44 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

@all:

Ein paar der Sachen die du schreibst würde ich jetzt nicht allein von Frauen abhängig machen.

Training/Sport ist ja jetzt z.B. hoffentlich nicht nur durch Frauen motiviert sondern auch dadurch, dass es Spaß macht und man einen Anspruch an sich selbst hat. Ähnliches gilt für den Bereich Personal Development.

Aber klar, Frauen als Motivation spielen eine Riesenrolle im Leben (hab ich vor kurzem auch hier http://www.pickupforum.de/topic/137956-ich-bin-auf-etwas-unheimliches-gestossen-ich-glaube-nicht-an-zufaelle/page-13#entry1882484 geschrieben) - alleine die Vorstellung einer Welt ohne Frauen oder auch nur ohne sexuellen Wettbewerb sprengt ja jede Vorstellungskraft.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja bin ich, ich brenn mir dann aus nen paar Inselfrüchten nen schönen Schnaps und habe meinen Spaß auf der Insel. Wenn ich die Möglichkeit habe, zu dem Schiff zu kommen, geh ich zu dem Schiff und such mir die hübschesten Damen für eine entspannte Nacht auf der Insel aus. Eben das ist das Prinzip, soll ich lieber deprimiert auf der Insel sitzen? Ist das besser, als den Moment, den ich nutzen kann, zu genießen? Ich habe in jedem einzelnen Moment die Wahl, hege ich über etwas positive oder negative Gefühle - nach Tolle entscheidet man sich eben für die positiven. Er sagt natürlich auch, dass man Emotionen haben kann und wenn bspw. dein Kind plötzlich stirbt, ist es natürlich, dass du nicht gleich denkst "Okay, geht weiter, er ist jetzt an einem besseren Ort". Aber ist es für dich persönlich und deine Familie hilfreich, wenn du an deinen negativen Gefühlen hängen bleibst? Man darf trauern, man darf auch mal Groll hegen, man darf ein Verlangen haben - solange man sich nicht damit identifiziert und diese Gefühle deine Person kontrollieren.

Das nenne ich Apathie.

Quatsch, positive Emotionen sind auch Emotionen und somit kann eine Emotionslosigkeit nicht bestehen. Und zu den negativen Emotionen habe ich ja gerade auch etwas geschrieben.

ich mag es herausegforderst zu werden, erst mal vielleicht zu scheitern, aber am Ende Erfolg zu haben.

Das schließt Tolle's Prinzip nicht aus. Keiner sagt, dass man nicht nach etwas streben soll. Man soll dieses Streben einfach nur nicht als übergeordnet über deinem 'selbst' ( verstehst du ohne das Buch nicht richtig ) sehen und dich davon abhängig machen. Einfacher gesagt, du darfst danach streben, das Prädikatsexamen im Jurastudium zu erreichen - aber mach dein Leben nicht davon abhängig, ob du das Prädikatsexamen bekommst. Selbst wenn du es nicht bekommst, bist du immer noch der gleiche Mensch und hast die gleichen Fähigkeiten, wie vor dem Nichterreichen des Ziels. Identifizierst du dich mit diesem Streben kommen dann Gedanken wie "Ich bin zu schlecht", "Was soll ich jetzt nur machen?", "Wer soll mich jetzt nehmen?" anstatt zu sehen, dass du immer noch einen Jura Abschluss hast, gut ausgebildet bist und vieles auf deinem Weg gelernt zu haben.

Wo ist da die Männlichkeit?

Übertragen wir das auf das Jäger und Sammler Modell: Welcher Jäger ist besser. Der der schnell aufgibt, oder der mit echter Persistance.

Natürlich soll man es damit auch nicht übertreiben und nach dem weißen Wal jagen. Dann kommt man nie ans Ziel.

Ich bin männlich, wenn ich nach einem nein die Frau weiter rumnerve, anstatt wegzugehen und ohne sie einen schönen Abend zu haben? Dann nenn mich gerne unmännlich. Im PU wird doch immer so schön von Ausstrahlung geredet, wer hat die bessere Ausstrahlung? Derjenige mit "Persistance", der alles versucht, um die Frau zu kriegen, oder derjenige, der ihr anbietet, mit ihm einen spannenden Abend zu haben und wenn sie verneint, von dannen zieht, mit einem Grinsen auf der Fresse, weil er genau weiß, dass er einen supergeilen Abend hat und dass ihm vor 3 Sekunden eine Frau eine Abfuhr gegeben hat, interessiert ihn kein Stück mehr? Wer ist in diesem Vergleich der Alpha deiner tollen Männlichkeit?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Beim Durchlesen von bakkans Post iost mir eingefallen, dass ich mich am Anfang gegen das Bild eines glücklichen Tolle auf der Parkbank regelrecht gesträubt habe, dass ich auch von so einem glücklichen Alki-Obdachlosen ausgegangen bin. Es ist vielleicht kein Zufall, dass genau dieses Bild von Tolle meistens Ablehnung hervorruft ("Das möchte ich gar nicht!"): Es ist nämlich das genaue Gegenteil dessen, was wir ein Leben lang gelernt haben. Erreiche X,Y, Z und du bist glücklich. Wenn ich erst das Abi habe... meinen Studienabschluß... den ersten Job... die erste Beförderung... in der Rente bin...

Der Gedanke im Hier und Jetzt glücklich sein zu können, ohne etwas zu machen, anzustreben oder zu konsumieren, das ist letztlich ein radikaler, revolutionärer Gedanke welcher unsere momentane Lebensweise angreift.

