Tag X in die Wege leiten

29 Beiträge in diesem Thema

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Meine Familie mütterlicher Seite macht mir immernoch zu schaffen. Über Generationen 'leiden' einfach alle statt zu leben.

Ich will das nicht mehr.

Vorgeschichte:
Mutter arbeitslos+depressiv+ängstlich,

Oma ängstlich und hat ihr Leben nie selbst in die Hand genommen, fällt in Stresssituationen gern in Ohnmacht,

Opa aggressiv, misstrauisch und hasst alles und jeden, gewalttätig.

Uropa hat sich umgebracht,

Uroma starb an Krebs (glaub sie war ein Arbeitstier).

Oma meines Opas ist im Krieg verhungert. Wird mir ständig mit Drama erzählt

Als Kind hatte ich Angst im dunkeln Treppenhaus zu sein und einmal träumte ich, dass meine Vorfahren 'noch nicht beerdigt sind' und deswegen Hände aus den Wänden kommen.
Iich hatte immer etwas Angst weil die 'Geister' o.ä. meiner Vorfahren hier noch 'spuken'. Spüre das heute manchmal noch (sry wenn das so eso-mäßig klingt)

Logisch erklärt: Alle sind immernoch im Konflikt mit den seit Jahrzehnten Verstorbenen und reden melancholisch über sie.

Derzeitige Situation:
Vor ein paar Jahren ist Oma aus der Wohnung mit meinem Opa ausgezogen und wohnt jetzt allein zwei Stockwerke tiefer (haben ein Mehrfamilienhaus).

Sie hatte vor 2 jahren einen Schlaganfall. Vor einigen Monaten hatte sie fast wieder einen, sie hat auch immer öfter 'kleinere Wehwehchen'.

Sie tut nichts weiter als Klatschzeitschriften lesen und fernsehen, wartet quasi auf den Tod.
Es ist abzusehen, dass sie bald (vielleicht auch erst in 5 Jahren) sterben wird, was auch natürlich ist.

Meine Gedanken/Vorhaben
Inzwischen bin ich über ein Jahr ausgezogen und versuche meine Vergangenheit zu ordnen, um daraus zu lernen. Ich möchte meinen ganzen Ballast und die angelernte Verhaltensweise endlich loswerden.
Ich sehe die Welt in den letzten Wochen nicht mehr so objektiv, glaube, dass alles irgendwie irgendwann einen Sinn ergibt und sich alles im Leben ausgleicht (hab paar Robert Betz Videos angeschaut ;) )

Ich möchte nicht, dass meine Oma stirbt und noch irgendwas ungeklärt ist, was dann auch für immer ungeklärt sein wird.

Diesen ewigen Leidens-Kreislauf möchte ich endlich durchbrechen.

Ich würde sie am liebsten fragen, was sie vom Leben hält, wie sie ihr Leben fand, was sie derzeit belastet und was sie hätte besser machen können.

Dasselbe mit meiner Mutter. Sie ist beleidigt, wenn man ernste Themen anspricht. Ich würde sie auch einiges fragen, was sie immer versucht unter den Teppich zu kehren (zB ob sie vor meinem Vater Beziehungen hatte, wie ich gezeugt wurde, inwiefern mein Opa ihr gegenüber gewalttätig war etc.)

Würde gern ganz klassisch beiden getrennt einen Brief schreiben. Aber das Problem ist, Ich kenne es nun mal nicht, mit meiner Familie über Ernstes zu reden oder Dinge einfach anzupacken.
Ich befürchte für so einen Brief ausgelacht zu werden oder dass ich danach einen Anruf bekomme, sie hätte sich umgebracht (weil sie nach Jahrzehnten mit ihrem Leben konfrontiert wurden und merken, es war mies).

Mir ist das jetzt schon absolut unangenehm und ich 'schäme' mich auch etwas.

Seit ich ein kleines Kind war habe ich mir immer ausgemalt, wie der Tag X meiner Familie wohl sein wird

(Szenario 1: Großeltern gestorben, ihre Sachen werden ausgeräumt und dabei kommen ein letztes Mal Erinnerungen hoch. Meine Mutter muss zum ersten Mal in ihrem Leben umziehen und ihren angesammelten Krempel aus zwei Wohnungen wegschmeißen und auch innerlich damit abschließen. Sie zieht in eine normale Wohnung (die wir nie hatten), Szenario 2: Ich bekomme von meiner Mutter endlich die Antworten, die gesucht habe)

...und da ich so oft daran gedacht habe, habe ich umso mehr 'Angst' davor.

Der/die Briefe werden sich wohl nicht verhindern können und Fragen habe ich eigentlich auch keine.

Ich wünsche mir nur etwas emotionalen Beistand und Bestärkung oder vielleicht war jemand mal in einer ähnlichen Situation.

bearbeitet von pitaya

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Gast

Ich versteh dich... zwar habe ich nicht dieselbe Situation wie bei dir und es ist nicht gleich... aber so die Geschichten mit der Vergangenheit mütterlicherseits bei mir ist ähnlich... haben alle etwas zu schlucken... sich mit der Vergangenheit vergraben und schauen nicht nach vorne... weil sie teils Angst haben und teils sich aufgegeben haben... Ich meine es sind da viele im Krieg von uns gefallen und es gab noch sehr viele unschöne Geschichten untereinander... was mich selbst immer wieder noch traurig macht, aber ja.

Es ist halt so. Es wird schwierig werden mit manchen Verwandten drüber zu reden, ganz klar, besonders weil sie schon so eine eingefahrene Einstellung davon haben. Also sei auch nicht enttäuscht wenn es anders kommt

Hm du wirst das schon machen, wenn du daraus lernst wirst du nur umso stärker... Und das Leben ist so schön. Ich mein es gibt so viele schöne Sachen auf der Welt die ich selber noch machen möchte... Länder die ich bereisen will... Projekte... Ideen die ich mir erfüllen möchte... das alles fasziniert mich und dafür lohnt es sich auch und deswegen werd ich nieeee aufgeben nie.

Ich wünsch dir alles Beste! :-)

bearbeitet von Gast

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Was du bei deiner Betrachtung vollkommen außer Acht lässt, ist die andere Seite. Du für deinen Teil möchtest gerne etwaigen "Balast" aus deiner Vergangenheit (Eltern, Großeltern, Urgroßeltern) ablegen. Die Frage ist, ob deine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern das überhaupt wollen, dass irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit, wieder in die Gegenwart gezerrt werden. In gewisser Weise mischst du dich dadurch in das Leben deiner Eltern und Großeltern ein, nur das ist nicht dein Job. Deine Vorfahren haben ihre Gründe, weshalb sie manche Dinge für sich behalten. Es ist auch durchaus möglich, dass du irgendwelche Traumata berührst. Deine Eltern und Großeltern haben ihre Gründe, weshalb sie so gelebt haben, wie sie gelebt haben. Und wenn sie über bestimmte Dinge nicht reden wollen, dann ist es ihr gutes Recht, sich in Schweigen zu hüllen.

