht ich! Du hast sie als Totalitärer Täter beschrieben und tust es noch. Ich frage mich, warum deine Schwester nicht in einer geschlossenen Anstalt ist, wenn sie so schlecht ist und so ein Täter ist? Lies dir bitte mal den Text durch, den du da geschrieben hast und sag mir, wie DU von jemanden denken würdest, der SO ein Familienmitglied beschreibt. Ich meine ich kann keinerlei distanzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Schwester hier deinerseits erkennen!!!

Wenn jemand so schlecht von einem anderen spricht und absolut keinerlei Abstand hat, dann weiß ich, dass da was nicht passt und ich irre mich an der Stelle nicht. Ich habe nur Hass gespürt als ich das von deiner Schwester gelesen habe, und das ist nicht gut!!! UNd ich meine nichts von dem, was ich schreibe böse oder als Angriff, es ist nur so, dass mich das, was du über deiner Schwester schreibst sehr schockiert hat und das sagt was aus!!!

Da ich aber nicht in der Lage war, abzuschätzen, welche Wohnung für mich die richtige gewesen wäre und eine hellhörige Wohnung gewählt habe, obwohl ich hauptsächlich zur Vermeidung von Lärm ausgezogen bin, kann ich das Maß von Unreflektiertheit und Dummheit, dass du mir zu besitzen unterstellst, durchaus nachvollziehen

Nun das habe ich nicht getan. Ich meine ich denke nicht dass du Dumm bist, aber der Text, den du geschrieben hast habe ich in manchen Stellen als Unreflektiert empfunden. JA. UNd dich selbst durch mich zu beleidigen macht das nicht besser... ;) ... Es ist nicht möglich mir hier irgenwas zu unterstellen, was ich nicht geschrieben habe. Lies nochmal was ich geschrieben habe und lies es wenn du etwas offener bist für etwas anderes.... versuch es mal. Weißt du ich habe nicht mal den gerringsten Grund, DIR IRGENDWAS böses zu wollen oder dich zu dissen etc..etc... Hab ich nicht getan und werde ich auch nicht tun. Ich bin offen und ehrlich und das bin ich nur weil du gefragt hast. Aber das ist nicht das erste Mal, dass manche massiv betroffen von meiner Meinung und Intuition sind...

Es tut mir leid, dass das für dich so ist. Nur ändert sich dadurch meine Intuition nicht. Versuch mal zu verstehen, dass ich nicht das schreibe, was jemand hören will sondern das, was meine Intuition mir sagt. Manchmal passt es mir dem, was jemand hören will oder was sich jemand für sich vorstellt und manchmal gar nicht. Bei dir ist es mal mehr mal weniger und im Punkto Schwester gar nicht. Es ist aber nicht meine Aufgabe deine Meinung zu treffen und das war auch nicht das, was du wolltest, richtig? .. :D ;)

Beim Lesen deiner Nachrichten und beim erneuten Nachdenken im Kreise meiner Familie habe ich begriffen, dass mir auch kein Rat von außen helfen kann, wie ich es zu glauben gedachte, als ich meinen ersten Beitrag in diesem Topic verfasst habe.

Ich habe einfach nur eine saudumme Fehlentscheidung getroffen und muss es beim nächsten Mal besser machen - und generell muss ich an meinem Hang zu abscheulich schlechten ersten Entscheidungen arbeiten - es ist ja nicht nur so, dass ich bei meiner ersten eigenen Wohnung falsch entschieden habe, bei meiner ersten Studiengangswahl beispielsweise habe ich ebenso volle Kanne ins Klo gegriffen.

DAS klingt schon eher reflektiert... :) Du bezeichnest manche Entscheidung als Fehlentscheidung... hmm...

ok, also dass du dich hier auf ein Gespräch einlässt und uns allen an dem Teilhaben lässt, das finde ich gut!

Vielen Dank für deine Offenheit,

lg

LoveLing

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Gast Quanah

Trotzdem ist die spirituelle Perfektion einfach nur Humbuk und Selbstüberforderung. Ein gesunder Weg der Mitte muss und darf Platz für genau diese Schwächen haben. Wir werden niemals zu 100% bei uns ankommen. Und das ist nicht schlimm... Hoffe ich.

Wer sagt denn, dass "wir" "niemals" "zu 100%" "bei uns" ankommen?

Ich lande bei solchen Aussagen von dir immer wieder hier.

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Das ist nichts Außergewöhnliches, sondern IMO ein Klassiker.

Westler neigen dazu, gerne alles zu wollen - und zwar sofort. Die Frustrationstoleranz ist da wohl eher gering.

Wie viele Jahre beschäftigst du dich denn schon damit, dich in Akzeptanz zu üben? Und wie viele Jahre hast du vorher anders gelebt?

Wie schnell könnte also wohl eine eigene Umprogrammierung vonstatten gehen?

Zum Thema "Glück" ist das umfassendste und schönste Werk, das ich bislang dazu gelesen habe, dieses:

9783458173731.jpg

http://www.amazon.de/Gl%C3%BCck-dar%C3%BCber-wissen-m%C3%BCssen-Wichtigste/dp/3458173730

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Gast GoGoGo

So, wie versprochen ein bisschen Feedback zu den Kommentaren - rot in euren Texten.

"Sei in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt."
Du bist nicht allein, auch wenn du dich in manchen Situationen so fühlen magst.

--> Ja, das ist schon richtig. Ich fürchte mich auch nicht davor, dass mir z.B. Niemand zuhört oder mir hilft, wenn ich es brauche. Es ist eine andere Art von Alleinsein die mich heimsucht: Es ist vielmehr diese Nicht-Einsicht des Unbekannten. Denn: Was kommt "danach"? Ich empfinde mich aktuell selbst als irgendwie fremd. So viele neue Dinge in meinem Leben und so viele wilde Gefühle. Ich schrieb Dir dazu ja bereits als SMS: Manchmal weiß ich aktuell einfach nicht woran ich glauben soll. Entweder bin ich voll verzweifelt wegen meiner Gedanken und dneke ich bin bescheuert, oder ich denke ich bin endlich aufgewacht und muss diese Gefühle wertschätzend als neue Bewusstseinsform umarmen.

Wäre da nicht das Gefühl, ich würde mich meiner Lebensfreude, meinem Drive und meiner bisherigen Identität berauben. Ich bin halt irgendwie "neu". Das ist ein komisches Gefühl.

Deine Flucht kann ich nachvollziehen. Ich frage mich nur, bist du geflohen, weil dich die vertraute, familiäre Gemeinschaft aktuell schmerzt, oder erinnert sie dich an Schmerzen, die du in dir trägst, aber noch nicht bereit bist zu fühlen?

--> Ich bin in erster Linie gefahren, weil dort überhaupt nichts mehr geplant war. Erster Weihnachtstag = nichts! Ich war irgendwie enttäuscht. Alle waren verkatert. Es war kein schönes Essen mehr geplant, etc. - es macht mich traurig, dass so vernachlässigt wird. Bei meinen Freunden die ich besucht habe wurde noch ganz dick aufgefahren... Aber naja, ich habe ja auch nichts getan um die Situation zu verbessern. Allerdings ist das Wegfahren durchaus eine kleine Flucht gewesen. Ich bemerkte schon am Mittag, dass mir kein Ausweg bleiben würde als wieder einmal einfach nur nachzudenken. Deswegen lieber eine Reise nach Hause. Bahn fahren beruhigt mich nämlich, weil ich mal Pendler war.

An anderer Stelle sagte ich ja, dass ich Angst davor habe, dass diese negativen Gefühle eine Depression sind. Warum habe ich davor Angst? Na, weil meine Mutter daran gestorben ist und vllt nie wirklich glücklich war. So ein Leben will ich nicht, daher laufe ich (unter Anderem) vor diesen Gefühlen weg, wie in dieser Situation geschehen.


Meine Stiefschwester lebt jetzt in einer offenen Beziehung. Wirkt aktuell sehr happy, aber irgendwie versaue ich ihr das bereits (ohne es zu sagen) gedanklich und mache so eine Art "Kung Fu" der Zukunft mit meinen Erfahrungen. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber ich versuche es mal: Dadurch, dass ich schon so viel gelesen habe über das Thema liebe, ist es beinahe so wie das Schauen von Pornos: Ich stumpfe ab. Alles was sie sagt und was ihr Freund sagt ist für mich ein emotionales Schachbrett und ich sehe de Züge in denen sie sich gegenseitig matt setzen werden. Kennt ihr das? Das ist ja furchtbar!!! General Beta schrieb mir dazu auch irgendwo einmal, dass er manchmal froh sein würde, nicht so viel gelesen zu haben. Ist es schon zu spät? Vielleicht sollte ich ja ganz fix von euch weglaufen ;)

Das kenne ich nur zu gut. In einigen Momenten wünsche ich mir auch die naive Vorstellung von Liebe zurück, die ich hatte, bevor ich

- mich mit PU beschäftigt habe

- LdS gelesen habe

- Models gelesen habe

- über das Thema einen Essay geschrieben habe

- Haben oder Sein gelesen habe

- Die Kunst des Liebens gelesen habe

- Der dressierte Mann, Das polygame Geschlecht und Das Ende der Dressur gelesen habe

kurzum, als ich meine Gedanken zur Liebe noch aus seichten Popcorn-Kinofilmen bezogen habe.

Aber schlussendlich finde ich es viel interessanter, genau zu wissen, warum eine Frau jetzt zu weinen beginnt oder warum eine Frau ihren Mann schlecht behandelt, nachdem er ihr vermeintlich einen Gefallen getan hat.

Ich belächle die ganzen Menschenhaufen, die ihr Leben gefangen in einer gesellschaftlichen Matrix abspulen und wenn ich daran denke, dass ich vor 2 Jahren noch einen ebenso sentimentalen wie verklärten Blick auf die Dinge hatte, wird mein Lächeln nur noch breiter.

Ich finde, an der Wahrnehmung der Welt als ein emotionales Schachbrett ist nichts verwerflich zu finden, es ist sogar im Gegenteil ein durchaus zutreffender Begriff, da die meisten Menschen in ihren Emotionen die Hoffnung auf eine Gegenleistung mitschwanken lassen und ihre 'Liebesdosis' häufig gut kalkulieren, weil sie nicht des Liebens wegen lieben, sondern weil sie geliebt werden möchten. Wirkliche Liebe beginnt aber erst in dem Moment, in dem sie keine (Rück)Forderung an den Partner stellt, in dem Moment, in dem sie mehr wird als ein bloßes marktwirtschaftliches Tauschgeschäft und aus diesem Grund kann man ohne zu übertreiben davon sprechen, dass die meisten Menschen nicht lieben, sondern eine dualistische Selbstsucht ausleben. Sie lieben, um ihr eigenes Leben erträglicher zu gestalten, meist, weil sie Angst vor dem Einsamsein haben und nicht, um ihr Gegenüber zu verbessern.

