Umgang mit Nachrichten - Auswirkungen auf die Psyche

46 Beiträge in diesem Thema

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Da hänge ich mich dann höflich dran, halte das Gespräch mit kleinen Brocken am laufen und achte nur auf die emotionale Ebene - fahre ich gut mit. Hauptziel: Die Leute ans Reden bringen bzw. am Reden halten.

Und das geht definitiv am besten, wenn man sich so darstellt, dass man zwar "ein wenig was weiß", aber die Erkentnnisse des gegenübers irgendwie ziemlich erhellend findet, ohne sich selbst als absolut unwissend darzustellen.

Fällt mir persönlich immer noch sehr schwer das zu heucheln.

Die meisten Leute haben von so ziemlich allem kaum en Plan (so kommt es mir vor). Bzw. geben ihr Brigitte/Bild Wissen weiter.

Ess sei denn man stößt zufällig mal auf ein echtes Hobby eines anderen oder so...

Hast du dich da irgendwie konditioniert ? :)

Ich muss mich z.B. nach all den Jahren des Game's immernoch extrem zusammen nehmen, um HBs bei irgendwelchen Themen nicht ständig zu widersprechen,

weil sie schlichtweg Mist labern. Vielleicht ist es doch am Besten einfach alle konkreten Themen zu meiden :)

bearbeitet von MrJack
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Da hänge ich mich dann höflich dran, halte das Gespräch mit kleinen Brocken am laufen und achte nur auf die emotionale Ebene - fahre ich gut mit. Hauptziel: Die Leute ans Reden bringen bzw. am Reden halten.

Und das geht definitiv am besten, wenn man sich so darstellt, dass man zwar "ein wenig was weiß", aber die Erkentnnisse des gegenübers irgendwie ziemlich erhellend findet, ohne sich selbst als absolut unwissend darzustellen.

Fällt mir persönlich immer noch sehr schwer das zu heucheln.

Die meisten Leute haben von so ziemlich allem kaum en Plan (so kommt es mir vor). Bzw. geben ihr Brigitte/Bild Wissen weiter.

Ess sei denn man stößt zufällig mal auf ein echtes Hobby eines anderen oder so...

Hast du dich da irgendwie konditioniert ? :)

Ich muss mich z.B. nach all den Jahren des Game's immernoch extrem zusammen nehmen, um HBs bei irgendwelchen Themen nicht ständig zu widersprechen,

weil sie schlichtweg Mist labern. Vielleicht ist es doch am Besten einfach alle konkreten Themen zu meiden :)

Ja, habe ich.

Ich arbeite hauptsächlich mit drei IG-Techniken, je nach Tagesform/Situation:

1) Visualisierung:

Ich stelle mir irgendein abstraktes geometrisches Objekt vor, meistens eine Säule oder einen Würfel.

Dann "gestalte" ich diese äusserst sparsam mit Dekorationen, wie z.B. einem Fuß, einer schlanken Linie hier und da usw. Anschliessend stelle ich mir vor, wie diese Säule an einem ruhigen Wintertag einfach nur dasteht und absolut nichts macht.

Wenn es ganz schlimm wird: Ich stelle mir vor, wie jemand schwer zu identifzierende Schmuckmuster darauf anbringt.

2) Rein und raus gehen:

Wende ich an, wenn die Person zwar nervige und dumme Meinungen hat, aber gleichzeitig sozial-emotional hochgradig kompetent erscheint (häufige Kombination, gerade bei HBs zwischen 25-29):

Ich lasse mich zunächst ganz auf die Gesprächssituation ein, wenn ich es nicht mehr aushalte gehe ich kurz weg - hier kommt das häufige Rauchverbot sehr gelegen!

Andere Alternative ist Toilette - und komme danach aber wirklich zurück, nachdem ich mich kurz erholt habe.

Gibt viele Beta-Punkte und macht beliebt, da man wirklich zurückkommt für noch mehr punishment.

3) Visualisierung 2 (kommt sehr selten vor):

Wenn die Person sozial kompetent UND (von der Rohform her) intelligent erscheint, aber halt trotzdem diese Eigenschaften hat und ich den Konakt aber für wichtig halte - stelle ich mir einfach vor, wie verschiedene Farben aus ihrem Mund kommen, wobei ich verschiedene Farbtönen den Strukturen der verbalen Äusserung zuordne.

Diese Visualisierung empfinde ich als extrem anstregend und halte das kaum länger als ca. 10-15 Minuten durch.

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Ich arbeite hauptsächlich mit drei IG-Techniken, je nach Tagesform/Situation:

Sehr, sehr geil. Brilliant. Woher hast Du diese Ideen zu 1. und 3.? Werde ich nächstes Mal anwenden, wenn jemand sich durch Dummes-Zeug-Reden hervortut und physische Flucht keine gute Option ist.

Zum Originalpost: Entweder tiefer einsteigen + verstehen und dann erst oder vielleicht besser direkt kölschen Frohmut üben à la "Et kütt wie et kütt / Et hät noch immer jot jejange!".

bearbeitet von benny2515

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Sehr, sehr geil. Brilliant. Woher hast Du diese Ideen zu 1. und 3.?

Abgewandelte Meditationstechniken von einem Karaterainer, bei dem ich vor Urzeiten mal war - habe das damals alles garnicht geschnallt, war zu jung & ungeduldig.

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Als ich bei Tim Ferriss erstmalig von der "Informations-Diät" gelesen habe, hielt ich ihn für einen ignoranten Schwachkopf. Mittlerweile praktiziere ich das aber selbst und muss sagen: Es fehlt mir gar nichts und was noch komischer ist, es fällt niemanden auf.

Ich habe unter der Woche keine Tageszeitung, ich schaue keine Nachrichten und habe auch kein Internet. Selbst das Radio lasse ich mittlerweile aus. Am Wochenende fliege ich einmal quer über die SZ der vergangenen Woche (maximal eine Stunde) und picke mir sehr selektiv einzelne Artikel raus. Als einziges Laster gönne ich mir nach wie vor den Spiegel, aber auch hier lese ich relativ selektiv.

Durch diese Informationsdiät wird man viel entspannter. Ich habe festgestellt, dass die großen Konflikte dieser Erde auch ohne mich stattfinden können. Ich bin geistig unabhängiger geworden. Großer Nachteil: Es fällt einem viel sträker auf, wie informationsleer und manipulativ selbst Artikel in vermeintlichen Qualitätsmedien sind. Vorteil: Wenn mich etwas wirklich interessiert habe ich jetzt die Zeit in die Tiefe zu gehen und entsprechende Bücher zu lesen.

Werde das ganze hoffentlich sogar noch ausweiten: Irgendwann will ich so gut wie kein TV mehr schauen. Habe schon lange nur noch die öffentlich-rechtlichen aber auch hier merke ich zunehmend, wie mich manches abstößt. Der durchschnittliche Polit-Talk nervt mich mittlerweile sogar als Nebenberieselung beim Bügeln (allen voran der hochgelobte Plasberg). Und auch vom paranoiden Tatort-Weltbild will ich mich in Zukunft immer weniger beeinflussen lassen (Ausnahmen wie Köln und Münster ausgenommen). Auch Serien schaue ich quasi gar nicht mehr, habe z.B. Breaking Bad vor der letzten Staffel einfach abgebrochen. Und wenn man mal von diesem routinemäßigen Schauen rauskommt, dann merkt man, dass Big Bang Theory, etc... meist nicht mehr als einen Gag pro Sendung zu bieten haben.

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Gast KommodoreB

@Marcio: Das klingt ja sehr verlockend. Ich denke, im Spiegel stehen alle wirklich wichtigen Dinge drin. Und es stimmt schon, ich muss nicht jeden Tag aufs neue hören, dass der Ukraine-Konflikt noch nicht beendet ist und Dobrints Maut-Pläne auf Kritik stoßen und in Israel eine Granate eingeschlagen ist und die IS wieder Schandtaten begangen hat... Hey, ich kauf mir morgen nen Spiegel und folge Deinem Beispiel.