Wenn es deine Intention ist, dein Leben zu gestalten, dann richte deinen Blick in die Zukunft und entwickel Visionen, wie du irgendwann einmal leben möchtest. Die Vergangenheit deiner Vorfahren kann dir dabei wenig behilflich sein, weil sie in einer ganz anderen Zeit unter ganz anderen Verhältnissen gelebt haben, die mit der heutigen Zeit nicht vergleichbar sind. Um in der Kindheit angelernte Verhaltensweisen abzulegen, eigne dir Verhaltensweisen an, die du für dich als förderlich erachtest. Das ist nicht immer einfach und es wird auch immer "Rückfälle" in alte Verhaltensweisen geben. Nur solange du ein Ziel vor Augen hast und kontinuierlich darauf zusteuerst, dann wird es dir auch gelingen, etwas in deinem Leben zu ändern, denn genau darum geht es, um dein Leben. Mische dich besser in dein Leben ein, anstatt im Leben anderer herumzuwühlen.

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Meine Familie mütterlicher Seite macht mir immernoch zu schaffen. Über Generationen 'leiden' einfach alle statt zu leben.

Ich will das nicht mehr.

Vorgeschichte:

Mutter arbeitslos+depressiv+ängstlich,

Oma ängstlich und hat ihr Leben nie selbst in die Hand genommen, fällt in Stresssituationen gern in Ohnmacht,

Opa aggressiv, misstrauisch und hasst alles und jeden, gewalttätig.

Uropa hat sich umgebracht,

Uroma starb an Krebs (glaub sie war ein Arbeitstier).

Oma meines Opas ist im Krieg verhungert. Wird mir ständig mit Drama erzählt

Als Kind hatte ich Angst im dunkeln Treppenhaus zu sein und einmal träumte ich, dass meine Vorfahren 'noch nicht beerdigt sind' und deswegen Hände aus den Wänden kommen.

Iich hatte immer etwas Angst weil die 'Geister' o.ä. meiner Vorfahren hier noch 'spuken'. Spüre das heute manchmal noch (sry wenn das so eso-mäßig klingt)

Logisch erklärt: Alle sind immernoch im Konflikt mit den seit Jahrzehnten Verstorbenen und reden melancholisch über sie.

Derzeitige Situation:

Vor ein paar Jahren ist Oma aus der Wohnung mit meinem Opa ausgezogen und wohnt jetzt allein zwei Stockwerke tiefer (haben ein Mehrfamilienhaus).

Sie hatte vor 2 jahren einen Schlaganfall. Vor einigen Monaten hatte sie fast wieder einen, sie hat auch immer öfter 'kleinere Wehwehchen'.

Sie tut nichts weiter als Klatschzeitschriften lesen und fernsehen, wartet quasi auf den Tod.

Es ist abzusehen, dass sie bald (vielleicht auch erst in 5 Jahren) sterben wird, was auch natürlich ist.

Klingt alles nicht so ungewöhnlich. Lora schreibt es schon: So ziemlich jede Familie knabbert noch an den Folgen der letzten Kriege.

Ich möchte nicht, dass meine Oma stirbt und noch irgendwas ungeklärt ist, was dann auch für immer ungeklärt sein wird.

Diesen ewigen Leidens-Kreislauf möchte ich endlich durchbrechen.

Den Kreislauf kannst du für dich selbst jederzeit durchbrechen. Auch ohne mit deinen Eltern und Großeltern darüber gesprochen zu haben.

Ich würde sie am liebsten fragen, was sie vom Leben hält, wie sie ihr Leben fand, was sie derzeit belastet und was sie hätte besser machen können.

Wenn du fragen möchtest, dann mach das ruhig. Musst ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Aber so ein bischen nachhaken kann nicht schaden.

Sorgen, dass darum jemand tot umfällt, würde ich mir nicht machen. Wenn Leute jahrzehntelang verdrängen, dann haben sie dabei eine gewisse Routine entwickelt. Rechne aber auch nicht damit, dass du die Antworten bekommst, die du dir erhoffst. Nicht, weil sie dir die Antworten nicht geben wollen, sondern weil du eine andere Persönlichkeit bist und letztendlich deine eigenen Antworten finden musst. Trotzdem können Antworten deiner Eltern für dich hilfreich sein. Um deine eigenen Antworten zu finden.

Mir ist das jetzt schon absolut unangenehm und ich 'schäme' mich auch etwas.

Das ist normal. Da müsst ihr jetzt durch. Ist halt so, dass Kinder anfangen Fragen zu stellen, wenn sie erwachsen werden. Das ist oft für alle Beteiligten schwierig - muss aber sein.

Ich wünsche mir nur etwas emotionalen Beistand und Bestärkung oder vielleicht war jemand mal in einer ähnlichen Situation.

Das wäre ein Job, den ein Therapeut übernehmen kann. Nicht, weil du irgendwie krank oder gestört wärst, sondern weil dessen Job ist, emotionalen Beistand und Bestärkung zu leisten. Und der kann dir auch was zu ähnlichen Situationen erzählen - also sozusagen von seiner Ausbildung her aus einem Erfahrungsschatz schöpfen. Der hat auch Erfahrung damit, diesen ewigen Leidens-Kreislauf zu durchbrechen.

Deine Eltern und Großeltern haben ihre Gründe, weshalb sie so gelebt haben, wie sie gelebt haben. Und wenn sie über bestimmte Dinge nicht reden wollen, dann ist es ihr gutes Recht, sich in Schweigen zu hüllen.

Ja, stimmt. Und genauso haben Kinder das gute Recht zu fragen.

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Hey,

in meiner Familie war es sehr ähnlich. Da sind Dinge passiert, die ich keinem Kind wünsche. Aber man lernt auch daraus. Es dauert zwar in etwa 10 Jahre, alles zu verarbeiten, aber mit harter Arbeit schafft man es. Und wenn das geschafft ist, gehst du aus diesem Horror hervor wie der Phönix aus der Asche. Mit Fähigkeiten, die andere sich nicht einmal vorstellen können.

Alles Größere, was passiert, hat einen Sinn - meistens ist es der, dass du lernen sollst - und führt dich zu deiner Bestimmung. Sobald die Zeit dafür Reif ist, wird dir das auch bewusst. Nur die kleineren Dinge liegen in deiner eigenen Entscheidungsgewalt. Erst auf einem gewissen Entwicklungsstand bestimmst du dein Leben selbst - wobei du dabei auch viel Unterstützung bekommst. Mir wurde mal gesagt (sinngemäß) "Normal beings live their live as per default. Seekers live their live as per design."


