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Gast

Gentlemen,

nach Inspiration von Dreamcatcher, Winddancer Yeyoking & co, mehr als 3 Jähriger Mitgliedschaft in diesem Forum und so einigen Erfolgen in meinem Leben, die ohne PickUp nicht möglich gewesen wären, möchte ich mal meinen eigenen Beitrag zur Community erbringen und aktiver am Geschehen teilnehmen, anstatt nur den Zuschauer zu spielen. Momentan befinde ich mich auch in einer Situation, bei der ich sehr viel Zeit der Persönlichkeitsentwicklung widme und viel neues ausprobiere, aber dazu kommen wir später. Erst möchte ich ein wenig von mir selbst erzählen:

Mit 15 wurde ich, durch einen guten Freund, zum ersten mal mit PickUp konfrontiert: "Ey Emu, ich bin da auf so ein krasses Buch gestoßen und da steht drin, wie man Frauen rumkriegt. Das ist total geil, ich leihs dir mal aus!" Dank dem jugendlichen Leichtsinn meines befreundeten Lebenszellengenossen und seiner Wortwahl war ich nicht wirklich interessiert daran, Lob des Sexismus zu lesen. Das könnte aber auch daran gelegen habe, dass ich eine generelle Abneigung gegenüber Menschen verspürte und mich zu tief in der Misanthropie wühlte, da ich mit meinen Depressionen und meinem Leben nicht umgehen konnte. Zu dieser Zeit befand ich mich seit einem halben Jahr in therapeutischer Behandlung, nahm starke Anti-Depressiva und besuchte 2x wöchentlich meinen Psychiater und 1x den Psychologen. Mit 14 habe ich die Hauptschule abgebrochen, nachdem ich 5x die Schule wechselte und jedes Mal wegen Mobbing, dem Schulsystem, elterlichen und wohnbedingten Verhältnissen fast einen Zusammenbruch erlitt. Ich befand mich nun auf dem Weg der Besserung, aber war nicht vollkommen überzeugt davon und tat es nicht aus eigenem Antrieb. Mir fehlte jegliche Motivation, irgendwas an meinem Leben zu ändern und so existierte ich vor mich hin, voller Hass in einer degenerierenden Gesellschaft.

Im 16. Lebensjahr traf ich dann auf C, das erste Mädel, in das ich mich ernsthaft verliebte. Daraus folgte keine typische Händchenhaltbeziehung, wie es in dem Alter üblich war. Mit wenig sexuellen Vorkenntnissen (Ein Blowjob der 5 Sekunden anhielt) lernte ich dieses Mädchen und ihre LSE-HD Intimzone kennen. Kurz darauf waren wir zusammen und ich hatte noch keine Ahnung, in was für eine Hölle ich reinreiten werde. Die ersten 3 Monate liefen super und ich war weg von meiner Therapie und den Depressionen, mir ging es gut. Aber irgendwann gab es einen extremen Knall der typischen "Du bist mein Held"-Komplimente und der knallharten Realität eines Mädchens mit Borderline: Ich wurde zum Spielball der Emotionen eines Pubertierenden Kindes - oder zwei? Zum ersten mal habe ich Glücksgefühle in meinem Leben verspürt und wollte mich noch weiter daran klammern, nicht mehr in meinen dunklen Alltag zurück. Ich wusste nicht, was ich tun soll. In diesem Moment erinnerte ich mich an die Worte meines Freundes und bat ihn um das Buch, was hätte ich denn noch zu verlieren? Mit ernüchtertem Zwiespalt las ich das Buch, war unzufrieden mit einigen Inhalten und wendete mich an einen der Links im Glossar: pickupforum.de - wieso nicht. Nach einer Kurzanalyse des Buches kam ich zu dem Ergebnis, dass diese Beziehung totaler Bullshit ist und ich so schnell wie möglich das Weite suchen sollte, doch das wollte ich nicht wahrhaben und registrierte mich in besagtem Forum. Dort traf ich die Beziehungskiste und einen wunderbaren Thread von Soulcat, bei dem es um eben solche Probleme ging. Nach anfänglicher Peinlichkeit habe ich meinen Post verfasst und bekam meine eigene Bestätigung: Die Beziehung funktioniert nicht mehr, es ist (bald) aus. Doch ich hörte nicht darauf, klammerte mich verzweifelt an 'mein Glück' und nach weiteren 3 Monaten stand ich alleine da, zum ersten mal mit Herzschmerz und dem Wissen, was es bedeutet glücklich zu sein.

