Den Karren aus dem Dreck ziehen

4 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hi!

So, ich komme jetzt mit einem Problem zu euch, das mir angesichts des drohenden Semesterbeginns immer mehr im Kopf herum schwirrt.

Ich studier mittlerweile seit einem Jahr an ner Uni und komm jetzt ins 3. Semester. Als ich angefangen hab, bzw. als ich mich eingeschrieben hab, stand für mich fest, dass ich als Einziger aus meinem Freundeskreis an dieser Uni diesen Studiengang besuche. 2 Wochen vor Studienbeginn kam dann ein Freund durch das Nachrückverfahren auch noch an diese Uni, um das Selbe zu studieren. Einerseits froh darüber, dass ich (damals total AFC, also ziemlich kontaktscheu zumindest fremden Leuten gegenüber) jemanden hatte, an den ich mich anfangs ein wenig "hängen" kann und nicht immer allein in der Gegend rum stehen muss usw. Andererseits fand ich das nicht so gut, weil ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt gefreut habe, mit neuen Freunden etc., den ich eigentlich alleine beschreiten wollte.

Nun ja, die 2 Wochen verstrichen und der Startschuss zu meinem neuen Lebensabschnitt ist gefallen. Gleich am ersten Studientag war abends eine vororganisierte Kneipentour angesagt, zu der selbstverständlich auch besagter Freund kam.

Kurzer Einschub: Dieser Freund hatte vor zu pendeln, ich jedoch hatte eine Wohnung in der Stadt. Ich wollte selbstverständlich in der neuen Stadt einen neuen Freundeskreis aufbauen mit dem ich auch unter der Woche mal was trinken gehen oder party machen konnte. Ihm jedoch war das wegen dem Pendeln ziemlich egal, denn er muss sich ja nur n paar Stunden in die Uni hocken, dann sitzt er sich in den Zug und ist wieder in seinem bestehenden Freundeskreis.

Wir sind also zusammen zu der Kneipentour gegangen, bei der ich mich selbstverständlich an ihn gehängt habe und mehr oder weniger durch ihn neue Leute kennen gelernt habe. Von mir ging da gar nix aus. Ich hab dann aber auch ziemlich nette Leute kennen gelernt, kamen gut ins Gespräch, und sie scheinten auch ziemlich kontaktfreudig zu sein, will heißen sie hatten binnen kurzer Zeit einen ganz netten Freundeskreis zusammen, dem ich auch angehören konnte. Sie hatten mich also gefragt ob wir abends zusammen weg gehen usw., was ich verneint habe, weil ich am nächsten Tag konzentriert in der Uni sein wollte (nein, ich war kein Streber, ich hätte dann nur schlechtes Gewissen bekommen, da ich das Studium gewissenhaft angehen wollte). Sie gingen dann immer wieder auf mich zu, ob wir denn abends nicht was gemeinsam machen wollten, und ich vertröstete sie immer auf einen anderen Tag. Irgendwann kamen dann gar keine Anfragen mehr. Auch sonst während der Uni, z.B. als wir beim Essen waren, hab ich mich nicht gerade der Freundschaft dienlich verhalten. Ich hab mich mit meinem Freund an einen extra Tisch gesessen und kaum was mit ihnen geredet. Naja, eigentlich hat sich der Freund an einen anderen Tisch gesessen und ich bin ihm halt nachgedackelt ..

Ok, irgendwann haben wir dann so ziemlich alle vergrault, und es blieben nur noch wir beide und ein anderer Freund, den ich vorher schon kannte, aber nur einen verwandten Studiengang besuchte, welcher sich allerdings einen Freundeskreis aufbaute, und da wir anfangs noch ziemlich viele Kurse zusammen hatten, lernte auch ich die Freunde kennen.

Naja, irgendwie lernten wir dann doch Leute kennen, die ich/wir als Freunde bezeichnen konnten (darunter HB8 und HB7 .. lol ..), und so verstrich ein Semester.

Während dem Semester ist mir an seiner Art so einiges sauer aufgestoßen, und ich erfuhr dann, dass er mich ständig hinter meinem Rücken bei anderen Freunden so richtig in den Dreck zieht. Das war ziemlich am Ende des 1. Semesters, und in den Semesterferien war ich stinksauer auf ihn weswegen ich kein Wort mit ihm gewechselt habe und auch sonst jeglichen Kontakt vermied. Das ganze dann 3 Monate lang, bis die Uni wieder anfing. Aber schon da tolerierte ich ihn nur noch, als Freund habe ich ihn nicht mehr bezeichnet. Da ich schon damals nur noch so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben wollte, und Kontakt mit ihm während der Uni unausweichlich war, ging ich auch nur noch spärlich in die Vorlesungen, in die Übungen bin ich gar nicht mehr gegangen. Das wiederum war ein riesiger Fehler, da ich in der Uni den Anschluss verlor und der Stoff ein nicht zu bewältigender Buchstaben- und Zahlenwirrwarr war, und die Rechnung bekam ich auch gleich auf die Hand: In 50% der Klausuren durchgefallen.

Naja, gegen Ende des 2. Semesters ist unser Verhältnis wieder ein wenig aufgetaut, haben auch ab und zu miteinander gesprochen. Während dem Semester allerdings war komplett Funkstille. Dann erzählt er mir, dass er jetzt auch einen Ferienjob in der Firma hat, wo ich schon seit 2 Jahren arbeite und wo man nur mit Vitamin B, also durch Beziehungen rein kommt, da der Arbeitgeber vor allem in unserer Umgebung extrem begehrt ist. Auf die Frage, wie er da rein gekommen sei, kam: Ich hab gesagt, dass du mein Freund bist und wir uns schon lange kennen.

Alles was ich danach verspürte war blinde Wut und grenzenloser Hass. Er labert hinter meinem Rücken scheiße über mich, zieht mich in den Dreck, macht mich schlecht wo immer es nur geht, wir reden ein halbes Jahr kaum bis gar nicht, und dann erschleicht er sich durch mich einen extrem begehrten und sehr gut bezahlten Job. Ich hätte gar nicht so viel essen können wie ich da hätte kotzen können.

Dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will, steht (zumindest für mich) außer Frage. Auch meine Freunde raten mir alle von jeglichem Kontakt mit ihm ab.

Allerdings gibts da zwei Probleme: Übermorgen ist wieder Uni, und mein Freundeskreis ist auch sein Freundeskreis.

Da ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will, muss ich entweder den Freundeskreis wechseln oder ihn aus dem Freundeskreis ekeln.

Den Freundeskreis aufgeben fällt mir jetzt nicht sooo schwer, ich kann ja immernoch Kontakt zu ihnen haben, allerdings sind die Freundeskreise jetzt schon alle fest geformt und mittlerweile ein eingeschworenes Team, und umso schwerer wird es, in einen neuen zu kommen.

Rausekeln könnte ich sogar schaffen, da ich ziemlich schlagfertig bin, und wenn ich von meinem Gegenüber sowieso keine hohe Meinung habe, fällt mir das bestimmt noch leichter.

Dennoch würde mir die erste Alternative mit einem größeren/neuen Freundeskreis weitaus mehr gefallen.

Allerdings ist nicht ganz so einfach, weil ich in sowas 0 Erfahrung habe. Alle meine Freunde sind bisher auf mich zu gegangen, ich musste da nichts tun. Ergo bin ich auch entsprechend unerfahren was sich in Freundeskreise einklinken usw. betrifft.

Gut, ich kenn zwar jetzt PU, was im Vergleich zu damals ein bedeutender Vorteil ist, aber dennoch ist das noch nicht so gefestigt wie ich es vielleicht gerne hätte.

Naja, ich stell jetzt mal nicht viele Fragen, wenn euch (den wenigen, die bis hierher durchgehalten haben. Danke!) zu ner Passage was einfällt, schreibt es einfach hier rein. Ich bin für jede Antwort dankbar!

Doch, eine (bzw. zwei) Frage(n) habe ich: Wie kann ich in meinem Unileben ein bisschen an Lebensqualität gewinnen? Wie kann ich meinen Karren wieder aus dem Dreck ziehen?

Ich hab sie bewusst so allgemein gestellt, damit ihr euch nicht auf ein Thema versteift, ich denke ich kann diesbezüglich in jederlei Hinsicht Hilfe gebrauchen.

Oh mann ist das jetzt lang geworden. Entschuldigung und danke an diejenigen, sich den Text durchgelesen haben.

