Und morgen scheint die Sonne wieder für Dich...

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Gast BMGRob

Hallo Community,

ich bin jetzt seit knapp 2 Monaten stiller Mitleser dieses Forums. Anfangs nur, weil ich dachte, ich komme über die Trennung meiner Ex nur in Form von FTOW hinweg und ich wollte lernen, wie´s geht...

Es hat jedoch nicht allzu lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass meine Probleme weit tiefer liegen, als nur die Angst, Frauen anzusprechen. Und dieses Forum, und dafür bin ich SEHR SEHR dankbar, nimmt mich bei meiner Entwicklung an die Hand bzw. ich lese nicht nur stumm und gedankenlos mit, sondern sondiere eingehend auf meine Situation und meinen Charakter die Vorzüge heraus, die mich weiterbringen.

Es sei gesagt, dass ich noch lang nicht am Ende bin und noch einen sehr sehr langen Weg zu gehen habe, aber die Erkenntnis erlangt zu haben, dass es im Leben nicht nur ums "Bräute ficken", sein Leben nur als komplett anzusehen wenn man ne Partnerin an seiner Seite weiß, sondern ums Finden seiner inneren Zufriedenheit, Selbstliebe oder wie auch immer man es nennen mag, geht, hat dieses Forum zu meinem momentanen Wegbegleiter gemacht und manche User hier sind zwar kein Gott für mich, aber haben Gedanken und Handlungsweisen freigeschaufelt, die ich entweder noch nie hatte, oder aber sie waren unter dem ganzen Schutt meines bisherigen Lebens vergraben.

Ich erwarte von meinem Post weder Mitleid (davon habe ich die letzten Monate mehr als genug von mir selbst bekommen), noch Anerkennung (wofür auch?). Wahrscheinlich ist es einfach ein weiterer Schritt auf meinem Weg und ich erhoffe mir einen Gedankenaustausch, eine Diskussion oder Ähnliches. Selbst wenn all dies nicht passiert, tut es mir im Moment einfach äußerst gut, meine erkrankte Seele von dem Müll zu befreien und meine Gedanken dazu zu bewegen, endlich mal meinen Kopf zu verlassen...

Ich fange einfach mal von vorne an:

Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt, habe einen kleinen Sohn und zwei Beziehungen hinter mir. Aufgewachsen bin ich in einer Familie, in der ein Elternteil psychisch krank ist (alles, was dazu gehört: Selbstmordversuche, Klinikaufenthalte, leicht schizophrene Züge usw...) und in derer Kindheit ich Dinge miterlebt habe, die weder für kleine Kinderohren, noch für kleine Kinderaugen geeignet sind. Auf Details möchte ich jetzt nicht eingehen. Nur soviel: erinnerungen an meine Kindheit habe ich zwar, jedoch ist vieles über die Jahre hin ergraut oder es überwiegen die negativen Erlebnisse. Liebe wurde, und das ist mir erst in letzter Zeit klar geworden, vordergründig immer vorgelebt, jedoch wirklich emotional oder körperlich weitergegeben wurde sie nicht (natürlich gab es auch Ausnahmen, sollte klar sein!).

Freunde hatte ich nie wirklich. Ich war eher der Mitläufer, der, den niemand mitnehmen wollte, der sich aber immer aufgedrängt hat, um nicht allein zu sein. Klassenclown nannte mich früher oft. Alle hatten Spass, aber es half mir nicht wirklich, Freundschaften zu knüpfen. In meiner Pubertät hatte ich meinen ersten und bisher einzigen besten Freund, der aber leider an die falschen Freunde gekommen ist und später an ner Überdosis Drogen + Aneurysma im Kopf gestorben (die Drogen waren auch der Grund, weshalb unsere Freundschaft auseinander brach).

"Menschen sind grundsätzlich erstmal alle schlecht! Sie wollen nur Böses, haben nur Böses im Sinn und sind link und hinterhältig!" Ja, das war meine Erziehung über die Jahre...Glaubt mir, es geht irgendwann in Fleisch und Blut über und ihr findet IMMER DEFINITIV etwas an eurem Gegenüber, was euch letztenendes doch wieder zweifeln lässt. "Ach ne, der is ja doch so und so, lass mal lieber. Darauf habe ich keinen Bock." Das ging soweit, dass ich bis heute immernoch der mir selbst eingeredeten Überzeugung bin, keine Freunde zu brauchen, da ja eh jeder schlecht ist und Menschen scheiße sind. Wie meine momentane Situation aussieht, könnt ihr euch denken...

In meiner Ausbildung habe ich dann meine erste "richtige" Freundin kennengelernt. Ich war auf Wolke sieben, sie auch. Nach ca. 2 Monaten jedoch fing mein (im Nachhinein betrachtet) Abstieg an. Kurz: sie ist stark depressiv, wahrscheinlich Borderlinerin und ich war in meinem Element!! So wie in meiner Erziehung konnte ich auch hier mein Erlebtes voll ausleben: ich hatte eine Aufgabe!! Ich konnte mich um sie kümmern, dass es ihr gut ging!! Ich habe mich aufgeopfert bis zum get-no und mich, wie so oft in meinem bis dato andauernden Leben, komplett zurückgestellt und untergebuttert. Aber egal, es war jemand da, der sich in MICH verliebte und ich war nicht allein... Ein Trugschluss! Naja, eine Abtreibung, 3 Klinikaufenthalte, 2 Selbstmordversuche und sehr sehr viel Stress und Ärger später, sollte also unser gemeinsames Kind auf die Welt kommen. Ich und Vater!! Meine Gene...mein Gesicht...meine Zukunft...mein Kind! Knapp zwei Jahre hielt ich dem ganzen noch Stand, doch dazu später mehr.

Vor mittlerweile knapp nem Jahr hatte ich einen schweren Unfall, der mich den Licht am Ende des Tunnels erkennen lies, aber irgend jemand da oben meinte, ich hätte hier unten noch irgendwas zu erledigen. Okay, also auf halbem Weg wieder umgedreht und danach erstmal Reha. Und hier traf ich sie (Anm.: ich war noch in der Beziehung): jung, unbeschwert, hübsch, intelligent. Zeit mir ihr zu verbringen war wie Balsam für meine Seele und ich hatte eh momentan nix besseres zu tun, als mich um meine Heilung zu kümmern. Ich konnte wunderbar mein durchtrainiertes und perfektioniertes Schein-Ich zum Vorschein bringen und es hat gefunkt.

Naja, wieder zurück zu Hause mit meiner "alten" Schluss gemacht und mich voll und ganz auf meine neue Liebe gestürzt. Zusätzlich kam hinzu, dass die Trennung EINIGES an Ballast auf mich abwälzte, aber "selbstbewusst" und "großspurig" wie ich war, sagte ich immer wieder: KEIN PROBLEM, WUPPE ICH MIT LINKS!! Waren ja auch noch meine Eltern da, die mir schön sagten, was ich zu tun und zu lassen hatte. Easy...

Ich war, und das ist nicht übertrieben oder gelogen, so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben!! Ich dachte, jetzt habs ich es endlich geschafft. Aber die Routine holte mich ein... Wie?? Keine Probleme die ich bei dir lösen kann?? Du bist glücklich und zufrieden?? Und du liebst mich?? Und dann fing der Lebensabschnitt bei mir an, der mich schlussendlich dazu bewegte, mich mit PU und mit mir zu beschäftigen und diesen Post zu verfassen.

Ich konnte es nicht glauben, dass ein Leben ohne Probleme funktionieren kann. Einfach glücklich und unbeschwert. nein, das gab es bisher nicht und warum sollte ausgerechnet SIE mir jetzt sowas vorleben? Da muss was faul sein... Ich habe sie (rückblickend) psychisch teilweise fertig gemacht, weil ich es nicht verstehen konnte, dass jemand mich liebt, glücklich mit mir ist und einfach die Zeit und Nähe zu mir genießt. Und jetzt kam das antrainierte Schwein in mir zum Vorschein. Shittests? Fuck it, schlimmer! Ich habe sie auf Arten und Weisen getestet, also ob ihre Gefühle und ihr Verhalten mir gegenüber ehrlich seien, dass mir jetzt die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Schon mal was von Psychokrieg gehört? Ja, leider beherrsche ich dies par excellence... Und was macht die dumme Nuss? Kämpft um mich... Natürlich ließ mich das noch mehr in meine dunkle Welt hinabsteigen bis es dann gegen Ende des Jahres dazu kam, dass sie ihre Sachen aus meiner Wohnung holte und sich von mir trennte (8 Monate hat sie das mitgemacht!).

Ja, und da stand ich nun. Allein, vor dem Scherbenhaufen meines Lebens. Im letzten Gespräch, bevor sie fuhr, habe ich sie unter Tränen angebettelt doch bei mir zu bleiben. Ich brauche sie...Sie ist mein letzter Strohhalm, an dem ich mich momentan festhalte...Auf Knien rutschte ich durch die Wohnung, um ihr meine Verzweiflung klar zu machen. (UNGELOGEN!!!) Und ein Satz von ihr bleibt mir bis heute im Gedächtnis, dessen Sinn ich "damals" noch nicht verstand: Du musst lernen, dir selbst die größte Stütze zu sein. Lerne dich selbst zu lieben, sonst kriegst du absolut nix auf die Reihe...

Was sich in der Zeit danach bei mir abspielte, möchte ich aus Selbstschutz jetzt hier nicht preis geben.

Aber ich glaube, dass ich nun verstanden habe, worum es ihr mit diesem Satz geht. Ich liebe mich selbst nicht, ich weiß noch nichmal wie das geht. Ich muss euch ganz ehrlich sagen, dass ich noch nichtmal weiß, wer oder was ich eigentlich bin!

Charaktereigenschaften? Habe ich sehr viele, immer der Situation und meinem Gegenüber entsprechend. Ich glaube, ich bin das, was ein rennomierter Sozialwissenschaftler einst "soziales Chamäleon" nannte.

Ich fange gerade an, mich selbst zu entdecken, wer ich eigentlich bin, was ich will, wohin ich will, wofür ich stehe. Und all das habe ich meiner letzten Beziehung zu verdanken! Ich bin dieser Frau so verdammt dankbar, dass sie mich hat einfach fallen lassen, sodass ich den Aufprall spüren konnte. Es tut weh, ja, aber ich bin an einem Punkt angelangt, der meinen Kilometerstand auf "NULL" zurücksetzen lässt! Und ich muss euch ganz ehrlich sagen, je länger diese Situation andauert und je mehr ich mich mit mir selbst beschäftige, desto besser fühlt es sich an.

Ich spürte meine ganzen 26 Jahre bisher einen inneren Druck. Bei jeder sozialen Interaktion, bei jedem Verlassen des Hauses, bei jedem morgendlichen Aufwachen...Und es gibt dort nur eine Tür, die ich aber immer sicher verschloss! Meine Exfreundin jedoch hat mir den Schlüssel hingeworfen und nach beinahe zwei Monaten habe ich mich endlich getraut diesen Schlüssel aufzuheben, in das Schloss zu stecken und die Tür zu öffnen. Ein Gefühl, was so leicht nicht zu beschreiben ist... Wie gesagt, ich bin noch am Anfang, aber ich weiß verdammt nochmal, dass ich so nicht weiterleben kann und will! Ich habe die Chance und es ist ein Kampf! Jeden Tag! Aber an all die, die sich sinnbildlich in diesem Text wiederfinden: ES GEHT!!! Rückschläge miteingerechnet!

Jaaaa, das ist meine Geschichte. Wahrscheinlich habe ich die Hälfte an wichtiger Informationen wieder nicht niedergeschrieben, aber dafür sind Fragen ja da :-) PU ist MEINER MEINUNG nach nicht nur eine Anleitung Frauen ins Bett zu kriegen, sondern vor allem den Grundstein dafür zu legen. Du kannst kein Hausfassade renovieren ohne das stabile Gerüst. Du kannst kein Haus bauen ohne stabiles Fundament. Und dieses Gerüst, dieses Fundament, finde ich momentan hier im Forum.

DANKE!!

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Schade, dass es hier nicht mehr Aufmerksamkeit gab!

Ich kann mich gut in dich hinein versetzen. Zwar war meine Kindheit unbeschwerter, dafür habe ich hinterher ziemlich viel selbst an die Wand gefahren und mich & eigentlich jeden Menschen dafür gehasst.

Den Teil mit dem Psyschokrieg, im Grunde genommen deine ganze letzte Beziehung, kenne ich nahezu 1:1.

Ich weiß gar nicht genau wie ich da raus gekommen bin - auf jedenfall hat mir meine LTR dabei sehr geholfen, zusammen mit der ganzen ,,Inner-Game" Sache. Mir geht es mittlerweile auch besser denn je! Leider Gottes habe ich mit meiner Art und Weise meiner LTR einen ganz schönen Knacks versetzt, prinzipiell hat sie jetzt genau das selbe Problem wie ich/du zuvor. Und glaub mir, es ist als ,,aussenstehen" Person enorm schwer anzusehen und ggf zu helfen/helfen zu wollen.

Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg!

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Habe deinen Text vor längerer Zeit mal gelesen und fande ich sehr beachtenswert.

