Transformation von Introversion zur Extroversion möglich?

87 Beiträge in diesem Thema

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Ist kein Problem es kostet dich bloß Energie, ich bin auch introvertiert und brauch einfach meine Freiräume um aufzuladen, wenn ich fertig bin greif ich wieder an.

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Nochmal Shao weil du sagst Intro und Extrovertiertheit ist in Stein gemeißelt und nicht veränderbar. Ich bin mir da nicht so sicher.

Jetzt habe ich aber mehrere Menschen kennen gelernt, bei denen die Ergebnisse des Bigfive Tests durch langfristig extrovertiertes Handeln sich massiv verändert haben. Wie kann das sein?

Ich will nicht behaupten das diese Veränderung dauerhaft ist und ein sehr Introvertierter wird wohl kaum extrem extrovertiert werden, aber mir wurden doch deutliche Veränderungen geschildert. Ich habe jetzt leider keine Zahlen mehr parat, da ich weder meine eigenen Test gespeichert habe, noch von dritten die Zahlen vorgelegt bekommen habe, aber das soll uns nicht stören.

Ich zB habe sehr lange täglich mehrer Stunden meditiert und die Veränderung beim Big5 ist sehr schnell deutlich mehr in Richtung Extroversion gegangen. Deinen Vergleich mit dem Speed fand ich ganz treffend, da ich selber gelegentlich Speed in unterschiedlichen Dosierungen genommen habe. Wenn ich sehr häufig meditiere oder mein Umfeld stark verändere dann habe ich diesen Drang die nähe zu anderen zu suchen, den ich sonst absolut nicht habe (genau das Gefühl das für die Wirkung von Speed charakteristisch ist).

Interessant war eben auch dieses Energie gewinnen. Wenn ich im Jetzt bin oder oft meditiere, dann ziehe ich aus Gesprächen Energie. Das war bei mir früher überhaupt nicht der Fall.

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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Nochmal Shao weil du sagst Intro und Extrovertiertheit ist in Stein gemeißelt und nicht veränderbar. Ich bin mir da nicht so sicher.

Jetzt habe ich aber mehrere Menschen kennen gelernt, bei denen die Ergebnisse des Bigfive Tests durch langfristig extrovertiertes Handeln sich massiv verändert haben. Wie kann das sein?

Ich will nicht behaupten das diese Veränderung dauerhaft ist und ein sehr Introvertierter wird wohl kaum extrem extrovertiert werden, aber mir wurden doch deutliche Veränderungen geschildert. Ich habe jetzt leider keine Zahlen mehr parat, da ich weder meine eigenen Test gespeichert habe, noch von dritten die Zahlen vorgelegt bekommen habe, aber das soll uns nicht stören.

Ich zB habe sehr lange täglich mehrer Stunden meditiert und die Veränderung beim Big5 ist sehr schnell deutlich mehr in Richtung Extroversion gegangen. Deinen Vergleich mit dem Speed fand ich ganz treffend, da ich selber gelegentlich Speed in unterschiedlichen Dosierungen genommen habe. Wenn ich sehr häufig meditiere oder mein Umfeld stark verändere dann habe ich diesen Drang die nähe zu anderen zu suchen, den ich sonst absolut nicht habe (genau das Gefühl das für die Wirkung von Speed charakteristisch ist).

Interessant war eben auch dieses Energie gewinnen. Wenn ich im Jetzt bin oder oft meditiere, dann ziehe ich aus Gesprächen Energie. Das war bei mir früher überhaupt nicht der Fall.

Gruss cClazZz

Weil du eben in deinen "Freiraumzeiten" (du bist alleine) nun eben mit bestimmten Tools (Meditation, aber auch einfach generell mehr Gegenwärtigkeit) gelernt hast noch mehr Energie aufzuladen, und dann später viel mehr Kapazität hast zb- Gespräche wirklich bewußt zu genießen und eher den Drang hast mit Mitmenschen zu interagieren...

Würde tippen, dass es damit zu tun hat...

Aber ist ja auch, eal - hauptsache es ist so:

Bei mir genauso:

Bin gefühlt zb. viel viel extrovertierter als noch vor 5 Jahren...

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Gast Hoodseam

Gespräche wirklich bewußt zu genießen und eher den Drang hast mit Mitmenschen zu interagieren...

Mir fällt dazu noch was ganz anderes ein:

Es kommt auch stark darauf an, ob man Interesse an seinen Mitmenschen hat. Mich langweilt z.B. oberflächlicher Smalltalk enorm. Parallel habe ich meine Themen, mit denen ich mich beschäftige. Setze mir da einen passenden Gesprächspartner vor und ich habe stundenlang Spaß mich mit ihm zu unterhalten.

Setz mich in eine Gruppe von (für mich) langweiligen Menschen und ich langweile mich zu Tode und will nur weg.

Nun sind meine Lieblingsthemen aber auch recht speziell. Und damit habe ich dann ein Problem, da ich super neugierig und wissbegierig bin und lieber an meinen Themen weiterarbeite als mir das Gelaber anzuhören.

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Nochmal Shao weil du sagst Intro und Extrovertiertheit ist in Stein gemeißelt und nicht veränderbar. Ich bin mir da nicht so sicher.

Jetzt habe ich aber mehrere Menschen kennen gelernt, bei denen die Ergebnisse des Bigfive Tests durch langfristig extrovertiertes Handeln sich massiv verändert haben. Wie kann das sein?

Ich will nicht behaupten das diese Veränderung dauerhaft ist und ein sehr Introvertierter wird wohl kaum extrem extrovertiert werden, aber mir wurden doch deutliche Veränderungen geschildert. Ich habe jetzt leider keine Zahlen mehr parat, da ich weder meine eigenen Test gespeichert habe, noch von dritten die Zahlen vorgelegt bekommen habe, aber das soll uns nicht stören.

