Drogen Pro und Contra

30 Beiträge in diesem Thema

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Drogendiskussionen. Beste.

Im Kloster über Ficken reden, ist gehaltvoller.

Sich so wegzuklatschen, dass es mit einem Seitenblick auffällt, ist in der Regel unnötig. Wer optisch dermaßen entgleist, ist längst drüber. Dreimal drüber.Jedenfalls bei dem gängigen Zeug in unseren Breiten. Manche haben da aber auch Pech mit den körperlichen Reaktionen.

Mit allen Lampen an dann bei Schwiegermutti zum Kaffee anrücken, ist freilich unhöflich. Um das Wort dämlich zu vermeiden.

Habt ihr euch denn eingelesen? Wie es wirkt? Warum? Wo aufgenommen? Welche Rezeptoren? Nebenwirkungen? Wechselwirkungen? Anstieg der Toleranz?

Man sollte schon wissen, was man da macht.

Medizin hat auch nicht grundlos ellenlange Packungsbeilagen. Man kann Drogen genauso benutzen wie Ibuprofen. Kampfpiloten werden seit jeher mit halblegalen bis illegalen Stoffen fit gemacht. Wenn Drogen nur schlecht wären, würde sie niemand nehmen, nich. Muss kein heil- und haltloser Mißbrauch sein.Mit dem entsprechenden Wissen jedenfalls.

Haben zugegebenermaßen zu wenige Menschen.

Naja. Wissen ist Macht, sagte er und biss beherzt in die Fliegerschokolade..

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Sehr off-topic. Daher nur kurz.

Das Produkt wird von Gesellen verteilt, die verdammt, nein extrem ungehalten reagieren können und werden, wenn komplette Chargen sich als unverkäuflicher Müll herausstellen.

Von den negativen Auswirkungen des Wirkstoffs ansich möchte ich dabei keineswegs ablenken. Aber niemand, wirklich niemand, hat ein Interesse daran, das Zeug unnötig unverträglich herzustellen.

Das ist ein Markt wie jeder andere.

Die Blei-nummer da halt ich für eine Extreme Ausnahme. Schildbürgerstreich ist es zudem. Das war wahrscheinlich ein schmerzhaftes Eigentor.

bearbeitet von Easy Peasy

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Das Problem bei solchen Drogen ist, dass niemand weiß, was tatsächlich darin enthalten ist. Gilt übrigens für alle synthetischen Drogen.

Naja, vor paar Jahren gabs Tote durch mit Blei "gestrecktes" Gras. Illegal -> viel Geld -> Risiko.

Ich kenne diese Geschichte, dass ist seinerzeit groß durch die Presse gegangen. Die Möglichkeiten "natürliche" Drogen zu strecken, sind allerdings deutlich geringer, als bei synthetischen Drogen. Zumal hier auch die Möglichkeit besteht, selbst zum Kleingärtner zu werden.

Sehr off-topic. Daher nur kurz.

Das Produkt wird von Gesellen verteilt, die verdammt, nein extrem ungehalten reagieren können und werden, wenn komplette Chargen sich als unverkäuflicher Müll herausstellen.

Von den negativen Auswirkungen des Wirkstoffs ansich möchte ich dabei keineswegs ablenken. Aber niemand, wirklich niemand, hat ein Interesse daran, das Zeug unnötig unverträglich herzustellen.

Sicherlich ist kein Dealer daran interessiert, Zeug zu verkaufen, welches nicht wirkt. Und den allermeisten Konsumenten ist es so ziemlich egal, was genau z. B. in einer Extasy-Pille drin ist. Für den Konsumenten zählt nur, dass es wirkt. Das was ursprünglich in den 80er-Jahren als Extasy verkauft wurde war MDMA. Es gab damals sogar noch Hefte beim Grünen Zweig zu kaufen, wie man das selbst herstellen kann. 1986 wurde MDMA dann verboten. In der Folge kamen immer neue Substanzen auf den Markt, die ebenfalls unter dem Namen Extasy verkauft werden. Nur wer weiß genau, ob in der Extasy-Pille, die der Dealer verkauft hat nun, Amphetamin, Methylamphetamin, PMA, mCPP, PMMA, MDA, MDMC, MDEA, BDB, MBDB, 2C-B oder was auch immer enthalten ist. Das weiß höchstens derjenige, der das Zeug herstellt, vielleicht noch der Zwischenhändler, doch dann hört es schon auf.

Und genau hier liegt die Gefahr. Denn wenn es tatsächlich zu einer Unverträglichkeit kommt und jemand im Krankenhaus landet, sind die Ärzte ziemlich hilflos, bei der Wahl eines geeigneten Gegenmittels.

Es gab in den 70er und 80er-Jahren sogenannte DOM-Trips, die auch unter dem Namen STP verkauft wurden. Die Wirkung ist dem des LSD ähnlich, lediglich die Wirkung hält deutlich länger an. Wenn jemand wegen eines Horrortrips ins Krankenhaus eingeliefert wurde, dann wurde das mit Benzodiazepam behandelt, damit die Leute wieder runterkamen.

Wenn jemand allerdings einen DOM-Trip genommen hatte und landete im Krankenhaus, dann bewirkte die Verabreichung von Benzodiazepam, dass die Wirkung sich noch intensivierte.

Die Threadstarterin kann ihren Freund gerne mal fragen, was er denn genau an Drogen nimmt und ob er weiß, was da genau für Wirkstoffe drin sind. Vielleicht öffnet ihm das die Augen, auf welch schmalem Pfad er da wandelt.

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Das Produkt wird von Gesellen verteilt, die verdammt, nein extrem ungehalten reagieren können und werden, wenn komplette Chargen sich als unverkäuflicher Müll herausstellen.

Von den negativen Auswirkungen des Wirkstoffs ansich möchte ich dabei keineswegs ablenken. Aber niemand, wirklich niemand, hat ein Interesse daran, das Zeug unnötig unverträglich herzustellen.

Das ist ein Markt wie jeder andere.

Die Blei-nummer da halt ich für eine Extreme Ausnahme. Schildbürgerstreich ist es zudem. Das war wahrscheinlich ein schmerzhaftes Eigentor.

Genau, die gehen dann zur Mafia ihres Vertrauens und machen 'ne Eingabe. Hells Angels in dem Fall IIRC.