Letztenendes wärst du ohne deine ehemailige Beziehung nie an den Punkt gekommen, an dem du jetzt stehst. An dem du dich mit

dem allen hier auseinandersetzt.

Vl wäre es dir dann nie in den Sinn gekommen, dich so ausgiebig mit all dem zu beschäftigen.

Es ist schön, dass du nach all deinen Rückschlägen hier den Grundstein für dich gefunden hast.

Herzlich willkommen!

bearbeitet von profit

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Danke.

Ein sehr ehrlicher Text ich persönlich bin immer dankbar über Leute wie dich.

Ich habe vor ein paar Wochen mal einen Beitrag verfasst. In dem Beitrag ging es um Ideologie. Ausgelöst von jemanden der ebenfalls keine gute Kindheit hatte und wenn ich mich recht erinnere es so dargestellt hat, dass wenn man mit einer falschen Sichtweise von ideologie aufwächst hinsichtlich Gewalt und anderen Problematiken dessen weiteres Leben kaum eine Chance hat dem zu entfliehen bzw. zu ändern.

Ich kann nicht nachempfinden was du durchgemacht hast und will mir auch kein Urteil darüber erlauben. Das wäre nicht ok. Was ich einfach nur sagen möchte ist das jeder immer diese eine Chance hat etwas zu ändern wäre es nicht so gäbe es sehr viele kluge Köpfe nicht. Jedes Handicap kann prägend positiv ausgeschöpft werden. Wenn es das Negative gibt muss es auch das Positive geben. Das ist doch selbst in der Physik/Mathematik so wenn man an Elektron und Proton denkt.

Deine komplette Sichtweise gefällt mir. PickUp kann vieles in die richtige Wege einleiten. Für den Einen ist das Hauptaugenmerk "Umgang mit Frauen" für den anderen ist es "Persönliche Entwicklung"...viele, gerade Neue und da muss ich mich selbst mit einordnen kamen hier hin wegen Frauen, Frauen reagieren die Welt. Irgendwann, meistens nachdem du das erste Mal so richtig auf die Klappe geflogen bist ( so wie ich :) )realisierst du, dass es bei dir anfängt so wie du schon bzw. deine Ex sagte:

" Lerne dich selbst zu lieben"

Weißt du was das Doofe ist, dass das alles leere Taten sind. Wörter die du jetzt vielleicht gut findest und nach 1 Woche wieder verflogen sind. Vorwärtsbewegung,Rückschlag,Vorwärtsbewegung, Rückschlag....aber was soll ich dir vormachen ....hier kommt dein Handicap ins Spiel. Du weißt wie es nicht laufen sollte und ich wünsche dir, dass du erkannt hast wie es zu laufen hat. Also belehre mich :-p

Erzähle mehr über dich, was machst du beruflich, wo wohnst du, wie läuft das mit deinem Sohn, was möchtest du als nächstes machen ?

P.S. Der Großteil der Menschen sind gutherzig nicht anders herum.

bearbeitet von _Urb@n_

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Wenn es nichts für dich und deine Beziehung zum "Kämpfen" und "Klären" gibt, dann kämpfe doch einfach um dich. Mach dich besser, schlauer, durchtrainierter, einfühlsamer, ruhiger, ...

Mach mehr Geld, kümmere dich um deine Freundin, kümmere dich um deine Freunde und Familie für die du sonst keine Zeit hattest.

Mag sein, dass du in deinem Leben schwere Zeiten hinter dir hattest, glaub mir, das hatten viele (nicht jeder) und trotzdem geht es weiter.

Mag vielleicht abgedroschen klingen, aber stell dir vor wie die Kriegsgeneration mit ihrem Trauma umgegangen ist: Da ist kaum jemand zum Psychater oder hat Foren gebraucht, da ging das echte Leben schnurstracks weiter.

Was ich sagen möchte: Wenn du Phasen in deinem Leben hast, in dem du keine Probleme aktiv zu bewältigen hast, dann mach aus dir einen besseren Menschen.

Wie dieser aussehen soll, liegt in deiner Hand (und allein das ist ein schönes Gefühl). Mach dich zu dem, der du sein willst und die Frauen folgen dir von alleine (und machen dich auch ein Stück weit zu dem, der du sein willst, ganz automatisch). Darum geht es im Pickup meiner Meinung.

Also entschuldige dich bei deiner Ex ein Arsch gewesen zu sein, und dann kümmere dich um dich selbst und liebe dich selbst wie deinen Nächsten.

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