Führerschein und Auto oder Bahn

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Vielleicht weil du es gewohnt bist, immer nur kutschiert zu werden? Bahn fahren etc. ist da ja auch nichts anders.

Selber fahren ist ja auch nur was für Leute, die sich keinen Chauffeur leisten können.

Kein Führerschein bedeutet, sich selbst zu limitieren und auf eine wichtige und schöne Fähigkeit zu verzichten. Wer etwas anderes behauptet, lügt sich selbst in die Tasche und versucht sich schön zu reden, dass er nicht fahren kann und es eigentlich auch so selten braucht...

Stimme dir in dem Punkt völlig zu. Auto fahren zu können ist heutzutage in unserer Gesellschaft schon fast eine Grundkompetenz. Die schränkt einen nicht notwendigerweise im täglichen Alltag ein, schließlich vermisse ich an den meisten Tagen ein Auto nicht im geringsten. Aber es gab schon einige Situationen in denen die Tatsache, doch mal eben ein Auto mieten zu können, gewisse Dinge sehr viel einfacher gemacht hat.

Aber für meine tägliche Pendelstrecke würde ich trotzdem nicht aufs Auto umsteigen. Mal abgesehen davon, dass ich nahezu jedes mal länger bräuchte, es deutlich teurer wäre, würden mir vor allem jede Woche 20–30 Stunden fehlen, die ich nicht anderweitig nutzen könnte. Im Zug kann ich schließlich ohne Probleme Zeitung lesen, arbeiten oder auch einfach nur schlafen – Wenn ich am Steuer sitze empfiehlt sich hingegen besser nichts davon zu tun ;)

Wobei man natürlich immer die genaueren Umstände miteinbeziehen muss. Im ICE ohne umsteigen fast direkt von Haustür zu Haustür fahren zu können ist schließlich was ganz anderes als mit klapprigen Regionalzügen, 2 mal Umsteigen und einer halben Stunde Wartezeit auf eiskalten Bahnsteigen zu reisen. Genauso macht es aber auch einen Unterschied, ob ich mit einem gut gewarteten, vergleichsweise neuem und entsprechend komfortabel ausgestatteten Auto über leere Landstraßen fahre oder in einer uralten Klapperkiste auf völlig überfüllten Straßen im Stau stehe.

Langer Rede kurzer Sinn: Ob Autofahren oder Bahnfahren besser ist, lässt sich wohl nie allgemeingültig beantworten. Aber egal was man man im konkreten Fall bevorzugen mag, ist es sehr angenehm, wählen zu können und nicht von vorne herein generell auf ein Verkehrsmittel beschränkt zu sein.

Ps.: Neue Geschäftsidee : Ausfahrbarer Dildo im Sitz...

Ist doch schon ewig Standardausstattung. Guck mal auf die Mittelkonsole.

bearbeitet von Cycle

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Ich habe meinen Führerschein mit 19 gemacht, direkt nach dem Abi. Eigentlich eine totale Geldverschwendung. Autofahren habe ich seit der Fahrschule als nervige, manchmal nötige, Tätigkeit empfunden analog zu Staubsaugen oder Geschirrspülen. Da investier ich das Geld was ich an KfZ-Steuer und Benzin spare lieber in eine (leider ja nicht billige) Wohnung in Hamburg, lebe mitten im Puls der Großstadt, wo ich alles geboten bekomme, was ich brauche und mit der U-Bahn dort auch problemlos hinkomme, als das ich mit einem Auto in der "Einöde" sitze und 30km zur Arbeit oder zur nächsten ordentlichen Cocktailbar fahre.

Ich kann den Threadersteller da vollends verstehen. Jeder muss die Prioritäten setzen, die einem wichtig sind. Wem Autofahren Spaß macht, wünsche ich viel Freude dabei. Aber wenn du denkst, du gehörst nicht dazu, dann hast du vermutlich recht. Spare dir das Geld, hätte ich auch machen sollen.

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Die Frage ob Führerschein, oder nicht richtet sich ja letztlich nur an Leute, die in größeren Städten mit vernünftigen Öffis leben. Wer auf dem Land wohnt(e), weiß, dass ein Bus, der 3 mal am Tag kommt keine Alternative ist.

Und für Städter macht ein Auto keinen Sinn, wenn sie sowieso nicht vorhaben zu wissen, was in der Welt außerhalb ihrer Stadt so passiert.

Seit ich in Köln lebe, bleibt meine Karre auch unter der Woche stehen, weil es nur langsamer, unflexibler und teurer ist. Aber wenn mal ein cooles Konzert in Aachen, Düsseldorf und dergleichen ist, bin ich froh, dass ich abends bequem nach Hause komme und zwar genau dann, wann ich es will.

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@Cycle: Da muss ich dir Recht geben. Das Auto nicht zu brauchen, sondern mit dem Rad fahren oder sogar zur Arbeit joggen zu können, ist optimal. Dann würde ich mein Auto rein nach dem Kriterium Spaß aussuchen und mir wäre es egal, ob es 30 l Super Plus saugt. Der Faktor Komfort ist natürlich extrem wichtig. Ich bin regelmäßig weite Strecken mit einer kleinen alten Klapperkiste gefahren (jeder fängt mal klein an) und wenn man aussteigt, weiß man was man getan hat - ohne Servo, ohne ABS, ständig Gegenlenken um geradeaus zu fahren...Wenn ich jetzt in einer E-Klasse mit Massage Funktion unterwegs bin, steige ich rein vom Fahren her genau so entspannt aus, wie ich eingestiegen bin. Wo und warum man unterwegs ist, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt. Du hast ja das Thema Stau und Stop- and Go Verkehr bzw. Bahnverspätungen und häufiges Umsteigen schon angesprochen...

bearbeitet von Pensador89

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Die meisten die auf dem Land wohnen und regelmäßig fahren sind auch überfordert wenn sie in eine große Stadt fahren. Das ist völlig normal.

Richtig. Umgekehrt verzweifeln die Städter bei ihren Wochenendausflügen auf's Land an den engen Dorfstraßen. Die kriechen dann mit 20km/h durchs Dorf und mit 60 über die Landstraße und spätestens, wenn ihnen der Bus, wahlweise auch der Vollernter, entgegenkommt, trauen sie sich nicht mehr vor und zurück, weil halt alles ein bisschen enger ist und blockieren dann die gesamte Straße.

Das liegt aber per se nicht daran, dass Städter schlechter Auto fahren, sondern weil sie's schlichtweg nicht gewohnt und / oder im Urlaubsmodus sind und deswegen die arbeitende Bevölkerung auf dem Land unabsichtlich in ihrem Fortkommen bremsen und weil sie sich nicht auskennen.

Ohne Auto geht bei mir nichts und ich würds auch nicht missen wollen. Spätestens beim Einkaufen etwas sperrigerer Dinge ist so ein Auto einfach Gold wert.

Ich stehe auch lieber mit dem warmen Auto im Stau, als am zugigen Bahnsteig in der Kälte zu warten, bis die deutsche Bahn mal wieder geruht vorbeizukommen.

In meinem Auto gibt es nur Leute, die ich leiden kann und die keine ekligen Angewohnheiten haben.

Niemand hat vorher seine Beine / Dreckschuhe auf den Sitz gelegt, auf den ich mich in meinen teuren Anzügen setzen will. Es kleben keine Kaugummis auf den Sitzflächen und die Sitze sehe nicht so aus, als hätte gerade eine Horder Cholerakranker ihren Darminhalt darauf entleert.

Im Sommer ist es im Auto kühl, im Winter warm. In der Bahn ist es im Sommer heiß und es riecht nach Schweiß, im Winter ist es entweder zugig oder mieft nach nicht gelüftet und verbrauchter Luft.

Im Auto kippt man mir keinen Coffee-to-go über den Mantel, in der Bahn wurde ich auch schon einmal mit Bier übergossen.

Dienstagabend im ICE saß ein Geschäftsmann, der alle paar Sekunden äußerst geräuschvoll Rotz durch die Nase saugte und zwar in einem so detaillierten Geräusch, dass man jeden Klumpen hörte.

Montagfrüh im ICE saß ein Geschäftsmann, der das Abteil erst mit seinen Windowssounds und dann mit Musik unterhielt. Der muss irgendwie kurz vor taub gewesen sein, dass man das trotz seiner Kopfhöhrer so stark gehört hat.

In der S-Bahn zum Mandanten saß mir eine alte Frau gegenüber, die ihre Laugenstange eher lutschte als aß, wobei die Hälfte von dem angenuckelten Zeug wieder aus dem Mund fiel, weil sie laut schmatzend mit geöffnetem Mund darauf herumkaute.

In der S-Bahn zurück war eine Horde Schüler, die die Allgemeinheit mit blechernem Handysound erfreute.

Und das alles diese Woche innerhalb von zwei Tagen.

*brrr*

Und wenn ich mir dann überlege, wie viele dieser Erlebnisse ich während meiner Schulzeit verdrängt habe... da ziehe ich einfach oft das Auto vor. Kommt auch oft deutlich günstiger als die Bahn.

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Dienstagabend im ICE saß ein Geschäftsmann, der alle paar Sekunden äußerst geräuschvoll Rotz durch die Nase saugte und zwar in einem so detaillierten Geräusch, dass man jeden Klumpen hörte.

Montagfrüh im ICE saß ein Geschäftsmann, der das Abteil erst mit seinen Windowssounds und dann mit Musik unterhielt. Der muss irgendwie kurz vor taub gewesen sein, dass man das trotz seiner Kopfhöhrer so stark gehört hat.

In der S-Bahn zum Mandanten saß mir eine alte Frau gegenüber, die ihre Laugenstange eher lutschte als aß, wobei die Hälfte von dem angenuckelten Zeug wieder aus dem Mund fiel, weil sie laut schmatzend mit geöffnetem Mund darauf herumkaute.

In der S-Bahn zurück war eine Horde Schüler, die die Allgemeinheit mit blechernem Handysound erfreute.

Und das alles diese Woche innerhalb von zwei Tagen.

*brrr*

In den öffentlichen kann man jeden Tag lernen, solche Dinge gleichmütig auszuhalten.

Ich selbst habe noch keinen Führerschein, da ich meine Zeit und mein Geld erstmal für mir noch wichtigere Sachen verwenden will.

Was mich am meisten davor abhält, ist die Zeit, die das Selberfahren kostet: Wenn ich mit dem Auto von Hamburg nach Zürich fahren würde, hätte ich einen ganzen Tag meiner Lebenszeit untätig im Wagen verbracht und nichts erreicht, während ich in der Bahn die Zeit arbeitend, lernend, lesend, schreibend oder (im Nachtzug) schlafend verbringen kann. So gesehen sind gerade lange Strecken mit dem Auto sehr teuer; sie kosten zwar nicht mehr Geld als die Bahn, aber mehr Zeit und die ist das wertvollste. Seht ihr das nicht so?

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In den öffentlichen kann man jeden Tag lernen, solche Dinge gleichmütig auszuhalten.

Nach sieben Jahren Öffentliche am Stück kann ich dir sagen - nein, kann man nicht und muss man auch nicht.

Ich bin nicht Mutter Theresa und muss mir schlechtes oder ekelhaftes Benehmen von anderen nicht antun.

Deswegen habe ich ja auch die Wahl.

von Hamburg nach Zürich

Flugzeug

Bei längeren Strecken mit dem Auto telefoniere ich geschäftlich, geht problemlos, Zeit ist gut ausgenutzt. Und wenn nicht, nutze ich die Zeit um mal abzuschalten und an nichts als fahren zu denken. Die Momente hats in meinem Job deutlich zu selten.

Und da die meisten Mandanten sowie irgendwo in der Pampa - und im wenigstens Fall in der Stadt - sind, ist ein Auto sowieso alternativlos.

