Persönlichkeitsentwicklung - Trete auf der Stelle

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Deine Quellen sind um Längen besser als ein Cochrane Review.

Alles andere, also wie wirksam AD jetzt wirklich sind, brauchen wir eigentlich auch nicht diskutieren, da wir das weder belegen noch wiederlegen können, ohne alle Studien (nicht nur 1) durchzuarbeiten, einzig die NW ist eine konstante die wir kennen.

:crazy:

Ich sagte ja man müsste alle Meta-Studien objektiv durcharbeiten (oder zumindest die einzelnen Studien einer Metastudie durcharbeiten, um damit die Metastudie an sich zu disqualifizieren), du meintest darauf bei der selektierten Metastudie seien "alle relevanten" Studien angeführt. Also das nur dieses Ergebnis stimmen würde, was einfach so nicht haltbar ist.

Auch hier wird wieder was behauptet was so nicht stimmt, ich verstehe nicht warum du nach Belieben Aussagen verzerrst. Nochmal zur Erinnerung mein Zitat.

Mit geht es also nur um das Argument, die Metastudie ist besser, wenn eben doch offensichtlich vorher selektierte Studien verwendet werden. Es sind also beide Metastudien nicht zu 100 Prozent aussagekräftig, womit man sie eben genau durcharbeiten müsste, und nicht pauschal sagen kann, nur diese oder jede ist richtig, weil's mir gerade in die Argumentationskette passt.

Pharma-Industrie manipuliert Studien und alle fallen drauf rein, Ärzte, Pharmazeuten, Kassen und Patienten, nur du nicht.

Es auch renommierte Psychologen die eine ähnliche Meinung wie Irving Kirsch vertreten und die Metastudie begrüßen. Es ist in der Psychotherapie immer so, dass mit der Zeit neue Erkenntnisse gewonnen werden und dann Therapiemethoden ggf. an die neuen Erkenntnisse angepasst werden müssen.

Das war schon immer so und wird auch immer so sein, und das neue Forschungserkenntnisse erst diskutiert werden, vor allem dann, wenn sie entgegen die bisherige Meinung gerichtet sind, ist ebenfalls nicht außergewöhnlich.

Lies dich einfach mal ein bisschen ein, hier nochmal ein bisschen was dazu:

Der Botenstoff Serotonin hat eine erstaunliche Karriere als Glückshormon hingelegt. Maßgeblich beteiligt daran waren Werbemaßnahmen für Medikamente. Seit 1965 verdächtigen Ärzte einen niedrigen Serotonin-Spiegel im Gehirn, für Depressionen verantwortlich zu sein. Doch die große Zeit des Botenstoffs begann in den 80er Jahren. Damals wurde eine neue Art von Antidepressiva entwickelt, die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, berühmt wurde vor allem Prozac, in Deutschland unter dem Namen Fluctin im Handel). Diese sollen verhindern, dass die Nervenzellen im Gehirn das ausgeschüttete Serotonin zu schnell wieder aufnehmen.

Auf der deutschen Internetseite des Pharmaherstellers Pfizer steht nach wie vor: »Bei einer Depression besteht ein Mangel an Sero-tonin.« Doch dies konnte bis heute keine Studie nachweisen . Manche Depressive haben sogar einen höheren Serotonin-Spiegel als Gesunde. Was ein normaler Wert ist, weiß ohnehin niemand. Außerdem dauert es in der Regel mehrere Wochen, bis die SSRI bei Patienten Wirkung zeigen, obwohl die Wiederaufnahme-Hemmung schon nach den ersten Tabletten einsetzt.

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Viele Forscher vermuten inzwischen, dass Serotonin nur indirekt mit der Depression zu tun hat. Die irische Medikamenten-Aufsichtsbehörde jedenfalls untersagte 2003 einem Pharmahersteller, in Informationsbroschüren zu behaupten, das Antidepressivum korrigiere ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.

Womöglich überschätzten auch die Ärzte die Wirksamkeit von Antidepressiva, heißt es im aktuellen Arzneiverordnungs-Report, in dem die in Deutschland am häufigsten verkauften Medikamente unter die Lupe genommen werden. Bei leichten Depressionen konnte bisher nicht eindeutig belegt werden, dass sie entscheidend besser wirken als Placebos. Sport war in einigen Studien ähnlich effektiv, ebenso wie spezielle Massagen.

In der US-Presse allerdings dominiert derzeit die Empörung. Bereits im Januar hatte das New England Journal of Medicine eine Analyse auf der Datengrundlage von mehr als 12.000 Patienten veröffentlich. Das vernichtende Ergebnis: SSRI sind kaum wirksamer als Scheinmedikamente. Und nun publiziert auch noch der britische Wissenschaftler Irving Kirsch von der Universität in Hull am Dienstag eine neue Meta-Analyse im Forschungsjournal PLoS : 47 Zulassungsstudien für verschiedene SSRI hat er untersucht, darunter - und das ist bemerkenswert - auch bislang unveröffentlichte Papiere aus den Schubladen der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Das Resultat der Analyse: Die Wirkung aller SSRI übersteigt die eines Scheinmedikaments bei leichten Depressionen nicht. Selbst in schweren Fällen von Depression ist der Effekt nur äußerst schwach.

Die größten Hersteller von SSRI - Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Wyeth und Pfizer - stehen damit nach vier Jahren erneut unter großem Druck. Bereits 2004 wurden zuvor unveröffentlichte Daten publik, die keine messbare Wirksamkeit belegten, dafür aber einen Zusammenhang zwischen dem modernen, angeblich nebenwirkungsarmen Paxil-Wirkstoff Paroxetin und einem erhöhten Selbstmordrisiko bei Kindern und Jugendlichen. Auch damals war die Empörung groß, die Maßnahmen allerdings fielen eher bescheiden aus: Die Hersteller wurden dazu verdonnert, Warnhinweise auf den Medikamentenpackungen anzubringen. Der gefürchtete Umsatzeinbruch für die Wirkstoffgruppe blieb aus, denn wie Psychologen jüngst in den Archives of General Psychiatry feststellten, haben die Warnungen zwar zu mehr Vorsicht, aber nicht zum Verzicht auf die beliebten Glückspillen geführt.

Ich hab jetzt keine Lust alles zu suchen, vieles steht auch in amerikanischen Fachzeitschriften.

Etwa 100 Ärzte und Psychiater haben sich an einer europaweiten Umfrage des britischen The Guardian und fünf anderer europäischer Tageszeitungen - Süddeutsche Zeitung(Deutschland), El Pais (Spanien), Le Monde (Frankreich),Gazeta Wyborcza (Polen) und La Stampa (Italien) - zur Einnahme und Verschreibung von Antidepressiva beteiligt. Die große Mehrheit gab an, dass in ihrem Land eine "Verschreibungskultur" herrsche...

Aber klar, man kann natürlich alles naiv ignorieren. Es war auch einmal gang und gebe Amphetamine den Hausfrauen gegen Müdigkeit zu verschreiben. Der Vergleich hinkt zwar, da Amphetamine deutlich heftigere NW aufweisen und keine unmittelbare Notwendigkeit vorhanden war, aber nur weil’s jeder so macht, heißt eben nicht, dass es unbedingt immer so optimal ist.

Auch noch interessant:

Andererseits gibt es ein Psychopharmakum, das das Serotonin-Level senkt und trotzdem antidepressiv wirkt. Verringert man andererseits bei nicht-depressiven Versuchspersonen experimentell die Menge des Serotonins, beeinflusst das deren Stimmung nicht. Die moderne Säftelehre von den Transmittersubstanzen, mit denen sich die Gefühle mischen lassen, klingt plausibel. Belegt ist sie nicht. Sie ist eine Überzeugung, die vor allem auf den Erfahrungen der behandelnden Ärzte beruht – und auf den Behauptungen der Hersteller.

Aber wieso wirken Antidepressiva überhaupt besser als Placebos, wenn doch ihr Wirkmechanismus angeblich falsch ist? Kirsch versucht das damit erklären, dass viele Ärzte und Probanden in den „doppelt-blinden Vergleichsstudien“ in Wirklichkeit herausfinden, ob sie Medikamente oder Placebos verabreichen beziehungsweise erhalten.

Wenn eine Testpersonen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen erlebt, schließt sie daraus, dass sie nicht in der Kontrollgruppe gelandet ist, sondern ein „wirksames Mittel“ bekommt – das dann prompt besser wirkt.

Pharma-Industrie manipuliert Studien

Hab ich auch nicht geschrieben, ich habe gesagt sie werden vor der Veröffentlichung selektiert. Schon wieder verzerrt.

:good:

bearbeitet von cClazZz
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