90 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Fakt ist. Setzt man seine eigenen finanziellen Intressenen nicht knallhart durch (notfalls mit Wechsel)... wird die Firma dich verarschen. JEDE.

Welcome in the year 2000+ :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

ich habe nur den ersten und letzten Post gelesen.

Wenn du mehr Kohle willst, musst du deinem Chef einen gewissen unterschwelligen Druck machen. Von nett und schüchtern sein profitiert man in der Regel nicht.

Bewirb dich bei einer anderen Firma und hole ein Angebot ein.

Suche dann das Gespräch mit deinem Chef.

Du sagst ihm freundlich, dass du überlegst zu wechseln, weil du mit deinem aktuellen Gehalt nicht zufrieden bist und dich weiterentwickeln willst/musst.

Wenn dein Chef dich halten will, wird er fragen wie viel du willst.

Du darfst aber NIEMALS lügen. Wenn du 200 € mehr geboten bekommen hast, dann darfst du nicht zu deinem Chef 400 € sagen. Damit schießt du dir ins eigene Bein.

Das ist so als ob du ihm die Pistole auf die Brust halten würdest.

Und das machst du EINMAL und dann NIE WIEDER, denn beim nächsten mal wird er dir sagen: Dann geh doch!

Sollte er dir nicht mehr Geld anbieten, kannst du davon ausgehen, dass du auch in Zukunft nicht (viel) mehr Geld bekommen wirst.

Dann solltest du dir überlegen ob du dich nicht jetzt schon weiter entwickeln willst, vor allem da du im Außendienst eine viel größere Verantwortung hast.

Ich selbst bin auch im Außendienst und habe meinem Chef gesagt, wenn ich nicht Summe X bekomme, trete ich diese Position nicht an.

Du selbst musst wissen, wie du in der Firma stehst, wie gut deine Leistung ist und wie hoch dein Ersetzbarkeitsfaktor ist.

Wenn jeder Dahergelaufene das tun kann, was du tust, hast du schlechte Karten.

Im Moment ist eine Ersetzbarkeit da. Doch wenn ich den Job am 18ten antrete, dann wird es schwierig mit der Ersetzbarkeit.

Ich bin ja immer noch befristet im Unternehmen und will ungerne einen lauten machen.

Mehr Verantwortung bei gleichem Gehalt....Lachnummer...so oft gesehen...totaler Fail.....Deinem Ego wird geschmeichelt und Dein Chef denkt sich "Cool, der macht das Ganze umsonst"....

Bis Anfang des Jahres warten und anfangen zu bewerben. Sobald Du eine bessere Stelle findest, gehen....Das, was Dein Chef da macht, das kenne ich aus so vielen Unternehmen....Ein Externer würde auf Anhieb 20 bis 30% mehr bekommen und Du würdest dumm aus der Wäsche schauen.

Darf ich mich eigentlich in der gleichen Branche bewerben?

Warum sofort gehen? Nicht erstmal nach einer Erhöhung fragen?

Update:

Das Gespräch was ich mit meinem Chef hatte war am 30.07.

Ich kam in sein Büro und er meinte:“ Eine Gehaltserhöhung gibt es dieses Jahr nicht, aber wir schlagen Ihnen eine Erfolgsorientierte Provision an.“

Bei Erreichen von der Rohertragssumme XY gibt es Betrag X usw. Und zusätzlich einige steuerliche Vergünstigungen die wir im September allen Mitarbeitern vorstellen, da sparen Sie ja auch etwas vom Netto.(Ich hoffe Ihr wisst was ich meine)

Ich war zuvor im Verkaufsinnendienst tätig und muss jetzt mein Schreibtisch räumen und komme in ein anderes Büro wo nur 1 Mitarbeiter tätig ist. Er ist einer der wichtigsten Mitarbeitern der Firma und ich soll seine Aufgaben mit übernehmen wie:“eCommerce, persönliche Kundenbetreuung, Artikelpflege und Rabattlisten erstellung“

Ich werde Ihn voll vertreten wenn er im Urlaub ist und auch wenn er im Betrieb ist seine Aufgaben mitmachen.

Er meinte ich sei eigentlich der einzige wo er meint der es wirklich kann und wo er Vertrauen drin hat.

Das ist schon mal eine sehr große Steigerung für mich.

Über das Gehalt wollen wir Anfang nächsten Jahres nochmal sprechen . Ich werde jetzt vermehrt auf Weiterbildungen geschiclt.

Ich habe jetzt einige Fragen diesbezüglich:

  1. Diese Erfolgsorientierte Provision hat wirklich JEDER bekommen bei uns, dass habe ich mit eigenen Augen gesehen, doch Chef hat jedem gesagt er muss es für sich behalten, also ist es überhaupt nicht auf meine Person und Arbeitsleistung bezogen.
  2. Diese Steuerlichen Vorteile sind auch nicht ausschließlich auf mich bezogen.
  3. Werde ich einfach nur hingehalten? Wenn ja was soll ich jetzt machen? Ich will endlich entsprechend bezahlt werden, doch die kommen nur mit uneindeutigen Aussagen und hätte ich viel weniger Arbeitsleistung gebracht, hätte ich das alles auch bekommen.
  4. Ich komme morgens eher und gehe Abends später, doch werde angefahren wenn ich mal vor die Tür eine Rauchen gehe. Ist das Fair?
  5. Welchen Tipp könnt ihr mir zum Abschluss geben?

unbefriedigend, hinhalte Taktik.

Verlangen, dass etwas festgelegt wird. Gleichzeitig schon mal Bewerbungen schreiben und bis die fruchten Weiterbildungen mitnehmen.

Das Gespräch war ja bereits. Wann soll ich denn fragen das was festgelegt werden soll? Soll eine gewisse Summe festgelegt werden? Das kann er doch jetzt noch nicht entscheiden.

Mehr Verantwortung bei gleichem Gehalt....Lachnummer...so oft gesehen...totaler Fail.....Deinem Ego wird geschmeichelt und Dein Chef denkt sich "Cool, der macht das Ganze umsonst"....

Bis Anfang des Jahres warten und anfangen zu bewerben. Sobald Du eine bessere Stelle findest, gehen....Das, was Dein Chef da macht, das kenne ich aus so vielen Unternehmen....Ein Externer würde auf Anhieb 20 bis 30% mehr bekommen und Du würdest dumm aus der Wäsche schauen.

so isses. Weit verbreitet. Wird sehr häufig angewandt. Auch in meiner Branche (Consulting und Projektmanagement).

Die Hälfte der Leute arbeitet erstmal noch 1-2 Jahre BILLIG und hofft.... Lohnt sich für die Firma also...

Da hilft nur gehen und mehr verdienen. Woanders...

Ich habe keine Lust immer einen neuen Job anzutreten. Ich will mal eine Firma wo ich wirklich aufsteigen kann....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ein Stellenwechsel angeboten wird, das Gespräch suchen "Das hört sich gut an, aber ich möchte über Details gerne persönlich mit Ihnen reden. Wann haben sie Zeit?"

Du kannst nach mehr Gehalt fragen, aber welchen Grund hat dein Chef, dir das Geld zu geben? du hast schon zugesagt, Schreibtisch ist geräumt. Was hast Du in der Hand? Was sind deine Argumente?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Er meinte ich sei eigentlich der einzige wo er meint der es wirklich kann und wo er Vertrauen drin hat.

Das ist schon mal eine sehr große Steigerung für mich.

Sorry, ich muss mal kurz persönlich werden. Ich kenne Dich nicht persönlich, aber bist mir in einigen Threads hier über den Weg gelaufen. Du siehst überdurchschnittlich gut aus, bist gepflegt und hast nen trainierten Body. Das Problem: Dein Chef weiß, wo er Dich abholt. Bei Deiner Eitelkeit.

Du hast das Spiel schon verloren, als Du diesen Stellenwechsel zugesagt bekommen hast. Schon dort hättest du das mit dem Gehalt klarmachen müssen (ansprechen etc)......Arbeite an Deinem Selbstbewusstsein und damit meine ich das wörtlich. Werd Deiner eigenen Arbeitskraft bewusst. Wenn Du so gut bist, wie du glaubst zu sein, dann wirst Du ohne weiteres woanders etwas finden.

Arbeit muss entlohnt werden. Mehr Verantwortung, das nur zu einem großen Ego führt aber nicht zu einer dickeren Geldbörse, kannst dir in deine dichten Haare schmieren. Ich revidiere mich. SOFORT neue Stelle suchen. Zusage kassieren. zum Chef und sagen, dass Du mehr willst. Mit einer Summe im Kopf, die 10% höher ist, als das was Du wirklich willst. 10% kannst Du nachgeben (Faustregel bei Verhandlungen in Bezug auf die Summe).

Du arbeitest doch im Vertrieb. Dann musst du doch wissen, wie man ein Produkt an den Mann bringt. Dein Produkt ist deine Arbeitsleistung...

Klingt ungewollt hart....in Wirklichkeit würde es anders rüberkommen...sorry für den Ton ;)

Ich kann mir doch in meiner jetzigen Situation nicht leisten da riesen Sprünge zu machen. Ich bin befristet bis ende des Jahres hier!!! Der kann meinen Vertrag einfach auslaufen lassen..... Erst wenn ich einen unbefristeten habe kann ich was sagen.

Fakt ist. Setzt man seine eigenen finanziellen Intressenen nicht knallhart durch (notfalls mit Wechsel)... wird die Firma dich verarschen. JEDE.

Welcome in the year 2000+ :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ein Stellenwechsel angeboten wird, das Gespräch suchen "Das hört sich gut an, aber ich möchte über Details gerne persönlich mit Ihnen reden. Wann haben sie Zeit?"

Du kannst nach mehr Gehalt fragen, aber welchen Grund hat dein Chef, dir das Geld zu geben? du hast schon zugesagt, Schreibtisch ist geräumt. Was hast Du in der Hand? Was sind deine Argumente?

Ich habe ihm nach mehr Gehalt gefragt als er mir diese Stelle angeboten hat. Aber er kommt nur dauernd mit irgendwelchen Leistungsorientierten Sachen oder Steuerlichen Vorteilen wo er keine Verluste durch macht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe keine Lust immer einen neuen Job anzutreten. Ich will mal eine Firma wo ich wirklich aufsteigen kann....

Diese Chance bekommst du überall und gerne. Nur nicht zu mehr Geld :)

SO es ist heutzutage eben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Verstehe Dein Dilemma....Aber wenn Du jetzt nachgibst, wie sieht es aus beim Wechsel befristet/unbefristet?

Wenn er sagt, unbefristet ja, aber mehr Geld nein....hier musst du Eier haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich will dich jetzt nicht bewegen zu kündigen. Du musst schauen, wie du handelst....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Verstehe Dein Dilemma....Aber wenn Du jetzt nachgibst, wie sieht es aus beim Wechsel befristet/unbefristet?

Wenn er sagt, unbefristet ja, aber mehr Geld nein....hier musst du Eier haben.

Er hat mich schon auf das nächste Jahr vertröstet. Wenn ich meinen neuen Job gut mache, dann werde ich garantiert mehr geld verlangen im Januar. Wenn er sagt unbefristet ja, mehr Geld nein, dann werde ich das so hinnehmen und mir einen neuen Job suchen.

Ich will dich jetzt nicht bewegen zu kündigen. Du musst schauen, wie du handelst....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

okay...dann jetzt kein Gespräch mehr...bringt nichts.....Vor dem Auslaufen des Vertrages von Dir aus aktiv ein Feedback Gespräch suchen....Gehaltsverhandlung aktiv mitgestalten. Alternativ dich ab September mal bewerben.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo TS,

mal ein paar Worte von mir:

Ein Chef wird Dich nicht mit Gewalt halten. Ein Chef wird sich nicht die "Pistole" auf die Brust setzen lassen. Sei da bitte vorsichtig, wenn Dir an dem Job was liegt.

Ich hatte einen Controller eingestellt. Der kam nach zwei Tagen und wollte quasi meinen Job machen. Ich habe ihm gesagt: Arbeite Dich erst mal ein, dann sehen wir weiter. Die Arbeit war: naja.

Nach 5 Monaten kam er an und sagte mir, dass er ein tolles Angebot habe, das 400 EUR über seinem jetzigen Gehalt liegt und dass ihn die Arbeit nicht fordern würde. Dabei hat er das, was ich ihm zuwies auch nicht wirklich gut hingekriegt.

Ich sagte ihm: "Ich kann gut verstehen, dass Sie dieses Angebot reizt. Und ich finde, Sie sollten es unbedingt annehmen". Er schaute mich an wie ein Auto.

Ich erklärte ihm folgendes: "Sehen Sie, wenn ich ihr Gehalt jetzt erhöhe, dann werden Sie trotzdem immer an die andere Firma denken. Sie werden sich immer fragen, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben, hier zu bleiben. Sie werden immer dann, wenn ich einen Ihrer Vorschläge ablehne, denken, ach, in der anderen Firma hätte ich das durchbekommen. Sie werden sich hier nicht mehr wohlfühlen." Mein GF sagte zu mir: "Genauso wird es gemacht. Guter Charon. Ich sehe, Du lernst, mit solchen Forderungen souverän umzugehen."

Zwei Wochen später war er weg. Er schrieb mir einen Zeugnisentwurf, der strotze nur so vor Superlativen. Den leitete ich weiter an den Headhunter, der ihn für uns ausgewählt hatte mit der Bitte um Stellungnahme. Es kam zurück: Wir können gar nicht glauben, dass wir uns in diesem Menschen so getäuscht haben. Für die Wiederbesetzung der Stelle nehmen wir nur das halbe Honorar. Die Dame arbeitet immer noch bei uns und wird mich ab morgen ersetzen....

Mein Tip: Nicht mehr reden, Job gut machen. Kenntnisse aneignen. Feste Stellung abwarten. Dann hast Du für das nächste Gespräch eine gute Ausgangslage. Wenn Du dann immer mehr Aufgaben und Verantwortung übernimmst, dann kannst Du mit Recht mehr Geld fordern. Wenn Du das nicht kriegst, dann bewirb Dich und such Dir einen anderen Job. Du kannst dann nämlich sagen: Sehen Sie, ich habe das und das und das gemacht, das und das gelernt und mich gut eingearbeitet (=DHV). Aber gehaltsmäßig passt es leider nicht. Haben Sie Interesse an einem guten Mitarbeiter und sind auch bereit dafür entsprechend zu zahlen ? Zugegeben, die Wortwahl ist jetzt ziemlich simpel, aber Du kriegst das schon hin.

Und zum Abschluss noch ein Spruch, den ich mir in einem Vorstellungsgespräch mal anhören musste: " Ihr Gehalt ? Darüber reden wir nicht. Wir sind doch hier nicht im Puff, wo man zuerst über Geld redet. Hier wird erst mal gearbeitet und dann sehen wir weiter". Ich ging raus und hakte die Stelle im Geiste ab. Aber das ist meiner Erfahrung nach die Grundhaltung so manches Chefs. Also, sei auf der Hut !

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

schon nach 6 Monateb mehr Geld zu fordern ist natürlich en Witz. Ebenso ohne unbefristeten Vertrag.

Ess sei denn -> Arbeit is hochwertiger als bei Einstellung besprochen. Dann ist nachfordern LEGITIM !

Aber wenn angebracht und man wirklich gut ist. MUSS man aktiv mehr fordern und Argumente dafür haben.

Sollte der Arbeitgeber das nicht ähnlich sehen -> MUSS man wechseln.

schon nach 6 Monaten mehr Geld zu fordern ist natürlich en Witz. Ebenso ohne unbefristeten Vertrag.

Ess sei denn -> Arbeit is hochwertiger als bei Einstellung besprochen. Dann ist nachfordern nach 12 Monaten absolut LEGITIM !

Wenn angebracht und man wirklich gut ist. MUSS man aktiv mehr fordern und Argumente dafür haben.

Sollte der Arbeitgeber das nicht ähnlich sehen -> MUSS man wechseln.

Letztlich ist ein Arbeitsvertrag ein Vertrag der BEIDEN SEITEN genügen muss. Und man muss wissen wo man steht.

Man verdient Geld für den Chef und darf eine angemessene Honorierung erwarten ! Sich als Bittsteller fühlen ist unangebracht.

Ich hab aber auch schon Idioten gehört die wollten ohne gescheite Ausbildung, mit 20, und ohne wirklich gute Leistung soviel netto wie ein Akademiker haben... Das ist natürlich crazy.

bearbeitet von MrJack
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo TS,

mal ein paar Worte von mir:

Ein Chef wird Dich nicht mit Gewalt halten. Ein Chef wird sich nicht die "Pistole" auf die Brust setzen lassen. Sei da bitte vorsichtig, wenn Dir an dem Job was liegt.

Ich hatte einen Controller eingestellt. Der kam nach zwei Tagen und wollte quasi meinen Job machen. Ich habe ihm gesagt: Arbeite Dich erst mal ein, dann sehen wir weiter. Die Arbeit war: naja.

Nach 5 Monaten kam er an und sagte mir, dass er ein tolles Angebot habe, das 400 EUR über seinem jetzigen Gehalt liegt und dass ihn die Arbeit nicht fordern würde. Dabei hat er das, was ich ihm zuwies auch nicht wirklich gut hingekriegt.

Ich sagte ihm: "Ich kann gut verstehen, dass Sie dieses Angebot reizt. Und ich finde, Sie sollten es unbedingt annehmen". Er schaute mich an wie ein Auto.

Ich erklärte ihm folgendes: "Sehen Sie, wenn ich ihr Gehalt jetzt erhöhe, dann werden Sie trotzdem immer an die andere Firma denken. Sie werden sich immer fragen, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben, hier zu bleiben. Sie werden immer dann, wenn ich einen Ihrer Vorschläge ablehne, denken, ach, in der anderen Firma hätte ich das durchbekommen. Sie werden sich hier nicht mehr wohlfühlen." Mein GF sagte zu mir: "Genauso wird es gemacht. Guter Charon. Ich sehe, Du lernst, mit solchen Forderungen souverän umzugehen."

Zwei Wochen später war er weg. Er schrieb mir einen Zeugnisentwurf, der strotze nur so vor Superlativen. Den leitete ich weiter an den Headhunter, der ihn für uns ausgewählt hatte mit der Bitte um Stellungnahme. Es kam zurück: Wir können gar nicht glauben, dass wir uns in diesem Menschen so getäuscht haben. Für die Wiederbesetzung der Stelle nehmen wir nur das halbe Honorar. Die Dame arbeitet immer noch bei uns und wird mich ab morgen ersetzen....