Zu verstehen, dass in unserer Gesellschaft nur die wenigsten lieben ist ein großer Schritt zur eigenen Fähigkeit des Liebens.

--> Nun, ich weiß ja nicht. Sicherlich ist es unfair die PU Fähigkeiten jetzt zu verteufeln. Immerhin helfen sie mir vielleicht in Zukunft dabei meine Traumfrau zu bekommen. ABER: Eine gewisse Mechanik ist hier einfach vorhanden und die kann ich zumindest nicht mehr ausblenden. Natürlich bin ich nicht auf dem "LDS Niwo" hängengeblieben, aber ein bisschen affiges Alphaverhalten mobiliesiere ich durchaus zuweilen automatisch, auch wenn ich dann in dem Moment nicht ich bin. Anyway: Ich fürchte mich davor, dass die wissentschaftliche, rationale Betrachtungsweise der Liebe mich zu einem stumpfen Eisblock machen wird. Meine Hoffnung ist hier das Wunderwerk Mensch selbst. Denn ein erneuertes Verliebtsein (leider dauert das bei mir immer sehr lange...) kann ja hier die Rettung bringen und ich werde den Punkt mitnehmen um viele Dinge besser zu machen.

Im Übrigen finde ich das hinter Deiner Aussage "Ich belächle die ganzen Menschenhaufen [...]" eine unfassbar gemeine Tendenz und Weltsicht schlummert - vollkommen überheblich. Da würde ich mir an Deiner Stelle unbedingt mal Zeit für nehmen... Auch in Deinen Posts sind immer die anderen Schuld, Alerio.


Wie sieht es denn in Deiner Familie aus? Entweder hab ich das überlesen oder Du hast, bis auf über deinen Vater nicht viel geschrieben?

Gibt Dir deine Family keinen Halt?

--> Nicht so wirklich:

Meine Mutter ist vor drei Jahren an Depressionen / Alkohol verstorben.

Mein Vater hat selbst sehr viele ungelöste Baustellen. Er ist ein guter Freund, aber nicht unbedingt eine Vaterfigur (es fällt mir daher manchmal sehr leicht so zu leben als sei mein Vater tot, wie D. Deida es schreibt).

Geschwister habe ich nur angeheiratete. Da mime ich den großen Bruder, aber wirklich "Halt" bekomme ich hier ebenfalls nicht. Rückblickend habe ich sehr viele Dinge in meinem Leben mit mir alleine ausmachen müssen. Deswegen habe ich die Liebe einer Frau auch immer so sehr genossen (wenn ich sie denn auc liebte) bzw. leide unter Verlustängsten wenn ich jemanden wirklich gern habe.

Verwandtschaft: Nope.

Bitter, was? Ich kann Deine Ex gut verstehen, die euren Familienbund so sehr zu schätzen wusste.

--> Danke Dir, mein Lieber. Werde mir die Videos gleich ansehen.

Komisch, dass es keine weiterführenden Links zu den acht weltliches Dharmas gibt.

Trotzdem ist die spirituelle Perfektion einfach nur Humbuk und Selbstüberforderung. Ein gesunder Weg der Mitte muss und darf Platz für genau diese Schwächen haben. Wir werden niemals zu 100% bei uns ankommen. Und das ist nicht schlimm... Hoffe ich.

Wer sagt denn, dass "wir" "niemals" "zu 100%" "bei uns" ankommen?

Ich lande bei solchen Aussagen von dir immer wieder hier.

--> Damit wollte ich Niemanden hier korrigieren. Ich hinterfrage nur, ob wir da nicht einer Scheingestalt hinterherrennen. Dadurch, dass wir niemals 100%ige Zenmönche werden (das unterstelle ich gerade mal, da wir hier sonst vllt nicht im Forum wären), werden wir auch keine 100%ige Erleuchtung finden. Und außerdem habe ich wirklich noch keinen Menschen getroffen, der von sich behauptet hätte, bei sich 100% angekommen zu sein. Und wenn es doch einmal jemand gesagt hat, dann war er noch sehr jung und unerfahren. Weißt Du wie ich das meine?

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Das ist nichts Außergewöhnliches, sondern IMO ein Klassiker.

Westler neigen dazu, gerne alles zu wollen - und zwar sofort. Die Frustrationstoleranz ist da wohl eher gering.

Wie viele Jahre beschäftigst du dich denn schon damit, dich in Akzeptanz zu üben? Und wie viele Jahre hast du vorher anders gelebt?

Wie schnell könnte also wohl eine eigene Umprogrammierung vonstatten gehen?

--> Ja, ganz schlimm. Dadurch, dass ich gelernt habe mir so gut wie alles zu verschaffen was ich will, bin ich einerseits sehr ehrgeizig weil ich realistisch weiß, dass ich es bekommen kann, aber andererseits dann eben auch ungeduldig. Ich beschäftige mich erst sehr kurz mit dieser Akzeptanz. Die 27 Jahre davor waren "Aushalten und Hau-Ruck". Die Antwort auf Deine Frage wie schnell sowas also gehen kann, kennen wir Beide :) Weiter oben spreche ich hier aber nicht nur von Ungeduld / Gier. Ich spreche auch von der Unsicherheit. Dieses unerträgliche Gefühl, ob ich hier den richtigen Weg gehe. Es ist kalt, dunkel, nass, einsam. Da macht sich dann meine Verzweiflung breit und ich will zurück in die Vagina meiner Mama krabbeln :D Haha... Da muss ich gerade etwas schmunzeln. Aber ihr wisst was ich meine.

Zum Thema "Glück" ist das umfassendste und schönste Werk, das ich bislang dazu gelesen habe, dieses:

9783458173731.jpg

http://www.amazon.de/Gl%C3%BCck-dar%C3%BCber-wissen-m%C3%BCssen-Wichtigste/dp/3458173730

--> Klingt gut. Habe ich heute mittag bestellt :)

So, und wieder mal ein paar schöne Sachen:

- Gestern traf ich meine ExEx. Sie war in HH und wir wollten mal miteinander sprechen. Wir verstehen uns immer noch gut (zu gut?!) und es ist für mich ein wahnsinnig schönes Gefühl, dass ich einmal so sehr geliebt wurde! Die Beziehung ist definitv vorbei, aber ich denke durchaus manchmal: Junge, wie konntest Du das nur aufgeben :)

- Heute habe ich mich einmal wieder beim Kickboxen abgerackert! Das tat gut, auch wenn darauf ein krasser Heulkrampf folgte. Daraufhin habe ich aber richtig losgelegt und traurige Musik über meine Boxen gespielt. Fieser Nervenzusammenbruch + Heulattacke waren das Resultat und danach ging es mir echt besser. So doll wie heute habe ich glaube ich echt lange (nie?!) nicht geweint.

- Habe mir, wie jeden Tag, meinen Lapachotee gekocht. Da ich jetzt aber endlich meine Teefilter habe, ist das keine Sauerei mehr. Das freut mich :) ...ich schenke mir mal eine Tasse ein.

- Da bin ich wieder: Habe mir, wie jeden Tag, einen leckeren Salat gemacht. Tut gut.

- Habe wieder einmal kalt geduscht nach dem Training. Fühlt sich gar nicht gut an, aber besiegt den inneren Schweinehund.

- Ich habe eben ein paar wichtige Dinge weggearbeitet, die gemacht werden mussten für ein Nebenprojekt, das ich mir gerade anschaue. Fühlt sich ebenfalls gut an.

- Und: in zwei Tagen bin ich zwei Monate rauchfrei. BOOOOOM!!!

So, das war ein langes Posting. Danke an all eure Kommentare!

bearbeitet von GoGoGo
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Gast Quanah

Trotzdem ist die spirituelle Perfektion einfach nur Humbuk und Selbstüberforderung. Ein gesunder Weg der Mitte muss und darf Platz für genau diese Schwächen haben. Wir werden niemals zu 100% bei uns ankommen. Und das ist nicht schlimm... Hoffe ich.

Wer sagt denn, dass "wir" "niemals" "zu 100%" "bei uns" ankommen?

Ich lande bei solchen Aussagen von dir immer wieder hier.

--> Damit wollte ich Niemanden hier korrigieren. Ich hinterfrage nur, ob wir da nicht einer Scheingestalt hinterherrennen. Dadurch, dass wir niemals 100%ige Zenmönche werden (das unterstelle ich gerade mal, da wir hier sonst vllt nicht im Forum wären), werden wir auch keine 100%ige Erleuchtung finden. Und außerdem habe ich wirklich noch keinen Menschen getroffen, der von sich behauptet hätte, bei sich 100% angekommen zu sein. Und wenn es doch einmal jemand gesagt hat, dann war er noch sehr jung und unerfahren. Weißt Du wie ich das meine?

Zunächst mal: Ich selbst fühle mich nicht korrigiert. Vielmehr wollte ich auf diese Frage hinaus: WER sagt das denn? Wie kommst du auf diesen Gedanken?

Könnte es womöglich ein dich einschränkender Glaubenssatz (oder der innere Kritiker/Richter^^) sein, der - gemäß deiner Ausführung - lautet: "Nur Zenmönche erlangen Erleuchtung?"

Das Dingen mit der Erleuchtung ist eben: Sobald du beginnst, ihr hinterherzuhecheln, wird es sowieso nicht funktionieren, denn dann bist du ja wieder auf ein Ziel fixiert. Das ist zumindest meine Beobachtung. Die Frage ist außerdem: Was genau stellst du dir unter Erleuchtung vor? :) Mit dieser Vorstellung davon/Illusion fängt es ja meistens schon an...

Selbst wenn du noch niemanden getroffen hast, "der von sich behauptet hätte, bei sich 100% angekommen zu sein": Was sagt dir das nun? Dass er jung/unerfahren ist? Dass du den reiferen Menschen, der das von sich behauptet, noch nicht kennengelernt hast? Dass reifere Menschen das von sich vielleicht aber auch nicht (mehr) behaupten (wobei die Gründe dafür sehr vielfältig sein können und nicht negativ konnotiert sein müssen)? Dass du auf Grund dieser Tatsache das selbst auch niemals sein wirst? Welche (Fehl-)Schlüsse leitest du daraus ab?

Genau dieses Akzeptieren fällt mir allerdings schwer. Denn ich bin gierig. Ich will immer mehr, werde nicht satt. Jeden Tag erlebe ich kleine, schöne Momente. Und weil ich weiß wie schön sie sind will ich mehr davon. Deswegen konditioniere ich mich, gebe Gas, strenge mich an... setze mich unter Druck und empfinde Enttäuschung über die Langwierigkeit der Suche und des Sammelns.

Das ist nichts Außergewöhnliches, sondern IMO ein Klassiker.

Westler neigen dazu, gerne alles zu wollen - und zwar sofort. Die Frustrationstoleranz ist da wohl eher gering.

Wie viele Jahre beschäftigst du dich denn schon damit, dich in Akzeptanz zu üben? Und wie viele Jahre hast du vorher anders gelebt?

Wie schnell könnte also wohl eine eigene Umprogrammierung vonstatten gehen?

--> Ja, ganz schlimm. Dadurch, dass ich gelernt habe mir so gut wie alles zu verschaffen was ich will, bin ich einerseits sehr ehrgeizig weil ich realistisch weiß, dass ich es bekommen kann, aber andererseits dann eben auch ungeduldig. Ich beschäftige mich erst sehr kurz mit dieser Akzeptanz. Die 27 Jahre davor waren "Aushalten und Hau-Ruck". Die Antwort auf Deine Frage wie schnell sowas also gehen kann, kennen wir Beide :) Weiter oben spreche ich hier aber nicht nur von Ungeduld / Gier. Ich spreche auch von der Unsicherheit. Dieses unerträgliche Gefühl, ob ich hier den richtigen Weg gehe. Es ist kalt, dunkel, nass, einsam. Da macht sich dann meine Verzweiflung breit und ich will zurück in die Vagina meiner Mama krabbeln :D Haha... Da muss ich gerade etwas schmunzeln. Aber ihr wisst was ich meine.

Was glaubst du denn, woher dieses "unerträgliche Gefühl" kommt? Was ist die Ursache?

Du schreibst hier recht interessant von "kalt, dunkel, nass, einsam". Wo, glaubst du, sind denn Licht und Wärme?

Die Metapher des "zurück in den mütterlichen Schoß" hört man öfter mal; das ist beim erwachsen/flügge werden eben so, dass das Nest irgendwann mal verlassen werden muss. Daher: Wo ist deine Abenteuerlust? Wo deine Neugierde? Wo das Vertrauen in das, was du tust?

Und: Was, wenn du "scheiterst" mit dem eingeschlagenen Weg? Was könnte denn schlimmstenfalls passieren?

Es kann helfen, sich die Gründe vor Augen zu führen, weshalb du diesen für dich neuen Weg überhaupt eingeschlagen hast; der vorherige hat ja scheinbar nicht mehr funktioniert. Was also wäre die Alternative zu diesem Weg?

Darüber hinaus: Ein klassisches Scheitern mag nicht fröhlich stimmen, aber meiner Erfahrung nach birgt es die größten Chancen auf Entwicklung. Unter diesem Aspekt betrachtet ist daher mitnichten etwas verloren...

Viel Freude mit dem Schmid-Buch! :)

P.S.: Ja, ich arbeite gerne und viel mit Fragen. Ich erwarte nicht, dass sie zwangsläufig (öffentlich) beantwortet werden; vielleicht bringen sie manchmal neue Denkanstöße, vielleicht aber auch rein gar nichts...

bearbeitet von Quanah
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Ich habe jetzt zweimal einen ellenlangen Text fabriziert und bin zweimal auf google gelandet (Tastenkombi Strg+Space statt Strg+V gedrückt...):
Ich machs jetzt sehr kurz, weil ich echt keine Lust mehr habe, nachdem mich die Tastenkombi ne Stunde meines Lebens gekostet hat:

Zu Gogogo: Wenn du Lieben willst, musst du analysieren. Punkt. Niemand, der die die Liebe nicht analysiert hat, kann ein Leben lang lieben.

Liebe ist nunmal kein einfacher Gegenstand, der einfach 'da' ist, wenn man den richtigen Partner gefunden hat, sondern Liebe ist ein aktiver Prozess, ein Handwerk das man Erlernen muss und jedes Handwerk erlernt man erst durch rationales logisches Denken, egal ob Autofahren, Malen, Gitarre lernen oder lieben.

Außerdem machst du wie 99,9% der Bevölkerung den großen Fehler Verliebtsein und Liebe durcheinanderzubringen.

Verliebtsein ist pure Emotionalität, wobei diese eher in eine kindlich-naive Sentimentalität übergeht.

Liebe ist ein logischer Prozess, der durch den eigenen Willen hervorgerufen und gesteuert werden kann

Verliebtsein ist eben NICHT die Vorstufe der Liebe, sondern hat einen komplementären Ursprung und hat dementsprechend auch nichts mit der Liebe zu tun.

Zu LoveLings Aussage 'Das Kinderlärm schädlich ist, wäre mir neu':

Kinderlärm (der unweigerlich mit Mutterlärm verbunden ist) wirkt sich im Vergleich zu Bahnlärm oder Hundebellen deutlich negativer auf die Gesundheit aus,

das hat 2 Ursachen, auf die die Einstufung von Lärm zurückzuführen ist

a) Vermittlung verbaler Informationen

b) Unförmigkeit des Geräusches

Und diese 2 Punkte sind bei Kinderlärm ganz besonders ausgeprägt

a) Vermittlung verbaler Informationen: Im Gegensatz zu einem Zug oder einem Hund vermittelt ein Mensch einem anderen Menschen Informationen in Form von Sprache. Dieses Informationsflusses kann sich der Empfänger nie vollständig entziehen, selbst wenn er weghören will, hört sein Unterbewusstsein zu, da sich dieses durch die Sprache automatisch angesprochen fühlt und somit der verbalen Information Konzentration opfert.

b) Nimmt man Bahnlärm und Kinderlärm mit einem Schalpegelmessgerät auf und vergleicht die Verlaufsformen des Schalldruckwertes, so erkennt man im ersten Fall eine recht gleichförmige Kurve, die also harmonischer verläuft und somit als weniger störend aufgenommen wird als die Kurve des Kinderlärms, die sich durch einige Höhen- und Tiefenausreißer auszeichnet.

Übrigens bin ich nicht der einzige Schriftsteller, der sich über Lärm beschwert:

Ich bin heute durch Zufall darauf gestoßen, dass unter anderem Schopenhauer und Kafka (beide wie ich sehr feinfühlige und damit empfindliche Personen) über die Lärmbelästigung Texte geschrieben haben:

Arthur Schopenhauer: Ueber Lerm und Geräusch

Franz Kafka: Großer Lärm

Von daher befinde ich mich in sehr guter Gesellschaft :D

Alerio

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Gast GoGoGo

@ Quanah:

Zunächst mal: Ich selbst fühle mich nicht korrigiert. Vielmehr wollte ich auf diese Frage hinaus: WER sagt das denn? Wie kommst du auf diesen Gedanken?

Könnte es womöglich ein dich einschränkender Glaubenssatz (oder der innere Kritiker/Richter^^) sein, der - gemäß deiner Ausführung - lautet: "Nur Zenmönche erlangen Erleuchtung?"

Das Dingen mit der Erleuchtung ist eben: Sobald du beginnst, ihr hinterherzuhecheln, wird es sowieso nicht funktionieren, denn dann bist du ja wieder auf ein Ziel fixiert. Das ist zumindest meine Beobachtung. Die Frage ist außerdem: Was genau stellst du dir unter Erleuchtung vor? :) Mit dieser Vorstellung davon/Illusion fängt es ja meistens schon an...

Selbst wenn du noch niemanden getroffen hast, "der von sich behauptet hätte, bei sich 100% angekommen zu sein": Was sagt dir das nun? Dass er jung/unerfahren ist? Dass du den reiferen Menschen, der das von sich behauptet, noch nicht kennengelernt hast? Dass reifere Menschen das von sich vielleicht aber auch nicht (mehr) behaupten (wobei die Gründe dafür sehr vielfältig sein können und nicht negativ konnotiert sein müssen)? Dass du auf Grund dieser Tatsache das selbst auch niemals sein wirst? Welche (Fehl-)Schlüsse leitest du daraus ab?

Du hast schon recht. Eine innere Stimme sagt mir: "Glaube nur das was Du siehst." - und irgendwie fehlen mir die Referenzpunkte von Menschen in unserem Alltag, die erleuchtet sind bzw. ganz bewusst bei sich sind. Der Hinnerk Polenski (mein Zen Meister aus Kiel) ist hingegen so. E. Tolle wirkt, nachdem ich mir das Video angesehen habe, ebenfalls so auf mich. Die haben sich aber auch ihr ganzes Leben danach ausgerichtet.

Wieso ich auf den Gedanken komme? Ich lese von vielen, verzweifelten Fremden hier im Forum die irgendwie einen Ausweg aus der Krise suchen. Der Glaube / die Hoffnung an etwas Besseres in der Zukunft beruhigt sie. Nebenbei bewerkstelligt die Zeit ihr Nötigstes und nach ein paar Monaten sind aus Hobbymönchen wieder unbewusste Menschen geworden, die sich dann aber einfach wieder ertragen können, weil die Tiefe des Lochs in das sie gefallen sind einfach abgenommen hat. Meine Güte klingt das alles furchtbar... Meine Gedanken hier sind aber durchaus limiting beliefs... "Du kannst kein Buddah werden, Du wirst immer wieder verlassen werden, dieses Ganze spirituelle Blabla ist in Wirklichkeit Wissenschaft und lediglich für die Massen so aufgeblasen..." --> Da sollte ich echt mal rangehen. Werde mich mit diesen Themen mal intensiver beschäftigen. Nun, vielleicht muss ich hier einmal ansetzen. Warum sollte es keinen Weg zur 100% Erleuchtung für uns alle geben? Selbst wenn ich diesen Zustand erst auf dem Sterbebett erreiche.

Was glaubst du denn, woher dieses "unerträgliche Gefühl" kommt? Was ist die Ursache?

Das ist eine zentrale Frage. Es ist vermutlich die Erkenntnis darüber, dass ich jahrelang (!) vor mir selbst geflohen bin bzw. viele, kleine Entscheidungen getroffen haben um mich von meiner eigentlichen Mission abzuhalten. Da ich diese aber noch nicht kenne, fühle ich mich hilflos und es ist unangenehm.

Du schreibst hier recht interessant von "kalt, dunkel, nass, einsam". Wo, glaubst du, sind denn Licht und Wärme?

Gute Frage. Ich habe Bilder dazu im Kopf. Ich bin mit (m)einer Frau zusammen. Wir sitzen draußen an einem Tisch. Kinder spielen rum. Der Tisch ist gedeckt, alle grinsen. Ich bin ganz ruhig. Die Sonne scheint. Landliebequarkharmonie... Und dann wird mir aber auch klar, dass die Wärme in mir liegen muss. Ich spüre sie ja auch zuweilen, aber dann ist es auch schon wieder vorbei und ich verliere sie.

