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Am 23.5.2017 um 22:07 , ρ-Diamant schrieb:

Dachte ich müsste nicht mehr antreten, einfach unglaublich.

Mich würde die "long story" dahinter interessieren. Wieso dachtest du, du müsstest keinen Zivildienst leisten?

Am 23.5.2017 um 22:07 , ρ-Diamant schrieb:

Jetzt muss ich doch tatsächlich mit nem Dipl. Ing in [...] Physik und super Jobsaussichten 9 Monate in irgendeinem Altersheim herumgammeln.

Die Argumentation verstehe ich nicht ganz. Sollen nur Menschen ohne Studium Zivildienst leisten? Ist man ab einem Master oder Dipl. Ing. dafür zu gut?

 

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8 hours ago, Tweety8008 said:

Ja, leck mich fett!

Bei euch Österreichern gibt's sowas noch? Erinnere mich noch an meine Jugend im Gymnasium in München, als ich mit 17 gemustert wurde mit der Verpflichtung nach dem Abitur anzutreten zum Zivil/Wehrdienst, aber genau da wurde das Ganze dann ausgesetzt/abgeschafft.

Was droht denn als Strafe, wenn man nicht antritt oder sich gar absetzt? Bis zu Grenze ist ja nicht weit - egal welche Himmelsrichtung.

Ja, das gibt's, leider. Natürlich könnte ich mich ins Ausland absetzen- dies wäre dann wirklich die allerletzte Option. Es drohen zuerst Verwaltungsstrafen bis hin in ganz argen Fällen der Häfn. Ich könnte es sogar schaffen, den Zivildienst wieder aufzuschieben, aber das hilft mir auch nichts. Einmal den Zuweisungsbescheid bekommen, und Mann kommt nicht mehr umhin anzutreten. Bis 35 kann man kann beim Heer/Zivi noch eingezogen werden. Habe schon in diversen Foren gesurft, und da hat es tatsächlich auch einige Ältere erwischt. Z.B. nen Freund von mir (selber Jahrgang), den sie sogar von der Arbeit wegholen. Sprich er muss jetzt ebenfalls ab Juli seine 9 Monate leisten und kommt dann wieder zurück in die Firma. Nur, dass er natürlich der Zivi-Agentur viel mehr kostet, weil sie ihm diverse Beihilfen zahlen müssen (Wohnung etc.), sonst käme er ja nicht über die Runden.

3 hours ago, cdc said:

Mich würde die "long story" dahinter interessieren. Wieso dachtest du, du müsstest keinen Zivildienst leisten?

Die Argumentation verstehe ich nicht ganz. Sollen nur Menschen ohne Studium Zivildienst leisten? Ist man ab einem Master oder Dipl. Ing. dafür zu gut?

 

Nun ja, ich war damals jung und naiv. Die eine Frau hatte mir gesagt, dass eh so ein großer Andrang herrscht (speziell in Wien), und ich nach dem Studium so und so nicht mehr antreten müsste. Auch weil ich dann als "Erwachsener" die Agentur viel mehr kosten würde. Maximaler Aufschub wird bis zum vollendeten 28. Lebensjahr gewährt. Ich hab das halt total verdrängt und überhaupt nicht mehr damit gerechnet antreten zu müssen. Das ist/war mein Fehler. Aber es ist ja auch ziemlich fies von der Agentur so kurzzeitig vorher informiert zu werden. Ich hätte den Dienst z.B. locker  2015/16 neben dem Studium machen können, weil ich nur Prüfungen ausständig hatte und keine Anwesenheitspflicht. Hätten sie mich bloß vorher informiert oder sonst nur irgendein Lebenszeichen von sich gegeben. Dann hätte ich das wirklich alles durchplanen können.

Und nein es geht nicht darum, dass ich "zu gut" für den Zivi bin. Sondern darum, dass es eben meine ganze Lebensplanung für die nächsten 9 Monate durcheinanderwirft. Und natürlich kommt dann das zache Gefühl, gerade jetzt antreten zu müssen. In knapp drei Wochen trete ich zu meiner Diplomprüfung an, und bin jetzt schon am Limit. Es ist einfach verdammt demotivierend, wenn ich weiß, dass ich nach all den Jahren mit Zivi "belohnt" werde.

Also was bleibt mir übrig? Das Wichtigste ist sicher, positiver zu denken und meine Lage zu akzeptieren, auch wenn es mir zurzeit sehr schwer fällt. Dann werde ich mit meinen beiden Profs reden, wie es bei ihnen mit einem PhD ausschaut. Der Plan ist das Doktorat neben Zivi zu machen bzw. mal zumindest anzufangen. Ob ich dann nach Zivi daran weiter anknüpfe und ins Ausland gehe ist dann ne andere Frage. Vielleicht bekomme ich dann auch noch Geld dafür, wenn auch nicht viel. Das wird nämlich eher so ne Privatsache zw. mir und Prof. werden, da ich ja nicht an der Uni arbeiten werde können.

Mein Ziel ist es die Zeit bis nächtes Jahr März optimal zu nützen. Ich will eine (Alltags)Routine entwickeln, sodass ich nicht (im schlimmsten Fall) depressiv werde. Ich MUSS mich also weiter intensiv mit Physik beschäftigen, damit es mir halbwegs gut geht. Und mal die Gitarre auspacken ... und mal wieder gute Bücher lesen. Auch weiß ich nicht wie betagte, chronisch kranke Menschen auf mich wirken. Kann gut sein, dass ich das pychisch gar nicht packe (es gibt aber trotzdem kein Entkommen, man wird dann halt eben versetzt). Richtung Herbst hin werde ich dann schon mal die ersten Bewerbungen schreiben. Aus Erfahrung weiß ich, dass sich so ein Bewerbungsprozess ziemlich lang ziehen kann. Optimalerweise kann ich dann gleich nach Zivi Vollgas geben.

Und noch was: ich bin echt froh, dass ich jetzt Monika habe. Auch wenn wir uns jetzt nicht so oft sehen, ist es doch ein schönes Gefühl sie an meiner Seite zu haben. Sie wird bis ca. Mittel Juli noch Prüfungen haben, und dann können wir endlich öfters miteinander Zeit verbringen. Vielleicht machen wir auch einen kurzen Sommerurlaub, wenn ich von Zivi überhaupt nen Urlaub bekomme.

So, und nun werde ich mich wieder der Physik widmen. Der Countdown läuft ...

Heinz

bearbeitet von ρ-Diamant

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Danke für die Erläuterung. (Meines Wissens kann man bis 35 eingezogen werden, außer man kann zeigen, dass man gerade an einem unglaublich wichtigen Projekt arbeitet, in dem es um viel geht. Hat nicht KH Grasser damals so seinen Wehrdienst verschoben und verschoben, bis er 35 war? Hätte ihm nicht geschadet. Ich hatte damals einen Kollegen, der 35 war, gerade Vater geworden war, in ein Haus gezogen ist... und plötzlich machst du mit den ganzen 18 jährigen Bubis deinen Zivi. Hat ihn ur-gefreut. Aber er hat das einzig Richtige gemacht: Es akzeptiert und sich darauf eingelassen. Statt 12 Monate Frust zu schieben, hatten wir - auch und gerade mit ihm - eine gute Zeit.)

Um mal etwas Optimismus zu verbreiten:

- 9 Monate sind fix um. (So schnell kannst gar nicht schauen.)
- Zivildienst kann eine Bereicherung fürs Leben sein. Klingt pathetisch, ich weiß, ist aber so. Ich denke oft an meine 12 (!) Monate zurück. Samt den anstrengenden Momenten, die einen erden. (Toilettengang mit "schwerbehinderten" Menschen, etc.) Wenn das Team gut ist und man sich darauf einlässt, ist die Zeit gut. (Wenn nicht, kann's zugegeben ein pain in the ass sein. Aber: Siehe erster Punkt.)
- Zivildienst fordert den Intellekt nicht gerade, sprich: Am Abend oder eventuell auch viel nebenbei hat man Zeit und Muße, ein paar Bücher und Papers zu lesen. Sieh die Zeit nicht als verschwendet an, sondern als sanften Einstieg ins PhD-Zeitalter.

 

bearbeitet von cdc
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10 hours ago, cdc said:

Um mal etwas Optimismus zu verbreiten:

- 9 Monate sind fix um. (So schnell kannst gar nicht schauen.)
- Zivildienst kann eine Bereicherung fürs Leben sein. Klingt pathetisch, ich weiß, ist aber so. Ich denke oft an meine 12 (!) Monate zurück. Samt den anstrengenden Momenten, die einen erden. (Toilettengang mit "schwerbehinderten" Menschen, etc.) Wenn das Team gut ist und man sich darauf einlässt, ist die Zeit gut. (Wenn nicht, kann's zugegeben ein pain in the ass sein. Aber: Siehe erster Punkt.)
- Zivildienst fordert den Intellekt nicht gerade, sprich: Am Abend oder eventuell auch viel nebenbei hat man Zeit und Muße, ein paar Bücher und Papers zu lesen. Sieh die Zeit nicht als verschwendet an, sondern als sanften Einstieg ins PhD-Zeitalter.

 

Ja, genau dieser letzte Punkt den du ansprichst ist mein Ziel. Das Wichtigste ist das richtige Mindset zu haben, dann geht alles. Immerhin betreibe ich PU schon ne Weile und sollte eigentlich wissen wie wichtig es ist, mit der richtigen Einstellung eine Sache anzugehen.

