Mathematik Praktikum - Richtungen

12 Beiträge in diesem Thema

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Heyho zusammen.

studiere Wirtschaftsmathe ( 4. Semester kommend.) und benötige Tipps für Praktika-Stellen, vor allem erstmal inhaltlich. Habe letzten Sommer ein Praktikum bei einer Bank im Risiko-Controlling absolviert, und das war überhaupt nichts für mich.

Mir geht es dabei vor allem darum, den passenden Job für mich zu finden, und Controlling ist schonmal rausgeflogen.

Was mir als erstes so einfällt :

- Wirtschaftsprüfung (Top 4.) - eher weniger Bock.

- Unternehmensberatung : - klingt interessant, mein Vorwissen außerhalb meines Studiums ist doch sehr limitiert. Also BCG, oder E&Y kann ich eher ausschließen,werde mich aber mal bewerben, sonst noch Empfehlungen für Unternehmensberatungen ?

- Risk Management - erinnert mich sehr an Controlling, Risikotragfähigkeit zu berechnen etc..

Habe überhaupt keine Ahnung in welche Richtung es nach dem Studium gehen kann, oder sollte, also würde mich über Input freuen.

Besten Gruß

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Hast du ein Auslandsaufenthalt im Studium gehabt?

Nein?

Dann nimmt dich keine der Top UBs wie BCG oder McK.

Die wollen von dir ein Auslandssemester, wenn du das nicht bringst, kommst du da auch nicht rein.

Bewerben kann aber nie schaden und wenn du einfach nur Bewerbungsgespräche übst. :)

WP-Gesellschaft:

Joa... was glaubst du denn, was die so machen?

Die machen nicht nur Wirtschaftsprüfung.. die bieten (Beratungs-)Dienstleiungen in verschiedenen Bereichen. Bspw. Corporate Finance wie klassisches CF, Restructuring, Forensic oder Governance Compliance&Risk Geschichten, IT Dienstleistungen (Prüfung, Beratung, Implementierung) etc etc etc...

guck dich mal gründlich um, nicht jeder WP-Angestellte ist ein WP-Assi oder ein Steuermensch.

Im übrigen ist E&Y eine der Big4, also guten Morgen, aufgewacht! :)

Start in einer Big4 ist nicht das schlechteste, aber man muss wissen, worauf man sich einläßt.

Wie siehts mit Versicherungen aus? Kriegst du einen 1er Abschluss hin? Dann hast du freie Auswahl bei Versicherungen oder Banken.

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Gast ImWithNoobs

Kannst du mal mehr zu deinem Praktikum schreiben? Also warums dir nicht gefallen hat.

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Danke erstmal für deine Antwort.

Auslandssemester habe ich noch nicht, das steht noch an. Komme aber von einer "Target-Uni", und diverse Kommilitonen haben bei E&Y oder PWC schon Praktika absolviert, aber eben in der WP.

1er Abschluss wird im Bachelor definitiv nichts mehr, dafür hab ich die letzten 2 Semester zu schlecht abgeschlossen, werde aber wohl so oder so einen Master dranhängen. Praktikum wäre wohl definitiv nur für die Praxiserfahrung ( sowie Lebenslauf), deswegen wäre eine steile Lernkurve nicht schlecht...

Ich bräuchte vor allen bezüglich des Berufsfelds noch paar interessante Anhaltspunkte :

Was mir wichtig ist :

- Umgang mit anderen Leuten / kommunikativ.

- fordernde , abwechslungsreiche Aufgaben.

- nicht zwingend in der Finanzbranche.

Aber daraus kann man leider nicht viel schließen - ich werde wohl einfach auf gut Glück etwas versuchen müssen.

Was mir bei meinem Praktikum nicht gefallen hat bzw. was mir an der Arbeit im Controlling nicht gefallen würde :

- Arbeit im "stillen" Kämmerchen

- Tagesablauf sehr ähnlich und stupide - VaR berechnen, Reporting etc.

- Das Risiko und der Enthusiasmus haben mir gefehlt, es machte nie den Eindruck als wäre irgendwann etwas mal spannend.

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Schau Dir mal d-fine oder Lucht Probst Associates an - das sind Consulting Boutiquen, die fast nur Mathematiker beschaeftigen.

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Was es gibt für Mathematiker:

- Biometrie, d.h. klinische Studien für Pharma Firmen plane & auswerten. z.B. Novartis, Roche, Sanofi und co suchen fast immer Mathematikpraktikanten. Außerdem gibt es viele kleine Dienstleister, die Studiendesign & Durchführung anbieten, da könntest du auch gucken. Eine der wenigen Branchen für Mathematiker wo man wirklich mit seinen mathematischen Fähigkeiten einen positiven Impact haben und es nicht nur um Geld geht - sondern um Menschenleben.

