Minimalismus

126 Beiträge in diesem Thema

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Unter Simple Living gibt es dazu noch wesentlich mehr Quellen. Das Thema ist ja nicht neu.

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Ich kann dem ganzen Thema nichts abgewinnen. Ich bin froh 30 Weingläser zu haben. Eben weil jeweils ein Set für verschedene Weine.

Minimalismus als Konzept an der Anzahl von Dingen festzmachen finde ich genau so obskur.

Die eigentiche Frage ist doch. Braucht man ne 50k Karre oder reicht ne 15k Karre?

NIcht ob man 100 oder 150 Gegenstände besitzt.

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Ich kann dem ganzen Thema nichts abgewinnen. Ich bin froh 30 Weingläser zu haben. Eben weil jeweils ein Set für verschedene Weine.

Minimalismus als Konzept an der Anzahl von Dingen festzmachen finde ich genau so obskur.

Die eigentiche Frage ist doch. Braucht man ne 50k Karre oder reicht ne 15k Karre?

NIcht ob man 100 oder 150 Gegenstände besitzt.

Und wenn du die billigere Karre nimmst. Was machst du dann mit den restlichen 35k?

JR

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Gast Hoodseam

Die eigentiche Frage ist doch. Braucht man ne 50k Karre oder reicht ne 15k Karre?

NIcht ob man 100 oder 150 Gegenstände besitzt.

Sehe ich nicht so.

Wenn man sich mit Minimalismus beschäftigt bzw. es umsetzt, fallen einem schnell ein paar Sachen auf. Zum einen erkennt man, wie sehr doch Gegenstände Platz im Kopf eingenommen haben. Man räumt auf. Pflegt sie. Sortiert sie. Muss sich immer wieder entscheiden, welchen Gegenstand man nimmt. Und man sucht sie auch ganz gerne.

Das zieht alles Energie. Es dreht sich sehr viel um diesen Besitz und man definiert sich darüber.

Was man aber auch merkt: Es stresst einen. Unterbewusst. Permanent.

An dem Spruch: "Die Wohnung ist ein Spiegelbild der Seele" ist eine Menge dran.

Am Wert des Gegenstandes würde ich es überhaupt nicht festmachen. Ist IMO ne andere Baustelle.

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Ich finde es auch richtig frech und unverschämt, wenn ein Mensch stirbt und dann erwartet, dass sich sein/e ErbIn durch Akten-, Porzellan- und Möbelberge kämpfen muss.

Och, das kommt doch sehr drauf an, was man denn so vererbt. Wenn da ne höhere fünfstellige Summe oder noch mehr bei rumkommt, sehe ich das nicht als Zumutung für die Erben. Ansonsten kann man auch ne Risiko-Lebensversicherung abschließen, damit in jedem Falle die Beerdigung und Haushaltsauflösung bezahlt werden kann.

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Ich kann dem ganzen Thema nichts abgewinnen. Ich bin froh 30 Weingläser zu haben. Eben weil jeweils ein Set für verschedene Weine.

Minimalismus als Konzept an der Anzahl von Dingen festzmachen finde ich genau so obskur.

Die eigentiche Frage ist doch. Braucht man ne 50k Karre oder reicht ne 15k Karre?

NIcht ob man 100 oder 150 Gegenstände besitzt.

Und wenn du die billigere Karre nimmst. Was machst du dann mit den restlichen 35k?

JR

Wer bezahlt den ein 50k Auto in bar oder per Überweisung. 70%-80% dieser Fahrzeuge werden finanziert oder geleast. Da werden die 15K als Anzahlung bzw. als Leasing-Sonderzahlung genommen und die 35K werden durch die Bank finanziert. Hier stellt sich nicht die Frage wo die 35K hin sollen, sondern wo sie her kommen.

Für mich sind Autos einfach überbewertet.Vielleicht kaufe ich mir auch ein 50K Auto, wenn ich anfang Vierzig bin, aber sicher erst, dann wenn mein Haus/Wohnung abbezahlt ist und ich nicht weiß wo hin das Geld soll.