Die Metapher des "zurück in den mütterlichen Schoß" hört man öfter mal; das ist beim erwachsen/flügge werden eben so, dass das Nest irgendwann mal verlassen werden muss. Daher: Wo ist deine Abenteuerlust? Wo deine Neugierde? Wo das Vertrauen in das, was du tust?

Daran mangelt es mir wirklich nicht. Meine Aufgabe ist es vermutlich eher, nicht immer das Abenteuer zu suchen. Ich bin nämlich durchaus ein kleiner Indiana Jones... Immer auf zu Neuem. Alles ausprobieren. Klappt auch meistens alles. Aber jetzt, in dieser oben Beschriebenen Umgebung, will ich einfach nur wieder angekommen sein. (...=das impliziert ja bereits, dass ich aktuell nicht dort bin wo ich hingehöre. Insofern sind Wärme und Licht vermutlich am Ende dieser Reise).

Und: Was, wenn du "scheiterst" mit dem eingeschlagenen Weg? Was könnte denn schlimmstenfalls passieren?

Ich habe Angst, dass ich daran zugrunde gehe und verwahrlose / mein Leben nicht lebe. So ist es meiner Mutter ergangen.

Es kann helfen, sich die Gründe vor Augen zu führen, weshalb du diesen für dich neuen Weg überhaupt eingeschlagen hast; der vorherige hat ja scheinbar nicht mehr funktioniert. Was also wäre die Alternative zu diesem Weg?

Gute Frage. Ich weiß nicht ob ich eine Alternative brauche, oder mir vielleicht eine etwas abgeschwächtere Form dessen wünschen würde, was ich gerade erlebe. Der Weg ist ja ok, aber er ist brutal (zuweilen). Am Liebsten hätte ich diese Schritte unternommen, dabei aber die Unterstützung einer Partnerin.

Darüber hinaus: Ein klassisches Scheitern mag nicht fröhlich stimmen, aber meiner Erfahrung nach birgt es die größten Chancen auf Entwicklung. Unter diesem Aspekt betrachtet ist daher mitnichten etwas verloren...

Stimmt absolut. Aber das Scheitern auf persönlicher Ebene ist eben doch schon hart, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen wird und merkt, dass da nicht so viel zu sein scheint, wie man dachte.

P.S.: Ja, ich arbeite gerne und viel mit Fragen. Ich erwarte nicht, dass sie zwangsläufig (öffentlich) beantwortet werden; vielleicht bringen sie manchmal neue Denkanstöße, vielleicht aber auch rein gar nichts...

Voll gut, das regt zum Nachdenken an :)

@Alerio:

Zu Gogogo: Wenn du Lieben willst, musst du analysieren. Punkt. Niemand, der die die Liebe nicht analysiert hat, kann ein Leben lang lieben.

Liebe ist nunmal kein einfacher Gegenstand, der einfach 'da' ist, wenn man den richtigen Partner gefunden hat, sondern Liebe ist ein aktiver Prozess, ein Handwerk das man Erlernen muss und jedes Handwerk erlernt man erst durch rationales logisches Denken, egal ob Autofahren, Malen, Gitarre lernen oder lieben.

Außerdem machst du wie 99,9% der Bevölkerung den großen Fehler Verliebtsein und Liebe durcheinanderzubringen.

Verliebtsein ist pure Emotionalität, wobei diese eher in eine kindlich-naive Sentimentalität übergeht.

Liebe ist ein logischer Prozess, der durch den eigenen Willen hervorgerufen und gesteuert werden kann

Verliebtsein ist eben NICHT die Vorstufe der Liebe, sondern hat einen komplementären Ursprung und hat dementsprechend auch nichts mit der Liebe zu tun.

Ich erkenne durchaus die Richtigkeit Deiner Worte an. Dennoch ist mir die Heransgehensweise von Dir irgendwie zu mechanisch und es fehlt mir an menschlichen Zügen. Wenn ich mir ein Bild von Dir vorstelle, dann wie Du in einem Cockpit stehst und die Weltherrschaft erlangen willst :) Ich weiß nicht wieso, aber zwischen Deinen Worten ist Eis.

Außerdem weiß ich nicht, ob jedes Handwerk durch logisches Denken erlernt wird. Schwimmen lernen viele instinktiv :) Und darüber hinaus ist Liebe für mich kein Handwerk, sondern ein Gefühl. Ein Gefühl, das wir lernen müssen anzunehmen und aber auch zu geben. Das ist nicht damit zu vergleichen einen Nagel in die Wand zu schlagen...

Trotzdem danke!

Edit: Ich weiß nicht wieso, aber nachdem gestern eine krasse Heulattacke auf dem Programm war, geht es mir heute wirklich blendend. Bin eben mit meinem besten Freund um die Alster gelaufen. Es war wunderschön und ich bin den ganzen Tag bereits total ausgeglichen. In mir existiert eine ungewohnt lang anhaltende innere Ruhe heute. Ich kenne dieses Gefühl zwar, aber es bleibt normalerweise nicht so konstant. Das macht mir Mut.

Sollte ich diese Zeilen in den kommenden Wochen noch einmal lesen und mich gerade schlecht fühlen, dann sollen sie mich daran erinnern was möglich ist! Weitermachen.

bearbeitet von GoGoGo

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Gast Quanah

Dein Edit von gerade eben gefällt mir; schön zu lesen.

@ Quanah:

Du hast schon recht. Eine innere Stimme sagt mir: "Glaube nur das was Du siehst." - und irgendwie fehlen mir die Referenzpunkte von Menschen in unserem Alltag, die erleuchtet sind bzw. ganz bewusst bei sich sind. Der Hinnerk Polenski (mein Zen Meister aus Kiel) ist hingegen so. E. Tolle wirkt, nachdem ich mir das Video angesehen habe, ebenfalls so auf mich. Die haben sich aber auch ihr ganzes Leben danach ausgerichtet.

Was spricht dagegen, dein eigener "Referenzpunkt" zu sein oder zu werden? Was spricht dagegen, dein ganzes Leben darauf auszurichten, bei dir selbst anzukommen?

Als Inspiration hilft es sicherlich, sich an dem zu orientieren, was sein kann, indem betrachtet wird, was andere sind/scheinen bzw. wie sie dahin kamen. Aber ihr Leben ist nicht deins. Daher wirst du auch nicht exakt denselben Weg gehen können, selbst, wenn du das wolltest.

Hinnerk Polenski ist mir übrigens ein Begriff. Wie lange bist du denn auf dem Zen-Weg unterwegs (möglicherweise habe ich es irgendwo überlesen)?

Es hilft außerdem, nicht alles zu glauben, was man sich selbst einzureden versucht - vor allem, wenn es einschränkender Natur ist.

Der Weg führt IMO über das Vertrauen.

Wieso ich auf den Gedanken komme? Ich lese von vielen, verzweifelten Fremden hier im Forum die irgendwie einen Ausweg aus der Krise suchen. Der Glaube / die Hoffnung an etwas Besseres in der Zukunft beruhigt sie. Nebenbei bewerkstelligt die Zeit ihr Nötigstes und nach ein paar Monaten sind aus Hobbymönchen wieder unbewusste Menschen geworden, die sich dann aber einfach wieder ertragen können, weil die Tiefe des Lochs in das sie gefallen sind einfach abgenommen hat. Meine Güte klingt das alles furchtbar... Meine Gedanken hier sind aber durchaus limiting beliefs... "Du kannst kein Buddah werden, Du wirst immer wieder verlassen werden, dieses Ganze spirituelle Blabla ist in Wirklichkeit Wissenschaft und lediglich für die Massen so aufgeblasen..." --> Da sollte ich echt mal rangehen. Werde mich mit diesen Themen mal intensiver beschäftigen.

Unbedingt!

Nun, vielleicht muss ich hier einmal ansetzen. Warum sollte es keinen Weg zur 100% Erleuchtung für uns alle geben? Selbst wenn ich diesen Zustand erst auf dem Sterbebett erreiche.

Warum der letzte Satz? Selbst, wenn er "nur so" dahin geschrieben war, ist er doch wieder eine Beschränkung.

Was glaubst du denn, woher dieses "unerträgliche Gefühl" kommt? Was ist die Ursache?



Das ist eine zentrale Frage. Es ist vermutlich die Erkenntnis darüber, dass ich jahrelang (!) vor mir selbst geflohen bin bzw. viele, kleine Entscheidungen getroffen haben um mich von meiner eigentlichen Mission abzuhalten. Da ich diese aber noch nicht kenne, fühle ich mich hilflos und es ist unangenehm.

Vielleicht mag es helfen, über diese Frage, die du als zentral ansiehst, eine bis zwei Runden zu meditieren?

Du schreibst hier recht interessant von "kalt, dunkel, nass, einsam". Wo, glaubst du, sind denn Licht und Wärme?


Gute Frage. Ich habe Bilder dazu im Kopf. Ich bin mit (m)einer Frau zusammen. Wir sitzen draußen an einem Tisch. Kinder spielen rum. Der Tisch ist gedeckt, alle grinsen. Ich bin ganz ruhig. Die Sonne scheint. Landliebequarkharmonie... Und dann wird mir aber auch klar, dass die Wärme in mir liegen muss. Ich spüre sie ja auch zuweilen, aber dann ist es auch schon wieder vorbei und ich verliere sie.

Ich hab mal eben das, was mich geradezu anspringt, farbig markiert.

Darin liegt IMO der Schlüssel. Denn ansonsten suchst du das, was du glaubst, was dir fehlt, [erneut] im Außen. Und du wirst es wieder verlieren. Immer und immer wieder auf's Neue. Bis du beginnst,es bei bzw. in dir zu suchen...

Die Metapher des "zurück in den mütterlichen Schoß" hört man öfter mal; das ist beim erwachsen/flügge werden eben so, dass das Nest irgendwann mal verlassen werden muss. Daher: Wo ist deine Abenteuerlust? Wo deine Neugierde? Wo das Vertrauen in das, was du tust?


Daran mangelt es mir wirklich nicht. Meine Aufgabe ist es vermutlich eher, nicht immer das Abenteuer zu suchen. Ich bin nämlich durchaus ein kleiner Indiana Jones... Immer auf zu Neuem. Alles ausprobieren. Klappt auch meistens alles. Aber jetzt, in dieser oben Beschriebenen Umgebung, will ich einfach nur wieder angekommen sein. (...=das impliziert ja bereits, dass ich aktuell nicht dort bin wo ich hingehöre. Insofern sind Wärme und Licht vermutlich am Ende dieser Reise).

Hm, das verstehe ich nicht.

Was ist denn hier bzw. dieses Mal anders, wo ist jetzt "Indianer Jones"? Warum weigert er sich, in die eigenen Tiefen hinab zu steigen?

Wärme und Licht müssen nicht am "Ende" (Du kennst das Ende? Ich habe keine Ahnung, was Ende und wo Anfang ist. Erzähl mir mehr davon.) stehen. Schon wieder eine Beschränkung.

Und: Was, wenn du "scheiterst" mit dem eingeschlagenen Weg? Was könnte denn schlimmstenfalls passieren?



Ich habe Angst, dass ich daran zugrunde gehe und verwahrlose / mein Leben nicht lebe. So ist es meiner Mutter ergangen.

Genau. Die Angst steht dir im Weg.

Es ist nicht so, dass sie nicht verständlich wäre, nach dem, was du darüber geschrieben hast. Aber - und das schreibe ich, obwohl ich mir im Klaren bin, deine Mutter nicht gekannt zu haben - war es eher nicht das Scheitern, woran sie "zugrunde" gegangen ist, wie du sagst. Sondern das Aufgeben.

Das sind zwei Paar Schuhe, bitte nicht verwechseln.

Daher ist das Kultivieren von Selbstliebe und Mitgefühl [auch für dich selbst] so wichtig. Du wirst niemals aufgeben, wenn du dich selbst liebst.

Und: Du. bist. nicht. deine. Mutter.

Die anscheinend vorhandene Identifikation mit ihr und ihrem Leben könntest du dir ebenfalls mal anschauen/darüber meditieren.

Es kann helfen, sich die Gründe vor Augen zu führen, weshalb du diesen für dich neuen Weg überhaupt eingeschlagen hast; der vorherige hat ja scheinbar nicht mehr funktioniert. Was also wäre die Alternative zu diesem Weg?



Gute Frage. Ich weiß nicht ob ich eine Alternative brauche, oder mir vielleicht eine etwas abgeschwächtere Form dessen wünschen würde, was ich gerade erlebe. Der Weg ist ja ok, aber er ist brutal (zuweilen). Am Liebsten hätte ich diese Schritte unternommen, dabei aber die Unterstützung einer Partnerin.

Jaja, das Ego will... Es will so manches. ^^

Es ist aber nicht von Bedeutung, was es gerne möchte. Und wenn du etwas erlebst, was du als "brutal" empfindest, so kann ich nur empfehlen, dich darauf einzulassen. In der Erschütterung deines Selbst liegt IMO ebenfalls eine große Chance.

Und: Glaubst du ernsthaft, dass du so, wie du es gerade tust, an dir arbeiten würdest, wenn dir - metaphorisch gesprochen - jemand dabei das Händchen halten würde? Mal so ganz ehrlich...Wäre der Leidensdruck dafür groß genug?

Darüber hinaus: Ein klassisches Scheitern mag nicht fröhlich stimmen, aber meiner Erfahrung nach birgt es die größten Chancen auf Entwicklung. Unter diesem Aspekt betrachtet ist daher mitnichten etwas verloren...



Stimmt absolut. Aber das Scheitern auf persönlicher Ebene ist eben doch schon hart, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen wird und merkt, dass da nicht so viel zu sein scheint, wie man dachte.

Da stimme ich dir absolut zu.

Jedoch: Das ist IMO das Beste, was dir passieren konnte. Ernsthaft.

P.S.: Ja, ich arbeite gerne und viel mit Fragen. Ich erwarte nicht, dass sie zwangsläufig (öffentlich) beantwortet werden; vielleicht bringen sie manchmal neue Denkanstöße, vielleicht aber auch rein gar nichts...



Voll gut, das regt zum Nachdenken an :)

:)

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@Quanah:


Was spricht dagegen, dein eigener "Referenzpunkt" zu sein oder zu werden? Was spricht dagegen, dein ganzes Leben darauf auszurichten, bei dir selbst anzukommen?

Als Inspiration hilft es sicherlich, sich an dem zu orientieren, was sein kann, indem betrachtet wird, was andere sind/scheinen bzw. wie sie dahin kamen. Aber ihr Leben ist nicht deins. Daher wirst du auch nicht exakt denselben Weg gehen können, selbst, wenn du das wolltest.



Richtig. Meinen Berg muss ich besteigen. Sich mit anderen Bergsteigern zu unterhalten ist ein kluge Ergänzung. Deswegen ist dieses Forum ja auch so nice :)

Hinnerk Polenski ist mir übrigens ein Begriff. Wie lange bist du denn auf dem Zen-Weg unterwegs (möglicherweise habe ich es irgendwo überlesen)?


Ich gehe seit ca. 2 Jahren den Zenweg. Wobei ich zwischendurch auch mal davon abgelassen habe (aufgrund von Nichtigkeiten). Ich kann Hinnerk und das von ihm begründete Daishin Zen sehr empfehlen. Es ist eine neue Schule im Sinne der japanischen Tradition, die den Europäern den Weg leichter macht. Sowohl was die moderne Wortwahl der spirituellen Ursprünge angeht, als auch das Sitzen selbst. Hier darf durchaus ein Kissen auf dem Holzbänkchen sein :)

Es hilft außerdem, nicht alles zu glauben, was man sich selbst einzureden versucht - vor allem, wenn es einschränkender Natur ist.
Der Weg führt IMO über das Vertrauen.


Mit diesem Vertrauen plagen wir uns seit Jahrhunderten. Auch die ganz Großen :)

Goethe hat gewußt, dass das Denken nicht alles ist:

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.

Und weiter der Faust:

Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.



Vielleicht mag es helfen, über diese Frage, die du als zentral ansiehst, eine bis zwei Runden zu meditieren?


Bisher meditiere ich ausschließlich über den Atem. Im Zen geht es um das Nicht-denken. Sehr gerne kannst Du mir aber mal erklären, wie Du das meinst.

Ich hab mal eben das, was mich geradezu anspringt, farbig markiert.
Darin liegt IMO der Schlüssel. Denn ansonsten suchst du das, was du glaubst, was dir fehlt, [erneut] im Außen. Und du wirst es wieder verlieren. Immer und immer wieder auf's Neue. Bis du beginnst,es bei bzw. in dir zu suchen...


Hier stoße ich ein wenig an meine Grenzen. Es stimmt was Du schreibst, aber ich will doch trotzdem auf meinem Weg auch mal loslassen, eine Beziehung führen, etc.?! Anstatt mich davor zu fürchten etwas zu verlieren, riskiere ich es lieber immer und immer wieder um diese Gefühle nicht von mir abzuspalten, die daraus resultieren.
Schau mal: Ich habe eine große Angst davor verlassen zu werden. Und trotzdem freue ich mich jetzt schon wieder darauf verliebt zu sein und ich für das Gefühl der Liebe zu kämpfen.

Ein bisschen reiße ich das aber gerade aus dem Zusammenhang. Deine grüne Markierung bezog sich ja auf etwas anderes.

Hm, das verstehe ich nicht.
Was ist denn hier bzw. dieses Mal anders, wo ist jetzt "Indianer Jones"? Warum weigert er sich, in die eigenen Tiefen hinab zu steigen?
Wärme und Licht müssen nicht am "Ende" (Du kennst das Ende? Ich habe keine Ahnung, was Ende und wo Anfang ist. Erzähl mir mehr davon.) stehen. Schon wieder eine Beschränkung.


Die Abenteuerlust und die Neugierde sind natürlich noch genauso am Start wie sonst auch. Allerdings ist die Situation gänzlich neu und vor allem auch bedingt dauerhaft. Daher entsteht vermutlich der Wunsch danach zu fliehen.

Licht und Wärme am Ende der Reise: Du willst darauf hinaus, dass Licht und Wärme auch bereits AUF dem Weg, also zwischen Anfang und Ende, existieren. Und das sollte ich auch wissen, immerhin kenne ich diese Gefühle bereits. Du hast recht ;)



Genau. Die Angst steht dir im Weg.
Es ist nicht so, dass sie nicht verständlich wäre, nach dem, was du darüber geschrieben hast. Aber - und das schreibe ich, obwohl ich mir im Klaren bin, deine Mutter nicht gekannt zu haben - war es eher nicht das Scheitern, woran sie "zugrunde" gegangen ist, wie du sagst. Sondern das Aufgeben.
Das sind zwei Paar Schuhe, bitte nicht verwechseln.
Daher ist das Kultivieren von Selbstliebe und Mitgefühl [auch für dich selbst] so wichtig. Du wirst niemals aufgeben, wenn du dich selbst liebst.

Und: Du. bist. nicht. deine. Mutter.
Die anscheinend vorhandene Identifikation mit ihr und ihrem Leben könntest du dir ebenfalls mal anschauen/darüber meditieren.


Weißt Du was, da ist ne Menge Wahrheit drin. Die Angst davor ebenfalls depressiv zu werden, so wie meine Mutter und auch Großmutter, hat mich vor sieben Jahren um diese Jahreszeit das erste Mal gepackt. Damals ausgelöst durch einen Burnout. Bis vor Kurzem SPRINTETE (!!) ich weg von diesem Gefühl. Diese furchtbaren Tage und Nächte waren ebenfalls dunkel, schwarz, nass, kalt, einsam und es gab Situationen, wo ich dachte, es sei alles leichter, wenn ich nicht mehr leben würde. Irgendwie haben mich Beziehungen und Arbeit in dieser Zeit gehalten und abgelenkt. Dadurch, dass ich ein sehr schnelles Leben führe und der Job es auch forderte, blieb nicht viel Zeit inne zu halten. Bis jetzt...

Blöderweise hat meine Mutter damals sehr zeitgleich eine neue Phase der Depression erwischt und sie ist vier Jahre später daran gestorben (zu starker Alkoholkonsum; entweder im Schlaf erstickt oder ein Organ geplatzt. Ich wollte es nicht genau wissen, nachdem der Gerichtsmediziner mich anrief).

Meine Angst ist real. Aber Du hast recht: ich bin nicht meine Mutter. Werde vermutlich tiefer gehen müssen an diesem Punkt. Während ich schreibe spüre ich, dass ich hier auf etwas gestoßen bin. Danke dafür.

Und: Glaubst du ernsthaft, dass du so, wie du es gerade tust, an dir arbeiten würdest, wenn dir - metaphorisch gesprochen - jemand dabei das Händchen halten würde? Mal so ganz ehrlich...Wäre der Leidensdruck dafür groß genug?


Gewissermaßen halten wir uns hier doch alle Händchen ;) Ein bisschen Zuneigung schadet nicht. Ich kann das schwimmen ja auch im Schwimmbad lernen und muss nicht direkt einen Ozean durchqueren ;) Aber vermutlich stimmt das. Der Leidensdruck wäre nicht da... Im Übrigen ist das etwas das ich ganz stark forciere: Mir geht es ja immer und immer besser, trotzdem höre ich hier nicht auf bzw. halte an meinem Programm fest. In der Vergangenheit habe ich oft in meinen "Glücksphasen" einfach nur laufen lassen. Ohne meine Augen auf die Straße zu richten fuhr ich dann weiter. Das will ich dieses Mal vermeiden.

Da stimme ich dir absolut zu.
Jedoch: Das ist IMO das Beste, was dir passieren konnte. Ernsthaft.


Hoffe Du behältst hier recht. Ich wiederhole mich: Momentan fühle ich mich zuweilen noch fremd in meinem "neuen Ich". Heute gings hingegen :)

.........

Schöner Tag heute. Sagte ich ja bereits oben. Fühle mich gut, freue mich über viele kleine Dinge. Sei es das funkeln der Sonne auf der Alster (@Candygirl: das hätte Dir gefallen :)), das gute Gespräch mit meinem besten Freund + der 7km Spaziergang, mein Fitnessstudiobesuch heute Abend, ein persönliches Treffen mit Mr. Eko (neben Loveling und Candygirl jetzt der erste Mann den ich getroffen habe --> coole Sache), eure Worte, ein gutes Stück Arbeit welches ich heute geleistet habe, sowie der erste grüne Smoothie aus dem neuen Mixer :) Außerdem freue ich mich darüber, dass ich hier ab und zu ganz am Anfang anfange zu lesen und selbst schon über das ein oder andere schmunzeln muss, was ich hier in den letzten Wochen so geschrieben habe. Das Forum ist echt toll und es hilft sehr hier meine Gedanken niederschreiben zu können.

Außerdem ist mir heute sehr oft aufgefallen, wie viel länger die Phasen werden, in denen ich gar nicht an meine Ex denke. Schon eine Errungenschaft im Hinblick auf den Namen des Threads :) Es ist mir tatsächlich manchmal schon richtig egal. Nicht immer, das gebe ich zu (ich kleine Muschi), aber es wird besser und besser. Freue mich darüber, dass dieser Weg den ich dieses Mal gehe (Gegenteil von saufen, ficken, rumrasen) mich näher zu mir selbst bringt.

Loift.

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Gast Quanah
Was spricht dagegen, dein eigener "Referenzpunkt" zu sein oder zu werden? Was spricht dagegen, dein ganzes Leben darauf auszurichten, bei dir selbst anzukommen?

Als Inspiration hilft es sicherlich, sich an dem zu orientieren, was sein kann, indem betrachtet wird, was andere sind/scheinen bzw. wie sie dahin kamen. Aber ihr Leben ist nicht deins. Daher wirst du auch nicht exakt denselben Weg gehen können, selbst, wenn du das wolltest.

Richtig. Meinen Berg muss ich besteigen. Sich mit anderen Bergsteigern zu unterhalten ist ein kluge Ergänzung. Deswegen ist dieses Forum ja auch so nice :)

Demnach: Keine "Referenzpunkte" von anderen mehr nötig?

Das wäre ja nun flott gegangen, nachdem sie ja anscheinend so wichtig sind/waren für dich. ^^ Vor allem im Punkt "bei sich selbst ankommen/angekommen sein".

Hinnerk Polenski ist mir übrigens ein Begriff. Wie lange bist du denn auf dem Zen-Weg unterwegs (möglicherweise habe ich es irgendwo überlesen)?

Ich gehe seit ca. 2 Jahren den Zenweg. Wobei ich zwischendurch auch mal davon abgelassen habe (aufgrund von Nichtigkeiten). Ich kann Hinnerk und das von ihm begründete Daishin Zen sehr empfehlen. Es ist eine neue Schule im Sinne der japanischen Tradition, die den Europäern den Weg leichter macht. Sowohl was die moderne Wortwahl der spirituellen Ursprünge angeht, als auch das Sitzen selbst. Hier darf durchaus ein Kissen auf dem Holzbänkchen sein :)

Habe ich schonmal von gehört. ;)

Schön, dass du da einen Ansatz für dich gefunden hast.

Es hilft außerdem, nicht alles zu glauben, was man sich selbst einzureden versucht - vor allem, wenn es einschränkender Natur ist.

Der Weg führt IMO über das Vertrauen.

Mit diesem Vertrauen plagen wir uns seit Jahrhunderten. Auch die ganz Großen :)

Aber natürlich. Zweifeln ist menschlich.

Ich finde das Goethe-Zitat sehr schön, das du gepostet hast, in dem er auflistet, was er alles so studiert hat... und damit lediglich seinen Intellekt gefüttert. Was oftmals eher zu Verwirrung führt, weil die Gedanken einen zu großen Raum einnehmen.

Herzensbildung bräuchte mehr Platz.

Vielleicht mag es helfen, über diese Frage, die du als zentral ansiehst, eine bis zwei Runden zu meditieren?

Bisher meditiere ich ausschließlich über den Atem. Im Zen geht es um das Nicht-denken. Sehr gerne kannst Du mir aber mal erklären, wie Du das meinst.

Mir wurde berichtet, dass es Menschen gibt, die sich mit einer bestimmten Frage zur Meditation begeben.

Und dass durch das Nicht-Denken gerade dann Impulse diesbezüglich aufsteigen können, die sonst kaum Beachtung finden bzw. kaum wahrgenommen werden.

Ich hab mal eben das, was mich geradezu anspringt, farbig markiert.

Darin liegt IMO der Schlüssel. Denn ansonsten suchst du das, was du glaubst, was dir fehlt, [erneut] im Außen. Und du wirst es wieder verlieren. Immer und immer wieder auf's Neue. Bis du beginnst,es bei bzw. in dir zu suchen...

Hier stoße ich ein wenig an meine Grenzen. Es stimmt was Du schreibst, aber ich will doch trotzdem auf meinem Weg auch mal loslassen, eine Beziehung führen, etc.?! Anstatt mich davor zu fürchten etwas zu verlieren, riskiere ich es lieber immer und immer wieder um diese Gefühle nicht von mir abzuspalten, die daraus resultieren.

Schau mal: Ich habe eine große Angst davor verlassen zu werden. Und trotzdem freue ich mich jetzt schon wieder darauf verliebt zu sein und ich für das Gefühl der Liebe zu kämpfen.

Ein bisschen reiße ich das aber gerade aus dem Zusammenhang. Deine grüne Markierung bezog sich ja auf etwas anderes.

Das stimmt wohl, die grüne Markierung bezog sich auf etwas anderes. Hast du ja selbst gemerkt. Aber gut.

Auf deine wenigen Sätze müsste ich nun mit einem Roman anworten, weil mein, hm, System ein etwas anderes ist als deins. Ich sehe die Welt etwas anders. So nutzen wir beide dann zwar dieselben Worte, geben ihnen aber eine andere Bedeutung. Und dann wird die Kommunikation nicht einfacher... (Mag komisch klingen, is aber so. Dennoch glaube ich dich zu verstehen.)

Meine Worte waren mitnichten gegen das Führen von Beziehungen gerichtet. Ich bin großer Fan von Beziehungen zwischen Menschen - und zwar nicht nur auf "Liebes"-Beziehungen beschränkt, sondern auch von innerfamiliären, denen zwischen FreundInnen, ArbeitskollegInnen, der zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter... schlichtweg von allen. Weil sie sehr großes Potenzial besitzen. Denn: Kein Mensch ist eine Insel.

Beziehungen zeigen uns sehr genau unsere Themen, unsere Baustellen auf. Dort, wo wir ackern müssen, um frei zu werden. Wir haben da immer die Entscheidung zu treffen: Gehe ich aus der Beziehung - z.B. der [fiktiven] mit der Schwester, die ich als sehr schwierig empfinde - oder schaue ich genauer hin, was da pickt. Warum meine REaktionen auf sie soundso ausfallen, mich Kleinigkeiten da schon aufregen etc. pp. Ganz großes Entwicklungspotenzial für den Menschen selbst. Aber: Arbeitsintensiv und unbequem. Menschen wollen IMO lieber bequem sein. Können sie, aber dann passiert halt wenig -außer vor ähnlich gelagerten Beziehungen wie der mit der Schwester immer wieder zu flüchten, anstatt sich der grundlegenden Mechanismen bewusst zu werden. Genau, es geht um Bewusstwerdung. Ein langwieriger Prozess, der auch anstrengend sein kann. Aber: Lohnend.

Du kannst ja für das Gefühl der Liebe kämpfen, das ist doch toll. Aber: Meiner Erfahrung nach ist es sehr sinnvoll, damit bei dir selbst zu beginnen, hier gehört auch die Angst vor dem Verlassenwerden/Verlustangst dazu (BTW: Hast du mal Riemann gelesen, seine "Grundformen der Angst"?). Um auf diese Weise ein Fundament zu schaffen. Ein erdbebensicheres, sozusagen. Eins, das Taifunen trotzt. Das ist IMO die Basis. Alles andere baut darauf auf.

Und das Gefühl der Verliebtheit... hachja. Seitdem ich es als Illusion enttarnt habe, begegnet es mir nicht mehr. Was nicht bedeutet, dass ich keine (Liebes-)Beziehungen führe, ich steige da nur auf einer anderen Ebene ein. Und das kann ich nun leider nicht ausführen, weil der kontextuelle Rahmen fehlt. ;)

Hm, das verstehe ich nicht.

Was ist denn hier bzw. dieses Mal anders, wo ist jetzt "Indianer Jones"? Warum weigert er sich, in die eigenen Tiefen hinab zu steigen?

Wärme und Licht müssen nicht am "Ende" (Du kennst das Ende? Ich habe keine Ahnung, was Ende und wo Anfang ist. Erzähl mir mehr davon.) stehen. Schon wieder eine Beschränkung.

Die Abenteuerlust und die Neugierde sind natürlich noch genauso am Start wie sonst auch. Allerdings ist die Situation gänzlich neu und vor allem auch bedingt dauerhaft. Daher entsteht vermutlich der Wunsch danach zu fliehen.

Licht und Wärme am Ende der Reise: Du willst darauf hinaus, dass Licht und Wärme auch bereits AUF dem Weg, also zwischen Anfang und Ende, existieren. Und das sollte ich auch wissen, immerhin kenne ich diese Gefühle bereits. Du hast recht ;)

Ich hoffe, es entsteht nicht der Eindruck, es gehe mir ums Rechthaben. Ich erkläre dir lediglich, wie ich die Welt und ihre Zusammenhänge "sehe". Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Genau. Die Angst steht dir im Weg.

Es ist nicht so, dass sie nicht verständlich wäre, nach dem, was du darüber geschrieben hast. Aber - und das schreibe ich, obwohl ich mir im Klaren bin, deine Mutter nicht gekannt zu haben - war es eher nicht das Scheitern, woran sie "zugrunde" gegangen ist, wie du sagst. Sondern das Aufgeben.

Das sind zwei Paar Schuhe, bitte nicht verwechseln.

Daher ist das Kultivieren von Selbstliebe und Mitgefühl [auch für dich selbst] so wichtig. Du wirst niemals aufgeben, wenn du dich selbst liebst.

Und: Du. bist. nicht. deine. Mutter.

Die anscheinend vorhandene Identifikation mit ihr und ihrem Leben könntest du dir ebenfalls mal anschauen/darüber meditieren.

Weißt Du was, da ist ne Menge Wahrheit drin. Die Angst davor ebenfalls depressiv zu werden, so wie meine Mutter und auch Großmutter, hat mich vor sieben Jahren um diese Jahreszeit das erste Mal gepackt. Damals ausgelöst durch einen Burnout. Bis vor Kurzem SPRINTETE (!!) ich weg von diesem Gefühl. Diese furchtbaren Tage und Nächte waren ebenfalls dunkel, schwarz, nass, kalt, einsam und es gab Situationen, wo ich dachte, es sei alles leichter, wenn ich nicht mehr leben würde. Irgendwie haben mich Beziehungen und Arbeit in dieser Zeit gehalten und abgelenkt. Dadurch, dass ich ein sehr schnelles Leben führe und der Job es auch forderte, blieb nicht viel Zeit inne zu halten. Bis jetzt...

Blöderweise hat meine Mutter damals sehr zeitgleich eine neue Phase der Depression erwischt und sie ist vier Jahre später daran gestorben (zu starker Alkoholkonsum; entweder im Schlaf erstickt oder ein Organ geplatzt. Ich wollte es nicht genau wissen, nachdem der Gerichtsmediziner mich anrief).

Meine Angst ist real. Aber Du hast recht: ich bin nicht meine Mutter. Werde vermutlich tiefer gehen müssen an diesem Punkt. Während ich schreibe spüre ich, dass ich hier auf etwas gestoßen bin. Danke dafür.

Sehr gerne. Ich hoffe, du bleibst da auch wirklich dran, wenn du darin Potenzial siehst.

Das ist dann nämlich die tatsächliche Kunst. Auch, wenn sich ein Anflug von Verliebtheit ankündigt. Auch, wenn eine neue Frau in dein Leben tritt. Dann nämlich fliegen die guten Vorsätze gerne über Bord und alles ist wie immer.

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Gast Quanah

Oh, da haben wir wohl in derselben Minute gepostet; mein Post über dir hast du gesehen?

Ansonsten könntest du dich ja auch mal mit Traumsymbolen beschäftigen...

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Gast GoGoGo

...wie gewonnen so zerronnen. Heute Nacht hatte ich einen üblen Traum der mich nicht loslässt. Ich war gewalttätig meiner Ex gegenüber. In etwa so: Sie hatte noch Sachen bei mir und kam fröhlich freundlich an. Sie bat mich darum ihr diese Sachen zu geben weil sie die für irgendeine Party oder sowas brauchte. Sie wirkte total happy. Da bin ich irgendwie ausgetickt und habe sie am Kopf gepackt und geschüttelt wobei ich ihr ein paar Haare rausriss... Habe mich dann im Traum sofort entschuldigt. Ich bin dann aufgwacht.

Was für eine behinderte Scheiße ist das denn?!?!?!

Dazu ein Hinweis: Ich bin wirklich überhaupt nicht der Typ für sowas. Kann mir das nicht erklären.

Edit @ Quanah:

Quote

Demnach: Keine "Referenzpunkte" von anderen mehr nötig?

Das wäre ja nun flott gegangen, nachdem sie ja anscheinend so wichtig sind/waren für dich. ^^ Vor allem im Punkt "bei sich selbst ankommen/angekommen sein".

Weißt Du, ich neige dazu alle Perspektiven zu verstehen. Nehme sie sogar häufig an. Allerdings fällt mir die Umsetzung schwer. Ich verstehe also ganz genau was Du sagst, aber ich habe dann noch unzählige andere Gedanken im Kopf.

Ich glaube das ist übrigens eine Challenge für mich: Wie treffe ich endgültige Entscheidungen für mich? Ich bin da immer so wischiwaschi und halte mir aufgrund der unendlichen Alternativen auch Richtungswechsel offen. Das ist aber kacke, weil ich dadurch nie so richtig überzeugt bin bzw. immer eine Hintertür offen halte. Ein Problem der Generation Y?

bearbeitet von GoGoGo

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Gast Quanah
Ein Problem der Generation Y?

Völlig egal. Wenn es dein Problem ist, bleibe auch bei dir.

Und drifte nicht darüber hinaus in Verallgemeinerungen bzw. Relativierungen ab. Das ist IMO lediglich Ablenkung.

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Gast GoGoGo
Ein Problem der Generation Y?

Völlig egal. Wenn es dein Problem ist, bleibe auch bei dir.

Und drifte nicht darüber hinaus in Verallgemeinerungen bzw. Relativierungen ab. Das ist IMO lediglich Ablenkung.

Stimmt. Trotzdem glaube ich, dass dieser Tsunami aus Möglichkeiten ein schwer zu ertragendes Schicksal mit sich bringt. Was soll ich tun wenn ich alles tun kann? Was ist richtig? Ich zumindest habe glaube ich nicht wirklich gelernt endgültige Entscheidungen zu treffen. Es ist immer irgendwo ein Hintertürchen offen, weil ich weiß (=daran glaube), dass es das gibt.

Soweit ich verschiedene Artikel zu diesem Thema erinnere, bin ich mit diesem Gedanken (wie mit so vielen anderen Gedanken) nicht alleine.

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Gast Quanah

Ich habe verstanden, dass du dich heute nicht mehr ganz so gut fühlst wie gestern und deine Stimmung sich auf deine Sicht der Dinge überträgt.

Für heute verabschiede ich mich aus diesem Thread mit einigen Fragen:

Ein Problem der Generation Y?

Völlig egal. Wenn es dein Problem ist, bleibe auch bei dir.

Und drifte nicht darüber hinaus in Verallgemeinerungen bzw. Relativierungen ab. Das ist IMO lediglich Ablenkung.

Stimmt. Trotzdem glaube ich, dass dieser Tsunami aus Möglichkeiten ein schwer zu ertragendes Schicksal mit sich bringt. .

Ist dies womöglich ein einschränkender Glaubenssatz?

Wer nimmt die Bewertung ("ein schwer zu ertragendes Schicksal") vor? Und warum?

Inwiefern hilft das Festhalten daran dir selbst bei deiner Entwicklung?

Was soll ich tun wenn ich alles tun kann? Was ist richtig?

Hältst du es tatsächlich für möglich, dass dein Verstand, der dich nun erneut im Kreis rennen lässt, die Antworten liefert?

Ich zumindest habe glaube ich nicht wirklich gelernt endgültige Entscheidungen zu treffen.

Wer von uns könnte das gelernt (im Sinne von "vermittelt bekommen") haben und wo?

In der Erziehung?

In der Schule?

Auf der Uni?

In der Ausbildung?

Bei der Arbeit?

Soweit ich verschiedene Artikel zu diesem Thema erinnere, bin ich mit diesem Gedanken (wie mit so vielen anderen Gedanken) nicht alleine.

Inwieweit könnte dir das Wissen, dass du mit diesen Fragen nicht alleine bist, weiterhelfen in deiner Entwicklung?

So, wie ich dich verstanden habe, geht es dir heute nicht gut. Wenn ich interpretieren müsste, würde ich annehmen, du suchst genau deswegen den Schulterschluss mit Menschen, die dasselbe "schwer zu ertragende Schicksal" erleiden müssen wie du. IMO steht und fällt vieles mit den Bewertungen, die Menschen vornehmen in Bezug auf die Dinge, die sie erleben, wahrnehmen, die ihnen widerfahren. Hier ist ein Hebel für das Starten von Veränderungen.

Ich meine mich zu erinnern, dass Candygirl darüber hinaus am 25.12. dazu ein sehr interessantes Posting verfasst hatte...

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Ich habe verstanden, dass du dich heute nicht mehr ganz so gut fühlst wie gestern und deine Stimmung sich auf deine Sicht der Dinge überträgt.

Für heute verabschiede ich mich aus diesem Thread mit einigen Fragen:

Ein Problem der Generation Y?

Völlig egal. Wenn es dein Problem ist, bleibe auch bei dir.

Und drifte nicht darüber hinaus in Verallgemeinerungen bzw. Relativierungen ab. Das ist IMO lediglich Ablenkung.

Stimmt. Trotzdem glaube ich, dass dieser Tsunami aus Möglichkeiten ein schwer zu ertragendes Schicksal mit sich bringt. .

Ist dies womöglich ein einschränkender Glaubenssatz?

Wer nimmt die Bewertung ("ein schwer zu ertragendes Schicksal") vor? Und warum?

Inwiefern hilft das Festhalten daran dir selbst bei deiner Entwicklung?

Was soll ich tun wenn ich alles tun kann? Was ist richtig?

Hältst du es tatsächlich für möglich, dass dein Verstand, der dich nun erneut im Kreis rennen lässt, die Antworten liefert?

Ich zumindest habe glaube ich nicht wirklich gelernt endgültige Entscheidungen zu treffen.

Wer von uns könnte das gelernt (im Sinne von "vermittelt bekommen") haben und wo?

In der Erziehung?

In der Schule?

Auf der Uni?

In der Ausbildung?

Bei der Arbeit?

Soweit ich verschiedene Artikel zu diesem Thema erinnere, bin ich mit diesem Gedanken (wie mit so vielen anderen Gedanken) nicht alleine.

Inwieweit könnte dir das Wissen, dass du mit diesen Fragen nicht alleine bist, weiterhelfen in deiner Entwicklung?

So, wie ich dich verstanden habe, geht es dir heute nicht gut. Wenn ich interpretieren müsste, würde ich annehmen, du suchst genau deswegen den Schulterschluss mit Menschen, die dasselbe "schwer zu ertragende Schicksal" erleiden müssen wie du. IMO steht und fällt vieles mit den Bewertungen, die Menschen vornehmen in Bezug auf die Dinge, die sie erleben, wahrnehmen, die ihnen widerfahren. Hier ist ein Hebel für das Starten von Veränderungen.

Ich meine mich zu erinnern, dass Candygirl darüber hinaus am 25.12. dazu ein sehr interessantes Posting verfasst hatte...

Hast schon recht. Viele Gedanken sind einfach kacke, wodurch sich das dann auch wieder automatisch in schlechtem Fühlen äußert.

Bin nicht schlecht und nicht gut drauf. Eher ein bissl melancholisch. Dieses auf und ab an einem

und demselben Tag ist wieder nervig, nachdem es gestern so geil war :) Es stört mich einfach, dass ich dann nachts von so einem Traum heimgeholt werde.