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Damit fasst du meinen Post sehr griffig zusammen.

Werbung für den Spiegel wollte ich eigentlich gar nicht machen ;-). Ich sehe dieses Magazin durchaus kritisch, aber gerade im Bereich Gesellschaft / Kultur finden sich manchmal auch wirklich gute Artikel. Ein kurzes "Scannen" und ab und an selektives Rausgreifen interessanter Artikel hilft mir mich nicht komplett von der Gesellschaft zu entkoppeln ;-). Ich glaube wichtiger als die Wahl des Mediums ist es eher sich von der Informationssucht und der Sammelwut zu lösen. Man muss einfach nicht immer alles sofort und in tiefster Detailstufe wissen. Ich lese auch den Spiegel oft erst am Wochenende - so manches unwichtige Thema hat sich dann schon wieder erledigt.

Rolf Dobelli hat zu diesem Thema übrigens einen hervorragenden Essay geschrieben, welcher auch auf seiner Homepage zu finden ist:

http://www.dobelli.com/wp-content/uploads/2011/06/Dobelli_Vergessen_Sie_die_News.pdf

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@Marcio: Das klingt ja sehr verlockend. Ich denke, im Spiegel stehen alle wirklich wichtigen Dinge drin. Und es stimmt schon, ich muss nicht jeden Tag aufs neue hören, dass der Ukraine-Konflikt noch nicht beendet ist und Dobrints Maut-Pläne auf Kritik stoßen und in Israel eine Granate eingeschlagen ist und die IS wieder Schandtaten begangen hat... Hey, ich kauf mir morgen nen Spiegel und folge Deinem Beispiel.

Damit liegt du leider komplett falsch.

Der Spiegel unterscheidet sich nur sehr marginal von anderen Schmierblättern. Deswegen ist man da auch verdächtig schnell durch !

Wenn man nur wissen will was grad öffentlich Thema ist... Dann ist der Spiegel geeignet. Mehr aber auch nicht.

Unabhängig ist der sicherlich NICHT.

Stern/Focus/ Spiegel sind PSEUDOINTERLEKTUELL.

Kabaret für Mittelgebildete.

Genau wie Günther Jauch Sonntags auf der ARD.

Das heisst nicht, dass da nicht mal ein guter Artikel drin steht. Aber objektiv gebildet oder informiert wird man mit diesen Magazinen sicherlich NICHT!

bearbeitet von MrJack
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Mein Vater ist Rentner und handhabt es so:

Er zieht sich täglich 6-8 Stunden lang ARD und ZDF rein und hat gleich 2 Zeitungsabos. Von Tag zu Tag wird er negativer, ausländerfeindlicher, islamophober, geiziger und zusammenfassend ängstlicher.

Durch diese abartige Entwicklung meines Vaters wachgerüttelt, schaue ich kein Fernsehen, höre kein Radio und lese keine Zeitung,

stattdessen lese ich Internetseiten quer:

faz.de, amerika21.de, veteranstoday.com, rt.com

Daraus bildet sich dann eine Meinung heraus, ohne dass ich in Panik verfalle.

Stattdessen bin ich einfach nur von Monat zu Monat wütender auf die deutsche Presselandschaft mit ihrer zum Teil ekelhaften Propaganda-Berichterstattung.

Gerade der SPIEGEL entpuppt sich dabei als Wolf im Schafspelz, indem er mit hetzerischen und de facto illegalen (habe ich bereits an anderer Stelle ausführlich erklärt) Schlagzeilen wie "STOPPT PUTIN JETZT!" aufwartet.

Also einfach 4 möglichst verschiedene Nachrichtenportale als Lesezeichen speichern und pro Tag 1x quer lesen - das reicht.

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Ich habe quasi aufgehört Mainstream Medien zu konsumieren. Stattdessen habe ich eine kleine aber feine Auswahl an Blogs in meinem Feedreader (feedly) zusammengestellt. Ueber wichtige Dinge werde ich so bestens informiert. Und wenn auf einer Bullshit Seite (z.B. SPON) mal was lesenswertes kommt, ist das dann auch in einem der Blogs verlinkt.

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Gast

Sehr interessant, dass hier einige bewusst so gut es geht auf den Mainstream und etliche Alltags-News verzichten. Vorübergehend ist die Strategie "aus den Augen aus dem Sinn" sehr sinnvoll. ABER: Wenn man in einer größeren Stadt wohnt, weiß man, dass die schleichende und offensichtliche Islamisierung gang und gäbe ist. Wie wir wissen, ist das Wegschauen auch keine Lösung und in diesem Punkt habe ich auch meine "leichte" Besorgnis, da in div. Statistiken offensichtlich ist, dass immer mehr Muslime gibt und in etwa 20-30 Jahren später eine ansehnliche Zahl in den großen Städten mit uns lebt. (wie etwa in der Türkei findet gegenwärtig eine Umvolkung statt bzw. wurde kürzlich die sunnitische IslamReligionstunde für alle verpflichtet). Auch versucht Erdogan inkl. seiner Partei massiv Einfluss in Deutschland/Österreich zu den Auslandstürken zu nehmen (bleibt Türken und pflegt eure Kultur). Unsere Politiker tun nichts dagegen und sogar die radikalen Salafistenströmungen werden toleriert. Auch wenn man div. Medien nicht beachtet, bleibt das Problem bestehend und wird nicht gelöst....

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@icebear78

Was hat dein letztes Posting mit dem Titel deines Threads zu tun?

Deine Frage war: "Wie sollte man am besten mit Nachrichten aus dem Alltagsgeschehen (Web-Nachrichtenseiten, "heute-Journal", Zeitungen etc.) bestmöglichst umgehen?"

Und auf diese Frage hast du jede Menge Antworten bekommen. Dein letztes Posting hat allerdings eher den Charakter einer Politisierung, die mit deiner Ausgangsfrage nichts zu tun hat.

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Wie ich schon woanders sagte, es gibt nichts mainstreamigeres als gegen den Mainatream zu sein. Gegen die Mainatreammedien zu wettern, aber trotzdem bei diversen Themen nicht in die Riefe zu gehen, also statt ernsthafte Bücher zu lesen irgendwelche schalen Pseudoinfoseiten zu lesen.

Dann kommt dann halt son Blödsinn heraus, dass die Muselmanen und überrennen und "die Politiker" nichts dagegen tun...

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Gast

@bestoffall

Im Prinzip hast recht, bin in die Tiefe gegangen. Die vielen Perspektiven von hier sind äußerst ratsam, denn der einzelne kann ohnehin die Welt nicht verbessern/ändern. Auf gehts zum Frauen anbaggern :-)

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[...] Und wenn man mal von diesem routinemäßigen Schauen rauskommt, dann merkt man, dass Big Bang Theory, etc... meist nicht mehr als einen Gag pro Sendung zu bieten haben.

Musst Du auf Englisch schauen.

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Ich habe quasi aufgehört Mainstream Medien zu konsumieren. Stattdessen habe ich eine kleine aber feine Auswahl an Blogs in meinem Feedreader (feedly) zusammengestellt. Ueber wichtige Dinge werde ich so bestens informiert. Und wenn auf einer Bullshit Seite (z.B. SPON) mal was lesenswertes kommt, ist das dann auch in einem der Blogs verlinkt.

In Blogs kann jeder Hans und Franz schreiben was er will und er unterliegt da keiner Kontrolle. Wäre ich skeptisch, gerade wenn es um brisante Themen geht.

Das gleiche gilt auch für Facebook. Wenn ich gucke wie da "Nachrichten" verbreitet werden, dann wird mir ganz schwindelig. Gerade im Netz gibt es doch allerhand Schund. Alles was du glauben willst, findest du im Netz. Es gibt auch Internetseiten, die dir verklickern wollen, dass in Nordkorea alles ganz toll läuft, oder dass die von der IS alles nette Jungs sind.