Nun war ich frische 17 und kurz davor in mein altes Muster zu fallen. Aber irgendwas in mir hat sich verändert; durch die Erfahrung mit C kam ich auf den Geschmack eines erfüllten Lebens. Ich wollte nicht mehr unglücklich oder voller Trauer sein, hatte es satt dauernd mein Leben nach den Maßstäben Anderer zu richten und wollte endlich ich selbst sein. "Halt..wer bin ich eigentlich? Was ist mein reales Selbstbild, wenn nicht meine Misanthropie und die Summe all meiner Erfahrungen?" - Ich kam wieder zum Forum, da ich dort mal den Bereich des Inner Game gesehen habe. Sehr schnell habe ich alle möglichen Texte verschlungen, von 'Kernselbstwert' bis hin zu 'Der Alpha in dir' und 'Das Handwerk des glücklichen Lebens' war alles dabei, was ich finden konnte. So schnell es mir möglich war versuchte ich vieles in die Tat umzusetzen und arbeitete daran, meinem idealen Selbstbild näher zu kommen - oder zumindest was ich mir darunter vorstellte, ein Mann zu sein. Nach kurzer Zeit fing ich an einen Social Circle aufzubauen, wurde bei den Frauen immer beliebter und traf auf M, ein sehr verschlossenes, schüchternes und liebenswertes Mädchen. Wir kamen zusammen, hatten eine schöne Zeit miteinander und ich war froh, nicht mehr alleine zu sein. Irgendwas fehlte mir aber noch immer, doch ich wusste nicht was. Anfangs dachte ich, dass mir die Liebe fehlt und ich lag richtig, als auch total falsch: Ich war nicht ich selbst, liebte mich nicht für das, wer ich bin. Wieder stand ich vor einer Wand und stellte mir Fragen, auf die ich keine Antwort wusste; "Wie erlange ich Glück und Zufriedenheit, welches nicht nur von temporärer Dauer ist?". Täglich stellte ich mir mehr solcher Fragen, strebte nach Erfüllung und kam zu dem Schluss, M zu verlassen, denn ich wollte mich vollständig mit mir selbst beschäftigen. So irrte ich umher, auf der Suche nach mir selbst und was es bedeutet, du selbst zu sein.

Ich habe all meinen Mut zusammen genommen und wurde zu der Person, die ich immer sein wollte. Ich stand auf, hörte auf mein Herz und ging vorwärts. Misserfolge und Rückschläge kamen sehr schnell, aber ich machte weiter.. immer weiter. Oft hörte ich "Das wirst du eh nicht schaffen" oder "Gib einfach auf und akzeptiere dein Leben" und war sehr oft niedergeschlagen. Es war schwer, aber aufgegeben habe ich nie. Täglich verbrachte ich eine Stunde mit Tagträumen und malte mir aus, wer ich gerne sein würde und dachte sehr viel über Grundpfeiler meiner heutigen Ideale nach: Ehrlichkeit, Treue, Respekt, Freundlichkeit, Selbstliebe und Hass. Ich lernte viele neue Menschen kennen, reiste quer durch Deutschland und Österreich (Was ich heute noch immer mache) und sammelte so viele Erfahrungen wie ich konnte. Dabei versuchte ich immer so zu handeln, wie ich es mir erträumte. Monate vergingen, ich wurde 18 und habe schon sehr viele tolle Frauen kennen gelernt, die mich auf meinem Weg begleiteten. Eines Abends lernte ich eine kennen, die mein Leben für immer verändern sollte:

J. War mit ihren zarten 16 zwar eher ein Mädchen, als eine Frau, aber hatte einen besseren Umgang als so manch Lady. Bis heute habe ich noch keine andere Person gefunden, die so liebevoll, freundlich und ehrlich ist. Wir kamen zusammen und ich habe die schönsten 2 Jahre meines Lebens erlebt, welche ich niemals vergessen oder missen möchte. Dank ihr konnte ich mich auf einem Gebiet verbessern, das ich mit PickUp nur angekratzt habe: Meine eigene Gefühlswelt. Wie wichtig es ist, auf sich selbst zu hören und sich nicht für irgendjemanden oder irgendwas zu verstellen. Mein Leben lang jagte ich dem Glück hinterher, suchte Erfüllung in allen möglichen Dingen und ahnte nicht, dass ich es bereits in mir selbst trage: Wahre Liebe.

Heute: Gerne würde ich schreiben, dass ich ein vollkommen glücklicher und zufriedener Mensch geworden bin, aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Einerseits weil ich wegen zwischenmenschlichen Problemen diesen sehr wichtigen Menschen verlassen habe, andererseits noch immer von Misanthropie und Hass geplagt werde. Letzteres kann ich dank einem verstorbenen Freund und Mentor gut handhaben, da ich den Hass nicht als Negativ betrachte sondern ihn benutze um neue Energie daraus zu schöpfen und nicht selten Texte zu verfassen - Momentan bin ich bei 130 Seiten in Word. Im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben, meinen eigenen Entscheidungen und mit mir selbst. Denn ich liebe mich so, wie ich bin. Und ich bin der, der ich immer sein wollte.

