PickUp, Depressionen und meine erste große Liebe vergessen

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Wie's der Grundtenor schon sagt, wird man mit Broscience nur wenig weiterhelfen können. Wenn dir deine derzeitige Verhaltenstherapie nicht hilft würde ich mir einen anderen Therapeuten suchen.

Vielleicht noch soviel:

1. dass du Sport machst ist super. Wie sieht's mit Schlafrythmus aus?

2. in dem Forum wird oft suggeriert, dass du dich auf Knopfdruck toll fühlen sollst. In Wahrheit aber weht der Wind mal günstiger und mal ungünstiger. Im Leben geht es nicht darum immer angreifen zu können sondern zu wissen wann Zeit zum Angreifen und wann Zeit für Deckung ist und dementsprechend zu handeln (das inkludiert auch dein Befinden). Anstatt also zu permanent Rückenwind zu fordern, wäre es sinnvoller zu akzeptieren dass mal Ebbe ist und dich deinen Strategien zu widmen (das kann eine sehr gute und produktive Zeit sein).

3. was du tust muss nicht perfekt sein; es reicht wenn es genügend ist (bisschen wie in der Schule).

Das sehe ich ähnlich. Ich habe jetzt auch zwei extrem widerlich Jahre hinter mir - die prägen und formen auf jeden Fall den Charakter. Irgendwann kommt der Punkt, an dem du merkst, dass es besser wird. An dem den Selbstwert wieder steigt und du dich nicht mehr von äußeren Faktoren bzw. Erfolgserlebnisse abhängig machst.

Das ist der Dualismus im Leben, wobei die Ausschläge in die positive und die negative Richtung stark von deiner Person abhängen. Es ist eben ein Prozess.

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Hey DanJuan,

@ tsukune :Depression ist nicht gleich depressive Verstimmung !

Ich habe nie behauptet, dass sich die beiden entsprechen, im Gegenteil. Wie ich es oben schon schrieb: Depressiv sein =/= Depression. Nochmal im Klartext, eine Depression ist eine behandlungswürdige psychische Störung, deren Leitsymptome im ICD-10 (F32.x) erfasst sind. Sie tritt in verschiedenen Ausprägungen auf, was beispielsweise die Stärke (Spektrum von Dysthymia bis Major Depression), die Symptombalance (agitiert, larviert/somatisiert usw.) den Zeitverlauf (chronisch, zyklisch, saisonal...), etwaige Begleiterscheinungen (Psychosen wie Wahn) betrifft. Rein diagnostisch kannst du sogar eine Depression haben, ohne dass du dich im klassischen Sinne depressiv fühlst.

Eine depressive Verstimmung (vielleicht verstehen wir da auch ganz unterschiedliche Dinge drunter) kann selbstverständlich ein Symptom für eine "echte" Depression sein, kann aber auch x andere Gründe haben, und nicht unbedingt Krankheitswert besitzen. Aber: auch ein exogener Faktor, beispielsweise eine Trennung kann durchaus zu depressivem Affekt führen, der eine ganze Weile anhalten kann und somit wieder in das Schema einer Störung fällt. Beispielsweise eine „Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion“ (F43.2)

Deswegen ist auch sehr wichtig, eine Differenzialdiagnose zu machen, oder wie du es schriebst:

Hat man ein Blutbild machen lassen ? Gab es andere praktische Tests ?

Ich denke bevor mit dem Rezeptblock gewedelt wird , sollte man neben Gesprächstherapie ,

eine Diagnose 100 %ig geprüft haben .“

Wobei eine medikamentöse Behandlung - wenn erforderlich - jetzt auch kein Weltuntergang ist, und schon gar kein Zeichen von Schwäche. Es gibt nicht das Antidepressivum, sondern eine Vielzahl an Substanzen bzw. Stoffklassen, auf die ein Betroffener entsprechend eingestellt werden kann, um UAW zu minimieren. Ich für meinen Teil sehe den Widerstand hier woanders: Es widerspricht der gängigen, ich nenne es bewusst einmal Doktrin in PU-Kreisen, das alles aus eigener Kraft heraus und unter eigener Kontrolle erreicht werden kann. Das ist aber genauso dämlich, als würde man jemand mit Malaria tropica von der Medikation abraten und stattdessen „Komm du packst das!“ skandieren. Es gibt Dinge, die lassen sich aus eigener Kraft nicht mal eben regeln, eine endogene Depression gehört dazu.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Danke schonmal für die vielen Antworten.