Als Kind hatte ich Angst im dunkeln Treppenhaus zu sein und einmal träumte ich, dass meine Vorfahren 'noch nicht beerdigt sind' und deswegen Hände aus den Wänden kommen.
GelegentIich hatte immer etwas Angst weil die 'Geister' o.ä. meiner Vorfahren hier noch 'spuken'. Spüre das heute manchmal noch (sry wenn das so eso-mäßig klingt)

Logisch erklärt: Alle sind immernoch im Konflikt mit den seit Jahrzehnten Verstorbenen und reden melancholisch über sie.

Das ist gar nicht so abwegig, wie du vllt. glaubst. Als Frau bist du sensibler und hast ein stärkeres Gespür für die feinstoffliche, spirituelle Welt als die meisten Männer es haben. Wenn unsere Vorfahren sterben und ein zu geringes spirituelles Niveau haben, verbleiben sie in einer unteren Ebene, meistens bei denen, die ihnen vertraut sind bzw. da, wo sie zuhause sind / waren. Und das ist nunmal da, wo ihre Familie ist bzw. in ihren alten Häusern. Ich bin auch in einem sehr alten Haus groß geworden. Ein Haus, in dem viele Generationen hausten. Und entsprechend viele von ihnen sind auch heute noch da. Sie gehen erst, wenn sie entweder aufsteigen können in höhere Ebenen oder aber, wenn in dem Haus spirituelle Praxis betrieben wird und die Sattvikta (=Positivität) in dem Haus ansteigt - was sie nicht aushalten und schließlich gehen. Die Wesen habe ich damals als Kind wahrgenommen. Kurz nachdem mein Vater gestorben war, hörte ich ihn immernoch in seinem Büro direkt über meinem Zimmer.

Auch ist es so, dass Verstorbene ihre Nachfahren belagern. Sie verursachen Probleme, Alpträume (wie deiner von den Händen, die aus der Wand kommen), Familienstreitigkeiten, Depressionen, Geld- und Eheprobleme, Selbstmord, etc. Je böser sie sind, desto schlimmer ist es. Auf der einen Seite wollen sie uns so dazu bringen, dass wir ihnen in ihrer misslichen Lage helfen (sie können ja nicht in höhere Ebenen aufsteigen und werden von schlimmeren Wesenheiten angegriffen, die sie kontrollieren wollen), indem wir eine spezielle spirituelle Praxis und / oder Rituale durchführen, auf der anderen Seite wollen sie uns Schaden zufügen, was ihnen Befriedigung gibt, und durch uns ihre Gelüste erfüllen.

Leider ist es bei diesen Wesenheiten so, dass sie nicht unbedingt in ihren alten Wohnungen / Häusern bleiben. Oft folgen sie den Familienmitgliedern und verursachen weiterhin Probleme, bis diese ihnen helfen oder in hohem Alter eben selber das Zeitliche segnen. Aber es ist schonmal ein guter Schritt, dass du es aktiv angehen willst. ;-) Ich bin eine ganze Zeit lang davor weggerannt und habe mich hinter Leistung versteckt, bis ich meine Mum zur Rede gestellt habe.

Sei dir aber auch bewusst, dass du es auf psychologischem Wege nicht schaffen wirst, deine Familie zu ändern. Selbst wenn du in ihnen so einen Schock verursachst, dass ihr Ego in sich zusammenbricht und sie dir alles erzählen, wird die Veränderung an und in ihnen nur eine begrenzte Zeit anhalten. Es entwickelt sich einfach ein neues Ego und sie fallen wieder zurück in alte Muster. Das war sowohl bei meinem Bruder so, als auch bei meiner Mum.

Viel Erfolg ;-)

Lance

bearbeitet von Lancelot

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Hey pitaya,

ich empfehle dir bei deiner Fragestellung eine ausführliche Genogrammarbeit im Rahmen einer systemischen bzw. familientherapeutischen Beratung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Genogramm

Da wirst du schnell feststellen, wie der Hase bei euch in der Familie läuft und wirst auch über die wiederkehrenden Muster, Tabus und Verquickungen ins Klare kommen und somit auch viel über dich lernen. Denn letztendlich erhalten wir von unseren Ahnen nicht nur die Gene, sondern auch Glaubenssätze, Werte, Aufträge und Rollen. Oft fängt das ja beispielsweise schon bei der Namensgebung an.

Dass unsere Ahnen uns selbst aus dem Grab heraus in Form von Geistern verfolgen, ist nicht meine Landkarte. Aber dass sie in den Köpfen spuken in Form von Beliefs und Memen (Schuld und Sühne, Scham etc), die mitunter obsessiven Charakter annehmen können, damit gehe ich durchaus konform. Letztlich waren sie aber alle auch nur Kinder ihrer Zeit und taten das, was sie für richtig hielten. Der Punkt ist halt, zu erkennen um zu entscheiden, was du von ihnen übernehmen möchtest und was nicht.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Das persönliche Gespräch finde ich besser. Auf jedenfall, tu es. Frage deine Großeltern solange du noch kannst. Ich habe das leider nicht gemacht und vieles blieb unbeantwortet.

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Danke für die vielen Antworten!

Ich dachte echt, ist spinne etwas, weswegen ich mich manchmal so unwohl fühle. Aber es scheint wohl doch berechtigt zu sein.

Hab es auch nochmal überdacht und finde einen Brief doch irgendwie feige.

Bin dieses WE mal bei ihnen und hab mir überlegt meine Mutter zu bitten, sich (und meine Oma) beim Therapeuten anzumelden.

(Kann sie sich einfach eine Überweisung abholen und bekommt damit in kurzer Zeit eine Termin beim Therapeuten? Vielleicht bei dem, zu dem ich mal ging, der kennt die Story ja schon so halbwegs? Ich wurde damals wg. Spinnenphobie erst zum 'Psychologen' geschickt (6 Monate Wartezeit), der überwies mich zum 'Psychotherapeut' (nochmal paar Monate Wartezeit))

Würde gern mal mit meiner Oma ganz allgemein über ihr Leben quatschen, weiß aber nicht wie ich das angehen soll ohne dass es Bla-Bla wird und ohne, dass sie sofort in Tränen ausbricht. Wie alte Menschen nun mal sind erzählt und erzählt sie und ich nicke immer nur. Mal sehen, ob ich da bis Sonntag was drehen kann.

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Ne, nicht die Oma zum Therapeuten schicken. Es geht um dich. Du darfst für dich selbst sorgen.

Von wegen Händen aus den Wänden. Eine Ex von mir, Katja, hat solche Geschichten gern vom Haus ihrer Großeltern erzählt.

War eine klassische Familiengeschichte:

Großeltern machen im Krieg eine traumatische Flucht quer durch Deutschland mit, stürzen sich dann ins Wirtschaftswunder und sparen sich ein eigenes Häuschen vom Mund ab. Das erbt die Mutter, die sich ebenfalls ihr gesamtes Leben krumm macht, um die Schulden abzuarbeiten - damit Kati mal was davon hat.

Kati hatte natürlich wenig Lust, die Tradition fortzusetzen und ihr Leben in dem kleinen Häusschen in der Kleinstadt zu fristen. Also zieht sie schnellstmöglich aus, um in der großen Stadt zu studieren.

Katja erzählte gern aus ihrer Kindheit - und zentrales Thema war ihr Kinderzimmer. Das natürlich das Sterbezimmer erst des Opas, und später auch der Oma war.

Als die Oma starb, wachte ihre Mutter alleine am Krankenbett. Irgendwann hörte sie vor dem Fenster schlurfende Schritte - so, wie ihr Opa immer in seinen Gummistiefeln durch den Garten gelaufen war. Ihr läufts erst kalt den Rücken runter, dann richtet sich die Oma plötzlich auf, sagt: "Ja, ich komme." und stirbt.

Katis Mutter hat dann bis morgens alleine neben der toten Oma gesessen und nicht gewagt, über ihre Schulter zu schauen.

Katja hatte als kleines Kind immer Träume, in denen sie in der Tapete ihres Kinderzimmers feststeckte. Irgendwann war wohl mal eine Tante zu besuch, die natürlich im Kinderzimmer übernachtete - und am nächsten Morgen kreidebleich abreisste. Das wäre die schlimmste Nacht ihres Lebens gewesen. Sie hätte kein Auge zugetan. Die ganze Nacht hätte irgendwas geseufzt und geächst.

Katja saß mit am Frühstückstisch und wunderte sich. Sie meine, das wäre doch immer so - und sie dachte das wäre so normal. Sie hätte da keine Angst. Ihr hätte nie jemand was getan.

Es gab noch einen Haufen anderer Geschichten dieser Art. Mit Kommunionskleidern, oder Klavieren - und sogar mit Bikins.

Als Kati Mitte 20 war, haben sie und ihre Mutter einen Hausreiniger engagiert. Also einen Geistesbeschwörer. Aus Italien. Für 2000 EUR. Netter Althippie, der mit seiner stets lächelnden Frau anreiste. Der wanderte erstmal durchs Haus und wahrsagte, welche Steckdose ging und welche nicht - angeblich 100 % Trefferquote. Was nicht so erstaunlich erscheint, wenn die kaputten Steckdosen verstaubt sind, weil sie keiner benutzt.

Na ja. Er hing dann überall bunte selbstgemalte Bilder auf, Meditierte, ging mit der Mutter an der Hand nochmal durch die Wohnung, usw.

Schließlich knöpfter er sich Kati vor und wahrsagte, was in ihrer Studenten-WG für Geräte in der Küche standen: "Dann habt ihr einen Mikrowelle und daneben steht ein Toaster - und der Toaster ist kaputt." Stimmte angeblich auch. "Den Toaster musst du wegwerfen, der ist nicht gut für euch."

Er blieb dann ein paar Tage im Haus - und schließlich fand er raus, dass die Ursache von allem in einem alten Schrank steckte, den die Großeltern auf ihrer Flucht quer durch Deutschland mitgenommen hatten - und der jetzt im Keller unter dem Kinderzimmer von Kati stand.

War so ein alter Bauernschrank. Nix besonderes. Wer transportiert so einen Kasten quer durch Deutschland, wenn einem die Russen auf den Fersen sind? Na ja - es wurden dann irgendwelche Sprüche aufgesagt und der Schrank musste offen stehen bleiben, damit das, was im Schrank war, raus konnte.

Als die Mutter später gestorben war, und Kati das Haus verkaufte, haben wir uns das Ding mal angeguckt. War nix besonderes zu sehen. Alter Schrank halt - dessen Türen mit einem Stock aufgehalten wurden. Also ehrfürchtig rangepirscht - udn in dem Moment, in dem wir vorsichtig die Köpfe reinstecken, zieht ein kalter Luftzug über unsere Nacken.

Das hatte schon was.

Als das Haus verkauft war, hat Kati sich ins Kölner Nachtleben gestürzt. Besser gesagt, abstürzen lassen. Ich hab sie ein paar Jahre später mal wieder getroffen. Sie arbeitet bei einer Versicherung. Eigentlich alles in Butter bei ihr - nur glücklich sieht sie nicht aus. Gar nicht.

Wissenschaftliche Erklärung sind Traumata, die im Unbewussten rumoren und dann den Eindruck vermitteln, es würde irgendwas Spuken. Glaubt man nicht an Gespenster, dann rumorts halt irgendwo anders.

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Das ist ja mal ne krasse Geschichte. Die Kleine würde ich ja gerne mal kennenlernen. Die meisten Menschen haben ja immer gleich Angst - Kati jedoch nicht. Die Angst ist auch komplett unbegründet. Die Geistwesen können uns nicht direkt töten - sie können uns nur Angst machen und andere Probleme verursachen. Selbst Depressionen und Selbstmord sind immer in den Persönlichkeitsfehlern des Idividuums und dem Ego begründet. Die Geister können nur das ankitzeln, was bereits tief im Unterbewusstsein vorhanden ist, auf dass alles hochkommt. Und im Prinzip ist das sogar von Vorteil für das Individuum. So kann es den entsprechenden Fehler beseitigen - auch wenn es in dem Moment vllt. schwierig erscheint.

Die paar Sprüche von dem Hippie werden wohl kaum lange gehalten haben. Sowas wirkt meist kurzfristig und nach einer Weile kommen sie einfach wieder. Vor Allem solche persönlichen Dinge der Verstorbenen, wie dieser alte Schrank, ziehen sie an. Und der kalte Windhauch bzw. Atem, den ihr im Nacken gespürt habt, kommt von ihnen. Das ist ein typisches Zeichen. Wenn sich da ein spirituell Fortgeschrittener in den Schrank rein setzt und eine intensive Mantrameditation macht, sollte da richtig die Post abgehen. Von Knarren und Knacken über Stromausfälle bis hin zu Gegenständen, die durch die Gegend fliegen und vllt. sogar der Materialisation eines Geistes. Dann hat er seine spirituelle Energie verbraten und muss erstmal nachtanken - bis er schließlich zurück kommt.

Die meisten Menschen sind zum Zeitpunkt des Todes noch voll mit Verhaftungen an Besitz, Menschen, etc. Wie z.B. an den alten Schrank. Und wenn der Opa den selbst im Krieg mitschleppt, ist die Verhaftung schon sehr groß. Vllt. war es sogar ein Familienerbstück, an dem noch viele weitere Generationen verhaftet waren. Die sind dann auch alle bei oder in dem Schrank. Daher sollte man die Sachen der Verstorbenen auch nicht aufbewahren - sondern lieber verbrennen (Häuser jetzt nicht unbedingt - die kann man regelmäßig spirituell reinigen - ähnlich einem Frühjahrsputz ;-) ). Das hilft nicht nur den noch lebenden Nachfahren, sondern auch den Verstorbenen.

@ Pitaya: Wenn du mit spiritueller Praxis beginnen willst, kannst du ja mal das Chanten ausprobieren. Da du die Dinge bereits fühlen kannst, ist dein 6. Sinn vermutlich auch schon ein Stück weit aktiviert und du solltest schnell Fortschritte machen. Ich durfte nach einem Monat schon megamäßige Dinge erleben. Das Chanten wird dir auch bei deinen aktuellen Problemen helfen.

bearbeitet von Lancelot

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Weshalb willst du deine Oma und deine Mutter dazu bewegen, dass sie sich beim Therapeuten anmelden?

Was bringt dir das für dich und dein Leben?

Wie ich bereits oben geschrieben habe, es geht einzig und alleine um dein Leben und nicht um das Leben deiner Eltern und Großeltern. Für das Leben deiner Eltern und deiner Großeltern sind nur sie selbst verantwortlich.

Wenn du schon daran denkst, einen Therapeuten hinzu zu ziehen, dann in erster Linie für dich selbst, denn du bist diejenige, die sich den Kopf über das Leben anderer Menschen zerbricht. Was für dich wichtig ist, dass du dich von deinen Eltern und Großeltern abgrenzt, dich von ihnen loslöst und etwas für dein (Seelen-)leben tust. So lange du im Leben deiner Eltern und Großeltern herumwühlst, ändert sich nichts in deinem Leben.

Stelle dir selbst die Frage, was DU für dich in deinem Leben erreichen willst? Wie willst DU leben? Genau das ist wichtig. Und in dem Moment, wo du die Verantwortung für dein Leben übernimmst, besteht auch die Möglichkeit, dass sich etwas im Leben deiner Eltern und Großeltern ändern kann. Nur achte darauf, dass der Fokus immer bei dir liegt und nicht darauf begründet ist, etwas bei dir zu ändern, damit sich etwas bei deinen Eltern und Großeltern ändert.

Darüber hinaus kann ich dir noch mit auf den Weg geben, dass es manche Dinge gibt, die du in deiner jetzigen Situation und in deinem jetzigen Alter noch nicht begreifen kannst, weil dir dazu einfach der Horizont fehlt. Manche Dinge werden für dich erst fassbar, wenn du in der gleichen oder einer ähnlichen Situation bist, wie deine Eltern/Großeltern. Um gewisse Dinge verstehen und nachvollziehen zu können, braucht es Erfahrungswerte, die dir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch fehlen.

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Das ist ja mal ne krasse Geschichte. Die Kleine würde ich ja gerne mal kennenlernen.

:-) Mittlerweile sind ihr die Geschichten eher peinlich.

Wobei ich die Spukgeschichten gar nicht mal so krass finde. Du scheinst das ja so zu sehen, dass es die Gespenster wirklich gab.

Alternativ kann mans auch so sehen, dass die Familie ihre internen Schwierigkeiten ausgelagert hat, indem alle den Schrank als Ursache sahen. Sozusagen als Workaround, um nicht zu direkt mit den eigenen Schwierigkeiten konfrontiert zu werden.

Die Familie eines Kumpels macht das anders. Die zerren sich ständig gegenseitig vor Gericht. Meist wegen irgendwelchen Erbschaften. Die lagern ihre familiären Themen sozusagen aus, indem sie Anwälte und Gerichte beschäftigen.

Erscheint mir unterm Strich krasser, als an Gespenster zu glauben. Zumindest destruktiver.

Konstruktiver ist, aus solchen Kreisläufen auszusteigen. So, wie Pitaya es plant.

Aussteigen bedeutet, einen eigenen Weg zu finden. Tricky ist, dass das gerade nicht bedeutet, vom Rest der Familie zu erwarten, dass sie diesen Weg mitgehen.

Darum nicht die Oma zum Therapeuten schicken, sondern selbst gehen, Pitaya. Weil, sonst wärs nicht dein eigener Weg.

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Sehr viele Menschen glauben nicht an die feinstoffliche Welt und Geistwesen. Selbst, wenn sie schon viele Dinge erlebt haben, die damit zu tun hatten. Auch die Fragen "wo kommen wir her, wo gehen wir hin" versuchen die meisten Menschen mit ihrem Intellekt zu beantworten. Nur können sie die Antwort so nicht finden. Ich habe genug Erfahrungen gemacht, um sagen zu können, dass sowohl negative als auch positive Wesenheiten definitiv existieren. Ob es bei dem Schrank auch eine Heimsuchung war, ließe sich wohl nur rausfinden, wenn man den Schrank mit einem entwickelten 6. Sinn untersucht oder direkt ein paar Mantrameditationen drin macht.

Ich würde sogar sagen, dass in deinen beiden geschilderten Fällen negative Wesen eine wesentliche Rolle spielten. Im ersten Fall waren sie weitestgehend außerhalb und schikanierten die Familie von außen, während die Familienmitglieder bei dem zweiten Fall von innen heraus kontrolliert wurden, also auf subtiler Ebene besessen waren. Aber du hast Recht - das ist definitiv destruktiver.

Aber lassen wir das Thema. Das ist off-topic und ruft nur einen Moderator auf den Plan.

@ Aldous: Die Geschichte mit dem Bikini interessiert mich dann aber doch noch. War da ein alter Lustgeist, der sich an der Unterwäsche und Bademode zu schaffen gemacht hat?

bearbeitet von Lancelot

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Wegen der Story von der Kati konnte ich heute Nacht nicht wirklich ruhig schlafen...

Mir gehts hier nicht um die 'Geister', hab das nur nebenbei erwähnt.

Wenn die ganzen derzeitigen Konflikte mal geklärt werden, hört das Gefühl bestimmt auf.

Möchte jetzt auch nicht weiter darauf eingehen.

Als ich weggezogen bin, hab ich versucht mich von meiner Familie 'abzugrenzen', mir immerwieder gesagt, dass ich nicht wirklich zu ihnen gehöre und deswegen auch dies und jenes schaffen kann. Hat auch halbwegs geklappt, ist nur auf Dauer eine negative Einstellung, die sich dann auch an anderen Stellen bemerkbar macht

.

Und ich bin dabei mir ein positives Weltbild zu schaffen. Das klappt dann immer nur soweit, bis ich mit meiner Familie quatsche.

Wie soll ich bitte Erfolg im Leben haben, meine LB's loswerden, wenn es schon in der Wurzel nicht klappt.

Ich denke, wenn die Sachen endlich mal geklärt sind, entsteht bei mir de Aha-Effekt, dass man im Leben irgendwas erreichen kann, dann bin ich quasi frei.

Ich weiß, dass es primär um mich geht, trotzdem komme ich eben immerwieder darauf zurück.

zB hab ich meine Ängstlichkeit von meiner Mutter, die ja immer Angst vor ihrem Vater hat etc.

Und irgendwie verbiete ich mir, im Studium erfolgreich zu sein, da meine Mutter ja arbeitslos ist (und das obwohl sie studiert hat!).

Ich fühl mich richtig lächerlich, wenn ich meiner Mutter zeigen möchte, dass ich gerade irgendwas cooles gelernt hab oder jetzt irgendwas kann.

Letztens hat Mama ein Buch bei mir gefunden, da ging es um Erfolg. Sie liest ja auch gern und hat es durchgelesen. Das war mir sowas von peinlich.

Einfach weil sie es aus Unterhaltung liest (hat sie auch zugegeben) und ich es lesen wollte um daraus was zu lernen und weiterzukommen.

Ich hab schonmal mit einem Therapeut über meiner Familie gereden. Soll ich das jetzt nochmal tun? Mir geht es ja jetzt mehr um meine Familie und was bei denen in Zukunft wird. Befürchte auch irgendwie, dass meine Mutter im Alter dadurch zum Pflegefall o.ä. wird und dann werd ich ja wieder reingezogen. Es geht nun leider nicht nur um mich.

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Wegen der Story von der Kati konnte ich heute Nacht nicht wirklich ruhig schlafen...

Such dir nen Mystiker als Partner. Wenn ihr dann in einem Bett schlaft, tritt dieses Problem nicht auf. ;-) Die sind aber schwierig zu finden. Genauso wie das weibliche Pendant -.-

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Wenn die ganzen derzeitigen Konflikte mal geklärt werden, hört das Gefühl bestimmt auf.

Möchte jetzt auch nicht weiter darauf eingehen.

Wenn jene Konflikte, von denen du dir derzeit wünschst, dass sie sich klären oder geklärt werden, tatsächlich irgendwann einmal gelöst sind, tauchen wieder neue Konflikte auf. Und ehe du dich versiehst, bist du wieder emotional darin verwickelt. Du tust dir keinen Gefallen damit, darauf zu hoffen, dass sich irgendwelche Konflikte mit der Familie klären und es dir dadurch besser geht.

Als ich weggezogen bin, hab ich versucht mich von meiner Familie 'abzugrenzen', mir immerwieder gesagt, dass ich nicht wirklich zu ihnen gehöre und deswegen auch dies und jenes schaffen kann. Hat auch halbwegs geklappt, ist nur auf Dauer eine negative Einstellung, die sich dann auch an anderen Stellen bemerkbar macht

Abgrenzen und loslassen bedeutet nicht, seine Familie zu verleugnen. Es ist vielmehr ein Prozess, bei dem du für dich erkennst, dass du die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen hast. Gleichzeitig geht damit auch eine emotionale Lösung einher. Das ist alles andere als leicht, besonders in deinem Fall und es kann u. U. einige Jahre dauern. Betrachte es als eine Investition in deine Zukunft.

Und ich bin dabei mir ein positives Weltbild zu schaffen. Das klappt dann immer nur soweit, bis ich mit meiner Familie quatsche.

Wie soll ich bitte Erfolg im Leben haben, meine LB's loswerden, wenn es schon in der Wurzel nicht klappt.

Ich denke, wenn die Sachen endlich mal geklärt sind, entsteht bei mir de Aha-Effekt, dass man im Leben irgendwas erreichen kann, dann bin ich quasi frei.

Ich weiß nicht, ob du dir dessen bewusst bist, dass du deine Familie für deinen Erfolg und dein Glück im Leben verantwortlich machst. Was du aus deinem Leben machst, hat nur bedingt etwas mit deiner Vorgeschichte und deiner Familie zu tun. Was zählt, ist das, was du jetzt tust, um den von dir gewünschten Erfolg im Leben zu erreichen. Wenn du merkst, dass es dich jedesmal herunterzieht, wenn du mit deiner Familie quatschst, dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Loslösungs- und Abgrenzungsprozess noch nicht vollzogen ist. In dem Moment, wo du mit deiner Familie reden kannst, ohne dass in dir irgendwelche Emotionen hochkommen, die dich hemmen oder blockieren, hast du dich losgelöst. Und der Unterschied ist gravierend.

Ich weiß, dass es primär um mich geht, trotzdem komme ich eben immerwieder darauf zurück.

zB hab ich meine Ängstlichkeit von meiner Mutter, die ja immer Angst vor ihrem Vater hat etc.

Und irgendwie verbiete ich mir, im Studium erfolgreich zu sein, da meine Mutter ja arbeitslos ist (und das obwohl sie studiert hat!).

Ich fühl mich richtig lächerlich, wenn ich meiner Mutter zeigen möchte, dass ich gerade irgendwas cooles gelernt hab oder jetzt irgendwas kann.

Letztens hat Mama ein Buch bei mir gefunden, da ging es um Erfolg. Sie liest ja auch gern und hat es durchgelesen. Das war mir sowas von peinlich.

Einfach weil sie es aus Unterhaltung liest (hat sie auch zugegeben) und ich es lesen wollte um daraus was zu lernen und weiterzukommen.

Es gibt keinen Grund dich lächerlich zu fühlen. Es besteht auch keine Notwendigkeit, dass du dir Bestätigung für deine Lernerfolge bei deiner Mutter holst. Sehr viel wichtiger ist, dass du dich selbst für deine Erfolge lobst und dir selbst diese Anerkennung gibst. Mache dir bewusst, dass du dich in eine Abhängigkeit begibst oder sogar bist, wenn du auf Anerkennung von anderen Menschen hoffst.

Ohne Frage, Anerkennung von anderen Menschen zu bekommen ist eine schöne Sache und kann einen ein Stück weit bestärken und Mut machen. In dem Moment, wo du allerdings dein Wohlbefinden von der Anerkennung anderer abhängig machst, fälltst du jedesmal aufs Neue in ein Loch, wenn diese Anerkennung ausbleibt.

Es braucht dir auch nicht peinlich zu sein, was du liest. Du willst dein Leben ändern und alles was du dafür tust, ist gut. Zwar führt nicht jeder Weg gleich zum gewünschten Erfolg, aber jede Erfahrung, die du machst, macht dich auf lange Sicht stärker und selbstbewusster. Belohne dich für deine Bemühungen, das hilft.

Was eine sehr wirksame Methode ist, führe ein Glücks-/Erfolgstagebuch, in das du jeden Tag mindestens drei Dinge reinschreibst, die dich glücklich oder die dir Freude gemacht haben. Dadurch verändert sich allmählich deine innere Einstellung und auch deine Wahrnehmung.

Ich hab schonmal mit einem Therapeut über meiner Familie gereden. Soll ich das jetzt nochmal tun? Mir geht es ja jetzt mehr um meine Familie und was bei denen in Zukunft wird. Befürchte auch irgendwie, dass meine Mutter im Alter dadurch zum Pflegefall o.ä. wird und dann werd ich ja wieder reingezogen. Es geht nun leider nicht nur um mich.

Ein Therapeut ist dann sinnvoll, wenn du für dich das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst und dir Freunde nicht helfen können. Das ist z. B. bei Angstzuständen der Fall. Wenn du zu einem Therapeuten gehst, dann in dem Bewusstsein, dass es nur um dich geht. Ein guter Therapeut kann dir dabei helfen, anders mit deinen Gefühlen bzgl. deiner Familie umzugehen und dir Handlungsalternativen aufzeigen und diese mit dir einüben.

Und was deine Familie und die Zukunft betrifft, du weißt nicht, wie sich die Dinge bei deiner Familie entwickeln werden. Das sind Spekulationen, dass es so oder so kommen könnte. Und bis deine Mutter vielleicht irgendwann einmal zum Pflegefall wird, dass kann noch Jahrzehnte dauern. Willst du wirklich so lange warten und dich damit belasten?

Vielleicht merkst du selbst, dass du dich damit nur ausbremst und selber hemmst. Es ist nicht deine Familie, sondern die Art und Weise, wie du darüber denkst. Deine Familie wirst du nicht oder nur schwerlich ändern, aber wie du darüber denkst, darauf hast du einen enorm großen Einfluss.

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Die Geschichte mit dem Bikini interessiert mich dann aber doch noch. War da ein alter Lustgeist, der sich an der Unterwäsche und Bademode zu schaffen gemacht hat?

Da gings irgendwie um streifenfreie Bräune und das Gefühl, beobachtet zu werden. Aber das krieg ich nicht mehr im Detail zusammen. Auch, weil ich so ähnliche Geschichten auch von anderen Frauen gehört habe. Also, dass Mütter sich aufregen, wenn Töchter knapp bekleidet in der Sonne liegen.

Und was Bikinis angeht, ist meine Erinnerung sowieso von dem Bild überlagert, als sie an einem Sommerabend zwei Katzenjunge in ihre Jacke ließ, die ihre Köpfchen an je eine ihrer Brüste schmiegten und einschliefen. Werd ich im Leben nicht vergessen. Spukt mir sozusagen immer wieder im Kopf rum.

Als ich weggezogen bin, hab ich versucht mich von meiner Familie 'abzugrenzen', mir immerwieder gesagt, dass ich nicht wirklich zu ihnen gehöre und deswegen auch dies und jenes schaffen kann. Hat auch halbwegs geklappt, ist nur auf Dauer eine negative Einstellung, die sich dann auch an anderen Stellen bemerkbar macht.

Distanzieren ist klassischerweise der erste Schritt. Ohne den gehts nicht. Nützlich dabei kann sein, die Weltsicht der Eltern erstmal scheisse zu finden.

Nächster Schritt ist dann, eine eigene Weltsicht zu etablieren. Indem man die Anschauungen der Eltern in sein eigenes Weltbild integriert -also nicht mehr scheisse findet, sondern als Teil von sich selbst akzeptiert- und nicht notwendigerweise immer nutzt.

Die Weltsicht deiner Eltern ist ja nicht an sich negativ, sondern nur für deine gegenwärtige Situation störend. Irgendwann in der Vergangenheit waren das mal positive und nützliche Lösungen für ein Problem. Darum kannst du diese Lösungsstrategien deiner Eltern durchaus als Teil von dir akzeptieren.

Was beispielsweise die Großeltern von Kati im Krieg als Denkmuster entwickelt haben, war für deren damalige Situation wichtig - aber die Situation von Kati war eine völlig andere. Darum konnte sie mit den alten Denkmustern nichts anfangen.

Erwachsen sein -und losgelöst vom Elternhaus- bedeutet sich bewusst zu machen, was man tut. Also alternative Lösungsstrategien entwickeln, und die immer dann anwenden, wenn man will. Sollte mal wieder ein Krieg ausbrechen, kannst du auf die Glaubenssätze deiner Großeltern zurückgreifen. Solange alles entspannt ist, brauch man das nicht.

Bedeutet umgekehrt, dass es deiner Oma helfen kann, wenn du deine Denkmuster reflektierst und erweiterst. Weil deine Oma deine neuen Denkmuster mitbekommen wird, wenn ihr Kontakt habt. Sie hat dann die Chance, das für sich anzunehmen - oder es sein zu lassen.

Bedeutet auch: Wenn du deiner Oma vorschlägst, eine Therapie zu machen, dann ist das völlig OK. Blöde wäre nur, wenn du deine Entwicklung davon abhängig machen würdest, ob deine Oma sich entwickelt. Das wär ne Symbiotik - also ein Zeichen, dass du dich da noch weiter ablösen kannst. Wenn du willst.

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Gast

Der Mensch ist eine Reflektion seines Umfelds. Und die Jugend hallt auch in diesem Sinne in den meisten Menschen nach. Alle Menschen und Rollenmuster, die man mal erlebt hat, hinterlassen eine Spur in der Charakterlandkarte, je nach Umständen verschieden stark. Das, was dich stört, ist hauptsächlich diese Anhäufung innerer Bilder deines vergangenen Umfelds, die bis jetzt hin- und wieder mal ihr Unwesen in deinen Gedanken getrieben haben. Natürlich kommt auch ab und zu mal ein neuer Eindruck dazu, aber letztlich macht uns vor allem die kindliche Prägung empfindlich gegen unser familiäres Umfeld. Man inhaliert als Kind quasi die Muster, in man gedrückt wird (Bsp.: braves Kind). Leicht bekommt man aber auch indirekt auch die das "brave Kind" erzeugenden komplementären Muster (Beispiel: strafende Eltern) mitgegeben. Manche Muster werden einfach direkt vom Kind durch Identifikation und Introjektion übernommen. Das führt zusammen mit den im späteren Leben erworbenen Mustern zum Charakter. Und sie bilden unsere Erwartungshaltung bezüglich des Verhaltens anderer aus. Je extremer und unausgeglichen das kindliche Umfeld, desto extremer ist auch die Prägung, was zu inneren Konflikten führt. Bei manchen Charakteren führt das später zu extremen Wechseln im inneren Erleben, die weitaus meisten Charaktere lösen diesen Konflikt, in dem eine Seite ins Unbewusste verdrängt wird. Übrig bleibt in einseitiger Charakter mit beispielsweise viel Angst, wobei Angst eigentlich eher ein Symptom ist.

