Motivieren durch gezieltes selbst Ankern?

9 Beiträge in diesem Thema

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Mich würde interessieren, ob es möglich ist sich selbst einen Anker für Motivation im Bezug auf bestimmten Dingen zu legen.

Bei mir wäre es bspw. Fitness.

Ich trainiere zu hause und manchmal kommt es vor, dass ich mich einfach nicht motiviert bekomme

zu trainieren.

Wäre es also möglich irgendwie einen Anker zu setzen, der die Motivation dazu aufruft?

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Mich würde interessieren, ob es möglich ist sich selbst einen Anker für Motivation im Bezug auf bestimmten Dingen zu legen.

Kurze Antwort: ja

Ausführliche Antwort:

Wenn ich coache ist das Ankern selbst der kleinste Teil des Prozesses.

Viel wichtiger ist es, wahrzunehmen, welche Sinneswahrnehmungen und Situationen und echte Erinnerungen in Deinem aktuellen Kontext zu intensiven Gefühlen und Emotionen führen.

Beispielfragen zu Deinem Beispiel Fitness:

- Wie ist das Gefühl beim Training durchgeschwitzt und glücklich zu sein, wenn die Endorphine durch Deinen Körper fließen? Wo fühlst Du das im Körper, wie bewegt sich das Gefühl, welche Farbe hat es...?

- Wie fühl es sich an, danach unter der Dusche zu stehen, was fühlst Du dabei, wo fühlst Du es...?

Das sind alles Einstiegsfragen. Ich spiele normalerweise noch mit dem, was ich als Antwort bekomme.

Die positiven Gefühle ankere ich.

Oft ist es so, dass verschiedene Prozesse nacheinander automatisch in Dir ablaufen. Ich ankere das dann als Gesamtmuster (das dann automatisch abläuft, ohne dass Du "Motivation" von außen benötigst.)

Motivation ist (so ähnlich wie Erfolg) eine blöde Sache: sprachlich brauchen wir den Begriff, damit Du die Frage hier im Forum stellen kannst und ich verstehe, was Du willst. Du kannst "Motivation" nur bei den meisten Menschen nicht ankern, weil die meisten Menschen bei dem Begriff selbst nichts fühlen. Bei Dir ist es die Fitness, und zwar nicht irgendeine abstrakte Fitness, sondern Vorstellungen und Gefühle, die Du uns in Deiner Frage noch gar nicht genannt hast.

Das was Dich dazu bringt, dich gut dabei zu fühlen, ein Musikinstrument zu üben, ist wiederum etwas ganz anderes und fühlt sich ganz anders an, und doch nennen wir auch das Motivation.

Die Präzision in dem, was ich hier angedeutet habe, sorgt dafür dass der Anker dann richtig reinhaut :-)

Nicht ohne Grund ist ein Buch wie "Professionell Ankern" über 100 Seiten lang. Das Ankern selbst wäre schnell erklärt und ist kein Buch wert. Es sind die Prozesse, Wahrnehmungen und Tricks drumherum, die dafür sorgen, dass ein Anker funktioniert oder scheinbar nicht funktioniert.

Scheinbar deshalb: Die meisten Menschen fühlen beim Begriff "Motivation" im besten Fall nichts, im schlechten Fall haben sie das Gefühl, das zum schlechten Gewissen gehört. Das würdest Du ankern, wenn Du "Motivation" ankerst. Du hast dann etwas geankert, aber nicht das, was Du willst.

Also: ankere immer das, was reinhaut und nicht den hochgechunkten Begriff. Und lerne all die anderen Tricks, die zum Ankern dazugehören.

Lbt

Edit: typo

bearbeitet von lbt
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Naja, ehrlich gesagt spühre ich nicht wirklich, dass irgendwelche Endorphine freigesetzt werden.

Unter der dusche ist es ebenso nichts besonderes, bzw. fühle ich mich da nicht anders wie bei der täglichen Morgendusche.

Die Momente wo ich wirklich positive Emotionen bekomme ist, wenn ich dann bspw. aus der Duche raus gehe und

die Veränderung am Körper sehe.

Mein Spiegelbild ist also im Prinzip die größte "Motivation".

Diese "Motivation" bekomme ich auch öfters wenn ich bspw. Filme sehe, indenen einfach Typen mit krassen Körpern sind.

Deren Leben wird meist sehr positiv dargestellt. Das motiviert mich wiederrum.

Ich bin wahrscheinlich ein sehr visuell fixierter Mensch.

