Fragen zu Umgang mit Cholerikern/unmögliche Menschen

16 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hallo,

Ich hab einen Mitbewohner, der schnell richtig austicken kann und dann kann er sich kaum beherrschen, er wird respektlos, brüllt rum, ist nicht ansprechbar,

sabbert, unkontrollierte spastische Bewegungen mit dem Gesicht, schneidet einem das Wort ab, wenn man nicht das sagt was er hören will. Meine Fragen:

1.Wie geht man generrell mit solchen Menschen um?

Mir wurde geraten ruhig zu bleiben und zu sagen XX das ist unangemessen bitte pass auf. Oder weggehen, wenn man merkt, dass es einfach keinen Sinn macht. Das reicht mir nicht. Ich will mich deutlich abgrenzen und ihn in seine Schranken verweisen können.

2.Was für Methoden gibt es, solche States massiv zu unterbrechen?

Hab gemerkt, dann hilft Reden nix, welche konkreten Methoden gibt es, mir fällt ein, laut pfeifen direkt vorm Gesicht, sich sofort verziehen.

3. Wie geht man damit um, wenn er es nicht schafft dich ausreden zu lassen und dich ständig unterbricht? zulassen und ihn dann von selber auffordern dich zu unterbrechen?

4. Wie reagiert man auf Beleidigungen?

Herzlichst,

die heiße Schnecke

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wie du bereits selber geschrieben hast, ruhig bleiben und wenn es ausufert, gehen. Eine Abgrenzung erzielst du auch dadurch, dass du dich entfernst. Gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Lage beruhigt hat, das Gespräch suchen und denjenigen auf sein Fehlverhalten hinweisen.

In dem Moment, wo jemand einen cholerischen Ausbruch hat, ist er nicht mehr Herr seiner Sinne und kann gar nicht anders, als herumzubrüllen. Das ist in etwa so, als ob jemand betrunken ist. Einen Betrunkenen kannst du auch nicht dazu bringen, binnen kürzester Zeit wieder nüchtern zu werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast J.Who

Ich kann auch nur dazu Raten die Situation zu verlassen.

Ist der Choleriker mal dann 5-10min. mit sich allein und kann seinen Selbstgesprächen nachgehen beruhigt er sich oft wieder.

Ich selbst bin eigentlich ein sehr ruhiger Mensch. Habe mit meiner Ex mal abgesprochen gehabt das sie mir sagen soll wenn ich laut werde, mein Vater war/ist Choleriker und ich kann es einfach absolut nicht leiden wenn Menschen rumschreien usw... und ich möchte so auch nicht sein. Durch diese Absprache mit ihr war es mir möglich mein unbewusstes Fehlverhalten in der konkreten Situation zu reflektieren und einen Gang zurück zu schalten (ähnlich einem Safeword beim Sex).

Denke solange der Choleriker "halbwegs" reflektiert in seinem sonstigen Leben ist, ist der genannte Ansatz eine gute Möglichkeit die eskalierte Situation vorerst zu entschärfen und erst mal zu pausieren um dann evtl. später nochmal in ruhe über die Problematik zu sprechen.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mir wurde geraten ruhig zu bleiben und zu sagen XX das ist unangemessen bitte pass auf. Oder weggehen, wenn man merkt, dass es einfach keinen Sinn macht.

Die übliche und meist auch effektivste Methode.

Das reicht mir nicht.

Da ist Selbstreflektion die effektivste Methode.

Bedeutet: Frag dich, warum dir das nicht reicht.

Ich will mich deutlich abgrenzen und ihn in seine Schranken verweisen können.

Abgrenzen bedeutet, in deinem Frame bleiben - und dich nicht in seinen Frame ziehen zu lassen.

Bedeutet, wenn du dich tatsächlich abgrenzt, gibts keine Notwendigkeit, ihn in seine Schranken zu verweisen.

Genauer gesagt: Wenn du eine klare Grenze ziehst, kannst du ihn nicht mehr in seine Schranken verweisen. Weil du dafür diese Grenze selbst überschreiten müsstest. Nur halt in die andere Richtung.

Bedeutet nicht, dass du den Kopf einziehen müsstest, wenn er austickt. Im Gegenteil.

2.Was für Methoden gibt es, solche States massiv zu unterbrechen?

Massive Unterbrechungen. Hatte mal nen Mitbewohner, der regelmäßig morgens besoffen heimkam und dann erstmal die Musik auf voll stellte und dabei tanzte, Ball spielte oder den Kühlschrank plünderte. Nicht, weil er tatsächlich so besoffen war, sondern weil er das cool fand.

Irgendwann hab ich ihm einen Eimer Wasser übergekippt. Danach war erstmal riesen Terror - aber dann wurds ruhiger.

War pragmatisch, weil man sonst nicht hätte schlafen können. Wenn jemand tagsüber rumbrüllt, wär mir das aber egal. Kumpel von mir drückts immer so aus: "Kannst mir ruhig auf den Teller scheissen, muss nur Platz für die Nudeln lassen."

3. Wie geht man damit um, wenn er es nicht schafft dich ausreden zu lassen und dich ständig unterbricht? zulassen und ihn dann von selber auffordern dich zu unterbrechen?

Kommt drauf an, wie er dich unterbricht.

Wenn er einfach nur selbst redet, dann hindert dich das nicht daran, weiter zu reden. Sprich, dann unterbricht er dich nicht. Du sagst dann, was du zu sagen hast. Hört er das nicht, dann ziehst du auf anderer Ebene Konsequenzen.

Gibt auch so Spielchen, wie: "Ich halte dir einen Spiegel vor." oder "Jeder bekommt zwei Minuten Redezeit und der andere muss auf die stille Treppe, wenn er unterbricht." Kann man auch so machen. Aber damit würd ich gar nicht erst anfangen.

Weil das bedeutet, dass du keine Konsequenzen ziehst, sondern ihn erziehen willst. Bedeutet, du hast dich in seinen Frame ziehen lassen.

4. Wie reagiert man auf Beleidigungen?

Ich würd das so sehen:

Wenn du fragst, wie du auf Beleidigungen reagierst, dann hast du nicht viel Erfahrung im Umang damit.

Jetzt hast du ne Situation, in der du das üben kannst. Ist nicht unwahrscheinlich, dass dein Mitbewohner sich darum so viel rausnimmt, weil er merkt, dass du damit nicht umgehen kannst.

Ich würd das sportlich sehen. Guck dir an, wie wer agiert und reagiert - und was du für dich selbst daraus lernen kannst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sprich in einer ruhigen Minute (endlich mal passend) mit ihm. Erklär ihm die Situation. Wenn es wieder soweit ist, Situation verlassen. Ich persönlich stoppe sofort den Umgang mit Cholerikern. Also endgültig. Kann ich nicht ernst nehmen und seh ich nicht als tolerierbar an. Und jeder kann sich zusammenreißen. Seinen Chef wird er wohl nicht so anschreien...

Wie ist Wohnungssituation? Hauptmieter, Untermieter, gemeinsame Mietung??

Grüße,

PP

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich persönlich stoppe sofort den Umgang mit Cholerikern. Also endgültig. Kann ich nicht ernst nehmen und seh ich nicht als tolerierbar an. Und jeder kann sich zusammenreißen. Seinen Chef wird er wohl nicht so anschreien...

Das ist ein wichtiger Punkt

Selber wenn Du lernst damit umzugehen, es wird IMMER Energie kosten.

Choleriker sind Energieräuber die gelernt haben dass sie mit Ihrem Verhalten durchkommen. "Ich bin halt ein Choleriker" ist keine Enschuldigung für schlechtes Verhalten. Wenn mich jemand grundlos anschreit oder beleidigend wird, denn entferne ich diesen Menschen auf Dauer aus meinem Leben.

Been there, done that.

Nur bei meinem Vater klappt das schlecht, aber da ich meine Eltern nur noch ca einmal im Monat sehe hab ich a) schon lange keinen Anfall mehr mitbekommen und finde das b) inzwischen durchaus niedlich :)

Aber der ist auch mittem im "Anfall" gemäßigt und wird nie beleidigend. Der cholerikt halt so mit sich selbst rum.... dort wo er gerade ist. Meine Mum und ich verziehen uns dann einfach, rollen die Augen und lachen :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das reicht mir nicht.

Da ist Selbstreflektion die effektivste Methode.

Bedeutet: Frag dich, warum dir das nicht reicht.

Mir reicht es deswegen nicht, weil ich das als zu höflich bis devot empfinde. Es ist mir ein Bedürfnis ich noch vergessen hab zu erwähnen, ist mir

wurde abgeraten ihn negativ zu werten und ihm Anerkennung zu geben. Zum Beispiel würd ich laut pfeifen direkt vor seinem Gesicht und ihm ein paar harte Sätze

um die Ohren knallen zb, "haßt du keine benimmregeln lernt oder wieso machst du jetzt einen auf Assiproll", damit er klein wird. Und unterstell mir jetzt bitte nicht neediness.

Ich will mich deutlich abgrenzen und ihn in seine Schranken verweisen können.

Bedeutet nicht, dass du den Kopf einziehen müsstest, wenn er austickt. Im Gegenteil. Genauso empfinde ich es aber mit obigen Verhaltensweisen. Solche Typen sind dann

immer noch in ihrer Wut drin und die Umwelt bemüht sich sie zu beruhigen. So hab ich es zumindest beobachtet. Nein, ich will dass er "klein" ist und sich zu entschuldigen hat.

2.Was für Methoden gibt es, solche States massiv zu unterbrechen?

Massive Unterbrechungen. Hatte mal nen Mitbewohner, der regelmäßig morgens besoffen heimkam und dann erstmal die Musik auf voll stellte und dabei tanzte, Ball spielte oder den Kühlschrank plünderte. Nicht, weil er tatsächlich so besoffen war, sondern weil er das cool fand.

Irgendwann hab ich ihm einen Eimer Wasser übergekippt. Danach war erstmal riesen Terror - aber dann wurds ruhiger.

War pragmatisch, weil man sonst nicht hätte schlafen können. Wenn jemand tagsüber rumbrüllt, wär mir das aber egal. Kumpel von mir drückts immer so aus: "Kannst mir ruhig auf den Teller scheissen, muss nur Platz für die Nudeln lassen."

Noch mehr Ideen?

3. Wie geht man damit um, wenn er es nicht schafft dich ausreden zu lassen und dich ständig unterbricht? zulassen und ihn dann von selber auffordern dich zu unterbrechen?

Kommt drauf an, wie er dich unterbricht.

Wenn er einfach nur selbst redet, dann hindert dich das nicht daran, weiter zu reden. Sprich, dann unterbricht er dich nicht. Du sagst dann, was du zu sagen hast. Hört er das nicht, dann ziehst du auf anderer Ebene Konsequenzen.

Da versteh ich nicht, was du meinst. Wer redet hier wen rein, und was für Konsequenzen ziehst du auf einer anderen Ebene? Ich meine ich rede und er fährt mir ständig rein und

läßt mich nicht ausreden selbst wenn ich ihm die ganze Zeit sage lass mich ausreden. Da wäre wohl das Glas Wasser auf dem Tisch nützlich gewesen.....

Gibt auch so Spielchen, wie: "Ich halte dir einen Spiegel vor." oder "Jeder bekommt zwei Minuten Redezeit und der andere muss auf die stille Treppe, wenn er unterbricht." Kann man auch so machen. Aber damit würd ich gar nicht erst anfangen.

Weil das bedeutet, dass du keine Konsequenzen ziehst, sondern ihn erziehen willst. Bedeutet, du hast dich in seinen Frame ziehen lassen.

Ja. Was mir da noch einfiel, ist ihn unterbrechen zu lassen weiter zu reden und ihn dann von selbst ihn auffordern mir ins Wort zu farhen "Jetzt müsstest du mich wieder unterbrechen, also Feuer Frei!"

4. Wie reagiert man auf Beleidigungen?

Ich würd das so sehen:

Wenn du fragst, wie du auf Beleidigungen reagierst, dann hast du nicht viel Erfahrung im Umang damit.

Jetzt hast du ne Situation, in der du das üben kannst. Ist nicht unwahrscheinlich, dass dein Mitbewohner sich darum so viel rausnimmt, weil er merkt, dass du damit nicht umgehen kannst.

Ich würd das sportlich sehen. Guck dir an, wie wer agiert und reagiert - und was du für dich selbst daraus lernen kannst.

Ja ich hab keine Übung, aber ich weiß auch nicht was man da macht. Was macht man denn da? Das einzige was ich im Repertoir hab ist, "fick dich" (nicht optimal) oder

oder ihn massiv abzuwerten "bist wohl schlecht erzogen wa? oder machst du jetzt einen auf Assiproll oder wie? Wie reagierst du denn normalerweise?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nochmal kurz zusammengefasst:

gar nichts macht man. Man geht. Wie bei einem trotzigen rumschreienden Kind. Keine Aufmerksam für cholerisches Verhalten. Das ist nicht höflich oder devot, das ist schlicht und ergreifend das Einsparen von sonst völlig unnötig vergeudeter Energie.

Dann wartet man einen ruhigen nichtcholerischen Moment ab und führt ein ernstes Gespräch. Man erklärt, dass man dieses Verhalten nicht akzeptiert und nicht duldet.

Wenn der Choleriker sein Verhalten auf Dauer nicht ändert oder extrem besser zieht man die Konsequenz und bricht auf Dauer den Kontakt ab.

Solange kein Abhängigkeitsverhältnis besteht, ist DAS das angemessene Vorgehen.

Und nein, eine Beziehung oder im Ernstfall familiäre Bindung sind kein Abhängigkeitsverhältnis.

Auch hier möchte ich wieder WarGames zitieren:

"the only winning move is not to play"

bearbeitet von Calara

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Konsequent bei Dir bleiben,an Deiner Souveränität arbeiten und mittelfristig die Wohnsituation ändern....hilft ja nichts.

Screening zukünftiger Mitbewohner daraufhin kalibrieren.

Cool bleiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ich will dass er "klein" ist und sich zu entschuldigen hat.

Wenn er brüllt, dann macht dich das faktisch nicht klein. Faktisch sagt es nichts über dich aus, wenn er dich anbrüllt. Es sagt etwas über ihn aus. Beispielsweise, dass er so mit irgendwelchen Situationen umgeht.

Insofern gibts faktisch keinen Grund, dass du dich klein fühlen musst, wenn er brüllt. Alle Gründe, aus denen du dich klein fühlst, sind keine faktischen, sondern gefühlte Gründe. Das du so fühlst, ist legitim und menschlich - und hat nichts mit ihm zu tun. Er löst die Gefühle bei dir nur aus.

Meist ist das auch der Grund, warum man will, dass der andere sich entschuldigt. Weil man erwartet, dass man sich dann besser fühlt. Das funktioniert meist auch. Genauso, wie man sich umgekehrt schlecht fühlt, wenn er brüllt.

Da versteh ich nicht, was du meinst. Wer redet hier wen rein, und was für Konsequenzen ziehst du auf einer anderen Ebene? Ich meine ich rede und er fährt mir ständig rein und läßt mich nicht ausreden selbst wenn ich ihm die ganze Zeit sage lass mich ausreden.

Du sagst, was du zu sagen hast. Wenn er das nicht hört, weil er grad brüllt, ziehst du Konseqenzen. Wenn du Hauptmieter bist, kündigst du ihm. Wenn er Hauptmieter ist, ziehst du aus. Usw.

Wie reagierst du denn normalerweise?

Kommt drauf an.

Ich hab mal in einer WG mit sehr cooler Dachterrasse gewohnt, auf der fleisig gegrillt wurde. Wir waren so etwa ein Dutzend Studenten in dem Haus - und genau unterhalb der Dachterasse wohnten zwei ältere lesbische und cholerische Arbeiterinnen. Die meinten, bei ihnen würde die Decke schwanken, wenn oben jemand über die Terasse ging.

Tradition war, dass sie rumbrüllten, sich beim Vermieter beschwetren, die Polizei riefen, usw.

Da wurde dann ein möglichst friedliches Miteinander arrangiert. So, wie in den Tips, die du bekommen hast. Gleichzeitig wurde ausgiebig gegrillt.

Irgendwann ist die männlichere von den beiden etwas zu heftig ausgetickt und es flogen zwei Stühle von der Terrasse. Bezeichnenderweise nicht, als wir alle grillten - sondern als ein jüngeres Mädchen alleine auf der Terasse saß.

Dazu wurden dann ein paar ernste Worte gesagt, sie hat Besserung versprochen und zur Versöhnung so einen selbstgebrannten Obstschnaps ausgegeben. Der war - na ja, selbstgebrannt halt. Nach zwei Wochen brüllten sie wieder. So waren sie halt, unsere Lesben.

Witzig war, als ich da nochmal vorbeigeschaut hab, als ich schon ein paar Jahre ausgezogen war. Die beiden haben sich ein Bein ausgefreut, mich wieder zu sehen. Wir wären damals so liebe Jungs gewesen - nicht so schrecklich, wie die Studenten, die heute da wohnen.

Wenns um förmlichere Umgangsformen geht, hat ein junger Ingenieur hat das mal ganz elegant so gelöst: Sein Telefon klingelt und ein Vorgesetzter schreit ihn an. Er sagt nichts, sondern legt auf. Telefon klingelt nochmal, der Vorgesetzte schreit wieder - er legt wieder auf. Dann das gleiche nochmal.

Kurz darauf wird er zum Gespräch in die obere Chefetage gerufen. Dort soll er einen Einlauf bekommen, weil er in einer dringenden Phase nicht kooperiert hat. Er erklärt dazu: "Nein, ich lasse mich nicht anschreien - egal von wem. Ich schreie meine Mitarbeiter micht an. Das kann mein Vorgesetzter auch." Hat der Chefetage gefallen.

Ein Freund von mir, der als Journalist öfters in unschönen Situationen arbeitet, hat ein besonderes Talent einen persönlichen Draht zu Jedem finden. Der nimmt damit immer wieder den Schwung aus Situationen raus, die ihm eigentlich übel um die Ohren fliegen müssten. Das macht er nicht über Deeskalation, sondern indem er sich gar nicht erst angegriffen fühlt. Der hat so in etwa das Mindset, das ich ganz oben beschrieben hab. Er interessiert sich für die Leute - ohne sie bewerten zu wollen.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

1.Wie geht man generrell mit solchen Menschen um?

Möglichst wenig.

Mir wurde geraten ruhig zu bleiben und zu sagen XX das ist unangemessen bitte pass auf. Oder weggehen, wenn man merkt, dass es einfach keinen Sinn macht. Das reicht mir nicht. Ich will mich deutlich abgrenzen und ihn in seine Schranken verweisen können.

Ich kann jemanden in diesem Zustand schlicht nicht ernst nehmen. Ohne es darauf anzulegen, habe ich in solchen Augenblicken meinen kleinen Bruder vor Augen, wie er rumtobt und rumschreit, als würde die Welt untergehen, weil ich ihm die Buntstifte weggenommen habe, weil er sich geweigert hat, damit nicht länger die Tapete vollzukritzeln. Dementsprechend unbeeindruckt fühle ich mich dann auch dabei, egal wie laut mich jemand anschreit. Und daher sehe ich auch überhaupt keinen Grund, mein Gesicht wahren zu müssen, indem ich jemanden in seine Schranken weise.

Jemand, der sich so wie in deiner Beschreibung verhält, demontiert sich selber schon von alleine, da brauche ich überhaupt nicht mehr nachzuhelfen. Und wenn er ansonsten ein korrekter Mensch ist, merkt er das spätestens, wenn er wieder runtergekommen ist, auch selber.

2.Was für Methoden gibt es, solche States massiv zu unterbrechen?

Hab gemerkt, dann hilft Reden nix, welche konkreten Methoden gibt es, mir fällt ein, laut pfeifen direkt vorm Gesicht, sich sofort verziehen.

Umdrehen, weggehen, ignorieren. Keine Ahnung, ob es dazu führt, dass er dann weniger lang tobt, aber da ich es dann nicht mehr mitbekommen muss, ist mir das eh egal.

3. Wie geht man damit um, wenn er es nicht schafft dich ausreden zu lassen und dich ständig unterbricht? zulassen und ihn dann von selber auffordern dich zu unterbrechen?

Schriftliche Kommunikation.

4. Wie reagiert man auf Beleidigungen?

Gar nicht. Hinterher darauf ansprechen, sagen, dass ich das keinen Umgang finde, und Entschuldigung, falls ernst gemeint, akzeptieren.

Grundsätzliche meide ich den Umgang mit derartigen Menschen aber ob ich mich mit jemandem abgebe entscheide ich natürlich immer im Einzelfall. Niemand ist perfekt und welche Schwächen und Fehler ich bereit bin bei anderen zu akzeptieren hängt davon ab, ob ihre besseren Eigenschaften diese ausgleichen und dafür Sorgen, dass die gemeinsam verbrachte Zeit in der Summe dennoch positiv ist. Aldous hat das ja anhand einer sehr schönen Beispiels gezeigt, wie auch ‚schwierige‘ Personen insgesamt gut miteinander klar kommen können.

Da ich von Natur aus aber eh jemand bin, der sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lässt, vermute ich allerdings auch, dass ich schon automatisch komplett gegenteilige Menschen nicht unbedingt anziehe und wenn, dann zumindest eher einen beruhigenden Einfluss habe. Wenn ich mir zum Beispiel angucke, wie rasch ein gewisses Pärchen aus meinem Freundeskreis in wahre Tobsuchtsanfälle geraten kann, weil sie sich gegenseitig schnell provozieren lassen und sich dementsprechend gegenseitig aufstacheln, denke ich mir, dass mir das niemals passieren könnte, weil ich schon auf die anfänglichen Provozierungen gar nicht erst eingehe. Da habe ich halt schlicht ein anderes Temperament.

Die letzten Aussagen sind vielleicht nicht unbedingt direkt anwendbar auf dein Problem, aber mir war es wichtig, ein bisschen zu verdeutlichen, aus welcher Perspektive ich das alles sehe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für den Denkanstoß, ich könnt ihm einfach auf die Schulter klopfen a la wie man ein kleines baby beruhigt, "ja wird schon alles wieder gut" etc. Denn es macht

mir echt was aus und ich will mich abgrenzen können. Warum oder ob es needy ist, ist egal.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dann grenz Dich doch ab - geh weg, investiere keine Energie. Das ist der durchgängige Rat hier.

Irgendwelche Schulterklopfaktionen haben mit "distanzieren" rein gar nichts zu tun

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Probier mal, ihn zu filmen und zeig's ihm dann. Sowas schafft Selbstbewusstsein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Okay, ich bin ein sturer Hund manchmal, freezen bzw abgrenzen,deutliche Ansage später machen und nicht ernst nehmen ist ab jetzt mein Standardprogramm bei Cholerikern. Das mit dem filmen werd ich wenn ich gelegenheit zu hab ausprobieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.