Tolles Gedanken, wenn man im jetzigen Moment nicht glücklich sein könne, dann könne man es nie sein und dass man im Leben nie mehr besitzen würde als genau diesen einen flüchtigen Moment haben mir teilweise die Augen geöffnet. Aber es ist ein täglicher Kampf sie offen zu lassen.

Ich spüre auch diese Ablehnung gegen dieses Bild. Weisst du warum?

Weil er nach nichts strebt. (oder?)

Die Herausforderung und das Streben Ziele zu erreichen- das macht viele Menschen glücklich.

Fäll einen Baum und mach einen Tisch mit Stühlen draus. Oder schaff einen Kuhherde an und lebe davon, kümmere dich um die Tiere. Oder heile andere Menschen. u.s.w. Der Prozess macht glücklich (so lange du grundversorgt bist- Nahrung, Sicherheit,...).

Er macht ja nichts,oder? Er stellt seine Ego-Motivation (sich high zu fühlen) in den Mittelpunkt seines Lebens. Und preist dieses Nichts-Tun als den ultimativen Weg an. Oder irre ich mich.

Jetzt stell dir vor der will (in einer archaischen Gesellschaft) eine Familie gründen. No way. Die verhungern doch alle. Weil der ein Schmarotzer in einer solchen Gesellschaft wäre.

Das Problem bei ihm ist halt- er hat keine höhere moralische Rechtfertigung für seine Lebensweise. Bloss,sich high zu fühlen.

Darum würde er in einer archaischen Gesellschaft verstossen werden.

Er könnte aber auch sagen "Gebt mir Essen, ich mache ja was für euch". Dann kriegt er einen Stier geopfert und sagt ihnen die Zukunft voraus u.s.w.

Dieses archaische Denken ist ja irendwie immer noch in allen verwurzelt. Die Ablehnung von Schmarotzern und Nichtstuern (in einer solchen Gesellschaft) ist da ganz natürlich. Warum soll man so jemanden respektieren, und ihm auch noch nacheifern?

Ok, jetzt hält er Seminare und verkauft Bücher. Davon lebt er (glaub ich). Aber es ist halt immer der Zweifel da, ob er nicht bloss die Menschen verarscht um auf ihre Kosten zu leben und es sich gutgehen zu lassen.

Dann kommt der Neid ins Spiel. "Ich muss ehrlich arbeiten und der faulenzt und genießt das Leben"

bearbeitet von all€

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja bin ich, ich brenn mir dann aus nen paar Inselfrüchten nen schönen Schnaps und habe meinen Spaß auf der Insel. Wenn ich die Möglichkeit habe, zu dem Schiff zu kommen, geh ich zu dem Schiff und such mir die hübschesten Damen für eine entspannte Nacht auf der Insel aus. Eben das ist das Prinzip, soll ich lieber deprimiert auf der Insel sitzen? Ist das besser, als den Moment, den ich nutzen kann, zu genießen?

Na also. Du tust ja was. Du brennst dir Schnaps. Du holst dir die Frauen.

Vorher muss eine Motivation da sein.

Dann warst du also doch nicht glücklich so ganz ohne alles.

Ich habe in jedem einzelnen Moment die Wahl, hege ich über etwas positive oder negative Gefühle - nach Tolle entscheidet man sich eben für die positiven. Er sagt natürlich auch, dass man Emotionen haben kann und wenn bspw. dein Kind plötzlich stirbt, ist es natürlich, dass du nicht gleich denkst "Okay, geht weiter, er ist jetzt an einem besseren Ort". Aber ist es für dich persönlich und deine Familie hilfreich, wenn du an deinen negativen Gefühlen hängen bleibst? Man darf trauern, man darf auch mal Groll hegen, man darf ein Verlangen haben - solange man sich nicht damit identifiziert und diese Gefühle deine Person kontrollieren.

Das hört sich interessant an.

Ist aber auch sehr kapitalistisch.

"Sei produktiv." "Sei wertvoll für die Gesellschaft und deine Mitmenschen." "Hab dich im Griff."

Das nenne ich Apathie.

Quatsch, positive Emotionen sind auch Emotionen und somit kann eine Emotionslosigkeit nicht bestehen. Und zu den negativen Emotionen habe ich ja gerade auch etwas geschrieben.

Wenn du nichts tust, weil du denkst dass du die Situation nicht beeinflussen kannst...

ich mag es herausegforderst zu werden, erst mal vielleicht zu scheitern, aber am Ende Erfolg zu haben.

Das schließt Tolle's Prinzip nicht aus. Keiner sagt, dass man nicht nach etwas streben soll. Man soll dieses Streben einfach nur nicht als übergeordnet über deinem 'selbst' ( verstehst du ohne das Buch nicht richtig ) sehen und dich davon abhängig machen. Einfacher gesagt, du darfst danach streben, das Prädikatsexamen im Jurastudium zu erreichen - aber mach dein Leben nicht davon abhängig, ob du das Prädikatsexamen bekommst. Selbst wenn du es nicht bekommst, bist du immer noch der gleiche Mensch und hast die gleichen Fähigkeiten, wie vor dem Nichterreichen des Ziels. Identifizierst du dich mit diesem Streben kommen dann Gedanken wie "Ich bin zu schlecht", "Was soll ich jetzt nur machen?", "Wer soll mich jetzt nehmen?" anstatt zu sehen, dass du immer noch einen Jura Abschluss hast, gut ausgebildet bist und vieles auf deinem Weg gelernt zu haben.

Hä, wozu hat der überhaupt ein Buch geschrieben?

Das steht doch schon alles in der Bibel. Und noch viel besser.

Und dann spielt er sich noch als der Oberlehrer auf. OMG. :80:

Bergpredigt:

"Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahung und der Leib mehr als die Kleidung?"

"Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie sähen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seiner Lebensdauer eine Spanne zusetzen könnte, wie er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch und die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß selbst Salomo in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so gekleidet gewesen ist wie auch nur eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, da doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Denn nach dem allen trachten die Heiden (Menschen die nicht an Jesus Christus glauben). Euer himmlischer Vater weiß ja, daß ihr das alles braucht. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat."

Das "Reich Gottes" ist zunächst mal ein innerer Zustand des Glücks.

Aber dann noch viel mehr. Eine Lebensweise vieler Menschen untereinander. Und noch mehr. Das will ich hier nicht weiter erläutern.

Wo ist da die Männlichkeit?

Übertragen wir das auf das Jäger und Sammler Modell: Welcher Jäger ist besser. Der der schnell aufgibt, oder der mit echter Persistance.

Natürlich soll man es damit auch nicht übertreiben und nach dem weißen Wal jagen. Dann kommt man nie ans Ziel.

Ich bin männlich, wenn ich nach einem nein die Frau weiter rumnerve, anstatt wegzugehen und ohne sie einen schönen Abend zu haben? Dann nenn mich gerne unmännlich. Im PU wird doch immer so schön von Ausstrahlung geredet, wer hat die bessere Ausstrahlung? Derjenige mit "Persistance", der alles versucht, um die Frau zu kriegen, oder derjenige, der ihr anbietet, mit ihm einen spannenden Abend zu haben und wenn sie verneint, von dannen zieht, mit einem Grinsen auf der Fresse, weil er genau weiß, dass er einen supergeilen Abend hat und dass ihm vor 3 Sekunden eine Frau eine Abfuhr gegeben hat, interessiert ihn kein Stück mehr? Wer ist in diesem Vergleich der Alpha deiner tollen Männlichkeit?

Da hast du Recht.

Ich meinte das nicht auf einen Abend bezogen. Sondern auf Freundes-und Bekanntenkreise, also das natürliche Modell.

Wo Sex kein anonymes Konsumgut ist, sondern wo wenige Leute dauerhaft in einem Stamm zusammenleben.

Da wird der Mann halt ausziehen und einen Drachen erledigen oder sowas. Dann kommt er als Prinz zurück und die Frau erkennt plötzlich ihre Zuneigung zu ihm.

Find ich auch cool die Vorstellung.

Besser als dieser kühle "Hey Baby ich hab Alternativen. Ich lebe um Spaß zu haben."- Frame. Ist mir auch egal wenn das PU wiederspricht.

Hey irgendwoher werden diese Heldengeschichten doch alle kommen. Die gabs schon immer in jeder Kultur.

Der Mann hat halt seine Stärke und Vitalität zu demonstrieren, damit die Frau auch sieht dass er geeignet ist.

Fussball Pokal holen oder sowas. Oder sich richtig weiterentwickeln, reisen, Leute kennenlernen. Und dann richtig mit DHV und viel Social Proof reinkommen.

bearbeitet von all€

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast GoGoGo

Mal eine gaaaaanz gewagte Aussage, die mir eben in den Kopf kam. Bitte nicht zu ernst nehmen, aber durchaus mal anfassen: Es sollte vielmehr darum gehen, unbewusster zu leben. Immer mehr! Denn Unbewusstsein beschützt uns vor unseren negativen Gedanken. Feiere viel. Ficke viel. Arbeite viel. Kauf Dir geile Dinge. Reise an geile Orte. Nimm alles mit, was es gibt, zu jeder Sekunde. Immer dann wenn Du anhältst (bewusst wirst) wird Dir etwas fehlen und Du fühlst Dich schlecht. Renn weiter. Du hast es Dir verdient. Alles gehört Dir, Du kannst alles haben. Das Leben ist Bewegung. Diese Erde ist so riesig, dass jeder Mann sein kleines Fleckchen erobern muss. Immer. Du bist kein scheiß Baum. Du bist pure Energie, die blitzt und donnert.

Wieso eigentlich nicht? Wir müssten nur lernen, wie wir immer in Bewegung bleiben ohne auszubrennen :) Denn wenn wir uns ständig ablenken, dann fühlen wir auch nicht die Getrennheit. Und da wir alle keine Buddahs werden, werden wir immer mit Getrenntheit zu tun haben. Warum also nicht das Leben verhuren und auf dieser Parkbank von Tolle mit ein paar HBs im Arm sitzen und ein kühles Sixpack wegsaufen, während die eine süße Maus einen Joint zwirbelt der uns auf den Mond ballert?

Wie gesagt, nicht zu ernst nehmen. Der Gedanke war dennoch verlockend... Dass es nicht klappt weiß ich selbst, habe vor sieben Jahren mal drei Monate mega exzessiv gelebt und bin dann hardcore abgeschmiert :) Ganz wenig Schlaf. Megaleistungen erbracht. Alle Parties. Weiber. Ämter. Vollgas. Vollgas. Vollgas.

VG

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Für dich im PU- Style: Sitzt du gerade in einer Bar und wolltest eigentlich Frauen kennen lernen, es ist aber gerade keine da - dann sitzt du auf deinem Stuhl, genießt dein Bier und den Moment, weil du an der Situation nichts ändern kannst. Kommt dann eine Frau, sprichst du sie an, ein Zögern oder Angst gibt es nicht, weil diese mit der Zukunft oder Vergangenheit kommen und in der Gegenwart nicht existieren. Wenn sie nein sagt, genießt du weiter in Ruhe dein Bier - das Nein liegt schon wieder in der Vergangenheit und hat mit deinem Leben jetzt überhaupt nichts mehr zu tun.