Grüsse

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  • Dosenöffner, Korkenzieher, Knoblauchpresse... was mache ich damit? Ich brauche sie vllt. 2 mal im Jahr. Wenn ich sie dann brauche, und ich sie nicht mehr habe, wäre das schon ziemlich blöd.

Ein anständiges Schweizer Taschenmesser hat Dosenöffner und Korkenzieher. Und noch einige Werkzeuge mehr. Korkenzieher kann man übrigens nicht nur zum Öffnen von Weinflaschen gebrauchen, sondern auch, um festgezogene Knoten zu öffnen, deswegen sind sie ja auch an Armee-Taschenmessern dran und nicht zum Saufen (beim Bund säuft man ja keinen Wein, sondern eher Bier).

Ich kaufe eh gerne Sachen so, daß ich sie vielseitig einsetzen kann. Mit einer Kaffeemaschine könnte ich nur Kaffee kochen, aber einen Wasserkocher kann man auch für Tee gebrauchen. Dazu gibt's ne Kaffeepresse, die nichtmal dauernd neue Filtertüten braucht. Ganz zu schweigen von diesen neumodischen Dingern mit den Alu-Kapseln. Wenn man das modular kauft (Wasserkocher plus Kaffeepresse), braucht man auch nur eines der Teile zu ersetzen, wenn es irreparabel ausfällt, und bis dahin kann man wenigstens noch die verbleibenden Teile benutzen.

Klamotten: Anzug, Hemden, Krawatte: Typische Dinge, die ich momentan möglicherweiße nicht brauche. Aber wenn ich in 2 Jahren vllt. den Job wechsel und durch viele Vorstellungsgespräche muss, auf eine Beerdigung oder Hochzeit gehe, will ich mir nicht immer einen neuen Anzug kaufen / leihen

Außerdem motiviert Dich das, Deine Figur zu halten, wenn Du Dir keinen neuen kaufen willst und das aus außerdem DIESEM Grund auch echt frustrierend wäre.

Andere Gimmicks, wie Taucherbrille, die ich vllt. alle 2 Jahre einmal im Urlaub benutze

Die kann man auch hervorragend zum Zwiebelschneiden nutzen, endlich nicht mehr das Geheule und keine Diskussionen, wer damit jetzt dran ist. Auch beim Anschleifen von Sachen ist das cool, dann hat man nicht den Staub in den Augen.

Oder Kerzen: Selbst brauche ich sie vllt. nicht

Beim nächsten Stromausfall biste froh, wenn noch Kerzen im Haus sind.

Grob gesagt kommt mir langsam der Gedanke, dass der Minimalist zwar grundsätzlich unabhängig ist, aber nicht mehr in der Lage ist, selbst was zu organisieren bzw. irgendwas für eine gemeinschaftliche Aktivät (z.B. Brettspiel, Grillen, Kaffee-Trinken etcetc.) beizusteuern.

Ich hab massenweise Werkzeuge, nicht nur die schon genannte Bohrmaschine, sondern auch Tischbohrmaschine, Akkuschrauber, Dremel, Lötkolben, Exzenterschleifer, Fahrradwerkzeuge, Holzbearbeitung usw.,und für anständiges Werkzeug gebe ich gerne Geld aus, ebenso für Ausrüstung aller Art. Ich heimwerke viel, weil es das, was ich will, so nicht gibt (oder nicht in der Qualität, als wenn ich das selber mache), und weil ich ne Menge Sachen selber repariere. Außerdem macht es mir Spaß. Nähen kann ich auch, was insbesondere auf die Schnelle im Urlaub ganz nützlich ist. Aufgegangene Nähte, abgefallene Knöpfe und sowas.

Oder letztes Jahr gab's hier mal nen längeren Stromausfall am Wochenende. Kein Problem, Spirituskocher sorgte für Kaffee und Tee, mit Schnellkochtopf konnte ich sogar warm kochen. Als Einziger im Block wohlgemerkt. Oder ich hab mal für einen Umbau am Fahrrad einen bestimmten Schalter benötigt, der seit 20 Jahren in einer bestimmten Schublade lag, und das seit 3 Umzügen. Aber ich wußte genau, daß er dort war und hatte ihn, als ich ihn brauchte.