Ich zB habe sehr lange täglich mehrer Stunden meditiert und die Veränderung beim Big5 ist sehr schnell deutlich mehr in Richtung Extroversion gegangen. Deinen Vergleich mit dem Speed fand ich ganz treffend, da ich selber gelegentlich Speed in unterschiedlichen Dosierungen genommen habe. Wenn ich sehr häufig meditiere oder mein Umfeld stark verändere dann habe ich diesen Drang die nähe zu anderen zu suchen, den ich sonst absolut nicht habe (genau das Gefühl das für die Wirkung von Speed charakteristisch ist).

Interessant war eben auch dieses Energie gewinnen. Wenn ich im Jetzt bin oder oft meditiere, dann ziehe ich aus Gesprächen Energie. Das war bei mir früher überhaupt nicht der Fall.

Gruss cClazZz

Weil du eben in deinen "Freiraumzeiten" (du bist alleine) nun eben mit bestimmten Tools (Meditation, aber auch einfach generell mehr Gegenwärtigkeit) gelernt hast noch mehr Energie aufzuladen, und dann später viel mehr Kapazität hast zb- Gespräche wirklich bewußt zu genießen und eher den Drang hast mit Mitmenschen zu interagieren...

Würde tippen, dass es damit zu tun hat...

Aber ist ja auch, eal - hauptsache es ist so:

Bei mir genauso:

Bin gefühlt zb. viel viel extrovertierter als noch vor 5 Jahren...

Ein interessanter Gedanken, aber ich denke die Energie ist nicht der einzige und auch nicht der hauptsächliche Faktor. Wenn ich mich lange Zeit mit introvertierten Tätigkeiten beschäftige, also alleine an einem Projekt arbeiten das mir richtig Spaß macht, etwas reflektieren, viel Bücher lesen usw. dann kann es sein, dass ich extrem viel Energie getankt habe. Gleichzeitig habe ich aber nach solchen langen introvertierten Tätigkeiten trotz des hohen Energielevels nicht unbedingt Lust mit anderen was zu unternehmen. Btw. bei mir war die Introvertiertheit sehr stark (hat aber schon deutlich nachgelassen).

Wenn ich aber wenig Energie habe (dennoch ausreichend) aber die ganze Woche (besser mehrere Wochen) viel extrovertierte Tätigkeiten gemacht habe, dann habe ich schneller Bock wieder was extrovertiertes zu machen. Ich muss mich also zuerst einmal überwinden, weil es mir meist überhaupt keinen Spaß macht, dann wird es aber immer "weniger schlimm" und mit der Zeit macht es richtig Spaß. Ich komme dann sogar an einen Punkt, wo ich mich nach einem Gespräch Energie geladene fühle, als zuvor.

Deswegen hatte ich auch einmal den Gedanken, dass die Introvertiertheit nur so zeitstabil ist, da man als echter starker Intro von alleine kaum den längeren Kontakt zu anderen Sucht bzw. sobald man es macht, dei Konditionierung mit der drauf folgenden langen Intro-Zeit gleich wieder löscht.

Dazu wären einmal Erfahrungsberichte von anderen Interessant. Ich denke um erfolgreich beim PU zu sein, muss man die Introvertiertheit zu einem gewissen Teil (ab einer gewissen Höhe) verringern. Wenn man nur zum Teil introvertiert ist und zum Teil extrovertiert, lässt sich damit arbeiten. Ist man aber stark Introvertiert, sieht es anders aus. Jeder "echter" Intro weiß das. Man wird auch von keinem richtigen Intro der sich nicht zum Teil neu konditioniert hat hören, dass er nicht gerne etwas mehr extrovertiert ist.

Es wird häufig gesagt Introversion ist keine Krankheit und ist doch eigentlich super toll und klasse. Das stimmt. Introversion hat viele Vorteile, ich hätte viele Erfolge ohne diese Eigenschaft niemals erreichen können. Nur sobald die Introversion so groß ist das Zwischenmenschliche Beziehungen und Aktivitäten darunter leiden, kann man den negativen Charakter einer zu ausgeprägten Introversion nicht wegreden. Ein Teil-Intro kann sich das vielleicht nicht so gut vorstellen, ein Extro noch weniger, aber ein starker Intro weiß genau von was ich rede.

Gruss cClazZz

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Ich bin wohl eher ein Teil-Intro - aber dein Gedanke ist hochinteresant - mich würden auch mal andere Erfahrungen von stärkeren Intros hierzu interesserien.

Ansonsten agree mit allem:
Intoversion hat viele Vorteile, aber bei zu starker Ausprägung und bei mangelnder Fähigkeit sich regelmäßig mit Genuß die extro-Schuhe anzuziehen,

hat es obv. im sozialem Bereich sehr viele Nachteile...

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Denke nicht, dass es in Stein gemeißelt ist, ob jemand introvertiert oder extravertiert ist. Aber das zu ändern ist alles andere als leicht!

Der Ansatz, seinen Energielevel zu erhöhen, ist schon mal nicht schlecht. Doch noch wichtiger, finde ich, ist es, seine grundsätzliche Einstellung, seinen state, zu ändern! Das heißt, man sollte die Menschen mögen und den Umgang mit ihnen genießen! Die Situation an sich und die Interaktion mit anderen Leuten in vollen Zügen genießen! Sich dabei wohlfühlen! Dann kann man mit Fug und Recht behaupten, man ist extravertiert.

bearbeitet von slowfood
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Ich bin wohl eher ein Teil-Intro - aber dein Gedanke ist hochinteresant - mich würden auch mal andere Erfahrungen von stärkeren Intros hierzu interesserien.

Ansonsten agree mit allem:

Intoversion hat viele Vorteile, aber bei zu starker Ausprägung und bei mangelnder Fähigkeit sich regelmäßig mit Genuß die extro-Schuhe anzuziehen,

hat es obv. im sozialem Bereich sehr viele Nachteile...

Hi,

genau das ist es eben was mich stört. Ein echter Intro, also ein sehr starker, kein Teil Intro, wird immer ohne stark an sich selbst zu arbeiten auf sozialer Ebene darunter leiden. Deshalb finde ich es einfach sehr unreflektiert und undifferenziert, wenn dann von Teil Intros immer wieder die Behauptung aufgestellt wird, Introversion ist nicht behandlungsbedürftig. Gleich im nächsten Atemzug kommt dann, dass wenn die soziale Ebene darunter leidet man einfach nur schüchtern ist und das verwechseln. So ist dem aber nicht.
Ich kenne auch viele Teil Intros und weiß das diese kein Problem im sozialen haben und die soziale Ader auch sehr viel schneller weiter ausprägen können, da die schon vorhanden ist. Aber ein starker Intro tut sich da erstmal deutlich schwerer und das Rad in Bewegung zu setzen. Aber das heißt nicht, dass es nicht möglich ist. Es heißt eben nur, dass es schwerer ist.
Denke nicht, dass es in Stein gemeißelt ist, ob jemand introvertiert oder extrovertiert ist. Aber das zu ändern ist alles andere als leicht!

Ja ich denke auch das es zeitaufwendig ist. Mir kommt es immer so vor, dass Psychologen häufig ab einem gewissen Punkt von Behandlungsschwierigkeit oder der fehlenden Notwendigkeit eine Persönlichkeitsprägung als zeitstabil und nicht Behandlungsbedürftig (oder möglich) abtun. Ich kenne jemanden der früher homosexuell war und jeder Psychotherapeut hatte gemeint das wäre nicht mehr änderbar, da die Prägung Frühkindheitlich stattgefunden hat und die Neuroplastizität nicht ausreichen würde. Und obwohl er bis Mitte 20 noch nie von Frauen erregt wurde, hat er es dennoch geschafft.

Ich denke also das die Psychotherapie ihr eigenes scheitern oft mit dem Grundsatz "es ist nicht möglich" versucht recht zufertigen. Es ist ja auch mit den Hirnscans so. Das Verhalten kann nachhaltig die Funktionsweise des Gehirnes verändern, das steht ja außer Frage. Insofern finde ich es nicht angebracht, wenn Therapeuten ihren Patienten einschränkende Glaubenssätze einpflanzen und sich dann am ende noch wundern, warum diese dann auch zutreffen.

Gruss cClazZz

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Hey cClazZz,

ich finde es gefährlich, Persönlichkeitsmerkmale in die Nähe psychischer Erkrankungen zu stellen und somit als behandlungswürdig zu definieren. Jene sind keineswegs polar, sondern bewegen sich auf einem fließenden Kontinuum. Und ja, die jeweiligen Extreme am Rand der Normalverteilung können mit entsprechenden Einschränkungen oder Leidensdruck einhergehen, wobei man da von Persönlichkeitsstörungen spricht. Doch ist per se weder Introversion mit dem lethargischen Stubenhocker gleichzusetzen, noch Extraversion mit dem aufmerksamkeitsheischenden Histrioniker.

Dass jene Phänomene mitunter behandlungswürdig sind, steht außer Frage, doch ist der durchschnittliche Introvertierte eben nicht ein sozial insuffizienter psychisch Kranker, sondern lebt sein Leben, wenn er sich mit seinen Bedürfnissen arrangiert hat und nicht länger glaubt, eine Rolle spielen zu müssen, subjektiv genauso reich wie ein Extravertierter, aber einfach auf eine andere Art.

Ich frage mich, was sind die Motive jener Menschen, die festlegen möchten, welche Persönlichkeitsprägung und welcher daraus resultierende Lebensstil gesund und welcher krankhaft ist? Glück ist eine individuelle Angelegenheit, und jemand der denkt, andere aufgrund seiner Landkarte zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen zu müssen, erreicht in der Regel genau das Gegenteil.

Wie Shao es schon schrieb, auch introvertierte Menschen können nach außen glänzen, solange sie auf ihre Energie achten bzw. die Kapazität ihres inneren Akkus beispielsweise durch Meditation vergrößern. Ich selbst bin ziemlich introvertiert, liebe meine "me-time" und habe dennoch keine Probleme, mir mein Leben schön und interessant zu machen. Ich habe halt lange gebraucht, bis ich meine entsprechenden Bedürfnisse erkannt und verstanden habe, nicht zuletzt aus dem Grund, weil die Gesellschaft ein anderes Ideal vorgibt. Nun gehe ich beispielsweise halt nicht in den Club, um Frauen kennenzulernen bzw. zu daten, sondern in die Meditationsgruppe bzw. das gemütliche Cafe. Und ich kann mich nicht beklagen. Ebensowenig meine in der Regel eher extravertierten Partnerinnen, denen ich Ruhepol und Mysterium zugleich bin.

Warum also sollte man Introversion ändern wollen, sehen wir einmal von den Extremfällen ab?

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Hi Tsukune,

ich habe schon auf eine Antwort von dir gewartet :)

Du bist ja ein Teil Intro, oder?

Hey cClazZz,

ich finde es gefährlich, Persönlichkeitsmerkmale in die Nähe psychischer Erkrankungen zu stellen und somit als behandlungswürdig zu definieren. Jene sind keineswegs polar, sondern bewegen sich auf einem fließenden Kontinuum. Und ja, die jeweiligen Extreme am Rand der Normalverteilung können mit entsprechenden Einschränkungen oder Leidensdruck einhergehen, wobei man da von Persönlichkeitsstörungen spricht. Doch ist per se weder Introversion mit dem lethargischen Stubenhocker gleichzusetzen, noch Extraversion mit dem aufmerksamkeitsheischenden Histrioniker.

Ich denke man muss zwischen 2 Gruppen introvertierter unterscheiden. Es gibt Menschen die sind Introvertiert würden aber sehr gerne mehr extrovertiert werden. Es gibt auch auch Menschen, die sind introvertiert und damit vollkommen zufrieden. Es gibt kein Gut oder Richtig. Es gibt immer nur die individuelle Ansichten. Wenn jemand mit seiner Ausrichtung zufrieden ist, und das beziehe ich auf alle Persönlichkeitsmerkmale, nicht nur Intro und Extroversion, dann besteht absolut kein Handlungsbedarf. Wenn jemand aber damit nicht zufrieden ist und das hat weniger mit der Ausprägung des Persönlichkeitsmerkmales zu tun, sondern mit seinen eigenen Werten, Wünschen, Zielen und Bedürfnissen, dann sollte auch der Veränderungswunsch ernst genommen werden.

Es mag sein, dass ich ein verzerrtes Bild habe. Nur die die ich kennen gelernt habe und die eher introvertiert waren, wollten zumindest zum Teil mehr extrovertiert sein. Eine Persöhnlichkeitsstörung ist ja auch eine sehr ungenaue Bezeichnung. Es gibt zB Homosexuelle die sind mit ihrer sexueller Ausrichtung völlig zufrieden, sind die "gestört"? Ich finde nicht. Was ist aber, wenn sich jemand nichts mehr wünscht als Hetero zu sein, es aber nicht ist? Das ist ein sehr sensibles Thema, aber ich denke er hat auch das Recht dazu, dass er diese Ausrichtung gemäß seinen Werten einschätzen und ggf. ablehnen darf.

Dass jene Phänomene mitunter behandlungswürdig sind, steht außer Frage, doch ist der durchschnittliche Introvertierte eben nicht ein sozial insuffizienter psychisch Kranker, sondern lebt sein Leben, wenn er sich mit seinen Bedürfnissen arrangiert hat und nicht länger glaubt, eine Rolle spielen zu müssen, subjektiv genauso reich wie ein Extravertierter, aber einfach auf eine andere Art.*1

Ich frage mich, was sind die Motive jener Menschen, die festlegen möchten, welche Persönlichkeitsprägung und welcher daraus resultierende Lebensstil gesund und welcher krankhaft ist? Glück ist eine individuelle Angelegenheit, und jemand der denkt, andere aufgrund seiner Landkarte zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen zu müssen, erreicht in der Regel genau das Gegenteil.*2

Wie Shao es schon schrieb, auch introvertierte Menschen können nach außen glänzen, solange sie auf ihre Energie achten bzw. die Kapazität ihres inneren Akkus beispielsweise durch Meditation vergrößern. Ich selbst bin ziemlich introvertiert, liebe meine "me-time" und habe dennoch keine Probleme, mir mein Leben schön und interessant zu machen. Ich habe halt lange gebraucht, bis ich meine entsprechenden Bedürfnisse erkannt und verstanden habe, nicht zuletzt aus dem Grund, weil die Gesellschaft ein anderes Ideal vorgibt. Nun gehe ich beispielsweise halt nicht in den Club, um Frauen kennenzulernen bzw. zu daten, sondern in die Meditationsgruppe bzw. das gemütliche Cafe. Und ich kann mich nicht beklagen. Ebensowenig meine in der Regel eher extravertierten Partnerinnen, denen ich Ruhepol und Mysterium zugleich bin.*3

Warum also sollte man Introversion ändern wollen, sehen wir einmal von den Extremfällen ab?

Herzliche Grüße,

Tsukune

*1 Wie ich oben schon erwähnt habe denke ich es sollte jeder für sich einschätzen können wir zufrieden er mit einer Ausrichtung ist. Ich denke es gibt solche und solche. Ich beziehe mich eher auf die diejenigen, die lieber etwas mehr extrovertiert sein würden. Ich denke da gibt es schon einen Anteil der erwähnenswert ist. Wie hoch der ist und so der Durchschnitt angesiedelt ist, kann ich nicht beurteilen.

*2 Klar ist das so wie du beschreibst, da bin ich ganz bei dir. Ich finde in diesem Fall kann jeder nur für sich selbst sprechen oder für Menschen die die selben Ansichten vertreten. Nicht aber fr Menschen die anderer Meinung sind.

* Ok meine Frage von oben hat sich damit wohl beantwortet. Ich verstehe jetzt auch etwas genauer deine Argumente oben, du spricht aus Erfahrung. Natürlich würde ich mir nicht anmessen deine Einstellung hier schlecht zu reden. Mir geht es gar nicht um die Menschen, die wirklich zufrieden mit ihrer Persönlichkeit sind. Bzw. die, die zufrieden geworden sind, sobald sie sich von der sozialen Norm differenziert haben. Mir geht es um die Menschen (zu denen ich gehöre) die eben einen anderen Wunsch in sich tragen. Ich habe in mehreren Bereichen Menschen kennen gelernt, denen es ähnlich ging und die sich eine Veränderung wünschten. Ich beziehe mich eben auf diese Gruppe :)

Gruss cClazZz

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Hey, cClazZz,

wenn jemand darunter leidet, da bin ich ganz bei dir, sollte auch geholfen werden. Du weißt ja, dass ich im Bereich Coaching ziemlich aktiv bin und da habe ich öfters auch mal Klienten, die genau mit einem solchen Wunsch zu mir kommen. Nun stehen wir im Prinzip vor zwei Möglichkeiten:

Wir können zum einen versuchen, an der Persönlichkeit selbst zu arbeiten. Ich für meinen Teil glaube zwar nicht, dass man einen Menschen grundlegend umkrempeln kann (bei den Big Five wird nach heutigem Wissensstand ja von einer starken genetischen Determinante ausgegangen), doch ist es meiner Erfahrung nach durchaus möglich, beispielsweise auf der Persönlichkeit liegende, Introversions-verstärkende Überzeugungen zu verändern (z.B. durch schematherapeutische Ansätze) und somit den Klienten auf dem Kontinuum ein paar Zentimeter weiter Richtung Extraversion zu schieben.

Zum anderen könnte ich den Klienten einladen, einmal hinter den Wunsch, extravertierter sein zu wollen zu blicken und rauszufinden, was genau da eigentlich Sache ist. Der eine möchte beispielsweise einfach länger die Gesellschaft anderer genießen, der andere möchte vielleicht so leichter eine tolle Frau kennenlernen und ein weiterer hat es satt, von seinen Kumpels als Spaßbremse bezeichnet zu werden, weil er früh von gemeinsamen Partys heimgeht. Dem ersten würde ich Methoden beibringen, wie er seine Energie regulieren und auftanken (z.B. über Meditation, Qi Gong oder andere Energiearbeit), also seine durch die Introversion auftretenden situativen Defizite kompensieren kann. Den zweiten würde ich entdecken lassen, dass Intraversion und Freundin finden kein Gegensatz, sondern eher eine Frage der Ressourcen und der Einstellung zu sich selbst ist und eventuell an seinen entsprechenden Glaubenssätzen arbeiten. Beim Dritten würde die Intervention wohl in Richtung Selbstwert bzw. -behauptung gehen.

Ich bin mir sicher, das der zweite, individuelle Ansatz, bei dem der Klient lernt, mit dem zu arbeiten, was schon da ist, der ökologischere und effizientere ist. Und ja, mit Willenskraft lässt sich einiges verändern, was angeboren war, wie durch Training die dominante Hand zu wechseln. Aber mitunter bekommen diese Leute dann andere Probleme, z.B. Sprachstörungen. Und ich denke durchaus, dass mit unkonventiellen Ansätzen auch auf die Persönlichkeit direkt eingewirkt werden kann, sei es durch Psycholyse oder in naher Zukunft durch Neurochirurgie. Aber auch das wird seinen Preis haben.

Ich vergleiche das immer gerne mit der Körpergröße: Bist du 1,70 und möchtest Basketballer werden, kannst du natürlich Wachstumshormone nehmen, chirurgisch die Knochen strecken usw., du wirst aber nie an den Riesen mit 2,20m rankommen, der mit dir konkurriert. Wohingegen du einfach umdisponieren kannst: als Fußballer kannst du auch mit 1,70 Weltklasse werden. Manchmal gilt es einfach, aus Gegebenheiten das beste zu machen ;-)

Mein Ziel ist es, mit möglichst wenig Zeit- und Kraftaufwand möglichst viel zu erreichen. Und situative Veränderung bzw. Kompensationsstrategien lassen sich bisher wesentlich leichter bewerkstelligen als eine echte Wesensänderung, und führen zu spürbaren Ergebnissen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Hi Tsukune,

mir gefällt deine Antwort. Ich finde das man sich gar nicht unbedingt auf eine Ebene festlegen muss. Ich habe zB gelernt die introvertierte Seite von mir zu akzeptieren und sehe viele Vorteile daraus zu schöpfen. Gleichzeitig arbeite ich aber schon länger daran die extrovertierte Seite weiter auszubauen. Für mich hat das arbeiten an einer Ebene keinen Einfluss auf die andere Ebene. Warum entweder oder, wenn man beides haben möchte und auch kann?

Ich kann auch meine Vorteile als Fußballspieler ausnützen, aber auch versuchen beim Baseball besser zu werden. :-) Wobei sich das Gehirn neuroplastisch mehr verändert, wie die Knochen durch Willen wachsen :-D

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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Warum also sollte man Introversion ändern wollen, sehen wir einmal von den Extremfällen ab?

Aber du sagst es doch sebler und imo gehts cClazZz, auch um nichts anderes.

Teil-Intoversion ist absolut kein Ding, sondern man kann deren Vorteile genießen, optimieren aber eben auch noch seine extrovertierte Seite easy beasy oft genug genußvoll ausleben, so dass man sozial null Probs hat...

Ich leibe zb. meine mE-time, aber 2 mal/Woche muss ich einfach in den Club, da ich auch oft genug die Energie von außen schätze und liebe..

Die Randextreme habens aber in der Tat schwer, kann ich mir vorstellen.

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Also als Extremfall würde ich mich nicht mehr bezeichnen, so wie es momentan ist passt es schon ganz gut bei mir.

Ich fühle mich oft genug extrovertiert, auch wenn ich absolut zeitlich gesehen gerade mehr Zeit introvertiert bin.

Was ich einfach aufgreifen wolle und was ich entschieden als falsch ansehe, ist die Aussage von Shao die allgemein in der Psycholgie vertreten wird:

Es ist aber nichts Schlimmes, es ist nur anders. Du kannst Verhaltensweisen lernen, die Extrovertierte nutzen, wirst dich aber nie so "fühlen."

