Hallo zusammen, angeregt von dem "Wie läuft das mit dem lieben Geld"-Thread und aus meiner aktuellen Situation heraus starte ich mal einen Thread zum Thema "Minimalismus". Kurz gesagt geht es einen Lebensstil, der sich von der allgegenwärtigen Konsum -und Überflussgesellschafts distanziert und ein simpleres, zufriedenes Leben ohne materiellen Ballast ("Clutter") ermöglichen soll. Diese Thematik wird z.B. im Film "Fight Club" behandelt. Wer sich einlesen möchte, sollte hier beginnen: http://www.theminimalists.com/start/ > Wohl bekanntester Blog zum Minimalismus mit wirklich guten Essays! http://www.theminimalistmom.com/ > Minimalismusblog einer Mutter, vor allem bezogen auf Familie http://www.untitledminimalism.com/podcast/ > Sehr guter Podcast zum Thema Wie ich dazu kam: Ich arbeite seit gut einem Jahr als Unternehmensberater im IT-Umfeld. Kurz nach dem ersten Gehaltseingang fing ich an, mir endlich all die lang ersehnten Dinge zu kaufen, die ich mir als Student nicht leisten konnte und immer dachte, dass ich damit endlich glücklich und zufrieden werde. Mehrmals im Monat habe ich auf Amazon ein Gadget nach dem anderen gekauft (TV, Heimkinoanlage, Smartphones, sonstigen Schnickschnack) und wenn ich während eines Kundeneinsatzes abends im Hotel saß, habe ich Amazon und Mydealz durchgezappt in der Hoffnung, etwas neues Cooles zu finden und zu bestellen. Das Gefühl der Freude, wenn das Bestellte dann war, hielt jedoch immer weniger an. Letzten Endes nervte es mich sogar, die Pakete von der Packstation abzuholen (bin ja kaum zuhause). Außerdem hatte ich auch noch einigen Monaten immer quasi noch nichts gespart. Durch meine Reisetätigkeiten hatte ich von all dem Kram auch nicht viel (meinen TV nutze ich vllt 2-3x im Monat). Anfang dieses Jahres begann dann eine ziemlich schwierige Phase in meinem Leben (u.a. war ich sehr oft krank), aus der heraus ich einige Aspekte meines Lebens infrage gestellt habe. Ich besaß so viel wie nie zuvor und war doch kein Stück glücklicher. Außerdem fragte ich mich, was wohl wäre, wenn es finanziell eines Tages wieder bergab gehen würde. Um wieder Ausgeglichenheit und Stabilität in mein Leben zu bringen, begann ich bei einem buddhistischen Zentrum geführte Meditationskurse zu besuchen und lernte grundlegende Gedanken des Buddhismus. Gerade das Thema Anhaftung (Das falsche Gefühl, äußere materielle Objekte/Menschen sind der Auslöser und die Vorraussetzung für mein Glück) fand ich hochinteressant. Irgendwie kam ich dann auf das Thema Minimalismus und begann, all die Essays zu lesen. Kurz und knapp habe ich dabei bisher folgendes für mich mitgenommen: Meine ständigen Einkäufe bei Amazon etc. konnte ich bereits deutlich reduzieren. Ich stelle mir jedesmal die Frage, ob ich das nur will oder wirklich brauche. Generell kaufe ich jetzt weniger, aber öfters hochwertigere Dinge. Außerdem verkaufe ich für einen gekauften Gegenstand einen bereits vorhanden (DSLR + Kompaktkamera wurde z,b. durch eine hochwertige Kompaktkamera ersetzt > ein Gegenstand weniger). Reduzierung der Dinge, die 99% der Zeit nur rumstehen/rumliegen. Wie oft verwendet man z.B. eine Bohrmaschine? Was kann ich auch bei Freunden leihen? Verzicht auf ein Auto/Fahrrad: ich wohne mitten in einer Großstadt und nutze Car/Bikesharing + Öffis. Selbstverständlich kann ich nachvollziehen, dass in in weniger urbanen Gegenden ein Auto sinnvoll sein kann. Reduzierung/Verzicht auf repräsentative Gegenstände: brauche ich den 60" TV oder möchte ich damit nur meinen Wohlstand repräsentieren? Brauche ich einen BMW oder erfüllt ein Opel seinen Job nicht genauso gut? Weniger Shopping-Trips an Samstagen: ich fahre jetzt öfters raus in die Natur, anstelle meine Samstage in den Shoppingmeilen der Innenstadt zu verbringen und Dinge zu suchen, die ich kaufen kann. Wichtig: es geht NICHT darum, auf all diese Dinge vollständig zu verzichten, sondern um einen bewussteren Umgang damit! Habt ihr euch schon mit diesem Thema beschäftigt? Was sind eure Tipps/Erfahrungen aus dem Alltag) Interessant wäre natürlich hier gerade die Verbindung zum Thema Pickup/Frauen zu diskutieren. Wie mache ich z.B. der Frau klar, dass ich kein Geizhals bin, sondern lediglich einen simpleres, selbstbestimmteres Leben führe? Ich freue ich auf eure Beiträge :) Dave