Edit: Der Markt war/ist ... umkämpft zwischen diesen ganzen Motorrad-Assis.

bearbeitet von Jingang

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ANONYMUS

SPÄTE ERLEUCHTUNG

Bekenntnisse eines angejahrten Ecstasy-Essers

(...) Und so nahm ich zum erstenmal E – oder X, EX, XTC, MDMA (Methylendioxymethamphetamin), auch ADAM genannt – weil ich meinem Sohn erlaubt hatte, mir welches zu verkaufen. Ich wurde sein Kunde, ein Käufer, ein zuverlässiger und regelmäßiger Abnehmer, das letzte Glied der Nahrungskette jenes Milliarden-Dollar-Geschäfts, das Tag für Tag und Stunde für Stunde in jeder großen Stadt und jedem kleinen Dorf in jedem Staat dieses Staatenbundes kaum behindert mit Waren betrieben wird, die von denen, die dafür bezahlt werden, dagegen zu "kämpfen", wie auch von denen, die sie verkaufen, "kontrollierte Substanzen" genannt werden.
Du mußt mir verzeihen – ich möchte nicht selbstgefällig erscheinen – aber ich finde das komisch. Ich finde das paradox. Es belustigt und erheitert und amüsiert mich. Weil ich mir keinen einzigen Gebrauchsgegenstand in unserem Land denken kann – ein Land, das ich, so unaufrichtig das klingen mag, überaus liebe und gut kenne und für das mein Vater und sein Vater gekämpft und viel aufgeopfert haben –, der weniger kontrolliert ist als diese Substanzen, und auch keinen einzigen "Krieg", der so kläglich vergebens, so großspurig schimärisch und seit so langer Zeit längst verloren ist wie dieser. Ich bin keineswegs ohne Mitgefühl für diejenigen, die schließlich nur ihre Arbeit machen (häufig unter Lebensgefahr) – so sehr ich diesen Frontsoldaten auch zurufen möchte, sie täten besser daran, sich eine andere Arbeit zu suchen –, aber ich bin ein unverbesserlicher Feind aller Vorgehensweisen und Gesetze (oder eher jener verdrehten, falschen, schäbigen Logik, die sie ersonnen hat und daran festhält), die, wenn auch noch so gut gemeint, so unentschuldbar dumm, so furchtbar schlecht durchdacht, so von Grund auf unehrlich und, in der Unbrauchbarkeit und Ungerechtigkeit ihrer Anwendung, so unfair wie idiotisch sind.
Erst vorige Woche habe ich mir den Film Traffic angesehen. Guter Film, wenn auch nicht annähernd so gut, wie die Kritiker zu glauben scheinen; wie so oft geht ihre Kritik daneben. Traffic ist kein Film über das Unheil der Drogen und die Unmenschlichkeit des Drogenhandels, es ist vielmehr ein Film über die Idiotie unserer Drogenpolitik und das Unheil, das sie nicht nur hervorruft, sondern auch prächtig am Leben erhält.
Warum ist das so schwer zu begreifen? Was hindert uns daran, die aus unserer Niederlage gewonnenen Erkenntnisse in Demut anzunehmen? Warum heucheln wir? Ist es wirklich notwendig, Statistiken zu zitieren oder die ebenso törichte wie abgedroschene Rhetorik von "Experten" zu bemühen? Wir wissen es besser, wir sollten es besser wissen: Die Schrift steht an der Wand, die Zahnpasta ist aus der Tube, Rom ist längst niedergebrannt, der Kaiser trägt keine Kleider, und unsere Torheit ist auf die Urheber zurückgefallen. Man kann gegen Kommunalpolitik aufbegehren, aber man kämpfe wie man wolle, den Appetit des Menschen kann man weder umformen noch aufhalten, so wenig, wie man mit einem Schwenken des Zauberstabs aus einem Schwulen einen Hetero machen oder Gott dazu bewegen kann, er möge das ökumenische Licht seiner Allwissenheit auf dieses Thema werfen.
Ecstasy wurde im Juni 1985 als illegale Droge erster Kategorie eingestuft – zu verdanken haben wir das dem intellektuellen Superstar Lloyd Bentsen, einem Senator aus Texas. Demnach ist es gesetzlich dem Heroin gleichgestellt. Und dieses groteske Mißverhältnis entspricht exakt jenem durchgedrehten Regierungswahnsinn, der todsicher dafür sorgt, daß Menschen wie ich – und noch wichtiger: unsere Kinder – eine solche Regierung und diejenigen, die ihren Gesetzen Geltung verschaffen, als ahnungslos abtun, als tyrannisch, moralisch bankrott und, ja – wacht auf, Leute! wacht endlich auf und erkennt die Zeichen der Zeit! – unamerikanisch. Denn Amerika steht nicht, oder stand jedenfalls früher nicht dafür, Sechzehnjährige ins Gefängnis zu werfen, weil sie – und doch nur im Geiste der freien Marktwirtschaft und unternehmerischen Wagemuts – ein bißchen Cannabis angebaut haben, derweil wir anderen eine Camel nach der anderen rauchen, einen Wodka nach dem anderen kippen und massenhaft Prozac schlucken.
Ich empfehle dir, gelegentlich mal ein Rehabilitationszentrum zu besuchen. Dort wirst du schon in der ersten Stunde zwei Dinge lernen. Erstens, daß es auf dieser Welt Menschen gibt – manche davon recht bewundernswert, andere deutlich weniger –, die anfälliger für Süchte sind als andere; Süchtige hat es immer gegeben und wird es immer geben. Und zweitens, daß das "Einstiegs"-Argument als allzu vereinfachend nichts taugt. Wir verlieren unsere Kinder nicht an Drogen. Wir haben unsere Kinder verloren, weil wir weder Zeit noch Lust, weder die Charakterstärke noch den politischen Willen haben, in ihrem Namen das Richtige zu tun: den schwarzen Markt, der sie so erbarmungslos ausbeutet, und die daraus resultierende Kriminalität unter jugendlichen Ausreißern zu beseitigen, indem wir den Handel legalisieren, besteuern und in geordnete Bahnen lenken.
"Kontrollierte" Substanzen? Leider eine Fehlbezeichnung, über die wir lachen könnten, wenn wir nicht eher darüber weinen sollten. Es gibt keine Kontrolle. Es gibt Bürokratie, es gibt eine sogenannte Politik und ein paar Gesetze, und das alles ist nichts als Heuchelei und Vernebelungstaktik, von der sich immer weniger Menschen täuschen lassen. "Die Plage zu beseitigen und die Pest zu tilgen" – dazu gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich: den sogenannten Krieg gegen die Drogen zu gewinnen – ihn so zu gewinnen, daß der Sieg eine wenn auch noch so kleine Chance hat, von Dauer zu sein –, und der Name dieser Möglichkeit besteht aus zwei Worten, Worten, die amerikanischer sind als jedes andere Wortpaar, das ich mir denken kann (außer vielleicht "Uncle Sam"): Wall Street.
