Das zweite Profil

8 Beiträge in diesem Thema

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Gast

"You don't shit where you eat"

Das habe ich heute nach dem Aufwachen mal wieder gemerkt. Nach einem Totalabsturz am gestrigen Abend und dem mittlerweile zweiten erhaltenen Drohanruf ("Isch tret Türe ein und spiel mit dein Kopf Fußball").

Gerade in einer kleineren Stadt mit ~15.000 Einwohnern ist es - wie mir schon öfter aufgefallen ist - ungünstig sich einen oder mehrere Fehltritte zu erlauben, da einen jeder zumindest schonmal irgendwo gesehen hat und viele Wege nach Rom führen, bzw immer jemand jemanden kennt der jemanden kennt der dann wiederum mich kennt.

Soweit die Gedankengänge zu folgendem.

Ich werde nicht mehr in meiner Heimatstadt weggehen - zumindest nicht wenn ich was trinke oder "auf die Jagd" gehe. Auch möchte ich anonym und nicht nach-verfolgbar bleiben.

Da ich schon ein Handy und extra Prepaid-karte zum weggehen besitze, muss ich zumindest meine richtige Nummer nicht rausgeben. Aber wie gesagt, wenn jemand einen bekannten von mir kennt, dann kursiert die Nummer schneller als einem lieb sein mag.

Nun habe ich mir ein zweites Facebook-Profil erstellt. Falscher Name, falsche Vorgeschichte, alles frei erfunden. So habe ich nun eine komplett neue Persönlichkeit erschaffen. Da ich ein fast schon hobbymäßiges Interesse an Social Engineering, Manipulation, NLP und jeder Art Menschen was vorzulügen und von einer Meinung zu überzeugen habe, fällt es mir auch nicht schwer mich in diese erfundene Person hineinzuversetzen. Das ganze muss sich natürlich nicht auf Facebook beschränken, sondern kann auch auf viele andere Plattformen weiter übertragen werden. Aber erstmal so testen.

Ich gehe oft alleine in anderen Städten weg, in denen man mich nicht kennt - höchstens mal gesehen und kurz gequatscht hat. Zum einen bleibe ich also Anonym, keiner kann irgendwas über meine tatsächlichen Daten herausfinden und ich bin safe. Zum anderen habe ich wahnsinnigen Spaß daran in eine andere Rolle zu schlüpfen und diese überzeugend rüber zu bringen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Der Nachteil beim zweigleisig fahren ist allerdings, dass man nicht einfach so mit der Wahrheit rausrücken kann, wenn man mal eine wirklich tolle Frau kennen lernt, oder einen Typen der Potenzial zum guten Kumpel hat.

So, als ich mir den Thread vorhin überlegt habe, war er ungefähr 3x so lang und detaillierter, allerdings weiß ich nicht wo die ganzen Textbausteine in meinem Kopf hin verschwunden sind...

Nunja, sagt mir eure Meinung dazu. Habt ihr sowas vlt auch schon gemacht? Ich werde jedenfalls berichten wie es sich entwickelt.

LG

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Gast Johanna100

Wieso ziehst du nicht einfach in eine größere Stadt? (wobei "einfach" eigentlich der falsche Begriff ist, aber es ist eben mit die beste Lösung, wenn man sich an solchen Dingen stört) Mir wäre das sehr viel lieber, als auf solche Mittel zurückgreifen zu müssen:

Nun habe ich mir ein zweites Facebook-Profil erstellt. Falscher Name, falsche Vorgeschichte, alles frei erfunden. So habe ich nun eine komplett neue Persönlichkeit erschaffen. Da ich ein fast schon hobbymäßiges Interesse an Social Engineering, Manipulation, NLP und jeder Art Menschen was vorzulügen und von einer Meinung zu überzeugen habe, fällt es mir auch nicht schwer mich in diese erfundene Person hineinzuversetzen. Das ganze muss sich natürlich nicht auf Facebook beschränken, sondern kann auch auf viele andere Plattformen weiter übertragen werden. Aber erstmal so testen.