Eigentlich bin ich immer genau einer von denen, die gefragt werden, wenn irgendwas auf die Schnelle zu improvisieren ist. Ob es nun die Taschenlampe ist auf Festivals, die Kopfschmerztabletten, die Zahnseide, oder ob n Kumpel überraschend feststellt, daß er besser mal ein Kondom mitgenommen hätte, oder ob irgendwas kaputtgegangen ist und provisorisch hingepfuscht werden muß. Ich hab auch immer ein kleines Verbandspäckchen als Erste-Hilfe-Set im Rucksack; sowas braucht man selten, aber wenn man es braucht, kann es lebensrettend sein, weil die erste (mindestens) Viertelstunde die entscheidende ist, die tickt schließlich ohne medizinische Versorgung durch Profis.

Da ich persönlich denke, daß wir in ein Ressourcenproblem laufen und Dinge reparieren können (wozu man Werkzeug braucht) eine der gefragtesten Fähigkeiten sein wird in der Zukunft, die ich kommen sehe, kultiviere ich das auch. PU-mäßig gesehen halte ich das auch für eine männliche Fähigkeit, daß man eben bei Bedarf nicht dumm dasteht, sondern weiterweiß und für den Fall geplant hat, daß Dinge auch mal schiefgehen. Immer einen Plan B auf Lager haben. Darüber haben sich schon manche Leute amüsiert (meine LTR zu Anfang auch..^^), aber auch nur solange, bis sich das mal realisiert hat.

Auf der anderen Seite halte ich nichts von Sachen wie "Mode", wo man sich auf Geheiß irgendeines zugekoksten Modepapstes Klamotten kauft, die man nächstes Jahr sowieso wieder wegwirft. Ganz besonders nicht als Mann, weil man als Mann lieber seinen eigenen Stil finden und durchziehen sollte. Mode merke ich allenfalls daran, daß ich meine Sachen mal leichter und mal schwieriger bekomme. Fernseher, Auto und sowas habe ich gar nicht, brauche ich auch nicht.

Ich mag es aber auch nicht, wenn die ganze Bude total zugestellt ist. Eine recht einfache Lösung dafür ist der gute alte Bastelkeller.

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Wie seht ihr denn das mit Büchern? Ich mag mein Bücherregal hier, aber realistisch gesehen habe ich keines der Bücher jemals ein zweites Mal gelesen.

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Wie seht ihr denn das mit Büchern? Ich mag mein Bücherregal hier, aber realistisch gesehen habe ich keines der Bücher jemals ein zweites Mal gelesen.

Ertappt.

Bücher sind meine Ausnahme. Ich liebe Bücher. Richtige Hardcover oder Taschenbücher, keine E-Books, deswegen habe ich mich gegen einen E-Reader entschieden. Ich habe hunderte Bücher zu Hause und auch wenn ich sie kein zweites Mal lesen werde, ab und an schlage ich darin etwas nach. Sie bleiben. Wenn man sonst kaum Gegenstände im Zimmer stehen/liegen hat, setzen Bücher nette Akzente. Es gibt auch tolle Wege, sie platzsparend in einen Raum zu integrieren.

bookshelf-under-stair-idea.jpg

chair-bookshelf.jpg

Picture-5.png

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Nach Farben sortiert sieht übersichtlicher, weniger erschlagend, ordentlicher aus.

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Nach Farben sortiert sieht übersichtlicher, weniger erschlagend, ordentlicher aus.

Du sortierst Deine Bücher jetzt nicht ernsthaft nach Farben?! Das wär für mich ein totales no-go. Ich sortiere meine Bücher thematisch, egal welche Farbe.

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Du sortierst Deine Bücher jetzt nicht ernsthaft nach Farben?! Das wär für mich ein totales no-go. Ich sortiere meine Bücher thematisch, egal welche Farbe.

Das schließt sich nicht aus. Du kannst andersfarbige Einbände kaufen/machen.