Vielleicht noch soviel:
1. dass du Sport machst ist super. Wie sieht's mit Schlafrythmus aus?
2. in dem Forum wird oft suggeriert, dass du dich auf Knopfdruck toll fühlen sollst. In Wahrheit aber weht der Wind mal günstiger und mal ungünstiger. Im Leben geht es nicht darum immer angreifen zu können sondern zu wissen wann Zeit zum Angreifen und wann Zeit für Deckung ist und dementsprechend zu handeln (das inkludiert auch dein Befinden). Anstatt also zu permanent Rückenwind zu fordern, wäre es sinnvoller zu akzeptieren dass mal Ebbe ist und dich deinen Strategien zu widmen (das kann eine sehr gute und produktive Zeit sein).
3. was du tust muss nicht perfekt sein; es reicht wenn es genügend ist (bisschen wie in der Schule).

1. Schlafrhythmus ist eher neben der Spur. Das sollte ich verbessern.

2. Danke. Irgendwie war die Möglichkeit, auf Knopfdruck für immer und ewig ein besserer Mensch zu sein viel zu verlockend. Vielleicht bin ich mit dem falschen Motiven rangegangen....

3. Das muss ich wohl erst noch kapieren. Ich bin ein Perfektionist und nie zufrieden, mit mir selber schon gleich gar nicht, und das in allen Lebensbereichen.

Ein großes Blutbild hab ich auch schon einmal machen lassen. Der Allgemeinarzt hat nichts feststellen können.

@Tsakune:

Danke für die ausführliche Antwort. Meine Therapeutin hat bei mir Dysthymie diagnostiziert. Dazu noch Angststörungen, ohne recht genauer darauf einzugehen. Sie sagt, sie ist kein Fan von diesem "tot-diagnostizieren", weil es nicht wirklich weiter hilft. An ein Antidepressivum, bzw. dem Gang zum Psychiater/Neurologen, freunde ich mich immer mehr an. Ich gebe mir selber noch Zeit bis zum nächsten Semester Vorlesungsbeginn, und will dann ein Urteil fällen.

Ansonsten waren die letzten Tage eher furchtbar. Ich hatte letztes Jahr eine Hausdurchsuchung, weil ich von nem Typen 1g Marihuana gekauft hab (ja, ich lebe in Bayern...). DAnn haben sie in meiner Wohnung noch 10g gefunden und nachdem ich schon 60 Tagessätze zahlen musste, hat sich jetzt auch noch die Führerscheinstelle eingeschaltet. Also Haarprobe und Blutprobe auf Drogen untersucht, das Ergebnis steht noch aus. Erst einmal musste ich aber heute zum Orthopäden gehen und mir ein Attest für meinen damaligen Tetrazepam-konsum (Droge -> Benzos) holen....der Arzt war richtig locker drauf und hat auch nur den Kopf geschüttelt (zumal ich ja nicht einmal bekifft Auto gefahren bin).....naja, diese Ungewissheit, dass das ärztliche Gutachten negativ ausfallen könnte zerfrisst mich momentan schon ziemlich, dementsprechend gehe ich durch die Gegend.

Aber irgendwie scheint das Umfeld heute anders auf mich zu reagieren...ich komm mir total schmuddelig und depressiv vor, und die Leute sind trotzdem (gefühlt) freundlicher als sonst. Wildfremde Menschen auf dem Gehweg und sogar eine Putzfrau sagen Hallo zu mir, beim Orthopäden haben sich ein paar junge Mädels auffällig zu mir umgedreht.....ich versteh die Welt nicht mehr (oder sind das erste Zeichen einer Schitzophrenie???). Habt ihr sowas auch schonmal erlebt?

bearbeitet von smallstep

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@ smallstep :

Den Wietkonsum würde ich wie beim Alk entweder ganz weglassen oder auf ein Minimum reduzieren.

Es hilft Dir nicht .

Das Leute freundlich auf Dich reagieren , ist eigentlich nichts außergewöhnliches . Das fremde Menschen

Guten Tag sagen kommt vor (mache ich selbst , auch auf der Staße) . Was die Mädels angeht ....

Du weißt nicht wie diese Dich wahrgenommen haben ;)

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