Cu,

Addict

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was mir beim Lesen deines Textes spontan einfällt:

Sich an jemanden dran zu hängen weil man niemand anderen hat ist Bullshit. Du hängst ab sofort nur noch mit menschen ab die dich interessieren oder sonst irgendwie was bringen. Soweit ich das erkennen kann hast du die ihm die Freunde vergrault?

Tipp am Rande: Ficken und Freunde haben kannst du dein ganzes Leben lang, jederzeit, an jedem Ort, mit jedem Job. Aber Studieren wirst du nur einmal. Von daher hör auf mit solchen Looserkategorien wie Streber zu denken. Wer Angst hat ein Streber zu sein weil er seinen Abschluss gut machen will ist nichts anderes als ein ängstliches Duckmäuschen das sich selbst auf dem erbärmlichen Durchschnitt hält. Denn du glaubst du brauchst Zeit für dein Studium dann nimm sie dir. Setz deine Priorität.

Was diesen "Freund" betrifft: NEXT

Dein Unileben dauert nur noch ein paar Jahre, danach kommst du ins Berufsleben bei einer Firma, ziehst um etc. Du hast immer wieder neue Leben! Also konzentrier dich auf den wichtigen kram in deinem leben und wenn irgendwelche menschen oder frauen nicht passen dann entsorg sie aus deinen kalkulationen. menschen kann man ersetzen

Und entschuldige dich gefälligst dass du dich für diesen Text entschuldigen willst! ;)

Und nun zum Socialisen:

Die festgefahrenen Strukturen gibt es nur in deinem Kopf. Ab morgen redest du mit allen leuten, smalltalkst mit jedem und freundest dich mit leuten an. Irgendwann hast du dauerhaft die Passports um ihre Freundeskreise zu betreten und kannst dich dort breit machen. Dass die Freunschaften jetzt alle fest sind ist ein Limiting Belief.

Und mach was in deiner Freizeit, geh in die Fachschaft, geh in Vereine der Uni, mach Unisport, geh in Interessengruppen, Selbsthilfegruppen, gründe eine AFC2PUA-Selbsthilfegruppe...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dass sich an jemanden dran hängen nichts bringt is mir selbstverständlich selber klar. Und nein, ich hab ihm nicht die Freunde vergrault. War vielleicht etwas negativ ausgedrückt, aber er ist eher ein ruhiger Mensch, der wenig redet, ein eher ungepflegtes Äußeres hat usw., während ich auch aus mir heraus gehen kann. Außerdem hat er es ja wie gesagt nie wirklich darauf angelegt hier bleibende Kontakte zu knüpfen, denn er hatte ja zu Hause seinen Freundeskreis, und das hat ihm gereicht.

Und auch den Begriff "Streber" habe ich etwas unglücklich gewählt. Ich meinte damit natürlich nicht Leute, die zielstrebig sind, wissen was sie wollen und auch bereit sind dafür zu arbeiten. Da hast du Recht, spätestens ab dem Studium denkt man nicht mehr in solchen Kategorien und man ist sich dessen bewusst, dass man das später für nen guten Job macht. Ich dachte eigentlich an den Begriff "Nerd", also Hose über den Bauch gezogen, Hosenträger, dicke Hornbrille usw.

Ich wollte mich nicht für den Text entschuldigen, sondern dafür, dass er so lang geworden ist und ich evtl. einige unnötige Sachen zu ausführlich geschildert habe.

Ich denke so einen Post hab ich gebraucht, danke. Ich werd auch versuchen das Gesagte bestmöglich in die Tat umzusetzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Bei Deiner Beschreibung der Situation könnte man fast glauben, dass dein Kumpel bzw ex-Kumpel die gesamte Uni um sich geschart hat und es keine weiteren Leute gibt, die Du kennenlernen kannst. Such Dir eigene Freunde und zwar selbstständig. Nicht als Anhängsel von sonstwem. Setz Dich einfach zu anderen Studenten in der Mensa an einen Tisch und eröffne das Gespräch. Auch wenn sie nicht in deinem Studiengang sind wirst du bald Feststellen, dass ihr ne Menge gemeinsam habt und die Unterschiede sind dann halt das Salz in der Suppe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.