Find ich eine Super Transfer-Beschreibung von Tolle in ner typischen PUA-Situation!

schön, wenn man wirklich SO deeeep in the moment leben würde. Da trink ich happy eins mit mir mein bier. es kommt ne Frau an die Theke, die mir extrem gefällt, quasi die eine oder keine... und dann ohne jegliches AA die 3sek.regel sogar noch unterbietend, sprich ich die an.. Sie ohrfeigt mich und leert ihr glas sekt über mich (wieso weiss ich nicht, doch egal) der ganze Raum schaut auf mich, alle lachen und ich ?

sitz wieder an meinem Platz trink total eins mit mir mein bier... (die Situation schon vergessen, da vergangen und irrelevant) :crazy::crazy:

entweder hab ich alzheimer oder bin Tolles toller Zwillingsbruder... (by the way: ob Tolle so reagieren würde?) man müsste dem mal ne GoogleBrille aufsetzen um ihn eine woche beobachten zu können. 8-)

bearbeitet von Bakkan

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Beim Durchlesen von bakkans Post iost mir eingefallen, dass ich mich am Anfang gegen das Bild eines glücklichen Tolle auf der Parkbank regelrecht gesträubt habe, dass ich auch von so einem glücklichen Alki-Obdachlosen ausgegangen bin. Es ist vielleicht kein Zufall, dass genau dieses Bild von Tolle meistens Ablehnung hervorruft ("Das möchte ich gar nicht!"):

Es ist nämlich das genaue Gegenteil dessen, was wir ein Leben lang gelernt haben. Erreiche X,Y, Z und du bist glücklich. Wenn ich erst das Abi habe... meinen Studienabschluß... den ersten Job... die erste Beförderung... in der Rente bin...

Der Gedanke im Hier und Jetzt glücklich sein zu können, ohne etwas zu machen, anzustreben oder zu konsumieren, das ist letztlich ein radikaler, revolutionärer Gedanke welcher unsere momentane Lebensweise angreift.

Tolles Gedanken, wenn man im jetzigen Moment nicht glücklich sein könne, dann könne man es nie sein und dass man im Leben nie mehr besitzen würde als genau diesen einen flüchtigen Moment haben mir teilweise die Augen geöffnet. Aber es ist ein täglicher Kampf sie offen zu lassen.

Ich finde das Bild vom glücklich im park hängen toll. doch dann kommt bereits die Existens-angst ins spiel die sagt: und dann im Winter, wenn du keine wohung kein geld kein job mehr hast und es im Park kalt ist... bist du dann immer noch glücklich? gut Tolle sitzt ja auch nicht immer noch im Park. Er ist sehr aktiv, Bücher videos intervies seminare... ob er das wirklich noch kongruent macht und lebt? er müsste ja eigentlich einen Rückfall erlitten haben: nämlich die Tatsache, dass er nicht mehr einfach soooo glücklich ist, dass ihm das im park hängen reicht. er beschreibt in einem buch, dass dieser zustand dann schon auch wieder weg ist, so ist er evtl. nur noch wie ein Globetrotter der von seinen tollen Trips berichtet?

was nicht heissen soll, dass es nicht wirkt, was er erzhlt.

Die Gesellschaft ist wirklich wirklich auf das exakte Gegenteil von Tolles etc. Prinzipien programmiert. man könnte sagen, das EGO-Weltorder-Anti-Moment-MONSTER ist da am Werk...

Wir brauchen all die Produkte und konsumgüter nicht, auch die ausbildungen usw.. auch die Frauen nicht. ich hatte in meinem leben beides: schönste momente mit und ohne Frauen. gewisse Momente die ich genial fand, waren sogar zwingend ohne Frau. eine frau hätte mir diesen moment zerstört. bzw. ich selbst, wär dann nicht gleich präsent gewesen. ...

ich bin zwar nicht dafür nicht ausbildungen zu machen und was aus sich zu machen. auch tolle sagt ja nicht, man solle nie planen. aber oft würde es einmal im jahr reichen, zu planen und vorauszuschauen und nicht dieses x-fache vor und zurück blicken oft in negativen Brillen...

Die tollen momente sind leider seltener als die "hirnfi" momente, das ist eigentlich die ursache aller probleme. dieser innere Radio und TV sender, der durchaus auch mal nen horror gewalt film am laufen hat etc. und das wird auch auf dem Sterbebett 1min vor dem Tod so sein. die frage ist, ob man den umgang damit dann einigermassen gemeistert hat oder nicht. und deswegen ist es auch gut, schon jetzt zu üben und nicht erst im Altersheim mit Tolle etc. zu beginnen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja bin ich, ich brenn mir dann aus nen paar Inselfrüchten nen schönen Schnaps und habe meinen Spaß auf der Insel. Wenn ich die Möglichkeit habe, zu dem Schiff zu kommen, geh ich zu dem Schiff und such mir die hübschesten Damen für eine entspannte Nacht auf der Insel aus. Eben das ist das Prinzip, soll ich lieber deprimiert auf der Insel sitzen? Ist das besser, als den Moment, den ich nutzen kann, zu genießen?

Na also. Du tust ja was. Du brennst dir Schnaps. Du holst dir die Frauen.

Vorher muss eine Motivation da sein.

Dann warst du also doch nicht glücklich so ganz ohne alles.

Wer sagt denn, dass die Motivation sein muss, nicht glücklich zu sein? Er sagt ja nicht, setz dich auf ne Parkbank und mach nichts. Ich kann mir Schnaps brennen, wenn ich genau jetzt Lust dazu habe. Wenn die Möglichkeit da ist, mir Frauen zu holen, kann ich das auch. Das heißt aber nicht, dass ich auf diese Möglichkeit warte oder ohne diese Möglichkeit nicht zufrieden sein kann. In dem Moment, in dem die Möglichkeit noch nicht da ist, bin ich zufrieden. In dem Moment, in dem die Möglichkeit sich eröffnet, ergreife ich sie. Darauf zu warten wäre Leben in der Zeit.

Ich habe in jedem einzelnen Moment die Wahl, hege ich über etwas positive oder negative Gefühle - nach Tolle entscheidet man sich eben für die positiven. Er sagt natürlich auch, dass man Emotionen haben kann und wenn bspw. dein Kind plötzlich stirbt, ist es natürlich, dass du nicht gleich denkst "Okay, geht weiter, er ist jetzt an einem besseren Ort". Aber ist es für dich persönlich und deine Familie hilfreich, wenn du an deinen negativen Gefühlen hängen bleibst? Man darf trauern, man darf auch mal Groll hegen, man darf ein Verlangen haben - solange man sich nicht damit identifiziert und diese Gefühle deine Person kontrollieren.

Das hört sich interessant an.

Ist aber auch sehr kapitalistisch.

"Sei produktiv." "Sei wertvoll für die Gesellschaft und deine Mitmenschen." "Hab dich im Griff."

Jetzt drehst du dir das aber echt so, wie es gerade willst. Das hat mit Kapitalismus nichts zu tun. Es geht um die Frage, wie du mit einer schwierigen Situation umgehst. Identifizierst du dich mit dem Schmerz und lässt ihn dich angreifen, oder trauerst du einige Zeit und akzeptierst die Situation, um erneut glücklich zu sein? Da geht es nicht um Produktivität, sondern um Leben. Willst du wahrhaftig leben oder lässt du dich von Situationen, Lebensumstände oder Gefühle kontrollieren.

Das nenne ich Apathie.

Quatsch, positive Emotionen sind auch Emotionen und somit kann eine Emotionslosigkeit nicht bestehen. Und zu den negativen Emotionen habe ich ja gerade auch etwas geschrieben.

Wenn du nichts tust, weil du denkst dass du die Situation nicht beeinflussen kannst...

Wenn du deinen Job verlierst, kannst du dir Situation in diesem Moment nicht ändern, also akzeptierst du sie und hegst keine negativen Gefühle darüber. Suchst dir aber am nächsten Tag einen neuen Job. Wenn deine Frau dich verlässt, kannst du diese Situation in dem Moment nicht ändern, also akzeptierst du sie und hegst keine negativen Gefühle. Gehst aber am nächsten Tag wieder auf die Straße, lebst dein Leben weiter und hast vielleicht ein schönes ONS. Wenn dir jemand mit dem Auto reingefahren ist, kannst du die Situation in diesem Moment nicht ändern, also hegst du keine negativen Gefühle und meldest es der Versicherung. Nenn es wie du willst, aber ist das negativ?

ich mag es herausegforderst zu werden, erst mal vielleicht zu scheitern, aber am Ende Erfolg zu haben.

Das schließt Tolle's Prinzip nicht aus. Keiner sagt, dass man nicht nach etwas streben soll. Man soll dieses Streben einfach nur nicht als übergeordnet über deinem 'selbst' ( verstehst du ohne das Buch nicht richtig ) sehen und dich davon abhängig machen. Einfacher gesagt, du darfst danach streben, das Prädikatsexamen im Jurastudium zu erreichen - aber mach dein Leben nicht davon abhängig, ob du das Prädikatsexamen bekommst. Selbst wenn du es nicht bekommst, bist du immer noch der gleiche Mensch und hast die gleichen Fähigkeiten, wie vor dem Nichterreichen des Ziels. Identifizierst du dich mit diesem Streben kommen dann Gedanken wie "Ich bin zu schlecht", "Was soll ich jetzt nur machen?", "Wer soll mich jetzt nehmen?" anstatt zu sehen, dass du immer noch einen Jura Abschluss hast, gut ausgebildet bist und vieles auf deinem Weg gelernt zu haben.

Hä, wozu hat der überhaupt ein Buch geschrieben?

Das steht doch schon alles in der Bibel. Und noch viel besser.

Und dann spielt er sich noch als der Oberlehrer auf. OMG. :80:

Er spielt sich als gar nichts auf. Er hat Bücher auf Basis mehrerer bereits existierender Lehren ( Unteranderem eben auch die Bibel ) geschrieben, niemand hat etwas anderes behauptet, er sagt das auch so in seinen Büchern. Die Behauptung ist Bullshit und ich verstehe immer noch nicht, wieso du einen Menschen und seine Philosophie anhand seiner Werke beurteilst, ohne sie gelesen zu haben. Er hat diese Bücher geschrieben, die Bücher haben vielen Menschen geholfen und deswegen ist er erfolgreich geworden - fertig. Er hat sich nicht aufgespielt, war kein Straßenpenner, sondern ein sehr gebildeter Forscher. OMG.

Wo ist da die Männlichkeit?

Übertragen wir das auf das Jäger und Sammler Modell: Welcher Jäger ist besser. Der der schnell aufgibt, oder der mit echter Persistance.

Natürlich soll man es damit auch nicht übertreiben und nach dem weißen Wal jagen. Dann kommt man nie ans Ziel.

Ich bin männlich, wenn ich nach einem nein die Frau weiter rumnerve, anstatt wegzugehen und ohne sie einen schönen Abend zu haben? Dann nenn mich gerne unmännlich. Im PU wird doch immer so schön von Ausstrahlung geredet, wer hat die bessere Ausstrahlung? Derjenige mit "Persistance", der alles versucht, um die Frau zu kriegen, oder derjenige, der ihr anbietet, mit ihm einen spannenden Abend zu haben und wenn sie verneint, von dannen zieht, mit einem Grinsen auf der Fresse, weil er genau weiß, dass er einen supergeilen Abend hat und dass ihm vor 3 Sekunden eine Frau eine Abfuhr gegeben hat, interessiert ihn kein Stück mehr? Wer ist in diesem Vergleich der Alpha deiner tollen Männlichkeit?