Ich hab das Ganze heute mal etwas nüchtern/rational betrachtet. Und es ist vielleicht doch nicht so schlimm, wie ich zunächst gedacht habe (der erste Schockmoment saß halt tief). Zuallererst ist es mal sehr gut, dass ich wirklich direkt nach dem Diplom den Zivi mache, da es ja so und so unausweichlich ist. Dazu kommt dann noch die Euphorie und - ganz wichtig - die innere Selbstzufriedenheit endlich das Studium geschafft zu haben, die mich zumindest in den ersten Wochen motivieren sollte. Weiters hätte ich ja wahrscheinlich erst nach dem Sommer nen Job gefunden. Somit rechne ich nicht mit einem Zeitverlust von 9 Monaten, sondern eher 6.

Das Einzige was mich stört, ist die Art der Arbeit. Laut Beschreibung muss ich zwar nicht Windeln wechseln, WC-Gang-Begleitung o.ä. machen. Aber die Angst ist da. Das werde ich gleich am ersten Tag ansprechen, weil das pack ich psychisch nicht. Mit den alten Leuten reden? Gerne. Sie herumfahren? Kein Problem. Mit ihnen spielen? Ok. Aber sicher keinen Pflegerjob übernehmen, für den ja eigentlich ausgebildete Pflegekräfte zuständig sind. Notfalls sollen sie mich gleich kündigen und versetzen lassen. Bin hier aber vorsichtig optimistisch, dass es dazu nicht kommen wird. Immerhin will ich mich nicht vor der Arbeit drücken. Und die "verrückter Physiker"-Karte kann ich ja immer ausspielen. :-p

Gn8

bearbeitet von ρ-Diamant
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Gückwunsch Herr Dipl.-Ing.! :) Ich lese ja hier schon lange mit und freue mich für dich, dass du endlich eines deiner Ziele erreicht hast. Den Zivi drückst du auch noch durch, @cdc hat das schon gut zusammengefasst. Kannste ja mal locker mit dem Doktor anfangen, ne.

Erinnere dich wie du mit PU angefangen hast, und guck dir an wo du jetzt stehst. Diesen Fred sollte man irgendwo anpinnen, damit dann die Jungs, die in einer ähnlichen Situation sind wie du damals, von deinen Erfahrungen profitieren können.

 

Tolle Entwicklung! :hi:

bearbeitet von hunzi123

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Servus!

Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Abschluss. Die 9 Monate Zivi werden im Endeffekt recht schnell rum sein, vor allem wenn du zwischendurch noch ein Bischen Physik machen kannst.

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Gast El Rapero

Ich dachte erst " Ist das sein fucking Ernst ? Er muss nur zum Zivi und wird nicht als Menschenopfer gebraucht" 

 

Scheinbar ist ja genau das passiert :)

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Am 10.9.2014 um 10:51 , Mr. Holmes schrieb:

 

Heinz - wo bist du ?

Es gibt Neuigkeiten ! Ich weiß es ! :)

 

Ich habe mir jetzt deine ganze Geschichte durchlesen von der ersten Seite an und es hat mich einfach immer total begeistert - auch dein Schreibstil - und was du alles erlebt hast.

Ich finde es ist an der Zeit (und da spreche ich sicher auch für die Anderen), dass du uns mal ein Update gibst.

bearbeitet von BonnJung
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Hallo Heinz,

schön, wieder von dir zu lesen. Ist ja alles sehr spannend bei dir :D

Mich würde die geschichte zu Monika interessieren. Zu letzt war ja noch alles tutti und dann verging viel zeit bis du hier weider was von dir lesen lassen hast ;)

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Gast El Rapero

Kümmert Euch um eure eigenen Frauen :D Ist ja schrecklich. Soll Er euch noch ein Sex Tape schicken?

 

Am sonsten freue ich mich, dass Er noch lebt!! Guter Mann

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Am ‎23‎.‎05‎.‎2017 um 22:07 , ρ-Diamant schrieb:

Sollen doch die ganzen Mindestsicherungsbezieher, Ostarbeiter und Asylanten das System erhalten - ich tue es bestimmt nicht.

 

Am ‎23‎.‎04‎.‎2018 um 18:28 , ρ-Diamant schrieb:

Insgesamt betrachtet hat mich der Zivi sicherlich geerdet (war wohl auch wichtig nach meinem Höhenflug [Abschluss]), und auch um einiges dankbarer gemacht. Zudem habe ich gelernt verschiedene Dinge mehr wertzuschätzen und nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Kurz gesagt: ich bin (noch) reifer geworden.

Wie siehts mit der Wertschätzung anderer Menschen aus? Ostarbeiter z.b. ?

 

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vor 3 Stunden, El Rapero schrieb:

Kümmert Euch um eure eigenen Frauen :D Ist ja schrecklich. Soll Er euch noch ein Sex Tape schicken?

 

Am sonsten freue ich mich, dass Er noch lebt!! Guter Mann

Habe schon angefragt. :D

Kidding aside, freue mich auch, dass du wieder schreibst! Und so wie sich das liest, läuft es bei dir.

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