toblerone23 15 Beitrag melden Mai 20, 2014 erstellt Servus zusammen,Im Laufe der letzten Wochen hab ich mir ziemlich viele Gedanken um mein Innergame gemacht. Ich stehe zurzeit vor einem Problem bei dem ich nicht genau weiß wie ich es lösen soll. Ich hab sämtliche Stickies und Beiträge in der Schatztruhe zum Thema Innergame gelesen. Diese haben mich bislang allerdings nicht weiter gebracht.Zusammengefasst habe ich drei Dinge die mir Probleme bereiten. Zum einen ist es die Angst vorm Tod. Diese schränkt mich insofern ein, als dass ich dadurch weitere Ängste wie zum Beispiel Flugangst entwickle (obwohl mir die Statistik bewusst ist und ich mir rational gesehen keinerlei Gedanken machen müsste).Ich bin zu selbstkritisch. Ich hinterfrage mich und mein Tun ständig und lasse an mir selbst kein gutes Haar. Das sorgt für ein nicht grade ausgeprägtes Selbstbewusstsein.Mein größtes Innergame Problem besteht allerdings darin, dass ich mein Wohlbefinden abhängig mache von der Akzeptanz und der Meinung anderer Menschen. Dieser Wunsch, anderen zu Gefallen behindert sowohl das Knüpfen von neuen Kontakten als auch den Erfolg im Studium.Ich male mir im Kopf aus was ein Fremder von mir hält wenn ich ihn anspreche. Durch diese Angst, die sich im Kopf aufbaut bin ich quasi wie gelähmt und rede nur noch Mist. Das sorgt für eine Art Abwärtsspirale. Ich weiß wie ich reagiere, also versuche ich es zu vermeiden. Ähnlich verhält es sich mit dem Sprechen vor größeren Gruppen. Auch dort mache ich mir einen Kopf was andere über mich denken könnten. Das tritt vor allem bei Präsentationen o.ä. auf.Ich hab inzwischen wirklich die Schnauze voll und will endlich mein Leben anpacken und selbstbestimmt Leben ohne mir Gedanken darüber zu machen was andere von mir halten. Durch diese Angst die im Kopf entsteht bin ich, wie oben schon erwähnt, wie gelähmt. Mein Puls geht hoch, ich bekomme Atemnot allein beim Gedanken daran eine Präsentation halten zu müssen.Lustiger-weise würde niemand meiner Freunde oder Bekannten mich so einschätzen wie ich es hier zum Besten gebe. Ich kann das relativ gut überspielen und den Kernassi raushängen lassen dem alles egal ist. Als Soziopathen würde ich mich allerdings nicht beschreiben. Ich habe häufig Menschen um mich und auch keine Angst vor/mit ihnen zu reden :D Nur völlig Fremde oder Personen die ich nicht gut kenne sind ein heftiges Problem.Ich denke mal ich hab den Zustand halbwegs verständlich dargelegt. Meine Frage wäre wie man so etwas anpackt? Gibt’s irgendwelche Techniken die man anwenden kann? Gibt es vielleicht irgendetwas was jemandem von euch in ähnlicher Situation weitergeholfen hat? Evtl. auch ein Buch?Vielen Dank schonmal :)Gruß Toblerone! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
saian 2212 Beitrag melden Mai 21, 2014 geantwortet (bearbeitet) Servus zusammenHalloIm Laufe der letzten Wochen hab ich mir ziemlich viele Gedanken um mein Innergame gemacht. Ich stehe zurzeit vor einem Problem bei dem ich nicht genau weiß wie ich es lösen soll. Ich hab sämtliche Stickies und Beiträge in der Schatztruhe zum Thema Innergame gelesen. Diese haben mich bislang allerdings nicht weiter gebracht.Wissen ist nur ein sehr kleiner Teil von Veränderung.Nun musst du vom rationalen Einrichtern zu emotionalen Referenzerlebnissen kommen.Von: Ich weiß (in meinen rationalen Gedanken), dass