Schwierigkeiten beim Kennenlernen

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Hallo PU-Gemeinde,

Erstmal zu meiner Person: Ich hatte bislang (Anfang 20) weder eine Beziehung, noch Sex, und auch nie wirklich einen echten Freundeskreis seit ich 8 Jahre alt bin. Ich kenne PU und dieses Forum nun seit mehreren Monaten, habe mich bereits in die meisten Threads im Anfänger-Bereich eingelesen, was mir vor allem geholfen, mein Inner Game auf Vordermann zu bringen, also weniger auf die Meinungen Anderer und stattdessen mehr auf meine Eigene geben; zusätzlich gehe ich seitdem auch regelmäßig raus, sprich Clubs, Sargen, etc., jedoch scheitere ich immer wieder am sozialen/normalen miteinander aufgrund meines fehlenden sozialen Gespür. Dieses Problem macht sich nicht nur beim Umgang mit Frauen sondern auch beim Umgang mit Männern deutlich, weswegen ich auch keinen wirklichen SC besitze und im Moment auch nicht imstande bin ihn aufzubauen.

Der Grund dafür ist eine realtiv schwierige Kindheit, in der ich nicht nur von Mitschülern gehänselt sondern auch innerhalb meiner Familie keine Unterstützung in einer positiven Entwicklung erhalten habe, was damals dazu geführt dass ich sehr wenig auf persönliche Hygiene gegeben habe, vielen Leuten gegenüber misstrauisch wurde und dessen Nähe vermieden habe sowie die Schule und alles was daran hängt fast dran geben und mein Leben einfach nur noch schleifen lassen wollte. Der Umschwung kam jedoch, als ich damals von meinem damaligen Wohnort alleine weggezogen bin und alles Geschehene hinter mir gelassen habe: Ich habe angefangen auf mein Äußeres zu achten (anständige Kleidung, täglich duschen, Parfüm auftragen, 3x die Woche Fitnessclub etc.) wurde einer der Klassenbesten und habe wieder eine Zukunft gehabt. Doch ein Problem verfolgt mich bis heute und das ist das Soziale. Immer wenn ich unterwegs bin und mit jemandem im Gespräch bin, fällt mir auf dass die Leute mir schnell desinteresse signalisieren, indem sie knappe Antworten geben, wegschauen, oder sich einfach gar nicht mit mir unterhalten. Selbst wenn ich Leute auf spontanen Treffen finde und mit ihnen klar komme, ergeben sich daraus keine zweiten Treffen oder gar Bekanntschaften.

Ich habe deswegen bereits einen Verhaltenstherapeuten aufgesucht und dabei ähnliche Tipps erhalten, wie sie auch im Anfängerbereich dieses Forums stehen. Aufgrund meiner fehlenden sexuellen Erfahrung hat er mir ebenfalls geraten eine Professionelle aufzusuchen, um Berührungsängste mit anderen abzubauen, was für mich jedoch absolut keine Option ist.

Meine Frage ist nun folgende: Was kann ich tun, um das normale soziale Miteinander besser zu verstehen und zu erlernen? Das Sargen alleine kann mir zwar helfen meine AA zu überwinden, doch es hilft mir nicht das soziale Miteinander besser zu verstehen. Wie kann ich erlenen, was ich wann zu sagen habe, und worauf ich bei meinem Auftreten achten muss?

Ich hoffe ich konnte mein Problem verständlich genug beschreiben und freue mich über jedes Feedback

Mfg

Countach

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Hey Countach. Willkommen meinerseits und danke für die Offenheit.

Wo ich deinen Thread grade 2x gelesen habe, sind mir gleich 2 Dinge durch den Kopf geflogen :

1. Du bist nicht der Einzige, der eine Vergangenheit hat, auf die man nicht sonderlich stolz ist um es mal schohnend zu formulieren.