- Banken, nicht nur Risikocontrolling, sondern auch trading, structuring, it, irgendwas mit anleihen, Quant Stuff (Model Validation, Derivatives pricing, risk, usw usw). Für eine Liste von großen Banken guck am besten auf Wikipedia, die meisten Quant Abteilungen der großen Banken sitzen allerdings in London. Dementsprechend müsstest du da wahrscheinlich hin für ein Praktikum. Das tolle in England, aber auch der Schweiz: Als Praktikant verdienst du ca 1100€ pro Woche - das ist etwas anderes als die deutschen Hungerlöhne für Praktikanten.

- Broker und Dienstleister: Deutsche Börse, LSE, Bloomberg, Reuters

- WP: Forensic, Wirtschaftsprüfung von Banken/Versicherungen (da muss man Modelle untersuchen...). Da gibt es zum einen Die Big4 aber auch kleinere WP Gesellschaften, die interessant sein könnten.

- Ökonometrie Stuff, z.B. Bundesbank, EZB, statistisches Bundesamt, die suchen auch Statistiker/Mathematiker. Allerdings ist staatliche Institution oft = Schnarchladen.

- Versicherungen: Aktuariat, Risikomodellierung. Gucke hier nach Versicherungen bei Wiki. Die Allianz hat zB einen Laden in München, RiskLab, der von der Homepage her ziemlich spannend klingt. Sonst eben klassische Aktuariatspositionen zB bei Allianz, R&V, Munich RE, Hannover RE (Rückversicherung ist mathematisch der spannendste Versicherungsarm..)

- Asset Manager: Quantitative Strategien (z.B. Robecco in Holland, Blackrock, )

- Hedgefonds / Trading. Ist allerdings schwer reinzukommen. z.B. Bridgewater, Jane Street

- Quant Beratungen: D-fine, McKinsey Risk. Mit D-Fine hatte ich mal Kontakt, die waren sehr freundlich und wirkten wie ein "guter" Laden. Könnte allerdings sein, dass du auch hier in einem höheren Semester sein musst.
- Sicherheit, gerade angesichts des NSA Skandals ein Thema mit upside Potential. Ich könnte mir vorstellen dass Läden wie IBM & co froh sind um mathematisch fähige Leute. Ich stell mir das allerdings eher dröge vor...beinhaltet wahrscheinlich viel programmierarbeit

- irgendwas wo du hauptsächlich programmieren musst (SAP?). Da wirst du allerdings mit Mathe kaum noch etwas zu tun haben.

Herausfordernde und spannende Aufgaben gibt es überall. Die Frage ist eher: Wie mathematisch soll es sein? Sehr? Dann ab zu den Biometrikern oder Quants. Bei beiden Jobs ist die Kommunikation auch (in höheren Berufsebenen) eine echte Kunst. Wie erklärst du als Biometriker deinem Kunden, dass die Studie die er da geplant hat totaler Bockmist ist und er lieber 10Mn mehr investieren solle um mit deiner Firma etwas valides zu produzieren? Wie erklärst du als Quant dem CEO, dass die Derivatives Trader eine extrem riskante (wenn auch profitable) Position aufgebaut haben, die dringend reduziert werden muss?
Nicht so sehr? Dann ab in die Beratung, ins Investmentbanking (M&A?), in die IT (falls du programmieren willst). Da musst du viel reden und kommunizieren, aber auch extrem viel Idiotenarbeit betreiben - letzteres aber wahrscheinlich in jeder Branche.

Dazwischen und in jeder Abteilung gibt es natürlich viele feine Abstufungen.

Als Tipp für dein nächstes Praktikum: Wenn dir zu langweilig ist, dann kommuniziere das und frage nach zusätzlichen spannderen Aufgaben. Langweilige Routine wirst du in jedem Praktikum und Beruf haben, du kannst nur versuchen diese zu minimieren um an spannende Aufgaben zu kommen. Auch wirst du nach dem 4. Semester kaum das nötige Handwerkszeug haben um die "coolen" Sachen machen zu können. Da bleibt dann in so nem Praktikum oft auch leider kaum etwas von den spannenden Sachen über die du machen könntest. Kannst du programmieren? (R, C, matlab, Stata, VBA) Falls nein, dann lern mindestens eine dieser Sprachen lernen um ernst genommen zu werden. Wenn du auf keinen Fall etwas mit Programmieren machen möchtest, dann solltest du lieber in Richtung BWL umschwenken, als Mathematiker brauchst du das immer mehr oder weniger. Die Frage ist auch hier: Wie viel programmieren soll es sein?
In jedem Falle solltest du so viele Praktika machen wie möglich um einen Überblick über deine verschiedenen Berufsmöglichkeiten zu bekommen.
Und mach nen Master! Als Bachelormathematiker bist du genauso viel wert wie nen bachelorbwler, ein Mathemaster ist da ein ganz anderes Kaliber.

  • TOP 4

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Vielen Dank für deine ausführliche und gute Antwort !

Ich fang mal ganz unten an - der Master ist auf jedenfall geplant ! Das steht fest.

Programmieren kann ich in R, C sowie in matlab, aber eben nur die Grundkenntnisse die man jeweils in einem Semester beigebracht bekommt ( also C war es eine eigene Vorlesung , matlab lief neben Numerik her, und R in Statistik sowie in einer weiterführenden Vorlesung. ) R wird aber höchstwahrscheinlich in meiner Bachelorarbeit eine große Rolle spielen, also wird das nicht das Problem sein.

Dass mir generell das Handwerkszeug fehlt, um überhaupt praxisnah arbeiten zu können, ist genau das, was mir Sorgen macht, wenn ich die Voraussetzungen der ganzen Praktika sehe. Ich habe von konkreten Finanzprodukten, oder ähnlichem doch eher eine geringere Ahnung ( und wenn dann nur über mein letztjähriges Praktikum.)

Deine Quant-Beratungen (nehme mal an das steht für Quantitativ ? ;)) klingen auch interessant, D-Fine und Lunch hatte ich auch davor schon auf dem Radar.

Und was ich persönlich ganz interessant finde, ist die Biometrik. Leider gibt es dort bei deinen angesprochenen Firmen dafür keine Praktika ( oder ich finde diese nicht ) sondern meist nur stupide das Risikocontrolling was wohl simples Geschäftscontrolling im Sinne der Risikotragfähigkeit ist. Wäre top, wenn du hier noch den ein oder anderen Tipp hättest.

Besten Gruß

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Schweiz: Als Praktikant verdienst du ca 1100 pro Woche - das ist etwas anderes als die deutschen Hungerlöhne für Praktikanten.

1100/Woche in der Schweiz sind praktisch nichts. Wenn ich da jetzt mal an Zürich denke... Nur, weil am Ende des Monats 4400 auf dem Lohnzettel stehen, heißt das nicht, dass man deutlich mehr rauskriegt. Nein, tut man in der Schweiz definitiv nicht. Ist dann halt kein deutscher Hungerlohn, sondern ein schweizer - aber ist und bleibt ein Hungerlohn :)

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@Morgain: Ist das echt so schlimm in Zürich? Wie bezahlen denn dann die ganzen Studenten ihren Lebensunterhalt?

In Stellenausschreibungen wird natürlich immer der "perfekte" Kandidat dargestellt. Das du schon vor deinem Praktikum alles kannst erwartet auch keiner von dir. Was aber von dir erwartet wird ist, dass du dich mit der Firma / der Branche und dem Job auseinandergesetzt hast. Das heißt du solltest z.b. bei Novartis wissen: Was macht Novartis? Welche Medikamente stellen die her? Was sind Trends in der Industrie? Warum willst du was mit Pharma machen? Warum willst du als Wirtschaftsmathematiker auf einmal in die Biometrie und nicht ins Banking? Hast du Statistik als Schwerpunkt? Wenn nicht, warum dann Statistik im Beruf? Wenn ja, was hast du zuletzt in Statistik gemacht? Was ist der Fehler 2. Art? Wie testet man statistische Hypothesen? Was ist eine Fallzahlschätzung? Was für Probleme kann es dabei geben?

Bezüglich Biometrie: Sicher, dass du genau geschaut hast? Vielleicht musst du auf den internationalen Karriere Seiten der jeweiligen Firmen gucken bzw. mehr googlen, auch mal nach kleineren Playern. Hier ist z.b. eine Stellenausschreibung von Novartis für ein Praktikum in der mathematischen Modellierung in Basel.
https://sjobs.brassring.com/tgwebhost/jobdetails.aspx?partnerid=13617&siteid=5260&jobid=2218569

bearbeitet von Oceanos

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@Morgain: Ist das echt so schlimm in Zürich? Wie bezahlen denn dann die ganzen Studenten ihren Lebensunterhalt?

Also, ich halte gerade selber die Augen bzgl. einer Wohnung in Zürich offen, da ich gflls. temporär auswandere. Da ich demnächst Gehaltsverhandlungen erwarte, schaue ich natürlich, was mich das wohnen kostet.

Relativ zentral in Zürich (aber nicht zu nahe an den Seen) kostet mich eine 50-60qm Wohnung ca. 4000CHF warm, wenn ich keine Bruchbude will. Die 90qm, die ich hier in DE für ca 650 warm habe, an die ist in Zürich nicht einmal zu denken.

Eine Studentenbude etwas mehr außerhalb / WG Zimmer würde ich mal mindestens mit 1000CHF kalkulieren, wenn nicht sogar etwas mehr.

Es ist alles deutlich teurer in der Schweiz. Wenn du hier bei uns in DE beim Subway für 5 Euro ist, ist du in der Schweiz da für 15.

Ergo kommt man schon mit 4400 pro Monat hin, aber man ist sicher genauso knapp bei Kasse, wie bei uns mit einem 1125 Euro / Monat Praktikum.

In Stellenausschreibungen wird natürlich immer der "perfekte" Kandidat dargestellt.

Sowieso. Das geht nach dem Studium genauso weiter. Man soll natürlich nur perfekte Noten haben und sich bitte schön nur mit "sehr gutem" Abschluss bewerben... Wobei die dich dann, wenn der Rest stimmt, auch noch mit einem 2,5er Schnitt einladen und am Ende unbedingt haben wollen.

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