xyz gut/wichtig ist.Zu: Ich fühle/erlebe, dass xyz gut/wichtig ist.Zusammengefasst habe ich drei Dinge die mir Probleme bereiten. Zum einen ist es die Angst vorm Tod. Diese schränkt mich insofern ein, als dass ich dadurch weitere Ängste wie zum Beispiel Flugangst entwickle (obwohl mir die Statistik bewusst ist und ich mir rational gesehen keinerlei Gedanken machen müsste).Siehe oben. Du weißt es rational. Nächster Schritt: Eine kleine Angst angehen.Ich bin zu selbstkritisch. Ich hinterfrage mich und mein Tun ständig und lasse an mir selbst kein gutes Haar. Das sorgt für ein nicht grade ausgeprägtes Selbstbewusstsein.Selbstkritik ist per se nicht gut oder schlecht. Was du dann aus der Selbstkritik machst, ist der entscheidende Punkt.Ich bin auch sehr selbstkritisch, der selbstkritischste Mensch, den ich kenne. Jedoch, und das ist der entscheidende Punkt, sehr pragmatisch.Ich personalisiere das nicht auf mich und werde emotional.Entweder ich mache etwas gut und bin stolz darauf oder ich mache etwas nicht so gut und lerne etwas daraus und habe die Möglichkeit für Verbesserung. Etwas anderes gibt es überhaupt nicht.Streich Wörter wie "Schuld", "Fehler", "schlecht" und nutze Wörter wie "Verantwortung", "Verbesserung", "optimieren" etc.Ich male mir im Kopf aus was ein Fremder von mir hält wenn ich ihn anspreche. Durch diese Angst, die sich im Kopf aufbaut bin ich quasi wie gelähmt und rede nur noch Mist. Das sorgt für eine Art Abwärtsspirale. Ich weiß wie ich reagiere, also versuche ich es zu vermeiden. Ähnlich verhält es sich mit dem Sprechen vor größeren Gruppen. Auch dort mache ich mir einen Kopf was andere über mich denken könnten. Das tritt vor allem bei Präsentationen o.ä. auf.Siehe ganz oben. Dir fehlen Referenzerlebnisse, bspw. eine gute Präsentation. Damit meine ich nicht eine Note 2, die du 3 Wochen nach der Präsentation erhälst.Hol dir sofort Feedback. Frag Lehrer/Dozent/Kommilitonen direkt danach, wie sie es fanden.Wenn ich ans Präsentieren denke, habe ich noch ein drei Jahre altes "Das war eine super Präsentationen" eines Dozenten in meinem Hinterkopf.Ich habe schon zig beschissene Präsentationen gehalten, aber dieses eine sehr gute Referenzerlebnis überstrahlt das alles.Und vor allem poppt es sofort in meine Gedanken, wenn ich wieder eine halte. --> ReferenzerlebnisLustiger-weise würde niemand meiner Freunde oder Bekannten mich so einschätzen wie ich es hier zum Besten gebe. Ich kann das relativ gut überspielen und den Kernassi raushängen lassen dem alles egal ist. Als Soziopathen würde ich mich allerdings nicht beschreiben. Ich habe häufig Menschen um mich und auch keine Angst vor/mit ihnen zu reden :D Nur völlig Fremde oder Personen die ich nicht gut kenne sind ein heftiges Problem.Ich denke mal ich hab den Zustand halbwegs verständlich dargelegt. Meine Frage wäre wie man so etwas anpackt? Gibt’s irgendwelche Techniken die man anwenden kann? Gibt es vielleicht irgendetwas was jemandem von euch in ähnlicher Situation weitergeholfen hat? Evtl. auch ein Buch?Dann fang mit Babysteps an und erschaffe Referenzerlebnisse.Sag zu einem Fremden "Hallo" und geh weiter. Achte nicht auf die Reaktion.Dann zu einem zweiten. Dann zu einem dritten. Dann erweiterst du das auf ein "Hallo, haben sie ein Taschentuch für mich?" o. ä. Babysteps, keine Riesenschritte! Kleine Schritte und danach dich selbst feiern, dass du es geschafft hast, Siegerfaust o. ä.Irgendwann sagst du automatisch Hallo. Du wirst erleben, dass sich fast jeder darüber freut und lächelt --> ReferenzerlebnisAlso jetzt gehst du raus und näherst dich in Babysteps deinem gewünschten Verhalten und erschaffst dir positive Referenzerlebnisse.Immer fleißig feiern, wenn du einen Babystep geschafft hast, egal wie klein er erscheint. Viel Erfolg. Mai 21, 2014 bearbeitet von saian 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
