Philosophie und Logik

10 Beiträge in diesem Thema

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Hallo allesamt!

Es gibt keine Niederlagen, es gibt nur Resultate

- eine durchaus nützliche Einstellung um am Ball bleiben zu können.

Glaubt man wirklich daran, ermatten die Niederlagen und verlieren an Bedeutung.

Aber heißt es dann im Umkehrschluss, dass es logischerweise keine Siege gibt, sondern nur Resultate. Ich schätze ja. Ergo: Auch ein Sieg verliert an Bedeutung, und die Euphorie des Sieges verblasst. So entesteht eine geistige Balance.

Aber ist es nicht schäbig wenn man Gewinne nicht mehr exzessiv feiern kann, weil auch sie an Bedeutung verloren haben, und einen einfach nicht mehr so aufgeilen? Macht das Sinn?

Boooah! Zu so später Stunde noch 'ne intellektuelle Orgie...bin schon ganz überfordert...wie gehts euch dabei?

Schließlich muss eine Philosophie in sich schlüssig sein, und abgerundet, sonst würde man sie ja Phantasie nennen.

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Ah, wieder ein Thema für mich :)

Die Grundaussage, die hinter dem Satz steckt, ist sicherlich nicht falsch. Doch eine Philosophie besteht aus mehr als aus einem (Grund)satz. Paradoxerweise ist es das wohl erst, was sie schlüssig macht.

Auch wenn man glauben könnte, dass je mehr Grundsätze es in einer Philosophie gibt, es desto mehr Konflikte und Unschlüssigkeiten gibt. Ich glaub jedoch, dass es meistens andersherum ist, da man unbewusst nach mehr als nur einem Grundsatz lebt und je mehr einem davon unbewusster ist, desto unschlüssiger wird wohl die Philosophie. Ist etwas schwer zu erklären, aber ich werd mal ein Beispiel machen, um zu verdeutlichen, was ich meine:

Du brachtest den Grundsatz "Es gibt keine Niederlagen, es gibt nur Resultate" ein, der an sich nicht schlecht ist. Anschließend bringst du einen weiteren Grundsatz ein, den du allerdings nicht als Grundsatz formulierst. Der müsste wohl in etwa wie folgt lauten:

"Siege müssen eine Bedeutung haben, man muss sie feiern können."

Wenn du "deine"(?) Philosophie nun als aus dem ersten Grundsatz bestehend bezeichnest, ist es klar, dass es Konflikte gibt. Meiner Meinung nach ist der zweite genauso ein Teil der Philosophie.

Ich denke, dass man weder stur nach nur einem einzigen Grundsatz leben sollte noch es kann. Es wäre der beste Weg dazu, engstirnig und naiv zu werden.

Daher ist es wohl am besten, seine Lebensphilosophie nicht auf einen einzelnen Grundsatz zu beschränken, sondern sich selbst treu zu bleiben, indem man die Freiheit genießt, sich über die eigenen Grundsätze(und zwar möglichst über alle) klar zu werden. Erst dann kann man Kleinigkeiten anpassen, wenn sie nicht passen.

Natürlich muss auch nicht alles sofort logisch erscheinen, aber ich denke, dass man Logik in irgendeiner Ebene so ziemlich überall finden kann. (Das wurde mir durch PU auch klar. Vieles, was mir früher unlogisch erschien, sehe ich jetzt als logisch an, weil ich einen anderen Horizont habe. Wem ging es früher nicht so? Habt ihr früher gedacht, dass PU wirken würde? Wenn ja, wieso habt ihrs dann nicht angewandt? ;) )

Wie ich dein erwähntes "Problem" im Speziellen löse, gestaltet sich genau so; Ich beziehe andere Grundsätze ein, die sich gegenseitig zum Teil neutralisieren, relativieren oder manchmal "extremieren", sodass es idR weniger Konflikte/Unstimmigkeiten gibt.

Einer meiner wichtigsten Grundsätze ist: "Denke positiv"(nicht zu verwechseln mit dem Optimismus, wie er definiert ist. Hab dazu auch vor kurzem schon in nem anderen Thread geschrieben).

Kombiniert mit dem Grundsatz "Ich bin trotz aller Grundsätze immer noch ein Mensch. Ich kann meine Grundsätze nicht immer 100%-ig verfolgen", dem anderen Grundsatz "Ich bin lernfähig und -willig" und deinem erwähnten "keine Niederlagen, nur Resultate" ergibt das (stark vereinfacht):

Niederlagen verlieren an Bedeutung. Ich reflektiere über alles und suche nach dem Positiven, um zu lernen und mich zu entwickeln - egal, was passiert. Durch mein positives Denken finde ich idR mehr Positives in Erfolgen als in Niederlagen. Dennoch ziehe ich aus den Niederlagen, was mir möglich ist. Sie spiegeln wider, welchen Fortschritt ich noch zu tun habe und machen mir diesen erneut klar. Die Siege stehen dafür, welchen Fortschritt ich bereits gemacht habe. Wieso sollte ich mich nicht an den Früchten meiner Arbeit, die hinter mir liegt, erfreuen? Trotzdem kann ich nicht verhindern, dass ich in den Niederlagen nur Resultate sehe und bin manchmal frustriert. Ebenso bin ich manchmal bei Siegen euphorischer.