Es ist schon gut, dass es sowas wie den Pressekodex und eine journalistische Ausbildung gibt.

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Gast ulbert

Bin Medienvegetarier geworden, fand vor einigen Jahren, dass Tim Ferriss (4-Stunden-Arbeitswoche) einen ähnlichen Ansatz postuliert (Mainstream-Medien sind Zeitvergeudung, liest nur Schlagzeilen der Boulevard-Zeitungen und hat somit immer Gesprächsstoff mit seinen Partnern).

Fernsehen wird nur noch strikt zur Unterhaltung eingeschaltet, das reduziert sich bei mir zumeist auf Fußball (einmal die Woche Bundesliga, gelegentlich Champions League / Länderspiele). Ich informiere mich nicht mehr über das TV-Programm und werde auch unruhig, wenn zuviel Meinungsmüll aus Moderatorenmund über mich niedergeht.

Tageszeitungen sind in Österreich (wo ich seit vielen Jahren lebe) nicht zu lesen (habe einige versucht), Wochenzeitschriften dito. Österreichisches Pressewesen ist konzentriert auf wenige Konzerne (mit starker Bankenunterstützung) und zentralisiert abhängig von staatlicher "Presseförderung" und staatlichen "Großinseraten". Dementsprechend betreiben diese Zeitungen eine Hinterher-Erklärerei, unreflektierter Abdruck von jeglicher Presse-Erklärung und Abkopieren von Artikeln der (ziemlich schlechten) "Austria Presseagentur". Für derlei Mietfedern werde ich kein Geld und keine Aufmerksamkeit aufbringen.

Ich lese im Internet regelmässig "Spiegel" und "Standard" (österr. Tageszeitung, linksliberal), mein Unbehagen über diesen "Journalismus" wächst, ich werde mal versuchen, eine Woche ohne diese "Medien" auszukommen.

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News bezogen auf momentane Ukraine-Krise ...

Habe den Thread hier nicht ganz verfolgt, aber aufgeschnappt, welchen Medien man noch trauen kann, wer neutral berichtet usw. .. NIEMAND berichtet neutral. Selbst der "unabhängigste Youtube-Truther" wird irgendwann pro Russland oder pro Westen sein. Es gibt keine unabhängige Nachrichten-Quelle (von den TV-News brauch ich gar nicht erst zu reden). Den Nachrichten geht es in erster Linie nur darum zu beweisen, welche Seite mehr Dreck am Stecken hat, um es den Nachrichten-Konsumenten leichter zu machen, sich für eine Seite zu entscheiden. Falls es einen Nachrichtenkanal gibt, der westliche und östliche Propaganda gleichermaßen entblößt, dann steht Dieser für totalen System-, Ideologieabbau, für den sich aber kein Schwein interessiert.

Jegliche Info im Internet/TV/Print wirkt system-stabilisierend. Sich dem Ganzen zu entziehen wirkt system-destabilisierend. Ihr kennt ja den Spruch "Stell Dir vor: Es ist Krieg und Keiner geht hin". Dasselbe gilt für den zur Zeit herrschenden Informations-Krieg. Angenommen Jeder würde keine News mehr konsumieren, das System würde auf beiden Seiten kollabieren. Aber das soetwas im Bereich des Unvorstellbaren liegt, kommt es letztendlich auf die Frage an, welche persönlichen Grundwerte man vertritt, welche innere Einstellung mit welcher Seite am ehesten harmonisiert

