Das kleine Dr. - große Wirkung?

16 Beiträge in diesem Thema

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Gast WildesWürstchen

Hallo!

Ich würde gerne mal ganz offen fragen, was eure Meinung zum Thema Promovieren ist, egal ob Dr. Vor dem Namen oder nicht. Damit meine ich

- eure Meinung allgemein dazu, auch in Anbetracht der immernoch aktuellen Debatten

- eure Erfahrungen mit dem Dr. Im Berufsleben (ob bei einem selber oder bei anderen), sowohl finanziell als auch von der Reputation her, Karrierechancen etc.

- wie eure Arbeit aussah, Zufriedenheit, Aufwand

- ob ihr denkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben

usw.,

ganz egal aus welcher Fachrichtung, ob Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler oder Jurist oder..., ihr kommt! Falls ein Dr. Habil. Dabei ist, darf derjenige gerne seinen Senf dazu geben!

Grüße

bearbeitet von WildesWürstchen

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Ich habe keinen und bin noch im Bachelor, aber ich würde eher sagen, dass das etwas ist, was du für dich machen solltest. Weil du Bock drauf hast, um hinterher auch Stolz auf dich und deine Leistung zu sein. Wegen Geld einen Dr machen ist glaube ich... schwer? Es ist halt viel und harte Arbeit denke ich und wenn man darauf keinen richtigen Bock hat und das nur macht wegen vielleicht mehr Geld...

Was für eine aktuelle Debatte? Weil ein paar Politiker abgeschrieben haben? Denke das lässt niemanden an den Fähigkeiten eines Arztes, Naturwissenschaftlers etc zweifeln. Klar, wenn du in die Politik gehen willst wirst und dich mit Dr vorstellst, wirst du sicherlich in 9/10 Fällen zuerst die Frage bekommen "Copy paste oder Prag?".

  • TOP 2

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der immernoch aktuellen Debatten

Die werden ja in erster Linie von Leuten geführt, die nicht wissen, wovon sie sprechen, wenn sie promovieren sagen. Egal, ob sie einen Titel führen oder nicht.

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Mach' den Dr. vor Deinem Namen.

Aber nur, wenn's für Dich richtig und wichtig genug is. Und ja, akademische Titel sind nicht zu unterschätzen. (Vor allem in meinem Heimatland Österreich!). Kann Dir so manches entree erleichtern ...

Allerdings sollte man so einen Doktor auch nicht überschätzen. Die Menschen merken schnell, wenn da nix dahinter is. Dann ist es im Nu vorbei mit Deinem Anfangsbonus. Also auch hier ist Qualität gefragt. Nicht nur heiße Luft. Und Authentizität.

Und ja, Du darfst auch ein bisl stolz darauf sein - schließlich hast Du ihn Dir ehrlich erarbeitet.

Und nicht wie so manche Damen, die erst am Standesamt promoviert haben ...hihi... (copyright to Fendrich)

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* Promoviere nur, wenn Dein Umfeld wirklich ideal dazu (Finanzierung, Uni, Verhältnis zum Prof. etc.) ist und Du mit Leidenschaft dafür brennst. Sonst kann das eine echte Qual werden, die dazu dann auch noch extrem schlecht bezahlt ist.

* Eigentlich ist der Titel nur in der Wissenschaft etwas wert. Die älteren Menschen in Europa finden das zwar noch toll, weil der Titel früher seltener war als heute, aber in den kommenden Jahrzehnten wird der immer mehr an Bedeutung verlieren. Im angloamerikanischen Raum ist der eh nichts wert, solange Du nicht von einer der Top10-Unis kommst.

* Wenn Du eine akademische Karriere einschlagen willst, dann promoviere in den USA.

  • TOP 1

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Für BWL: Im nicht-deutschsprachigen Ausland eher wertlos, solange Du keine akademische Karriere anstrebst. Wenn Du es mit der akademischen Karriere ernst meint gibt es im Ausland deutlich bessere Optionen (USA, PhD-Programme in Europa). Innerhalb Deutschlands ist er meines Erachtens immer noch ein Plus.

