Gender Aktivisten

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Für mich persönlich wäre in dem konkreten Falle entscheident, dass Ziel der Aktion (so wie ich das verstehe) nicht war, die Vorlesung gänzlich zu verhindern, sondern zu stören.

Meine Damen und Herren wir verabschieden uns hiermit von der Rechtsstaatlichkeit und folgen dem Grundsatz "Der Zweck heiligt die Mittel".

Eigentlich ging es darum, die Kritik laut und deutlich zu äussern und sich dann "entfernen zu lassen".

Da ist zumindest die Rechtskenntnis noch da, auch wenn man es ignoriert.

Und eine Diskussionsgrundlage sieht für mich anders aus als "Rumschreihen bis sie uns raustragen".

bearbeitet von Embargo

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Ich wäre damals froh gewesen, wenn bei Statistik mal jemand gestört hätte.

Obwohl, Prof. Ludwig hat gerockt. Der hätte denen sogar seinen Kaffee angeboten.

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Das Recht ist ein Ausdruck des kollektiven Rechtsbewusstseins und als solches direktes Abbild der Gesellschaft

Wenn die Gesellschaft also ungerecht ist, ist es auch das Recht - genau dafür gibts ja zivilen Ungehorsam

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(...)

Es ging eben, im genauen Gegensatz zur Sitzblockade bei einer Nazidemo, hier NICHT darum, die Vorlesung generell unmöglich zu machen. So wie ich es sehe, ging es darum, sie zu stören und damit auf die Kritik am Inhalt aufmerksam zu machen. Es ging darum, eine Diskussion darüber zu starten. Wie man an uns beiden sieht, haben sie ihr Ziel damit wohl perfekt erreicht. Die Vorlesung hat mit Sicherheit trotzdem noch stattgefunden. Darum ging es aber ja auch nicht. Im genauen Gegensatz zur Sitzblockade ging es also NICHT um das Verhindern, sondern um Aufmerksamkeit.

Was ich Dich an dieser Stelle fragen möchte: ist es in Deinen Augen generell okay wenn eine Interessensgruppe die Ressourcen anderer Menschen nutzt um ihre Meinung zu verbreiten? Auf deren Kosten?

Oder weniger abstrakt: was würdest Du denken und schreiben wenn eine Vorlesung zur Gender-Theorie von einer anderen Interessengruppe gestört würde? Eine lautstarke Menschengruppe stürmt pöbelnd und beleidigend in den Vorlesungssaal und greift verbal die Studierenden und den Prof an. Ich habe den Verdacht Du würdest das gleiche Verhalten dann anders bewerten. Als inakzeptable Beschneidung der Rechte der Studierenden möglicherweise.

Und ganz nebenbei: haben sie ihr Ziel tatsächlich erreicht? Wird (hier) tatsächlich über die Notwendigkeit oder die Richtigkeit oder gar über die Gender-Theorie an sich diskutiert oder am Ende doch nur über die Grenzen von sozial verträglichem Verhalten?

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Für mich persönlich wäre in dem konkreten Falle entscheident, dass Ziel der Aktion (so wie ich das verstehe) nicht war, die Vorlesung gänzlich zu verhindern, sondern zu stören.

Meine Damen und Herren wir verabschieden uns hiermit von der Rechtsstaatlichkeit und folgen dem Grundsatz "Der Zweck heiligt die Mittel".

Ja, aber das tun wir eben auch, wenn wir Nazidemos durch Blockaden verhindern. Eigentlich haben die genauso ein Demonstrationsrecht. Aber das ist eben politische Auseinandersetzung, nur bei den Nazidemos finden wir es ok, weil der "Feind" ein anderer ist.

(...)

Es ging eben, im genauen Gegensatz zur Sitzblockade bei einer Nazidemo, hier NICHT darum, die Vorlesung generell unmöglich zu machen. So wie ich es sehe, ging es darum, sie zu stören und damit auf die Kritik am Inhalt aufmerksam zu machen. Es ging darum, eine Diskussion darüber zu starten. Wie man an uns beiden sieht, haben sie ihr Ziel damit wohl perfekt erreicht. Die Vorlesung hat mit Sicherheit trotzdem noch stattgefunden. Darum ging es aber ja auch nicht. Im genauen Gegensatz zur Sitzblockade ging es also NICHT um das Verhindern, sondern um Aufmerksamkeit.

Was ich Dich an dieser Stelle fragen möchte: ist es in Deinen Augen generell okay wenn eine Interessensgruppe die Ressourcen anderer Menschen nutzt um ihre Meinung zu verbreiten? Auf deren Kosten?

Oder weniger abstrakt: was würdest Du denken und schreiben wenn eine Vorlesung zur Gender-Theorie von einer anderen Interessengruppe gestört würde? Eine lautstarke Menschengruppe stürmt pöbelnd und beleidigend in den Vorlesungssaal und greift verbal die Studierenden und den Prof an. Ich habe den Verdacht Du würdest das gleiche Verhalten dann anders bewerten. Als inakzeptable Beschneidung der Rechte der Studierenden möglicherweise.

Klaro, ich finde es ja auch genauso ok, wenn man vor Pelzverkäufen demonstriert. Da macht man auch nichts anderes.

Oder, wie schon erwähnt, wenn man ne Nazidemo stört.

Oder die Schienen beim Castortransport besetzt.

Natürlich ist man da auf jeden Fall schnell im rechtlichen Graubereich (gelegentlich mal auch sehr dunkelgrau). Für mich ist das alles aber noch im Bereich von praktischer politischer Auseinandersetzung. Das ist aber natürlich ne ganz persönliche Entscheidung wo man da die Grenze zieht. Ich für mich finde, solange niemand körperlich verletzt, oder in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird kann man sowas machen.

Dass man das dem politischen Gegner ebenso "zugesteht" ist irgendwie logisch. Geil muss man es trotzdem nicht finden. Es geht ja um die Realität und unsere Gesellschaft. Das ist ja kein Fußballspiel. Dass ich es nicht geil finde, wenn Nazis ne Vorlesung stören würden, oder ähnliche Szenarien ist auch klar. Aber das ist halt ganz praktischer politischer Kampf.

Was ich sagen will ist nur: Ich finde nicht, dass hier allein durch die Form des Protests für mich schon eine Grenze überschritten wurde. Ob man die Meinung nun teilt, die hier kundgetan wurde, ist gar nicht der Punkt. Aber ich persönlich bekomme noch keine kleinbürgerliche Schnappatmung, nur weil mal jemand ne Vorlesung an der Uni stört...

bearbeitet von Elia

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Für mich persönlich wäre in dem konkreten Falle entscheident, dass Ziel der Aktion (so wie ich das verstehe) nicht war, die Vorlesung gänzlich zu verhindern, sondern zu stören. Sprich: Dass der Protest aufgelöst und die Vorlesung fortgesetzt wird, war mit einkalkuliert. Eigentlich ging es darum, die Kritik laut und deutlich zu äussern und sich dann "entfernen zu lassen". Das sehe ich jetzt noch nicht als falsch an.

Naja, sie haben sie schon so weit gestört, dass sie verhindert wurde. Außerdem war es ja nicht einmaliig. Zudem. Extrem undemokratisch: Die meisten Studenten wollten eben nicht geänderte Inhalte, das hat aber die Minderheit nicht interessiert. Es war ja keine Demonstration, sondern der Versuch, gegen die Mehrheit etwas zu erzwingen. Als sie nicht bekamen, was sie wollten, haben sie so gestört, dass keine Vorlesung mehr möglich war.

Zudem auch wirklich absurd: Der Professor hält ne vorlesung über antike Philosophen, und sie beschweren sich, dass er nicht Nach dem Motto, müsste jede Vorlesung nur noch Genderthemen behandeln. Ich kann doch nicht von jeder Vorlesung verlangen, dass sie immer einen Genderaspekt verlangt.: Kant, war nun mal männlich. Und in früheren Zeiten herrschte nunmal keine Demokratie und Gleichberechtigung. Das ist wirklich absurder Fanatismus vom Feinsten

Ne das ist schon extrem verabscheuungswürdig und extrem undemokratisch. Deswegen ist es auch bedenklich, wenn gerade sie Intoleranz beklagen und mangelnde Demokratie. Sie hatten null Toleranz und wollten sich nicht dem Willen der Mehrheit der Studenten beugen. Extrem undemokratisch lassen sie andere Wünsche und Sichtweisen, auch der Mehrheit nicht gelten. Elia, es tut mir leid, aber das kannst du nicht mit Castor-Protesten usw. gleichsetzen. Du setzt leider mittlerweile auch so viele Dinge gleich, die nichts miteinander zu tun haben, wie die Gegenseite.

Ich hätte als Professor auch schon früher die Notbremse gezogen, und gleich am Anfang meine Ablehnung deutlicher gezeigt. Zumindest nach der 2. Vorlesung. Es ist ja keine Demonstration von Meinung, sondern Angriff auf die wissenschaftliche Freiheit des Professors: Er darf über die Themen lehren, die er will. Das ist auch ein demokratisches Grundprinzip einer Hochschule. Dieses Recht treten sie auch mit Füßen. Sie können vor dem Hörsaal protestieren und Flugblätter verteilen. Und das wichtigste: Es gibt doch in Berlin bereits einen Haufen Seminare/Veranstaltungen zu dem Thema Gender, wie wohl ion keiner anderen Stadt! Warum wollen sie nun jeden zwingen, nun das Thema aufzugreifen. Ne Elia, natürlich sind das extrem undemokratische Vollidioten. Aber so ist das in ner Großstadt, da gibt es eben solche Splittergruppen. Aber auch da, sind sie verschwindend klein.

Trotzdem: Auch wenn man die feministischen Bewegungen und Gender-Bemühungen ablehnt, die kann man nicht mit den Chaoten gleichsetzen. Auch wenn das hier manche tun, es stimmt einfach nicht. Sonst würde das ja an jeder Uni tagtäglich vorkommen (und nein, die Besetzung einer Berufungskommission ist nicht das gleiche!). Dort werden aber die Vorlesungen nicht von radikalen Feministinnen tagtäglich gesprengt. In den siebzigern waren es halt irgendwelche K-Gruppen. jetzt halt solche Extremisten, die an den Berliner Unis selbstherrlich agitierten.

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Die spannende Frage ist, ab wo man solche Aktionen wieder befürwortet... Da sind die Grenzen ja völlig fließend. Am anderen Ende stünde dann vielleicht die Blockade einer genehmigten Nazi-Demo. Für mich ganz ohne Frage richtig. Grundsätzlich schränkt sowas aber natürlich auch deren demokratisches Recht auf Demonstration ein. Auf der anderen Seite ist die Sitzblockade auch nur ein friedliches Mittel der politischen Auseinandersetzung mit den Nazis...

Für mich persönlich wäre in dem konkreten Falle entscheident, dass Ziel der Aktion (so wie ich das verstehe) nicht war, die Vorlesung gänzlich zu verhindern, sondern zu stören. Sprich: Dass der Protest aufgelöst und die Vorlesung fortgesetzt wird, war mit einkalkuliert. Eigentlich ging es darum, die Kritik laut und deutlich zu äussern und sich dann "entfernen zu lassen". Das sehe ich jetzt noch nicht als falsch an.

Sind in meinen Augen zwei vollkommen verschiedene Themen. Eine Nazi-Demo mit friedlichen Mitteln (passiver Widerstand) zu blockieren ist in meinen Augen was ganz anderes als das in dem Hörsaal. Denn es geht bei der Totalblockade vor allem darum, ein Zeichen zu setzen. Man zeigt sowohl den Nazis wie auch der breiten Masse der Bevölkerung dass man derartiges Gedankengut ablehnt und nicht toleriert, dass man schon die gesamten Prämissen der Ideologie dahinter ablehnt und deshalb auch grundsätzlich keinen Dialog mit denen für sinnvoll hält, sondern nur eine kategorische Ablehnung der gesanten Ideologie.

Das ist das Gegenteil von kritischem Diskurs, das ist komplette Ablehnung! Wollten die Störer bei der Vorlesung zum Ausdruck bringen, dass sie Erziehungswissenschaften per se nicht tolerieren, dass sie keinerlei kritische Diskussion über Kant wollen sondern Kant in der Gesamtheit seiner Aussagen ablehnen? Nö, laut ihrer eigenen Aussage eben nicht. Aber trotzdem haben sie sich genau so verhalten.

Nein haben sie nicht, so wie ich es verstehe.

Lies mal nochmal was ich oben geschrieben hatte.

Es ging eben, im genauen Gegensatz zur Sitzblockade bei einer Nazidemo, hier NICHT darum, die Vorlesung generell unmöglich zu machen. So wie ich es sehe, ging es darum, sie zu stören und damit auf die Kritik am Inhalt aufmerksam zu machen. Es ging darum, eine Diskussion darüber zu starten. Wie man an uns beiden sieht, haben sie ihr Ziel damit wohl perfekt erreicht. Die Vorlesung hat mit Sicherheit trotzdem noch stattgefunden. Darum ging es aber ja auch nicht. Im genauen Gegensatz zur Sitzblockade ging es also NICHT um das Verhindern, sondern um Aufmerksamkeit.

Ich finde du hast hier einfach Unrecht. Jon hats passend beschrieben. Wer über Wochen immer wieder in der Vorlesung stört und rumpöbelt und dann versucht, die letzte (für viele Studenten wichtigste) Vorlesung vor der Klausur durch permanentes, penetrantes Stören komplett unmöglich zu machen, dem gehts nicht um "Aufmerksamkeit" oder irgendwelche inhaltlichen Diskussionen, sondern das war der ganz gezielte Versuch einer Totalblockade. Bezeichnend, dass das Ganze erst aufhörte als die Polizei geholt wurde. Wen man erst polizeilich entfernen lassen muss damit ein Studienbetrieb überhaupt wieder möglich ist, nö, der ist nicht an kritischer Diskussion interessiert, sondern das war einfach nur der Versuch einer Totalblockade.

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Da ich auf meinen Beitrag vor zwei Seiten "Like this"-Klicks bekommen habe, auf die ich lieber verzichtet hätte, möchte ich noch eine Sache hinzufügen:

Es gibt genau eine Gruppe Menschen, die noch obrigkeitshöriger und naiver ist, als diese ungestümen Aktivisten: Das sind die Leute, die sich nach "Ruhe und Ordnung" sehnen und meinen Rede- und Denkfreiheit könne dadurch hergestellt werden, dass man ausgerechnet das Repressionsorgan Polizei zur Hilfe ruft.

Vor etwas mehr als 70 Jahren hat die deutsche Polizei noch Juden aus ihren Wohnungen gezerrt und dafür gesorgt, dass sie ordnung(!)sgemäß deportiert werden können. Und die gleichen Leute waren teils noch 30 Jahre später in Amt und Würden.

Polizei kann gar nichts, außer die bedrückenden Machtstrukturen der schon bestehenden Herrschaftsordnung mit Gewalt durchzusetzen.

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[...]

Es gibt genau eine Gruppe Menschen, die noch obrigkeitshöriger und naiver ist, als diese ungestümen Aktivisten: Das sind die Leute, die sich nach "Ruhe und Ordnung" sehnen und meinen Rede- und Denkfreiheit könne dadurch hergestellt werden, dass man ausgerechnet das Repressionsorgan Polizei zur Hilfe ruft.

Vor etwas mehr als 70 Jahren hat die deutsche Polizei noch Juden aus ihren Wohnungen gezerrt und dafür gesorgt, dass sie ordnung(!)sgemäß deportiert werden können. Und die gleichen Leute waren teils noch 30 Jahre später in Amt und Würden.

Polizei kann gar nichts, außer die bedrückenden Machtstrukturen der schon bestehenden Herrschaftsordnung mit Gewalt durchzusetzen.

Um Dein Urteil über Obrigkeitshörigkeit zu relativieren: Diese Aktivisten hätten genauso die Polizei geholt, wenn sie irgendjemand in diesem Maße bei der Ausübung einer Tätigkeit gestört hätte.

Der Vergleich mit den Juden und der Deportierung (!) ist etwas, naja, überzogen.

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Es gibt genau eine Gruppe Menschen, die noch obrigkeitshöriger und naiver ist, als diese ungestümen Aktivisten: Das sind die Leute, die sich nach "Ruhe und Ordnung" sehnen und meinen Rede- und Denkfreiheit könne dadurch hergestellt werden, dass man ausgerechnet das Repressionsorgan Polizei zur Hilfe ruft.

Vor etwas mehr als 70 Jahren hat die deutsche Polizei noch Juden aus ihren Wohnungen gezerrt und dafür gesorgt, dass sie ordnung(!)sgemäß deportiert werden können. Und die gleichen Leute waren teils noch 30 Jahre später in Amt und Würden.

Polizei kann gar nichts, außer die bedrückenden Machtstrukturen der schon bestehenden Herrschaftsordnung mit Gewalt durchzusetzen.

Geil :D.

Aber stimmt, die tragen ja inzwischen fast wieder schwarz :D.

Apropo Nazis ...die SA hat auch ihnen nicht genehme Veranstaltungen gestört und versucht aufzulösen.

bearbeitet von Embargo

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Da ich auf meinen Beitrag vor zwei Seiten "Like this"-Klicks bekommen habe, auf die ich lieber verzichtet hätte, möchte ich noch eine Sache hinzufügen:

Es gibt genau eine Gruppe Menschen, die noch obrigkeitshöriger und naiver ist, als diese ungestümen Aktivisten: Das sind die Leute, die sich nach "Ruhe und Ordnung" sehnen und meinen Rede- und Denkfreiheit könne dadurch hergestellt werden, dass man ausgerechnet das Repressionsorgan Polizei zur Hilfe ruft.

Vor etwas mehr als 70 Jahren hat die deutsche Polizei noch Juden aus ihren Wohnungen gezerrt und dafür gesorgt, dass sie ordnung(!)sgemäß deportiert werden können. Und die gleichen Leute waren teils noch 30 Jahre später in Amt und Würden.

Polizei kann gar nichts, außer die bedrückenden Machtstrukturen der schon bestehenden Herrschaftsordnung mit Gewalt durchzusetzen.

..und Zack - da isser, der Nazivergleich. Ab jetzt hat Juice Terry Deutungshoheit und alles andere ist potentiell rechts zu verorten.

Auch wieder der übliche Diskussionsstil, wenn die rationalen Argumente ausgehen.

Ich lass mich gerne korrigieren, aber was haben Studenten, die einen Vortrag eines Professors zuhören möchten und ein Professor, der sich auf diesen Vortrag vorbereitet hat, mit der Gestapo aus dem dritten Reich zu tun?

Oder andersrum - welche Vorgehensweise hättest du vorgeschlagen um das eigentliche Ziel des Abends - Professor hält Studenten einen Vortrag - annähernd zu erfüllen?

Würdest du dann deine vorgeschlagene Vorgehensweise dann auch einhalten, wenn statt Genderisten, Glatzen mit Springerstiefel reingestürmt wären und gegrölt hätten?

Warum kann eine gewisse Gruppe bzw. Mitforisten auch hier - nicht akzeptieren, dass einen Professor gibt, der einer interessierten Gruppe von Studenten etwas mitteilen möchte, dies auch noch in einer ruhigen, ordentlichen Atmosphäre um sich über das was er vorträgt, eigene Gedanken zu machen..

Wenn das Recht zu demonstrieren derart missbraucht wird, darf sich keiner wundern, wenn auch dieses Stück für Stück beschnitten wird.

Der Vortrag war meiner Kennntnis nach, weder verfassungsfeindlich noch diskriminierend.

Natürlich entsprach er nicht dem Ansinnen einer kleinen ideologisch verbretterten Minderheit bezüglich der Autorenauswahl und das wird von dieser Minderheit als ausreichende Legitimität gesehen, unter dem Deckmantel des Demorechts die Lesung zu stören. Wieviel Individualrechte damit wieder gebrochen werden, kann besser ein Jurist beurteilen.

Warum denke ich tatsächlich an die NS-Zeit - allerdings nicht wegen der Polizei und schon gar nicht wegen den "ruhigen" und "ordentlichen" Studenten?

Apropo Nazis ...die SA hat auch ihnen nicht genehme Veranstaltungen gestört und versucht aufzulösen.

Ideologen schenken sich in Ihrer Gesinnung nichts.

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Studenten stören Vorlesung, Polizei wird gerufen...elf Seiten später sind wir bei GeStaPo , SA, SS etc.

a.aaa-Shocked-baby.png

Es wird Zeit sich hier abzumelden....

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Jetzt mal von den rechtlichen, ethischen und politischen Aspekten abgesehen: Wie geht man denn als Verführer oder "Menschenmanipulierer" strategisch klug mit solchen Interventionen um?

- Nehmen wir einmal an, man möchte nicht auf diese Forderungen eingehen. Als Pädagogik-Dozent an der HU Berlin hätte man, mit ein bisschen Lehrerfahrung und Menschenkenntnis, diese Fragen und diesen Ablauf der Eskalation eigentlicht vorhersehen können. Passiert da ja recht regelmäßig. Ich würde das deswegen einfach produktiv aufgreifen und mit ein paar Sätzen je Sitzung abhandeln, fertig. Aber wer den aufmüpfigen Studis so wenig Raum wie möglich einzugestehen, ohne sie gleich komplett zu blockieren, der könnte das so macchen.

1.) Zuerst einmal, indem man pro forma ihre Ansprüche anerkennt. Denn erstens bringt es rein praktisch gar nichts, die Vorlieben und Interessen anderer Menschen von vornherein abzulehnen - damit zieht man erst recht nur Blokadeverhalten und Protest heran - und zweitens ist es ja durchaus auch begrüßenswert, wenn die Studis eigene Interessen mit in die Seminare bringen, das ist mir immer noch lieber als die Masse der Studis, die brav alles fressen, was man ihnen vorsetzt, "Hauptsache klausurrelevant". Also: "Ok, das ist ein berechtigtes Anliegen, das sie da haben."

Am Besten, man macht sich das selbst zu eigen, damit steht man zumindest scheinbar auf ihrer Seite: "Ok, das ist eine spannende Frage, die ich hochinteressant finde und gerne mit ihnen diskutieren möchte."

2.) Dann kann man, wenn man möchte, das Ganze erst einmal hinauszögern. Besprechung ankündigen: "Am Ende der nächsten Sitzung werde ich ausgiebig darauf eingehen", aber sich dann zeitlich "verzetteln" und ooops, Zeit um, "Das holen wir dann nächste Sitzung nach." Im Prinzip kann man das ein paar Mal machen, bevor die Jungs und Mädels merken, dass man sie verarscht. Schließlich hat man in 1.) ja bekanntgegeben, dass man das Ganze gerne selbst durchgehen möchte.

3.) Gerade bei komplexen Themen und längeren Redebeiträgen kann man Schein-Erklärungen einfügen, indem man ab und zu ein "und das gehört jetzt zum Umfeld ihrer Frage von neulich" einfügt, dann aber ganz umgehemmt weiterredet, worüber man halt gerade reden wollte. Auch auf kritisches Nachfragen hin kann man das ein paar Mal wiederholen, einen gewissen Komplexitätsgrad der Fragestellung und ein Mindestmaß an rhetorischer Flexibilität vorausgesetzt: Einfach zustimmen, einverstanden erklären, dann ganz ungehemmt weiterreden, worüber man gerade reden wollte.

4.) Irgendwann muss man dann wohl der Meute ein paar Bissen hinwerfen. Mittlerweile hat dann aber wohl doch jeder gemerkt wie der Hase läuft und dass man selber keinen Bock auf das Thema hat und dass man sich die Diskurshoheit nicht aus der Hand nehmen lässt. Kann man gegebenenfalls noch mit einem wohlmeinend-gehässigen "So, ich hoffe, ich konnte Ihren Wissenshunger jetzt gänzlich zufriedenstellen" abschmecken.

- Das ist eine Strategie, weniger Angriffsfläche zu bieten, weil man den Diskurs ja nicht verweigert, sondern nur verflacht, veralbert und verzerrt. Jede Kritik müsste dann ganz detailliert darlegen, warum jetzt der gewünschte Diskurs nicht stattgefunden hat und das sollte selbst den schlimmsten Ideologen irgendwann einfach nur zu aufwendig sein.

-- Alternativ den gewünschten Stoff einfach von den Studis selbst erarbeiten und vorstellen lassen: "Das finde ich ausgezeichnet, dass sie sich dafür interessieren. Wenn sie möchten, dann übernehmen Sie doch einfach eine halbe Sitzung und stellen ihre Kritik a Kant und Hegel vor und wir diskutieren dann darüber."

--> Insgesamt aber gilt: Wenn Dich jemand auffordert, zu Sexismus, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus etc. Stellung zu beziehen, dann beziehst Du ohne Umschweife und hinreichend klar Stellung. In diesem konkreten Falle haben die Studis ja sogar Recht, eine antirassistische Stellungnahme des Dozenten einzufordern, weil natürlich viele Inhalte der Geschichte hochgradig problematisch sind.

Tendenziell ist es ja auch klug, die Studis gerade nicht als Gegner oder dumme Kunden zu denken, sondern als niveauvolle Gesprächspartner. Da macht auch der Unterricht mehr Spaß.

Edit: Wie auch sonst, auch hier: Know your rights. Kein Student hat ein Recht darauf, eine konkrete Veranstaltung zu besuchen. Natürlich hat der Dozent von Anfang an das Recht, missfällige Studenten einfach aus der Vorlesung zu werfen. Universitäten sind keine Demokratien, die Profs keine Dienstleister am Kunden. Man muss auch nicht gleich die Polizei rufen, der Uni-interne Sicherheitsdienst ist da viel schneller vor Ort. Just sayin'.

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Naja, Hearts, das hat er doch versucht. Hat gesagt, ja wichtig und so, aber vielleicht besser in nem Seminar, die Vorlesung eignet dich nicht ganz. Es wurde ja keine Stellungnahme gegen Rassismus/Sexismus verlangt. Die wollten die Vorlesung inhaltlich komplett (!) umstellen. Er ist ja auch auf die Fragen auch eingegangen. Ich kann auch nicht in einer Physik-Grundlage Vorlesung große Inhslt der Lobby-Politik der Atomindustrue einräumen. Wie soll das funktionieren.

Außerdem hat ein Mitstudent, nicht der Prof, die Polizei gerufen, als sie die Veranstaltung total blockiert haben. In x Vorlesungen vorher hatte es der Prof ja mit deiner Methode versucht, nur waren die Aktivisten zu stur.

Der nazivergleich ist natürlich das letzte, gerade weil die Intoleranten und totalitären auf der anderen Seite saßen.

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... weil die Intoleranten und totalitären auf der anderen Seite saßen.

Das behaupten alle Intoleranten und Totalitären vom jeweiligen Kontrahenten.

Ich gebe zu, der Nazi-Vergleich ist inflationär.

Mir ging es darum zu zeigen, dass man nicht automatisch der Gute und Gerechte ist, nur weil man in der Position ist, die Polizei hinter sich zu versammeln. Die Polizei ist nicht mehr als ein Mittel der Machtausübung. Genauso wenig ist ein Professor automatisch im Recht, nur weil er in der Position ist seine Ansichten zu dozieren.

Das Totalitäre zeigt sich nicht darin, dass es "Ruhe und Ordnung" verletzt, sondern darin dass es Macht und Herrschaft ausübt. Das Herbeirufen der Polizei ist folglich nicht weniger totalitär, als das Stören der Vorlesung.

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Gast ImWithNoobs

Wo sind nur die guten alten Faustkämpfe geblieben? Heutzutage versteckt sich jeder hinter faschistischen Machtinstrumenten. Wenn euch jemand in der Vorlesung nervt, dann boxt den einfach aus dem Hörsaal!

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Das Totalitäre zeigt sich nicht darin, dass es "Ruhe und Ordnung" verletzt, sondern darin dass es Macht und Herrschaft ausübt. Das Herbeirufen der Polizei ist folglich nicht weniger totalitär, als das Stören der Vorlesung.

:crazy:

Ich fass es nicht, Herr lass Hirn regnen,

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H&M: Das ist eher was für Themenbezogene Fragen. Für Fragen die deutlich out-of-scope sind vielmehr: "Das ist definitiv eine interessante Fragestellung." Und dann darauf eingehen, dass man was anderen bespricht in der Vorlesung und z.B. anbieten die Studenten dabei zu unterstützen selber was zum gewünschten Themenkomplex aufzuziehen weil ist ja wirklich interessant und darüber soll auf jeden Fall auch gesprochen werden ("Kommt in meine nächste Sprechstunde dann gehen wir durch wie man das noch zusätzlich unterbringen kann").

Und weils Studenten sind wird niemand auftauchen, es wird nichts gemacht werden und man hat Ruhe.

Es ist völlig risikolos den Studenten ganz weit entgegen zu kommen, solange impliziert ist, dass sie selber auch Arbeit investieren müssen.


Das Totalitäre zeigt sich nicht darin, dass es "Ruhe und Ordnung" verletzt, sondern darin dass es Macht und Herrschaft ausübt

Da verschwimmt etwas arg der Zusammenhang. Ein totalitäres Regime übt immer Macht aus, aber nicht jede Ausübung von Macht ist Ausdruck eines totalitären Regimes. Schon wenn ich einen Dieb (oder gar Räuber) aufhalte übe ich Macht über ihn aus.

Deine Schlussfolgerung "Das Herbeirufen der Polizei ist folglich nicht weniger totalitär, als das Stören der Vorlesung." ist also nicht schlüssig.

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Studenten stören Vorlesung, Polizei wird gerufen...elf Seiten später sind wir bei GeStaPo , SA, SS etc.

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Es wird Zeit sich hier abzumelden....

ALTER !!!

Das mit den GIFs is mein Ding.

Such dir deinen eigenen liebenswürdigen, gehassliebten Foren-Spleen !

...sonst gib's hier gleich noch ne Runde Advanced-Nazi-Vergleiche...

qLBFR.gif

bearbeitet von Elia

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Aber das ist eben politische Auseinandersetzung, nur bei den Nazidemos finden wir es ok, weil der "Feind" ein anderer ist.

Wer ist in dem Fall „wir“? Ich jedenfalls möchte in diesem wir nicht inkludiert werden.

Klaro, ich finde es ja auch genauso ok, wenn man vor Pelzverkäufen demonstriert. Da macht man auch nichts anderes.

Oder, wie schon erwähnt, wenn man ne Nazidemo stört.

Oder die Schienen beim Castortransport besetzt.

Natürlich ist man da auf jeden Fall schnell im rechtlichen Graubereich (gelegentlich mal auch sehr dunkelgrau). Für mich ist das alles aber noch im Bereich von praktischer politischer Auseinandersetzung. Das ist aber natürlich ne ganz persönliche Entscheidung wo man da die Grenze zieht. Ich für mich finde, solange niemand körperlich verletzt, oder in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird kann man sowas machen.

Bisschen paradox, oder nicht? Wie willst du es bitte hinkriegen, eine Nazidemo zu stören ohne die Nazis in ihrer persönlichen Freiheit einzuschränken? Wie willst du es hinkriegen, Schienen zu besetzten ohne den Eigentümer der Schienen in seinem Nutzungsrecht (auch das ist ein Freiheitsrecht!) zu beschränken?

Aber das ist halt ganz praktischer politischer Kampf.

Schon mal darüber nachgedacht, dass der grundlegende Fehler bereits darin liegen könnte, politische Auseinandersetzungen als „Kampf“ zu sehen?

Was ich sagen will ist nur: Ich finde nicht, dass hier allein durch die Form des Protests für mich schon eine Grenze überschritten wurde. Ob man die Meinung nun teilt, die hier kundgetan wurde, ist gar nicht der Punkt. Aber ich persönlich bekomme noch keine kleinbürgerliche Schnappatmung, nur weil mal jemand ne Vorlesung an der Uni stört...

Es gibt genau eine Gruppe Menschen, die noch obrigkeitshöriger und naiver ist, als diese ungestümen Aktivisten: Das sind die Leute, die sich nach "Ruhe und Ordnung" sehnen und meinen Rede- und Denkfreiheit könne dadurch hergestellt werden, dass man ausgerechnet das Repressionsorgan Polizei zur Hilfe ruft.

Vor etwas mehr als 70 Jahren hat die deutsche Polizei noch Juden aus ihren Wohnungen gezerrt und dafür gesorgt, dass sie ordnung(!)sgemäß deportiert werden können. Und die gleichen Leute waren teils noch 30 Jahre später in Amt und Würden.

Polizei kann gar nichts, außer die bedrückenden Machtstrukturen der schon bestehenden Herrschaftsordnung mit Gewalt durchzusetzen.

Völliger Quatsch! Nicht nur der komplett unangemessene Nazivergleich sondern auch Polizei als „Repressionsorgan“ zu bezeichnen. Aber gut, wenn man so weit verblendet ist, dass man alle Regeln unserer Gesellschaft nur als „bedrückende Machtstrukturen der […] Herrschaftsordnung“ sieht, kann es verständlicherweise schon schwerfallen, zu erkennen, wo die Unterschiede zu totalitären oder diktatorischen Regimen liegen.

Mir ging es darum zu zeigen, dass man nicht automatisch der Gute und Gerechte ist, nur weil man in der Position ist, die Polizei hinter sich zu versammeln. Die Polizei ist nicht mehr als ein Mittel der Machtausübung. Genauso wenig ist ein Professor automatisch im Recht, nur weil er in der Position ist seine Ansichten zu dozieren.

Ja, und? Genauso wenig ist aber auch jemand automatisch moralisch im Unrecht, weil er auch juristisch im Recht ist und dadurch die Möglichkeit hat, dieses mit staatlichen Mitteln durchzusetzen.

Das Totalitäre zeigt sich nicht darin, dass es "Ruhe und Ordnung" verletzt, sondern darin dass es Macht und Herrschaft ausübt. Das Herbeirufen der Polizei ist folglich nicht weniger totalitär, als das Stören der Vorlesung.

itsmagic hat ja schon gesagt, dass die Gleichsetzung von Machtausübung mit „totalitär“ falsch ist. Darüber hinaus wundere ich mich, dass du Machtausübung alleine da siehst, wo sie sich auf staatliche Legitimation berufen kann. Auch wenn ich jemanden daran hindere, eine Vorlesung abzuhalten, zu demonstrieren oder Gleisanlagen zu benutzen, übe ich natürlich Macht aus.

Ansonsten frage ich mich auch, wenn du die Polizei nur als „Repressionsorgan“ siehst, welche Alternativen du dir stattdessen vorstellst? So kommt bei mir von deiner Sichtweise nur der gleiche Eindruck an, den PrestoAgitato sehr schön zusammengefasst hat:

Wo sind nur die guten alten Faustkämpfe geblieben? Heutzutage versteckt sich jeder hinter faschistischen Machtinstrumenten. Wenn euch jemand in der Vorlesung nervt, dann boxt den einfach aus dem Hörsaal!

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Aber das ist eben politische Auseinandersetzung, nur bei den Nazidemos finden wir es ok, weil der "Feind" ein anderer ist.

Wer ist in dem Fall „wir“? Ich jedenfalls möchte in diesem wir nicht inkludiert werden.

Klaro, ich finde es ja auch genauso ok, wenn man vor Pelzverkäufen demonstriert. Da macht man auch nichts anderes.

Oder, wie schon erwähnt, wenn man ne Nazidemo stört.

Oder die Schienen beim Castortransport besetzt.

Natürlich ist man da auf jeden Fall schnell im rechtlichen Graubereich (gelegentlich mal auch sehr dunkelgrau). Für mich ist das alles aber noch im Bereich von praktischer politischer Auseinandersetzung. Das ist aber natürlich ne ganz persönliche Entscheidung wo man da die Grenze zieht. Ich für mich finde, solange niemand körperlich verletzt, oder in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird kann man sowas machen.

Bisschen paradox, oder nicht? Wie willst du es bitte hinkriegen, eine Nazidemo zu stören ohne die Nazis in ihrer persönlichen Freiheit einzuschränken? Wie willst du es hinkriegen, Schienen zu besetzten ohne den Eigentümer der Schienen in seinem Nutzungsrecht (auch das ist ein Freiheitsrecht!) zu beschränken?

Aber das ist halt ganz praktischer politischer Kampf.

Schon mal darüber nachgedacht, dass der grundlegende Fehler bereits darin liegen könnte, politische Auseinandersetzungen als „Kampf“ zu sehen?

Na, ich sag ja, das ist eine ganz persönliche Einstellungssache.

Ich persönlich sehe das so. Ich sehe weder einen Fehler darin, Politik als Kampf zu betrachten, noch sehe ich ein Problem darin, Atomkonzerne und Nazis in ihrer Ausübung zu stören.

Grundsätzlich schränken wir (in einem Staat) IMMER die Freiheit des Andersdenkenden ein, wenn wir versuchen unsere Meinung durchzusetzen. Dass uns heute gerne weisgemacht wird, Politik wäre ein lustiges kleines Kuschelspielchen mit Regeln, designten Internet-Wahlometern, Kreuzchen und netten kleinen Plakaten ist nicht mein Problem. Wenn die Mehrheit beschließt, Atomenergie ist was tolles, schränkt das ja genauso die Freiheit der Minderheit ein, in einem atomenergiefreien Land zu leben. Daher muss man eben versuchen sich durchzusetzen.

Die Wahl der Mittel ist dabei, wie schon mehrfach erwähnt, sehr unterschiedlich, und jeder hat da seine eigenen Grenzen. Darum ging es ja in diesem Thread.

Meine Grenzen liegen jedenfalls noch lange nicht bei der friedlichen Störung einer Uni-Vorlesung.

bearbeitet von Elia

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Da war keine friedliche "störung" Es war die gezielte Sabotage und verhinderung eine Vorlesung durchzuführen, nachdem die Typen nicht ihren Willen bekommen haben. GEGEN den Willen der Mehrheit. Sie haben ihren Willen geäußert. Ich geh doch auch nicht in dein Wohnzimmer kacke auf deinen Wihnzimmerteppich, schreie "Nieder mit Rassismus", und verlange, dass du gefälligst mehr Anti-Rassismus-Plakate aufhängen sollst. Und wenn du Politzei rufts, dass als totalitäre undemokratische Aktion bezeichnen.

Sorry, klingt absurd. Aber genauso absurd, wie diese Aktion dieser Extremisten und diese zu verteidigen.

Elia, sorry, aber langsam wirst du genauso absurd, wie die Maskulinisten in iohrer Argumentation. Sie haben die Freiheitsrechte der Mitstudenten und des Professors massivverletzt. Die Freiheitsrechte hören dann auf, wenn die anderer eingeschränkt werden. Deswegen war es verdammt nochmal ir gutes Recht sich gegen diese Vollidioten zu wwwehren, um ihr Recht auf Unterricht und das Recht des Professors auf Wissenschaftsfreiheit durchzusetzen. Sie waren moralisch und rechtlich einfach im Unrecht, Einfach miese intolerante undemokratische extremistische Spinner. Da kann man auch nicht dran rütteln.

Ich hoffe mal, dass du es nicht so ernst meinst, wie die Maskulinisten, und sie vor allem provozieren möchtest.

aher muss man eben versuchen sich durchzusetzen.

Wenn eine Minderheit glaubt, sich "durchsetzen zu müssen" weil sie ja Recht hat, ist das einfach nur totalitär. Und die Denkensart von totalitären Systemen. Genau mit dem Mindset wird in totalitären Regimen vorghegangen. Diese Linksextremisten wie auxh Rechtsextremisten wwollen ja letztlich einen totalitäres Regime, wo ihr Wille durchgesetzt wird.

Das was die gemacht haben, hatte ja nichts mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun. Und gegen totalitäre Gruppen muss man sich wehren, ansonsten wird die demokratische Freiheit gefickt Hier im speziellen Fall, der Professor faktisch dem Recht seiner Wissenschaftsfreiheit beraubt. Die Mehrheit der Studenten ihrem demokratischen Recht auf Bildung, was sie hören wollen, beraubt. (Die Aktivisten hatten ja ihre Freiheit: Die Genderaktivisten hätten sich ja auch in eine der zahlreichen Genderseminare setzen können. )

Das sage ich ja immer, wenn man den totalitären und Extremisten zuviel Toleranz einräumt, wird die Demokratie am Ende abgeschafft, weil man ihnen das Recht gibt sie zu zerstören.

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Politik ist in den schlechtesten Fällen ein Kampf, in den besten eine ordentliche Diskussion mit anschließenden Konsens. Darauf ist unsere Demokratie aufgebaut, dass was du hier offen zelebrierst ist schlicht und ergreifend Intoleranz.

Du setzst deine Meinung nicht durch wenn du Castortransporte schotterst oder Nazidemos angreifst. Du machst dich damit nur unglaubwürdig. Bei allem beim ersteren könnte ich kotzen. Beim letzeren kann ich es ja wenigstens menschlich verstehen, obwohl hier auch eine geordnete Gegendemonstration viel mehr ein Zeichen setzt als irgendwelche randalierenden Linksautonomen, die sich als "Kern" des Widerstandes begreifen.

Mit deinen Repressionen gewinnst du nichts, genauso wie diese Genderaktion im Hörsaal einfach nur lächerlich ist.

bearbeitet von Kartesh

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