Dass du es als dein Hobby angibst, Menschen zu manipulieren und zu belügen - und das auch noch auf diese schlaksige Art und Weise -, ist ein alamierendes Zeichen. Du förderst dadurch die Distanz zu deinem Ich, zu deinen Gefühlen und zu deinen Gedanken, weil du dir immer erlaubst, in eine andere Rolle zu schlüpfen, wenn dir gerade danach ist. Das wird dir über kurz oder lang dein emotionales Genick brechen und dich zu einem Soziopathen erster Güte verkommen lassen.

bearbeitet von Johnny100
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Ach ich weiß gar nicht, ob Menschen so eindimensional sind. Wenn ich in den USA lebe, dann kommen andere Charaktereigenschaften in mir hervor als hier in Deutschland. In HIMYM gabs mal eine Szene dazu mit Lilly und deren schwarzer Freundin vom College. Und wenn ich mal ein wenig ausprobieren möchte, ohne das was daraus wird, dann nenne ich auch einen anderen Namen, ein anderes Alter einen anderen Beruf etc. Es macht Spaß damit zu spielen, solange man das ggf. auch auflöst und sich nicht in Lügen verstrickt.

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Gast Johanna100

Ach ich weiß gar nicht, ob Menschen so eindimensional sind.

Ja, sind sie - wobei Eindimensionalität der falsche Begriff ist. Das, was du beschreibst - hier und da mal den Namen abändern oder über das Alter flunkern -, ist nicht zu vergleichen mit dem hier:

Da ich ein fast schon hobbymäßiges Interesse an Social Engineering, Manipulation, NLP und jeder Art Menschen was vorzulügen und von einer Meinung zu überzeugen habe, fällt es mir auch nicht schwer mich in diese erfundene Person hineinzuversetzen.

Wer Spaß daran hat, sich Personen auszudenken, sich in diese hineinzuversetzen und Menschen zu manipulieren und zu belügen - und dann fällt hier auch noch dieser unsägliche NLP-Begriff -, der hat ein Identitätsproblem und dessen Verhalten grenzt an Soziopathie, da hier mutwillig bestimmte Vorsätze ins Auge gefasst werden. Der TE sagt sogar, dass er sich in Städte begibt, in denen er anonym ist und anderen Menschen gefahrlos etwas vortäuschen kann - das klingt nicht gesund und ist es auch nicht.

Ich habe insbesondere dann Spaß, wenn ich die Person bin, die mein innerstes Wesen widerspiegelt. Das ist im Augenblick zum Beispiel nicht der Fall, weil ich diesen Beitrag schreibe und ein bisschen analytisch an die Sache heran gehen muss, um das herauszustellen, was ich herausstellen will. Mein Unterbewusstsein sagt mir quasi: "Wenn du willst, dass IC oder andere Leute deinen Beitrag nachvollziehen und dir zustimmen, dann musst du es so und so schreiben." Eigentlich habe ich da aber überhaupt keine Lust drauf, aber ich habe gerade auch nichts Besseres zu tun, und schon Freud wusste, dass wir Menschen wohl irgendwie gerne leiden. (wobei "leiden" jetzt natürlich übertrieben wäre :-D) Ich baue also gerade ein bisschen Distanz zu mir auf, weil ich diesen Beitrag gar nicht wirklich schreiben will und auch kein Interesse daran habe, meine Gedanken derart zu ordnen beziehungsweise mir einzelne Elemente aus diesem Gedanken-Wulst herauszupicken. (denn die Gedanken sollen ja eigentlich fließen) Das belastet mich also ein wenig. Hier und da habe ich auch mal versucht, bestimmte Personen, die man aus Film und Fernsehen kennt, zu imitieren, aber mein Unterbewusstsein hat sich immer sehr stark zur Wehr gesetzt und mir klar signalisiert: "Nein, das bist nicht du, hör auf damit." Davon abgesehen, dass mir mein Geist den Selbstbetrug an sich nicht "verzeiht", kostet es ihn auch unheimlich viel Kraft, da er überhaupt nicht darauf konditioniert ist, dieses Gesicht zu tragen. (eben anders als mein "wahres" Gesicht) Wir sind eben Gewohnheitsmenschen.

