Beziehung zu den Eltern verbessern

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Liebes PU-Forum,

ich wende mich an Euch mit einem Anliegen, bei welchem ich seit Jahren nicht weiterkomme, das mir aber sehr wichtig ist: die Beziehung zu meinen Eltern.

Zu mir: Ich bin 30 jahre jung, hatte bis ich 26 Jahre alt war keine Freundin (und die dann nur 3 Monate, seitdem - dank diesem Forum - doch einige FBs). Trotzdem kam ich mit den Mädchen, die ich kennen lernte, in der Regel immer gut klar - nur "war eben keine gut genug". Deshalb habe ich auch zwei langwierige Oneitis mehr oder weniger hinter mir.

Was mich aber mehr als der mäßige Frauenerfolg stört, ist die Beziehung zu meinen Eltern. Die beiden sind total herzliche Menschen, woll(t)en immer das beste für ihre Kinder und ich kann immer auf sie zählen - top Eltern. Allerdings ist unsere Beziehung seltsam. Ich bin gegenüber/in Gegenwart von ihnen ein ganz anderer Mensch als ohne sie. Vollkommen humorlos, rede nicht viel, fast abgestumpft, unherzlich, versuche keine Emotionen zu zeigen und nicht in mich reinschauen zu lassen.

Meine Mutter ist eine "starke" Frau, mein Vater sehr betaisiert und v.a. auch mir gegenüber recht unsicher (meine Beziehung zu ihm ist auch deshalb deutlich schlechter als zu meiner Mutter). Mein Vater verhält sich mir gegenüber fast schon unterwürfig und wie ein Mann in einer Oneitis: er tut alles für mich, versucht immer, meinen Wünschen vorherzukommen (wenn ich mit ihnen frühstücke und auf die Milch leer mache, steht er gleich auf und holt ne neue...) - das treibt mich irgendwie immer noch weiter von ihm weg (jetzt verstehe ich auch die Oneitis-Frauen).

Meine Frage nun: Was kann ich tun, um die Beziehung zu meinen Eltern zu normalisieren? Um in ihrer Gegenwart normal - offen, humorvoll etc. zu sein und ihnen auch die "Liebe entgegenzubringen", die sie verdient haben? Irgendwas hält mich davon ab und ich komme nicht drauf, was.

Hat jemand von Euch einen ähnlichen Fall, und diesen auch gelöst?

Besten Dank und Grüße

Marcus

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Hi marcus84,

ja, ich kenne das, auch meine Beziehung zu meinen Eltern ist sehr schwierig und ich bin, ebenso wie du, sehr zurückhaltend was "Infos aus meinem Leben" an meinen Eltern betrifft. Die Gründe für mein Verhalten habe ich vor einigen Jahren gefunden:

1. Je mehr ich preisgebe, desto eher und mehr wird es gegen mich verwendet. Meine Eltern sind sehr religiös, leben in einer unrealistischen Käseglocke und versuchen dieses Wertesystem an uns Kinder (3) koste es was es wolle, weiterzugeben. Alles was nicht so ist, wie sie es wollen oder denken, dass es ist, wird verteufelt. Ich selbst möchte mit dem Leben das meine Eltern führen nichts zu tun haben, es ist altmodisch, langweilig und zutiefst spaßverderbend. Die Werte dich ich von meinen Eltern als Kind übernommen habe, sind im echten modernen Leben sehr hinderlich und würden mich nirgends hinbringen. Dies sowohl privat als auch beruflich, nur die wenigsten Menschen sind z.B. ebenso ehrlich wie man selbst. Wenn ich etwas erzähle (z.B. das geschäftliche Verhandlungen sehr schwer waren oder dass ich nicht den bestmöglichen Preis für meinen Kunden gemacht habe) das nicht in das Weltbild meiner Mutter passt, fängt sie an zu weinen und für mich zu beten und versucht immer noch!! stante pede mich zur Veränderung meines Verhaltens zu manipulieren. Ich bin 46!!!! Leider hat mit nur sehr wenig von dem, was mir meine Eltern mitgegeben habe, im Leben etwas nützen können. Gut, Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. Höflichkeit. Aber ansonsten ist da nicht viel. Mein Vater war zwar für uns da, aber das eher im Sinn eines Großgrundbesitzers und nicht als Kumpel oder Freund, dem man sich als Kind bedingungslos anvertraut. Ich habe einfach keinen Bock mehr, mir in meine Karten schauen zu lassen. Das bedeutet nur Stress und Streit.

2. Ich habe meinen Lebensweg selbst gefunden. Habe Jahrzehnte dafür gebraucht. Alles was ich kann und bin und weiß, kommt von mir selbst. Vieles was mir meine Eltern beigebracht haben, ist falsch. Mein Leben hätte so viel einfacher verlaufen können. WENN, ja ich weiß WENN!!!! Da meine Eltern inzwischen beide über 80 sind, erzähle ich aus "Gnade" nichts mehr, um sie nicht durch einander zu bringen. Es wäre unschön, sie noch in diesem Alter auf das Scheitern ihrer Erziehungsarbeit hinzuweisen.

Okay, ich kann nur von mir selbst erzählen, was denkst? Ist da vielleicht ei Lösungsansatz für dich dabei??

Grüße, Cowboy

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Oben steht: "wenn ich mit ihnen frühstücke".

Meint das wenn du mal zu Besuch bist, oder wohnst Du zu Hause?