2. Wichtig ist nicht woher du kommst, wichtig ist wohin du gehst.

( und das solltest du dir wirklich Verinnerlichen)

Positiv ist auf jeden Fall:

# das du dich lange eingelesen hast und dein Innergame verstärkt hast.

# Aussehen wurde verbessert ( Super !!! )

# das du so oft rausgehst wie möglich. Auch das du 3x ins Fitnesscenter gehst ( mach ich auch wieder und es tut sicherlich gut ) ist ein großer Schritt um die Comfortzone zu verlassen.

# Therapie ist immer gut. Eine Fremde Person mit guter Fachkenntnis sieht manche Dinge immer anders, als dir Nahstehende. Insofern es ein guter Psychologe ist nimm es Ernst und reflektiere dich gut. Nimm Kritik an.

# Was die Sexuelle Erfahrung angeht.

Das 1x hatte ich nun vor knapp 3 Monaten mit 24 Jahren. Also mach dir keine Platte. Wenn du zu keiner Nutte gehen möchtest, dann machs halt nicht. Es ist deine Entscheidung.

Zu deiner Frage:

Was kann ich tun, um das normale soziale Miteinander besser zu verstehen und zu erlernen?

Wie kann ich erlenen, was ich wann zu sagen habe, und worauf ich bei meinem Auftreten achten muss?

Viele Menschen die du triffst sind sehr sehr oberflächlich, haben es eilig und sind terminfokussiert und teilweise unglücklich Aber es gibt auch andere. Das Gegenteil. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Im Grunde genommen ist es doch relativ einfach. Denke nicht zuviel nach. Sag die Dinge einfach die dir in den Sinn kommen und die dich interessieren/ höre aber auch zu, wenn der Gegenüber etwas sagt. Manchmal ist Schweigen Gold !

Wenn du etwas passiver sein möchtest, dann schau dir doch einfach an wie andere Menschen miteinander kommunizieren. Geh mal in die Stadt und schau dir einfach die Menschen an. Vielleicht lernst du dort auch etwas über dich.

Was das Aufreten betrifft. Sei einfach du Selbst. Stell dich vor deinen Spiegel und versetz dich kurz in den Spiegel hinein, indem du dir vorstellst der Spiegel wäre die Person, mit der du kommunizierst. Wie würdest du dich wahrnehmen ?

Cheers !

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Also erst einmal möchte ich Dir Respekt zollen. Denn Du bist auf einen guten und richtigen Weg.

In jedem Fall verstehe ich deine Nachfrage nach einem Leitfaden für den Umgang mit anderen Menschen. Hier konkrete immer gültige Tipps zu geben ist unmöglich. Wenn Du das lernen möchtest, hast Du hier einen langen Lernprozess vor Dir. Ein Lernprozess bei dem es um kleine Lernfortschritte geht. Ansonsten ist es wie die Frage: "Wie spiele ich Fußball?" Das lernst Du auch nur Schritt für Schritt. Wenn dein Weg gut wird, wird er ganz individuell!

Erst einmal finde ich es interessant, dass Du mal für Dich folgende Fragen beantwortest.

- Wie stellst Du Dir eine gute Freundschaft vor?

- Wie stellst Du Dir in nächster Zeit dein Kontakt zu Mädels vor?

Wichtig ist, dass Du bei diesen Fragen nicht das antwortest was Andere hören möchten. Sondern dass Du mit deinen Antworten das triffst, was dein Herz spricht. Sprich dass Du hier deine wirkliche Wünsche äußerst und nicht das was Du vermeintlich zu sagen hast.

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Was man in der Kindheit nicht mitgegeben bekommen und an Liebe wiederfahren hat, wird diese Form des Gespürs, der Empathie selber schwer nur noch entwickeln können aber unmöglich ist es nicht. Tatsächlich entwickelt sich das Gehirn anders und öfters haben Menschen auf Basis dieser Grundlage eine dissoziale, respektive eine schizoiden Persönlichkeitsstörung. Das Gute was ich hier gelesen habe ist das du nicht auf maladaptive Bewältigungsstrategien setzt, sondern die Herausforderung suchst und das ist schon mal sehr fantastisch. Hast alles selber gemacht, wozu die wenigsten in der Lage sind. Daher sehe ich da einen ziemlich starken und klugen Geist. Ich würde dir die Recherche, Seminare, Literatur, wie auch Fachliteratur zu den Themen wie kognitive Empathie, emotionaler Empathie, Soziale Intelligenz, Emotionale Intelligenz, Mentalisierung, Spiegelneuronen empfehlen.