Andererseits: wen interessiert's, was ich denke? Jeder kann denken, was er will, zu jedem Thema, und das tut ja auch jeder. Ich tue nicht so, als hätte ich die Weisheit gepachtet. Aber mit Ecstasy kenne ich mich aus, vielleicht sogar recht gut, besser als die meisten, und mit Sicherheit besser als die Mehrheit meiner vergleichsweise fortgeschrittenen Altersklasse. Und was ich weiß, weiß ich, weil ich seit geraumer Zeit so viel davon zu mir nehme. Ich bin ein erfahrener, erprobter, altgedienter E-Konsument - eine Schätzung, wieviel genau ich geschluckt habe, würde ich nicht wagen, aber es war sicher eine ganze Menge –; das ist eine Tatsache, die mich weder stolz noch kleinmütig macht.
Und hier kommt, mit einem Wort, einem ganz nüchternen, ja melancholischen Wort, was ich weiß: Lecker.
Ecstasy ist herrlich. Oder, anders ausgedrückt, Ecstasy ist herrlich, und ich kann nur jedem, dessen Gesundheitszustand – physisch und psychisch – die Einnahme nicht geradezu unratsam erscheinen läßt, heftig, laut und nachdrücklich empfehlen, es einmal auszuprobieren. Junge und Alte, Männer und Frauen, Reiche und Arme, Schwule und Heteros, Schwarze und Weiße, Heilige und Sünder, Genies und Idioten, Christen und Juden und Moslems, Demokraten, Republikaner und Unabhängige, Gesetzgeber und Gesetzesbrecher, Herzensbrecher und gebrochene Herzen, sexuell Degenerierte und sexuell Enthaltsame, die ganze verdammte Regenbogenkoalition. (Ob ich vorsätzlich provoziere? Selbstverständlich. So sehr, wie ich es vollkommen ernst meine.)
Geht los, rufe ich euch zu, euch allen, begebt euch dorthin, streift durch die Straßen oder schnappt euch den Dealer in der Nachbarschaft, bahnt irgendeinen Kontakt an, kauft das Zeug, verfügt euch nach Hause, dämpft das Licht, legt Musik auf – eure Lieblingsplatte –, stellt einen Krug Eiswasser bereit, oder besser zwei, dazu eine Dose Pfefferminztabletten, eine Tube Vick zum Inhalieren sowie einen kleinen Vorrat Kühlsalbe, macht es euch gemütlich, lehnt euch zurück und ... schluckt.
Schluckt die Pille, laßt sie in den Magen gleiten, und entspannt euch. Werdet ganz ruhig, in Geist und Seele. Noch eine Stunde, vielleicht schon etwas früher, und ihr werdet etwas erleben, das ihr nie zuvor erlebt habt. Ihr werdet etwas erleben, das ihr nie vergessen werdet. Ihr werdet etwas erleben, das euch für den Rest eures Erdenlebens verändern wird. Ihr werdet etwas erleben, das euer Leben in zwei Abschnitte teilen wird: vorher und nachher. Ihr werdet etwas erleben, das in jeder einzelnen Sekunde herrlich ist – herrlich und über alle Maßen wunderbar.
Das ist eure Selbst-Initiation, und ich beneide euch darum. Ich beneide euch um dieses erste Mal. Also genießt es, kostet es aus, laßt euch hineinsinken. Heiligt diese heiligen vier Stunden. Denn ihr habt Manna zu euch genommen, Ambrosia und Honigwein, ihr habt gegessen von Glanz und Gnade.
Bevor ihr die Pille schluckt, vergewissert euch aber, daß sie authentisch ist, echt und sauber, und nicht irgendein unwirksames Zeug oder gar eine schädliche Fälschung. Habt ihr dies getan, ist der Rest ein Kinderspiel, ein Kinderspiel freilich, wie ihr es noch nie erlebt habt. Denkt an den schönsten Tag eures Lebens, oder erinnert euch an das Beste, Reinste, Außerordentlichste, das euch je begegnet ist – Menschen, Orte, Augenblicke, Erinnerungen, Gefühle, Erfahrungen, Leistungen. Habt ihr's? Jetzt multipliziert das mit zehn. Und ihr ahnt noch immer nicht im entferntesten, welch unglaublich herrliche Wirkung Ecstasy entfaltet.
Ich bin mir durchaus bewußt, wie sehr dies an Timothy Learys oft leicht verrückte LSD-Predigten erinnert, und ich weiß, wie fehl am Platz das von ihm damals herumposaunte Ethos ist – turn on, tune in, drop out –, aber das hier hat damit nichts zu tun. Ecstasy klärt den Geist. Darin besteht sein Wert. Es befähigt einen, wenn nicht tiefer, so doch auf jeden Fall klarer zu sehen, zu fühlen und zu denken. Es klärt den Kopf von allem, was unklar ist, so daß man diese neue Klarheit deutlicher – und unmittelbar – erleben kann. Und nicht nur, solange die Wirkung anhält. Der Rausch klingt ab wie jeder Rausch, aber die Klarheit bleibt. Sie ist der Rückstand des Rauschs.
In diesem Sinne, ganz zu schweigen von der chemischen Zusammensetzung, ist Ecstasy so ziemlich das Gegenteil von LSD, das auf dem Höhepunkt seines Gebrauchs mit allen möglichen religiösen Bemäntelungen und Inhalten verbrämt wurde – wahrscheinlich heute noch; ich habe LSD nie genommen und gedenke dies auch nicht zu tun. (Nebenbei gesagt, man hat auf E keine Halluzinationen, nicht einmal ansatzweise, ich zumindest nicht. Und man glaubt auch nicht, man werde zu jemand oder etwas anderem – man bleibt unzweifelhaft man selbst, nur in überaus gesteigertem Maße.) Ecstasy hat mit Religion nichts zu tun; die Suche nach etwas Größerem oder Höherem, der Sinn von Gott und Dasein, das Wunder des Glaubens, oder wie man es nennen will – das alles ist, wenngleich nachvollziehbar (auf E ist sehr vieles nachvollziehbar, viel mehr als sonst), so doch größtenteils Unsinn. Es gibt keine Notwendigkeit mehr, zu suchen, denn das Gesuchte ist hier, hier und jetzt – die Geburt eines besseren Zustandes.
Ecstasy klärt den Geist, aber nur den des Einzelnen. Trotz des Geschreis von Frieden, Liebe, Einheit und Respekt, das darum gemacht wird, wirkt es nicht universell. Seine Lehren mögen universell in ihren Folgen sein, sind aber letztlich nur dazu da, daß man sie auf sich selbst anwendet, sie also nicht mit Nachbarn, Freunden, Kollegen oder der Allgemeinheit teilt. Womit nicht gesagt sein soll, daß die Droge keine gesellschaftlichen Dimensionen hat oder daß man E nicht zusammen mit anderen Menschen nehmen sollte. Tatsächlich finde ich es wenig ratsam, E allein zu nehmen, und habe es auch nie getan. (Einmal allerdings war ich nahezu allein, in einer menschenleeren, nächtlichen Nebenstraße im Zentrum von London: Es regnete, und es war ein denkwürdiges Erlebnis – Neon, Regenglanz, Menthol, alles mit dicken Schichten zähen Honigs überzogen. Herrliche Straßen, London, und dieser herrliche, ach so herrliche Regen.)
Aber viel besser ist es, E mit Menschen zu nehmen, die man gern hat, und am allerbesten mit der Frau, die man liebt. Um das richtig zu erfassen, muß man es freilich selbst machen. Sich die Geschichten und Anekdoten anderer anzuhören, sich von ihren daraus gewonnenen Erkenntnissen erzählen zu lassen, einen Artikel wie diesen hier zu lesen – das alles kann nicht schaden, aber jeder nimmt von E etwas anderes mit, etwas, das so einmalig und individuell ist wie der Mensch, der es genießt. Und wenn das, was man davon mitnimmt, im weitesten Sinne mit Empathie und menschlichen Beziehungen zu tun hat – E hat sich bei gewissen Arten von Paartherapie als hochwirksam erwiesen –, so hat es noch viel mehr mit der Beziehung und Empathie des Individuums im Verhältnis zu sich selber zu tun. Ecstasy ist, im Gegensatz zu seinem Image als aktuelle Modedroge der Jugend und seinem ausgiebigen Gebrauch bei ihren bacchanalischen, nächtelangen Stammestänzen – den "Raves" –, eine sehr intime Droge.
Ich habe es das erste Mal zusammen mit der vorhin schon erwähnten Frau genommen, der, die mich gerettet hat. Es war auch ihr erstes Mal. Wir beide hatten Drogen bis dahin weder genommen oder auch nur damit experimentiert – sondern uns wie üblich auf Wein, Bier und Zigaretten beschränkt, und zwar maßvoll – und als die Stunde X heranrückte, waren wir sichtlich nervös und ängstlich, was ich für gesund und durchaus vernünftig halte. Vielleicht – wer weiß? – steigerte dies sogar noch die Wirkung dessen, was sich dann ereignen sollte.
Wir hatten Pillen der Marke Calvin Klein. EX ist in vielen Formen, Größen, Farben und Markennamen zu haben – Nike, Mitsubishi,Motorola, Versace, Rolling Stones usw. – es gibt Tausende Sorten, und jede hat hinsichtlich der Qualität und Dauer des Rauschs ihre feinen Besonderheiten. Wenn ich mich recht erinnere, waren sie rund, vielleicht länglich, etwa von der Größe einer Tylenol, kleiner, und von einem irgendwie beruhigenden Bernsteingelb. Wie gesagt, ich war zu ängstlich, um alle Einzelheiten genau wahrzunehmen. Das laute Pochen meines Herzens war mir im Weg.
Wir hatten alle Termine rechtzeitig abgesagt, die Telefone abgeschaltet, und nun waren wir bei ihr zu Hause, nur wir beide, im Bademantel, auf der Couch im Wohnzimmer – einer Couch, sollte ich hinzufügen, mit der wir beide inzwischen gut bekannt waren. Aus den Lautsprechern kam Van Morrison, Astral Weeks,Moondance, Common One, The Best of: Volume One. Ein Feuer brannte im Kamin, und wir legten fleißig nach. Die Lampe auf dem Beistelltisch war stark abgedunkelt. Der Abend war fortgeschritten, und wir hatten, wie mein Sohn uns geraten, zwei große Gläser und Karaffen mit Eiswasser bereitgestellt. E erhöht Körpertemperatur, Puls und Blutdruck, und daher ist Wasser - nicht Bier, nichts Alkoholisches – auf dem Trip unerläßlich. Und man will auch trinken, da E dehydrierend wirkt – eine der unmittelbarsten Nebenwirkungen ist ein trockener Mund. (Interessant, weil das, was es mit den Gefühlen tut, das genaue Gegenteil ist. Es schmiert und ölt die Gefühle wie Gel, Butter und Lotionen.)
Unter beiderseits nervösem, ernst-komischem, feierlichem Geplapper warfen wir schließlich jeder unsere Pille ein, schluckten, warteten, und – nichts.
Wir sahen uns in die Augen. Wir lebten noch. Ich nehme an, das wunderte uns nur teilweise. Ich weiß, daß wir erleichtert waren. Van sang noch immer, wie nur Van singen kann. Ich wußte, wenn ich jetzt sterben würde, würde ich es mir genau so wünschen; ich kann mir zu meinem letzten Atemzug schlimmere Stimmen vorstellen als die des Belfaster Cowboys, wenn er singt: "It's too late to stop now!", und das traf in diesem Augenblick ja auch zu. (Die Jungen stehen auf andere Musik: Techno, Elektronik, Trance, Jungle, House, Hardcore, Gabba, Drum'n'Bass, und all das hat, wie ich den Lesern einer anderen, älteren Generation, meiner Generation, ans Herz legen möchte, durchaus seine Verdienste. Es ist die akustische Attacke schlechthin, eine Sturzwoge aus Schall, eine Musik, die maßgeschneidert ist, den Nutzen einer eher, sagen wir, kinetischen Erfahrung zu maximieren. Jedem das Seine.)
Bei Ecstasy tritt die Wirkung mit einer gewissen Verzögerung ein. Fünfunddreißig Minuten wäre zu schnell, das Doppelte zu langsam. Es kommt drauf an – hauptsächlich auf die Pille selbst, aber auch auf den Mageninhalt (leer ist besser als voll), auf die Stimmung (gut ist besser als schlecht), auf den physischen und geistigen Gesamtzustand (wach ist besser als erschöpft). Jedenfalls sitzt du beim ersten Mal da und fragst dich – weil du ja genug Zeit dazu hast –, ob das, was gleich geschehen soll, auch wirklich geschehen wird, und falls ja, wann genau es eintreten wird und woran du es erkennen wirst. Und dann kommt's, die Wirkung setzt ein – die Welt um dich her schlägt sich groß auf wie ein Auge –, und du stellst dir keine Fragen mehr. Du läßt es einfach sein, du brichst auf, oder eher, du wirst aufgehoben und mitgenommen – leuchtend, gekrönt, geschmückt, glitzernd, blinkend, dein lächelndes Gesicht strahlend wie tausend Kronleuchter.
Eine der deutlichsten Frühwirkungen – beim erstenmal habe ich sie erlebt, später nicht mehr oft; das hängt von der chemischen Zusammensetzung der Pille ab – besteht in dem, was andere "Flattersehen" nennen; ich selbst würde eher von "taumelndem", "rüttelndem" oder "wackligem" Sehen sprechen. Es ist dies das einzige halbwegs halluzinatorische Phänomen, das von E hervorgerufen wird, und es ist so schwach – und seltsam angenehm –, daß man eigentlich nicht von einer Halluzination sprechen sollte. Als es bei uns auftrat, wußten wir sofort Bescheid – das heißt, wir wußten, da geht es vor, etwas ... Besonderes – und wir lächelten uns an und machten wie aus einem Mund eine Bemerkung dazu. Unser Kommentar – man bedenke, wir sind beide fünfzig Jahre alt – lautete: "Cool."
Das ist nicht leicht zu beschreiben. Die optische Wahrnehmung wird nicht etwa unscharf, auch nicht dunkler oder heller, kein Pulsieren, Expandieren oder Kontrahieren, das Gesehene zerfällt nicht, löst sich nicht auf, wechselt nicht die Farbe, sondern erscheint ein wenig abgehackt, könnte man sagen, abgehackt, aber nicht zerhackt. Soll heißen, es bleibt vollständig und an Ort und Stelle – eine Lampe ist eine Lampe, ein Fenster ist ein Fenster, ein Feuer ist ein Feuer – es ruckt nur, als sei "gezackt" ein Verb, ein wenig innerhalb der Struktur seiner Umrisse. Streifeneffekt. Ganz und gar nicht bedrohlich, sondern absolut, nun gut: cool. (Krass. Fett. Was auch immer.) Es gibt mit Sicherheit eine medizinische Erklärung dafür, vielleicht sogar einen Namen, aber davon weiß ich nichts und will ich auch nichts wissen.)
Und plötzlich sang Van gaaaanz weit da draußen, und dann gaaaanz weit hier drinnen, mitten drin, am Bodennullpunkt, im Epizentrum, im Innersten meines Gehirns, mitten hindurch und doch weit draußen und hoch oben und tief unten und überall ringsum, die Stimme schwang auf und nieder, kreiste in Spiralen, glitt umher, schwoll an, stürzte hervor, überschwemmte und umfloß das Zimmer und erfüllte und überspülte und umarmte mit der Macht ihrer Verzückung, mit den Schwingen ihres Gondelns alle Winkel und Gänge und Nischen des Hauses in meinem Kopf. Ein geräumiges Durchziehen jeden einzelnen Tons dieser Musik, nicht nur als Sound, sondern als klingender Raum – Partikel, Welle – und auch als Zeit, wie ich seither erfahren habe. Und auch das war: cool.
Als nächstes wurde alles und jedes, ohne sich dabei zu verändern – alles blieb, was es war – nein, es wurde nicht, es warplötzlich anders, umgewandelt, umgemodelt, neu, gleichzeitig tiefer und höher, älter und neuer und damit besser – auf einmal war alles glatter und weicher und runder, alle Kanten gepolstert, alle Oberflächen poliert. Und wärmer. Das war eigenartig. Denn es fühlte sich nicht wärmer an, es sah nur wärmer aus. Aber so sehr die Umgebung ... erblühte, dies Erblühen geschah, wogte, schwoll in mir selbst, ein harmonischer Hauch von Wohlbefinden, urverwandt und deckungsgleich mit einer Heimkehr – die Welt als Nest und Mutterleib.
Auf jeden Fall war die Welt plötzlich frei von Schuldgefühlen und Sorgen, spürbar, wunderbar heiter und gelöst – optisch, sensorisch, akustisch – übersinnlich gut und erneuert, fesselnd und intensiv und erhaben und glorreich und göttlich (wie armselig, wie kümmerlich Worte zuweilen sind), es war mehr als alles, was ich jemals für möglich gehalten hatte. Oder vielleicht hatte ich es für möglich gehalten, und vielleicht gehört dies auch dazu: daß alles Schöne, das man sich vorstellen kann oder sich jemals vorgestellt hat, auf E noch um vieles schöner ist. Ich kann diese These nicht beweisen, sie würde bedeuten, daß Menschen mit einer aktiveren, fruchtbareren, entwickelteren Phantasie auf E bessere und unübertrefflich schönere Erlebnisse haben müßten. Oder vielleicht ist es einfach so, daß sie ein feineres Organ für die Schönheit dieser Erlebnisse besitzen. Wie gesagt, beweisen kann ich das nicht, und ich wüßte auch nicht, wie das möglich sein könnte. (Das ist so ähnlich wie die alte Frage, ob der besser ausgestattete Mann auch einen intensiveren Orgasmus habe. Wie soll man so etwas messen? Es gibt keine Vergleichsbasis und kann auch keine geben.) Trotzdem scheint mir die Annahme richtig.
Wir sahen uns an, wir berührten uns mit Fingern, Lippen und Zungen, mit unseren ganzen neu entdeckten Gesichtern, wir erforschten die neue Landkarte unserer Körper – neues, weicheres Haar, neue, glattere Haut, neue, rosigere, frischere, duftendere, schimmerndere, flauschigere Genitalien (flauschiger ist genau das richtige Wort) –, wir rochen und schmeckten einander - sie roch wie überreife Pfirsiche und schmeckte wie frisch gewonnenes Perlsalz – denn der Geruchs- und Geschmackssinn wird nicht weniger gesteigert und intensiviert, verfeinert und verstärkt als alle andere Sinne. Das heißt, wir badeten ineinander jeder mit allen fünf Sinnen, zehn also insgesamt, denn hier hatte eine Vermischung stattgefunden, ekstatisch, menschlich und zärtlich. Und wie die Welt einen einschließt, und wie sie in diesem Augenblick meine Geliebte mit einschloß, sahen wir einander genau so, wie wir uns anfühlten und rochen und schmeckten: verzückt, himmlisch, überirdisch, spirituell, leuchtend. Sie eine prangende, mit Juwelen geschmückte Göttin, ich ein strahlender Gott. "Ihre Augen öffneten sich in die Seele des anderen", beschreibt Don DeLillo eine ähnliche Erfahrung, das "Fließen der Zeit". Exakt so war es, so und nicht anders.
Später, noch immer in der Strommitte, stand ich auf, ging ins Bad – Gehen auf E ist nicht schwieriger als Gehen auf Wasser oder Fliegen – und schaute in den Spiegel. Ich wollte wissen, wie ich aussah – ich bin immerhin so eitel, daß dieser Wunsch mich sogar mitten im Rausch überkam – dabei hatte ich schon im Spiegel der Augen meiner Geliebten gesehen, daß ich hinlänglich, es gibt kein anderes Wort dafür, großartig aussah. (Wenn ich nur halb so großartig aussah, wie sie mir erschien, konnte ich mich wohl auf einiges gefaßt machen, dachte ich.) Und der Mensch, der mir da entgegensah, war wirklich großartig, jedoch großartig auf eine Weise, die mich fast ebenso sehr deprimierte, wie sie mich begeisterte.
Wie schon erwähnt bin ich fast fünfzig Jahre alt, und als ich mich dort mit verblüfftem Grinsen anstarrte, sah ich aus wie achtundzwanzig. Und zwar nicht wie die fünfzigjährige Version meiner selbst mit achtundzwanzig, sondern ich war es selbst als Achtundzwanzigjähriger. Ich rückte näher an mich heran, sah genauer hin. Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte mich selbst zurückerobert. Dorian Gray. Jungbrunnen. Speise der Götter. Spontane Erneuerung. Metempsychose. Irgendwie war ich wiederhergestellt worden, und dabei empfand ich etwas, das ich nur als alles verzehrende Sehnsucht nach der Gegenwart beschreiben kann.
Und dann, nachdem wir uns gegenseitig aus unseren Bademänteln geholfen hatten, unseren alten, knotigen Bademänteln aus Baumwolltwill – die plötzlich aus feinster Kaschmirwolle und Seide waren, ein Hauch von Talkum und Daunen –, nahmen wir uns in die Arme, küßten uns und kamen, wie man so sagt, wie man auch früher schon sagte, zur Sache, und sie flüsterte mir ins Ohr: "Mann, wir haben Gold gefunden!"
Es war entschieden kein außerkörperliches Erlebnis, auch keine bewußtseinserweiternde Erfahrung.
Es war entschieden ein zutiefst innerkörperliches Erlebnis und eine das Bewußtsein klärende Erfahrung. Eine undurchdringlich durchdringende Erfahrung. Ein Ausgraben des Ichs. Ein

Exhumieren des anderen. Denn so findet man Gold – man exhumiert es, man hebt es aus, man gräbt danach, tiefer und immer tiefer.

_________________

Nicht die Droge ist das Problem, das Problem kommt, wenn dein Leben so beschissen läuft, dass die Droge dein Retter wird. Dann ist es egal, ob du zur Flasche greifst, weil es dich entspannt , und du den Stress runterkippen musst, oder dein Ego so mikrig ist, dass du den Koka Push so brauchst, weil es dich so groß macht, oder die E brauchst, weil du endlich lieben kannst und die Gefühle so verrückt spielen.

Die Droge war noch nie das Problem.

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Schließe mich dem "Regler" an und weiter als Crystal und das er nach durchzechten 4 Tagen oder so einpennt in der Therme brauchte ik auch Nicht lesen ... das Zeug wird ihn kaputt machen und zwar KURZFRISTIG (1 - 2 Jahre) und du kannst mir glauben,das das bei ihm an erster Stelle steht,aber das wirst du bald merken,so leid es mir jetzt schon für dich tut.

Greez FM

P.S:Um so eher du die Sache beendest,desto besser für Dich,denn sonst bist du bald die "Co-Abhängige!"

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Nicht die Droge ist das Problem, das Problem kommt, wenn dein Leben so beschissen läuft, dass die Droge dein Retter wird. Dann ist es egal, ob du zur Flasche greifst, weil es dich entspannt , und du den Stress runterkippen musst, oder dein Ego so mikrig ist, dass du den Koka Push so brauchst, weil es dich so groß macht, oder die E brauchst, weil du endlich lieben kannst und die Gefühle so verrückt spielen.

Die Droge war noch nie das Problem.

Ich kenne das Leben sowohl mit, als auch ohne Drogen. Und ohne Drogen lebt es sich weit angenehmer, weil sich das Leben dadurch echt anfühlt. Drogen geben einem zwar ein gutes Gefühl, aber es ist nicht echt, es ist ein künstlich erzeugtes Gefühl. Das Leben wird durch Drogen nicht besser! Und jeder kann für sich entscheiden, ob er lieber die Kontrolle und Verantwortung über sich und sein Leben übernehmen will oder ob er die Kontrolle an eine Droge abgibt.

Ich bin kein Freund von irgendwelchen Horrorszenarien oder Schwarzmalereien bezüglich Drogen. Und dennoch bin ich lebenserfahren genug, um zu wissen, dass Drogen einem Tanz auf dem Vulkan gleichen, dafür habe ich zu viele Freunde dahin siechen sehen, weil sie sich für die Droge entschieden haben, anstatt für ihr Leben.

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Ich bin kein Freund von irgendwelchen Horrorszenarien oder Schwarzmalereien bezüglich Drogen. Und dennoch bin ich lebenserfahren genug, um zu wissen, dass Drogen einem Tanz auf dem Vulkan gleichen, dafür habe ich zu viele Freunde dahin siechen sehen, weil sie sich für die Droge entschieden haben, anstatt für ihr Leben.

Deine Erfahrungen sind nicht allgemeingültig. Du bist nicht nur eine andere Person, als der Freund von Hummel, sondern auch in einer anderen Situation. Darum sind nicht Drogen ein Tanz auf einem Vulkan - sondern es war für dich und deine Freunde so.

Davon abgesehen, gibts jede Menge Leute, die dahinsiechen, ohne jemals irgendwas mit Drogen zu tun gehabt zu haben. Genauso wie es Leute gibt, die "nie etwas mit Drogen zu tun hatten" und sich erfolgreich totgesoffen haben.

Es ist halt nicht so einfach, als dass man das Thema einfach an Substanzen festmachen könnte. Der Knackpunkt liegt eher in dem, was du im letzten Satz schreibst: Sich entscheiden.

Und: Sich entscheiden bedeutet auch, anderen diese Entscheidung ebenfalls zuzugestehen. Also auch die Entscheidung zuzugestehen, sich nicht zu entscheiden. Oder genauer gesagt: Anderen ihre Entscheidungen zuzugestehen, auch dann wenn man selbst denkt, sie würden sich nicht oder falsch entscheiden.

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Davon abgesehen, gibts jede Menge Leute, die dahinsiechen, ohne jemals irgendwas mit Drogen zu tun gehabt zu haben. Genauso wie es Leute gibt, die "nie etwas mit Drogen zu tun hatten" und sich erfolgreich totgesoffen haben.

Ich differenziere bei Drogen nicht, ob sie legal oder illegal sind. Alkohol zählt für mich gleichermaßen zu den Drogen, genauso wie irgendwelche Tabletten, die einen Einfluss auf den Bewusstseinszustand haben (z. B. Benzodiazepine) und von einem Arzt verschrieben werden. Nur weil eine Droge legal zu beschaffen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie deshalb harmloser ist als jene, die auf dem Index stehen.

Jemand, der sich am Wochenende mit Alkohol vollaufen lässt, ist keinen Deut besser, als jemand, der sich eine Extasy-Pille einschmeißt oder andere illegale Drogen zu sich nimmt. Die Unterscheidung in legale und illegale Drogen, kann sehr leicht zu einer seltsamen Doppelmoral "verführen".

Der Punkt auf den es ankommt und das hast du treffend aus meinen Worten herausgelesen, wie ein Mensch sich entscheidet.

Darum sind nicht Drogen ein Tanz auf einem Vulkan - sondern es war für dich und deine Freunde so.

Ich habe sehr bewusst dieses Bild und die Worte verwendet, dass Drogen einem Tanz auf dem Vulkan gleichen. Damit sage ich allerdings noch lange nicht, dass es auch so ist. Ein anderer verwendet vielleicht ein anderes Bild oder eine andere Assoziation.

Drogen ganz gleich welcher Art, haben einen Einfluss auf den Bewusstseinszustand. Und jeder, der sich dazu entscheidet, Drogen zu nehmen, begibt sich auch in die Gefahr, in eine Sucht hineinzugeraten. Was nicht bedeutet, dass es immer so ist, sondern lediglich eine Möglichkeit darstellt.

bearbeitet von bestofall

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Nach Rücksprache mit einem der Moderatoren (Rudelfuchs) hier im Forum und aufgrund des großen Interesses zu diesem Thema, eröffne ich diesen Thread, damit eine bereits in Gang geratene Diskussion fortgeführt werden kann.

Den Auslöser für die Diskussion zum Thema Drogen kann in diesem Thread nachgelesen werden:

http://www.pickupforum.de/topic/129827-freund-nimmt-ecstasy-update/page-9#entry1702531

Die Posts, welche sich nicht direkt auf das Ausgangsthema im oben genannten Thread beziehen, werden vom Moderator hierher kopiert, so dass es möglich ist, sich auch weiterhin auf bereits verfasste Posts zu beziehen.

Danke an Rudelfuchs, der die Fortführung der Diskussion ermöglicht.

bearbeitet von bestofall

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Der Threadtitel ist dann aber denke ich falsch.

Denn jede Substanz, ich sage bewusst erstmal nicht Droge, muss alleine beurteilt, analysiert und bewertet werden.

Alkohol, Marihuana und Methamphetamin beispielsweise sind sicher alles Drogen, aber jede einzelne muss bewertet werden, damit man sie versteht und ein Urteil bilden kann. Und das in einem Kontext, der Wissenschaft, das Individuum und Gesellschaft und damit die Rechte des Einzelnen innerhalb einer Gesellschaft, berücksichtigt.

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Der Threadtitel ist dann aber denke ich falsch.

Denn jede Substanz, ich sage bewusst erstmal nicht Droge, muss alleine beurteilt, analysiert und bewertet werden.

Alkohol, Marihuana und Methamphetamin beispielsweise sind sicher alles Drogen, aber jede einzelne muss bewertet werden, damit man sie versteht und ein Urteil bilden kann. Und das in einem Kontext, der Wissenschaft, das Individuum und Gesellschaft und damit die Rechte des Einzelnen innerhalb einer Gesellschaft, berücksichtigt.

Ich stimme dir zu, dass es Sinn macht, jede Droge einzeln zu bewerten. In dem oben angesprochenen Thread ist einiges miteinander vermischt worden, welches nicht unbedingt zusammen gehört und einer differenzierteren Betrachtung bedarf. Vielleicht ist es möglich innerhalb dieses Threads eine bessere Differenzierung herauszuarbeiten. Ansonsten, sofern du einen anderen Vorschlag für einen passenderen Threadtitel hast, gerne.

bearbeitet von bestofall

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Ich würde vielleicht "Drogen: Pro und Contra zu einzelnen Substanzen" oder "Drogen: Jeweiliges Pro und Contra" ziehen.

Ein witziger Nebeneffekt wäre dann zum Beispiel zu erwähnen, dass Sigmund Freud seinen Freunden zum Geburtstag immer Koks geschenkt hat, weil er von der Wirkung begeistert war. Oder dass Crystal Meth in Reinform mal als Desoxyn und als Medikament genutzt wurde, dann aber wegen der unglaublichen Missbrauchsmengen eingeschränkt wurde.

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"Drogen: Pro und Contra zu einzelnen Substanzen"

erscheint mir am treffendsten, wenn du das dann ändern kannst, wäre prima.

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Hab hier keine Modrechte

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Einfach weglassen den Shit und Alkohol auf ein Minimum reduzieren. Um erfolgreich im Leben zu sein, reicht dein Wille und Verstand aus. Wenn du dich mit Drogen (egal ob der Joint/Medizin zum Runterkommen oder das Koks zum Konzentriert bleiben) zu Höchstleistungen pushen musst, dann läuft was falsch und du bist einfach überfordert.

Dieses Gerede von wegen "Ich kann das kontrollieren" kann man doch nicht ernst nehmen.

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Einfach weglassen den Shit und Alkohol auf ein Minimum reduzieren. Um erfolgreich im Leben zu sein, reicht dein Wille und Verstand aus. Wenn du dich mit Drogen (egal ob der Joint/Medizin zum Runterkommen oder das Koks zum Konzentriert bleiben) zu Höchstleistungen pushen musst, dann läuft was falsch und du bist einfach überfordert.

Ich bin jemand, der was Drogen angeht, bei 0% ist. Ich bin meist Fahrer, das Höchste der Gefühle sind mal 1-2 Mixbier am Burger Abend, wenn Klitschko kämpft.

Dennoch ist eine sehr wichtige Sache in deinem Post angesprochen, die ich da sehe: Du sagst "wenn du MUSST." Was ist mit Leuten, die nicht MÜSSEN? Die ihr ganz normales Leben glücklich leben, einmal im Monat MDMA einwerfen und den Rest des Monats perfekt funktionieren? Die am Wochenende an ihrem Häuschen am See einen Joint rauchen, den Sonnenuntergang bewundern und sich darüber freuen, was sie in der Woche alles geleistet haben?

Die Problematik mit Drogen aus meiner Sicht ist IMMER genau ein Wort, das sich in verschiedenen Varianten darstellt: MÜSSEN, BRAUCHEN, KÖNNEN.

Derjenige, der Drogen nehmen MUSS, das Abschalten BRAUCHT oder seinen "Konsum kontrollieren KANN" sind die Leute, die bereits viel zu weit weg sind. Es geht ja eben nicht darum, aber ein Großteil der Substanz User ist eine andere Gruppe. Die Gruppe, bei der du abseits von einem Drogentest NIE IM LEBEN glauben würdest, dass sie am Wochenende mit nem Pillchen feiern gehen, an einem Wochenende ne Nase zu ziehen oder ihr Gras rauchen.

Das ist denke ich das Verrückte. Diejenigen sind auch weiter still. Sie sind keine Aktivisten, sind nicht laut. Die, für die das Ganze kein Problem darstellt, sind die, die uns nie auffallen werden.

Deswegen fand ich die Figur des Guz Gustavo aus Breaking Bad so realistisch: Das sind genau die Leute, über die wir auch reden müssen. Denn auffallen tun uns nur die Misfits, die Badgers und Jesse Pinkmans dieser Welt. Über einen Gustavo redet man kaum, denn er hat keine Probleme mit den Drogen, wir würden niemals überhaupt auch nur wissen, dass er sie nimmt. (Auch wenn Gustavo dies sicher nicht tut, da sein Produkt ein gewisses Abhängigkeitspotential hat.)

  • TOP 4

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Für denjenigen, der so lebt wie du das beschrieben hast, mag das in Ordnung sein. Ich finde nur zweifelhaft diese Einstellung zu haben, geschweige denn sie in einem Forum zu propagieren, in dem junge, beeinflussbare Jungs, die auf der Suche nach Vorbildern sind.

Ich weiß schon ganz genau was du meinst. Meine Meinung zu deinem Statement ist nur die folgende:

Wenn du daran gewöhnt bist Drogen zu nehmen, einfach nur weil du es willst und gerade kontrollieren kannst, dann ist es sehr gefährlich, wenn du in eine emotionale Schieflage in deinem Leben kommst und dann aus Gewohnheit weiter Drogen nimmst, da du in deiner emotionalen Schwäche dann nicht mehr die Grenze zu deinem üblichen "Genusskonsum" ziehst.

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Einfach weglassen den Shit und Alkohol auf ein Minimum reduzieren. Um erfolgreich im Leben zu sein, reicht dein Wille und Verstand aus. Wenn du dich mit Drogen (egal ob der Joint/Medizin zum Runterkommen oder das Koks zum Konzentriert bleiben) zu Höchstleistungen pushen musst, dann läuft was falsch und du bist einfach überfordert.

Dieses Gerede von wegen "Ich kann das kontrollieren" kann man doch nicht ernst nehmen.

Auch das Streben nach Erfolg kann zu einer Droge werden. Nur würden das die wenigsten, als eine Droge oder Abhängigkeit sehen, weil es gesellschaftlich akzeptiert ist, nach Erfolg zu streben. Die Dosierung macht den Unterschied.

Einen wichtigen Aspekt hat Shao bereits angesprochen, die Motivation der Nutzung (können, brauchen, müssen).

Weitere Aspekte sind, die Häufigkeit der Einnahme und die Art der Droge. Drogen mit einem hohen Suchtpotential, wie Heroin, Kokain oder Alkohol sind dabei anders zu bewerten, als Drogen mit einem geringen Suchtpotential wie Extasy oder LSD.

Die Schwierigkeit liegt darin, klare Grenzen zu ziehen, weil diese fließend sind.

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Menschen nehmen seit Jahrtausenden Drogen. Und Menschen hatten immer ihre Gründe, weshalb sie Drogen genommen haben. Drogen zu verteufeln bringt niemanden weiter, weil es nichts an der Existenz der Drogen ändert.

Was hilft, sich über die Motivation bewusst zu werden, weshalb jemand Drogen nimmt. Und genau da gilt es den positiven Aspekt herauszuarbeiten. Wenn Drogen so schlecht wären, würden Menschen keine Drogen nehmen. Menschen verfolgen immer ein positives Ziel, wenn sie etwas tun, sei es aus Lustgewinn oder Schmerzvermeidung.

  • TOP 2

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Durchaus Henks.

Ob das die heilenden und therapeutischen Wirkungen des Cannabis sind, Alkohol als "soziales

Schmiermttel" (oder die, wie einige Studien vermuten lassen, die kardioprotektive Wirkung bei geringen Dosen),

die Minderung von Angst- und Spannungszuständen von Kava-Kava, die schmerzstillende Wirkung

von Opiaten (inkl. Heroin), die Wirkung von Coca gegen Hunger, Durst und Kälte, die konzentrationsfördernde

Wirkung von Koffeins in Kaffee und Tee, oder das im Moment bei Studenten so beliebte Ritalin ...

Man könnte diese Liste beliebig lange fortsetzen. Wie bestofall schon schrieb, weiß nicht nur die Menschheit

seit Jahrtausenden Drogen zu nutzen.

Es ist die Dosis, die das Gift macht!

bearbeitet von Herr von Bödefeld
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Einfach mal zum Nachdenken:

Da ist jemand, der sich jedes zweite Wochenende einen Joint raucht, manchmal raucht er auch wochenlang nichts und dann auch schon mal an zwei Wochenenden hintereinander. Ansonsten führt dieser Mensch ein abwechslungsreiches Leben, hat seine Hobbies und Interessen, denen er nachgeht.

Dann ist da jemand, der den ganzen Tag an seinem Smartphone hängt und sich in irgendwelchen sozialen Netzwerken wie facebook oder WhatsApp herumtreibt. Der erste Blick morgens gilt dem Smartphone, ob sich etwas getan hat und vor dem Schlafengehen, wird noch schnell irgendetwas gepostet. Das Smartphone ist sein ständiger Begleiter. Ansonsten trinkt er weder Alkohol, noch nimmt er andere Drogen.

Selbstverständlich würden die wenigsten von sich behaupten, dass sie abhängig von ihrem Smartphone sind. Schließlich machen die anderen es genauso. Nur spätestens, wenn es darum geht, sein Smartphone mal für eine Woche ausgeschaltet zu lassen, dann wird es für die "Smartphone-Junkies" kritisch. Und genau an dieser Stelle zeigt sich dann Abhängigkeit. Und dabei spielt es absolut keine Rolle, ob es sich um eine stoffliche oder eine nichtstoffliche Droge handelt.

Schon Paracelsus hat erkannt:

Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.

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Das einzige Pro für Drogen ist, wenig davon zu nehmen und nicht abhängig zu werden.

Bin davon ausgegangen, dass es nur um die geht, die nur genommen werden, um aus der Realität zu flüchten (unbewusst).

Effahrungen sollte jeder auf dem Gebiet machen, aber doch klar erkennen, womit man es hier zu tun hat und ganz klar die Nebenwirkungen als zu schädlich deklarieren und daher weitere Einnahme ausschließen.

bearbeitet von The Henks

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