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Mein Vater verhält sich mir gegenüber fast schon unterwürfig und wie ein Mann in einer Oneitis: er tut alles für mich, versucht immer, meinen Wünschen vorherzukommen (wenn ich mit ihnen frühstücke und auf die Milch leer mache, steht er gleich auf und holt ne neue...) - das treibt mich irgendwie immer noch weiter von ihm weg (jetzt verstehe ich auch die Oneitis-Frauen)

Alter, dass sind deine Eltern? Die wollen das beste für dich, also für ihr Kind. Und du redest was davon, dass dein Vater dir unterwürfig ist, weil er alles für dich macht? Meine Eltern tun auch alles für mich, würden auch alles für mich tun. Ich könnt zuhause wohnen bis ich 100 bin, meine Mutter würds nicht stören. Im Gegenteil, ich bin EInzelkind, denke sie würde das noch begrüßen.

Meine Mutter sagt sogar immer ich soll nicht ihre schweren Einkaufstaschen nach oben tragen, sie mache das. Ha.

So sind Eltern nun einmal, also nicht immer, aber im besten Fall. Und du vergleichst das mit einer LSE Dame, die dir in den Hintern kriecht? Sorry, aber das ist für mich zu viel PU Mist.

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Meine Frage nun: Was kann ich tun, um die Beziehung zu meinen Eltern zu normalisieren? Um in ihrer Gegenwart normal - offen, humorvoll etc. zu sein und ihnen auch die "Liebe entgegenzubringen", die sie verdient haben?

Mit der Frage wirst du nicht weiter kommen.

Schau:

An Beziehungen sind immer mehrere Personen beteiligt. Es ist unmöglich für dich, die Beziehung zu deinen Eltern gezielt zu verändern - weil es nicht nur von dir abhängt, wie die Beziehung funktioniert.

Klar kannst du dich deinen Eltern gegenüber offen und humorvoll verhalten. Das ist dann dein Verhalten. Mehr nicht. Wie sich dadurch die Beziehung zu deinen Eltern verändert, kannst du nicht beeinflussen.

Das ist so - auch dann, wenn du glaubst, dass du das könntest. Oder genauer gesagt, wenn du dich verpflichtet fühlst, dich deinen Eltern gegenüber so zu verhalten, wie sie es von dir erwarten. Also, wie sie es "verdient" haben.

Um die Beziehung zu deinen Eltern -oder zu Frauen- zu verbessern, würde an deiner Stelle den Glaubenssatz über Bord werfen, dass irgendjemand Liebe verdienen könnte - oder sich verdienen müsste.

Alternativ würd ich es mit einem Mindset in der Richtung versuchen:

Du bist ein erwachsener Mann und bringst allen Menschen die Liebe entgegen, wie dir selbst auch. Ohne, dass du dir dabei irgendwas verdienen müsstest. Stichwort Selbstwertempfinden. Du bist so OK, wie du bist.

Genauso sind alle anderen so OK, wie sie sind. Wenn dein Vater sich betaisieren und deine Mutter eine starke Frau sein will, dann lass die beiden das ruhig so machen. Wie die beiden ihr Leben leben und wie sie ihre Beziehung gestalten, ist deren Entscheidung. Dafür bist du nicht verantwortlich.

Verantwortlich bist du für dich selbst. Wenn du deinen Eltern humorvoll begegnen willst, dann mach das. Wenn du dich lieber in dich zurückziehen willst, dann mach das. Ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.

Der Hintergrund dabei ist:

Wenn Kinder sich ihren Eltern gegenüber zurückziehen, dann meist weil die Kinder damit auf überfordernde Erwartungshaltungen der Eltern reagieren. Ist eine normale und gesunde Reaktion der Kinder. Normal ist auch, dass die Kinder deswegen Schuldgefühle entwickeln.

Als Kind hast du dir damit aus der Patsche geholfen. Jetzt mit 30 brauchst du das nicht mehr. Weil du erwachsen bist.

Besuch deine Eltern, wenn du Lust dazu hast - und wenn du merkst, dass dein Humor nicht mehr ausreicht, gehst du nach Hause. Ohne dich verpflichtet zu fühlen.

Nach Hause bedeutet, dass du nicht mehr bei deinen Eltern lebst. Calaras Frage trifft da den Nagel auf den Kopf. Falls du noch bei deinen Eltern wohnst: Ausziehen.

Was Frauen angeht: Das keine gut genug ist, liegt an deiner Erwartungshaltung. Kannst überlegen, in wie weit du wiederholen willst, was deine Eltern in ihrer Beziehung machen - und in wie weit du was anders machen willst.

So sind Eltern nun einmal, also nicht immer, aber im besten Fall. Und du vergleichst das mit einer LSE Dame, die dir in den Hintern kriecht?

So sind LSE Damen nun einmal. ;-)

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Wenn keine frau gut genug für dich ist, hast du möglicherweise eine beziehungsangst bzw dein frauen bild ist so gepolt, dass du jede frau unbewusst mit deiner mutter (=ideale frau) vergleichst. Um das zu überwinden musst du dich ablösen, d.h. Du musst erkennen wie deine eltern wirklich sind. Dann bemerkst du plötzlich wie viele verhaltensweisen deiner mutter bei anderen frauen "aufblitzen". Ob sie dir gefallen kannst du dann "frei" entscheiden.

Bücher die ich empfehlen kann:

Roland Kopp Wichmann: Frauen wollen erwachsene männer

Bjørn Leimbach: männlichkeit leben

So long, dj

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