Am Anfang der Reise zur Männlichkeit

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Hallo Leute,


erst jetzt, ganz ganz langsam, kommt es auch bei mir an, wie ich meinem beta forever Dasein entgegenarbeiten kann. Ich mache Schritte und Erfolge im Leben, aber nur mit großer Verzögerung wirkt sich das auf mein Selbstbewusstsein aus. Mich frustriert ungemein, dass ich schon 27 bin, und bis jetzt absolut weinerlich, passiv, selbstmitleidig und ein totaler Waschlappen war. Es tut mir ungemein weh und ich weiß auch, dass ich nur mit harter Arbeit und wahrscheinlich über einen langen Zeitraum was ändern kann.


Ich hatte ein beschissenes Los mit meiner Erziehung, die durch meine Einwanderer-Großeltern kam, welche in ihrer Mentalität absolute Dinosaurier aus einer anderen Welt sind. Sie haben mich unbeabsichtigt, aber mit eiserner Disziplin, zum ultimativen Beta erzogen (wohl eher Epsilon!). Sie haben mir erfolgreich beigebracht, dass ich ohne sie in der Welt nicht überleben kann, keine Risiken eigenehen sollte, und an Frauen nicht denken darf, bis ich einen sicheren Job habe. Sie haben konsequent gehandelt und mir alles, alles aus dem Kopf geredet. Sport, Sozialleben, Freundin waren TABU.


Wenn ich je ein Quäntchen Selbstbewusstsein hatte, dann wurde ich ich im Alter von 20 definitiv gebrochen. Ich war Erstsemester und hatte meine erste Freundin und meinen ersten Kuss, und sie war mega schaft drauf, mit mir zu schlafen. Ich wohnte - natürlich - bei meinen Großeltern und hielt alles geheim, aber sie hatten mich dermaßen beta gemacht und wie ein Hündchen unter Kontrolle, dass ich mich nicht getraut habe, das zu machen was ich wollte und richtig war: Ausziehen, mein Leben in die Hand nehmen, und natürlich meine Freundin ficken. Nachdem ich meine Eier, die damals auf atomarer Längenskala waren, in die Hand nahm und ihnen erzählte, dass ich ausziehen, mein Leben in die Hand nehmen und natürlich meine Freundin ficken will, haben sie der maßen Psychoterror gemacht (ohne damals oder jemals auch nur im geringsten physische Gewalt anzuwenden), dass ich nach drei Tagen kämpfen und heulen ohne Grund mit ihr Schluss gemacht habe. Das kann ich nie wirklich aus meinem Kopf kriegen.


Langer Rede kurzer Sinn, es hat mich vier weitere Jahre des ultimativ selbstmitleidigen Masturbations-Epsion-Daseins gekostet, einen Aufstand zu machen und sie zu überzeugen, dass ich ausziehen will. Mit 24 bin ich ins Ausland gezogen und habe mich seitdem von einer zur anderen top 10 Uni der Welt gearbeitet, wobei mein Selbstbewusstsein und meine Sozialkompetenzen weitgehend unten blieben.


Erst im letzten Jahr hat sich mein Selbstbewusstsein merklich verbessert. Ich habe viele neue Dinge ausprobiert, mit der Motivation, Erfolge zu haben und an mich zu glauben. Ich habe konsequent ein erfolgsversprechendes Computer-Hobby betrieben, das ich gerne professionalisieren möchte. Ich habe kurz Improvisationstheater und Pickup ausprobiert, beides mit wenig Erfolg.


Es frustriert und schmerzt mich, wie lange es gedauert hat, dieser Epsilon-Erziehung entgegenzuwirken, bis ich zumindest ein wenig Hoffnung gesehen habe. Ich bin ein frustriertes, diszipliniertes, talentiertes, ungeficktes 27-jähriges brainiac Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden, mit etwas Hoffnung und einem langen Weg vor sich.


Erst langsam, gaaanz langsam, beginne ich zu verstehen, dass es eigentlich egal ist, was Leute von mir denken. Dass es als Mann ein Imperativ ist, sich zu wehren und Leute nicht auf sich rumtanzen lassen zu dürfen. Dass es nicht falsch und destruktiv ist (wie es mir so eindrucksvoll beigebracht wurde), Frauen anzusprechen, sondern als Mann richtig und naturgewollt ist. Dass ich Eier habe und diese im Leben nutzen muss. Dass rumheulen nichts bringt und dass meine Probleme sehr real sind, und dass sie sich nicht von selbst lösen, und dass ich hier und jetzt, 27, frustriert, diszipliniert, talentiert und ungefickt, am Anfang einer langen reise zu meiner Männlichkeit stehe.

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Hey, schön dass du dich so öffnest aber folgendes Problem habe ich mit deinem Text

Mich frustriert ungemein, dass ich schon 27 bin, und bis jetzt absolut weinerlich, passiv, selbstmitleidig und ein totaler Waschlappen war.
Ich bin ein frustriertes, diszipliniertes, talentiertes, ungeficktes 27-jähriges brainiac Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden, mit etwas Hoffnung und einem langen Weg vor sich.
Dass rumheulen nichts bringt und dass meine Probleme sehr real sind, und dass sie sich nicht von selbst lösen, und dass ich hier und jetzt, 27, frustriert, diszipliniert, talentiert und ungefickt, am Anfang einer langen reise zu meiner Männlichkeit stehe.

Du sagst du warst weinerlich... du bist es noch!

Aber du siehst es ein dass du es ändern musst, heulst aber im gleichen Satz wieder rum und machst dich fertig.

1. So wird niemand selbstbewusst.

2. Fast jeder hat Probleme in seiner Vergangenheit gehabt, manche stärker manche weniger. Keiner kann deine Vergangenheit ändern, da gibt es nur eins, nämlich dass du sie hinnimmst und akzeptierst.

3. Ich kenne das wenn man "down" ist, man zieht sich immer noch mehr runter, weil das irgendwie das Einzige ist was man im Moment hat. Aber das ist einfach falsch! So hart es klingt, aber es gibt da für mich eine einfache Regel wenn mich etwas stört:

3.1 Wenn ich das ändern kann was mich stört gibt es die Möglichkeiten.

-Ich tue etwas dagegen.

-Ich bin zu faul und tue nichts dagegen, dann darf ich mich aber auch nicht beschweren.

3.2 Es gibt etwas das mich stört, jedoch kann ich es nicht ändern (Meine Augen, ka was)

-Ich muss es einfach akzeptieren.

Das rumgeweine bringt niemanden etwas, keine Frau wird dich deswegen mögen und Mitleid haben.

Aber finde es toll dass du durchstarten willst, viel Erfolg! Zieh es durch und mach was aus dir!

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Hey indepth!

Schön, dass du deine Situation erkannt hast und daran arbeitest. Ich empfehle dir dich ausgiebig mit dem Thema "Inner Game" auseinanderzusetzen.

Um deine Vergangenheit loszulassen, gibt es sehr gute Trance-Audiodateien im NLP-Bereich dieses Forums (http://www.pickupforum.de/topic/100731-loslassen-wie-ein-buddha-%E2%89%88-hd/). Solltest du es ausprobieren, lass dich darauf ein und mach es regelmäßig. Du kannst auch Autosuggestion ausprobieren, ebenso wie das schreiben eines Tagebuchs. Probier etwas mit den Möglichkeiten rum die existieren, bis du etwas gefunden hast, dass dir persönlich hilft.

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