3 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hallo alle zusammen,

Mich beschäftigt sein geraumer Zeit ein Thema, wozu ich gerne die ein oder andere Meinung hören möchte.

Ich bin 23 Jahre alt und studiere zur Zeit Mathematik im dritten Semester. Ich hatte ein BWL Studium nach dem ersten Semester abgebrochen weil es mir zu langweilig war und ich habe bereits ein Jahr bei einer Bank gearbeitet (hatte allerdings gekündigt um mein Mathematik Studium beginnen zu können).

Generell macht mir die Mathematik und der Stoff viel Spaß, jedoch setze ich mich persönlich zu viel unter Druck.

Auf der einen Seite behalte ich mir ständig im Hinterkopf, dass ich bereits zwei Jahre "vergeudet" habe. Mir ist durchaus bewusst, dass die zwei Jahre nicht vergeudet sind. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und mir viel Wissen angeeignet und ich würde mein Studium jetzt nicht so zu schätzen wissen, wie ich es zur Zeit tue. Trotzdem schaffe ich es nicht, den Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen, dass ich ja schließlich zwei Jahre später mit meinem Bachelor/Master fertig sein werde, als wenn ich mich sofort für das Richtige entschieden hätte.

Vor allem deswegen setze ich mich sehr stark unter Druck. Ich rede mir dauernd ein, dass ich unbedingt mein Studium in der Regelstudienzeit schaffen müsste (um nicht noch mehr Zeit zu verlieren) und genau deswegen investiere ich enorm viel Zeit ins lernen. Man könnte meinen, dass das durchaus positiv zu bewerten wäre. Allerdings verliere ich vor allem in der Examenszeit sehr die Lust an meinem Studium und dem Stoff.

Man sagt immer die Studienzeit wäre die schönste Zeit des Lebens. Allerdings merke ich davon nur etwas in den Semesterferien, weil ich mir durch den persönlichen Erfolgsdruck oft den Spaß am erlernten nehme.

Generell fällt mir das Studium nicht sonderlich schwer, da ich mich für den Stoff auch interessiere. Und trotzdem tendiere ich ständig dazu, zu übertreiben.

Mir ist bewusst, dass ich in 30 Jahren über meine jetzigen Sorgen lachen werde. Was ist schon 1 Jahr mehr oder weniger, wenn man sowieso noch 40 Jahre arbeiten muss.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in meiner Heimat studiere und nicht in eine fremde Stadt oder ein fremdes Land gegangen bin.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch bei meinen Eltern wohne (die Mieten beginnen hier gerne mal bei 750€) und ich einfach nicht die Freiheit eines typischen Studenten habe.

Hinzu kommt, dass ich mir ständig Druck mache, ich müsste mich neben dem Studium noch weiterbilden, Kontakte knüpfen oder Geschäftsideen ausarbeiten. Denn, wenn ich erfolgreich sein will, müsste ich jetzt schon mit einer guten Idee beginnen.

Ich komme fast nicht mehr dazu, einfach mal zu chillen ohne mir danach einen Vorwurf machen zu müssen, ich hätte meine Zeit mit Unfug vergeudet. Und ich glaube, dass das mein größtes Problem ist...

Ich denke, ich habe auf der einen Seite die Einsicht mein Problem und einige der Ursachen zu erkennen, mir fehlen auf der anderen Seit allerdings die Möglichkeiten, damit gesund umzugehen...

Ich würde mich über Meinungen freuen und danke im voraus

bearbeitet von Swordfish

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Regelstudienzeit ist sehr locker drin, Mathematik hat da nicht so die Probleme wie andere Studiengänge. Verabschiede Dich einfach von dem Gedanken, dass Du soviel rumchillen und feiern kannst wie fast alle anderen Studiengänge (mit so ein paar Ausnahmen wie Physiker und Chemiker, die habens sogar noch schlimmer). Dann versuche für Dich herauszufinden, wie Du am schnellsten die Beweise aus den Vorlesungen nacharbeiten kannst (Du solltest darauf abzielen jeden Beweis so runterschreiben zu können, ist natürlich anfangs Overkill und gefühlt unmöglich), was vermutlich hauptsächlich auf eine frühzeitige und häufige Beschäftigung mit dem Vorlesungsstoff hinausläuft. Abgaben müssen natürlich auch laufen, gute Abgabepartner helfen, Alleingang ist vor allem in den ersten Jahren nicht zu empfehlen.

Der Stoff wird später nicht leichter, aber man lernt damit umzugehen, dass man es nicht kann. Dann kann man auch mal loslassen und entspannter an die anderen Dinge im Leben gehen. Dauert halt seine Zeit. Ab dem 6. Semester wurde es eigentlich cool, weil man den Pflichtkram weg hatte und ab da fast nur noch Sachen kommen, die Dir Spaß machen. Wenn Du auf die Regelstudienzeit scheißt, würde ich das in den höheren Semestern machen, weil man vorher einfach nicht die Voraussetzungen hat richtig coole Vorlesungen zu hören, für die es sich lohnt länger zu studieren. Willst Du nur nochmal ins Ausland oder so, würde ich mir nochmal überlegen, ob das nicht später sowieso beim Beruf möglich ist.

Kontakte knüpfen, Praktika und Geschäftsideen sind schön und gut, aber hey, Softskills sind für Leute mit Hardskills einfach nicht so relevant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für deine Antwort.

Genau so handhabe ich das auch zur Zeit, weswegen ich wohl auch normalerweise keine Probleme mit dem Stoff habe. Größtenteils mache ich alles im Alleingang, einfach weil ich auf meine Kommilitonen nicht zählen kann.

Trotzdem schaffe ich es nicht, das ganze etwas lockerer zu sehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.