Abgesehen von der Abweichung dadurch, dass ich als menschliches Wesen keinen Grundsatz mit maschineller, 100%-iger Präzision verfolgen kann, gibt es sehr wohl auch Unterschiede meines Befindens bei Siegen und Niederlagen. Es ist ein Unterschied, ob man erfährt, was man zu lernen hat oder erfährt, was man bereits gelernt hat. Diesen Unterschied kannst du nicht mit deinem erwähnten Grundsatz belegen(außer du änderst ihn, aber das entspricht der Zusammenlegung von zwei/mehreren Grundsätzen), sondern er wird durch andere Grundsätze herauskristallisiert (in meinem Fall wohl durch "Denke positiv").

Auch wenns jetzt vllt. schlecht beschrieben ist(Gedanken in Worte zu fassen ist ein Versuch, nicht mehr ;) ), gibt es für mich in dieser Hinsicht keine Unstimmigkeiten innerhalb der Philosophie.

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Es gibt keinen Widerspruch: Du kannst bei PU (im ganzen Leben) nicht wirklich etwas verlieren, wenn du erst gelernt hast, dich nicht an einzelnen Wunschvorstellungen festzuklammern. Hoffnung ist die Ursache jeder Angst, denn nur, wenn ich etwas erhoffe, kann ich das auch "verlieren" - auch wenn ich real noch gar nichts habe.

Wenn du das Leben akzeptierst, wie es ist, kannst du eigentlich immer nur wieder auf Null fallen, aber nicht ins "Minus", denn das gibt es nicht. Hast du Erfolg, freu dich daran. Gelingt dein Vorhaben nicht, hast du nichts verloren und noch wertvolle Erfahrung dazu, denn wir lernen nur aus Fehlern - also kein Schaden. So braucht man sich nicht über "Niederlagen" zu ärgern und kann seine Erfolge dennoch feiern.

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Es gibt keinen Widerspruch: Du kannst bei PU (im ganzen Leben) nicht wirklich etwas verlieren, wenn du erst gelernt hast, dich nicht an einzelnen Wunschvorstellungen festzuklammern. Hoffnung ist die Ursache jeder Angst, denn nur, wenn ich etwas erhoffe, kann ich das auch "verlieren" - auch wenn ich real noch gar nichts habe.

Für mich besteht da ein Unterschied. Festklammern heißt für mich, etwas zu erwarten. Hoffnung ist (zumindest für mich) was anderes. Was man erhofft kann man imho nicht verlieren.

Wenn du das Leben akzeptierst, wie es ist, kannst du eigentlich immer nur wieder auf Null fallen, aber nicht ins "Minus", denn das gibt es nicht.

Ich denke, darum genau ging es Kommandoton. Dass man mit dem Leitsatz immer auf Null fällt, es gibt kein Minus, aber ein Plus gibts auch eher weniger.

Dass das im Optimalfall (entspricht wohl richtig angewandtem PU) anders aussieht, sollte klar sein. Dass PU nicht mit dem Grundsatz "Es gibt keine Niederlagen, es gibt nur Resultate" zusammenzufassen ist, auch ;)

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Oh Mann, ich liebe dieses Forum... was es nicht alles für schäge Themen gibt ^_^...

Aber heißt es dann im Umkehrschluss, dass es logischerweise keine Siege gibt, sondern nur Resultate.

Na klar! Rein objektiv betrachtet ist jeder Ausgang einer Tätigkeit ein "Resultat", nur daß es eben in manchen Fällen für die jeweilige Person gefühlsmäßig angenehm ist und in manch anderen unangenehm. Ein "Sieg" ist die rein subjektive Beurteilung eines solchen Resultates unter dem Gesichtspunkt des Nutzens, den man daraus zieht. Das kann aber täuschen! Vielleicht kennst du das von kleinen Kindern: sie wollen irgend eine Sache unbedingt haben, quängeln rum, schreien, heulen, am Ende bekommen sie es. Für die Kinder ein "Sieg". Aber vielleicht ist es eine Sache, die ihnen im Endeffekt schadet (bspw. zu viel Schokolade... gibt ein kräftiges Gekotze... ich weiß, wovon ich rede :lol:).

Ergo: Auch ein Sieg verliert an Bedeutung, und die Euphorie des Sieges verblasst. So entesteht eine geistige Balance.

Nicht ganz. Der Mensch strebt ja bekannermaßen nach der größtmöglichen Befriedigung seiner Wünsche und Bedürfnisse. Wenn ihm das gelingt, werden Glückshormone ausgeschüttet und damit die "Euphorie" ausgelöst, von der du sprichst. Das wird auch durch die Relativierung des Siegesbegriffs nicht anders sein. Was aber auf Dauer eintritt ist ein Gewöhnungseffekt, wenn man immer wieder dieselben Bedürfnisse auf dieselbe Weise stillt. Dann braucht der Mensch neue Herausforderungen, um das Glücksgefühl wieder zu steigern.

Aber ist es nicht schäbig wenn man Gewinne nicht mehr exzessiv feiern kann, weil auch sie an Bedeutung verloren haben, und einen einfach nicht mehr so aufgeilen? Macht das Sinn?

Eine ganz simple Antwort: mir doch egal ^_^. Es interessiert mich einen feuchten Fuzzi, ob Siege eigentlich nur Resultate sind, sie sind trotzdem schön und aufputschend. Und deswegen werden sie auch gefeiert!

Boooah! Zu so später Stunde noch 'ne intellektuelle Orgie...bin schon ganz überfordert...wie gehts euch dabei?

Ich LIEBE philosophische Diskussionen... ^_^

Schließlich muss eine Philosophie in sich schlüssig sein, und abgerundet, sonst würde man sie ja Phantasie nennen.

Neee... Religion! :lol:

Grüße,

Jinx

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Siege sind selbstverständlich zu feiern, jedoch nimmt der emotionale Höhenflug je nach Frequenz der Tätigkeit bzw. des Erfolges immer ein Stück weit ab. Das ist völlig normal, denn es ist normale Gewohnheit. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, als ich die ersten Schritte getan habe, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich sehr stolz und aufgeregt war. Heute ist es mir völlig egal.

Zudem unterscheidet sich der Lernaspekt aus der Sicht einer Niederlage und eines Sieges hinsichtlich der Logik der Prozesse: eine negative Erfahrung wird mich dazu anstacheln, den status quo zu ändern, damit die Tätigkeit das nächste mal angenehmer für mich verläuft. Eine positive Erfahrung ist längerfristig stumpfer, denn sie bestätigt, dass ich alles oder fast alles richtig gemacht habe. Es gibt keine Notwendigkeit mehr für irgendwelche Adrenalin- oder Endorphinschübe, Stark vereinfacht gesprochen.

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Das greift meines Erachtens aber erst, wenn man bereits einige Erfahrung mit PU gesammelt hat.

Wenn man zuviele nicht positive Erfahrungen gemacht hat, kann es passieren, dass man zuviel Schmerz mit PU verknüpft und infolge dessen nicht mehr weiter machen kann.

Natürlich stimmt es, dass die Interpretation des erlebten von Bedeutung ist. Den nicht-positiven Aspekt wird man anfangs kaum vollständig tilgen können, wenn ein gewünschtes Resultat nicht eintritt, aber ein Mindset, der diesen relativiert ist meines Erachtens anzuraten, auf jeden Fall benötigt man einen motivierenden und hier ist gut, was funktioniert.

Es gilt natürlich, dass es darum geht was du fühlst. Solche Sätze können ein Weg sein, dir neue Wege zu denken und fühlen zeigen, aber beachte, dass ausschließlich deine Gefühls- (und Gedanken-)Welt Wirklichkeit sind für dich, nicht die Sätze an sich.

Aber was das ganze jetzt großartig mit Philosophie und Logik zu tun haben soll ^_^.

mfg

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Interessant finde ich auch, wie Menschen auf Fragen antworten, auf die es niemals eine "richtige" Antwort geben wird.

Beispiel:

Sinn des Lebens?

Lieben mich alle Frauen?

Gibt es ein Leben nach dem Tot?

Wie sieht es aus?

Ist gekühlter Rotwein ein kulinarisches Verbrechen (nein, sag ich) ???

Vllt. sollte jeder Mensch sich die Freiheit nehmen auf solche Fragen mit Fantasie zu antworten, einfach weil seine Antwort auf solche Fragen nicht mehr oder weniger Wert ist als irgendeine andere, eben weil es keine Antowort gibt. Zugegebener Maßen fällt es mir schwer sich in unserer Epoche, dem Zeitalter der Wissenschaft, logischer Argumentation zu widersetzen und irrational zu klingen.

schönen Abend!

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Interessant finde ich auch, wie Menschen auf Fragen antworten, auf die es niemals eine "richtige" Antwort geben wird.

Beispiel:

Sinn des Lebens?

Sorry, ich muss jetzt mal SAVAS Zitieren aber:

Der Sinn des Lebens ist es deinem Leben einen Sinn zu geben!

Ich denke da hat der Typ verdammtnochmal Recht!

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Savas hat sogar einen noch besseren Spruch drauf: Es geht mal bergauf, mal bergab, aber immer nach vorne.

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