Nach 5 Jahren Beziehung immer noch Ambivalent

45 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hi Leute,

ich habe ein ziemlich starkes Bindungsproblem.

Ich: 26 Jahre alt

Freundin: 32 Jahre alt

LTR: 5 Jahre

Es kommen in meiner Beziehung immer wieder Phasen, in denen ich mich nicht ganz für meine Partnerin entscheiden kann und einen extremen starken Drang nach Autonomie verspüre.

In diesen Zeiten möchte ich mich am liebsten direkt trennen. Ich habe dann das Gefühl, dass auf der Welt noch so viele andere Frauen auf mich warten und ich noch ganz viel ausprobieren müsste.

Diese Phasen sind allerdings nicht mit Fröhlichkeit verbunden (also nicht: "Boah, das Leben ist geil. Ich will raus und viel erleben."). Ich bin eher verwirrt und fühle mich etwas schuldig. Meine Partnerin merkt das auch sofort. Es kann soweit gehen, dass ich eine bestimmte Art Wut in der Zeit für sie empfinde. So, als würde Sie mich gefangen halten und mich unter Druck setzen. Doch das tut sie eigentlich nicht.

Erschreckend ist, dass diese Phasen von Zeiten absoluter Verbundenheit abgelöst werden. In dieser Zeit zweifel ich nicht an meiner Partnerschaft und an meinen Gefühlen. Sie ist dann "die richtige". Auch kann ich dann nicht mehr verstehen, wie ich vor einer Woche noch anders denken konnte. Ich bin dann ihr zufrieden und kann auch besser über ihre Schwächen hinweg sehen.

Ich bin dann froh und glücklich so eine Frau gefunden zu haben.

Ich habe auch aufgrund einer Panik & Angststörung eine Therapie hinter mir, in der das Thema oft aufgegriffen wurde. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube mein Therapeut hätte gewollt, dass ich mich trenne. Er hat es aber nie so gesagt (was ja auch höchst unprofessionell wäre). Allerdings hatte er wohl das Gefühl, dass jemand der über einen so langen Zeitraum immer wieder zweifelt, nicht glücklich werden kann.

Vielleicht bleibt noch zu sagen, dass es bis dato meine längste Beziehung ist und meine Partnerin eine ziemlich tolle und treue Person ist. Sie ist so "weich" und liebenswürdig, dass man sich sofort schuldig fühlt, wenn man überhaupt an Trennung denkt. Vielleicht kennt ihr auch solche Personen.

Für mich ist das alles ganz schlimm. Diese Ambivalenz kommt überraschend und nimmt irgendwann wieder ab. Ich habe schon mehrere Bücher gelesen und es ist auch teilweise besser geworden. Mittlerweile reden wir auch offen darüber aber es wiederholt sich wie gesagt immer wieder.

Aufgefallen ist mir noch, dass wenn ich mich von ihr distanziere, sie mir immer näher kommt, und das steigert natürlich wiederrum meinen Wunsch nach Autonomie. Allerdings muss ich das auch respektieren, dass sie so auf meine Distanz reagiert. Sie ist schliesslich auch nur ein Mensch.

Bleibt vielleicht noch zu sagen, dass ich schon länger mit meinen allgemeinen Lebensumständen unzufrieden bin. Ich will schon länger in einer Großstadt leben und etwas aufregendes machen aber finde keinen Anfang meine derzeitige Situation zu ändern bzw. habe auch nicht den Mut dazu.

Vielleicht projeziere ich ja diese Wünsche auf sie und mach sie somit unterbewusst dafür verantwortlich?

Jemand schon mal das gleiche erlebt oder hat einen allgemeinen Rat für mich?

Grüße Euch

Johannes

bearbeitet von Bounce187

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nach wievielen Monaten/Jahren der Beziehung ist denn zum ersten Mal der Wunsch nach Autonomie bei dir entstanden? Was war der Auslöser?

Setzt sie, du oder irgendjemand dich unter Heirats- oder Kinderwunsch-Druck? Wie läuft der Sex bei euch? Sehnst du dich nach Aufmerksamkeit von anderen? Nach Nähe von anderen? Oder willst du einfach nur Sex mit anderen? Flirtest du mit anderen Frauen in deiner Beziehung?

Hast du Freunde im Freundeskreis, die sich getrennt haben, weil sie sich nochmal austoben wollten? Wie ist es denen ergangen?

Und wieso sagst du deiner Freundin nicht, dass es dich noch weiter von ihr entfernt, wenn sie Nähe sucht, obwohl du Distanz brauchst?

Außerdem: Wie geht deine Freundin damit um? Kann sie dich und deinen Wunsch schon gar nicht mehr ernst nehmen, weil du eh bei ihr bleibst - oder verletzt sie jede Phase der Distanz immer ein bisschen mehr und sie geht langsam daran kaputt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht bleibt noch zu sagen, dass es bis dato meine längste Beziehung ist und meine Partnerin eine ziemlich tolle und treue Person ist. Sie ist so "weich" und liebenswürdig, dass man sich sofort schuldig fühlt, wenn man überhaupt an Trennung denkt. Vielleicht kennt ihr auch solche Personen.

Für mich hört sich das so an: Du liebst deine Freundin sehr, schätzt sie als Menschen, trennst dich in deinen "schlechten Phasen" nur aus Mitleid, oder positiver ausgedrückt Mitgefühl, nicht von ihr.

Eigentlich sehnst du dich aber nach etwas anderem, traust dich aber nicht das auszuleben, zum einen, weil du ja dankbar sein musst für diese Frau und zum anderen, weil du nicht weißt was auf dich zukommt ohne sie.

Ich würde einfach folgendes bedenken: diese Gefühle werden nicht verschwinden. Sie werden wahrscheinlich stärker. Und du tust niemandem einen Gefallen, wenn du aus Mitleid bei ihm bleibst. Im Gegenteil, wenn du sie wirklich so sehr magst, gönnst du ihr einen Freund, der nicht an der Beziehung zweifelt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was hast Du vor dieser Beziehung mit Frauen (oder Männern?) so erlebt? Insgesamt gescheit ausgetobt, oder fehlt Dir was, was Dir Deine LTR auch nicht geben kann?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nach wievielen Monaten/Jahren der Beziehung ist denn zum ersten Mal der Wunsch nach Autonomie bei dir entstanden? Was war der Auslöser?

Das fing ca. nach 2 Jahren Beziehung an. Den Auslöser kann ich Dir grad garnicht sagen. Ich weiß, dass ich aufgrund der Angststörung in Kur war und sie damals nicht vermisst habe. Das hat mich unsicher gemacht. Da kamen glaube ich die ersten Trennungsgedanken und Mitleidsgefühle für sie.