Noch nie habe ich mich so erfüllt gefühlt, wie heute. Alles was ich dafür tun musste, war mich selbst kennen und lieben zu lernen. Wenn ich das schon schaffen konnte, dann kannst das du, lieber Leser, auch. Ganz egal in welcher Situation du steckst, was für Probleme du hast oder wie beschissen es dir gehen sollte. Glaube an dich selbst und gib niemals auf! Denn dort draußen wird es immer jemanden geben, der dich liebt: Du selbst.

Lass mich dir noch eine Anekdote mitgeben:

In unseren ruhigsten Momenten können wir erst richtig erblühen, denn dann sind wir uns selbst bewusst, können nachdenken, uns selber Zeit widmen und werden dabei von niemanden beeinflusst. Sobald wir blühen, ziehen wir neugiere Blicke auf uns, während unsere Pracht bewundert wird. Doch die Gefahr besteht darin, dass man zu lange Alleine sein kann und vereinsamt. Die Blume verwelkt, ihre Schönheit verwandelt sich in Melancholie, auf der Schmerz und Leid folgt. Wie gift fließt es in unsere Wurzeln, lässt uns nach Heilung sehnen und zerstört uns selbst.

Ein ständiger Balanceakt:
Wer gießt diese Blume, wenn nicht wir? Für wen blüht sie, wenn nicht dir?

bearbeitet von Gast

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Das mein freund, das sind die Worte die ich gesucht habe. Ich erlebe momentan nichts gutes und ich gehe daran zu Grunde, diese Worte geben kraft. Danke für den tollen Beitrag.

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Gast

Das mein freund, das sind die Worte die ich gesucht habe. Ich erlebe momentan nichts gutes und ich gehe daran zu Grunde, diese Worte geben kraft. Danke für den tollen Beitrag.

Danke für dein Kompliment :)

Auch wenn der Weg niemals ein leichter sein wird und du sehr viel von dir selbst abverlangen werden wirst, bevor du ans Ziel gelangst, wird es sich lohnen. Denk immer daran, dass du selbst dafür verantwortlich bist aufzustehen, einen Schritt nach dem anderen zu machen und ständig in Bewegung zu bleiben. Lieber stehend sterben, als kniend leben - Gegen die Resignation, gegen das Ende aller Hoffnung. Auch wenn es immer schwerer wird. Manchmal wirst du aber auch von den Schönheiten der Landschaft abgelenkt, Menschen die dir begegnen und Freunde die dich ein Stück weit begleiten. Irgendwo wird es immer ein Licht geben, egal wie klein es ist, es hat verdient beachtet zu werden und daran fest zu halten.

Ich wünsche dir viel Kraft!

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Dort traf ich die Beziehungskiste und einen wunderbaren Thread von Soulcat, bei dem es um eben solche Probleme ging. Nach anfänglicher Peinlichkeit habe ich meinen Post verfasst und bekam meine eigene Bestätigung: Die Beziehung funktioniert nicht mehr, es ist (bald) aus. Doch ich hörte nicht darauf, klammerte mich verzweifelt an 'mein Glück' und nach weiteren 3 Monaten stand ich alleine da, zum ersten mal mit Herzschmerz und dem Wissen, was es bedeutet glücklich zu sein.

Freut mich sehr wenn ich dir helfen konnte!

Dies zeigt auch wie wichtig es ist, diese Entscheidung allein zu treffen. Der Moment wird kommen, an dem du los lassen kannst, dann hast du dir nichts mehr vorzuwerfen, kannst zu dir zurück kehren und glücklich sein.

Ein ständiger Balanceakt:

Wer gießt diese Blume, wenn nicht wir? Für wen blüht sie, wenn nicht dir?

Sei du selbst deine wunderschönste Blume. Dann kannst du das Strahlen hinaustragen in die Welt :give_rose:

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[...]

Lass mich dir noch eine Anekdote mitgeben:

In unseren ruhigsten Momenten können wir erst richtig erblühen, denn dann sind wir uns selbst bewusst, können nachdenken, uns selber Zeit widmen und werden dabei von niemanden beeinflusst. Sobald wir blühen, ziehen wir neugiere Blicke auf uns, während unsere Pracht bewundert wird. Doch die Gefahr besteht darin, dass man zu lange Alleine sein kann und vereinsamt. Die Blume verwelkt, ihre Schönheit verwandelt sich in Melancholie, auf der Schmerz und Leid folgt. Wie gift fließt es in unsere Wurzeln, lässt uns nach Heilung sehnen und zerstört uns selbst.

[...]

Sehr schön umschrieben!

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