Heute Abend ist es aber nochmal schön: Treffe alte Abifreunde zum Fussball.

Außerdem habe ich heute endlich mal ein paar Klamotten aussortiert! Yeah :)

Ist also nicht ausschließlich grau heute. Ich antworte später nochmal genauer auf deine Fragen.

Übrigens: Gerade läuft eine Doku über Marlon Brando auf arte. Zieht euch den Kerl rein... Geiler Schwerenöter :) Edit: Aber auch hartes Leben gehabt der Gute und nie so richtig angekommen.

bearbeitet von GoGoGo

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Schon witzig... Ich denke Du hast in Deinem Traum zum Teil unser Gespräch verarbeitet.

Wir haben ja darüber gesprochen, das ich meine Ex gestern getroffen habe, um Ihr die restlichen Sachen zu geben und dann emotional "nachgetreten" habe. Ihr neuer saß im Auto und hat vor der Tür gewartet. Was war Deine Reaktion darauf? Du wüsstest nicht ob Du da so ruhig hättest bleiben können und nicht vielleicht runter gegangen wärst um ihn eine zu langen.

Im Traum fast die gleiche Situation. Das hat Dich beschäftigt und das Gehirn verarbeitet nun mal ja auch im Schlaf Situationen.

Du hast nicht Deine EX gepackt, sondern den neuen, den es ja noch gar nicht gibt, deswegen hattest Du zu Ihm kein Bild und musstest das auf deine Ex projizieren.

Das ist mal meine Interpretation der Situation. Lass es zu, lass es gewesen sein, es war schließlich nur ein Traum und so wie ich Dich kennen gelernt habe, wird es auch immer nur ein schlechter Traum bleiben.

Gestern hast Du noch gesagt Du willst dich an den geilen Tag erinnern und Dir den Text von gestern noch mal durchlesen wenn Du wieder in ein Tief rutscht.

Mach das, dass wird Dir helfen.

Lass Dich nicht von einem Traum runterziehen, auch wenn dieser Traum gezeigt hast, das Du noch was aufarbeiten musst.

bearbeitet von Mr. Eko

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Schon witzig... Ich denke Du hast in Deinem Traum zum Teil unser Gespräch verarbeitet.

Wir haben ja darüber gesprochen, das ich meine Ex gestern getroffen habe, um Ihr die restlichen Sachen zu geben und dann emotional "nachgetreten" habe. Ihr neuer saß im Auto und hat vor der Tür gewartet. Was war Deine Reaktion darauf? Du wüsstest nicht ob Du da so ruhig hättest bleiben können und nicht vielleicht runter gegangen wärst um ihn eine zu langen.

Im Traum fast die gleiche Situation. Das hat Dich beschäftigt und das Gehirn verarbeitet nun mal ja auch im Schlaf Situationen.

Du hast nicht Deine EX gepackt, sondern den neuen, den es ja noch gar nicht gibt, deswegen hattest Du zu Ihm kein Bild und musstest das auf deine Ex projizieren.

Das ist mal meine Interpretation der Situation. Lass es zu, lass es gewesen sein, es war schließlich nur ein Traum und so wie ich Dich kennen gelernt habe, wird es auch immer nur ein schlechter Traum bleiben.

Gestern hast Du noch gesagt Du willst dich an den geilen Tag erinnern und Dir den Text von gestern noch mal durchlesen wenn Du wieder in ein Tief rutscht.

Mach das, dass wird Dir helfen.

Lass Dich nicht von einem Traum runterziehen, auch wenn dieser Traum gezeigt hast, das Du noch was aufarbeiten musst.

Das kann gut sein. Interessante Betrachtungsweise.

Ist jetzt auch schon wieder alles gut. Woher das kam weiss ich nicht, aber die Gedanken daran verblassen bereits wieder.

Schönen Tag!

Edit: Fußball gestern tat echt gut. War sehr lustig und ich habe mich richtig schön ausgepowert. Solche Momente machen extrem viel Spaß und geben Kraft!

bearbeitet von GoGoGo

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Krass. Realisiere gerade, dass der nächste Kommentar #200 sein wird. Danke an dieser Stelle für die vielen, gut gemeinten und aufrichtigen Worte hier. Heute Mittag habe ich noch daran gedacht, dass diese Art der "Behandlung" vielleicht in Zukunft wesentlich mehr Erfolg bringen wird als eine klassische Therapie mit einem Psychotherapeuten. Wieso? Das gefährliche Halbwissen von Hunderten ist IMO besser als die professionelle Fachidiotie eines Einzelnen. Schaunmamal!

Anyway. Heute gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Ich hatte heute die Absicht ein bisschen Karma aufzubessern (denke viel daran) und wollte ein iPhone in den Applestore bringen, das ich gefunden hatte. Meine Annahme: Die nehmen das zurück und schreiben dem Besitzer. Leider ist dies nicht möglich aufgrund von Datenschutz. Jetzt bringe ich das vermutlich einfach zur Polizei oder ins Fundbüro (sagt Apple). Habt ihr da andere Ideen?

Der Tag startete ansonsten so wie die letzten Tage. Ich stehe nicht mehr so früh auf, sondern schlafe etwas mehr als gewohnt. Dadurch wird der Schlaf aber irgendwie auch schlechter. Ich habe das Gefühl hier wesentlich disziplinierter sein zu müssen. Lustiger Fakt: Ich kann richtig früh aufstehen ohne Probleme, wenn ich z.B. ein Flugzeug bekommen muss. Wenn ich allerdings keinen Druck habe, dann kann ich auch ungelogen 3 Stunden snoozen. Da bin ich irgendwie nicht richtig der Herr meine Entscheidungen (=aufstehen). Könnt ihr mir da was empfehlen? Glaube der regelmäßige und gleichmäßige Schlaf muss sofort von mir angegangen werden.

Ansonsten ist die Grundstimmung wieder einmal relativ neutral. Nichts besonderes. Über den Tag hinweg gab es Schwankungen nach oben und nach unten, aber keine gravierenden Fuckups bzw. Hochs.

Ein interessanter Text über den ich nachdenke:

"In etwas Vergangenem zu verharren heisst dagegen oft, sich hilflos und machtlos zu fühlen. Denselben Schmerz immer wieder zu fühlen. Dieselbe Enttäuschung immer wieder zu erleben. Nicht loslassen zu können bedeutet deshalb, in einer Situation auszuharren, die uns seelisch und häufig auch gesundheitlich schadet und uns daran hindert, unsere 
Fähigkeiten auszuschöpfen."

Gleich kommt noch ein süßes Mädel zu mir. Mal schauen was der Abend noch so bringt.

@Quanah - zu Deinen Fragen gestern:

Ist dies womöglich ein einschränkender Glaubenssatz?

Wer nimmt die Bewertung ("ein schwer zu ertragendes Schicksal") vor? Und warum?

Inwiefern hilft das Festhalten daran dir selbst bei deiner Entwicklung?

Ja. Das kann sehr gut sein. Ich habe mit meinem besten Freund ebenfalls darüber gesprochen. Er ist sehr rational, Offizier beim Bund, sehr diszipliniert in Allem. Und er ist gläubig. Sein Vater verstarb vor vier Wochen. Er sagt: "Ich kann mir viele Dinge nicht erklären, aber das muss ich auch nicht. Das geht über meinen Verstand hinaus."

--> Das finde ich halt supergeil und ich finde dieses Denken sehr erstrebenswert. Manchmal gelingt mir das sehr gut, dann aber wieder nicht. Ich habe hierzu eine Idee: ich bin eher so eine Art Hobby-Zen-Praktizierender. Ich meditiere halt nur und übe mich in Achtsamkeit. Allerdings gebe ich mich den Geschichten des Buddismus zu wenig hin und daher kann ich vielleicht noch nicht das "Vertrauen" dafür aufbringen. Daher meine Frage: Was könnt ihr mir empfehlen um sanft (=logisch) an dieses Thema heranzugehen? Welche Literatur hilft mir dabei mich hier fallenzulassen? Gerne darf das buddhistisch angehaucht sein.

Hältst du es tatsächlich für möglich, dass dein Verstand, der dich nun erneut im Kreis rennen lässt, die Antworten liefert?

...s.o. - ich kenne das Gefühl des leeren Verstandes und des Nicht-Denkens sehr gut. Vielleicht muss ich tatsächlich über Geschichten bessere Anker legen. Nicht umsonst lasen so viele Menschen die Bibel. Die Geschichten halfen ihnen, das unverständliche Leben im Rahmen kleiner Geschichten zu erklären. Bibel will ich allerdings nicht anfassen :)

Wer von uns könnte das gelernt (im Sinne von "vermittelt bekommen") haben und wo?


In der Erziehung?
In der Schule?
Auf der Uni?
In der Ausbildung?
Bei der Arbeit?

Ja, exakt. Durch unser Umfeld. Mir kommt es nur so vor, als würde unsere Generation es mehr und mehr verlernen Entscheidungen zu treffen. Vielleicht war es damals leichter, weil es weniger Alternativen gab? Heute aber kannst und darfst Du jeder sein. Mit 45 nochmal studieren? Kein Problem. Was ist schon richtig, wenn es sich nicht mehr richtig anfühlt? Bis zu welchem Punkt muss man aber auch einfach mal durchhalten? Uns fehlen einfach Vorbilder. Im Job kein Ding. Im Privatleben? Dunno. Wie seht ihr das?

Inwieweit könnte dir das Wissen, dass du mit diesen Fragen nicht alleine bist, weiterhelfen in

deiner Entwicklung?

Es hilft mir in meiner Entwicklung, weil ich mich dadurch selbst besser annehmen kann. Ich kann mir durch die Geschichten von anderen und eure Texte leichter sagen: "Jung, Kopf hoch. Deine Gefühle sind normal und Du wirst das schaffen." - es gibt mir andere Perspektiven. Aber auch hier gilt zuweilen der Fuckup von oben: Es gibt sehr viele Wege auf den Berg, aber welchen soll ich gehen? Ich steige wieder ab, weil der eine Weg mühsam wird. Dann renne ich einem anderen nach. Der klappt auch nicht. Ich kehre wieder um. Ne, doch nicht. Weißt Du was ich meine? Entscheidungen treffen. Dazu stehen. Durchziehen.

Viele Übungen hier im Forum gehen ja auch genau darum: Lerne Selbstdisziplin.

Ich wünsche euch noch einen tollen Abend!

Mir wurde hier gerade irgendwie der halbe Text zerschossen, weil ich das Fenster 4 Stunden offengelassen habe. Ärgerlich. Trage später nochmal mehr nach.

bearbeitet von GoGoGo

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