toblerone23 15 Beitrag melden Mai 23, 2014 geantwortet Vielen Dank für deinen Beitrag saian.Den ersten Schritt hab ich gemacht und einen Flug gebucht. Das ist schonmal ein Anfang :D Weiter gehts mit den von dir angesprochenen "kleinen Schritten" um Referenzerlebnisse zu schaffen. Hört sich sehr plausibel an und hab ich in den Innergame Threads auch öfter gelesen. Ich versteh grade nicht wieso ich die Verknüpfung nicht selbst gesehen habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
saian 2212 Beitrag melden Mai 25, 2014 geantwortet Den ersten Schritt hab ich gemacht und einen Flug gebucht. Das ist schonmal ein Anfang :D Ja, das ist ein guter Anfang. Das Momentum kannst du nutzen. Weiter gehts mit den von dir angesprochenen "kleinen Schritten" um Referenzerlebnisse zu schaffen. Hört sich sehr plausibel an und hab ich in den Innergame Threads auch öfter gelesen. Ich versteh grade nicht wieso ich die Verknüpfung nicht selbst gesehen habe. Der emotionale Zustand ist so wichtig für alles, was man macht. Selbstvertrauen ist eine sehr kleine Pflanze, die man behutsam wachsen lassen muss. Deshalb immer (immer!) seine Siege feiern. Das kann der allerkleine Sieg sein, bspw. beim Fußball ein guter, einfacher Pass. Das kann ein 500m-Lauf sein, wenn man noch nie gejoggt ist. Den Start so einfach wie möglich machen, Hauptsache man startet überhaupt. Man bildet Momentum und freut sich, dass man endlich etwas gemacht hat. 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
toblerone23 15 Beitrag melden November 2, 2014 geantwortet Mal ein Update meinerseits vielleicht ist es ja für irgendwen interessant. Ich hab in der Zwischenzeit mehrere Bücher gelesen zum Thema "Männlichkeit" (Der Weg des wahren Mannes, Männlichkeit leben, LDS, No more Mr.Niceguy)die mir alle weiter die Augen geöffnet haben. Ich erwische mich leider immernoch oft genug dabei wie, ich mich von falschen "Idealen" leiten lasse oder mir um Nichtigkeiten einen Kopf mache, anstatt das zu tun, wonach mir ist. Erst heute wieder ne Absage von nem Mädel bekommen weil ich zu doof/zu unsicher/zu viel Mindfuck vorm richtigen Eskalieren hatte. Aber Rückschläge muss man halt auch mal verbuchen. Der Trend geht nach oben. Inzwischen hab ich auch verinnerlicht wie wichtig Referenzerlebnisse sind und bin eher mal bereit über meinen Schatten zu springen bevor ich mir nachher Gedanken um verpasste Chancen mache. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