Aber selbst Angst kann auch eine Ressource sein, nicht selten ist Angst ein starker Motivator. Leider verringert sie dabei die Lebensqualität. Aber bereits das Bewusstsein, dass man sich ohne diese Angst nie aufgerafft hätte, dieses oder jenes zu tun, kann schon ein starker Trost sein. Ebenso wie die Erkenntnis, dass unangenehme Gefühle häufig dann aufkommen, wenn man seine Ziele in der bisherigen Zeit nicht mit positiver Energie erreichen konnte oder wollte. Und manchmal, um auch mal etwas esoterisch zu sprechen, wenn man sich dem, was ist, verweigert und in einer Traumwelt lebt. Angst als Freund auf dem Weg in die Realität...

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Wegen der Story von der Kati konnte ich heute Nacht nicht wirklich ruhig schlafen...

Such dir nen Mystiker als Partner. Wenn ihr dann in einem Bett schlaft, tritt dieses Problem nicht auf. ;-) Die sind aber schwierig zu finden. Genauso wie das weibliche Pendant -.-

Bist du ein Mystiker?

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Wegen der Story von der Kati konnte ich heute Nacht nicht wirklich ruhig schlafen...

Such dir nen Mystiker als Partner. Wenn ihr dann in einem Bett schlaft, tritt dieses Problem nicht auf. ;-) Die sind aber schwierig zu finden. Genauso wie das weibliche Pendant -.-

Bist du ein Mystiker?

Ist das so wichtig? "Mystiker" ist ja auch nur ein Begriff, der die spezifischen Interessen, Fähigkeiten und Glaubenssätze eines Menschen zusammenfasst. Und ich will mich nicht mit irgendetwas identifizieren, da hier sehr schnell ein Ego draus erwachsen kann. Wenn du es aber so sehen willst, bin ich einer. Dann hättest du also einen gefunden :-)

bearbeitet von Lancelot

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Also machen dich deine spezifischen Interessen, Fähigkeiten und Glaubenssätze zu einem Mystiker? Auch deiner Meinung nach?

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@Passerby: Im Prinzip bin ich niemand. Ich kann nichts, ich weiß nichts und ich habe nichts. Alles andere sind nur Bezeichnungen, die Menschen entwickeln, um die Dinge beschreiben zu können ;-)

@H&M: Das ist ziemlich cool. "Daddy its a monster..we should bury it." Kinder sind mit der feinstofflichen Welt noch sehr viel stärker verbunden und nehmen Dinge war, die die meisten Erwachsenen nicht mehr wahrnehmen können - schließkich kommen die Kinder ja auch gerade aus einer subtilen Ebene. Und manchmal (in der heutigen Zeit sogar oft) bringt eine gerade inkarnierte Seele Dämonen und andere Geister aus der anderen Ebene mit, die die Seele teilweise schon seit vielen Inkarnationen und auch in der Zeit dazwischen belagern und kontrollieren. Solange, bis die Zeit reif ist und die Seele sie bekämpft und schließlich los wird mittels spiritueller Praxis.

Oder "Daddy, remember that time we died?". Auch eine sehr gute Aussage, die das Gesetz von Karma wiederspiegelt. Menschen, die miteinander noch offene Rechnungen haben, werden sich in einer Folgeinkarnation wieder begegnen. Als Geschwister, Vater und Sohn, Ehepaar, Freunde, etc.

So, nun aber back to topic. Schließlich ist das hier Pitayas Thread.

bearbeitet von Lancelot

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Im Prinzip bin ich niemand. Ich kann nichts, ich weiß nichts und ich habe nichts. Alles andere sind nur Bezeichnungen, die Menschen entwickeln, um die Dinge beschreiben zu können ;-)

Na ja, nur bei den Gespenstern, da weisst du dass es sie gibt. ;-)

Kinder sind mit der feinstofflichen Welt noch sehr viel stärker verbunden und nehmen Dinge war, die die meisten Erwachsenen nicht mehr wahrnehmen können

Das mit der feinstofflichen Welt lese ich bei Robert Betz häufig. Ich bin mir da nicht ganz sicher, ob er möglicherweise selbst in etwas höheren Dimensionen schwebt - oder ob er sehr pragmatisch ist.

Ich seh das so: Jedem steht frei die Welt so sehen, wie er will. Will jemand an eine feinstoffliche Welt glauben - OK. Woran man glauben will, ist eine persönliche Freiheit.

Man muss aber aufpassen, dass man es damit nicht übertreibt. Übertreiben kann man schnell, wenn man Verantwortung für anderen trägt. Dann hat die persönliche Freiheit eine Grenze.

Wenn du beispielsweise als Politiker ein Endlager für Atommüll finden musst, dann wäre es verantwortungslos, zur Entscheidungsfindung eine Wahrsagerin zu konsultieren - und die Hinweise der Ingenieure aussen vor zu lassen.

Genauso ist es, wenn man Kinder hat. Um mal bei dem Beispiel von Kati zu bleiben: Anstatt nur einen Ghostbuster zu engagieren, hätte die Mutter sich auch mit ihrer persönlichen und familiären Situation auseinandersetzen können. Beispielsweise, indem sie in einer Therapie klärt, was sie an Altlasten mit sich rumträgt. Möglicherweise wäre es dann nicht mehr notwendig gewesen, an Poltergeister zu glauben - und möglicherweise hätte Kati dann fröhlicher aufwachsen können.

Nun ist es so, dass Persönlichkeitsentwicklung, Selbstreflexion, Therapien, usw. erst in den letzten Jahren populär werden. Früheren Generationen war das fremd.

Die Großeltern von Kati werden keine Ahnung gehabt haben, dass es sowas überhaupt gibt. Die haben anstelle dessen halt an Gespenster geglaubt.

Die Mutter von Kati wird sicherlich gewusst haben, dass es Therapien gibt, das aber möglicherweise mit Geisteskrankheit konotiert - und darum abgelehnt haben.

Kati selbst war mal bei einer Therapeutin, aber nur um akuten Stress zu verarbeiten. Hätte sie sich da gründlicher mit ihrer eigenen Situation beschäftigt, würde sie heute möglicherweise glücklicher aussehen.

Das werden wahrscheinlich die Kinder von Kati für sich tun.

Der Robert Betz setzt mit seinen Thesen von der feinstofflichen Welt möglicherweise genau da an. Indem er Erkenntnisse der modernen Psychologie in eine Weltsicht packt, die auch älteren Leuten eingänglich ist. Bei Betz sind es ja nicht Gespenster, die eine Familie terrorisieren, und die man darum austreiben müsste - sondern er stupst die Leute immer wieder mit der Nase drauf, dass sie für sich selbst verantwortlich sind.

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