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Es gibt Unterschiede je nach Fach.

In Medizin kannst du - korrigiert mich, wenn ich falsch liege - ohne weitere Voraussetzungen promovieren. Du suchst dir einen Doktorvater, der dir wohl auch noch das Thema vorgibt und los geht es mit den Versuchen. Wer das nicht tut, ist faul.

In der Juristerei ist es schwieriger. Die Hochschulordnungen sehen vor, dass du ein Prädikatsexamen brauchst, etwas, was nur ungefähr 15% der Absolventen erreichen. Dann suchst du dir ein Thema, musst dich womöglich sechs Monate mit Themenfindung rumschlagen, Gliederung erstellen und und und. Nebenbei Finanzierung sicherstellen, weil es die Zeit bis zum Beginn des Referendariats überbrückt oder erst danach stattfindet. Es kann auch sein, dass dein Professor ein Thema für dich hat.

Ich weiß nicht wie viele, aber es gibt Hochschulordnungen, die Ausnahmeregelungen vorsehen. Sprich: du brauchst kein Prädikat, musst aber z.B. eine Seminararbeit im guten zweistelligen Bereich geschrieben haben.

Der Doktor ist also viel wert, wird zum Teil aber auch durch die Hochschulordnungen abgewertet. Bei Kanzleien ist der Dr. ein großes Plus und versetzt dich in eine bessere Verhandlungsposition. Nach außen hin proklamieren Großkanzleien auch, dass man einen Titel benötigt (Dr.; LL.M.)

Wie bereits angeklungen, musst du Bock darauf haben. Es ist wissenschaftliches Arbeiten. Und den Zeitpunkt musst du dir gut aussuchen, da alles seine Vor- und Nachteile hat. Viel Knete verdienst du nebenbei nicht. Außerdem muss man sich disziplinieren können und ein gutes Zeitmanagement, auch mit dem Professor, finden.

PS: Was sagt man zu einem Doktoranden nach mit "rite" bestandener Prüfung? "Glückwunsch, Herr Doktor"

bearbeitet von joe2

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Doktor Titel kann man nicht verallgemeinern. Ist in Medizin, Chemie, Biologie (Nahezu Promotionszwang) etwas ganz anderes als beispielsweise bei Ingenieuren.

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Ich denke es kommt auf das Fach und die eigenen Ansätze an.

Ein Beispiel von mir: Ich bin Organisationspsychologe, strebe ebenso meinen Dr. in der Org. Psy. jetzt an.

Für mich stellt sich die Situation so dar: Ich bin eingebunden in eine Arbeit, die mir Samples bringt, die sonst kaum einer kriegt. Wir arbeiten permanent an dem Thema, an dem ich weiter arbeiten würde, ich kenne mich bereits mit 80% der bisher publizierten Forschung aus, meine Literaturrecherche wird sich also eher geringer abspielen müssen, als sonst. Ich bin geübt darin, viel zu schreiben und schaffe problemlos um die 1000 Worte pro Stunde in einer akademischen Arbeit, noch mehr, wenn es nicht akademisch ist.

Das Forschungsgebiet was ich mir ansehe, ist in anderen Feldern bereits erforscht, in meinem jedoch komplett unerschlossen. Ich habe von Literatur und ersten Ergebnissen, die rein empirisch sind daher einen Grund um Hypothesen aufzustellen, die eine gute Wahrscheinlichkeit haben, auch teilweise bestätigt zu werden. So zumindest meine Hoffnung.

Das bedeutet für mein Feld und meine Arbeit bin ich was die reine Promotionsarbeit angeht in einer guten Position. Ich kenne das Feld, kenne die Arbeit und da ich die Methode sogar bereits kenne, kann ich ziemlich genau abschätzen, wie lang ein solches Projekt wird.