saian 2212 Beitrag melden November 2, 2014 geantwortet Erst heute wieder ne Absage von nem Mädel bekommen weil ich zu doof/zu unsicher/zu viel Mindfuck vorm richtigen Eskalieren hatte.Aber Rückschläge muss man halt auch mal verbuchen. Der Trend geht nach oben. Inzwischen hab ich auch verinnerlicht wie wichtig Referenzerlebnisse sind und bin eher mal bereit über meinen Schatten zu springen bevor ich mir nachher Gedanken um verpasste Chancen mache.Die besten Dinge des Lebens verpasst man dadurch, dass man sich etwas nicht traut.Wenn es bei mir mit Frauen nicht lief, dann fast immer weil ich irgendetwas NICHT gemacht habe (nicht angesprochen oder nicht eskaliert).Nichts tun ist die Wurzel des Übels. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Oh Johnny 55 Beitrag melden November 2, 2014 geantwortet Ich hab inzwischen wirklich die Schnauze voll und will endlich mein Leben anpacken und selbstbestimmt Leben ohne mir Gedanken darüber zu machen was andere von mir halten. Durch diese Angst die im Kopf entsteht bin ich, wie oben schon erwähnt, wie gelähmt. Mein Puls geht hoch, ich bekomme Atemnot allein beim Gedanken daran eine Präsentation halten zu müssen.hier noch eine persönliche Anekdote von mir: Ich hatte genau solche Erlebnisse (Angst vor Präsentationen, etc), und hatte mich dann auf den Weg gemacht, und z.B. angefangen solche Bücher zu lesen, wie du sie aufgezählt hast.Einen Wendepunkt hat aber, so komisch das klingen mag, ein "Selbstverteidigungskurs" an meiner Uni (Hochschulsport) gemacht.Ich bin da ohne grosse Erwartungen hingegangen, und war wie jeder andere im Kurs krass überrascht was uns erwartet hat:Ein russischer Trainer, der im russischen Militär war, jahrelang Kampfsport gemacht hat, und für den wir alle metrosexuelle Schwuchteln waren.Für ihn stand aber ein Ziel fest: soweit wie möglich uns das Mindset zu geben, auf dem wir Verteidigungsfähigkeiten aufbauen können.Also hat er im Training extremen Stress aufgebaut, uns angeschrien, überfordert etc, und uns im debriefing auf unsere Möglichkeiten hingewiesen, die wir mental haben um mit sowas umzugehen.Wenn jemand geblutet hat, hat er es einfach ignoriert, oder höchsten gesagt "Blut? Was ist das Problem? der Körper produziert mehr davon.", kleinere Verletzungen waren normal.Man musste nichts mitmachen und konnte jederzeit gehen (und hätte dann sein Geld zurückbekommen).Die meisten würden sagen, dass dieser Trainer krass unverantwortlich war - aber dieses Training hat bei mir grundlegend die Einstellung zu vielen Sachen verändert. In vielen Situationen bin ich jetzt viel ruhiger, bzw kann damit besser umgehen, dass die Situation ungewohnt oder stressig ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
toblerone23 15 Beitrag melden November 2, 2014 geantwortet hier noch eine persönliche Anekdote von mir: Ich hatte genau solche Erlebnisse (Angst vor Präsentationen, etc), und hatte mich dann auf den Weg gemacht, und z.B. angefangen solche Bücher zu lesen, wie du sie aufgezählt hast. Ja, kann ich mir fast bildlich vorstellen mit dem russischen Schleifer :D Durch die Bücher hab ich zumindest schon mal ein Ziel was es zu erreichen gilt. Jetzt fehlt nur noch die Umsetzung des Ganzen. Die besten Dinge des Lebens verpasst man dadurch, dass man sich etwas nicht traut. Wenn es bei mir mit Frauen nicht lief, dann fast immer weil ich irgendetwas NICHT gemacht habe (nicht angesprochen oder nicht eskaliert). Nichts tun ist die Wurzel des Übels. ... Und dann geht wieder das Kino im Kopf an "hättest du mal gemacht". Und irgendwann steht man kurz vorm sterben und merkt, dass man aus Angst nie richtig gelebt hat. Und auch Punkt zwei deiner Signatur passt hier einfach perfekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen