Social Circle schrumpft, widerstand scheint zwecklos Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 2 2

[anabolika 2]

Guten Abend,

ich habe ein massives Problem mit meinem sozialen Umfeld und meinen Freunden.

Ich war nie "der Alpha" einer Gruppe aber dennoch kein Mitläufer sondern einer von denen der die Gruppe zusammengehalten hat. Ich hatte mehrere Freundeskreise und verstand mich mit allen ziemlich gut. Ich wurde oft angerufen, ob ich etwas unternehmen will oder einfach zum Quatschen. Neue Leute habe ich relativ leicht kennengelernt und verstand mich ziemlich gut mit allen Menschen. Meine schönste Erinnerung an diese Zeit waren einige Abende an denen sich meine ganzen Freunde in unserem "Stammclub" trafen. Da ich weiter entfernt wohne, war ich stehts der letzte der hinkam. Sobald ich mich dem Tisch näherte standen einige auf oder riefen meinen Namen. Ich fühlte mich richtig wohl.

Die Probleme begannen vor gut einem Jahr als ich zwangsweise (Sommerjob) in eine neue soziale Gruppe integriert wurde. Meine Arbeitskollegen waren zwar nett aber alle mindestens 15 Jahre älter als ich. Oft konnte ich in den Pausen bei ihren Gesprächen nicht mitreden, da ich mich zu wenig mit ihren Gesprächsthemen (Versicherung, Steuern...) auskannte. Gut mir war es eigentlich ziemlich egal da ich diese Gruppe sowieso wieder nach wenigen Wochen verlassen werde. Dies war auch so doch leider habe ich dieses zurückhaltende Verhalten übernommen und es wurde immer mehr obwohl ich mich zwang mich aktiv in Gespräche einzubringen. Oft wurden dann aber meine Kommentare und Aussagen ignoriert. Seitdem kann ich immer weniger mitreden und oft sitze ich den ganzen Abend fast schweigend da. Ich sehe auch keinen Grund mehr mitzureden, denn alles was ich sage wird sofort dementiert oder mit spott begegnet. Manchmal sind meine Versuche an einem Gespräch teilzunehmen sehr peinlich und ich höre dann schon beim Versuch einen Satz zu bilden auf da ich merke dass es peinlich wird und mir sowieso niemand interessiert zuhört.

Die Probleme gehen leider noch weiter. Meine Beste Freundin die ich seit meiner Geburt kenne (wir waren früher wie Geschwister) trennte sich von ihrem Freund, und ich war da um sie zu trösten. Als diese Zeit überstanden war trennte sich meine Freundin von mir aber niemand rief mich an und fragte ob er mir helfen könnte. Als ich dann begann Freunde anzurufen um um Ablenkung zu bitten reagierten die sehr viele abweisend und meinten, dass ich nicht die ganze Zeit rumheulen kann (Was ich ja gar nicht tat sondern nur Ablenkung suchte).

Seitdem wird alles immer schlimmer. Ein Freund nach dem anderen wendet sich komplett von mir ab. Seit ca. 3 Wochen habe ich jetzt auch mal den Kontakt zu denen abgebrochen um zu sehen ob sie sich auch mal melden. Doch es kam nichts. Alles davor ging immer von mir aus. Seit 3 Wochen habe ich jetzt nichts mehr mit Freunden unternommen doch ich höre immer wieder dass sie sich treffen. Heute war ich auf einer Grillparty eingeladen doch ich ging bald wieder da ich keinen Anschluss fand. Viele Freunde von mir waren dort doch niemand hat meine Anwesenheit ernsthaft bemerkt. Ich begrüßte zwar alle und fragte wie es allen geht und wie es läuft. Ich bekam immer nur eine Antwort ohne Gegenfrage oder sontigen Bemühungen das Gespräch fortzuführen. Ich irrte von einer Gruppe zur anderen um jemanden zu finden wo ich mich "einbauen" könnte doch ich war wie Luft. Als es mir dann gereicht hat habe ich versucht neue Leute kennen zu lernen doch jedem Fremden dort schien es peinlich mit mir zu reden und jeder wimmelte das Gespräch unmissverständlich ab.