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Ihr verwechselt gerade etwas.

IC hat die minimalistische Architektur angesprochen. Dies hat aber nicht sehr viel mit dem Minimalismus als Lebensstil zu tun.

Minimalistische Architektur ist oftmals teurer und eben nicht "einfach". Designermöbel eben !

Ich hoffe der Großteil versteht jetzt worum es hier geht.

JR

bearbeitet von JackRich

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Wie seht ihr denn das mit Büchern? Ich mag mein Bücherregal hier, aber realistisch gesehen habe ich keines der Bücher jemals ein zweites Mal gelesen.

Ich schreibe zu jedem Buch Cliffs. Während des Lesens schreibe ich auf einen Zettel die Seite und die Zeile auf und nachher in ein Excel-Dokument.

Dann hab ich 50 Passagen, streich die inhaltlich doppelten und hab am Ende noch 10 oder so. Das Buch wird dann gelöscht, verkauft, verschenkt.

Ich habe geschätzt 500 Bücher gelesen und in jedem neuen steht im Grunde nichts Neues. Deshalb lese ich kaum noch.

Anderst funktioniert es bei mir nicht, ohne Cliffs irgendwas in einem Buch wieder finden ist "Nadel im Heuhaufen" und eine schöne Utopie.

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Wie seht ihr denn das mit Büchern? Ich mag mein Bücherregal hier, aber realistisch gesehen habe ich keines der Bücher jemals ein zweites Mal gelesen.

Ich schreibe zu jedem Buch Cliffs. Während des Lesens schreibe ich auf einen Zettel die Seite und die Zeile auf und nachher in ein Excel-Dokument.

Dann hab ich 50 Passagen, streich die inhaltlich doppelten und hab am Ende noch 10 oder so. Das Buch wird dann gelöscht, verkauft, verschenkt.

Ich habe geschätzt 500 Bücher gelesen und in jedem neuen steht im Grunde nichts Neues. Deshalb lese ich kaum noch.

Lol, wenn das die armen Autoren wüssten.

Ich fürchte, du liest die falschen Bücher...

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Gast Hoodseam

Bücher sind so ein Thema.

Als ich noch aktiv programmiert habe, brauchte ich einfach zig Bücher im Zugriff.

Gibt einfach Themen, bei denen man Bücher nur schwer reduzieren kann.

Heute gehe ich nicht mehr so tief in ein Thema. Dafür gibt es Experten und ich eigne mir eher ein oberflächliches Wissen in sehr vielen Bereichen an. Dazu reicht es, ein Sachbuch zu lesen. Einen Extrakt zu schreiben und dann das Buch weg zu geben. Es ist selten bei mir, dass ich das Buch dann noch mal lesen möchte. Im Notfall kaufe ich es neu. Kommt aber selten vor.

Ansonsten bin ich in der letzten Zeit ziemlich auf den Hörbuch Tripp gekommen. Jedes Thema, dass ich mir darüber aneignen kann, hole ich mir als Hörbuch. Damit kann ich dann die Zeit im Auto, Flieger oder in der Bahn nutzen. Coachings sind auch so eine Sache, die ich neben Schulungen sehr gerne mache. Mir fehlt einfach die Zeit, um mich heute noch wochenlang in ein Thema einzuarbeiten. Coachings und Schulungen sind da sehr effektiv.

Ich glaube man muss bei Minimalismus einfach akzeptieren, dass man Gelegentlich auch mal einen Fehler macht.

Etwas weg gibt. Und dann merkt, dass man es doch noch braucht.

Die Angst muss man verlieren. Das kommt vor. Aber sehr sehr selten.

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Gast

Ich finde es sehr gut, dass dieses Thema hier angesprochen wird. Ich bin diesem Forum zwar sehr wenig aktiv, hin und wieder lese ich aber ein wenig mit und dabei stellte ich häufig fest, dass eher das Gegenteil von Minimalismus propagiert wird, nämlich dass viele Themen davon handeln, welche Wohnungseinrichtung, welche Kleidung, welches Fahrzeug, welche Armanduhr etc. am coolsten ist und am besten bei Frauen ankommt, wodurch die Frage aufkommt, wozu das nützlich ist, und ob dieser Weg wirklich zweckmäßig ist, wenn an anderer Stelle gesagt wird, es käme in dieser Beziehung in erster Linie auf Selbstvertrauen, Persönlichkeit etc. an.