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Gast Johanna100

Du kannst nicht erwarten, dass du immer dann motiviert bist, wenn du es gerade brauchst. Oder anders ausgedrückt: Wenn du immer nur darauf wartest, dass deine Motivation ausreichend hoch ist, dann wirst du in vielen Fällen keinen Erfolg verzeichnen können. Daher lautet das Zauberwort nicht "Anker", sondern "Routine". Das Schöne an Routinen ist, dass sie weitestgehend ohne Motivation funktionieren. Wenn du dich langfristig daran gewöhnst, eine bestimmte Tätigkeit zu einer gewissen Zeit und auf eine bestimmte Art und Weise auszuführen, dann wirst du nicht mehr auf deine Motivation oder auf deine Tagesform angewiesen sein. Du wirst die Tätigkeit verrichten, weil das nun einmal das ist, was du immer getan hast. Hier kannst du ein Beispiel für eine klassische Routine begutachten:

http://www.pickupforum.de/topic/131347-du-kannst-es-schaffen/?p=1732393

Mein Tagesablauf ist ganz grob gesagt wie folgt:

Mo-Do: 07:00 - 16:00 Arbeit/Studium + 16:10 - 17:30 Training und/oder lernen bis ca. 19:00. Danach Zeit für mich oder Freunde.

Fr: 07:00 - 14:00 Arbeit/Studium + 14:10 - 15:30 Training und/oder lernen bis ca. 17:00. Danach Zeit für mich oder Freunde.

Sa: Sonstige Erledigungen, Training, danach Freizeit

So: Lernen (2-3 Stunden), Training, danach Freizeit.

Glaubst du, der User würde diesen Zeitplan einhalten, wenn er sich jeden Tag die Frage stellen müsste, ob er heute die entsprechende Motivation dafür besitzt? Ich nicht. ;-) Ich will dir an dieser Stelle keinen Vortrag über Routinen halten, sondern dir einfach empfehlen, dir das folgende (kostenlose) eBook herunterzuladen:

http://jamesclear.com/habits

Ich könnte dir das eBook auch so schicken, würde das aber nicht als besonders fair dem Autor gegenüber betrachten, der sich wirklich sehr viel Mühe mit seiner Arbeit gibt. Das eBook gibt dir einen grundlegenden Einblick in die Thematik der Routinen. Ebenso empfehlenswert sind seine zahlreichen anderen Artikel, die sich in den meisten Fällen mit eben diesem Thema beschäftigen:

http://jamesclear.com/archives

Wie sagt man hier so schön: Einlesen! ;-) Danach wirst du mehr als genügend Informationen haben, um deine eigenen Routinen zu gestalten.

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Du hast verstanden, worum es geht:

Stelle die Fragen so, dass Du die Situationen findest, wo was mit Dir abgeht.

Auch visuelle Menschen haben normalerweise Muster, bei denen visuelle Eindrücke Gefühle erzeugen.

(Und ja, man kann auch visuelles ankern, würde ich bei Dir aber nur tun, wenn getestet ist, dass das was positives für Dich macht - kann ich hier im Forum nicht)

Etwas das funktioniert, ohne dass wir uns sehen, und zwar sehr gut:

Schreib Dir mal alle selbst erlebten(!) Situationen auf, die bei Dir mindestens kurzzeitig Dinge gemacht haben, die in die richtige Richtung gehen.

Nutze die Gefühle, die dabei entstehen zum Ankern.

(Nur zur Erklärung, ist aber nicht notwendig, dafür, dass der vorige Absatz funktioniert:

Hier kommt Deine Realitätsstrategie ins Spiel. Sie beschreibt das Phänomen, dass Du vorgestellte Situationen im Kopf anders darstellst als selbst erlebte Situationen.

Als Beispiel habe ich vor kurzem mit jemandem gearbeitet, der (als eher visueller Typ) bei selbst erlebten Situationen intensive Ganzkörpergefühle hatte, während er bei einem Bild vor sich ("zufällig" Monitorgröße und Monitorabstand) keinerlei Gefühle hatte. Danach wusste er, warum sein Vision Board bei ihm nicht funktioniert, obwohl Vision Boards bei vielen anderen Menschen funktionieren.

Die für das Ankern optimierte Darstellung mit Übung ist wieder im Buch "Professionell Ankern", die komplett ausführliche weltbeste Darstellung zu Realitätsstrategien ist bei Robert Dilts: "Sleigh of Mouth" zu finden, auf deutsch "Magie der Sprache")

Letztendlich kannst Du nicht ankern, fit zu sein.

Du kannst jedoch ankern, wie gut es sich anfühlt, etwas dafür zu *tun*, fit zu sein.

Nimm also reale Erlebnisse, in denen etwas für Deine Fitness getan hast, und ankere die zugehörigen Gefühle und visualisiere die zugehörigen echten Erinnerungen.

Lbt

Edit: typo

bearbeitet von lbt

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es gibt dazu ein sehr schönes zitat von Elliot Hulse (Strongmen und sehr interessant für personal developement) "Motivation is bullshit. Motivation doesn't get anything done. commitment and discipline is what get things done". es ist egal ob du motiviert bist oder nicht! machs wenn du es dir vorgenommen hast!

so ist es doch immer im leben.

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Mich würde interessieren, ob es möglich ist sich selbst einen Anker für Motivation im Bezug auf bestimmten Dingen zu legen.

Kurze Antwort: ja

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Wenn ich coache ist das Ankern selbst der kleinste Teil des Prozesses.

Viel wichtiger ist es, wahrzunehmen, welche Sinneswahrnehmungen und Situationen und echte Erinnerungen in Deinem aktuellen Kontext zu intensiven Gefühlen und Emotionen führen.

Beispielfragen zu Deinem Beispiel Fitness:

- Wie ist das Gefühl beim Training durchgeschwitzt und glücklich zu sein, wenn die Endorphine durch Deinen Körper fließen? Wo fühlst Du das im Körper, wie bewegt sich das Gefühl, welche Farbe hat es...?

- Wie fühl es sich an, danach unter der Dusche zu stehen, was fühlst Du dabei, wo fühlst Du es...?

Das sind alles Einstiegsfragen. Ich spiele normalerweise noch mit dem, was ich als Antwort bekomme.

Die positiven Gefühle ankere ich.

Oft ist es so, dass verschiedene Prozesse nacheinander automatisch in Dir ablaufen. Ich ankere das dann als Gesamtmuster (das dann automatisch abläuft, ohne dass Du "Motivation" von außen benötigst.)

Motivation ist (so ähnlich wie Erfolg) eine blöde Sache: sprachlich brauchen wir den Begriff, damit Du die Frage hier im Forum stellen kannst und ich verstehe, was Du willst. Du kannst "Motivation" nur bei den meisten Menschen nicht ankern, weil die meisten Menschen bei dem Begriff selbst nichts fühlen. Bei Dir ist es die Fitness, und zwar nicht irgendeine abstrakte Fitness, sondern Vorstellungen und Gefühle, die Du uns in Deiner Frage noch gar nicht genannt hast.

Das was Dich dazu bringt, dich gut dabei zu fühlen, ein Musikinstrument zu üben, ist wiederum etwas ganz anderes und fühlt sich ganz anders an, und doch nennen wir auch das Motivation.

Die Präzision in dem, was ich hier angedeutet habe, sorgt dafür dass der Anker dann richtig reinhaut :-)

Nicht ohne Grund ist ein Buch wie "Professionell Ankern" über 100 Seiten lang. Das Ankern selbst wäre schnell erklärt und ist kein Buch wert. Es sind die Prozesse, Wahrnehmungen und Tricks drumherum, die dafür sorgen, dass ein Anker funktioniert oder scheinbar nicht funktioniert.

Scheinbar deshalb: Die meisten Menschen fühlen beim Begriff "Motivation" im besten Fall nichts, im schlechten Fall haben sie das Gefühl, das zum schlechten Gewissen gehört. Das würdest Du ankern, wenn Du "Motivation" ankerst. Du hast dann etwas geankert, aber nicht das, was Du willst.

Also: ankere immer das, was reinhaut und nicht den hochgechunkten Begriff. Und lerne all die anderen Tricks, die zum Ankern dazugehören.

Lbt

Edit: typo

Und der Oscar geht an......... wieder jemanden, der sich zwei NLP-Bücher durchgelesen hat oder nen Basisworkshop besuchte! Ich will mal sehen, wie deine geankerte Emotion bei 4-5maligen Abrufen pro Woche aussieht. Sorry, aber das ist völliger Blödsinn.

Um langfristige Ziele zu erreichen, sind Emotionen nur noch zweitrangig. Es geht vor allem um Willenskraft, um einen Plan, um Routinen, um Kontrollmechanismen, die entwickelt und bewusst verfolgt werden. Psychologisch kannst du dich da zum Unterschied von Motivation und Volition einlesen.

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Gast

Routinen und Volition (Tschakkaaaa!!) sind Methoden eines Fachgebietes, um bestimmte Gefühle, die man unter dem Begriff Motivation zusammenfassen kann, zu erzeugen. Ankern ist ein Begriff aus einem anderen Fachgebiet. Dort umfasst er die Erzeugung von Volition und Routinen. Nur nennt man diese dort anders...

bearbeitet von Gast

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