Ich habe ein massives Problem und ich habe nicht die leiseste Ahnung wie ich es lösen kann. Ständig habe ich die Angst etwas falsches zu sagen und wenn ich dann tatsächlich was sage, bewirken die Reaktionen auf meine Wort dass ich es am liebsten gar nicht gesagt hätte. Ich kann gar nicht mehr mit fremden Menschen umgehen und keine sozialen Kontakte knüpfen. Auch wenden sich alle Freunde von mir ab. Früher wurde auf meine Meinung und Anwesenheit Wert gelegt, heute ist es allen egal. Ich tue alles für meine Freunde , wenn sie Hilfe brauchen lasse ich alles liegen und stehen um ihnen zu helfen. Ich rufe oft an und frage nach dem Rechten und schlage Treffen vor doch niemand möchte. Wie kann ich wieder Anschluss finden und so werden wie früher? Ich bin bereit dafür alles zu tun denn so möchte ich nicht weitermachen. Ich weiß auch nicht wieso sich das alles so entwickelt hat.

Juni 6, 2014 bearbeitet von anabolika

[Froncolo 168]

Hey servus!

Wie alt bist du denn eigentlich?

Ich glaube, du hast gerade zur Zeit ein ähnliches Problem wie ich.

Schau mal auch bei mir vorbei, ich hab auch einen Thread eröffnet.

Ich kenne eine Sache vor allem, die du angesprochen hast.

Nämlich, dass du willst, dass es so wird wie früher.

Aber das wird es wirklich nicht mehr!

Du hast da deine schönen Erinnerungen und willst daran festhalten.

Klar, daran zurückdenken ist wunderschön.
Aber du willst dein Leben JETZT schön haben.

Also musst du wohl den Dingen ihren Lauf lassen und nach vorne schauen.

Wenn diese Leute von früher nicht mehr wirklich wollen oder sich da gar keinen Kopf darum machen, so wie du, dann lohnt sich auch keine Mühe mehr darum.

Allein schon das Beispiel, dass dir keiner beistand, als mit deiner Freundin Schluss war, sagt schon alles.

Wünsch dir viel Erfolg dabei, deinen Weg weiter zu gehen, vielleicht mit neuen interessanten Kontakten!

[Fummelchamp 963]

Dein Fall erinnert mich an den Film " The Beach" mit Leo di Caprio.

Da war diese gute Laune- Hippie-Party-Truppe. Einer von denen erlitt doch einen Unfall. Ich meine er hatte einen offenen Beinbruch?!

Eine Zeitlang kümmerten Sie sich noch um den Typen. Mit der Zeit drückte seine Anwesenheit jedoch auf die Stimmung, da er sich natürlich aufgrund der Schmerzen auch akustisch bemerkbar machte.

Was machten die Leute?

Zogen ihn zu einer abgelegenen Stelle und überließen ihn sich selbst. Dann gingen Sie zurück in ihr Camp und feierten weiter, als wäre nichts gewesen.

Deine sogenannten Freunde, waren keine Freunde, denn ein Freund hat ein offenes Ohr für einen, wenn es einem mal nicht gut geht.

Da ist wirkliches Interesse für die Lebenssituation vorhanden. Auch hilft er einem uneigennützig, wenn es nötig ist.

Desweiteren denke ich, dass du deinen Stand in deinem "Freundeskreis" überbewertet hast. Möglicherweise eine falsche Eigenwahrnehmung?

Dein Beispiel, als du an den Tisch kommst und einige feiern dich. Nicht wenige machen das einfach nur, um ein wenig Show zu machen.

Vor dem Rest der Gruppe oder anderen Leuten in der Lokalität. Seht her, ich kenne jeden!

Für die Zukunft.

Mach dir keinen Kopf darüber, ob es peinlich sein könnte, was du sagst. Es ist völlig egal.

Nur durch deine Reaktion, im Anschluss an das Gesagte, machst du es schlimm. Wenn du quasi durch deinen Blick, um Bestätigung bettelst.

Es muss dir völlig egal sein, was dein Gegenüber von dir hält.

Du bist sonst einfach zu stark in der "Ich bin total abhängig davon, was die Welt von mir hält"-Schublade gefangen.

Kurz gesagt, du bist dann Needy. Und Needy ist ja dodal unattraktiv. Wissen wir ja.

[anabolika 2]

Danke euch für die Antworten,

@Froncolo Ich bin gerade 19 geworden und mit Schule fertig ;) Du hast vollkommen recht ist ist nicht leicht loszulassen wenn man etwas lange Zeit sehr genossen und toll gefunden hat.

Ich werde mir eure Tipps mal zu Herzen nehmen und nach vorne Blicken. Bezüglich meines Kommunikationsproblems muss ich echt an mir arbeiten. Aber ich werde eh demnächst mit meinem Studium anfangen und mir einen neuen Freundeskreis aufbauen. Bis dahin werde ich mich mal nach neuen Dingen umsehen.

Danke nochmal!