Dementsprechend rate ich auch dringend davon ab, den Weg einzuschlagen, den der TE hier gehen will.

Zufrieden hingegen stellt mich gerade in diesem Moment aber doch, dass möglicherweise der eine oder andere 'n bisschen was aus dem Beitrag hier mitnehmen kann. Fühle mich doch sehr authentisch gerade. Schaun mer mal. :)

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Das machen ja z.B. Schriftsteller, Filmemacher, Schauspieler auch: Sie erfinden Personen, nehmen Anteile von sich selbst und verknüpfen diese mit frei erfundenen Teilen. Und in gewisser Weise "sind" sie dann - zumindest für eine Weile- auch diese Personen. Dazu braucht man natürlich Fantasie. Manche Menschen sind halt gut damit ausgestattet, warum sie also nicht auch nutzen? Mit Soziopathie oder Komplexen hat das erst mal nix zu tun, vorrausgesetzt man hat noch Kontrolle über die Grenzen. Wobei diese natürlich auch fließend sind. Aber klar, besteht immer die Gefahr, dass man sich drin verliert. Wenn man das aber im Griff hat, kann das doch eine tolle und bereichernde Erfahrung sein. Es gibt ja diverse Rollenspiele, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Und im Prinzip spielen wir ja auch im Alltag verschiedene Rollen, in denen ganz verschiedene Charakteranteile zum Vorschein kommen.

Nun habe ich mir ein zweites Facebook-Profil erstellt. Falscher Name, falsche Vorgeschichte, alles frei erfunden. So habe ich nun eine komplett neue Persönlichkeit erschaffen. Da ich ein fast schon hobbymäßiges Interesse an Social Engineering, Manipulation, NLP und jeder Art Menschen was vorzulügen und von einer Meinung zu überzeugen habe, fällt es mir auch nicht schwer mich in diese erfundene Person hineinzuversetzen.

Für mich stellt sich eher die Frage: wenn man Menschen belügt und von seiner Meinung überzeugt- welches Ziel hat das ganze? Wenn es dazu dient, sich und anderen Spaß und Freude zu bereiten, ist das doch völlig okay. Die Grenze würde ich ganz klar dort ziehen, wo Menschen ernsthaft verletzt werden und Vertrauen missbraucht wird.

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Seinen Aktionradius und Horizont zu erweitern ist immer gut. Und auch mal andere Seiten von sich auszuleben. Mit ü30 hat sich ja meist schon in seinem Leben eingerichtet da mal zeitweilig auszubrechen ist einen Versuch wert.

Bloss den Betrug mit der falschen Persönlichkeit finde ich dafür nicht nötig-je nach Zustand Totalabsturz und so haut das eh nicht hin. Viel eher sein Leben in den Griff kriegen und nicht unbedingt inflationär mit Handynummern, Facebook-Profilen, Visitenkarten und ähnlich sensiblen Daten um sich zu werfen. Auch im persönlichen Gespräch kann man ja vage bleiben; nicht sofort bin der Wolfgang Müller aus Wanne-Eickel-Süd, bin Betriebsleiter bei Firma XY, bin in Motorradclub Z, sondern halt ich bin der Wolfgang aus dem Ruhrgebiet und hab eine leitende Postion in der XY-Branche und fahre gern Motorrad. Allein schon eine gewisse räumliche Entfernung und hoher Rechercheaufwand sind schon ein guter Schutz.

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Wie kann man sich denn bitte so daneben benehmen, dass man in seiner Stadt nicht mehr sicher ist

bzw. was für Frauen datest du, dass dort so asozialer Umgang dranhängt, dass man dir am Telefon droht?

Reiß dich einfach zusammen und selektiere deinen SC + Beuteschema besser, dann rufen dich nachts auch keine Aushilfs-Bushidos an.

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