Wer noch nie ein Auto hatte, kann aber vermutlich auch nicht nachvollziehen, wie groß das Plus an Freiheit ist, was man damit gewinnt.

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Finde auch, dass ein Auto einem eine ganz andere Flexibilität gibt, als öffentliche Verkehrsmittel. Was mich zum Beispiel total nervt, ist alles was nicht ohne Umsteigen funktioniert. Laufen - 5 Minuten warten - Bus - 20 Minuten warten - Zug - 15 Minuten warten - Zug - Taxi.. Du musst die Wartezeiten je nach Fahrplan einkalkulieren. Du hast entweder mehr Wartezeit, oder du setzt dich selbst unter Druck und unnötigem Stress aus. Andere diktieren dir ihren Fahrplan statt umgekehrt... Ist nichts für mich. Finde es viel entspannter mich morgens in mein Auto zu setzen, meine Musik, Podcasts oder Hörspiele zu hören oder auch nur die Gedanken schweifen zu lassen und Ende zu Ende zu fahren. Habe die Zeit noch nie als verschwendet empfunden. Im Gegenteil, es ist die Gelegenheit spannende Informationen (Podcasts) oder Geschichten (Hörspiele) oder laute Musik zu hören, ohne jemanden zu stören.

Ca. 500-600 km ist allerdings so die Schmerzgrenze wann ich lieber fliege. Hängt aber auch von der Uhrzeit und meinem Schlafpegel ab. Mache ca. 30k-40k km im Jahr beruflich im Auto. Zuletzt eher weniger, dafür mehr Flieger. Aber ich fahre zum Beispiel lieber zweieinhalb Stunden nach Schiphol um dann innerhalb von zwei Stunden nach Norwegen zu fliegen, als eine Stunde nach Düsseldorf, um dann mit Umsteigen über Berlin fünf Stunden in Fliegern und Wartezeit zu haben.

Das ist imho das Problem mit den Öffentlichen: Es nagt ständig die tickende Uhr an einem und man kann nie für einen längeren Moment komplett abschalten, sondern es sind immer lauter kleine Etappen einer längeren Strecke. Die Tatsache, dass die meisten Fluggesellschaften immer noch mit Elektrogeräten rumstressen macht es nicht besser.. Im Auto verbietet mir keiner Musik/Podcasts/Hörspiele. Außerdem sind meine Sportsitze einiges bequemer als sämtliche bezahlbaren öffentlichen Transportmittel. Möchte ich mit der Bahn fahren, muss ich mir erst einmal Gedanken machen, wie ich zum nächsten entsprechenden Bahnhof komme. Dann muss ich mir Verbindungen heraussuchen, rechtzeitig reservieren. Habe ich größeres Gepäck dabei, muss ich mir Gedanken machen, wo ich das unterbringe und bin ggf. noch nervös, dass mir jemand meinen Koffer klaut, weil der außer Sicht steht. Mit dem Auto schau ich vorher kurz auf Google maps wie lang die Route ist, um zu wissen wann ich los muss, sprech sich sie dann morgens ins Navi und ab geht's. Ist einfach viel stressfreier.

Darüber hinaus verknittern mir im Auto meine Hemden und Anzüge nicht und ich kann viel mehr praktische Sachen mitnehmen. Und wenn es die Kiste Wasser ist, die einem im Hotel die Minibar erspart.

Ich kann allerdings verstehen, wenn sich jemand der in einer Innenstadt lebt und arbeitet das Auto sparen möchte. Das ist ja durchaus valide. Wäre nichts für mich, weil ich die gewonnene Flexibilität auf keinen Fall aufgeben möchte, aber ich kann den finanziellen Aspekt durchaus nachvollziehen. Ein Auto ist nie günstig. Der Führerschein ist imho aber dennoch Pflicht, auch wenn man selbst kein Auto hat. Allein schon, weil es einem beruflich weitere Optionen gibt und so nie zum Showstopper für Veränderungen im weiteren Leben wird.

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