Mein Tip: Nicht mehr reden, Job gut machen. Kenntnisse aneignen. Feste Stellung abwarten. Dann hast Du für das nächste Gespräch eine gute Ausgangslage. Wenn Du dann immer mehr Aufgaben und Verantwortung übernimmst, dann kannst Du mit Recht mehr Geld fordern. Wenn Du das nicht kriegst, dann bewirb Dich und such Dir einen anderen Job. Du kannst dann nämlich sagen: Sehen Sie, ich habe das und das und das gemacht, das und das gelernt und mich gut eingearbeitet (=DHV). Aber gehaltsmäßig passt es leider nicht. Haben Sie Interesse an einem guten Mitarbeiter und sind auch bereit dafür entsprechend zu zahlen ? Zugegeben, die Wortwahl ist jetzt ziemlich simpel, aber Du kriegst das schon hin.

Und zum Abschluss noch ein Spruch, den ich mir in einem Vorstellungsgespräch mal anhören musste: " Ihr Gehalt ? Darüber reden wir nicht. Wir sind doch hier nicht im Puff, wo man zuerst über Geld redet. Hier wird erst mal gearbeitet und dann sehen wir weiter". Ich ging raus und hakte die Stelle im Geiste ab. Aber das ist meiner Erfahrung nach die Grundhaltung so manches Chefs. Also, sei auf der Hut !

Danke für die gute Antwort. So habe ich es mir auch gedacht.

schon nach 6 Monateb mehr Geld zu fordern ist natürlich en Witz. Ebenso ohne unbefristeten Vertrag.

Ess sei denn -> Arbeit is hochwertiger als bei Einstellung besprochen. Dann ist nachfordern LEGITIM !

Aber wenn angebracht und man wirklich gut ist. MUSS man aktiv mehr fordern und Argumente dafür haben.

Sollte der Arbeitgeber das nicht ähnlich sehen -> MUSS man wechseln.

schon nach 6 Monaten mehr Geld zu fordern ist natürlich en Witz. Ebenso ohne unbefristeten Vertrag.

Ess sei denn -> Arbeit is hochwertiger als bei Einstellung besprochen. Dann ist nachfordern nach 12 Monaten absolut LEGITIM !

Wenn angebracht und man wirklich gut ist. MUSS man aktiv mehr fordern und Argumente dafür haben.

Sollte der Arbeitgeber das nicht ähnlich sehen -> MUSS man wechseln.

Letztlich ist ein Arbeitsvertrag ein Vertrag der BEIDEN SEITEN genügen muss. Und man muss wissen wo man steht.

Ich hab auch schon idioten gehört die wollten ohne gescheite Ausbildung und ohne wirklich gute Leistung soviel netto wie ein Akademiker haben... Das ist natürlich crazy.

Was genau meinst du mit 6 Monaten? In welchem Zeitraum?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Hoodseam

Nach 5 Monaten kam er an und sagte mir, dass er ein tolles Angebot habe, das 400 EUR über seinem jetzigen Gehalt liegt und dass ihn die Arbeit nicht fordern würde. Dabei hat er das, was ich ihm zuwies auch nicht wirklich gut hingekriegt.

Ich sagte ihm: "Ich kann gut verstehen, dass Sie dieses Angebot reizt. Und ich finde, Sie sollten es unbedingt annehmen". Er schaute mich an wie ein Auto.

Ich erklärte ihm folgendes: "Sehen Sie, wenn ich ihr Gehalt jetzt erhöhe, dann werden Sie trotzdem immer an die andere Firma denken. Sie werden sich immer fragen, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben, hier zu bleiben. Sie werden immer dann, wenn ich einen Ihrer Vorschläge ablehne, denken, ach, in der anderen Firma hätte ich das durchbekommen. Sie werden sich hier nicht mehr wohlfühlen."

Nur interessehalber: Wie hättest Du reagiert, wenn der Mitarbeiter sich als überdurchschnittlich gut herausgestellt hätte?

Gehalt ist schon ne spannende Sache. Hatte heute ein Bewerbungsgespräch mit einer Dame. Die hat 10-11 EUR Brutto pro Stunde aufgerufen. Ich hatte so 16-18 EUR im Kopf und hätte mich auch mit Variable auf 20 EUR eingelassen. Und dachte eigentlich, dass ich Probleme bekomme, für das Geld jemand Gutes zu finden.

Insgesamt guter Eindruck. Leider Position Vertriebsinnendienst.

Und die sollten verhandeln können.

Ein Bekannter von mir hat sich als Leitung Marketing und E-Commerce für 1.900 EUR brutto x 13 + irgendeine Zielerreichungsprämie von 2.000 EUR im Jahr einstellen lassen. Abgeschlossene Ausbildung und nebenberufliches BWL Studium im 5. Semester.

Mit Gehalt und Gehaltsverhandlungen beschäftigen lohnt sich schon ein wenig...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nur interessehalber: Wie hättest Du reagiert, wenn der Mitarbeiter sich als überdurchschnittlich gut herausgestellt hätte?

Gehalt ist schon ne spannende Sache. Hatte heute ein Bewerbungsgespräch mit einer Dame. Die hat 10-11 EUR Brutto pro Stunde aufgerufen. Ich hatte so 16-18 EUR im Kopf und hätte mich auch mit Variable auf 20 EUR eingelassen. Und dachte eigentlich, dass ich Probleme bekomme, für das Geld jemand Gutes zu finden.Nun

Nun, dann hätte ich vielleicht darüber nachgedacht. Aber ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass er den Job nur wollte um sich nach was Besserem umzusehen, seine aktuelle Firma war in Insolvenz und er wollte dringend weg. Mein GF hat den damals eingestellt, mit den Worten: Da haben wir den richtigen gefunden. Ich wollte eigentlich noch die zweite Kandidatin sehen. Aber er meinte, dass sei nicht nötig. Die zweite Kandidatin ist übrigens die, welche mich jetzt ersetzt. Also zuerst alle Optionen prüfen, dann entscheiden !

Außerdem hat er uns im ersten Gespräch direkt nach den "Entwicklungsmöglichkeiten" und "Weiterbildungsmöglichkeiten" gefragt. Das würde mich heute hellhörig machen. Der Typ wollte Karriere machen, ganz klar. Die Position war aber ganz klar als Sachbearbeiterstelle ausgeschrieben und es gab keine Aufstiegsmöglichkeiten. Er hätte irgendwann höchstens meinen Job haben können. Da war mir natürlich nicht wirklich dran gelegen ! Mal davon abgesehen, dass er die fachlichen Voraussetzungen dafür nicht hatte. Ich entließ ihn aber nicht, weil er mir hätte gefährlich werden können. Ich war damals schon Prokurist, er wäre nie an mir vorbeigekommen.