Russland war jahrelang ohne Ideologie, die dem westlichen Liberalismus stand halten konnte. In letzter Zeit ist eine neue Ideologie entstanden, die alle bisherigen (darunter auch den Liberalismus) überwinden soll, aber letztendlich eine durch und durch erz-konservative Ideologie ist. Gedankengut ist Alles, um eine Gesellschaft zu einen. Putin ist dabei, ein neues Russland aufzubauen. Er vermittelt "neue" (alte) Werte, die auch viele aus dem Westen anziehen. Putin ist ganz und gar nicht gesellschafts-liberal. Der Westen schon (auch wenn er seine Bürger genauso überwachen wird, wie der Osten es tun wird). In einer systematischen Welt, die sich ohne Ideologien nicht selbst erhalten kann, muss man sich letztendlich fragen, welche Werte man vertritt. Bekenne ich mich zum Liberalismus/Westen, muss ich mich zwangsläufig für das kleinere Übel entscheiden (westliches System, dass letztendlich genauso wie der Osten seine Bürger überwachen und kontrollieren wird und Kriege führen wird, sonst ist das System nicht überlebensfähig). Im Westen gibt es viele, die sich zu Russland bekennen. In Russland gibt es viele, die sich zum Westen bekennen, aber das nicht, weil die eine oder andere Seite mehr oder weniger politischen Dreck am Stecken hat, sondern weil die innere Einstellung mit den politisch-gesellschaftlichen Werten harmonisiert. Der Westen fördert gesellschaftliche Liberalität, der Osten fördert Konservatismus.

Ich beobachte zur Zeit, dass viele Leute, die früher immer so für Freiheit standen, rebellisch waren und mit Che-T-Shirten herumliefen, plötzlich konservativ werden, "unabhängige" Truther-Medien konsumieren sich zu Russland bekennen. Den bösen, dekadenten Westen verteufeln sie und das lassen sie auf Facebook auch jeden wissen. Spannende Zeiten erwarten uns.

... Auswirkungen auf die Psyche? Totale Gehirnwäsche, weil es immer darum geht, sich für irgendetwas zu entscheiden.

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Ich habe quasi aufgehört Mainstream Medien zu konsumieren. Stattdessen habe ich eine kleine aber feine Auswahl an Blogs in meinem Feedreader (feedly) zusammengestellt. Ueber wichtige Dinge werde ich so bestens informiert. Und wenn auf einer Bullshit Seite (z.B. SPON) mal was lesenswertes kommt, ist das dann auch in einem der Blogs verlinkt.

In Blogs kann jeder Hans und Franz schreiben was er will und er unterliegt da keiner Kontrolle. Wäre ich skeptisch, gerade wenn es um brisante Themen geht.

Das gleiche gilt auch für Facebook. Wenn ich gucke wie da "Nachrichten" verbreitet werden, dann wird mir ganz schwindelig. Gerade im Netz gibt es doch allerhand Schund. Alles was du glauben willst, findest du im Netz. Es gibt auch Internetseiten, die dir verklickern wollen, dass in Nordkorea alles ganz toll läuft, oder dass die von der IS alles nette Jungs sind.

Es ist schon gut, dass es sowas wie den Pressekodex und eine journalistische Ausbildung gibt.

Deswegen meine Betonung auf die Auswahl. Die Blogger aus meinem Feed sind z.T. Journalisten, die sich mit dem Blog selbständig gemacht haben. Oder anderweitig qualifizierte Leute, mit entsprechender öffentlicher Präsenz.

Die besten Informationen über die aktuellen Krisen in der Welt beziehe ich z.B. aus diesem Blog: http://augengeradeaus.net

Ähnlich hochwertige Quellen sammle ich mir zu den Themen zusammen, die mich interessieren (Computersicherheit + Privacy, Wirtschaft, etc)

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Gast KommodoreB

@Marcio: Danke für den Link, den zieh mich mir gleich mal rein.

Edit: Ich habe durchgehalten. Der Text ist stark. Könnte mich überzeugen. Ich denke mal drüber nach die nächsten Tage.

@MrJack: Hast Du denn eine interessante Alternative im Angebot?

Wie Roien schon schrieb, vermute auch ich, dass kein Medium völlig objektiv berichtet, so dass man entweder gleich mehrere Quellen aus verschiedenen politischen Lagern lesen müsste, oder eben z.B. den Spiegel, aber stets mit kritischer Haltung gegenüber den präsentierten Thesen.

bearbeitet von KommodoreB

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