Es stimmt einfach nicht. Mir fehlt auch der Beweis für diese Aussage.
Ein Intro kann sich auch extrovertiert fühlen (lernen sich in bestimmten Situationen extrovertiert zu fühlen). Sich extrovertiert fühlen hat nichts damit zu tun, jetzt sofort vom Intro zum Extro zu mutieren. Eine komplette Wandlung der Persönlichkeit ist eine ganz andere Hausnummer, wie sich in bestimmten Situationen extrovertiert zu fühlen. Die Aussage würde ja bedeuten, dass jeder der stark Introvertiert ist, nie Spaß am extrovertiert sein haben könnte (diese einschränkenden Glaubenssätze der Psychologen immer :rolleyes: ) .
Ich kann aus Erfahrung sagen, wenn ich mich introvertiert fühle, versuche aber mich nach außen hin extrovertiert zu geben, habe ich da absolut null Komma null Bock darauf. Es interessiert mich einfach nicht, nach außen hin etwas zu spielen, was ich nicht innerlich fühle. Kein Intro wird sich je dabei wohl fühlen, wenn er sich zwingt etwas zu verkörpern, was er nicht ist. (Das mag ein vorübergehendes Übel beim erlernen des extrovertiert fühlen sein, aber dauerhaft ist das nicht besonders erstrebenswert).
Mal ein Beispiel:
Ich bin früher bei den Firmenfeiern immer der gewesen der am wenigsten Gesprochen hat. Eigentlich hatte ich nie Bock mich am Smalltalk zu beteiligen. Da das aber immer als Desinteresse an meinen Gegenübern ausgelegt wurde, habe ich gelernt so zu tun als wäre ich extrovertiert (echte Intros kennen die Situation). Das geht am Anfang mal ordentlich schief, aber wenn man da drann bleibt klappt es mit dem "überspielen" igw. auch. Ich habe mir also wie Sao sagt das Verhalten eines Extros ohne es zu fühlen aufgedrückt. Da war ich dann immer sowas von froh wenn ich meine Ruhe hatte.
Gleiche Situation Jahre später:
Einige Jahre später habe, nachdem ich nach den ersten Speed Gebrauch festgestellt habe wie erstrebenswert es ist (sein kann) wenn man diesen Drang zu anderen, zu sozialen Kontakt, innerlich fühlt, habe ich an verschiedenen Ebenen angesetzt und versucht innerlich extrovertierter zu werden. Das hat auch geklappt. Bin ich jetzt in der Situation von früher muss ich mich nur kurz aufladen oder mich mit Meditation ins jetzt buchsieren (oder ich habe gerade eine Woche wo ich generell nicht so viel Zeit introvertiert war) und ich habe sowas von Fun am Smalltalk, also genauso wie wenn ich Speed nehme, nur bin ich nicht so krass überdreht. Aber ich Suche den Kontakt zu anderen. Ich habe Spaß daran Smalltalk über alles mögliche zu halten. Würdest du mich in diesem State erleben würdest du meinen ich bin krass extrovertiert. Ich spüre da auch wie mich innerliche auflade. Wenn ich dann Zuhause bin bin ich richtig on Power, wo ich früher innerlich erschöpft und leer ins Bett gefallen bin (bei einen 20tel der extrovertierten "Tätigkeit").
Gruss cClazZz
bearbeitet von cClazZz

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Eine Bekannte von mir ist wiederum im 5. Perzentil. Das ist der Hammer. Die darfst du während der Arbeit nicht ansprechen, sie braucht in jedem Fall Kopfhörer um die MEnschen um sich drum rum auszuschalten und wenn du sie oft genug ansprichst, ist ein Wutanfall garantiert, weil sie die Rue auch bei der Arbeit braucht. Hochintelligent, nebenbei.

Das kenne ich und ist mir auch geblieben. Wenn ich arbeite bin ich im Intro State, da darfst du mich nicht ansprechen. Mein Bruder ist ein Extro und das macht mich verrückt, wenn der immer in mein Zimmer reinschneit und mich zulabert. Türe zu, Kopfhörer auf und dann arbeite ich auch mal (was heißt mal, eigentlich jeden Tag) 5 Stunden oder 10 am Stück alleine, kein Problem. Das kann ich auch eine Woche machen oder länger.

Aber ich denke wenn man schon so sehr Intro ist, dass man bei solchen Sachen sofort durchzucken könnte, dann ist es sozial auch nicht so mehr ganz so einfach, dann ist man eben ein "echter" Intro. Wie genau sieht es den sozial mit deinem Freund aus? Wenn der PU betreiben würde, wo wäre er da angesiedelt im Punkto Erfolgsquote? Man kann es ja schönreden wie man will, wenn man sich immer so Intro fühlt und man es maximal schafft ab und an etwas die extro Maske aufzusetzen, das wird man immer Nachteile im PU und im sozialen haben.

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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Wir können zum einen versuchen, an der Persönlichkeit selbst zu arbeiten. Ich für meinen Teil glaube zwar nicht, dass man einen Menschen grundlegend umkrempeln kann (bei den Big Five wird nach heutigem Wissensstand ja von einer starken genetischen Determinante ausgegangen), doch ist es meiner Erfahrung nach durchaus möglich, beispielsweise auf der Persönlichkeit liegende, Introversions-verstärkende Überzeugungen zu verändern (z.B. durch schematherapeutische Ansätze) und somit den Klienten auf dem Kontinuum ein paar Zentimeter weiter Richtung Extraversion zu schieben.

Wobei das ja mit der genetischen Veranlagung auch nicht überbewertet werden sollte. Nach heutigen Wissenstand weiß man auch, dass Testosteron und auch andere Neurotransmitter massiven Einfluss auf das Selbstvertrauen haben. Schau dir einmal einen schüchternen Jungen mit wenig Testosteron an, der sich mit Testosteron auf den oberen Ref. Wert (oder zumindest die Mitte) spritzt. Erstaunlich wie schnell sich die Persönlichkeit ändert. Der sollte dann wohl auch nicht am Selbstvertrauen arbeiten, besser er akzeptiert das geringe Selbstvertrauen und lernt damit zu arbeiten. Du weißt ja, die Gene und so :-p

Testosteron ist aber auch nur ein genetischer Faktor. Heißt das in diesem Fall der Mensch ist genetisch so programmiert und kann die Schüchternheit nicht ändern ohne das Testosteron zu erhöhen? Nein (finde ich zumindest). Es heißt nur, dass er es schwerer hat, aber er kann sich genauso neu konditionieren. De Facto ist es aber so, dass es umso schwerer wird, umso größer die Gene gegen einen stehen. Das streite ich ja nicht ab. Nur das eine genetisch Komponente die Veränderung vereitelt ist einfach falsch.

