Unzufriedenheit im Job, die sich auch auf mein Privatleben auswirkt

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Hallo Community,

ich wende mich mal an Euch hinsichtlich meiner beruflichen Situation, um eventuell ein paar Ideen/Gedankenanstöße oder Tipps/Hinweise zu bekommen.

Ich habe einen mittleren Reife Abschluss (Wirtschaftsschule) und habe vor 8 Jahren meine Ausibldung zum Kaufmann für Bürokommunikation abgeschlossen. Das Abschlusszeugnis ist quasi eine 2. Direkt nach der Ausbildung kam der Zivildienst. Hier wurde ich auf den sozialen Bereich aufmerksam, sodass ich unsicher war, ob ich als Kaufmann überhaupt arbeiten möchte. Ich wollte Soziale Arbeit studieren und daher begann ich die Berufsoberschule (BOS). Habe die Vorklasse auch bestanden, da ich aber wegen meiner Ausbildung nicht auf den sozialen Zweig wechseln konnte und - da muss ich aus heutiger Sicht ehrlich sein - ich zu Faul war, brach ich die BOS ab. Ich wollte schnellstens in den sozialen Bereich und begann eine Ausbildung zum Erzieher. Das war von anfang an nur eine Notlösung. Wollte ja eigentlich eher in die Rolle eines Beraters (Jugendamt oder so). Ich absolvierte die theoretische Aubildung mit sehr guten Noten, doch das praktische Abschlussjahr war ein disaster. ICh kamm überhaupt nicht klar und merkte immer mehr, dass ich eher ein Theoretiker bin. Ich machte die Ausbildung nicht zu Ende. Brauchte einen klaren Schnitt, um mich selbst nicht vollends in Frage zu stellen. Um Geld zu verdienen (wohnte schon einige JAhre alleine), kam ich über eine Zeitarbeitsfirma ins LAger. Dort kam ichsehr gut zurecht, bekam endlich wieder positives Feedback. Fühlte mich wohl, obwohl es ein Ausbeuterjob war. Ich zog - auch hier aufgrund meines Wunsches nach klarer Veränderung - in eine andere Stadt (Wiesbaden). Das war im Oktober 2013. Hier hielt ich mich die erste Zeit mit LAgerjobs über Wasser. Klappte alles ganz gut, aber durch mein neues Denken und Streben nach endlich endlich einer auch finanzielle glücklichen Zukunft, fasste ich den Entschluss nach 8 JAhren (!) wieder meinen in gelernten Beruf einzusteigen. Ich schaute nach Stellen als Sachbearbeiter, Bürokaufmann und absolvierte Excel und Word- Kurse. Trozdem ware es nach einer so langen Zeit schwierig, in diesem Beruf etwas zu bekommen. Habe mich viel beworben.

So war ich froh, als ich über glückliche Umstände an einen Job in einer Agentur kam, der versprach endlich wieder mal in den kaufmännischen Bereich hinein zu schnuppern. Bereits im Bewerbungsgesrpäch wurde mir allerdings gesagt, dass ich zwar als Sachbearbeiter im Einkauf einstellt werde, aber mit dem Schwerpunkt Logistik. Ich nahm den Job an um endlich von der Zeitarbeitsschiene weg zu kommen, etwas mehr zu verdienen und Chance nzu haben, wieder in die Richtung KAufmann zu kommen.

Momentan entpuppt sich aber der Job doch eher als Maloche. Ich habe keine Zeit viel Bürosachen zu übernehmen, da ich der einzige in der Logistik bin (ist eine kleine Firma), verpacke und schleppe den ganzen Tag und bin einfach unzufrieden.

Ich weiß, dass ich nach einem solchen Lebenslauf nicht von Null auf Hundert an einen Traumjob kommen kann und es defintiv ein Schritt in die richtige Richtung ist. Aber meine an der vhs absolvierten MS-Office Kurse sind unbrauchbar und der verdienst liegt unterhalb dessen, was ich als gelernter KAufmann für Bürokommunikation erwarten kann. Das ganze entwickelt sich in eine komplett andere Richtung, als ich es möchte. Ich werde zum (ungelernten) Lagerspezialisten, obwohl ich eigentlich lieber oben im Büro am Schreibtisch sitzen und Kundenkontakt haben möchte.

Ich kann mehr mit meinem Kopf anstellen und will ihn endlich wieder nutzen. Ich kann gut mit Menschen umgehen. Aber welcher Arbeitgeber gibt mir eine Chance mit so einem Lebenslauf... und wenn ich mich jetzt nach nur 4 Monaten in meinem aktuellen Job wieder woanders bewerbe, wird der ja auch nicht besser und der Chef des neuen Unternehmen wird sich fragen, warum ich alles hin schmeisse. Mir fehlen da die Argumente, warum ich unzufrieden bin.

Am meisten bereue ich, dass ich die BOS damals abgebrochen hätte. Ich könnte damit jetzt alles studieren. Habe so viele Leidenschaften, aber nichts davon kann ich in meinem aktuellen Job unterbringen. Ich bin abends körperlich so kaputt, dass ich keinen Kopf und Antrieb mehr habe für Hobbys, Leidenschaften und einfach mal die schönen Dinge im Leben. Und sowas brauchte ich. Das ist mein Charakter. Ich komme zwar gut zurecht im Job und kann "anpacken", bin aber vom Typ was anderes. Das macht mich unzufrieden. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will endlich "ankommen". Ich bin 28 JAhre alt, habe schon soviel gemacht aber letztlich so wenig.

Habe schon überlegt, über eine Zeitarbeitsfirma ins Büro zu kommen und dann irgendwann auf eine Übernahme zu spekulieren.... Ich weiß nicht mehr, was ich für Möglichkeiten habe. Eine Zusatzausbildung ohne dabei Geld zu verdienen ist nicht möglich, da ich ja alleine wohne und mit 28 Jahre sicherlich nicht wieder zu Mami und Papi zurück möchte.

Was sind Eure ehrlichen Gedanken dazu? Danke!!!

bearbeitet von innominate

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Lieber innominate,

meine ehrlichen Gedanken waren diese zwei: Mir geht es im Vergleich zu Dir ja richtig gut! Und: Wenn du jetzt nicht handelst, kommst Du vermutlich nie mehr aus deiner Situation raus.

Das erste was Du meiner Meinung nach tun musst ist abends wieder einen Kopf und Antrieb für Hobbys, Leidenschaften und die schönen Dinge im Leben zu haben. Du bist in der Situation, dass deine Arbeit dein Leben ist - und deine Arbeit ist (in deinen Augen) ja schlecht, also auch dein Leben. So, aber auch umgekehrt darf es nicht sein: Nur weil ich absolut zufrieden mit meinem Job bin, darf ich nicht absolut zufrieden mit meinem Leben sein... Es ist immer noch Luft nach oben!

Daher darfst Du nicht aufhören, an Dir zu arbeiten. An sich arbeiten geht nicht nur durch eine klassische Ausbildung. Wenn du wieder Antrieb hast, wirst Du ganz schnell erkennen, was Du gerne machst. Mach das und setz deine Energie da rein. Vielleicht findet sich ja in deinen Hobbies dann auch etwas, was sich in deinen beruflichen Zweig einsetzen kannst. VIelleicht wolltest Du schon immer einmal eine neue Sprache lernen und lernst eben dann endlich mal Suaheli. Vielleicht sucht dann irgendwann mal eine Firma nach einem Bürokaufmann für Ostafrika - und Du kannst zuschlagen und bist etwas besonderes, einzigartiges, was sich dann auch in einem besseren Job ausschlägt.

Aber pass auf: Nimm meinen Tipp jetzt nicht wörtlich: Arbeite an Dir selbst, lerne Dinge für dich selber - nicht aber, um damit bessere Jobaussichten zu haben. Die Motivation um soetwas durchzuziehen muss immer von sich selber aus kommen. Denn vielleicht wird die Ebola-Epidemie auch noch alle Ostafrikaner töten - und du wirst mit deiner Qualifikation beruflich nichts anfangen können. Dann hast Du aber etwas, worauf du stolz sein kannst und wenn es dann wirklich deine Leidenschaft ist, wirst du auch Wege finden, es in Geld umzusetzen. Auch wenn alle Ostafrikaner tot sind und damit keine wirtschaftliche Zusammenarbeit gefragt ist, wirst du noch ein gefragter Experte für Suaheli bleiben. Nicht als Bürokaufmann für Ostafrika, sehr wohl aber z.B. für Archäologen und Historiker...

Dir muss folgendes klar sein: Man weiß nie, was im Leben passiert (z.B. Ebola) und es lohnt sich gar nicht, auf irgendetwas zu spekulieren ("in 5 Jahren, wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, braucht man Suaheli-sprechende-Bürokaufmänner"). Niemand kann Dir aber deine persönlichen Fähigkeiten (die über eine klassische Ausbildung hinausgehen) wegnehmen. Es lohnt sich, darin zu investieren, dafür viel zu riskieren und darauf zu spekulieren. Experten werden immer gebraucht. Einzigartig sind wir alle - einige von uns können aber ihre Einzigartigkeit besser verkaufen.

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Gast Hoodseam

Ich würde mich versuchen aus der Position für einen kfm. Job im sozialen Bereich zu bewerben.

Oder Spezialisierung auf Logistik.

Also beide Qualifikationen kombinieren.

Das Ganze bei einem Arbeitgeber, bei dem Du mal 4-6 Jahre bleiben kannst. Um Ruhe in den Lebenslauf zu bekommen.

Parallel Weiterbildungen machen. Oder neben dem Job z.B. an der VWA studieren (kannst Du auch ohne Abi) (http://www.vwa-gruppe.de/studienorte/studium-in-frankfurt-am.html).

Dann hättest Du wenn Du rein haust in 3-4 Jahren ein abgeschl. Studium. Ein gutes Zwischenzeugnis vom AG. Hast gezeigt, dass Du nicht nur am Hopsen bist und auch Job + Studium durchziehen kannst (was nicht ohne ist).

Du solltest aber tatsächlich nicht leichtfertig wechseln. Denn wenn Du den neuen Job dann wieder schmeisst (kann ja Gründe geben), dann wird der Lebenslauf richtig übel...

Mit etwas Planung hast Du mit 31/32 eine sehr gute Ausgangsbasis.

bearbeitet von Hoodseam

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