Da hast du Recht.

Ich meinte das nicht auf einen Abend bezogen. Sondern auf Freundes-und Bekanntenkreise, also das natürliche Modell.

Wo Sex kein anonymes Konsumgut ist, sondern wo wenige Leute dauerhaft in einem Stamm zusammenleben.

Da wird der Mann halt ausziehen und einen Drachen erledigen oder sowas. Dann kommt er als Prinz zurück und die Frau erkennt plötzlich ihre Zuneigung zu ihm.

Find ich auch cool die Vorstellung.

Besser als dieser kühle "Hey Baby ich hab Alternativen. Ich lebe um Spaß zu haben."- Frame. Ist mir auch egal wenn das PU wiederspricht.

Hey irgendwoher werden diese Heldengeschichten doch alle kommen. Die gabs schon immer in jeder Kultur.

Der Mann hat halt seine Stärke und Vitalität zu demonstrieren, damit die Frau auch sieht dass er geeignet ist.

Fussball Pokal holen oder sowas. Oder sich richtig weiterentwickeln, reisen, Leute kennenlernen. Und dann richtig mit DHV und viel Social Proof reinkommen.

Check den Zusammenhang nicht. Sagt Tolle, sei ne Pussy, geh nicht reisen, lern keine Leute kennen, sei kein Mann, geh nicht trainieren, geh kein Geld verdienen, setzt dich dein Leben lang auf ne Parkbank, hab keine Motivation oder irgendwas davon? Versteh nicht wirklich, wo du das rausnimmst.

bearbeitet von Virez
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Für dich im PU- Style: Sitzt du gerade in einer Bar und wolltest eigentlich Frauen kennen lernen, es ist aber gerade keine da - dann sitzt du auf deinem Stuhl, genießt dein Bier und den Moment, weil du an der Situation nichts ändern kannst. Kommt dann eine Frau, sprichst du sie an, ein Zögern oder Angst gibt es nicht, weil diese mit der Zukunft oder Vergangenheit kommen und in der Gegenwart nicht existieren. Wenn sie nein sagt, genießt du weiter in Ruhe dein Bier - das Nein liegt schon wieder in der Vergangenheit und hat mit deinem Leben jetzt überhaupt nichts mehr zu tun.

Find ich eine Super Transfer-Beschreibung von Tolle in ner typischen PUA-Situation!

schön, wenn man wirklich SO deeeep in the moment leben würde. Da trink ich happy eins mit mir mein bier. es kommt ne Frau an die Theke, die mir extrem gefällt, quasi die eine oder keine... und dann ohne jegliches AA die 3sek.regel sogar noch unterbietend, sprich ich die an.. Sie ohrfeigt mich und leert ihr glas sekt über mich (wieso weiss ich nicht, doch egal) der ganze Raum schaut auf mich, alle lachen und ich ?

sitz wieder an meinem Platz trink total eins mit mir mein bier... (die Situation schon vergessen, da vergangen und irrelevant) :crazy::crazy:

entweder hab ich alzheimer oder bin Tolles toller Zwillingsbruder... (by the way: ob Tolle so reagieren würde?) man müsste dem mal ne GoogleBrille aufsetzen um ihn eine woche beobachten zu können. 8-)

Das sollte jetzt auch nur das Prinzip erklären. Aber wenn man 100% danach lebt, ist es so, wie du es aufgefasst hast, ja. Ich denke ja auch nicht, dass man Tolle's Mutter vor ihm erschießen könnte und 20 Sekunden später wäre er wieder glücklich. So plakativ darf man es halt nicht sehen, das sollte mit einem gesunden Menschenverstand klar sein. Es geht rein um die Philosophie dahinter, dass die Menschen sich oft grundlos mit negativem Bullshit vollballern.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@ Virez

Muss ich das Buch lesen (:

@gogogo

Als Frame zu aufpushen schon cool..

Feiere viel. Ficke viel. Arbeite viel. Kauf Dir geile Dinge. Reise an geile Orte. Nimm alles mit, was es gibt, zu jeder Sekunde.

Renn weiter. Du hast es Dir verdient. Alles gehört Dir, Du kannst alles haben. Das Leben ist Bewegung. Diese Erde ist so riesig, dass jeder Mann sein kleines Fleckchen erobern muss. Immer. Du bist kein scheiß Baum. Du bist pure Energie, die blitzt und donnert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du musst echt dieses "Im-Moment-Leben" aktiv angehen, nicht nur im Verstand. Es wird dein Leben nicht auf den Kopf stellen. Aber du wirst ein paar Wow-Momente erleben. Einfach so beim Spazierengehen auf einer ganz normalen Straße.

Es gibt vom (Ex-PU) Mark Manson auch einen sehr interessanten Essay zum Thema: http://markmanson.net/the-zen-dilemma

"Hell, how did Tolle write multiple 300-page books if he was completely unattached to the future? Wouldnt he just stare and smile at the typewriter?"

Wobei ich es Tolle durchaus abkaufe, dass er nicht primär an Money und Fame interessiert war. Dennoch bleiben bei aller Bewunderung von Tolle auch für mich noch ein paar Fragen offen.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt vom (Ex-PU) Mark Manson auch einen sehr interessanten Essay zum Thema: http://markmanson.net/the-zen-dilemma

"Hell, how did Tolle write multiple 300-page books if he was completely unattached to the future? Wouldnt he just stare and smile at the typewriter?"