Jetzt stelle ich mir aber jemanden vor, dessen empirische Arbeit eher mau ausgefallen ist. Jemand, der nun ein Themengebiet entdeckt, dass denjenigen ganz neu interessiert. Sich rein arbeiten muss. Keine Erfahrung im führen von Interviews hat, Transkriptarbeit nicht einschätzen kann, vielleicht mit Statistikprogrammen auch ungeübt ist und bevor er die empirische Arbeit an sich designt, sich erstmal wieder ein bis zwei Monate mit reiner Methodenlehre und Wissenschaftsphilosophie auseinandersetzen muss.

Die Voraussetzungen sind komplett anders, für die gleiche Menge empirischer Arbeit, die geleistet werden würde. Wofür ich drei Jahre brauchen werde, braucht jemand anders vielleicht 5-6 Jahre. Alleine 1 Jahr, um den Zugang zu Samples zu bekommen.

Was aber will ich eigentlich damit? Abgesehen von meinem Ego, dass mir sagt, es wäre eine Verschwendung, wenn jemand wie ich nicht promoviert, interessiert mich das Thema. Das ist denke ich eine Voraussetzung, die wichtig ist. Denn wissenschaftliche Arbeit bedeutet, sich so tief mit einem Thema zu beschäftigen, dass man Nachts aufwacht und Zitationen beten kann. Zum anderen sehe ich, dass in meinem Bereich der Beratung, ein Doktor Vorteile haben kann. Weniger bei der jüngeren Generation, aber doch bei Unternehmenslenkern und Vorständen.

In der Serie Criminal Minds gibt es in den ersten Staffeln zwei miteinander verbundene Personen. Prof. Dr. Jason Gideon und Dr. Spencer Reid. Gideon ist eine psychisch labile Koryphäe auf dem Gebiet des Profilings. Spencer Reid ist 23, hat drei Doktortitel und 3 Bachelor Abschlüsse, er ist ein absolutes Genie. Gideon besteht darauf, dass jeder im Team Reid mit "Dr. Reid" vorstellt und nicht mit "Agent Reid" "SSA/Special Supervisory Agent Reid." Der Dr. gibt ihm als Experte zu einem Thema einen gewissen Faktor, ernst genommen zu werden.

Vielleicht stirbt die Generation irgendwann aus, die einen Doktor unter Experten als wichtig ansieht, gut möglich. Dennoch sehe ich meine Funktion als Berater als die eines absoluten Fachexperten. Und damit ist für mich die wissenschaftliche Beschäftigung mit meinem Thema geradezu zwingend, die Promotion und auch die Publikation dazu. Kein Kunde mag diese jemals lesen, aber es reicht, sie in seinem Profil zu haben. Mit der Erfahrung und mehr Kontakten mag dies unwichtiger werden, aber als junger Berater ist es für mich auch eine Prestigefrage.

Und wenn ich keinen Bock mehr habe, vielleicht werde ich dann doch irgendwann mal Dozent oder habilitiere. Es öffnet einem auch irgendwo Möglichkeiten.

  • TOP 2

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Wie Shao schon geschrieben hat sollte man entweder das Thema schon sehr gut kennen oder es sollte durch deine zukünftigen Betreuer ein Umfeld gfeschaffen werden, bei der eine sehr effektive Einarbeitung stattfinden kann. D.h. das Thema sollte schon in einem ersten Anriss vorhanden sein.

Ich habe auch mit einer Promotion angefangen, allerdings mit dem Fehler, dass weder ich, noch mein Fachbereichsbetreuer und! mein Unibetreuer Ahnung von dem Thema haben. Dann gestaltet sich sowas extrem zäh.

Da ich nun ein Paar Jahre in einem recht großen Konzern verbracht habe ist meine Erfahrungen mit den Dr.-Titeln folgende: Je näher sich die Arbeit der Grundlagenforschung annähert desto wichtiger ist der Titel. In den Forschungsabteilung ist die Doktorendichte extrem hoch und ohne den, behaupte ich einfach mal ist auf der ersten Hierarcheiebene Schluss.

Wenn man nun bißchen Richtung Anwendung geht also in den Bereichen der Entwicklung ist es nicht mehr ganz so krass.

In den produktionsnahen Bereichen kann man schon mit einem Bachelor-Abschluss sehr gute Karriere machen. Allerdings kommt es dort viel mehr auf seine Fähigkeiten sich durchzusetzen an als auf Titel. Kenne genug Leute, die mit einem Masterabschluss selbe Positionen wie einige Doktoren bekleiden und das teilweise sogar viel früher.

bearbeitet von GanzEinfach

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Ich schließe mich meinen Vorgängern an. Es kommt darauf an, in welchem Fach du promovierst. In den Geisteswissenschaften (hab in Geschichte promoviert) dauert es Scheisse-Lang (Diss. sollte 250 bis 1.000 Seiten haben) und wird mies bezahlt (1/2 Stelle an der Uni ist nicht viel Geld). Auch nützt dir der Titel im späteren Leben (echtes Leben - nicht Uni ;) nicht wirklich weiter. Viele sehen in dir den verkopften Typen. Die Jobs im Bereich Geisteswissenschaften (Geschichte) sind total beschissen! Nur Befristungen, halbe Stellen usw. Ganz viele von meinen Kommilitonen wohnen mit über 30 noch in WGs und freuen sich über ne halbe E9 Stelle (ca. 900 Euro netto) Dafür würden die töten! Ich bin jetzt Sozialarbeiter und habe beim Bewerbungsgespräch meinen Titel weggelassen. Extra! Um nicht als "Theoretiker", Uni-Mensch usw. dort eingeschätzt zu werden. Ich finde es jetzt schon ein paar Jahre witzig, wie immer und immer wieder die gleichen Leute zu den Bewerbungsgesprächen der wenigen Stellen laufen und ich dann über den Hungerlohn freuen, der sie von Hartz IV zeitweise wegbringt. (Sic!) Im Nachhinein ärgere ich mich über die 4 verlorenen Jahre der Promotionszeit :(

Ach ja, doch! Eine Sache wird mit Titel sehr viel besser: Selbst als Kassenpatient kommt man in Arztpraxen schneller dran ;) Die Ärzte vermuten beim Dr. immer gleich einen Kollegen :D und wollen ihm nicht die Zeit in ihren Warteräumen stehlen!

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Es gibt Unterschiede je nach Fach.

In Medizin kannst du - korrigiert mich, wenn ich falsch liege - ohne weitere Voraussetzungen promovieren. Du suchst dir einen Doktorvater, der dir wohl auch noch das Thema vorgibt und los geht es mit den Versuchen. Wer das nicht tut, ist faul.

In der Juristerei ist es schwieriger. Die Hochschulordnungen sehen vor, dass du ein Prädikatsexamen brauchst, etwas, was nur ungefähr 15% der Absolventen erreichen. Dann suchst du dir ein Thema, musst dich womöglich sechs Monate mit Themenfindung rumschlagen, Gliederung erstellen und und und. Nebenbei Finanzierung sicherstellen, weil es die Zeit bis zum Beginn des Referendariats überbrückt oder erst danach stattfindet. Es kann auch sein, dass dein Professor ein Thema für dich hat.

Ich weiß nicht wie viele, aber es gibt Hochschulordnungen, die Ausnahmeregelungen vorsehen. Sprich: du brauchst kein Prädikat, musst aber z.B. eine Seminararbeit im guten zweistelligen Bereich geschrieben haben.

Der Doktor ist also viel wert, wird zum Teil aber auch durch die Hochschulordnungen abgewertet. Bei Kanzleien ist der Dr. ein großes Plus und versetzt dich in eine bessere Verhandlungsposition. Nach außen hin proklamieren Großkanzleien auch, dass man einen Titel benötigt (Dr.; LL.M.)

Wie bereits angeklungen, musst du Bock darauf haben. Es ist wissenschaftliches Arbeiten. Und den Zeitpunkt musst du dir gut aussuchen, da alles seine Vor- und Nachteile hat. Viel Knete verdienst du nebenbei nicht. Außerdem muss man sich disziplinieren können und ein gutes Zeitmanagement, auch mit dem Professor, finden.

PS: Was sagt man zu einem Doktoranden nach mit "rite" bestandener Prüfung? "Glückwunsch, Herr Doktor"

hätte gedacht das die 9 pkt generell bei den unis an den staatl. teil gebunden sind, sprich 16 pkt . im schwerpunkt und 8 im staatl. teil und promotion ist gelaufen? so ist es zumindest bei uns.

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Puh, ich hatte in letzter Zeit mal geschaut, habe aber in den Promotionsordnungen derartige Einschränkungen nicht gesehen. Mir fehlt leider so ein blöder Seminarschein bzw. Studienzeit an manchen Unis.

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Ich bin jetzt Sozialarbeiter und habe beim Bewerbungsgespräch meinen Titel weggelassen. Extra! Um nicht als "Theoretiker", Uni-Mensch usw. dort eingeschätzt zu werden.

Und die "scheiß langen 4 Jahre Promotionszeit" hast du dann als Eierschaukeln in deinen Lebenslauf geschrieben oder wie muss man sich das vorstellen?

Immerhin wird man für umgekehrten Titelbetrug wahrscheinlich nicht entlassen oder muss von seinem Ministeramt zurücktreten.

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Da war er halt wiss. Mitarbeiter an der Uni.

Ich schließe mich meinen Vorgängern an. Es kommt darauf an, in welchem Fach du promovierst. In den Geisteswissenschaften (hab in Geschichte promoviert) dauert es Scheisse-Lang (Diss. sollte 250 bis 1.000 Seiten haben) und wird mies bezahlt (1/2 Stelle an der Uni ist nicht viel Geld). Auch nützt dir der Titel im späteren Leben (echtes Leben - nicht Uni ;) nicht wirklich weiter. Viele sehen in dir den verkopften Typen. Die Jobs im Bereich Geisteswissenschaften (Geschichte) sind total beschissen! Nur Befristungen, halbe Stellen usw. Ganz viele von meinen Kommilitonen wohnen mit über 30 noch in WGs und freuen sich über ne halbe E9 Stelle (ca. 900 Euro netto) Dafür würden die töten! Ich bin jetzt Sozialarbeiter und habe beim Bewerbungsgespräch meinen Titel weggelassen. Extra! Um nicht als "Theoretiker", Uni-Mensch usw. dort eingeschätzt zu werden. Ich finde es jetzt schon ein paar Jahre witzig, wie immer und immer wieder die gleichen Leute zu den Bewerbungsgesprächen der wenigen Stellen laufen und ich dann über den Hungerlohn freuen, der sie von Hartz IV zeitweise wegbringt. (Sic!) Im Nachhinein ärgere ich mich über die 4 verlorenen Jahre der Promotionszeit :(

Ach ja, doch! Eine Sache wird mit Titel sehr viel besser: Selbst als Kassenpatient kommt man in Arztpraxen schneller dran ;) Die Ärzte vermuten beim Dr. immer gleich einen Kollegen :D und wollen ihm nicht die Zeit in ihren Warteräumen stehlen!

Danke nochmal für den Text, da bin ich mittlerweile froh, dass ich vor zwei Jahren an der Graduiertenschule doch nicht genommen worden bin. Ich verdien ja jetzt im Info-Nebenjob schon deutlich mehr als eine halbe E9.

Zum Thema: Alle, und ich meine wirklich alle meine Freunde, die etwas Technisches studiert haben, promovieren heute (bzw. haben es zumindest versucht). Die haben i.d.R. aber auch alle volle Stellen an diversen Instituten (bis auf eine Ausnahme, der wollte die Position trotz der halben Stelle aus wiss. Gründen unbedingt). Da ist die Bezahlung doch ganz ordentlich, entsprechend gibt es, bis auf den erhöhten Arbeitsaufwand, keine "verlorenen" Jahre. In dem Fall würde ich es durchziehen. In einem GeWi-Fach würde ich lieber umschulen.

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