Primal_State 25 Beitrag melden Januar 11, 2014 erstellt (bearbeitet) Die Wissenschaft ist heute in einer stetigen Wandlung. Die Entwicklung ist rasant und täglich gibt es neue Einsichten über unseren Körper. Noch vor kurzem hat man geglaubt, dass die Genetik unser Schicksal sei und wir uns damit abfinden müssen. Jetzt hat man herausgefunden, dass dem gar nicht so ist.Diese neue Disziplin nennt sich Epigenetik und beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass sich unsere Gene umschreiben lassen. Gene sind also alles andere als Schicksals-bestimmend, sie lassen sich durch Ernährung, Bewegung, Meditation und Lebensstil umschreiben. Für Biohacker und Selbstvermesser eine wunderbare Erkenntnis. Doch es geht noch weiter. Nicht nur wir selbst können durch veränderte Umwelteinflüsse unsere Genetik verändern, sondern wir vererben sie auch noch weiter!Doch wie funktioniert das genau?Die Epigenetik hat herausgefunden, dass unsere Zellen eine Art Bibliothek von Programmen ist, die je nach Bedarf an- und ausgeschaltet werden können. Du musst Dir das so vorstellen: Neben dem Inhalt der Gene, also der Abfolge der DNA-Bausteine, trägt das Erbgut eine übergeordnete Ebene von Informationen, die Epigenome. Diese sind dafür verantwortlich, ob bestimmte Genbausteine aktiv oder inaktiv sind. Das bedeutet, dass auch wenn du eine starke genetische Veranlagung zur Fettleibigkeit hast, diese Gene durch einen bestimmten Lebensstil deiner Vorfahren oder dir selbst inaktiv sein können. Epigenome machen es möglich! Doch vorsicht, diese Epigenome sind flexibel und können auch wieder verschwinden. Deswegen ist es wichtig einen fortwährenden Lebensstil zu pflegen. Was heißt das für Dich?Gene lernen aus Erfahrungen. Mit Deiner Art zu leben, Dich zu ernähren, Dich zu bewegen und zu denken, entscheidest Du selbst darüber welche Gene du aktivierst und welche du deaktivierst. Die Epigenetik reagiert schnell auf äußere Einflüsse, innerhalb Tagen oder Wochen sind Veränderung zu beobachten. Es ist also nie zu spät sein Lebensstil zu verändern! Halt Dich an eine gesunde Ernährung, treib Sport, sorg für ausreichend Schlaf und trainier deinen Geist. Deine Genetik wird es dir danken!Wie immer freue ich mich über positive Kritik und Anmerkungen.Literaturempfehlungen:Jörg Blech: Gene sind kein Schicksal.Mein wertvolles Genom. Ein Selbstversuch im Zeitalter der perönlichen Genforschung.. Januar 11, 2014 bearbeitet von Primal_State Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Daywalker2010 517 Beitrag melden Januar 11, 2014 geantwortet Das ist momentan Gegenstand der Forschung, somit hochspekulativ.Vor allem bei der Veränderung von "Genen" mithilfe deiner Gedanken.Als Gegenbeispiel würde ich mal anführen, dass Krankheiten die auf Methylierungsfehler der DNA zurückzuführen sind,nicht durch deine "Denkweise" geheilt werden können.Müsste mal die Biochemiker/Biophysiker fragen, falls da Interesse besteht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
electronvolt 140 Beitrag melden Januar 11, 2014 geantwortet Das ist momentan Gegenstand der Forschung, somit hochspekulativ.Vor allem bei der Veränderung von "Genen" mithilfe deiner Gedanken.Als Gegenbeispiel würde ich mal anführen, dass Krankheiten die auf Methylierungsfehler der DNA zurückzuführen sind,nicht durch deine "Denkweise" geheilt werden können.Müsste mal die Biochemiker/Biophysiker fragen, falls da Interesse besteht.Bin zwar auch kein Biologe, aber die Sache mit der DNA ist äußerst faszinierend:Die DNA von Personen, die (extremem) Stress ausgesetzt waren, war im Vergleich zu gesunden Personen zu einem viel höheren Anteil durch die chemische Modfikation der Methylierung verändert. Stress scheint also tatsächlich die DNA zu beeinflussen.War damals glatt ein Nature-Paper wert:Translational Psychiatry (2012) 2, e150; doi:10.1038/tp.2012.77 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
randolph 115 Beitrag melden Januar 11, 2014 geantwortet Es gibt unzählige wissenschaftlich messbare Methoden um sein Leben zu verbessern, denen würde ich eher Aufmerksamkeit schenken als einer noch unbewiesenen These. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Aragorn 2 Beitrag melden Januar 11, 2014 geantwortet Das ist momentan Gegenstand der Forschung, somit hochspekulativ.Vor allem bei der Veränderung von "Genen" mithilfe deiner Gedanken.Als Gegenbeispiel würde ich mal anführen, dass Krankheiten die auf Methylierungsfehler der DNA zurückzuführen sind,nicht durch deine "Denkweise" geheilt werden können.Müsste mal die Biochemiker/Biophysiker fragen, falls da Interesse besteht.Bin zufällig Biologe, das sehe ich auch so. Ich würde nicht ausschliessen dass man gewisse körperliche Krankheiten durch Gedanken heilen kann, wäre aber reine Spekulation (ich glaube die Bücher von Bruce Lipton gehen in die Richtung, hab sie aber nicht gelesen). Bei geistigen Krankheiten scheint es mir aber sehr plausibel.Ich kann zu dem Thema auch das Buch Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern von Joachim Bauer empfehlen.Es gibt viele Beispiele dafür wie äussere Einflüsse die Epigenetik verändert, wie schon erwähnt z.B Stress. Eine andere Studie hat gezeigt dass Kindsmissbrauch zu epigenetischen Veränderungen führt. Dann gibt's natürlich noch sehr viele Tierstudien. Wenn es jemanden interessiert kann ich gern ein paar Referenzen raussuchen.Darüber wie solche epigenetischen Veränderungen wieder rückgängig gemacht werden können ist meines Wissens wenig bekannt. Ich denke dass man einige Sachen sicher verändern kann, aber vieles auch nicht.Sehr viel vom Epigenom wird während der Embryonalentwicklung festgelegt, und da wird es schwierig das rückgängig zu machen. Z.B entstehen Muskel, Knochen und Fettgewebe alle aus Mesenchymalen Stammzellen, die Anteile sind aber variabel. Vermutlich versucht sich der Embryo möglichst gut an die momentanen Umweltbedingungen anzupassen. Wenn jemand nun durch epigenetische Effekte mit viel Fettgewebe auf die Welt kommt wird er nie wie Arnold Schwarzenegger aussehen, egal was er Isst und wie er trainiert (ein gesunder Lebensstil ist natürlich trotzdem förderlich). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen