Beziehungsaus wg. schwieriger Ex-Frau

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Das Gute am Posten in solchen Foren ist, dass es Ferndiagnosen sind. Objektive Reaktionen auf ein paar Informationen, die man über sich preisgibt. Anders als vlt. eine Freundin, die sowieso sagt: "Du Arme!! Du machst alles richtig."

Aber es sind und bleiben eben Ferndiagnosen, ohne die Person und die Umstände genau zu kennen.

Ich hab hier Klarheit für mich gesucht und sie ein Stück weit gefunden. Danke vor allem an bestofall.

Und ja, Aldous, vielleicht mache ich wirklich mal ein Coaching oder eine Supervision. Hab das auch in früheren Momenten meines Lebens schon mal gemacht und es hat mir Klarheit gebracht. Ich denke nicht, dass ich um meine Probleme kreise und dabei quasi "an mir selbst vorbei" gehe. Kann aber gut verstehen, dass man das aus meinen Postings so rauslesen kann, wenn man mich nicht kennt.

Ich denk auch nicht, dass jede Frau über 30 ohne Mann und ne Weile auf der Suche gleich in den Psychokarton gesteckt gehört. Das ist m.E. auch ferndiagnostisches Schwarz-Weiß-Denken. Es könnte so sein, aber Legally, du kennst mich nicht, oder?

Es ist nicht ganz leicht, mit über 30 einen guten Mann zu finden, reif, bindungsfähig und -willig, auf einem ähnlichen intellektuellen Niveau, mit ähnlichen Interessen und Ansichten.

Es ist nicht ganz leicht, abgeklärt und ruhig zu bleiben, wenn man einen großen Kinderwunsch hat und einem nicht mehr ewig Zeit bleibt, und dann kommt jemand vorbei, mit dem alles zu passen scheint.

Es ist nicht leicht auszuhalten, in jemanden verliebt zu sein, der mitten im Scheidungskrieg steckt und für vieles von dem, was normalerweise in der Frühphase einer Beziehung passiert, keine Zeit und Nerven hat und sich wortlos zurückzieht.

Ich glaub nicht, dass man riesengroße psychische Baustellen haben muss, um da zeitweise die Nerven zu verlieren...

Walk a mile in my shoes...

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Schade daß du hier nicht zugreifst. Es wird also wie gehabt weitergehen. Deine Entscheidung.

bearbeitet von Jingang

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Hi, deine Geschichte hört sich heftig an. Gut, dass du einen Weg heraus gefunden hast.

So schlimm dran ist mein (Ex-)Freund nicht. Er hat einen guten Job, der ihn erdet, er steht finanziell ganz okay da, kann seine Kinder häufig sehen. Er trinkt auch nicht unmäßig und fernsehen tut er auch nicht, sondern geht eher spazieren oder macht Gartenarbeit.

Also, was würdest du mir denn raten?

Ich war lange Single, habe x Dates gehabt, nie war der Richtige dabei, bis er kam. Er hat einfach alles, was ich mir von einem Mann wünsche.

Ich wünsch mir auch Teil einer Familie zu sein. Er möchte auch gern noch mehr Kinder. Wenn Ich's langfristig betrachte, ist das durchaus was, wofür ich bereit bin, Nerven und Geduld zu investieren.

Und letztlich, ob ich nun ein paar Monate auf Abstand gehe oder nicht, die Situation wird sich nicht grundlegend geändert haben.

Ich müsste ihn so nehmen, wie er jetzt grade ist. Wir müssten Wege finden, damit umzugehen, gemeinsame Rituale, Rückzugsräume für ihn, wenn wieder was ist mit der Ex. Ich müsste seinen Rückzug als Chance sehen, daran zu wachsen.

Gerade denke ich, dass ich das eigentlich sehr gern versuchen würde.

Aber ich weiß nicht, ob ich mich nicht selbst damit überschätze und in ein paar Wochen wieder davonlaufe...

Du hast dir den Rat doch selbst schon gegeben.

Betrachte es als eine Herausforderung und probiere es aus. Fehler sind erlaubt, nur aufgeben nicht.

Das gute an Krisen ist, insbesondere wenn sie gemeinsam durchgestanden werden, dass sie den Zusammenhalt stärken.

LegallyHot

Posted Today, 11:45 AM

Dass du lange einen passenden Mann gesucht hast, wird hier so einige sehr, sehr hellhörig machen. Mich eingeschlossen.

Schon das Suchen ist ein Symptom. Du solltest nicht suchen, weil du zufrieden sein können solltest mit dir und für dich, ohne Mann und insbesondere ohne DEN Mann.

Die Tatsache, dass du im eigenen Empfinden wohl sehr eindringlich gesucht hast und die Tatsache, dass du jetzt, nach zwei Monaten, derart tief in einer Trennungskrise steckst, ist auffällig.

Ohne Frage kann eine halbwegs attraktive Frau viele Männer haben. Allerdings reduziert sich die Auswahl beträchtlich, wenn es darum geht, ein konkretes Ziel zu verfolgen, wie z. B. eine Familie gründen. Da ist es mehr als legitim genauer hinzuschauen. Und ein Mensch, der ein gewisses Alter überschritten hat und über etwas mehr Lebenserfahrung verfügt, schaut genauer hin.

Eine Frau gleich unter Generalverdacht zu stellen, nur weil sie längere Zeit nach einem passenden Mann sucht, finde ich ziemlich vermessen. Ich habe keine Ahnung, wie du selbst vorgehst, wenn es darum geht eine potentielle Beziehungspartnerin zu finden. Erst mal flach legen und dann weitersehen, ist eine mögliche Strategie, ob diese Vorgehensweise die effektivste ist, lasse ich dahin gestellt. Nach meiner Erfahrung braucht es längere Zeit, um herauszufinden, ob sich eine Frau für mich als langfristige Partnerin eignet. Und ich nehme mir diese Zeit und schaue genauer hin. Ich bin zwar kein Frauenversteher, allerdings kann ich es sehr gut nachempfinden, wenn eine Frau sich Zeit lässt und nicht gleich jeden dahergelaufenen Typen, der ihr schöne Augen macht, als potentiellen Beziehungspartner zu betrachten.

bearbeitet von bestofall
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Ach bitte... ich bin auch 30 und seit meinem 23ten Lebensjahr nimmt mein dringendes Verlangen nach auf Nachwuchs ausgerichtete Beziehungen stetig ab und im direkten Gegenspiel dazu die Anzahl der Männer, die mich am liebsten vom Fleck weg heiraten würden zu.

Ob man nun getrieben ist von der Idee, man bräuchte einen Mann zum Glück oder ob es stattdessen ein überkonkreter Lebensentwurf mit Kind und Reihenhaus ist, das gibt sich nicht viel. Es läuft beides darauf hinaus, dass du mit dir selbst nicht glücklich bist und nicht in dir ruhst. Und das führt fast zwangsläufig dazu, dass Männer, die mit sich selbst zufrieden und glücklich sind und in sich ruhen - also die Exemplare, bei denen man unter Umständen und nach intensivem Testlauf eventuell darüber nachdenken könnte, sich langfristig an sie zu binden, dich schlichtweg nicht attraktiv finden. Das sind zwei sich widergehende Dynamiken.

Das ist ein Teufelskreis. Umso dringender du einen Vater für deine zukünftigen Kinder suchst, umso sicherer wirst du alles Mögliche finden außer einem Typen, der objektiv betrachtet eine gute Wahl für so ein Projekt wäre.

Aber ich fürchte, das wird dich nicht erreichen, denn seitdem das Thema "beschäftige dich mit dir selbst und deinen Schwächen" auf dem Tisch liegt wirst du deutlich abwehraggressiver von Posting zu Posting... wunder Punkt.

Da kann dir aber leider niemand helfen.

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Allerdings reduziert sich die Auswahl beträchtlich, wenn es darum geht, ein konkretes Ziel zu verfolgen

Ja, weil die Männer sich verfolgt fühlen. Jedenfalls die, die geeignet wären. :-)

Ist das alte Spiel. Du suchst einen Beziehungspartner, weil du selbst nicht zufrieden bist. Oder -wenn du eigentlich gar keinen Bock auf Beziehung hast, aber auch nicht alleine bleiben willst- suchst du einen Familienvater. Oder eine Mutter für deine Kinder. Das solche Beziehungen immer schwierig verlaufen, liegt in der Natur der Sache.

Gibt so ne Art Prioritätenliste, mit der Familien stabil -und lebendig- bleiben:

Jeder Elternteil ist sich selbst die erste Priorität.

Zweithöchste Priorität ist der Beziehungspartner.

Danach kommen die Kinder.

Und danach alle, die nicht zur Familie gehören. Wie Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen, Chefs, usw.

Stabil bleiben Familien so, weil die Familienmitglieder stabil sind. Weil du selbst deine höchste Priorität bist, sorgst du gut für dich selbst - und bist zufrieden. Weil dein Beziehungspartner der zweitwichtigste Mensch ist -und weil du selbst stabil bist- bleibt die Paarbeziehung stabil. Darum können sich die Kinder darauf stützen, dass die Paarbeziehung als Basis der Familie bestehen bleibt. Weil die Eltern gut für sich selbst sorgen, haben sie genügend freie Ressorcen, um gut für die Kinder zu sorgen.

Genauso gibts keinen Knies innerhalb der Familie, weil die Eltern sich nicht von Leuten reinreden lassen, die ausserhalb der Familie stehen. Wie z.B. Schwiegereltern, beste Freunde, oder Chefs.

Das funzt aber nicht, wenn du als Frau einen Mann suchst um eine Familie zu gründen. Dann ist der Mann nur Mittel zum Zweck, und die Familie hat für dich höhere Priorität als die Paarbeziehung. Gerade das führt oft dazu, dass die Paarbeziehung scheitert - und damit die Familie auseinanderfliegt.

Der Anfang des Problems liegt dabei darin, dass du deine Beziehung zu dir selbst nicht geklärt hast - und darum glaubst, eine Familie zu brauchen, um zufrieden zu sein. Eben das führt oft dazu, dass du keine Familie hast.

Eine Frau gleich unter Generalverdacht zu stellen, nur weil sie längere Zeit nach einem passenden Mann sucht, finde ich ziemlich vermessen.

Die Frage ist, ob man eigene Probleme selbst löst - oder Lösungen von Anderen erwartet. Erwartest du die Lösungen von Anderen, wirst du immer die falschen Beziehungspartner finden. Allerdings nicht, weil der Partner falsch wäre - sondern weil du von anderen etwas erwartest, was du nur selbst lösen kannst.

Darum: Je mehr du deine eigenen Themen sortiert hast, um so größer wird die Auswahl an für dich "richtigen" Beziehungspartnern .

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Unter den von dir beschriebenen Voraussetzung, dass jemand (Mann/Frau) aus seiner eigenen Unzufriedenheit heraus einen Partner sucht, in der Hoffnung, dass sich durch eine Partnerschaft diese Unzufriedenheit auflöst, stimme ich dir voll und ganz zu. Das kann auf lange Sicht nur nach hinten losgehen.

Die Frage ist, wie viele Menschen gibt es, die ihre eigenen Themen sortiert haben? Nach meinem Empfinden sind das wohl die wenigsten, womit sich die Auswahl wieder reduziert. ;-)

bearbeitet von bestofall

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Naja, ich würde mal sagen, man sortiert letztendlich das ganze Leben lang. ;-) Und in der Regel verliebt man sich ja auch in einem Partner, der auf einer ähnlichen Stufe des "Sortierens" ist wie man selbst- das gibt Herausforderung, ohne zu überfordern.

In dem Falle hat die TEin die Möglichkeit zu sagen: ich nehm die Herausforderung an- oder es ist mir (gerade) zu viel, ich beende es.

Immerhin versucht er ja seine Probleme selbst zu lösen - natürlich ist einfach Untertauchen nicht die "feine englische Art"- allerdings weiß ich nicht, ob sie es so toll fände, wenn er sie auf Dauer mit seinen Problemen zujammern würde.

Im übrigen find ich es etwas verwunderlich: Bei den Männern wird bei Anfällen von Needyness (und nichts anderes ist das meiner Ansicht nach hier auch) geraten: 1. Get yourself a life und 2. stell die Hirnfickerei ab.

Und versucht die TEin ja gerade das: 1. Aktivitäten und 2.Ablenkung. Weiterhin setzt sie sich ja sogar noch mit ihren Gefühlen auseinander, indem sie darüber mit anderen spricht bzw. es aufschreibt.

Und dann wird gesagt, sie stelle sich nicht dem Problem?

Hm, das versteh ich nicht so ganz...

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Den Wunsch nach Kindern und Familie gleichsetzen mit einem psychischen Problem finde ich reichlich abstrus...

Wir tragen das in unseren Genen, seit Hunderttausenden von Jahren.

Wir als Menschen sind dazu gemacht, in Familienverbänden zu leben und uns um andere zu kümmern.

Wenn ich mir eine Famiilie wünsche, dann nicht aus einem Zustand des Mangels heraus, sondern weil ich den Wunsch habe etwas fortzusetzen und weiterzugeben: die Liebe meiner Eltern zueinander, ihre Liebe und Fürsorge für mich und meine Geschwister.

Ich halte diese "Ich genüge mir selbst voll und ganz"-Haltung für einen Ausdruck des auf die Spitze getriebenen Individualismus der Zeit in der wir leben. Keine Epoche oder Kultur vor uns hat jemals das Individuum und die individuelle Freiheit derartig abgefeiert wie unsere. Niemals zuvor haben so viele Leute allein gelebt wie heute. Nie zuvor war die Bereitschaft geringer, sich auf jemanden einzulassen, um einer größeren Sache willen (Familie) seine Freiheit einzuschränken und Schwierigkeiten gemeinsam durchzustehen.

Mein Lebenstraum ist halt nicht der perfekte im Fitnessstudio gestählte Body und eine Ausstrahlung von absoluter furchteinflößender Unabhängigkeit ("I'm smiling, that alone should scare you"), die die Kerle anzieht wie die Fliegen. Deshalb nämlich, weil die Jungs ja auch größtenteils von diesem Individualismus-Virus angesteckt sind und die "autonome" Frau das Versprechen birgt, ihre Freiheit nicht anzutasten.

Mein Lebenstraum ist es halt eher, Babykotze aus dem Spucktuch zu waschen, mir die Nächte um die Ohren zu schlagen, wenn ein Kind krank ist, mein hart erarbeites Geld nicht für den Tauchurlaub oder das Designersofa auszugeben, sondern für den Schlagzeugunterricht meines Kindes. Persönlichkeiten heranwachsenzusehen und ihnen alle Liebe zu geben, die ich habe. Einen Partner zu haben, den ich liebe und rundherum toll finde und der diesen Lebenstraum teilt. Der sich nicht als "Mittel zum Zweck" missbraucht fühlt, weil es unser Projekt ist, nicht meins. Der trotzdem kein Nice Guy ist, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest, sondern männlich und sexy.

Solche Männer gibt's. Selten, aber es gibt sie.

Was solte an diesem Lebenstraum so falsch sein?

Ist jeder Mensch, der nicht erstmal gelernt hat, zu 100% als autarke "Insel" zu funktionieren, bevor er sich bindet, psychisch defizient? Das beträfe dann wohl das Gros der Weltbevölkerung...

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Ist jeder Mensch, der nicht erstmal gelernt hat, zu 100% als autarke "Insel" zu funktionieren, bevor er sich bindet, psychisch defizient? Das beträfe dann wohl das Gros der Weltbevölkerung...

Yep, genauso sieht's aus. Die Kinder-"Eskalations"-Leiter:

- mit sich selbst klarkommen

- mit Partner klarkommen

- dann besteht eine gute Chance, daß man mit Kind klarkommt

Edit: Sehe gerade, Aldous hat das schon oben geschrieben.

bearbeitet von Jingang

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Ist jeder Mensch, der nicht erstmal gelernt hat, zu 100% als autarke "Insel" zu funktionieren, bevor er sich bindet, psychisch defizient? Das beträfe dann wohl das Gros der Weltbevölkerung...

Yep, genauso sieht's aus. Die Kinder-"Eskalations"-Leiter:

- mit sich selbst klarkommen

- mit Partner klarkommen

- dann besteht eine gute Chance, daß man mit Kind klarkommt

Edit: Sehe gerade, Aldous hat das schon oben geschrieben.

Eine schöne Utopie- allerdings total weltfremd.

Menschen sind nach 20 Jahre des Aufwachsens in der Regel erst mal 20 weitere Jahre beschäftigt, die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen einerseits- und andererseits die ersten 20 Jahre kritisch zu reflektieren (so sie es überhaupt tun) und sich von eben diesen elterlichem und gesellschaftlichem "Ich" frei zu machen. Das heißt, man verbringt, sollte man nicht gerade in einer "perfekten" Umgebung groß geworden sein - was wohl für 99 Prozent aller Menschen zutrifft, die erste Hälfte seines Lebens permanent damit, mit sich selbst klar zu kommen. Das hört dann zwar nicht auf, aber, wenn man sehr tüchtig war, ist wohl dann zumindest ein großer Teil geschafft.

Aber unser Körper altert mit und damit eben auch die Reproduktionsfähigkeit.

Wenn alle Menschen nach diesem "perfekten" Prinzip vorgehen würden- dann würde sich wohl innerhalb kürzerster Zeit die Weltbevölkerung auf ein paar wenige Promille reduizieren...

Wir haben also die Wahl zwischen: im Perfektionismus zugrunde gehen - oder weiter zu existieren als menschliche Rasse, die nun einmal so ist: unperfekt und fehlbar.

Die nicht erledigten Entwicklungsaufgaben werden dann - natürlich - an die Kinder weitergegeben. Das sind dann die Aufgaben und Herausforderungen der neuen Generation - das alte Stück für Stück abzutragen. Und jede Generation wird (hoffentlich) ein Stück weiter kommen. Alles andere ist hirngefickter- idealistischer Humbug.

bearbeitet von Hatschepsut
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Ist jeder Mensch, der nicht erstmal gelernt hat, zu 100% als autarke "Insel" zu funktionieren, bevor er sich bindet, psychisch defizient? Das beträfe dann wohl das Gros der Weltbevölkerung...

Yep, genauso sieht's aus. Die Kinder-"Eskalations"-Leiter:

- mit sich selbst klarkommen

- mit Partner klarkommen

- dann besteht eine gute Chance, daß man mit Kind klarkommt

Edit: Sehe gerade, Aldous hat das schon oben geschrieben.

Ganz und gar einverstanden. Die Frage ist nur: Was heißt: "Mit sich selbst klarkommen"?

Für mich heißt, mit mir selbst klarkommen auch: Meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte als Teil meiner Selbst akzeptieren.

Dafür sorgen, dass es mir alleine gut geht und gleichzeitig meine Sehnsucht nach Liebe spüren und wachhalten, offen bleiben für die Liebe.

Und manchmal auch Risiken eingehen. Nicht warten, bis ich perfekt bin. Bis die Umstände perfekt sind. Bin da einer Meinung mit Hatschepsut.

Perfektion gibts auf dieser Erde nicht.

(Das ist eine Illusion, die Pickup gern verspricht: Das perfekte Game, der perfekte Alpha-Frame, die perfekte Eskalation, die perfekte Anti-Betaisierungskampagne. Die perfekte Selbstoptimierung durch Persönlichkeitsentwicklung. Der perfekte Körper dank Fitnessstudio. etc.

Wo bleibt da die LIEBE?)

Im übrigen find ich es etwas verwunderlich: Bei den Männern wird bei Anfällen von Needyness (und nichts anderes ist das meiner Ansicht nach hier auch) geraten: 1. Get yourself a life und 2. stell die Hirnfickerei ab.

Und versucht die TEin ja gerade das: 1. Aktivitäten und 2.Ablenkung. Weiterhin setzt sie sich ja sogar noch mit ihren Gefühlen auseinander, indem sie darüber mit anderen spricht bzw. es aufschreibt.

Und dann wird gesagt, sie stelle sich nicht dem Problem?

Hm, das versteh ich nicht so ganz...

Danke, Hatschepsut.

bearbeitet von Christin

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Nur mal so in den Raum gestellt,

wie läuft das Leben eines Individuums in unserer Gesellschaft in den meisten Fällen ab?

In den ersten Lebensjahren sind es die Eltern, die einem die Richtung vorgeben und die Verantwortung übernehmen. Dann kommt irgendwann der Kindergarten und die Schule, wo weitere Grundlagen für das weitere Leben gebildet werden. Wobei diese Grundlagen sich vorrangig darauf beziehen, im späteren Berufsleben zu funktionieren. Nach der Schule beginnt die Ausbildung/Studium, welche das Leben bestimmen. Die Frage nach dem, wer bin ich und wie komme ich mit mir klar, wird in den ersten zwanzig Lebensjahren so gut wie nicht berücksichtigt. Was ebenfalls weitestgehend außen vor gelassen wird, ist die Frage, wie komme ich mit einem Partner klar, wie funktioniert ein Zusammenleben.

Im weiteren Lebensverlauf liegt der Schwerpunkt dann im Bereich, der Etablierung im Job, sowie Karriere. Beziehung/Partnerschaft/Familie läuft meist nebenher und darf zusätzlich bewältigt werden. Irgendwann mit Anfang 40 oder 50, kommt dann das Erwachen, nämlich dann, wenn die beruflichen Ziele weitestgehend erreicht sind und die Kinder aus dem Haus sind und anfangen ihre eigenen Wege zu gehen, frei nach dem Motto: huch, mich gibt es ja auch noch, wer bin ich überhaupt? Erst in diesem Lebensabschnitt fangen die meisten Menschen an, sich intensiver für sich selbst zu interessieren und ihrer selbst auf den Grund zu gehen.

Und dann passiert es nicht selten, dass sich teilweise tiefe Abgründe auftun.

Dem gegenüber steht der oben genannte Anspruch, erst mal mit sich selbst klar kommen, dann mit dem Partner und dann klappt es auch mit dem Kind. Klingt in der Theorie hervorragend plausibel. Was mir dabei fehlt, ist der Bezug zur Realität, denn diese läuft so gänzlich anders ab. Die Realität präsentiert sich sehr viel komplexer, als diese einfache nett zu lesende Theorie. Es ist eben nicht damit getan, erst mal mit sich selbst klar zu kommen (wobei diese Aussage viel zu vage ist, was genau bedeutet es, mit sich selbst klar zu kommen und wie lässt sich das realisieren?).

Eines meiner Lieblingszitate stammt von Nelson Mandela, der sagte: "Die Fähigkeit zum Kampf wird im Kampf erworben." Auf das Leben übertragen, bedeutet es, das die Fähigkeit zum Leben, im Leben erworben wird, genauso wie die Fähigkeit eine Partnerschaft zu leben, erst in einer Partnerschaft erworben wird. Genauso wie die Fähigkeit ein Kind groß zu ziehen, erst dadurch erworben wird, indem das Kind zur Welt kommt. In der Theorie, kann ich mir vieles ausmalen und da funktioniert alles reibungslos und schnörkelfrei. Selbst wenn ich mir hundert Kampfsportbücher kaufe und lese, dadurch lerne ich das Kämpfen nicht.

Kinder lernen dadurch laufen, indem sie zig mal auf die Nase fallen und sich auch dabei weh tun, aber immer wieder aufstehen und es so lange versuchen, bis es funktioniert. Und das Leben, Beziehung oder was auch immer läuft genauso ab. Keiner käme auf die Idee, einem Kind ein Buch oder eine Theorie vor den Latz zu knallen und zu sagen: So Kind, mache dich erst mal mit der Theorie vertraut, dann klappt's auch mit dem Laufen. Das ist schlichtweg absurd.

bearbeitet von bestofall
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Der trotzdem kein Nice Guy ist, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest,

Hätte den Post fast geliked wenn dieser absurd widersprüchliche Satz nicht gefallen wäre.

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(...) wirst du doch wohl nicht bestreiten, dass viele Männer einfach SEHR WENIG zur Lösung ihrer Probleme tun, sondern alles tun, um sich nicht damit auseinanderzusetzen.

Sie kennen zwei Zustände: der eine ist "etwas zu tun" (Arbeit, Hobbies), der andere ist "nichts zu tun" (Biertrinken, Fernsehen etc.).

Ich finde, Christin, diese zwei Sätze bringen sehr schön auf den Punkt, woran es knackt (und was vielleicht Teil dessen ist, worauf Dich die diversen anderen Beiträge hinzuweisen versuchen): Deine beiden Sätze klingen für mich so, als fehlte Dir die Akzeptanz dafür, dass jemand anders andere Wege in der Problembewältigung geht. Und das ist der Grund dafür, dass Du ihm keine Unterstützung sein kannst - Du müsstest bereit sein, seinen Weg mitzugehen anstatt zu überlegen, was ein besserer Weg sein könnte. Oder einfacher gesagt: Dein Mann muss keinen Pulli anziehen, wenn Du frierst.

Entschuldige bitte die Offenheit.

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Und dann wird gesagt, sie stelle sich nicht dem Problem?

Ich würd sagen, jeder geht so durchs Leben, wie er will.

Es ist eben nicht damit getan, erst mal mit sich selbst klar zu kommen (wobei diese Aussage viel zu vage ist, was genau bedeutet es, mit sich selbst klar zu kommen und wie lässt sich das realisieren?).

Was das konkret bedeutet, ist individuell und situativ verschieden.

Der Knackpunkt ist nur, dass es das Beste ist, was dir passieren kann.

Wie du das realisierst, darfst du selbst rauskriegen. Mir Betonung auf darfst. Oder anders gesagt: Wieso fragst du andere Leute danach, wie du es dir selbst gut gehen lassen darfst - anstatt es dir gut gehen zu lassen?

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Es ist eben nicht damit getan, erst mal mit sich selbst klar zu kommen (wobei diese Aussage viel zu vage ist, was genau bedeutet es, mit sich selbst klar zu kommen und wie lässt sich das realisieren?).

Was das konkret bedeutet, ist individuell und situativ verschieden.

Der Knackpunkt ist nur, dass es das Beste ist, was dir passieren kann.

Wie du das realisierst, darfst du selbst rauskriegen. Mir Betonung auf darfst. Oder anders gesagt: Wieso fragst du andere Leute danach, wie du es dir selbst gut gehen lassen darfst - anstatt es dir gut gehen zu lassen?

Die Schwierigkeit besteht darin, zunächst einmal für sich herauszufinden, was die tatsächlich eigenen Bedürfnisse sind. Nach meiner Erfahrung schleppen viele Menschen einen ganzen Haufen an Bedürfnissen mit sich herum, von denen sie glauben, dass sie die eigenen wären. Bei genauerer Betrachtung sind es aber oft nicht die eigenen Bedürfnisse, sondern Bedürfnisse, die irgendwann einmal von Außen an einen herangetragen wurden. Und dennoch wird versucht, diese Bedürfnisse, die nicht die eigenen sind, zu befriedigen. Um für sich herauszufinden, was wirklich die eigenen Bedürfnisse sind, braucht es Jahrzehnte, weil sich im Laufe der Jahre so viel Müll angesammelt hat, der erst einmal beiseite geräumt werden darf. Und der Müll wird nur sehr langsam weniger, weil einem ständig neuer Abfall vor die Türe gekippt wird. Und selbst, wenn du glaubst, dass du es irgendwann geschafft hast, den ganzen Unrat zu beseitigen, dauert es nicht lange, bis sich wieder neue Misthaufen auftürmen.

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(...) wirst du doch wohl nicht bestreiten, dass viele Männer einfach SEHR WENIG zur Lösung ihrer Probleme tun, sondern alles tun, um sich nicht damit auseinanderzusetzen.

Sie kennen zwei Zustände: der eine ist "etwas zu tun" (Arbeit, Hobbies), der andere ist "nichts zu tun" (Biertrinken, Fernsehen etc.).

Ich finde, Christin, diese zwei Sätze bringen sehr schön auf den Punkt, woran es knackt (und was vielleicht Teil dessen ist, worauf Dich die diversen anderen Beiträge hinzuweisen versuchen): Deine beiden Sätze klingen für mich so, als fehlte Dir die Akzeptanz dafür, dass jemand anders andere Wege in der Problembewältigung geht. Und das ist der Grund dafür, dass Du ihm keine Unterstützung sein kannst - Du müsstest bereit sein, seinen Weg mitzugehen anstatt zu überlegen, was ein besserer Weg sein könnte. Oder einfacher gesagt: Dein Mann muss keinen Pulli anziehen, wenn Du frierst.

Entschuldige bitte die Offenheit.

Ja, ich glaube ich habe das jetzt tatsächlich kapiert. :-) No offense taken.

Bestofall hat seinen Weg da ja ganz anschaulich beschrieben. Letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg im Umgang mit einem Problem finden. Und manchmal erscheinen die Wege von außen sehr verschlungen zu sein oder sogar in die falsche Richtung zu führen. Sind aber die richtigen Wege für die spezielle Person.

Ich denke aber auch, dass es menschlich ist, aus Sorge um jemanden, den man liebt, den Fehler zu machen, ihm "helfen" zu wollen.

Ein Freund von mir macht sich z.B. Sorgen um seinen Vater. Der Vater hat schon starke gesundheitliche Probleme, raucht viel zu viel, isst zu viel und zu fett, macht zu wenig Sport und wenn es so weitergeht, wird er wahrscheinlich nicht sehr alt werden.

Zu akzeptieren, dass das eben der Weg ist, den der Vater für sich wählt, ist schwer.

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Bei genauerer Betrachtung sind es aber oft nicht die eigenen Bedürfnisse, sondern Bedürfnisse, die irgendwann einmal von Außen an einen herangetragen wurden.

Ja, Stichwort Fremdempfinden.

Und der Müll wird nur sehr langsam weniger, weil einem ständig neuer Abfall vor die Türe gekippt wird. Und selbst, wenn du glaubst, dass du es irgendwann geschafft hast, den ganzen Unrat zu beseitigen, dauert es nicht lange, bis sich wieder neue Misthaufen auftürmen.

Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Es ist doch so: Kann man den Misthaufen wegräumen, dann kann man das tun. Kann man das nicht, dann nicht.

So oder so, gibts keinen Grund, sich darum schlecht zu fühlen - oder sich nicht um eigene Bedürfnisse zu kümmern. Ausser, man möchte sich wegen dem Misthaufen schlecht fühlen. Dann ist das aber die eigene Entscheidung. Also kein Fremdempfinden.

Fremdempfinden wäre es, wenn man selbst sich eigentlich nicht über den Misthaufen ärgern würde - und sich nur ärgert, weil man das irgendwann so gelernt hat. Nur: In dem Moment, in dem man das denkt - also sich bewusst macht, dass man so denkt- ist es wieder die eigene Entscheidung so zu denken. Also kein Fremdempfinden mehr.

Letztendlich ist es eine Frage der Haltung, in welchen Kategorien man denkt. Also ob man Unrat, Misthaufen, auftürmen, usw. denkt.

Tochter eines Kumpels, Anna, ist grad eingeschult worden. Ich hab die Kröte ungezählte Male aus irgendwelchen Tümpeln, Dornenhecken oder anderen Biotopen gezogen, in die sie auf die unmöglichsten Arten geraten ist. Es wird dann ein paar Minuten geweint - und dann lacht sie sich schlapp, wenn ich ebenfalls voll Dreck und Kratzer bin.

Oder, wenns im Sommer warm ist, bleibt sie halt gleich in dem Teich, in den sie grad gefallen ist, und planscht ein wenig rum. Weil nass ist sie ja eh.

Sohn eines anderen Kumpels, Julian, möchte dann gern mitplanschen. Die Uferböschung ist ihm aber etwas zu steil. Er versucht vorsichtig ans Wasser zu kommen, neigt sich in die falsche Richtung, rutscht rein und bekommt einen riesen Schreck. Papa zieht ihn dann raus und sagt ihm er wär selbst Schuld und solle sich nicht so anstellen.

Von der Sache her, erleben die beiden so ziemlich das gleiche. Der Unerschied ist nur, dass Anna ihre Erlebnisse in vollen Zügen genießt - und Julian sich überfordert fühlt.

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Also, was würdest du mir denn raten?

Danke für deine Einschätzung.

Dass es an meiner Ausstrahlung liegt, dass ich keinen anderen Mann gefunden hab, glaub ich eigentlich nicht. Ist halt schwer mit Anfang/Mitte 30, die allermeisten "guten" Männer sind in stabilen Beziehungen, die ewigen Playboys tun sich schwer mit Bindungen und die Geschiedenen haben meistens ihren Knacks weg (dagegen ist "meiner" noch nix). Dann gibt's ein paar Nice Guys, die übrig geblieben sind, aber die sind auch keine Option für eine erfüllende Beziehung. Ich bin nie verzweifelt auf der Suche gewesen, aber den Tatsachen ins Auge zu blicken hat auch noch niemandem geschadet. ..

Da behaupte ich mal gelinde gesagt das Gegenteil.

Gerade um die 30 sind viele tolle Männer am Markt. Viele sind auch erst auf den 2. Blick toll.

Alle netten und bindungswiligen Kerle in meiner Arbeit um die 30 sind single.

Aber viele Frauen schauen auf den ersten Blick darüber hinweg! (Oberflächlichkeit gibts eben bei beiden Geschlechtern)

Aber die die toll und erfolgreich bei Frauen sind suchen - wie du schon gemerkt hast - extrem sorgfältig aus welche sie als feste Beziehunge nehmen :)

Und es laufen da draussen auch Massen an emotional beschädigten, zickigen Frauen herum. Deutlich mehr als bei den Männern würde ich sagen.

Die "tollen" Männer in dem Alter (MItte 30) machen oft Karriere. Haben viele Hobbies, bekommen genug Frauen (auch Anfang/Mitte 20 !!!) .

Die sortieren gealterte Frauen mit überzogenen Ansprüchen gnadenlos für alles Feste aus. Sex gibts. Mehr nicht.

Klingt hart ich weiss :) Aber Frauen sind auch hart :)

Was denkst du denkt denn ein Mann wenn ne Frau Mitte 30 + Ansprüche nicht in ner festen Beziehung ist ? -> Bingo

--

Zu deinem Problem mit nem Mann in Scheidung.-> Wenn du ihn willst musst du durch sowas mit durch. Es gibt keine anderen Alternativen.

Sonst bist du zu einem Mann in dieser Lebensphase nicht kompatibel.

Da du in einem Alter bist in denen viele Männer evtl. schon mal verheiratet waren schränkst du deine Ziegruppe aber exrem ein damit. Das muss

dir klar sein.

bearbeitet von MrJack
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Papa zieht ihn dann raus und sagt ihm er wär selbst Schuld und solle sich nicht so anstellen.

Haha, je genau: ein Indianer kennt keinen Schmerz! :fool:

Der AFC von morgen....

Von der Sache her, erleben die beiden so ziemlich das gleiche. Der Unerschied ist nur, dass Anna ihre Erlebnisse in vollen Zügen genießt - und Julian sich überfordert fühlt.

Eben!

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Tochter eines Kumpels, Anna, ist grad eingeschult worden. Ich hab die Kröte ungezählte Male aus irgendwelchen Tümpeln, Dornenhecken oder anderen Biotopen gezogen, in die sie auf die unmöglichsten Arten geraten ist. Es wird dann ein paar Minuten geweint - und dann lacht sie sich schlapp, wenn ich ebenfalls voll Dreck und Kratzer bin.

Oder, wenns im Sommer warm ist, bleibt sie halt gleich in dem Teich, in den sie grad gefallen ist, und planscht ein wenig rum. Weil nass ist sie ja eh.

Sohn eines anderen Kumpels, Julian, möchte dann gern mitplanschen. Die Uferböschung ist ihm aber etwas zu steil. Er versucht vorsichtig ans Wasser zu kommen, neigt sich in die falsche Richtung, rutscht rein und bekommt einen riesen Schreck. Papa zieht ihn dann raus und sagt ihm er wär selbst Schuld und solle sich nicht so anstellen.

Von der Sache her, erleben die beiden so ziemlich das gleiche. Der Unerschied ist nur, dass Anna ihre Erlebnisse in vollen Zügen genießt - und Julian sich überfordert fühlt.

Klingt nach scheinbar heiler Welt. Nur wie verhält es sich, wenn Hänschen in einer Umgebung groß wird, wo Gewalt zum Alltag gehört. Ich habe keine Ahnung, wie alt du bist und wo du aufgewachsen bist.

Ich komme gebürtig aus dem Ruhrpott und ich habe dort in meiner Kindheit eine Zeit erlebt (Ende der 60er - Ende der 70er-Jahre), wo du jederzeit damit rechnen musstest, verprügelt zu werden. Die Gegend, wo ich aufgewachsen bin, hatte die meisten Polizeieinsätze in der gesamten Stadt. Und die einzige Chance, dem zu entgehen, war entweder schneller laufen zu können oder stärker zu sein. Selbst in der Schule gab es noch Lehrer, die nicht davor zurückschreckten Gewalt gegen die Schüler anzuwenden. Für mich gehörten Schlägereien zum "normalen" Alltag, weil es die einzige Chance war, zu überleben. Die wenigsten können das nachvollziehen, wenn sie es nicht selbst erlebt haben.

Wenn ich deiner Theorie folge, dann wäre die logische Konsequenz, Spaß daran zu haben, anderen auf die Fresse zu hauen und das in vollsten Zügen zu genießen. Oder wenn es mal nicht so gut läuft und die Prügelei mit einem blauen Auge und gebrochenen Rippen für einen selbst ausgegangen ist, fröhlich nach Hause zu gehen und sich auf die Schulter zu klopfen und sich zu sagen, was für ein toller Hecht man doch ist.

Wenn ich eines nicht mag, dann ist das Schönreden, wo es nichts schön zu reden gibt.

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Nur wie verhält es sich, wenn Hänschen in einer Umgebung groß wird, wo Gewalt zum Alltag gehört.

Genauso, wie in der heilen Welt.

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Mit Verlaub, ich glaube, du hast keine Ahnung wovon du redest.

Ich habe Sachen im Leben gesehen und erlebt, die du vermutlich nur aus dem Fernsehen kennst.

In der Gegend wo ich groß geworden bin, ist nahezu jeden Monat eine Frau vergewaltigt worden. Ein Vater in der Nachbarschaft hat über zehn Jahre seine beiden Töchter sexuell missbraucht. Ich habe Messerstechereien und Massenschlägereien miterlebt. Ich hatte Einblicke ins Zuhältermilieu, wo die Mädels brav ihre Kohle abdrücken durften und wenn sie nicht gespurt haben, gab's Saures. Ich habe so viele Nutten kennengelernt und erlebt, was für ein harter Job das ist. Einer meiner besten Freunde ist in meinen Armen gestorben. Und du willst mir erzählen, dass alles nur eine Frage der Einstellung ist?

Ich habe keine Frau kennengelernt, die vergewaltigt wurde und hinterher gesagt hätte, wie schön es doch gewesen ist und wie sehr sie es genossen hat, vergewaltigt zu werden.

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Also, was würdest du mir denn raten?

Danke für deine Einschätzung.

Dass es an meiner Ausstrahlung liegt, dass ich keinen anderen Mann gefunden hab, glaub ich eigentlich nicht. Ist halt schwer mit Anfang/Mitte 30, die allermeisten "guten" Männer sind in stabilen Beziehungen, die ewigen Playboys tun sich schwer mit Bindungen und die Geschiedenen haben meistens ihren Knacks weg (dagegen ist "meiner" noch nix). Dann gibt's ein paar Nice Guys, die übrig geblieben sind, aber die sind auch keine Option für eine erfüllende Beziehung. Ich bin nie verzweifelt auf der Suche gewesen, aber den Tatsachen ins Auge zu blicken hat auch noch niemandem geschadet. ..

Da behaupte ich mal gelinde gesagt das Gegenteil.

Gerade um die 30 sind viele tolle Männer am Markt. Viele sind auch erst auf den 2. Blick toll.

Alle netten und bindungswiligen Kerle in meiner Arbeit um die 30 sind single.

Aber viele Frauen schauen auf den ersten Blick darüber hinweg! (Oberflächlichkeit gibts eben bei beiden Geschlechtern)

Ich will einen Mann, den ich begehren kann, bei dem ich eine sexuelle Spannung verspüre. Die von dir beschriebenen Männer gibt es zahlreich. Sie geben Sicherheit und Liebe, aber wenig Leidenschaft. Das möchte ich nicht, denn ich weiß, dass ich so einen Mann auch nicht glücklich machen kann, weil er immer merken wird, dass mir was fehlt.

Aber die die toll und erfolgreich bei Frauen sind suchen - wie du schon gemerkt hast - extrem sorgfältig aus welche sie als feste Beziehunge nehmen :)

Und es laufen da draussen auch Massen an emotional beschädigten, zickigen Frauen herum. Deutlich mehr als bei den Männern würde ich sagen.

Die "tollen" Männer in dem Alter (MItte 30) machen oft Karriere. Haben viele Hobbies, bekommen genug Frauen (auch Anfang/Mitte 20 !!!) .

Die sortieren gealterte Frauen mit überzogenen Ansprüchen gnadenlos für alles Feste aus. Sex gibts. Mehr nicht.

Klingt hart ich weiss :) Aber Frauen sind auch hart :)

Was denkst du denkt denn ein Mann wenn ne Frau Mitte 30 + Ansprüche nicht in ner festen Beziehung ist ? -> Bingo

Auch diese Männer interessieren mich nicht und ich gehe auch nicht mit ihnen ins Bett. Natürlich haben sie ein angenehmes Leben, aber oft gewöhnen sie sich so an diesen Lebensstil (ein Freund von mir nennt ihn "Dynamitfischen"), dass keine Frau mehr gut genug für eine Beziehung mit ihnen ist. Sie sind oft nach ein paar Jahren nicht mehr in der Lage, jemanden wirklich an sich ranzulassen und zu lieben. Das Schöne an der Liebe ist doch, dass ich auch die Schönheitsfehler liebe, das kleine Muttermal, die Anzeichen des Alters, den kleinen Bauch. Ich tanze Tango und da sieht man öfters Paare über 70, ganz innig einfache Schritte zusammen gehen. Knitterige Haut, Altersflecken, schütteres Haar und hängende Brüste, aber wenn man sieht, wie liebevoll sie sich anschauen, geht einem das Herz auf.

Sowas werden die meisten der von dir "toll" genannten Männer nie erleben. Sie haben kein offenes, liebendes Herz und deshalb interessieren sie mich nicht.

--

Zu deinem Problem mit nem Mann in Scheidung.-> Wenn du ihn willst musst du durch sowas mit durch. Es gibt keine anderen Alternativen.

Sonst bist du zu einem Mann in dieser Lebensphase nicht kompatibel.

Da du in einem Alter bist in denen viele Männer evtl. schon mal verheiratet waren schränkst du deine Ziegruppe aber exrem ein damit. Das muss

dir klar sein.

Mich interessieren Männer, die männlich sind und Rückgrat haben und gleichzeitig liebesfähig sind, trotz aller Erlebnisse in der Vergangenheit. Davon gibt es unter den Singles nicht besonders viele.

Na klar bin ich da auch bereit, mich auf jemanden einzulassen, der schonmal verheiratet war.

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