Die "Big Five" werden ja auch immer so hochgehalten. Ich kenne selber Menschen bei denen sich die Ergebnisse verändert haben. Irgendwo flattert im Internet auch noch ein Bericht herum, wo der Autor ebenfalls vom sich vom Intro eher zum Extro gewandelt hat, und die Ergebnisse anhand eines angeblich fundierten Tests bestätigt wurden.

Ich bin mir sicher, das der zweite, individuelle Ansatz, bei dem der Klient lernt, mit dem zu arbeiten, was schon da ist, der ökologischere und effizientere ist.

Ja das ist so die allgemeine Meinung, die ich schon verstehe. Ich denke aber das ein Weg nur weil er effizienter ist nicht unbedingt automatisch immer besser ist. Angenommen ich habe in meinen Beruf keinen Spaß, weil er meinen Werten und Vorstellungen von meinem Leben widerspricht und mein Chef ein Arsch ist. Dann wäre es effizienter ich suche mir einen neuen Job, in dem Beruf, den ich bereits gelernt habe. Ist ökologisch und effizient. Ich kann aber auch eine neue Ausbildung machen, mich reinhängen und am Ende habe ich einen Beruf der mich wirklich erfüllt. Manchmal lohnt es sich, langfristig auf etwas hinzuarbeiten, auch wenn es einen schnelleren Weg gibt.

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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Das mit der Schüchternheit möchte ich auch noch einmal ansprechen. Es wird immer wieder erwähnt das Schüchternheit mit Introvertiertheit nicht gleichzusetzen ist. Dennoch sind sehr introvertierte Menschen oft auch schüchtern. Das könnte Neurochemisch definiert sein, wenn man Speed nimmt zB agiert man extrovertierter, gleichzeitig wird man aber auch viel selbstsicherer. Andererseits ist es doch auch logisch. Wenn ich mich als Extrovertierter ständig in die Gesellschaft anderer Menschen begebe, dann werde ich automatisch besser im sozialen Umgang mit Menschen und auch selbstsicherer. Dann kommt noch hinzu, dass das verkopft sein an sich, also das nach innen gekehrte und die Art wie Shao so sagte, das Gesprochene immer erst durchdenkt, bevor man sie ausspricht, die Schüchternheit fördern.

Was es mir alleine an Selbstsicherheit gebracht hat zu üben so zu sprechen, wie ich denke. Auch das kann man erlernen. Denn das konnte ich früher überhaupt nicht.

wenn jemand darunter leidet, da bin ich ganz bei dir, sollte auch geholfen werden. D

Das wollte ich auch noch aufgreifen. Häufig wird bei bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, wenn wir das so nennen möchten, gesagt sie seien nicht behandelbar und es sei auch nicht notwendig diese zu behandeln. Doch sobald der Leidensdruck eine gewisse Grenze überschreitet, dann muss man was machen. Die Frage die man sich hier stellen sollte, wenn ein Therapeut nicht glaubt bei schwachen Fall wirklich was ändern zu können, macht es dann einen Sinn wenn er versucht den stärker Betroffenen zu helfen? Wäre es nicht besser er gibt den Patienten ab, an einen Therapeuten der nicht den selben einschränkenden Glaubenssatz hat?

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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Hat LL jetzt nen Zweitaccount oder was?

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Hat LL jetzt nen Zweitaccount oder was?

Wer ist LL? Irgendwelche Unterstellungen müssen nicht sein. Du kannst ja gerne auf meine Argumente eingehen.
Ascho sehe schon, deine Interessen sind "Sinnlose Beiträge mit aggressivem Grundton" also auf gut deutsch Spam :good:

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Das mit den Studien wird auch immer als mega valide dargestellt, was sie ja auch nicht sind.

Wenn ich zB behaupte eine Änderung der Glaubenssätze und ein Meditation (bzw. noch einige andere Punkte) lassen einen Intro sich nach und nach extrovertierter fühlen. Häufen sich diese Erlebnisse, dann färbt man seine Persönlichkeit extrovertierter.
Dann kommen als gegen Argument Studien, bei denen aufgezeigt wird, dass die Intro, Extroversion genetisch bedingt ist. Das steht aber eben nicht im Widerspruch mit meiner Behauptung.
So, jetzt kann man weitergehen und Studien suchen, wo die Ausprägung als zeitstabil definiert wurde. Das bedeutet doch auch nur, dass sie sich nicht von alleine ändert.
Oder sehe ich das falsch?
Hätte ich nicht daran gearbeitet, dann wäre ich immer noch so stark introvertiert und wahrscheinlich wäre das auch mein ganzes Leben lang unverändert in der Ausprägung geblieben. Das ist zB bei Schüchternheit nicht so. Diese lässt sich sehr viel leichter verändern, da reicht oft schon eine Veränderung des Freundeskreis.
Doch diese Umstand bedeutet wieder nicht, dass diese Ausprägung nicht veränderbar ist.
Um zu sagen diese oder jene Ausprägung ist für immer zeit stabil (bzw. nicht veränderbar, was nicht das selbe ist), muss ja zuerst versucht werden mit einem Werkzeug, also einem Modell (welches das auch sein mag) diese zu verändern. Dann lässt sich sagen dieses und jenes, ist mit dem Modell XYZ nicht veränderbar.
Allerdings gilt Introversion nicht als Krankheit. Jeder Therapeut weiß, sobald etwas nicht als Krankheit definiert ist, sinkt die Forschung dahinter. Man muss doch nur mal schauen wie es damals mit der Homosexualität gehandhabt wurde, seit es als gesellschaftlich inakzeptabel galt diese zu behandeln. Genauso ist es doch nun auch, wenn versucht wird Introversion abzumildern. (da hagelt es einmal ordentlich Kritik)
Der Therapeut wird sich dann sehr unbeliebt machen, weil er ja etwas versucht zu ändern, was genetisch vorgegeben wurde (also ist es nochmal ein Stück "gefährlicher" wie bei Homosexualität, die ja bisher noch nicht genetisch begründet werden konnte). Der Therapeut versucht also den Patienten zu ändern, wo er doch so geboren wurde. Das ist ja ein NOGO.
Gruss cClazZz
bearbeitet von cClazZz

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Hey, viele interessante Posts von dir - eine Sache möchte ich aufgreifen, und zwar, dass Intros im Schnitt schüchterner sind....

Natürlich gibt es hier eine Korrelation zw. Schüchtern sein und Intro sein, die aber zusammen eben nur indirekt zu tun hat.

Wie du bereits richtig gesagt hast, wird der Extro aufgrund seiner sozialen Erfahrung ganz ganz andere Referenzerfahrungen erhalten, als der Into.

Gerade in einem jungem Alter können dann oftmals eher negative Referenzerfahrungen bzgl. der Interaktion mit Mitmeschen "Wunden hinterlaßen" und Jemanden schüchtern machen - also Mindsetleaks entstehen (wie zb. , dass das Selbstwertgefühl sinkt usw...)

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Du kannst ja gerne auf meine Argumente eingehen.

Du hast keine. Keine Argumente und keine Ahnung. Das ist ja das Problem.

Allerdings - und das wollte ich andeuten - bist du damit in diesem Forum weiß Gott nicht alleine.

Zum Thema: Spinn dir doch nicht irgendwas zusammen. Meditation und Speed hier, Testo und Selbstvertrauen da. Du schreibst hier irgendwelche Anekdoten und wir sollen jetzt mit dir darüber diskutieren. Du wirst die aktuellen Lehrmeinungen in der Persönlichkeitspsychologie nicht mit nem Versuch n=1 widerlegen.

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Mir fällt zum Thema noch ne Frage ein:

Es gibt ja sehr viele verschiedene Klischees über alle ethnischen Gruppen dieser Welt. Zum Beispiel gibt es den sozial isolierten Asiaten, der noch nie eine Freundin hatte, Video- Spiele zockt und stundenlang Zeit damit verbringen kann allein in seinem Zimmer Computerprogramme zu schreiben.

Zum anderen gibts dann noch die heißblütige leidenschaftliche Latina, die nonstop quasseln und auf ner Party die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann und einen Freundeskreis hat, der die Einwohnerzahl einer Kleinstadt bei weitem übersteigt.

Kann es sein, dass bestimmte ethnische Gruppen prozentual einen höheren Anteil an Introvertierten (Asiaten zB) bzw. Extravertierten (Afroamerikaner, Latinos) aufweisen als andere Gruppen? Gibt es dazu vielleicht Studien?

Ich erinnere mich da an meine brasilianische Ex-WG- Mitbewohnerin, die mich gefragt hat, wieso in Deutschland alle so wenig reden und allgemein so grimmig und abweisend auf den Straßen wirken während sich in Brasilien (oder anderen wärmeren Ländern) selbst wildfremde Menschen mit einem Lachen und Küsschen begrüßen. Sie war ganz verblüfft darüber, dass sie verhaltene Reaktion erntete, als sie zum Küsschen rechts Küsschen links ansetzen wollte.

Es wird ja immer auf die unterschiedliche Mentaltität der Kulturen und auf das wärmere Klima verwiesen, wenn man versucht die Unterschiede zu erklären, aber könnte es nicht auch an einer unterschiedlichen Persönlichkeitsstruktur liegen?

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Ka, ob es dazu Studien gibt.

Auch ka, ob es hier indogene Gründe dafür gibt.

Jedoch gibt es viele exogene Grüde - Sozialkonditionierung, Mentalität eben...

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Du kannst ja gerne auf meine Argumente eingehen.

Du hast keine. Keine Argumente und keine Ahnung. Das ist ja das Problem.

Allerdings - und das wollte ich andeuten - bist du damit in diesem Forum weiß Gott nicht alleine.

Zum Thema: Spinn dir doch nicht irgendwas zusammen. Meditation und Speed hier, Testo und Selbstvertrauen da. Du schreibst hier irgendwelche Anekdoten und wir sollen jetzt mit dir darüber diskutieren. Du wirst die aktuellen Lehrmeinungen in der Persönlichkeitspsychologie nicht mit nem Versuch n=1 widerlegen.

Hätte ich keine Argumente, dann hätte ich auch nichts gepostet. Ich kann falsche oder richtige haben, aber nicht keine.

Wenn meine Argumente falsch sind, kann man das auch logisch erklären. Wenn das nicht der Fall ist oder man dazu nicht in der Lage ist, dann kann man entweder die Quelle der Aussage / des Argumentes anzweifeln (hier zB. den bigfive oder Myers-Briggs Test), oder man postet einfach einen 4 Zeiler, ohne am Ende dabei was konkretes gesagt zu haben. So merkt nämlich keiner, das man selbst keine Ahnung und keine Erfahrung vorzuweisen hat. Das hast du ja einwandfrei vorgemacht. ;)

Das n = 1 Argument ist natürlich ein klassisches Totschlagsargument. Einmal davon abgesehen, dass ich nicht der Einzige mit derartigen Erfahrungen bin (hier zB ein Link: http://stevepavlina.de/wie-man-vom-introvertierten-zum-extrovertierten-wird) heißt das nicht, dass meine Behauptung falsch ist (achte auf die Faktoren die ich angeführt habe). Wenn du dir alles noch einmal in Ruhe durchliest, wirst du merken das die klassischen Studien die zu dem Thema Intro und Extroversion durchgeführt werden, in keinem Widerspruch mit meiner Behauptung stehen.

Wenn du aber so fundierte Quellen hast, kannst du sie ja gerne hier reinposten.

Gruss cClazZz

bearbeitet von cClazZz

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