Ich bin auch sehr am Minimalismus interessiert, besitze auch selbst sehr wenige Dinge, jedoch ist das auch ziemlich einfach, wenn man noch zu Hause wohnt und bei Bedarf auf gewisse Dinge zurückgreifen kann. Wie es sich wirklich als Minimalist lebt, kann ich also nicht beurteilen.

Fasst ihr die ursprüngliche Idee des Minimalismus auch so auf, dass es dabei rein um die Anzahl der Dinge geht? Als Grund für den Minimalismus wird häufig genannt, dass man damit sehr viel Geld sparen kann. Oft ist es aber so, dass man durch etwas mehr Besitz viel mehr Geld einsparen kann. Beispielsweise könnte es teurer sein, eine lange aufgebaute CD-Sammlung aufzulösen und Musik per Streaming (spotify etc.) zu nuten, als diese Sammlnug zu behalten. Oder es könnte günstiger sein, sich ein paar Trainingsutensilien anzusammeln, statt monatlich Gebühr für Fitnessstudio auszugeben. Oder es könnte günstiger sein, ein Auto zu haben, anstatt für Bahn, Taxi, Flugzeugreisen etc. Geld auszugeben. Also wenn es nur um den finanziellen Aspekt, ist purer Minimalismus nicht wirklich sinnvoll. Einerseits kann man zwar den Geist befreien, Verlustangst reduzieren etc., jedoch geht dies mit einer zunehmenden Unabhängigkeit einher. Alles was man benötigt, muss teuer gemietet oder geliehen werden. Ich bin zwar selbst von der Idee des Minimalismus infiziert, aber denke, dass auch eine kritische Betrachtung ihre Berechtigung hat.

bearbeitet von Gast

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Gast Hoodseam

Mir geht es null um Geld.

Ich gebe sogar ziemlich viel Geld aus und schaffe mir "Lieblingsstücke" an.

Mir geht es dabei eher um die Klarheit im Kopf. Mir ist schon früh aufgefallen, dass etwas dran ist, wenn man sagt, dass die Wohnung ein Spiegelbild der Seele sei. Ich hatte immer den Wunsch nach Ordnung. Klarheit. Und doch kämpfe ich immer wieder dagegen an. Alles wird unordentlich. Chaotisch.

Die Bereiche, in denen ich Minimalismus bisher umgesetzt habe, sind von alleine ordentlich und klar.

Sie beschäftigen mich nicht mehr.

Mir ist aufgefallen, dass dieses "beschäftigen" unterbewusst Energie zieht. Einen stresst.

Meinem Geist gefällt Klarheit und Ordnung.

Das ist so die Motivation.

Denk mal an Deinen Computer:

Die Musik und Bildersammlung. Deinen Posteingang. Den Desktop.

Man steckt ziemlich viel Energie darein, dass immer wieder in Ordnung zu bringen. Oder setzt sich dem Chaos aus.

Alleine aus dem Urlaub zurück zu kommen und 58x den Sonnenuntergang fotografiert zu haben. Alle behalten. 2 aussuchen?

Das Ganze zieht Energie und die kann man sinnvoller nutzen.

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Ich schließe mich Hoodseam in allen Punkten (kein Geld sparen, Kopf frei, Fotos sortieren ;-)) an.

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Denk mal an Deinen Computer:

Die Musik und Bildersammlung. Deinen Posteingang. Den Desktop.

Man steckt ziemlich viel Energie darein, dass immer wieder in Ordnung zu bringen. Oder setzt sich dem Chaos aus.

Alleine aus dem Urlaub zurück zu kommen und 58x den Sonnenuntergang fotografiert zu haben. Alle behalten. 2 aussuchen?