Setzt sie, du oder irgendjemand dich unter Heirats- oder Kinderwunsch-Druck? Wie läuft der Sex bei euch? Sehnst du dich nach Aufmerksamkeit von anderen? Nach Nähe von anderen? Oder willst du einfach nur Sex mit anderen? Flirtest du mit anderen Frauen in deiner Beziehung?

Ich setze mich ein wenig selber unter Druck, was den Kinderwunsch angeht. Meine Partnerin ist so ganz ohne Erwartungen, was manchmal echt schade ist. Sie hat derzeit noch keinen Kinderwunsch - sagt aber, dass sie es ansprechen wird, wenn es soweit. Ich flirte sehr gerne und will auch Sex mit anderen. Und manchmal kommt es schon vor, dass ich mir auch Nähe von anderen Frauen wünsche. Ich glaube woanders etwas zu finden, dass ich bei meiner Partnerin nicht finden kann. Unser Sex läuft dafür das wir schon 5 Jahre zusammen sind ganz gut. Aber auch da habe ich manchmal das Gefühl was zu vermissen. Was es ist, kann ich aber nicht sagen. Allgemein sind wir aber sehr vertraut miteinander und wenn wir mal 5-6 Tage keinen Sex hatten, kann er auch sehr innig und schön werden.

Hast du Freunde im Freundeskreis, die sich getrennt haben, weil sie sich nochmal austoben wollten? Wie ist es denen ergangen?

Nicht direkt. Ich habe aber Freunde die sich oft darüber freuen solo zu sein und auch ihren Spaß haben... Mag aber auch nur eine Fassade sein. Einsam sind sie auf gewisser Weise auch irgendwie aber sie brauchen auf der anderen Seite keinem Recheschaft schulden und machen halt ihr Ding.

Und wieso sagst du deiner Freundin nicht, dass es dich noch weiter von ihr entfernt, wenn sie Nähe sucht, obwohl du Distanz brauchst?

Sag ich. Allerdings ist sie nicht die selbstbewussteste Frau und wird durch solche Aussagen evtl. noch unsicherer.

Außerdem: Wie geht deine Freundin damit um? Kann sie dich und deinen Wunsch schon gar nicht mehr ernst nehmen, weil du eh bei ihr bleibst - oder verletzt sie jede Phase der Distanz immer ein bisschen mehr und sie geht langsam daran kaputt?

Hm. Sehr gute Frage. Von beidem etwas. Glaub aber das sie es mittlerweile nicht mehr ernst nehmen kann.

Was hast Du vor dieser Beziehung mit Frauen (oder Männern?) so erlebt? Insgesamt gescheit ausgetobt, oder fehlt Dir was, was Dir Deine LTR auch nicht geben kann?

Ich habe eigentlich ziemlich viel rumgebumst. Allerdings war ich damals immer auf Drogen (meist Marihuana oder Alkohol) und habe mich oft nach gewissen Sessions leer gefühlt. Ich glaube heute könnte ich mich besser auf den Sex mit einer fremden Person einlassen und würde auch bei der Sexpartnerwahl andere Wahlen treffen als früher. Ich möchte auch gerne wissen, wie andere Frauen im Bett sind. Wahrscheinlich ist es am Ende auch nur Sex und jetzt eine glorifizierung dessen, was wahrscheinlich garnicht so toll ist aber gefühlt muss ich noch viele Erfahrungen machen. Die meisten Beziehung waren scheisse. Ich hatte oft so Borderlinegestörte Frauen mit niedrigem Selbstwertgefühl.

Hast du dich vertippt? Ist deine Freundin 32 oder 22?

Gruß

Alles richtig. Meine Freundin ist 7 bzw, 6 Jahre älter als ich.

LG

bearbeitet von Bounce187

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich war mal in einer aehnlichen Situation: ich wollte mehr Distanz, weil ich andere Dinge im Leben habe; sie wollte immer mehr Zeit mit mir verbringen und ich hatte auf ihrer Prioritaetenliste Rang 1, sie aber nicht auf meiner. Gab dann immer schoene Phasen abwechselnd mit furchtbaren Phasen, wo immer und immer wieder dasselbe Thema aufkam, naemlich unsere verschiedenen Praeferenzen. Liebe war definitiv von beiden Seiten stark vorhanden, deshalb fiel es umso schwerer sich zu trennen, aber war im Endeffekt die einzige Loesung. Habe mich auch lange Zeit in dieser Ambivalenz aufgehalten und Buecher gelesen usw. Eines kann ich besonders empfehlen, wenn du es nicht schon kennst:

Too Good to Leave, Too Bad to Stay von Mira Kirshenbaum: http://www.amazon.de/Good-Leave-Step---Step-ebook/dp/B002JPGQ34/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1381005750&sr=8-1&keywords=too+good+to+stay+to+bad+to+leave

Ich war zwar unmittelbar nach dem Lesen genauso schlau wie vorher, aber das Buch hat mir dennoch die Augen geoeffnet und habe die Beziehung von dann an anders wahrgenommen. Es hat sozusagen einige Zeit gebraucht, um einzuwirken. Etwas spaeter konnte ich mich dann mit gutem Gewissen mich von der Frau loesen. Es war nicht einfach, aber wir wussten beide, dass es die richtige Entscheidung war.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für deinen Beitrag. Das Buch hat einen geilen Titel, leider reicht mein Englisch glaube ich nicht um es zu lesen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für deinen Beitrag. Das Buch hat einen geilen Titel, leider reicht mein Englisch glaube ich nicht um es zu lesen.

Hmm, glaube nicht, dass es da eine Deutsche Uebersetzung gibt. Das Buch ist aber in leicht verstaendlichem Englisch geschrieben. Steve Pavlina hat auch eine Rezension fuer das Buch geschrieben (http://www.stevepavlina.com/blog/2005/08/how-to-decide-when-to-end-a-long-term-relationship/). Vielleicht findest du da ein paar Tips.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde dir die Lektüren von David Schnarch empfehlen, da sie dein "Nähe - Distanz" Dilemma thematisieren (allerdings nicht deine Angststörung). Dabei bringt er das psychologische Wissen sehr verständlich rüber. Meine Beziehung lebt, weil ich diese Bücher gelesen haben. Genug der Werbung ;)

1. Ein Mensch braucht "Nähe". Ein Mensch braucht aber auch "Autonomie". Das sind 2 wesentliche Bedürfnisse. So sehnt man sich häufig in Beziehungen nach "mehr Freiheit" und als "freie Person" nach "mehr Nähe". Du bemerkst schon, dass es in beiden Fällen irgendwie fies ist! Das ändert aber nichts, dass die Ökologie so nun einmal ist. Also mache sie dir zu Nutzen. Die Beziehung ist nämlich ein toller Nährboden zu persönlichem Wachstum.

