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[KiinQ 2]

Aloah Bro/Sis,

ist dir bewusst, dass sich deine Welt schlagartig verändern würde, wenn du endlich einen Fick geben würdest?
Nein?

Ich erzähle dir nun was, was ich später, wenn ich 70 Jahre alt werde, allen Menschen erzählen werde die um mich mich sind.. und vielleicht meinen Enkeln auf ihren Weg geben werde. (Nachdem ich mit meinem Enkel sargen war. ;))

"Ich war gerade dabei einige Kilo abzunehmen. 10Kg hatte ich runter und trotzdem hatte ich noch einen kleinen Bauch.

Ich fühlte mich unwohl.

Nicht, weil ich mich selber in meiner Haut unwohl fühlte, sondern weil ich mir Gedanken darum machte, wie andere Menschen über mich denken.
Ständig stand und saß ich genau so, dass man nicht sehen konnte, dass mein leichtes Übergewicht sich vorallem an meinem Bauch bemerkbar machte.
Obwohl ich schon abgenommen hatte, fühlte ich mich dennoch unwohl.

Es hemmte mich bei vielen Dingen, vorallem im Sommer.

Ich kam gerade von der Arbeit und wusste noch nicht, dass sich mein Leben an diesem Tag verändern wird.
Mit dem Bus fuhr ich zum Bahnhof, um dort in den Zug zu steigern, der mich nach Hause fährt.

Damals musste ich täglich 4 Stunden mit Bus und Bahn fahren, weil ich noch kein Auto hatte.

Mir schossen etliche Gedanken in meinem Kopf herum, als ich am Bahnhof ein Mädel in meinem Alter sah. Sie war wunderschön.
Doch ich traute mich nicht sie anzusprechen.

Nicht, dass ich damals schüchtern gewesen wäre - Nein!

Ich sprach öfter Mädels an, die mir gefielen. Aber öfter als das, sprach ich sie auch nicht an und verpasste so unzählige Situationen, tolle Momente und vermutlich spannende Menschen.
Ihr Zug kam wenige Minuten vor meinem, dann war sie weg. Ich habe sie nie wieder gesehen.
Meine Bahn fuhr ein und ich setzte mich alleine in einen 4er-Sitz, setzte mir meine Kopfhörer auf, stellte meine Playlist ein und schaute aus dem Fenster.
Ich beobachtete den wunderschönen Himmel und die vorbeiziehenden Bäume, Felder und Gebäude.

In einem Moment waren sie da - im nächsten waren sie weg.

Ich machte mir Gedanken um die Flüchtigkeit im Leben, schließlich war ich schon 22 Jahre alt und meine tollsten Erinnerungen waren diese, bei denen ich mich Dinge getraut habe, die sonst kaum jemand tat.
Vieles davon war 8 Jahre her und ich stellte deprimiert fest, dass mich damals selten interessierte, was die Menschheit von mir hielt.
Plötzlich fiel mir auf, dass ich damals doch so viel Spaß hatte. Ich versuchte den Unterschied zwischen meinem 14Jährigen und meinem 22Jährigem Ich zu finden - doch es gab nur einen relevanten: Mir war mit 14 vieles komplett egal.

Plötzlich verstand ich: Nicht mein Alter war das Problem, sondern meine Angst vor der Meinung meiner Mitmenschen.

Ich vertiefte mich in Gedanken. Plötzlich dachte ich darüber nach, dass ich bald 30 bin und es mir in meinem Leben immer um Erfahrungen ging. Um Geschichten die ich anderen erzählen kann, an die ich selber sehr gerne denke, wenn ich Abends im Bett liege.

Es ging mir um Lebensfreude.
UND DIE HATTE ICH NICHT, WENN ICH MEINEN KÖRPER VERSTECKEN MUSSTE, WEIL ICH MICH FÜR MEIN AUSSEHEN SCHÄME!!! - (Obwohl ich mich sonst für ansehlich hielt.)

In mir brodelte es. Mit einem Mal kamen so viele Geschichten hoch, bei denen ich mich nicht getraut habe. Ich hasste mich selber dafür, weil ich so ein Feigling war.

Mir kamen Bilder der Situationen in den Kopf, die ich bis heute bereue, zum Beispiel..
..als ich damals das Mädel an der Ampel nicht angesprochen habe..
..als ich das Schwimmen absagte und alleine in meiner Wohnung saß..
..als ich mich von meinem Chef habe fertigmachen lassen, obwohl ich im Recht war und ich vor meinen Arbeitskollegen ihmgegenüber nicht blöd werden wollte, weil das dort niemand gemacht hat..
..als ich mich nicht traute eine Rede zu halten und dich stattdessen ein Kollege die Chance geschnappt hat..
..als ich die Schönheit am Bahnhof einfach habe davon laufen lassen..
ES WAR GENUG.

Ich begriff endlich, dass mir meine Ängste meinen Spaß, meine Erfahrungen und meine Lebensfreude nahmen. Außerdem die Geschichten die damit zusammenhängen.
Es musste aufhören. Sofort. Ich war nur noch 2 Minuten von meiner Station entfernt, stand auf, ging zum Ende des Zuges, zog mein Shirt aus, ging zum anderen Ende des Zuges, den Blick nach vorne gerichtet und hörte komplett auf zu denken.
Während ich halb nackt vor der Zugtüre wartete, bis diese sich öffnet, schrie ich durch den Zug, dass ich nicht betrunken sei, sondern mein Leben liebe und wir außerdem dieses Jahr Weltmeister werden...

Draußen zog ich mich wieder an. Ich habe mich gut gefühlt. Nicht nur gut. Großartig.
Und weißt du was? Ich habe niemanden der Menschen in diesem Zug je wiedergesehen. Und selbst wenn: Ich habe es nicht gemerkt."

Weißt du, Bro/Sis.
Dieser Tag ist nicht lange her.

Wir werden von unseren Ängsten bestimmt. Sie beherrschen unser Handeln und verändern unser Leben so negativ und obwohl wir es oft anders machen wollen, können wir uns nicht überwinden.

Wenn wir davon ausgehen, dass ein Jahr 50 Wochen hat, dann haben wir im Jahr 100 Tage Zeit um Dinge zu erleben, die wir niemals vergessen werden. In 10 Jahren sind das 1000 Tage.

1000 klingt im ersten Moment viel, aber lass diese Zahl auf dich wirken.

• An wie viele deiner Wochenenden erinnerst du dich in den letzten 10 Jahren? Bei wievielen lohnt es sich denn überhaupt, dass du dich am sie erinnerst?
• An wievielen dieser Tage wirst du krank sein, oder kein Geld haben, oder keine Lust?!
• An wievielen dieser Tage werden deine Ängste dich regieren und dir wundervolle Momente verderben?
• An wievielen dieser Tage wirst du genau das tun, was du dir wünschst?!
• Wieviele Erinnerungen werden dir am Ende bleiben, wenn du nicht langsam wach wirst und tust, was du willst?

Dir bleibt nicht viel Zeit, man!

Du hast nichts zu verlieren. Werd dir endlich darüber klar.
Lebe. Nimm dir endlich das, was dir zusteht. Freiheit. Singe laut, wenn dir danach ist. An der nächsten Ecke stehe ich vllt und singe einfach laut mit. Schäme dich nicht. Niemals.
Sei frei und wenn du SIE/IHN siehst, dann nimm sie/ihn dir. Am Ende des Tages wirst du stolz auf dich sein und das Mädel/den Typ in deinen Armen haben.
Und selbst wenn nicht: Nichts ist schlimmer als der Gedanke, dass du nicht weißt, was du heute wieder alles verpasst hast.

"Der Sinn des Lebens ist leben. Das war's." - Casper

~ KiinQ

Juni 25, 2014 bearbeitet von KiinQ

[beloca 15]

Sehr guter und motivierender Text!

Es ist wirklich schade wieviel Menschen ihr LEBENLANG von dieser Angst weglaufen und am Schluss dann vieles bereuen. Jetzt ist die Zeit für die Einsicht!

-> Schatztruhe

[KiinQ 2]

Wow, danke für die positive Resonanz. :)

Wenn es dir geholfen hat, hat sich das Verfassen schon gelohnt.

[KiinQ 2]

Sonst niemand eine Meinung dazu?

Juni 28, 2014 bearbeitet von KiinQ

[stefan777 6]

I like! Und recht hast du..

[syncronisiert 137]

Hört sich gut an.

Mich interessiert es wie es bei dir weiter ging nach dieser Aktion?

Wie hast weitergemacht und was hast du so erlebt (Schlüsselsituatuion)?

Solche inspierende Momente bringen einem sehr weit, aber im laufe der Zeit muss man sich trotzdem den Herausforderung stellen.
Alles wird in diesem Moment ja nicht verändert.

Gruss