Das Ganze zieht Energie und die kann man sinnvoller nutzen.

Das ist aber nur ein Problem von mangelnder Ordnung und Struktur. Was ich einmal vernünftig wegsortiert oder archiviert habe, ist a) jederzeit problemlos auffindbar und verursacht b) keine weiteren Maintenance Kosten. Das Einzige was teuer oder aufwändig sein kann, ist der Weg dahin. Der macht aber meist Spaß, ist interessant und man lernt über seinen Horizont hinauszublicken. Entweder liebe ich das Fotografieren, dann ist es mir eine Freude, das schönste Motiv zu finden und es noch zu bearbeiten, oder ich kann dem nichts abgewinnen, dann sollte ich meine Zeit aber auch gar nicht mit Fotos vergeuden, sondern lieber den Moment ohne Kamera in der Hand genießen.

Kann dem Minimalismus nichts abgewinnen. Viel wichtiger finde ich es, dass man Imperfektion und Mängel zu akzeptieren lernt. Auch eine teure Uhr wird irgendwann Kratzer haben. Auch ein neues Auto hat irgendwann Macken. Auch teure Schuhe verschleißen. Auch der tolle Alu Koffer hat nach ein paar Flügen Dellen.

Mit Besitz leben, heißt genau diese Mängel zu akzeptieren oder gar zu wertschätzen, als Erinnerungen und Zeichen der Vergangenheit. Dann ist Besitz auch nicht mehr belastend, sondern bereichernd.

Ich finde solch passive Erinnerungen durch meine Umgebung viel schöner als mir aktiv mein Gerüst an Erinnerungen (z.B. mit Fotos, Blogs oder gar Facebookeinträgen) bauen zu *müssen*, weil mein Leben selbst es mir nicht bietet. Das sehe ich vielmehr als Zwang an. Leute, die auf einem Konzert mit dem Handy in der Hand da stehen, statt zu tanzen, um unbedingt diese Erinnerung zu konservieren.

Auch glaube ich, dass es gerade bei der Wohnung und beim Minimalismus vielen mehr um eine Wunschvorstellung und inszenierte Außendarstellung ("seht, wie frei ich bin!") geht. Das ist bei der Einrichtung doch dasselbe und gerade bei Büchern und Schallplatten erwische ich mich selbst immer wieder dabei, wie ich so sortiere, dass das vorn steht was ich anderen als Bild von mir vermitteln möchte.

Da denkt man, man sei als Charakter gefestigt genug und die Zeiten in denen man Bandshirts trug sind lang vorbei, doch in solchen Momenten äußert sich, dass dieser innere Drang sich zu identifizieren und auszudrücken stärker ist, als man glaubt. Ich habe mich kürzlich ertappt, dass ich die Hintergrundkulisse für Video Conferencing aufgeräumt habe, so dass dort nichts Kompromittierendes zu sehen ist, sondern stattdessen "coole" Dinge. >.<

Ich bin sehr häufig in Hotels und empfinde es immer wieder als wohltuend, wenn ich daheim ankomme und weiß, dass ich für all meine Bedürfnisse und Wünsche eine Lösung im Haus habe. Allerdings glaube ich auch, dass Minimalisten nie wirklich gelernt haben, zu genießen. An einem Abend die Wahl zu haben, ob ich ein Schaumbad nehme, eine alte Platte auflege, eine Flasche Wein aufmache, einen Cocktail mixe, mich zwischen 30 Whiskys oder Rums entscheide, eines der zehn ungelesenen Bücher aus meiner Warteschlange in die Hand nehme, ein wenig auf dem Schlagzeug trommel oder Gitarre spiele - oder alles auf einmal mache. Das ist für mich Freiheit und Genuss.

Natürlich gibt es auch Dinge, von denen man sich irgendwann trennen sollte und man sollte auch regelmäßig alten Schund wegschmeißen und sich nicht an Sentimentalitäten aufhängen. Aber auf Dosenöffner und Korkenzieher zu verzichten, halte ich hingegen einfach nur für hirnverbrannt. :-)

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Gast Hoodseam

An einem Abend die Wahl zu haben, ob ich ein Schaumbad nehme, eine alte Platte auflege, eine Flasche Wein aufmache, einen Cocktail mixe, mich zwischen 30 Whiskys oder Rums entscheide, eines der zehn ungelesenen Bücher aus meiner Warteschlange in die Hand nehme, ein wenig auf dem Schlagzeug trommel oder Gitarre spiele - oder alles auf einmal mache. Das ist für mich Freiheit und Genuss.

Das glaube ich Dir auch.

Dennoch: http://www.ted.com/talks/barry_schwartz_on_the_paradox_of_choice

Und ich Stimme dem Herrn sowohl logisch als auch von meinen Erfahrungen her zu.

bearbeitet von Hoodseam

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Und ich seh es genauso wie der höchst bewertete Kommentar auf der von dir verlinkten Seite. :-)

Zu viel Auswahl ist nur belastend, wenn sie dich überfordert. Die Auswahl in deiner konkreten Umgebung, die du also bereits getroffen hast, belastet dich nicht mehr. Ob die erstmalige Kaufentscheidung eine Belastung darstellt, darüber kann man streiten. Ich mag es, mich zu informieren und über die Produkte zu lernen, um eine elaborierte Entscheidung treffen zu können. Und nicht immer ist der Entscheidungsprozess derartig komplex - häufig tut es fast jede Lösung und die erstbeste zu kaufen ist ein völlig valides Verhalten.

Ich bin durchaus häufiger mit einer Speisekarte oder schon mit der Auswahl eines Restaurants in einer fremden Stadt überfordert. Das bin ich aber egal wie viel ich besitze. Und auch hier helfen mir Filter und das Teilen von Wissen und Erfahrungen durch Technologie (yelp etc.).

Mit meinen Whiskys bin ich hingegen nicht überfordert, sondern sehe sie im Gegenteil als die Möglichkeit meinen Genuss meiner Tagesform und meiner Stimmung anzupassen, weil ich weiß, was mich erwartet.

Das Kernprinzip ist doch, dass man die Welt intelligent filtern muss und sich dann eine Komfortzone schafft, die einem genug Alternativen und Möglichkeiten gibt, dass es nicht langweilig wird. Und dann muss man noch die Balance finden diese Komfortzone immer wieder zu verlassen, um seinen Horizont zu erweitern.

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Wohnung. Bett, Schreibtisch, Laptop, Sofa. Das wars, sobald ich umziehe sieht es da so aus. Dazu ein, zwei Lampen. Kleiderschrank,

möglichst in der Wand versenkt. Alles sehr hochwertig in einem ca 50qm Zimmer. Das einzige was dann dazu kommt ist eine sehr gut ausgestattete Küche (Hobbykoch).

Mehr brauch ich zumindest als Lebensraum nicht, da ich zuhause eigentlich nur bin um zu schlafen, zu kochen, Büroarbeit zu machen oder am Laptop irgendwelche Dokus zu schauen. Hab mein Verhalten mal sehr ausführlich dokumentarisch Belegt und bin auf diese Aktivitäten gekommen.

Was jedoch gegen den Namen Minimalismus spricht bei meinem Konzept ist der Drang, von allem das Bestmögliche zu erwerben; also steht bei mir nicht nur Funktionalität, sondern auch Design und Qualität im Fokus.

Bei Bekleidung bin ich momentan auch auf einem sehr simplifizierenden Weg; will mir meine Hauptaustattung sobald meine Diät sehr schlicht auf Maß fertigen lassen, mit einer geringen Anzahl an Einzelstücken. Das einzige wo ich das nicht hinbekomme sind Uhren und Lederwaren/Schuhe, da vergucke ich mich zu schnell in irgendwelche Sachen.

Auf Auto verzichte ich auch bewusst, wäre mir viel zu viel Stress.. Fahre im allgemeinen ÖPNV, Bahn oder Taxi, je nach Anforderung. Zudem habe ich einfach nie eine Liebe zu Autos in mir entdeckt.

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