Feministische Pornografie - Cosmo-Interview mit Tristan Taormino Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[itzi 1592]

Offensichtlich auch nicht gewollt, dass man mir Tipps gibt, wie ich Rüsselminister werden kann.

Auch gelöscht.

[Awesome Wolf 257]

Ist das so?

Ja, in den Erhebungen ist das so. Es geht dabei grundsätzlich darum, wovon Frauen sich erregt fühlen und da waren die "französischen Erotikfilme" sowieso weiter vorn, als bei Männern. An Mainstream-Pornos wurde vor allem als nervig eingestuft, dass der Orgasmus des Mannes im Zentrum steht, während der Höhepunkt der Frau fast nie überhaupt vorkommt.

Hast du dazu ne Quelle am Start?

[The Bloke 2713]

Hat überhaupt schonmal jemand von euch nen feministischen Porno gesehen oder labert ihr nur drüber, damit mal wieder jeder seinen Kackhaufen an Vorurteilen und Dummschwätzerei loswerden kann? "Feministisch" im Titel und schon holen die gesamten Ahnungslosen die Messer raus.

Nun gut, gehen wir zum eigentlichen Thema über: Ich habe bisher 3 feministische Pornos gesehen.

- irgendeinen von Petra Joy. Weiß den Titel nicht mehr. Hat mir aber nicht gefallen. Einfach, weil darin Menschen nackt zu sehen waren, die nicht meinem Schönheitsideal entsprechen. Ich brauche keine 40 jährigen, gepiercten, untergewichtigen Typen als männlichen Part und ein über-alternatives Mädel mit leichten Figurproblemen als weiblichen Part. Und dann diese ganzen "künstlerischen" Kamerafahrten. Och ne... Gefällt mir nicht. Gefickt wurde aber gut und wild, ohne Labereien.

- Five Hot Stories for her von Erika Lust. Fand ich nen sehr guten Film. 4 der 5 Stories sind schon ganz geil. Es sind eben weibliche Sexfantasien als Porno umgesetzt. Story 5 ist ne Gay-Scene, sowas brauch ich nicht. Die restlichen 4 Stories sind gut gemacht, Story 3 fand ich richtig scharf, Story 4 geht auch klar. Vor allem das Ambiente und Machart stimmt, ordentlicher Sex war auch zu sehen, mit passendem drumherum. Guter Film!

- Dirty Diaries, ein schwedischer "Experimental"-Porno. Totale Banane das Teil. Hab keine Ahnung, was die Macher damit sagen wollen, aber der war so voller künstlerischer wasweißichwasdasbedeutensoll-Szenen dass man das Teil nicht mehr Porno nennen darf. Ein Clip, wie sich ein junges Mädel auf ne Parkbank setzt und dann neben einem älteren Herren, der sich davon sichtlich belästigt fühlt und dei Flucht ergreift, masturbiert, mag zwar für irgendeine abgedrehte Dekonstruktions-Rollentausch und Reverse Rape Culture - Diskussion in Gendertheorie nett sein, aber hat mit Porno nichts mehr zu tun.

So, was ist jetzt das Fazit daraus? Ich habe 3 feministische Pornos gesehen. Einer war total Gaga und wirr, einer war inhaltlich okay (es wurde wild gefickt) aber da haben mir die Schauspieler und zu "künstlerischen" Kamerafahrten nicht gefallen und einer war überaus anregend.

Daher, wer Bock hat, einen Film zu schauen, bei dem es bei der Produktion fairer zugeht als im Mainstream-Porn-Business (was ja ein wichtiges Kriterium an feministische Pornos ist) und bei dem auch explizit auf weibliche Lust eingegangen wird, der nicht aus 08/15-Porno-Klischees besteht, der kann sich die Sachen von Erika Lust schon anschauen. Ist nicht verkehrt und das sind gute Pornos.

Wenn also feministische Pornos darauf abzielen, einen Film unter für alle Darsteller fairen Bedingungen zu produzieren und auch explizit weibliche (authentische) Lust zu zeigen, dann bin ich voll dafür. Wenn das aber mehr ein Experimentalfilm für irgendeine absurde Gesellschaftskritik wird, dann braucht man das nicht Porno nennen (Film 3). Daher, ob das was taugt oder nicht hängt von der konkreten Umsetzung ab.