Ansonsten gibts auch gute Bücher wie z.B. Gewaltfreie Kommunikation von marshall b. rosenberg oder louise l. hay gesundheit für körper unf seele.

Frag dich einfach wenn du andere Menschen siehst, mit ihnen sprichst: wie würde ich mich in der Situation fühlen, und was würde ich wollen. Mehr Bauchgefühl und weniger rationale Gedanken, wir sind keine Maschinen. Geh mit nem konstruktiven Mindset an die Sachen heran und mit keinem destruktivem.

Bist aufm guten Weg.

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Guter Post, Kollege! Du heulst nicht rum, sondern suchst nach Lösungen. Gefällt mir.

Wie kann ich erlenen, was ich wann zu sagen habe, und worauf ich bei meinem Auftreten achten muss?

Für mich liegt der Knackpunkt in diesem Satz. Was Du wann zu sagen HAST? Was soll das denn bitte heißen?? Befrei Dich mal von der Vorstellung, dass Du irgendetwas sagen MUSST. Du bist niemandem etwas schuldig. Ein Gespräch wird zwar auch als (Gedanken-)"Austausch" bezeichnet, aber das hat ungefähr so viel mit einer Transaktion zu tun, wie Blecken mit Lächeln. Es gibt keine Anleitung, kein Script für ein gutes Gespräch. Du kannst Dich in Büchern suhlen, dann hast Du den Satz, "Ein gutes Gespräch ist wie ein Tanz", 100 Mal gelesen, weißt alles über Spiegelneuronen und hast immernoch kein Plan, wie man ein Gespräch führt. War jedenfalls meine Erfahrung.

Es gibt allerdings ein paar konkrete Basics, wenn es um ein gutes Auftreten geht.

Die physischen Rahmenbedingungen: Aussehen, Körperhaltung, Stimme. Entspannt sein. Sollte klar sein. Wir sind immernoch Säugetiere. Unsere (physiologischen) Reaktionen auf diese Parameter sind in unseren Gehirnen verankert. Das ganze intellektuelle Element des Gesagten steht praktisch NIE im Vordergrund. Kann man nix für. Ist einfach so. Übungen gibt es zuhauf. Bring das erstmal auf ein Minimum. Vor allem die Stimme.

Der ganze Rest entzieht sich einer klaren Darstellung, weil es so viel Freiraum gibt. Ich sags mal so: Es ist wie ein Tanz :).

Frech sein, C&F, P&P, Souverän-Sein, Dominance, blabla. Wird manchmal auch mit "Sei Du Selbst" zusammengefasst. Finde ich abgegriffen, irreführend und irgendwie schwul. "Sei mehr Asi" finde ich besser :D. Lies Dich ein. Oder lass es. Ich finde, das lässt sich am besten aus Beobachtung lernen. Schau Dir einfach Verhaltensweisen/Frames/etc. von Leuten ab, die Du cool findest. Und erfinde Deine eigenen. Keine Ahnung, wo Du genau stehst. Versuch am Anfang mal einfach, mehrmals in einer Unterhaltung das Thema zu wechseln, oder sag einfach was völlig abgefreaktes. Scheiß auf alle Normen und sag einfach, worauf Du Lust hast.

Worauf es am meisten ankommt, wusste schon Homer, der alte Prolet. "Dreist hinein und fürchte Dich nicht! Dem Kühnen gelingt jedes Beginnen am besten." Wenn Du nur einen Satz hiervon mitnimmst, nimm diesen. Einfach drauf. Erst schießen, dann fragen.

Keine Ahnung, ob das hilfreich ist, aber ich beschäftige mich selbst damit und hau das jetzt einfach mal raus.

Gruß

Der Macher

bearbeitet von Macher

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