Du hast selber gesagt, dass du manchmal schon ein wenig mehr "ICH" einforderst. Dann setzt du sofort etwas bei euch beiden in Gang, welches sie wieder reguliert (dir näher kommen). Da liegt euer Knackpunkt. Ihr beide habt euch in den 5 Jahren sehr aneinander gewöhnt und habt eine gewisse emotionale Abhängigkeit (vllt. hilft dir auch dieser Artikel) entwickelt. Ihr beide nehmt einen Raum ein. Wenn du jetzt ein wenig mehr "ICH" forderst, gibst du dem Raum mehr Luft. Aus Angst füllt sie diesen dann wieder aus. Sie fühlt sich dann nicht mehr unwohl, es ist alles beim Alten (vertraut) aber du fühlst dich eben erdrückt.

Interessant ist: Du denkst deshalb darüber nach Schluss zu machen, anstelle das "Problem" anzupacken. Du willst quasi "drum herum" und vergisst dabei, dass es hierbei um DICH geht und du früher oder später auch mit einem anderen Partner wieder mit "Dir konfrontiert wirst". Setze bei dir an! Ich verspreche dir, dass die Qualität deiner Beziehung eine viel bessere wird, wenn du das hier anpackst. Es liegt auch daran, weil du dadurch eine Entwicklung bei ihr anstößt.

Wichtig ist dabei: Das ist ein total normaler Prozess. Jedes Paar hat irgendwann mal solche Situationen.

Es geht aus meiner Sicht bei dir darum, dass ihr euch emotional zu Nahe seid. Keine Panik! Du musst dich jetzt nicht emotional von ihr distanzieren! Die Kunst in einer langandauernden Beziehung ist, dir in emotionalen Momenten näher zu sein als ihr. Du stehst also emotional fest auf beiden Beinen und kannst intensive Momente aushalten. (Das ist ein Prozess des Erwachsen werdens.) Intensive Momente können die Nähe zu der Partnerin sein, Streit... ...all das, was dich fordert.

Sehr wichtig: Wie bereits gesagt, hat jeder Mensch das Bedürfnis nach Nähe und Individualität. In einer Beziehung besteht die Kunst darin, beides in Waage zu halten. Die Momente der Harmonie in der Partnerschaft, das Miteinander und dann wiederum die Momente der Individualität in denen man auch ohne den Partner aktiv ist. Hobbys, Freunde, eigene Interessen sind sehr wichtig! Zu Individualität gehört aber auch im Kontakt zum Partner zu sich selbst zu stehen. Themen zu äußern, die einen selbst berühren aber den Partner vielleicht egal sind oder zu denen der Partner sogar eine andere Meinung hat als du. Sicherlich meidet ihr 2 den letzteren Satz, oder? ;)

Was kannst du also tun:

1. Aufhören den Grund woanders zu suchen (Bei ihr, bei deiner Angststörung etc.) Was du hier beschreibst ist etwas, das ich in vielen anderen Beziehungsthreads auch schon gehört habe. Du bist nicht der Einzige mit diesem "Problem".

2. Setzt euch hin und schaut was du, sie und ihr tun könnt, um deine/eure Lebenssituation zu ändern und dann handele (Vorwiegend du)! Ändere deine Lebensumstände, dann wirst du auch wieder glücklicher sein.

3. Nimm dir die Freiheit, die du brauchst! Das wird für dich hart. Für deine Freundin umso mehr. Es wird eurer Beziehung aber gut tun und das kannst du ihr auch sagen! Hierbei geht es wie gesagt nicht darum, dich künstlich von ihr zu distanzieren. Es geht darum, dass du mehr zu dir selbst findest und somit auch wieder fest auf beiden Beinen stehst. Das gibt der Beziehung Kraft!!! Meine Freundin hatte damals auch ein wenig Angst. Die habe ich ihr genommen. Ich kann dir nicht 1:1 den Wortlaut wiedergeben. Es ging allerdings in die Richtung: "Ich fühle mich wohl in der Beziehung und bin sehr glücklich, dass sie an meiner Seite ist. Wir unternehmen sehr viel miteinander. Dabei bemerke ich, wie es mir gut tut aber anderes mir fehlt. Es gibt Interessen die ich vernachlässigt habe. Es fehlt mir, XY zu machen. Es tat mir in Vergangenheit gut, XY zu machen und ich denke, dass das unserer Beziehung auch gut tut. So ist es okay, wenn wir beide mal getrennt etwas unternehmen und uns trotzdem unsere gemeinsamen Zeit gönnen! ... blablubber gestärkt in die Beziehung sülz Erlebnisse mit in die Beziehung bringen blubber...."

Abschließend möchte ich noch einmal hervorheben, dass du gerade in einem natürlichen Beziehungsprozess steckt. Dieser regt dich zu Wachstum an, da er dich mit dir selbst konfrontiert. Es geht hierbei nur um dich. Die Beziehung hat dich lediglich an diese Situation geführt. Das täte eine andere Beziehung genau so, da man immer Partner sucht, die einem selbst ähnlich sind (auch in der emotionalen Entwicklung!). Das gute an der Sache ist, das ihr euch beide Entwickeln werdet, wenn sich einer von euch beiden mal positioniert (Siehe mein Vorschlag Nr. 3). Du setzt dadurch einen Beziehungsprozess in Gang der erst einmal nicht harmonisch ist. Ihr werdet euch beide entwickeln und die Qualität in eurer Beziehung wird steigen.

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Tentacle,

danke. Ich habe gehofft, Du würdest Antworten.

Ich kann Dir folgen.

Frage mich aber: Wann weiß ich denn, ob es wirklich vorbei ist. Wann weiß ich, dass diese Beziehung mich nicht mehr erfüllt. So wie du deine Sätze formuliert hast, könnte man annehmen, dass man jede Beziehung retten könnte aber es gibt doch sicherlich auch unzählige Beispiele von Männern die sich aus so einer Partnerschaft gelöst haben, und mit einer anderen Frau glücklicher geworden sind.

Ich habe diese Themen schon oft mit meinem Therapeuten besprochen und mittlerweile nehme ich definitv weniger Rücksicht und mache mein eigenes Ding.

Wenn ich keine Lust habe sie zu sehen, sage ich ihr das offen und ehrlich.

Und obwohl ich mich Autonom verhalte, kommen diese ambilanten Gefühle zum Vorschein. Kann es nicht auch sein, dass es einfach vorbei ist? Dass ein Lebensabschnitt jetzt beendet werden muss, weil wir uns unterschiedlich entwickelt haben und auch zukunftsmässig woanders hinwollen.

Seien wir ehrlich... Sie ist fast 33. Selbst wenn sie mir vorgaukelt, dass sie hinsichtlich Kinderwunsch noch ganz entspannt ist, rieche ich förmlich, wie sie nach Sicherheit durstet. Und ich kann ihr es nicht geben.

Ich will raus aus meiner Stadt, will Menschen kennenlernen und verschiedene Frauenkörper kennenlernen und fühlen.

Und wer sich jetzt fragt, wieso ich das noch nicht gemacht habe: es kommen wie gesagt immer wieder Phasen, in denen ich mich auf die Beziehung einlassen kann.

Manchmal schäme ich mich auch für meine Gedanken. Z.b. wenn ich ihre Falten sehe und die Haut die bei ihr mit 32 leider nicht mehr so gut aussieht.

Und was mich noch stört ist, dass ich bei ihr das Gefühl habe, dass sie nicht Autonom sein möchte. Schliesslich befürwortet sie fast alles was ich sage oder tuhe. Ich bräuchte manchmal ein bisschen mehr Reibung. Etwas mehr "Bitch" könnte ihr gut tun. Jedenfalls war ich schonmal mit "Bitches" zusammen. Es war teilweise supernervig und anstrengend aber mein Jagdinstinkt wurde immer wieder aktiviert und der Sex war grandios.

Ich würde gerne mal ein Nein hören oder irgendetwas das mir zeigt, dass sie sie ist und nicht ich.

In letzter Zeit habe ich oft eine sexuelle Fantasie. Nämlich einen 3er mit einem anderen Mann. Ich glaube, dass ich mich danach sehne, weil es die Distanz zwischen mir und ihr verstärken würde..

Danke für den Buchtipp. "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" habe ich sogar hier. Allerdings habe ich es noch nicht gelesen.

Das beste Buch zu diesem Thema war bis dato "Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst".

Ich will nicht mehr zweifeln.

LG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
[...]

Seien wir ehrlich... Sie ist fast 33. Selbst wenn sie mir vorgaukelt, dass sie hinsichtlich Kinderwunsch noch ganz entspannt ist, rieche ich förmlich, wie sie nach Sicherheit durstet. Und ich kann ihr es nicht geben.

Ich will raus aus meiner Stadt, will Menschen kennenlernen und verschiedene Frauenkörper kennenlernen und fühlen.

[...]

Das ist mMn der entscheidende Punkt.

Nur mal angenommen, Du machst Schluss, dann wird Dich nach kurzer Zeit die Ambivalenz wieder ficken u. Du wirst sie zurück wollen.

Mit ihr schon mal darüber gesprochen, wie es wäre, wenn ihr Euch auf eine offene Beziehung einigt? Ach nein, da stünde Dir wieder Deine Ambivalenz im Wege, einerseits hättest Du dann, was Du wolltest, andererseits dann wieder diese Verlustangst, wenn sie mit anderen Männern was hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
[...]

Seien wir ehrlich... Sie ist fast 33. Selbst wenn sie mir vorgaukelt, dass sie hinsichtlich Kinderwunsch noch ganz entspannt ist, rieche ich förmlich, wie sie nach Sicherheit durstet. Und ich kann ihr es nicht geben.

Ich will raus aus meiner Stadt, will Menschen kennenlernen und verschiedene Frauenkörper kennenlernen und fühlen.

[...]

Das ist mMn der entscheidende Punkt.

Nur mal angenommen, Du machst Schluss, dann wird Dich nach kurzer Zeit die Ambivalenz wieder ficken u. Du wirst sie zurück wollen.

Richtig! Schon 3-4x vorgekommen, dass ich aufgrund starker ambivalenzen schluss machen "musste". Sie nach kurzer Zeit aber immer wahnsinnig stark vermisst habe, und mir zurück geholt habe (klingt jetzt wahnsinnig beschissen,sorry).

Mit ihr schon mal darüber gesprochen, wie es wäre, wenn ihr Euch auf eine offene Beziehung einigt? Ach nein, da stünde Dir wieder Deine Ambivalenz im Wege, einerseits hättest Du dann, was Du wolltest, andererseits dann wieder diese Verlustangst, wenn sie mit anderen Männern was hat.

Da sie mir zurzeit zu sicher ist, bin ich definitv dafür. Wir haben auch schon hunderte Gespräche darüber geführt. Bis jetzt kann sie sich es nicht vorstellen. Aber das ist ja auch kein Wunder. Ich glaube eine Frau kann nur eine offene Beziehung eingehen, wenn sie sich auch sicher mit dem Partner fühlt.

Danke für deinen Beitrag.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Bounce,

das liest sich differenzierter, als ich es aufgrund deiner ersten Beiträge annahm. Mit dem letzten Beitrag findest du treffende Worte. Ich bin dort leider auch noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. David schreibt, dass es intime Begegnungen mit dem Partner gibt, wenn beide bereit sich sich zu offenbaren. Er hat es auch in den beiden Workshops ein wenig umfassender beschrieben. Er beschreibt es auch in einer Natürlichkeit die für mich befremdend ist, da ich solche Momente nicht greifbar erlebe. Ich spüre sie manchmal mit meiner Freundin und häufig dann wieder nicht und denke mir: "Wie habe ich das gemacht. Was war der UNterschied?" Es ist da, ich kann es aber nicht greifen und dementsprechend bleibe ich dir auf deine Frage eine Antwort schuldig...

Das von dir angesprochene Thema (Vielleicht ist ein Abschnitt zu Ende) beschäftigte auch mich. Tatsächlich kann es sein, dass man eine Beziehung "ausgelutscht" hat und gestärkt in eine neue, dauerhaft besser "funktionierende" Beziehung läuft. Es kann aber auch sein, dass du genau den gleichen Scheiß hast, weil es im Kern um "Herausforderungen" deiner eigenen Persönlichkeit geht. So habe auch ich mich gefragt, ob die aktuelle Beziehung für beide das Maß der Dinge ist, oder eben nicht. Eine Freundin sagte mal: "Wenn du auf so etwas kommst, dann spricht das irgendwie schon für sich". Da wird es dann sehr philosophisch... David denkt darüber ein wenig anders und sagt, dass Menschen erst im Laufe einer Beziehung/Ehe beziehungs-/ehefähig werden und ein Wachstumsprozess ist. Dabei bringt er das Modell der Triangulierung sehr gut auf die Beziehung transportiert und veranschaulicht eben, dass es meist das Miteinander ist, welches unsere eigenen (ich nenne es mal) "Defizite" offenbart. Somit stellt die Beziehung ein ideales Wachstumsterrain dar. Das Durchstehen von harten Situationen (Fehlgeburt, Umzug in fremde Region etc.) oder Konflikten ermöglichst erst intime Momente. Letzteres ist das, wonach viele Menschen in langen Beziehungen schmachten. Eigentlich geht es denen um das "Feuer der Anfangsphase". Die Minderheit weiß, dass das in Beziehungen schwer machbar ist, da der Hormoncocktail (Ich nenne ihn mal "Kennenlerncocktail") nicht mehr vom Körper geschaffen wird. Der Körper setzt auf Bindungshormone. Dort kann "Wolllust" durch einen Cocktail aus Adrenalin und Glückshormonen nur schwerlich entstehen. Oxcytonin (Bindung) und Adrenalin (oder war es Serotonin??) passen nicht zusammen. So sind Momente der Begegnung/Offenbarung in langen Beziehungen etwas sehr schönes. Quasi der Ersatz zum Feuer der Anfangsphase. Um solche Momente allerdings erleben zu können, müssen sich beide zeigen. Das sind meist verletzbare Momente, da man Gefahr läuft, vom wichtigsten Menschen verletzt/nicht akzeptiert zu werden. Das setzt eine gewisse Stärke voraus, die erst "er-wachsen" muss. Blablubber...

Lange Rede, kurzer Sinn.

Deine Frage bezüglich Lebensabschnitt ist etwas das auch mich beschäftigte. Ich habe festgestellt, dass man da Wochenenden und etliche Weinflaschen lang mit den besten Freunden philosophieren kann. Ich habe auch festgestellt, dass man sich da fachlich/wissenschaftlich sehr tief einarbeiten kann und unterstütze dementsprechend Davids Meinung (bzw. vieler Therapeuten). Letztendlich kommt es darauf an, dass du in dich hörst und eine Entscheidung triffst und diese lebst. Es wäre blöd, wenn du dich gegen sie entscheidest und ein Leben mit ihr verbringst. Mit meinem Hinweis möchte ich lediglich den Finger heben und dafür sensibilisieren, dass es noch mehr geben kann, als das von dir gesehene. Ich möchte wachrütteln und sagen: "Beschäftige dich damit.... gerade wegen der vergangenen 5 Jahre und triff dann eine Entscheidung!". Es wäre blöd, wenn du die 5 Jahre abbrichst und gestärkt in eine neue Beziehung gehst um 4 Jahre später festzustellen, dass du am gleichen Punkt wie heute bist... Deshalb gehe den Weg weiter und triff dann eine Entscheidung. Egal in welche Richtung diese Entscheidung geht.... Es wird richtig sein...

Soviel zu deinen ersten beiden Absätzen... zu den letzten Punkten frage ich mich, ob du nicht schon einmal mit ihr darüber gesprochen hast? Sage ihr doch mal, dass sie mehr für sich tun soll, weil du das Gefühl hast, dass sie sich für dich aufgibt. Sprich mit ihr über sexuelle Fantasien. Katapultiere euch doch mal in einen kleinen Konflikt...

btw. Ich glaube, dass sein anderes Buch passender ist. Allerdings dienen beide Bücher dem Verständnis untereinander, da sie ähnlich sind

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Te,

deine Gefühle sind vollkommen normal. Sie ist wahrscheinlich deine erste richtige Beziehung und ich nehme mal an, dass du davor mit 21 auch nicht sooo die Erfahrungen mit Frauen gemacht hast.

Es ist ganz typisch, dass Leute nach dem Studium mit Mitte Ende 20, wo die Beziehung ernstere Laufbahnen mit langer Perspektive anehmen, solche Gedanken aufkommen. Und deswegen auch Beziehungen dann auch häufig enden.

Umgekehrt kenne ich wie viele andere das Gefühl sehr gut, dass man sich einerseits in der Beziehung sehr wohlfühlt, die Freundin auch liebt, aber andere Frauen auch einen großen Reiz ausüben und man sich denkt. Auch willst du eine so lange Beziehung nicht einfach

Was ich damit sagen will: Du hast keine Bindungstörung, oder ein anderes psychisches Ungleichgewicht. Bei dir ist alles normal.Du musst dir halt überlegen, was du wirklich willst, und dir vielleicht klar machen, dass man nicht alles haben kann.

Ihr könnt natürlich auch gemeinsam Erfahrungen mit anderen Paaren machen, aber das geht nach hinten los, wenn die Beziehung nicht total gefestigt ist....

Du musst entscheiden. Und für deine Freundin wäre es noch unfairer, wenn du die Beziehung am Leben hältst, obwohl dir unbewusst klar ist, dass sie letztenendes in zwei drei Jahren scheitern wird. Schlimmer ist es doch, wenn dann später Kinder sind, Haus gebaut usw. und dann alles auseinander bricht. Oder wenn deine Freundin wirklich zu alt ist, um noch Kinder mit einem anderem Mann zu haben.

Also entscheide dich, gehe in dich, was überwiegt. Zweifel sind keine Basis für eine Beziehung.

Also sei ein Mann: Mach entweder wirklcih Schluss und ziehe es durch. Oder entscheide dich voll für sie und entscheide dich damit auch dafür, aus Liebe zu ihr auf andere Frauen, Sex und Party zu verzichten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Te,

deine Gefühle sind vollkommen normal. Sie ist wahrscheinlich deine erste richtige Beziehung und ich nehme mal an, dass du davor mit 21 auch nicht sooo die Erfahrungen mit Frauen gemacht hast.

Es ist ganz typisch, dass Leute nach dem Studium mit Mitte Ende 20, wo die Beziehung ernstere Laufbahnen mit langer Perspektive anehmen, solche Gedanken aufkommen. Und deswegen auch Beziehungen dann auch häufig enden.

Umgekehrt kenne ich wie viele andere das Gefühl sehr gut, dass man sich einerseits in der Beziehung sehr wohlfühlt, die Freundin auch liebt, aber andere Frauen auch einen großen Reiz ausüben und man sich denkt. Auch willst du eine so lange Beziehung nicht einfach

Was ich damit sagen will: Du hast keine Bindungstörung, oder ein anderes psychisches Ungleichgewicht. Bei dir ist alles normal.Du musst dir halt überlegen, was du wirklich willst, und dir vielleicht klar machen, dass man nicht alles haben kann.

Ihr könnt natürlich auch gemeinsam Erfahrungen mit anderen Paaren machen, aber das geht nach hinten los, wenn die Beziehung nicht total gefestigt ist....

Du musst entscheiden. Und für deine Freundin wäre es noch unfairer, wenn du die Beziehung am Leben hältst, obwohl dir unbewusst klar ist, dass sie letztenendes in zwei drei Jahren scheitern wird. Schlimmer ist es doch, wenn dann später Kinder sind, Haus gebaut usw. und dann alles auseinander bricht. Oder wenn deine Freundin wirklich zu alt ist, um noch Kinder mit einem anderem Mann zu haben.

Also entscheide dich, gehe in dich, was überwiegt. Zweifel sind keine Basis für eine Beziehung.

Also sei ein Mann: Mach entweder wirklcih Schluss und ziehe es durch. Oder entscheide dich voll für sie und entscheide dich damit auch dafür, aus Liebe zu ihr auf andere Frauen, Sex und Party zu verzichten.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sehe es wie Tantacle. Und auch wie Jon.

Sei ein Mann. Es kann nicht deine einzige Bestimmung sein, eine lange Beziehung zu führen. Geh den Schritt in die Großstadt, wenn sie dich ruft. Brich aus deiner Comfortzone aus und tue was du willst und übernimm Verantwortung dafür. Das wird dich entwickeln und das wird sie entwickeln. Da kommt dann auch plötzlich wieder so die Aufregung wie in Anfangstagen hoch.

Da könnte die Beziehung aber auch scheitern: Wenn sie nicht den Weg gehen will oder wenn du merkst, dass sie dir nicht geben kann, was du brauchst. Was du von ihr brauchst, merkst du aber erst, wenn du deine eigenen Ziele verfolgst, die dann was anderes sind als Vögeln, Partys, etc.

Du wirst auch merken, dass sich das Sexleben höchstwahrscheinlich verändert. Du wirst auf dieser Reise entschlossener und gefestigter werden. Und diese Entschlossenheit trägst du ins Bett und "schenkst" sie deiner Freundin. Ebenso kannst du auch den Wunsch nach Nähe dort klarer ausleben.

Deine eigenen Ziele zu verfolgen wird dein Bewusstsein schärfen und klären. Setz dir Ziele, steh zu ihnen und du wirst sehen, ob deine Freundin die richtige für dich ist.

BTW: Was sind denn die Dinge, die du an ihr schätzt? In welchen Momenten fühlst du dich besonders zu ihr hingezogen? Welche Verhaltensweisen erfüllen dich mit Lust?

Versuche dann genau diese Aspekte zu fördern.

Ich berufe mich zwar nicht auf David Schnarch, sondern eher auf David Deida - aber das Prinzip scheint im Kern ähnlich zu sein. Es gibt das Weibliche und das Männliche. Eine geile Beziehung ist jene, in der die Partner sich nicht überlagern, sondern diese Gegensätzlichkeit aufrecht erhalten. Polartität nennt er das. Wie es aussieht, wenn die weg ist, weiß jeder, der schon Paare gesehen hat, die sich gleiche Klamotten anziehen, die überhaupt nicht mehr geschlechtstypisch sind, die sich nichts mehr zu sagen und zu geben haben, die ihre Abende mit TV und Alkohol verbringen und wo aus dem Verhalten selbst kaum klar wird, wer jetzt eigentlich Mann und wer Frau ist, wer wen warum anziehend findet.

Immer wenn ich so diese Leute sehe, beide in ihren blauen Jack Wolfskin-Jacken (beide die gleiche natürlich) oder die Paare, die ihren Hochzeitstag schweigend in irgendeinem Restaurant mit einem Glas Sekt begießen - wird mir Angst und Bange. Ich sehe dann immer, was ich an meiner Freundin habe und empfinde gleichzeitig eine enorm starke Anziehung nach ihr, tiefe Liebe - aber auch eine höllische Angst, dass unsere Beziehung auch mal in die quälende Agonie der Mittelmäßigkeit (das heißt: Un-Polarität) fällt. Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke ...

bearbeitet von Fluid
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

überleg doch mal, was deine kurzfristigen Ziele sind, was deine langfristigen. Was würdest du im nächsten Jahr gerne erleben? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Bitte deine Freundin, das Gleiche zu tun. Und dann setzt euch zusammen und schaut mal, ob eure Wünsche eigentlich noch zusammenpassen.

Vielleicht hat sie tatsächlich einen Kinderwunsch, traut sich aber nicht, es offen zu sagen, aus Angst dich zu verlieren. Stelle da Klarheit her, ob eure Lebensentwürfe zusammenpassen.

Dass du sie schon jetzt nicht mehr so attraktiv findest, gestehst du dir ehrlich ein. Überleg, wie es in ein paar Jahren sein wird.

Im für sie schlimmsten Fall verbringst du noch ein paar Jahr mit ihr, sie stellt ihren Kinderwunsch für dich zurück und wartet. Das belastet eure Beziehung. Eines Tages verliebst du dich in eine jüngere, unbelastete Frau und verlässt sie. Deine Freundin hat es schwer, ihren Kinderwunsch dann noch zu verwirklichen, während du dann vielleicht genau in der Phase bist, wo du Lust auf eine Familie hast und mit deiner neuen Freundin ein Kind bekommst. Das wäre bitter für sie.

Ich habe mal gelesen, es gibt ihm Leben eines Mannes zwei Phasen. Eine Phase der Freiheit und eine Phase der Verantwortung. Es hat wenig mit dem Alter zu tun, wann du von einer Phase in die andere wechselst, mehr mit dem Gefühl: Ich hab mich genug ausgelebt. Ich bin bereit für die nächste Phase.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo meine Lieben,

es ist fast ein wenig unhöflich von mir jetzt erst was zu schreiben, nach dem ich so tolle Antworten bekommen habe.

Aber ich habe eine Entschuldigung. Denn ich hatte Geburtstag (26). Bitte jetzt nicht singen :crazy: .

Zurück zum Thema:

Ein Tag vor meinem Geburtstag hat meine Ambivalenz den Höhepunkt erreicht. Dieses Gefühl von "Schatz! distanzier dich bitte sofort von mir!!!" war enorm stark und tat sehr weh.

Ziemlich logisch, dass diese Gefühle kamen...... Denn ich weiß ja, dass meine Freundin Geburtstage liebt und sicher ganz viel tolle Geschenke gekauft hat und meine Wohnung herrichten wird.

Diese Situation passte in diesem Moment garnicht zu meinen Gedanken und Gefühlen.

Mein schlechtes Gewissen und meine Schuldgefühle kamen zum Höhepunkt.

Darauf hin folgte ein Gespräch. Ich musste darüber reden. Ging nicht anders. Aber ist ja nicht so, dass wir zum 1. mal über meine Ambivalenz gesprochen haben.

Ich erzählte ihr also, dass ich sie manchmal will und manchmal was anderes will. Das ich manchmal was für sie fühlen kann, manchmal nicht. Blabla.

Sie weinte.

Fragte irgendwann warum wir uns das noch antuhen? Recht hatte sie. Perfekter Zeitpunkt um Schluss zu machen. Aber nein, dann bekam ich wieder Muffensausen und wollte es nicht tun. Nicht weil ich mich nicht getraut hätte, sondern weil ich auch nicht wusste, ob das richtig ist. Zwischendurch lauter Streit, weil ich das Gefühl bekam, dass diese Frau nicht wachsen möchte. Ein Gefühl, dass sie eine Beziehung nicht als etwas lebendiges wahrnehmen kann, wo sich beide Partner manchmal pushen müssen, um gemeinsam zu einem Ziel zu kommen.

Nach 2 1/2 "reden" dann Umarmung. Mir sind die Tränen gekommen. Keine Ahnung wieso. Irgendwas in mir weiß es. Bewusst kann ich es aber nicht sagen. Wahrscheinlich auch Mitleid mit ihr (der Killer jeder Beziehung) und wahrscheinlich ein Gefühl von Ballastabwurf meinerseits. Danach kurz besser Gefühlt.

Der Geburtstag gestern ging auch klar. Es gab Tiramisu. Das war das Beste. Trotzdem Schuldgefühle bis nach Japan.

Die Dame über mir schrieb "werde dir klar, was du willst". Danke, aber da liegt doch das Problem. Das ich mir nicht klar werden kann.

Schliesslich habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass nach der Trennung irgendwann wieder starke Sehnsuchtsgefühle auftauchen und ich, nennen wir sie Charlotte, zurück haben möchte.

Mein neues Problem, wofür ich mich hasse und gedanklich fertig mache:

Ich habe eine Hochzeit fotografiert. Am Samstag will der Bräutigam eine Party bei sich schmeissen, wo die Fotos und das Video das ich gedreht habe, vorgestellt werden.

Und irgendwie will ich meine Partnerin nicht mitnehmen. Sie ist mir unangenehm. Fast peinlich. Und ich weiß garnicht genau wieso. Sie ist halt auch ein unsicherer Mensch. Nicht schüchtern aber eine bemerkbare Unsicherheit. Benimmt sich in Öffentlichkeit manchmal komisch deswegen und übertönt die Unsicherheit mit einem lauten Lachen und einem gestellten Lächeln, die Schöne. Und ja, sie sie hat älter als ich aus.

Und ich zerwichse mir den Kopf: "Was bin ich bloß für ein verficktes Arschloch!".

Die Frau die mir gestern, so einen tollen, liebevollen Geburtstag bereitet hat, soll nicht mit zu meinen Kunden? Weil sie unsicher ist? Warum kann ich sie nicht nehmen, wie sie ist? Warum ist es mir nicht egal, wenn jemand "schlecht" über sie denkt? Vielleicht würden auch alle denken "boah, tolle Freundin hat der junge Mann da..." und ich rede mir irgendeinen scheiss zusammen. Vielleicht weil mein ambivalentes ich einen Grund brauch um Abstand zu erzeugen.

Ich krieg´ die Kriese.

bearbeitet von Bounce187

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber:

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du schaffst es, sie anzunehmen wie sie ist; oder du schaffst es nicht und machst fairerweise Schluss. Denk drüber nach, ob du es schaffen kannst und sei ehrlich zu dir. Das ist der einzige Rat, den man dir geben kann.

Als ich zehn Jahre jünger als du war, hatte ich sowas ähnliches auch. Das war am Anfang der Beziehung, ich habe ihr nie etwas gesagt, sie hat es gemerkt und verletzt. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt sie anzunehmen, sie lieben gelernt, sie kennengelernt; das geschah aber von mir aus. Retrospektiv lag es nicht an ihr, sondern an mir. Ich hatte keine Eier zu ihr zu stehen, meine Unsicherheit habe ich auf sie übertragen, das war mein IG-Problem.

Hör auf, soviel zu denken. Nimm sie einfach mit und lerne mit der Situation klar zu kommen. Erweitere deine Komfortzone. Die Angst ist eine Herausforderung, denke an deine Eier und arbeite an deinem IG. Wenn dir die Hürde zu hoch ist, sie mitzunehmen, dann solltest du die Beziehung beenden, denn es wird Typen geben, die sie so annehmen wie sie ist und eben das solltest du ihr nicht verwehren.

bearbeitet von Kubrick
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was mich wundert: Du eierst da offenbar schon seit 5 (!) Jahren rum.

Allmählich müsstest Du doch wissen, ob Du mit dem Altersunterschied klarkommst oder nicht. Oder nicht? ;-)

Ich hatte mal eine 7 Jahre ältere Freundin und bin damit auf Dauer nicht klargekommen. Nach rund einem Jahr war mir glasklar, dass es unfair wäre, es weiterlaufen zu lassen.

Was Du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich fände es aber unfair ihr gegenüber, wenn Du nur aus Bequemlichkeit und falschem Mitleid bei ihr bleibst.

Oder ist die Ambivalenz bei Dir erst in den letzten Monaten aufgetaucht?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Horay,

letztendlich bin ich der Meinung, dass sich 2 gleiche Personen treffen. Dabei können die Interessen sehr unterschiedlich sein. Meine Freundin und ich sind aus Perspektive der gemeinsamen Interessen auch komplette Gegensätze. Wir haben also eine kleinere Schnittmenge im Bereich "Interessen". Dennoch bekomme ich, als jemand der sich mit der Materie beschäftigt, regelmäßig mit, dass wir eine gleiche emotionale Stabilität aufweisen. Wir sind in dieser Hinsicht also gleich und das werden die meisten Paare sein. Soweit meine Beobachtungen und auch die Aussage der meisten Therapeuten. Denn, Personen die sich in dieser Hinsicht nicht gleich/ähnlich sind, werden selten ein Paar. So haben Paare meist ein ähnliches emotionales Stabilitätsniveau. Dabei kann es sein, dass die Intelligenz, Interessen und alles andere, was du "bewusst" wahrnimmst komplett konträr ist.

Ich möchte obigen Text nicht weiter schreiben, da er doch sehr tief und auch schwammig werden würde. Hinauslaufen sollte es darauf, dass die Beziehung ideal zur gemeinsamen Entwicklung ist, weil Partner ein gemeinsames Niveau haben und die Beziehung, durch die Nähe zueinander, beide konfrontiert und zur Entwicklung anspornt.

Auf der anderen Seite kann von dir beschriebenes eben auch ein Zeichen sein, dass es einfach nicht passt. Dein Unterbewusstsein sagt dir etwas. Ich kann dir da leider nicht die Sicherheit reinbringen, da meine Beziehungen zu lange halten, um dass ich dort auf fundierte Erfahrung zurückgreifen könnte. Was ich dir aber sagen kann, ist, dass du sie mitnehmen solltest. Wahrscheinlich wird alles ganz anders als du dachtest. Vielleicht ist das ein Entwicklungsschritt... was auch immer... Ich frage mich auch, weshalb du uns das hier schreibst und es ihr gegenüber nicht ansprichst?

Zwischendurch lauter Streit, weil ich das Gefühl bekam, dass diese Frau nicht wachsen möchte. Ein Gefühl, dass sie eine Beziehung nicht als etwas lebendiges wahrnehmen kann, wo sich beide Partner manchmal pushen müssen, um gemeinsam zu einem Ziel zu kommen.

Wahrscheinlich weil es Konfrontation bedeutet hätte und auch das du einen Standpunkt beziehst und somit Verantwortung übernimmst. Vielleicht liege ich damit auch falsch... Du wirst es wissen.

Was ich aber weiß ist, dass du in einem Dilemma steckst und dich nicht traust, zu handeln. Du sagst, dass du dich nicht trennen kannst weil du die Erfahrung gemacht hast, das du anschließend starke Sehnsuchtsgefühle bekommst. Du deutest dieses "Sehnsuchtsgefühl" als Zeichen von "Ich habe mich falsch entschieden! Die Sehnsucht zeigt mir, dass ich noch etwas für sie empfinde." Das stimmt nur bedingt. Du empfindest diese Sehnsucht weil du deine EX als Versorgersystem benutzt. (Lies im Buch das Kapitel zur "Fremdbestätigung"). Auf eine unbewusste aber sich in eurem Verhalten widerspiegelnde Art seid ihr emotional verschmolzen. Ihr legt großen Wert auf die Bestätigung durch den Gegenüber. Anerkennung von anderen ist ein wichtiger Bestandteil jedes Menschen. Allerdings können sich emotionale stabilere Persönlichkeiten selbst bestätigen, da sie ein ihre Stärken, Schwächen etc. kennengelernt haben und auf sich vertrauen. So wird bei vielen keine starke emotionale Kerbe gerissen. Verstehe mich nicht falsch... Trauerphasen haben viele und die sind auch gut. Doch schauen viele dann wieder Halt in sich selbst und schauen voller Zuversicht in die Zukunft, anstelle die Gefühlslücke durch die EX decken zu lassen (salopp formuliert).

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo meine Lieben,

Diese Situation passte in diesem Moment garnicht zu meinen Gedanken und Gefühlen.

Mein schlechtes Gewissen und meine Schuldgefühle kamen zum Höhepunkt.

Darauf hin folgte ein Gespräch. Ich musste darüber reden. Ging nicht anders. Aber ist ja nicht so, dass wir zum 1. mal über meine Ambivalenz gesprochen ha

Fragte irgendwann warum wir uns das noch antuhen? Recht hatte sie. Perfekter Zeitpunkt um Schluss zu machen. Aber nein, dann bekam ich wieder Muffensausen und wollte es nicht tun. Nicht weil ich mich nicht getraut hätte, sondern weil ich auch nicht wusste, ob das richtig ist. Z

Nach 2 1/2 "reden" dann Umarmung. Mir sind die Tränen gekommen. Keine Ahnung wieso. Irgendwas in mir weiß es. Bewusst kann ich es aber nicht sagen. Wahrscheinlich auch Mitleid mit ihr (der Killer jeder Beziehung) und wahrscheinlich ein Gefühl von Ballastabwurf meinerseits.

Trotzdem Schuldgefühle bis nach Japan.

Die Dame über mir schrieb "werde dir klar, was du willst". Das ich mir nicht klar werden kann.

.

Mein neues Problem, wofür ich mich hasse und gedanklich fertig mache:

Ich habe eine Hochzeit fotografiert. Am Samstag will der Bräutigam eine Party bei sich schmeissen, wo die Fotos und das Video das ich gedreht habe, vorgestellt werden.

Und irgendwie will ich meine Partnerin nicht mitnehmen. Sie ist mir unangenehm. Fast peinlich. Und ich weiß garnicht genau wieso. Si

Und ich zerwichse mir den Kopf: "Was bin ich bloß für ein verficktes Arschloch!".

Ich krieg´ die Kriese.

Ganz einfach: Pack mal deine Eier zusammen und mach Schluss. Deine Gefühle reichen nicht mehr aus. Das hat auch nichts damit zu tun, dass sie älter ist, andere Lebensphase blibla.. Denn diese Situation hast du auch bei gleichaltrigen oder jüngeren Partnerinnen. Ich kenne sie nur zu gut.

Natürlich hast du noch Gefühle und fühlst dich verbunden, ihr seid immerhin fünf Jahre zusammen. Eine lange Zeit. Doch wenn du noch länger wartest, wird es immer hässlicher für euch, und vor allem für sie werden. Du wirst dich quälen, unterschwellig wird Aggressivität mitschwingen und sie wird spüren, dass du nicht ihre Gefühle erwiderst, im Gegenteil. Das ist scheiße für sie

Wenn du also deine Freundin respektierst, dann machst du am Wochenende Schluss. Ihr hattet schöne Jahre miteinander, aber nun ist die Beziehung vorbei. Man kann sie nicht wegen der Vergangenheit oder irgendwelchen Schuldgefühlen weiterführen.

Deine Ausführungen sind eindeutig. Da gibt es kein Überlegen mehr, was du wirklich willst. Du solltest nur endlich ehrlich zu dir selbst sein. Außerdem: Wer hat denn behauptet, dass Schlussmachen einfach ist?

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erspar Euch das Ganze u. mach Schluss. Echt jetzt, bringt nix. 5 Jahre sind genug. Bleib mal ne Zeit lang solo, werd Dir klar, wer Du bist u. was Du willst, aber das, was ihr da habt ist irgendwas, nur keine gute, liebevolle Beziehung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Aber ich hatte solche Phasen wie gesagt schon sehr oft und immer habe ich mich nach ner Zeit wieder gefangen. Beziehungsweise hat sich die Beziehung wieder gefangen.

Das ist es ja was mich verwirrt. Ich habe mittlerweile Angst vor meinen Entscheidungen, weil sich die Situation wieder so schnell ändern kann.

Was ist wenn ich sie in 1 1/2 Wochen wieder liebe?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.