Chuck Tolle schreibt keine Bücher. Er starrt die Schreibmaschine so lange an, bis sie ihm freiwillig die fertig beschriebenen Seiten rausrückt.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Eine Frage, die ich Tolle gern persönlich stellen würde, wäre die folgende: Ich kann die meisten ihrer Gedanken nachvollziehen und teile sie. Allerdings habe ich genau im Zustand der Gegenwärtigkeit ein paar der schädlichsten und dümmsten Dinge meines Lebens getan. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich mich prügle, dann bin ich eigentlich "im Moment". Wenn ich mich hoffnungslos betrinke bin ich "im Moment" (ein Grund warum ich den ALkohol lange so gebarucht habe, weil ich nur durch ihn meine Gedanken ausschalten konnte).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Eine Frage, die ich Tolle gern persönlich stellen würde, wäre die folgende: Ich kann die meisten ihrer Gedanken nachvollziehen und teile sie. Allerdings habe ich genau im Zustand der Gegenwärtigkeit ein paar der schädlichsten und dümmsten Dinge meines Lebens getan. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich mich prügle, dann bin ich eigentlich "im Moment". Wenn ich mich hoffnungslos betrinke bin ich "im Moment" (ein Grund warum ich den ALkohol lange so gebarucht habe, weil ich nur durch ihn meine Gedanken ausschalten konnte).

Ich denke der Unterschied ist, dass man bei solchen Dummheiten vielleicht spontan, aber nicht bewusst handelt.

Der Aspekt des intensiven Beobachtens fehlt: Im Zen gibt es das Bild, dass der bewusste Verstand wie die Katze vor dem Loch ist, die aufmerksam wartet bis die Maus (der Gedanke) herauskommt.

Also eine Art sehr hohe beobachtende Konzentration.

So wie ich Tolles Philosophie verstanden habe, sieht er Vergangenheit und Zukunft gar nicht als grosses Problem - vielmehr als ein Konstrukt, mit dem man sich nicht zu stark identifizieren sollte.

Beim Prügeln ist dann ebenso das Problem, dass man sich zu stark identifiziert: mit seiner Wut, seinem Stolz, etc.

Vergangenheit und Zukunft sind also nichts weiter als viele andere Konstrukte des Verstandes. Die Gegenwart ist für Tolle speziell, weil er sie als das zugänglichste Mittel ansieht Bewusstsein zu erlangen.

So habe ich sein Buch verstanden.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt vom (Ex-PU) Mark Manson auch einen sehr interessanten Essay zum Thema: http://markmanson.net/the-zen-dilemma

"Hell, how did Tolle write multiple 300-page books if he was completely unattached to the future? Wouldnt he just stare and smile at the typewriter?"

Chuck Tolle schreibt keine Bücher. Er starrt die Schreibmaschine so lange an, bis sie ihm freiwillig die fertig beschriebenen Seiten rausrückt.

Tolle starrt nicht. Er lächelt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Eine Frage, die ich Tolle gern persönlich stellen würde, wäre die folgende: Ich kann die meisten ihrer Gedanken nachvollziehen und teile sie. Allerdings habe ich genau im Zustand der Gegenwärtigkeit ein paar der schädlichsten und dümmsten Dinge meines Lebens getan. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich mich prügle, dann bin ich eigentlich "im Moment". Wenn ich mich hoffnungslos betrinke bin ich "im Moment" (ein Grund warum ich den ALkohol lange so gebarucht habe, weil ich nur durch ihn meine Gedanken ausschalten konnte).

Ich denke der Unterschied ist, dass man bei solchen Dummheiten vielleicht spontan, aber nicht bewusst handelt.

Der Aspekt des intensiven Beobachtens fehlt: Im Zen gibt es das Bild, dass der bewusste Verstand wie die Katze vor dem Loch ist, die aufmerksam wartet bis die Maus (der Gedanke) herauskommt.

Also eine Art sehr hohe beobachtende Konzentration.

So wie ich Tolles Philosophie verstanden habe, sieht er Vergangenheit und Zukunft gar nicht als grosses Problem - vielmehr als ein Konstrukt, mit dem man sich nicht zu stark identifizieren sollte.

Beim Prügeln ist dann ebenso das Problem, dass man sich zu stark identifiziert: mit seiner Wut, seinem Stolz, etc.

Vergangenheit und Zukunft sind also nichts weiter als viele andere Konstrukte des Verstandes. Die Gegenwart ist für Tolle speziell, weil er sie als das zugänglichste Mittel ansieht Bewusstsein zu erlangen.

So habe ich sein Buch verstanden.

Wieso ist es schlimm sich an die Vergangenheit zu erinnern und sich dadurch zu definieren? Stolz auf seine Taten zu sein. Fehler zu bereuen, und sie darum nicht wieder zu machen.

Wieso ist es schlimm in der Zukunft zu leben? Große Taten wären so nie entstanden. Wie Forschungsleistungen, sich ein Haus bauen, beim Studium die Zähne zusammenbeissen und mit superLeistungen durchziehen, weil man sich die Belohnung für die Zukunft aufhebt.

Ein Musikinstrument lernen.

Nervige, Schlaf raubende Kleinkinder großziehen.

Aber auch ans Leben nach dem Tod denken.

Tolle ist einfach ein Idiot, wenn er das nicht sieht.

Wisst ihr wer in der Gegenwart lebt? Tiere.

Das Mensch-Sein ist definiert durch den präfrontalen Cortex, dessen maßgebliche Aufgabe eben die Zukunftsplanung auf Grund der Analyse von vergangenen Erfahrungen ist.

Versteht ihr nun was Tolle Euch mit "in der Gegenwart leben und glücklich sein" tatsächlich anbietet?

bearbeitet von all€

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Eine Frage, die ich Tolle gern persönlich stellen würde, wäre die folgende: Ich kann die meisten ihrer Gedanken nachvollziehen und teile sie. Allerdings habe ich genau im Zustand der Gegenwärtigkeit ein paar der schädlichsten und dümmsten Dinge meines Lebens getan. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich mich prügle, dann bin ich eigentlich "im Moment". Wenn ich mich hoffnungslos betrinke bin ich "im Moment" (ein Grund warum ich den ALkohol lange so gebarucht habe, weil ich nur durch ihn meine Gedanken ausschalten konnte).

Laut Tolle gibt es zwei Richtungen aus dem Zustand des permanten sich "im Mind" befinden zu lösen. Die eine Richtung geht "nach unten", zum Beispiel durch den Konsum von Alkohol oder ähnlichem. Dann ist "der Denker" zumindest teilweise "betäubt". Nach Tolle ist das ein Grund, weshalb viele Menschen so gerne trinken. Es befreit von der "Denklast". Die andere Möglichkeit sei "nach oben", indem man den "egoic state" überwindet. Das Mittel dazu sei Gegenwärtigsein und eine Art von "Realisation".

Kurz gesagt der Unterschied zwischen dem Zustand des Besoffenseins/sich in einer Extremsituation befinden und dem Zustand, von dem Eckhart Tolle spricht, ist der, dass der erste Zustand unbewusst ist und der zweite bewusst. Bewusst ist hierbei nicht als "denkend" zu verstehen, sondern als "nicht denkend aufmerksam sein" (pure awareness). Vielleicht ist der Zustand Leuten schwierig zu erklären, die ihn nicht erlebt haben. Und eine der Schwachstellen Tolles ist, dass er nur wenig praktische Anleitungen gibt, wie man in diesen Zustand gelangt. Zumal er oft nicht ohne gezieltes "Training" zu erreichen ist (Tolle selbst brauchte dies nicht, sondern die Erleuchtung geschah bei ihm durch eine Art "psychischen Kollaps"). Aber z.B. buddhistische Bücher sind da ein bisschen ergiebiger. Im Buddhismus ist zum Beispiel die Übung verbreitet, sich ausschließlich auf seine Atmung zu konzentrieren (diese Übung beschreibt z.B. Kornfield in "Meditation für Anfänger" auf S. 28ff. in einfachen Worten). Immer wenn der Denker "loslegen" und abschweifen will, soll man die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des Atmens zurückholen. Dies soll man immer wieder solange machen, bis der "monkey mind" gezähmt ist und man gegenwärtig bleibt.

bearbeitet von Evolutionär
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wieso ist es schlimm sich an die Vergangenheit zu erinnern und sich dadurch zu definieren? Stolz auf seine Taten zu sein. Fehler zu bereuen, und sie darum nicht wieder zu machen.

Wieso ist es schlimm in der Zukunft zu leben? Große Taten wären so nie entstanden. Wie Forschungsleistungen, sich ein Haus bauen, beim Studium die Zähne zusammenbeissen und mit superLeistungen durchziehen, weil man sich die Belohnung für die Zukunft aufhebt.

Ein Musikinstrument lernen.

Nervige, Schlaf raubende Kleinkinder großziehen.

Aber auch ans Leben nach dem Tod denken.

Nichts ist daran schlimm. Man sollte sich aber nicht damit identifizieren - oder wie singen Binder & Krieglstein:

"du bist nicht deine Schlüssel, du bist nicht deine Schuhe,

du bist nicht dein Handy und du bist nicht deine Uhr,

du bist nicht dein Terminplan und auch nicht dein Hund,

du bist nicht dein Gesicht, deine Augen, dein Mund,

du bist nicht dein Job und du bist nicht dein Haus,

du bist nicht deine Triebe und nicht Peter Kraus,

du bist nicht dein Glaube oder Freunde, die verschwinden,

alles verlor'n, um zu dir selbst zu finden!"

Wisst ihr wer in der Gegenwart lebt? Tiere.

Das Mensch-Sein ist definiert durch den präfrontalen Cortex, dessen maßgebliche Aufgabe eben die Zukunftsplanung auf Grund der Analyse von vergangenen Erfahrungen ist.

Darauf geht Tolle explizit ein. Es stimmt, dass Tiere im Jetzt leben, und kein Konzept von Vergangenheit und Zukunft haben.

Wenn man als Mensch den Kontakt zum Jetzt verloren hat, verliert man auch den Kontakt zu seiner Umwelt, und den Tieren.

Ich finde es zumindest interessant, die massenhaften Grausamkeiten, die heute an Tieren geschehen (Massentierhaltung, Zerstörung von Habitaten etc) im Lichte von Tolles Philosophie zu betrachten.

Der Mensch kann laut Tolle zu den Tieren und zum Jetzt wieder Kontakt aufnehmen, indem er sich seines Bewusstseins bedient und indem er lernt, sich seines Verstand bewusst zu bedienen, anstatt sich vom Verstand kontrollieren zu lassen.

Tolle verwendet hier auch das alt-testamentarische Bild des verloreneren Sohnes, der zu seinen Eltern zurückkehrt: man geht über die Stufe des Verlorenseins hinweg, und erreicht eine neue Bewusstseinsebene, die mit der ursprünglichen verbunden ist, aber bewusster ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast GoGoGo

Tiere die ihr leben Land geschlagen und misshandelt wurden sind verängstigte Geschöpfe und ebensolche Sklaven ihrer Vergangenheit wie der Mensch. Die sind sicherlich nicht nur im "Jetzt".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.