Tipp für Gehaltsverhandlungen: Wer zuerst eine Zahl sagt, verliert !

Hat mir mal ein "alter Hase" beigebracht. Der hat mir gesagt, merken Sie sich: Wer zuerst eine Zahl sagt, der verliert.

Ich dachte, so ein Quatsch. Und dann saß ich 2 Jahre später diesem "alten Hasen" = mein GF gegenüber in einer Gehaltsverhandlung. Ich sagte ihm auf die Frage, was ich mir denn so vorstelle folgendes: "Wissen Sie, das ist eine schwere Frage. Sie zwingen mich ja quasi gegen mich selbst zu verhandeln. Machen Sie doch mal einen Vorschlag".

Und er machte ihn. Und da wusste ich, dass er Recht gehabt hatte. Ich wollte 10 , er gab mir 30. Ich bin nach Hause "geschwebt".

  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe gestern mit einem Kumpel gesprochen. Er arbeitet in einer Firma für Prototypenbau und meinte ich könnte da mal gerne Probearbeiten. Ich kenne auch den Chef persönlich. Ich könnte da wohl unbefristet anfangen wenn ich das wollte.

Ich habe mir aber vorgenommen bis zum Anfang des Jahres zu warten, meinen Chef nochmal nach einer Gehaltserhöhung zu fragen weil meine Verantwortung, die Position und das Aufgabenfeld viel umfangreicher und anspruchsvoler geworden ist.

Wenn er ablehnt, nehme ich das zur Kenntnis, bewerbe mich da und auch irgendwo anders und frage nocheinmal. Wenn es dann ncichts wird gehe ich.

Ist das eine gute Vorgehensweise?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe gestern mit einem Kumpel gesprochen. Er arbeitet in einer Firma für Prototypenbau und meinte ich könnte da mal gerne Probearbeiten. Ich kenne auch den Chef persönlich. Ich könnte da wohl unbefristet anfangen wenn ich das wollte. Gut, ist eine Alternative, warm halten...

Ich habe mir aber vorgenommen bis zum Anfang des Jahres zu warten, meinen Chef nochmal nach einer Gehaltserhöhung zu fragen weil meine Verantwortung, die Position und das Aufgabenfeld viel umfangreicher und anspruchsvoler geworden ist. Genau so, aber pass auf, dass es auch den Tatsachen entspricht, was Du erzählst.

Wenn er ablehnt, nehme ich das zur Kenntnis, bewerbe mich da und auch irgendwo anders und frage nocheinmal. Wenn es dann ncichts wird gehe ich. Nein, wenn er dann ablehnt, würde ich gehen, denn den Kampf hast Du beim nächsten Mal wieder und wieder und wieder. Dann schätzt er Dich nicht. Ein anderer Chef wird das sicherlich anders sehen und froh über Dich sein. Einmal noch, dann gehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Habe mir nun nicht alles durchgelesen, aber im Endeffekt läuft es doch darauf hinaus, dass du dich nach Alternativen umschauen musst, wenn du mehr verdienen möchtest.

Und als Konsequenz folgt dann eben die Kündigung. Ende.

Ist erst kürzlich in meinem Umfeld genau so passiert. Immer kräftig Versprechungen gemacht worden, aber das wahre ist das nie gewesen. Also wurde sich auf eine andere Stelle beworben. Am Ende gab es den Arbeitsplatzwechsel mit 400 Euro / Monat mehr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo TS,

ist zwar OT, aber die Antwort auf deine PM.

Führen von Mitarbeitern. Regeln sind 15 Jahre lang fieldgetestet, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der besseren Lesbarkeit halber stelle ich die "Kriegsgeschichten" hinten an. (MA=Mitarbeiter, VG=Vorgesetzter, Chef=Firmeninhaber, kann tun was er will)

1. Sei kein Arschloch. Viele VG sind der Meinung, dass sie von Gott auserwählt sind. Eine Führungsposition ist aber nichts anderes als "Macht auf Zeit", nämlich solange bis der Chef sie Dir wieder wegnimmt.

2. Macht (leider gibt es dafür kein besseres Wort) verändert Menschen. Beobachte Dich selbst, wie Dein Selbstbewusstsein plötzlich "Flügel" kriegt und wie Du auf die "Macht", die Dir verliehen wurde, reagierst. Lass' nicht den VG "raushängen". Du bist ein Kollege, der im Rang über dem Mitarbeiter steht, aber Ihr Beide seid Menschen. Du bist kein Gott !

3. Missbrauche Deine Macht nicht. Tu, was richtig ist. Tu nichts, nur um Deine Macht zu demonstrieren oder Dich durchzusetzen. Denke immer nur an die Firma. Das ist auch Deine Argumentationslogik. Es ist gut für die Firma, also machen wir es so. Dein Chef wird Dich dafür lieben, denn das bringt ihm Geld und Zeit, weil Du Dich ja kümmerst also muss er nicht.

4. Lerne zu teilen. Presse Deine Geschäftspartner nicht aus. Frei nach dem Motto: "Leben und leben lassen". So schaffst Du Dir Anerkennung bei ihnen. Und wer weiß, vielleicht brauchst Du sie ja irgendwann einmal. Sie werden Dir dann gerne einen "kleinen Gefallen" tun, wo Du doch immer so fair zu ihnen warst.

5. Fasse niemanden an. Wir sind hier im PU, aber im Job, bist Du kein PUA. Starre einer Kollegin nicht in den Ausschnitt, "begrapsche" sie nicht. Denke daran, sie kann sich vielleicht in dieser Situation nicht körperlich gegen Dich wehren, aber sie wird Wege finden, es Dir heimzuzahlen.

6. Entscheide. Das ist das vielleicht wichtigste. Du darfst entscheiden. Du musst aber auch irgendwann entscheiden. Sorge dafür, dass Du entscheiden kannst. Hole Dir alle Informationen, die Du brauchst und dann triff eine Entscheidung.

7. Stelle Dich schützend vor Deine Mitarbeiter. Erfolge sind immer Erfolge des Teams. Misserfolge sind Deine Fehler. Du führst das Team. Wenn das Team versagt, auch wenn Du gar nicht schuld bist, stelle Dich vor sie. Sie werden Dich dafür respektieren ohne Ende.

8. Kommuniziere Deine Entscheidungen. Das schlimmste Gefühl, was ein MA haben kann, ist, seinen Chef nicht zu verstehen. Das schürt Ängste. Sage, warum Du so entschieden hast. Du musst nicht allzu sehr ins Detail gehen, die MA sollen nur sehen, dass Du Gründe für Deine Entscheidung hast.

9. Erzähle nichts weiter. Wenn Dir jemand etwas "geheimes" anvertraut, tratsche es nicht herum. Versuche die Info zu verifizieren und sozusagen "anders" öffentlich zu bestätigen. Dann kannst Du mit Deinem Wissen über das Geheimnis offen umgehen.

10. Lass die Menschen reden und höre ihnen zu. Menschen reden am liebsten über sich selbst. Fast jeder zweite Satz in einem Gespräch beginnt mit "Ich". Achte mal darauf. Also, lass sie reden. Baue Comfort auf. Du wirst sehen, sie werden Dir alles, aber auch wirklich alles erzählen, wenn sie merken, dass Du es für Dich behältst.

11. Sei nicht zu "dick" mit Deinen Kollegen. Job ist Job, Privat ist Privat. Na klar, kannst Du mal mit den Kollegen ein Bier trinken gehen. Aber übertreib es nicht. Sonst bilden sich Gruppen. Das wird aber von anderen Gruppen misstrauisch gesehen. Also immer schön Schweiz, äh, neutral bleiben.

12. Lass Deinen Chef reden und versuche ihn zu verstehen. Mit der Zeit wirst Du seine Motive erkennen. Er wird Dir vertrauen, weil Du es für Dich behälst. Er wird Dir seine Probleme erzählen. Hilf' ihm, diese zu lösen ! Aber nicht zu offensichtlich, zeige ihm eine Lösung auf und frage, ob er damit einverstanden wäre, es mal so zu probieren. Sag ihm nicht, was er tun soll !!!!

13. Sei ein guter Mensch. Wenn ein Kollege Hilfe braucht, hilf ihm. Wenn er krank ist, schick ihn zum Arzt, scheißegal ob dafür der ganze Tag drauf geht. Schick ihn nach Hause, sag ihm, dass seine Gesundheit das wichtigste für ihn und auch für Dich ist. Er wird so schnell wie möglich wiederkommen.

14. Verbünde Dich mit den "Alphaweibchen". Gerade wenn Du viele Frauen um Dich hast, ist es wichtig, die Alphaweibchen "auf Deine Seite" zu ziehen. Mach es nicht zu offensichtlich, die anderen Frauen sind auch wichtig, aber sie folgen auch dem Alphaweibchen und das mag Dich und akzeptiert Dich. Die anderen werden es auch tun.

15. Sei Höflich ! Das wird sehr oft unterschätzt. Guten Morgen, Hallo, Tschüss, Bitte, Danke "verdient" jeder Mitarbeiter, egal auf welcher Stufe er steht. Klopfe IMMER an. Und warte bevor Du die Tür aufreisst. Stell Dir vor, der Chef vögelt die Sekretärin auf dem Schreibtisch. Du willst ihm doch Gelegenheit geben, seine Hose hochzuziehen...

Literatur: Jack Welch: "Was zählt" (Achtung: Im Vorwort steht sinngemäß: Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben, ohne Euch hätte ich es nie geschafft (Der Mann ist Milliardär))

Ich hatte dir keine PM geschrieben.

Sehr gute Anregungen die du da bringst. Kann man sich gerne durch den Kopf gehen lassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

"Kriegsgeschichten"

ad 1: "Wenn Du das jetzt nicht tust, dann schmeiße ich Dich raus" = Das ist ein Ultimatum, aber nicht an den MA, sondern an Dich. Wenn Du den nämlich nicht rauskriegst, dann bist Du bei den Anderen "unten durch". "Der kann ja eh nix" (Warum kündigst Du ihn dann nicht ?). "Die will doch sowieso nur eine ruhige Kugel schieben" (Wieso lässt Du das zu ?)

ad 2: Habe ich an mir selbst beobachtet. Mein Selbstbewusstsein ging quasi durch die Decke. Aber mein GF holte mich irgendwann auf den Boden der Tatsachen zurück. Das tat weh. Seitdem bin ich vorsichtiger.

ad 3: Argumentiere so: "Dieser Kunde macht mit uns X EUR Umsatz. Der ist wichtig für uns. Wir wollen ihn behalten. Deshalb geben wir ihm seinen Willen, auch wenn wir alle dafür Überstunden machen müssen. Aber für die Firma ist das wichtig". NICHT: "Tut was der Kunde will, weil ich es sage"

ad 4: "Wissen Sie, der Zinssatz ist schon hoch. Aber wenn Sie den unbedingt brauchen, damit Sie vor Ihrem Chef gut dastehen, dann meinetwegen. Mit wäre aber Y als Zinssatz angenehmer. Dann könnten wir vielleicht beide gut dastehen." -> "Chef, ich wollte jetzt nicht alles aus ihm rausquetschen, aber er ist uns entgegen gekommen. Bei nächster Gelegenheit wird er sich revanchieren. Wenn nicht, dann suchen wir uns eine andere Bank." Er hat sich revanchiert...doppelte Kreditlinie bei gleicher Sicherheit ("Mit Ihnen kann man gut reden. Ich habe Vertrauen zu Ihnen")

ad 5: Frauen hassen es. Ja, sie hassen es, wenn der VG von hinten die Hand auf ihr Schulterblatt legt. Wenn er in den Ausschnitt starrt. Wenn er ihren Arm streichelt. Wenn er in ihre Schutzzone "eindringt", weil er dicht hinter ihnen steht. Denn Du bist ein VG, kein Liebespartner. Sie sehen Dich mit Respekt an, verspiele ihn nicht. Wenn ich sehe, wie manche Männer hier an den Kolleginnen "rumgrabschen" und sie es (widerwillig) zulassen, weil die Männer im Rang über ihnen stehen und sie sich nicht trauen, etwas zu sagen. Es ist wie eine Vergewaltigung. Widerlich. Wenn Du eine Kollegin kennenlernen willst, dann triff Dich nach der Arbeit mit ihr. Gib ihr die Gelegenheit "Nein" zu sagen. Respektiere Ihre Entscheidung. Sie wird Dich dafür auch respektieren. Und ja, die "Grabscher und Glotzer" sind der Haupttratsch unter den Kolleginnen. Die Männer werden nicht mehr als vertrauenswürdig wahrgenommen, sondern als "notgeile Böcke". Meine Kolleginnen wissen, dass sie sich vor mir nackt auf dem Fußboden wälzen könnten und ich höchstens sagen würde: "Bitte noch nach links, da ist noch ein bißchen Staub". Mir hat auch noch keine in einer Gehaltsverhandlung ihren Ausschnitt ins Gesicht gehalten, weil sie wissen ich schau eh nicht hin. Diese "Macht" der Frauen, und manche setzen das sehr gezielt ein, funktioniert bei mir nicht. Ich werde respektiert, weil ich eben nicht nach Aussehen und Hautindex gehe, sondern weil ich sachlich für die Firma argumentiere. Der ein oder andere ONS geht mir vielleicht durch die Lappen. Aber wollt ihr wirklich, dass sich die Kolleginnen in der Pause über die Länge Eures Geschlechtes unterhalten ? Also: FINGER WEG und BLICK WEG.

ad 6: "Ja, ich weiß jetzt nicht so recht, mal überlegen, was könnten wir tun ?" Das ist wirklich toll. Du wirst bezahlt, dass Du Verantwortung trägst und entscheidest. Und was tust Du ? Eierst rum. Drückst Dich. Warum braucht man Dich dann ? GF zu mir: "Wissen Sie, ich DARF hier alles entscheiden und DARF auch alles machen, aber die Frage ist, KANN ich entscheiden ? Habe ich alle Informationen ? Denn erst wenn ich diese alle habe, kann ich mir selbst ein Urteil bilden. Und dann werde ich entscheiden." Er bekam die Infos und entschied. Wir liebten ihn. Offen und ehrlich. So mag man doch den Chef.

ad 7: GF zu mir: "Herr Charon, das da war totale Scheiße." "Aber Chef, das war nicht ich, das war die Kollegin XY". GF (schreit): "SIE sind der Teamleader, SIE führen diese Team, SIE sind verantwortlich, scheißegal, wer es verbockt. SIE sind dort hinten der Chef. Also tun sie ihren Job". Tat weh, aber er hatte Recht. In der Folge argumentierte ich so (ruhig): " Der GF hat mich grad angebrüllt, weil Du, Kollegin XY, das und das getan hast. Ich habe aber keine Lust mehr, mich anbrüllen zu lassen, verstehst Du das ? (Sie nickte) Ich habe mir das einmal angehört von ihm. Beim nächsten Mal bist Du dran. Darum tue mir bitte (!) den Gefallen und melde Dich, wenn Du ein Problem hast. Ich helfe Dir gerne, aber ich werde mich nicht mehr alleine von ihm anbrüllen lassen. Das nächste Mal stehst Du neben mir". Seit dieser Zeit wurde ich in alle echten Probleme eingeweiht . Die Kollegen wussten, dass ich helfe, weil ich ein Interesse daran habe, dass es läuft. Aber sie wussten auch, dass ich für sie nur den Kopf hinhalte, wenn ich informiert bin. Sie akzeptierten mich als VG und die Fronten waren ein für allemal geklärt. Kopf hinhalten sollte man aber nicht übertreiben. Zur Not erklärst Du Deinem brüllenden Chef: "Ja, Chef, ich verstehe, dass das scheiße gelaufen ist. Ich werde mich drum kümmern und komme auf Sie zu" Damit nimmst Du 95% Wut raus und kannst aktiv werden. Dann klärst Du die Sachlage und präsentierst eine Lösung (das ist wichtig, Chefs haben schon genug Probleme, sie wollen Lösungen). Zur Not sagst Du: "Ich habe das jetzt geklärt. Die Kollegin XY hat das falsch gemacht, aber ich hätte sie besser überwachen müssen. Das war mein Fehler. Ich werde diesen Fehler beheben.". Wenn Dir das nicht gelingt, weil Kollegin XY macht, was sie will, dann kannst Du nach ein paar solcher Gespräche mit Deinem Chef vorschlagen: "Was meinen Sie, wäre es nicht besser, wir würden uns für die Kollegin XY Ersatz holen, der vielleicht teamfähiger ist ?" Ich habe schon so einige Vorstellungsgespräche geführt... Und das Beste ist: Die anderen Kollegen fanden das plötzlich ganz toll, dass "endlich mal jemand mit der XY aufräumt".

ad 8: Was ist Dir lieber: "Bieten Sie 20 EUR" oder "Bieten Sie 20 EUR, ich habe mit dem und dem gesprochen, das ist ein guter Preis, da verdienen wir 3,5 EUR dran und das reicht uns um mit dem Kunden im Geschäft zu bleiben". Na klar, jeder will doch wissen, warum der VG entscheidet. Jeder will seinen Chef verstehen, damit er für sich die Angst, rauszufliegen, abmildern kann, weil er ja weiß, was der Chef will. Und außerdem, warum sollten Deine MA nicht wissen sollen, was Du willst ? Du willst ja einem HB auch klarmachen, dass Du mit ihr ins Bett willst. Warum Deinen MA also nicht reinen Wein einschenken. Und wenn sie dann folgen, dann LOBE sie dafür. Push&Pull, Du verstehst schon...

ad 9: MA sagt: "Der A kommt immer zu spät aus der Mittagspause. Das geht uns total auf den Keks, der macht hier was er will". Jetzt kannst Du natürlich zu dem A gehen und ihm sagen, er solle das nicht tun. Damit "enttarnst" Du Deinen Informanten und der wird Dir nichts mehr erzählen. Also stellst Du Dich die kommenden drei Wochen mittags an den Eingang und beobachtest selbst, was passiert. Dann erst nimmst Du den A zur Seite und erklärst ihm, was Du beobachtet hast. Dann hast Du Deinen Informanten geschützt und er wird Dir dankbar sein, dass Du Dich dieser Sache mal konsequent angenommen hast. Bei nächster Gelegenheit wird er Dir wieder etwas erzählen. Aber Vorsicht: Lass Dich nicht vor den Karren spannen. Reagiere nur auf das, was für Dich wichtig ist. Nicht auf alles, sonst bist Du irgendwann der Depp, der alle nur noch runtermachen muss und wenn es schief geht, dann bist Du der Depp, der es nicht geschafft hat, das abzustellen. Ist ein schmaler Grat. Mit der Zeit wirst Du lernen, darauf zu wandeln. Und natürlich alles mögliche über jeden wissen....

ad 10: Was tue ich die ganze Zeit ? Na über mich und meine Erfahrungen zu reden. Ich weiß darum, aber ich tue es trotzdem. Merkst Du was ?

ad 11: In jeder Firma gibt es Gruppen. Wenn Du zur Gruppe A gehörst, begutachtet Dich Gruppe B mit Misstrauen. Und umgekehrt. Wenn Du mit beiden Gruppen was machst, dann werden sie neutral sein, wenn Du nicht erzählst, was Gruppe A gesagt hat. Sie werden versuchen, es aus Dir rauszulocken. Widerstehe der Versuchung, denn so erfährst Du, was beide Gruppen denken. Denn, erfahrungsgemäß drehen sich alle privaten Treffen mit Kollegen nach spätestens 15 Minuten um die Firma. Wer will denn immer Firma hören ? Du hast doch auch ein Privatleben.

ad 12: Da ist über Eheprobleme des Chefs bis hin zu Ärger mit Lieferanten und Kollegen alles dabei. Das ist sehr interessant, wenn sich der Chef bei Dir "ausheult". Du erfährst dadurch viel darüber, was Dein Chef tut (oder auch nicht) und vor allem erkennst Du irgendwann das "Muster" Deines Chefs. Aber: REDE niemals darüber mit Kollegen. Sonst bist Du verloren, weil Du eine "Bedrohung" für Deinen Chef bist.

ad 13: Ich war mal mit einem Kollegen, der kein Deutsch sprach, bei der Bank und habe versucht ein Hausdarlehen für ihn klar zu machen. Ich schicke jeden MA, der krank ist, SOFORT nach Hause ("Machen Sie sich keinen Kopf (Pull), wir kriegen das ein paar Tage auch alleine hin (Push). Wichtig ist alleine ihre Gesundheit (Comfort)". Verstanden ?

ad 14: Das funktioniert ! Irgendwann merken die Alphaweibchen, dass Du ihnen nur helfen willst. Du hörst ihnen zu, bietest Problemlösungen an ("Ihre Tochter braucht einen Praktikumsplatz ? Soll ich mal den oder den anrufen (das ist der kleine Gefallen aus Nr. 4 !) ? Aber nur wenn sie wollen) oder hörst ihnen zu ("blalblabla Mein Mann blablala" "Hmmmh"(Mehr musst Du nicht sagen, sie wollen einfach nur ihre Emotionen gespiegelt haben), "ja", "ach Gott") bleibst aber dabei ernst (für sie ist es ernst, sonst würde sie es Dir nicht erzählen), auf keinen Fall spöttisch mit ihr umgehen. Mit der Zeit wirst Du merken, dass die Alphaweibchen "Dich" gegen Anschuldigungen anderer Frauen "verteidigen" (Weil Du ihnen ja geholfen hast, weil Du ein netter Kerl bist, mit dem man reden kann, etc.). Die anderen Frauen merken das und Du hast auf dieser Schiene endgültig Ruhe. Das hört sich nach viel Arbeit an, ist es auch, aber es ist nichts gegen einen Haufen aufgebrachter Frauen, die Dich lynchen wollen, vertrau mir.

ad 15: Ich hasse es, wenn jemand an die Tür klopft und diese dann sofort aufmacht. Ich putze mir grad die Nase, ordne meine Kleider oder telefoniere mit jemandem und plötzlich steht da irgendeiner und schaut mir dabei zu. Ich hasse das. Und ich hasse auch Leute, die nicht mal Guten Morgen sagen können. Das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt. Und ich behandele auch den Hausmeister mit "Ehrerbietung". Ich unterwerfe mich nicht, ich bin einfach nett zu ihm (der Hausmeister weiß oft ziemlich viel...).

Bedenke bitte folgendes: Du kannst alle Management Bücher dieser Welt lesen (steht überall das gleiche Gelabere drin), aber am Ende des Tages sitzt Dir ein Mensch gegenüber. Mit Wünschen, Motiven, Sehnsüchten, Sorgen. Wenn Du diesen Menschen für Dich gewinnen kannst, dann kannst Du (fast) alles in einer Firma umsetzen. Eine Firma kann man nicht mit Zahlen führen, wohl aber mit Menschen !

Meinen neuen Job habe ich nicht gekriegt, weil die mich so wahnsinnig brauchen, sondern weil ihnen viele Menschen gesagt haben: "Ihr seid total bescheuert, wenn Ihr den nicht einstellt. Der ist Gold wert, denn der kann mit Menschen umgehen". Das ist es, was ich kann, und natürlich "kleine Gefallen" einfordern.

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte dir keine PM geschrieben. Korrekt, sorry, hab nicht richtig geschaut.

Sehr gute Anregungen die du da bringst. Kann man sich gerne durch den Kopf gehen lassen. Danke

bearbeitet von charons

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

So.

Ich bin jetzt seit einer Woche an meinem neuen Arbeitsplatz und es läuft alles gut soweit.

Meine neue Nebenbeschäftigung ist die Betreuung des Onlineshops, welche ein gewisses Maß an wissen voraussetzt.

Der Mitarbeiter von dem Shophost, hat mich als ich mit Ihm telefoniert habe gefragt, ob ich den eine Administratorschulung mitgemacht habe.

Er meinte mir fehlen die einfachsten Grundkenntnisse die man dafür benötigt. Man kann sehr vieles falsch machen, sagte er auch.

Dann hat er mir eine Einladung zu dem Seminar geschickt, welche ich an meinen Chef weitergeleitet habe.

Aber er meint ich darf nicht auf die Schulung, da diese zu teuer ist und die sowieso nur Mist erzählen. Vielleicht mal nächstes Jahr

Ich soll es mir selber alles beibringen. Learning bei Doing heisst es für Ihn.

Mein Vorgesetzter mit dem ich das Büro teile, kennt sich gut damit aus, aber weiss halt auch nicht alle sachen wenn ich Ihn frage und ich muss ständig bei der Zentrale da anrufen um alles zu erfragen.

Ich habe denen jetzt gesagt, wenn ich da keine Schulung drin bekomme arbeite ich nicht mehr damit.

Ich brauche dringend Tipps. Alle vertrösten immer auf das nächste Jahr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Welches Shopsystem denn? Gerade in dem Bereich kannst dir alles selbst beibringen/researchen, würde das gleiche sagen wie dein Chef.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.