Angst mit meinem Vater über meine Ziele/Träume zu reden!

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Hey,

(kurzer Überblick)

ich bin 25 Jahre, wohne noch zuhause, arbeitslos und ungelernt! Ich hab mich vom Hauptschulabschluss zum Realschulabschluss (am Berufskolleg) hochgearbeitet - das Gymnasium/Abi nach 1/2 Jahr geschmissen und mein Fachabi (am Berufskolleg) ohne große Mühen geschafft. Die darauf folgende Bankkauflehre nach 1 Jahr geschmissen (falscher Beruf) - danach Fachinformatiker mit Verkürzung angefangen - war der beste in der Klasse und hab aus Qualitätsmangel der Schule, diese nach 6 Monaten (mit Absprache des Betriebs und der IHK) verlassen und die 2-Jährige Ausbildung nochmals um 6 Monate verkürzt (1,5 Jahre) ..... wegen Unstimmigkeiten mit meinem Betrieb (Überstunden) wurde ich ungerechtfertigt "fristlos gekündigt" (die Sache ist vor Gericht) - Ich behersche meinen Job - mir fehlt nur die Prüfung (der IHK Wisch) ....... jetzt zum Thema:

Ich kann vor jedem meine Meinung/Ziele/Sichtweisen hemmungslos vertretten und auch Kritik/Ablehnung einstecken - Bis auf vor meinem Vater. Das ist ein Problem, welches mich wahnsinnig belastet.

Er war schon immer der Meinung, dass ich mir viel zu Hohe Ziele setze und sieht sich dadurch Bestätigt, da ich mein Abi nicht gemacht hab und die Bankkaufmannslehre abgebrochen habe! Er selbst hat einen Bilderbuch-Lebenslauf (Abi-Studium-Dr. in BWL gemacht und seit Jahren fleißiger Workaholic in seiner Firma)

Ich selbst hatte vor 4-5 Jahren schon eine Geschäftsidee, die immer in meinem Kopf war und über die Jahre reifte. (hat was mit Informatik + Soziologie zutun) Nachdem ich im Oktober letzten Jahres gefeuert wurde - hickhack mit der IHK hatte - einen Betrieb gesucht hat der mich für 2 Monate nimmt usw. (hat nicht geklappt) - hab ich mich dazu entschieden mein Ziel (eigenes Unternehmen) in Angriff zu nehmen und plante, informierte mich, kaufte diverse Dinge schonmal ein usw. - Natürlich hab ich mir das alles einfacher/kostengünstiger vorgestellt - jedoch weiß ich, das es mich 20 h/Tag kosten wird und das ich es machen werde. Mein Plan - Selbstständigkeit und in 1 Jahr meine Prüfung als externer bei der IHK machen.

Ich bewerbe mich weiterhin für die Ausbildung und versuche eine neue (verkürzte) Ausbildung zu bekommen - auch steht ein Studium für Wirtschaftsinformatik zur Debatte - jedoch alles unrelevant .... ich weiß was ich machen will und hab auch schon einen Businessplan - nur kein Geld fürs Startkapital + Investitionen - Mit meinem Vater darüber zu reden trau ich mich nicht, weil ich weiß, dass er dann sauer wird, mir sagt, ich werde als Hilfsarbeiter enden (werde vernünftig) usw.

Am liebsten würde ich von zuhause ausziehen - jedoch würde das aufgrund des Wohlstands meiner Eltern nicht gehen (vom Amt aus) - ich werd auch "gut" behandelt - also nicht geschlagen o.ä. - ich habe zum Leben halt eine andere Einstellung als mein Vater ( er redet viel, ist aber weiter in seiner Trettmühle und seine Meinung vertritt er nur vor seiner Familie mit großer Brust - wenn es darum geht, nach Außen hin was zu vertretten oder zu handeln ..... kommen nur Floskeln oder Themaumschiffung bei anderen Menschen) - diese Diskrepanz und seine Meinung bzw. das nicht glauben an mich belastet mich sehr.

Kann mir jemand einen Tipp geben ?

MfG

itni

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Tja, diesen Post hätte auch ich gestalten können vor einem halben Jahr.

Der Vater ist wohl die wichtigste Bezugsperson im Leben eines Mannes. Deswegen wundert es mich nicht, dass es manchmal so seine Schwierigkeiten gibt, weil wir alle unseren Väter gefallen wollen (= inneres Kind, das nach Anerkennung bei seinen wichtigsten Menschen sucht).

Du bist selbst davon überzeugt? Akzeptiere einfach, wie dein Vater so ist. Er will nur das Beste. Das ist elementar zu wissen. Denke dir immer, dass er das Beste will aus seiner Warte aus. Ihm scheint Sicherheit ein großer Wert zu sein (wie bei meinem). Akzeptiere das und behalte es im Hinterkopf. Deine Welt ist nicht gleich die Welt deines Vaters.

Ich schneide das Thema öfters an, und wenn ich sehe, dass aus dem Gespräch nichts wird (keine Diskussion mehr, sondern einfach nur ein Schlechtreden und Herumtheatern) dann behalte ich mir das Recht vor, aufzustehen, zu sagen, dass ich hier einen Schlussstrich ziehe und für michder Sinn des Gesprächs weg ist, und zu gehen. Aber dabei spiele ich nicht das beleidigtes Kind, und bin weiterhin für ihn erreichbar.

Ich denke, dass viele Väter verlernt haben, ihren Jungen in den Frühen Jahren emotionale Unterstützung zu geben, und gerade hier tritt dies in Erscheinung. Manche können damit besser umgehen, manche weniger.

Bei meinem Vater hat geholfen, dass ich SELBST VERDAMMT NOCHMAL AN MEINEN ERFOLG GLAUBE und das selbstsicher vertrete und einen Plan habe. Bei einem anderen Gespräch bat er mich, einen Plan B vorzulegen, quasi einen Notfallsplan. Seitdem hakt er zwar immer noch nach mit seiner Skepsis, aber er kann damit viel besser leben (und letztlich auch ich).

Ein Thema das mich sehr betrifft: Du darfst als Sohn "negative Gefühle" für deinen Vater haben. Nehme sie wahr, lebe sie aus, aber versuch dies dann zu tun, wenn du keine andere Person damit "vergiftest".

Auch wenn man diese Gefühle ausleben soll, für den Mann ist definitiv eine Versöhnung mit seinem Vater wichtig. Du wirst für ihn immer der Sohn, das Kind, bleiben, also wird er immer versuchen, dich vor allen Unheil zu beschützen und alleine wegen seiner Lebensrolle (Vater = Erzieher) dich ständig in gewisser Weise belehren wollen.

Schreibe mal einen Brief an deinen Vater, in dem du ALLES schreibst, was du ihm zu sagen hast. Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben, wenn du hier vermehrt negatives schreibst, du schreibst es dir förmlich von der Seele. Nimm dir dafür ein paar Stunden Zeit. Wenn du fertig bist, zerreißt du den Brief in 1000 Teile oder verbrennst ihn. Gib Bescheid, was das in dir auslöst. Vielen Menschen in meinem Umfeld hat das schon geholfen.

bearbeitet von The Henks
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Worin dein Vater seine Erfüllung gefunden hat damit versucht er dich ebenso zu erfüllen. Das ist normal, er vermittelt seine Werte weiter. Du solltest ihm das nicht übel nehmen. Ich weiß, das tust du auch nicht. Doch genau darauf wird es früher oder später hinauslaufen wenn du nicht deinen Mann stehst.

Das unterscheidet einen Jungen von einem Mann. Ein Junge versucht seinem Vater zu gefallen. Der Mann behauptet sich.

Die Angst vor deinem Vater ist die Angst vor seiner Enttäuschung, vor dem eigenen Versagen, zusammengefasst -> Die Angst vor Risiko.

Ich bin ohne Vater aufgewachsen und hatte lange diese "ich muss es allen recht machen" Einstellung. Bis ich verstand dass dies ohnehin nicht möglich ist. So fing schnell an sehr egoistisch zu werden um dieses "Defizit" auszugleichen. Heute hat sich das auf ein gesundes Maß eingependelt, würde ich sagen. Bedeutet, der Biff von heute will immernoch seine Familie stolz machen aber nie ohne auch an sich selbst zu denken. Es gab viele Entscheidungen die ich aus purem Egoismus treffen musste, (erster Job, erstes Auto, erste Wohnung) um heute sagen zu können -> Jo, auch wenn es mich damals sehr verunsichert hat und mir von vielen Dingen abgeraten wurde, heute würde ich es genau so machen!

Daher mein Rat, suche das Gespräch und verklicker ihm deine Vorstellungen. Gut möglich dass er es nicht akzeptiert aber wenn es so ist dann eher aus Sorge und nicht aus fehlendem Vertrauen. Du hast die Wahl, ein 25 jähriger Junge der nach Anerkennung bettelt oder ein Mann der verstanden hat was es heißt sich zu behaupten.

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Ich glaube manchmal, dass so viele hier einfach viel zu viel in das Verhältnis mit ihrem Vater hineininterpretieren. Wenn man klar kommt, kommt man klar, wenn nicht, dann muss man es nicht erzwingen. Die Blockade kann ja immer von beiden Seiten kommen. Und man ist nicht im Arsch, wenn man sich mit seinem Vater nicht versteht, auch wenn einem das so viele Selbsthilfebücher unbedingt einreden möchten.

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Du bist 25 Jahre alt und kannst Hartz 4 und Wohngeld beantragen und 450 Euro im Monat dazu verdienen. Soll dein Beitrag ein Witz sein?

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