Entwicklung - Akzeptanz im SC Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Gast]

Hallo Leute.

Mir schwirrt seit geraumer Zeit eine Frage im Kopf herum.

Es geht vor allem um die "Gruppendynamik" und "Sozialstruktur" in einem SC, in dem ich die Leute schon seit einigen Jahren kenne.

Ich habe mich in den letzten Monaten extrem verändert. Physisch, psychisch.
Aber das wird von meinem SC nur teilweise "registriert". Natürlich gibt es Komplimente und Anerkennung, aber auch immer wieder Negs die auf meine alten Unzulänglichkeiten und Versäumnisse abzielen.

Entweder ignoriere ich derlei dummen Sprüche oder ich steige darauf ein und ziehe es ins lächerliche.

Aber es fühlt sich ständig so an, als wollte mich die "Gruppendynamik" wieder in meinen "alten" Opfer-Frame drängen. Ein Typ der sich hat alles gefallen lassen, für alle so ein bisschen eine Mischung aus Clown und Trottel war.

Wie kann man da herangehen?

Ich weiß ja, dass es dauert, bis Veränderungen innerhalb des Freundeskreises aufgenommen werden, wenn man vorher einfach jahrelang der gleiche faule Mistkerl war.

Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Das würde mich mal brennend interessieren.

[Individualchaotin 10236]

http://www.pickupforum.de/topic/120224-vielleicht-ein-altes-thema-freunde-kommen-mit-meiner-entwicklung-nicht-klar/

http://www.pickupforum.de/topic/78872-freunde-sind-durch-meine-pu-entwicklung-irritiert/

http://www.pickupforum.de/topic/103034-persoenliche-entwicklung-und-die-eigene-rolle-im-social-circle/

http://www.pickupforum.de/topic/116467-persoenliche-entwicklung-und-die-reaktionen-aus-dem-freundeskreis/

http://www.pickupforum.de/topic/121398-sie-entfernt-sich-wegen-meiner-entwicklung/

[masokocue 1000]

Aber das wird von meinem SC nur teilweise "registriert".

Das ist normal und wird deshalb gemacht:

[...]als wollte mich die "Gruppendynamik" wieder in meinen "alten" Opfer-Frame drängen. Ein Typ der sich hat alles gefallen lassen, für alle so ein bisschen eine Mischung aus Clown und Trottel war.

Das machen die anderen nicht unbedingt bewusst, zumindest nicht alle. Es ist meistens so, dass eine Person daraus (meistens der Anführer der Gruppe) dich aus irgendeinem Grund wieder in die Opferrolle "zeichnet" und die anderen plötzlich deine Veränderungen nicht mehr sehen und dich mitreindrängen.

Dir muss klar sein, dass eine Gruppe zwar Social Proof bedeutet, aber genauso davon leben kann einzelne Mitglieder als Witzfiguren zu besitzen. Es wird dann von niemandem mit "höherem" Rang als die Witzfigur gerne gesehen, wenn die Witzfigur plötzlich anfängt "Alpha" zu werden - schon gar nicht von den Ranghöchsten.

Das ist übrigens nicht nur in Freundeskreisen so, auch in der Familie Zuhause können Eltern einen als Erwachsenen trotzdem ständig in die Kindsrolle drängen. Wenn man sich dagegen wehrt gibt es dann böses Blut.

Wie kann man da herangehen?

Ich weiß ja, dass es dauert, bis Veränderungen innerhalb des Freundeskreises aufgenommen werden, wenn man vorher einfach jahrelang der gleiche faule Mistkerl war.

1. Eiskalt werden

2. Eiskalt sein

3. Aufhören die Dinge zu tun (bzw. Situationen ERSTMAL ausweichen) die einen immer in die Opferrolle drängen. Hier ist es wichtig zu erkennen WO und WANN man immer als Opfer auftaucht, denn nicht jede Situation ist geeignet dich lächerlich zu machen.

BSP:

- Immer wenn es um Sport geht, zieht man über dein Gewicht her oder über dein Unwissen

- Immer wenn Mädels dabei sind, zieht man über dein Aussehen oder Peinlichkeiten in deiner Vergangenheit

Es gibt aber auch Situationen die man einfach nur ändern braucht, also wo man wirklich selbst schuld ist:

- Man kommt immer zu spät

- Man fragt aus unsicherheit immer doppelt etwas nach (auch andere sind unsicher, nur es traut sich keiner sich bloß zu stellen)

- usw. Die Situationen die man selbst verändern kann sind die wo man erkennt, dass man nicht Gruppenkonform ist obewohl man es sein könnte und es eher eine Schwäche ist als Stärke - Verspätung ist z.B. eine Schwäche, Unsicherheit auch (obwohl es normal ist, zeigt es ungern einer weil man von Natur aus sofort im Abseits landet..)

4. Aufhören den anderen zuviel Bestätigung zu geben (und aufhören selbst nach Bestätigung zu schielen). Überhaupt der wichtigste Punkt, aber der schwierigste. Denn als Ex-Opfer gibt man den Gruppenführern oder Ranghöheren immer ziemlich viel Aufmerksamkeit. Glaub man nicht, ist aber so..:

- man antwortet sofort wenn sie einen ansprechen

- man schaut die immer an (wenn sie reden)

- man richtet sich nach ihnen und traut sich nicht mal seinen willen zuerst durchzusetzen (BSP: Man steigt in einen Dreitürer ein, statt dem Gruppenführer den Vordersitz vorzurücken damit ER/SIE hinten sitzt, setzt man sich direkt hinten hin.

- Man ist bei jeder Veranstaltung dabei die die Gruppe macht

- Wenn man etwas sagt und keiner darauf reagiert, wiederholt man es sofort wieder.. Oder wenn jemand dann nach mehreren Sekunden fragt was man gesagt hat, wiederholt man es, statt abzuwägen ob es wichtig FÜR EINEN SELBST oder unwichtig war. Wenn es unwichtig für einen selbst war (egal ob es für die Gruppe wichtig war!!!), sollte man es mit einem "ach nikks" oder "war unwichtig" oder was auch immer vom Tisch wischen.

Wer einem nicht zuhört, hat deinen Respekt nicht verdient.

Übrigens, oft hören die anderen einen, nur man hat halt nicht den hohen Wert, dass die auf einen reagieren.. Du wirst sogar manchmal sehen, dass du etw sagst, dann erst jmd anderes und es wird ZUERST auf den anderen reagiert.

- Wenn man aber jedoch jmd Bestätigung geben will, sollte man eher die im Mittelfeld der Gruppe bestätigen. Erst wenn der eigene Wert in der Gruppe steigt, dann erst kann man auch mal Gruppenführer mehr Aufmerksamkeit schenken. Das merkst du wenn die sich mehr für dich interessieren, oder wenn man auch mal deine Meinung berücksichtigt in der Gruppe.

5. Sich eine eigene Meinung bilden und diese als höchste Priorität setzen, auch wenn man es selbst durchziehen muss oder alleine darstehen. Das Fatale ist nie das alleine sein, sondern wie man das alleine sein nach aussen verkauft. BSP:

- Du willst feiern gehen, die anderen wollen nur in der Bude oder Bar saufen. Keine will mitkommen (meistens weil die selbst Schiss haben sich zu isolieren), dann gehst du alleine feiern.

So verkauft sich der Loser: Bettelt noch zigmal rum ob doch noch jmd mitkommt oder zögert noch ewig bis er doch endlich geht oder aufgibt.

So verkauft sich der Gewinner: Verabschiedet sich freundlich von allen nach ein paar Minuten und zieht sein Ding durch. Er macht sich klar wieviele Schlappschwänze in der Gruppe Schiss haben sich zu isolieren und deshalb dem Strom folgen.

Beachte, dass du nicht ständig gegen der Hauptmeinung der Gruppe sein solltest, schließlich willst du dazugehören! Wenn du also in vielen Dingen eine andere Meinung hast ist es wichtig sich dann erst gar nicht mit der Gruppe zu treffen. BSP:

Wenn dir ein Club nicht gefällt, dann geh nicht mit und beschwere dich, sondern bleibe von anfang an der Gruppe fern. Finde eine gute Ausrede oder sag das dir der Club nicht zusagt.

Wenn du weißt, dass du eh immer alleine feiern musst, während die anderen in der Bar hocken bleiben, dann schlag keinem mehr vor mitzukommen, sondern geh mit zur Bar und kündige vorher an dass du dich abkapseln wirst um feiern zu gehen.

Kurz: Wenn du bereits schonmal in einer gleichen Sache ein- zweimal Überredet hast oder verschiedener Meinung warst, siehst du zu dass du nicht in einer Situation kommst in der schon wieder überreden musst oder deine Meinung verteidigen musst.

6. Suche dir neue Freunde oder kümmere dich vermehrt um deine anderen Freunde. Du musst akzeptieren, dass jede Gruppe seine Loser und Helden hat. Es ist oft einfacher als Held in einer anderen Gruppen neu anzufangen als seine Position in der alten Gruppe zu bessern.. Das bessern kommt wenn man sich seines Wertes bewusst wird von alleine, aber langsam.

7. Nonchalant. Sei nicht beleidigt, wenn über dich hergezogen wird oder deine Dienste und Veränderungen nicht den Zuspruch erlangen den sie deiner Meinung nach verdienen. Relax.

8. Sei Schlagfertig! Wenn du Punkt 4 erfüllt hast, wirst du merken, dass du viel eher den anderen die Stirn bieten kannst wenn sie dir einen Spruch drücken kannst, oder zurückschubsen kannst wenn du geschubst wirst. Diese eher animalistische Art Dominanz zu zeigen und seine Rolle in der Gruppe zu sichern wird sehr unterschätz. Es heißt nicht umsonst dass sich besten Freunde dadurch ausdrücken, dass sie schonmal gegeneinander gekämpft haben. Dabei ist es egal wer gewonnen hat! Wichtig, ist die Tatsache dass instinktiv jedem Kampfbeteiligten klar wurde, dass man nicht kampflos zuguckt wie auf einem geschissen wird.

Man sollte jedoch mit Schlagfertigkeit und Kampflust nicht übertreiben. Ein Mann sollte es lernen und beherrschen, aber dann sollte er sich klar machen, dass den anderen zu ignorieren wenn er/sie provozieren die feinere Art ist zu gewinnen (das treibt die anderen zu Weißglut oder verschafft einem mehr Respekt wenn sie nicht stecheln könnnen. In beiden Fällen ein Gewinn für dich!). Wichtig ist dass man mindestens einmal Schlagfertig genug war und eine KLEINE Schwachstelle getroffen hat (deshalb eiskalt!), sonst klappt das Ignorieren nicht.

9. Bringe dich aktiv ein. Du brauchst nicht zum Oraganisator mutieren, jedoch solltest du sobald du Punkt 1-8 ein paar Wochen durchgezogen hast, dann ab und zu Aktivitäten vorschlagen. Diese sollten Anfangs welche sein die eher die Gruppe interessieren! Erst mit höherem Rang kann man fast jede Kasperveranstaltung anbieten und trotzem alle begeistern.

[Gast]

Fantastischer Beitrag. Danke Dir!