IT-Beratung für mich das Richtige?

9 Beiträge in diesem Thema

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Hallo allerseits,


ich plane derzeit den Einstieg in das Beratungsgeschäft und möchte euch bitten meine aktuelle Sicht der Dinge unter die Lupe zu nehmen. Ich studiere Wirtschaftsinformatik und muss im nächsten Semester ein Pflichtpraktikum absolvieren.


Warum nun Beratung?

Mein Studium macht mir Spaß jedoch habe ich bis dato noch kein Thema gefunden für das ich "brenne". Als Wirtschaftsinformatiker ist man das Bindeglied zwischen den reinen Informatikern und den BWL'ern, und das möchte ich auch gerne sein, nur wie das weiß ich leider noch nicht.

Ich stelle mir vor, dass ich im Beratungsgeschäft mit verschiedensten Themen aus wiederum verschiedensten Bereichen konfrontiert werde und ich somit mehr Weitsicht bekommen kann.

Im Netz konnte ich herausfinden das die Dauer von Projekten abhängig ist von der Größe der Beratungsfirma. Als Beispiel, bei einer KPMG wird es in der Regel selten Projekte geben die eine Dauer von unter einem Jahr haben. Das ist der erste Punkt wo ich sage, dass möchte ich nicht, lieber kleine Aufgaben und dafür eine größere Vielfalt. (Idee: Mittelstand)


Bedenken

Freizeit ist für mich ein kostbares Gut und ich möchte nicht in jungen Jahren verschließen werden durch das Beratungsgeschäft. Machen wir uns nichts vor, bei alles Großen Beratungshäusern ist das leider der Fall. Was mich interessiert ist, wie es dabei im Mittelstand ausschaut. Hat dort jemand Erfahrungen? Eventuell ist dort der Druck noch höher weil man gerade mit den Großen tagtäglich um Aufträge ringen muss.

Des Weiteren frage ich mich wie die ersten Jahre aussehen könnten. Ich besitze kein Fachwissen wonach alle schreien wenn sie es hören, demzufolge stelle ich mir die Frage wie ich eingesetzt werden könnte. Spezialisierungen beginnen erst im Master, der Bachelor ist nur das Grundstudium. Ich hätte während meines Studiums Zeit mir etwas anzueignen jedoch wüsste ich aktuell nicht was und daraus resultierend würde meine normale Studienleistung sinken weil ich viel investieren muss (es fliegt mir nicht zu).

Angenommen ich besetze eine Vakanz bei z.B. einer Capgemini und werde auf das Thema Business Analysis eingeschliffen, wie sähen die Chancen aus nach z.B. 5-10 Jahren den Bereich zu wechseln (Business Intelligence)? Ich denke es ist wichtig von Anfang an zu wissen worauf man sich spezialisieren möchte denn das Wechseln wird später nicht einfach bzw. unmöglich sein da neue, junge Consultants nachkommen.


Ich freue mich wenn ihr euch zu Wort meldet.

Vielen Dank!




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Habe auch für ein mittelständisches Unternehmen in der Beratung gearbeitet.

Fette Karre, fettes Cash, fette Hotels, fette Incentives...

Aber all das war nur Schmerzensgeld für meine 14-Stunden Arbeitstage.

Mach es, aber finde den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg,

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Ich denke grundsätzlich wäre mal zwischen Inhouse-Beratung und externen Beratungsunternehmen zu unterscheiden.

Als Inhouse-Berater bist du Angestellt, hast vsl. einen langfristigen Arbeitsvertrag und somit einen besseren Planungshorizont.

Die Branche des Unternehmens wird dann maßgeblich deine tägliche Arbeit beeinflussen, sprich die Problemstellungen, zu denen du beraten sollst bzw. Projekte bearbeitest usw. - Hier kann es sich im Vorfeld lohnen bereits Branchenkenntnisse anzueignen, z.B. Logistik, Finanz, Handel, Montan, Energie usw. - Und außerdem zu prüfen, welche Bereiche dich interessieren bzw. ausscheiden.

Vorteil könnte sein: Geregelte Arbeitszeiten, fester Arbeitsort, planbarkeit/langfristigkeit

Nachteile: Weniger Geld, womöglich weniger Abwechslung

Wenn du von einem Beratungsunternehmen (es gibt ja im gegensatz zu den von dir genannten auch spezielle IT-Beratungsunternehmen) als externer Mitarbeiter in Projeten eines Kunden mitarbeitest wirst du - wie schon von dir beschrieben - regelmäßig den Arbeitsort, das Arbeitsumfeld usw. wechseln. - Dich neu einarbeiten, im Extremfall ein Nomadenleben führen :-p

Vorteile: cash, Abwechslung, womöglich Aufstieg (wie vom Vorredner schon genannt)

Nachteile: Arbeitspensum, wechselnde Arbeitsorte, Belastung usw.

Ich glaube es ist nicht selten, dass Berufseinsteiger bei Beratungsunternehmen starten, "die Welt kennen lernen" und dann womöglich bei einem der "Kunden" irgendwann ins sichere Angestelltenverhältnis übergehen. Oder zumindest in einer ähnlichen Branche irgendwann Fuß fassen.

Willst du denn sicher den Master machen?

Auch hier gibt es schon verschiedene Schwerpunktsetzungen mit den Bindestrichfächern, IT-Security usw.

Ansonsten kann dir ein Traineeprogramm den Berufseinstieg erleichtern. Irgendeine Art Einstiegsprogramm wird dich in jedem Fall in den ersten Wochen begleiten, denn dass du auf die Fachthemen erst eingearbeitet werden musst, sollte jedem Arbeitgeber klar sein.

Cheers

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Du solltest bedenken, dass selbst wenn du eine kleine Beratung findest, bei der es, die Arbeitszeit betreffend, etwas humaner zugeht, du dennoch irgendwo in einer anderen Stadt, potentiell mehrere 100 Kilometer von deiner Heimat entfernt, festsitzt.
D.h. du machst um 20 Uhr Feierabend, gehst ins Hotel und dann? Gut, du kannst ins Fitnesstudio, mit den Arbeitskollegen (denen du aber davor schon 10h vor der Nase gesessen bist) ein paar Bier trinken oder die Stadt erkunden (sofern einigermaßen sehenswert). Fitnesstudios gibt's aber nicht in jedem Hotel, Kollegen können (nicht müssen) langweilig sein und die Stadt das absolute Kaff.

Diese kleinen Beratungen mit solchen Arbeitszeiten zahlen dann aber auch entsprechend schlechter, denn die Aufgabe einer der Selling-Points von Beratungen (durch Schuften bis in die Nacht die Projekte 10 mal so schnell wie die eigenen Leute durchziehen zu können), kann sich eigentlich nur durch günstigere Preise gegenüber dem Kunden rechtfertigen lassen.

Kurzum: Legst du wirklich viel Wert auf Freizeit, halte ich Beratung für den falschen Weg. Anders kann es in Inhouse-Beratungen laufen. Auch hier besteht aber denke ich, je nach Unternehmen, die Möglichkeit, dass du auf Projekte in den verschiedenen Niederlassungen musst. Das muss dann im Vorstellungsgespräch geprüft werden.

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Bedenken

Freizeit ist für mich ein kostbares Gut und ich möchte nicht in jungen Jahren verschließen werden durch das Beratungsgeschäft. Machen wir uns nichts vor, bei alles Großen Beratungshäusern ist das leider der Fall. Was mich interessiert ist, wie es dabei im Mittelstand ausschaut. Hat dort jemand Erfahrungen? Eventuell ist dort der Druck noch höher weil man gerade mit den Großen tagtäglich um Aufträge ringen muss.

IT Beratung und da vor allem Development, ist 10x chilliger als andere Beratungsbranchen. Du bist gut bezahlt, Überstunden werden normalerweise direkt eskaliert und abgerechnet und du hast bei "normalen" Arbeitszeiten, die halt zwischen 40 und 50 Stunden liegen, teils mehr, teils mal weniger, meist noch Bonuszahlungen.

Des Weiteren frage ich mich wie die ersten Jahre aussehen könnten. Ich besitze kein Fachwissen wonach alle schreien wenn sie es hören, demzufolge stelle ich mir die Frage wie ich eingesetzt werden könnte. Spezialisierungen beginnen erst im Master, der Bachelor ist nur das Grundstudium. Ich hätte während meines Studiums Zeit mir etwas anzueignen jedoch wüsste ich aktuell nicht was und daraus resultierend würde meine normale Studienleistung sinken weil ich viel investieren muss (es fliegt mir nicht zu).

In der IT ist das Studium eines, aber deine Leistung MUSS durch Kenntnisse in Programmiersprachen etc. entsprechend auch gezeigt werden. Ich kenne einige Leute in dem Bereich, gesucht wird immer, du musst jedoch Fachkenntnisse in Programmiersprachen und eigenen Entwicklungsprojekten mitbringen, auch für die Business Divisions, weil du sonst nicht imstande bist, die Projekte richtig zu verklickern, aufzubauen etc.

Also fang am besten an, spiel mit Datenbanken, entwickele eigene Programme. Schreibe deine Arbeit AUF JEDEN FALL am Ende über ein Business nahes Thema, sei es Datenbanken, Merging, Security Issues, egal. Hauptsache über ein fachspezifisches Thema sehr nah am Business.

Angenommen ich besetze eine Vakanz bei z.B. einer Capgemini und werde auf das Thema Business Analysis eingeschliffen, wie sähen die Chancen aus nach z.B. 5-10 Jahren den Bereich zu wechseln (Business Intelligence)? Ich denke es ist wichtig von Anfang an zu wissen worauf man sich spezialisieren möchte denn das Wechseln wird später nicht einfach bzw. unmöglich sein da neue, junge Consultants nachkommen.

Cap Gemini geht aber eher in Richtung Top Tier als Mittelstand. Senacor wäre ein Beispiel für ein Mittelstandsunternehmen. CSC eher wieder nen großs Ding. Bearing Point auch eher groß.

Schau dich mal auf Messen und entsprechenden Dingen um. Meine Idee ist, direkt Praktika in diesen Beratungen zu verbringen, auch wenn es eher langweilig sein könnte, da du eher keine Verantwortung haben wirst, anders als in anderen Beratungen, wo du durchaus direkt eher integriert wirst.

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Hier kann es sich im Vorfeld lohnen bereits Branchenkenntnisse anzueignen, z.B. Logistik, Finanz, Handel, Montan, Energie usw. - Und außerdem zu prüfen, welche Bereiche dich interessieren bzw. ausscheiden.

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Willst du denn sicher den Master machen?

Auch hier gibt es schon verschiedene Schwerpunktsetzungen mit den Bindestrichfächern, IT-Security usw.

Bezüglich sich Branchenkenntnisse im Vorfeld aneignen, sollte man das mit belegbaren Zertifikaten darlegen können oder wie ist das gemeint? Wenn ich jetzt sage das solch ein Vorhaben eh mit meinem Wunsch nach Freizeit kollidiert, habe ich dann nicht genug Eier in der Hose, bin ich zu lustlos oder einfach nicht interessiert am gesamten Fachgebiet? Wie seht ihr das als Außenstehende?

Der Master ist geplant und du hast recht, dort geht es dann erst los mit der Auswahl einer Spezialisierung.

Meine Idee ist, direkt Praktika in diesen Beratungen zu verbringen, auch wenn es eher langweilig sein könnte, da du eher keine Verantwortung haben wirst, anders als in anderen Beratungen, wo du durchaus direkt eher integriert wirst.

Du meinst damit das ich einen Namen einer großen Beratungsfirma in meinem Lebenslauf zu stehen habe?

bearbeitet von Richard Miles

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Hier kann es sich im Vorfeld lohnen bereits Branchenkenntnisse anzueignen, z.B. Logistik, Finanz, Handel, Montan, Energie usw. - Und außerdem zu prüfen, welche Bereiche dich interessieren bzw. ausscheiden.

...

Willst du denn sicher den Master machen?

Auch hier gibt es schon verschiedene Schwerpunktsetzungen mit den Bindestrichfächern, IT-Security usw.

Bezüglich sich Branchenkenntnisse im Vorfeld aneignen, sollte man das mit belegbaren Zertifikaten darlegen können oder wie ist das gemeint? Wenn ich jetzt sage das solch ein Vorhaben eh mit meinem Wunsch nach Freizeit kollidiert, habe ich dann nicht genug Eier in der Hose, bin ich zu lustlos oder einfach nicht interessiert am gesamten Fachgebiet? Wie seht ihr das als Außenstehende?

Ich würde behaupten, dass du grundsätzlich Branchenkenntnisse am besten in einem Praktikum sammeln kannst. - Jedenfalls die grundlegenden, von denen ich hier spreche - um deine berufliche Orientierung voranzutreiben.

Wenns dir um theoretisches Branchen-know-how geht, kannste es auch in Seminaren / Spezialisierungen im Studium erwerben, wie etwa Finanzen, Logistik, Handel... Gibts ja alles als BWL-Schwerpunkte.

Und ein großer Name im Lebenslauf kann hilfreich sein, muss aber nicht. - Die Dauer, Tätigkeit und das Zeugnis wird dann auch noch eine Rolle spielen ;-)

Aber es kann dir helfen deine beruflichen Vorstellungen zu konkretisieren.

Cheers

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Gast The_Phoenix

Moin!

Meiner Meinung nach sind Praktika wichtig um Erfahrungen zu sammeln. Das heißt auch, dass die Erfahrung sein kann, dass du merkst, dass der Beruf in dem du das Praktikum machst nichts für dich ist. Aber genau darum geht es. Bedenke, mit allem von dem du weißt was du nicht machen willst kommst du dem was du machen willst einen Schritt näher. Von daher der Rat: Probier es aus!

Ich bin im Moment als Werkstudent in einer großen IT-Beratung tätig und kann dir sagen, dass die Projektarbeit besonders in großen Projekten sehr spannend ist. Im Normalfall wirst du in kurzer Zeit sehr viel lernen können. Die Arbeitszeiten variieren je nach Projektstand und vertraglichen Vereinbarungen mit dem Kunden. Bei uns überschreitet die Monatsarbeitszeit selten die 160 Stunden. Ist also vollkommen normal. Was natürlich im Beratungsgeschäft und besonders in der IT immer groß ist, ist der Druck. Die Projekte sind oft Kostenintensiv, strategisch wichtig und zeitkritisch.

Wie gesagt probier es aus. Du wirst einen guten Einblick bekommen wie IT-Projekte ablaufen und sehr wahrscheinlich hinterher besser einschätzen können wo der Weg für dich hingehen soll.

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Ich habe auch Wirtschaftsinformatik studiert und arbeite bald ein Jahr bei einem mittelständischen IT-Beratungsunternehmen.

Im Moment bin ich bei einem großen Kunden etwa 250km von meinem Heimatort entfernt und arbeite dort in der Regel Mo-Do. Da ich dort Zugang zu einem Fitnessstudio habe und mir langsam ein soziales Umfeld aufbaue, sitze ich eigentlich selten "allein und verlassen" im Hotelzimmer. Dennoch lernt man die Tage, an denen man daheim sein kann, deutlich mehr zu schätzen. Irgendwann hast du die Menükarten der Restaurants in der Gegend durchprobiert und alleine Essen gehen ist sowieso nicht cool, du siehst was deine Freunde in deiner Heimatstadt während der Woche so alles treiben und Wäschewaschen, Behördengänge, Arztbesuche und Ähnliches müssen gut geplant werden. Man muss defintiv der Typ dafür sein und gut alleine zurechtkommen können.

Von den Arbeitszeiten ist es bei mir recht human, habe eine 40-50 Stundenwoche bei vollem Überstundenausgleich. Daher ist Freitags oft schon mittags Schluss oder auch mal frei.

So, und jetzt wird ins Bett gegangen, weil man in aller Herrgottsfrühe zu seinem ICE muss ;)

bearbeitet von Dave_D

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